Leidenschaft in Limone

Claire Stern
Roman
erschienen bei ‎ Independently published
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an Claire Stern für das Rezensionsexemplar

Eine Geschichte volle Gefühle

Mia ist eine leidenschaftliche Köchin und lebt für ihre Arbeit in einem Düsseldorfer Sterne-Restaurant. Als sie dem hinreißenden italienischen Gastronomen Luca Balotti begegnet, dessen Familie eine traditionsreiche Limonenplantage samt Trattoria besitzt, ist sie sofort hin und weg. Das Rezept stimmt und die Liebe entflammt in der Küche des Familienbetriebs.
Die Balottis sind der deutschen Kochkunst gegenüber jedoch skeptisch und halten wenig von Mias ehrgeizigen Plänen. Als wäre das nicht schwierig genug, bietet Mias Ex-Freund ihr plötzlich einen Traumjob in der Heimat an. War ihr italienisches Abenteuer etwa nur eine Eskapade auf dem Weg zur Sterneköchin? Mia steht vor einer zerreißenden Entscheidung: Soll sie ihrem Karrieretraum folgen oder ihre Leidenschaft in Limone leben?

„Leidenschaft in Limone“ ist der 4. Band der Reihe „Liebe am Lago di Garda“ von Claire Stern.

Claire Stern entführt ihre Leser*innen an den schönen Gardasee. Die Leserinnen lernen den romantischen Ort Limone kennen.
Die Köchin Mia lebt in Düsseldorf. Als sie Luca Balotti kennenlernt, dessen Familie eine Limonenplantage und eine Trattoria besitz, folgt sie ihm an den Gardasee, um dort im Familienbetrieb zu arbeiten.
Doch von der Familie wird sie nicht so freundlich aufgenommen wie erhofft. Sie stehen der deutschen Köchin mit Skepsis gegenüber. Da kommt ein Jobangebot vom Mias Ex. Er bietet ihr einen wahren Traumjob an. Mia muss sich zwischen Italien und ihrer Heimat entscheiden.

Claire Stern erzählt die Geschichte mit viel Gefühl. Sie lässt die Sonne bis ins Herz der Leser*innen scheinen.
Die Charaktere sind wieder sehr authentisch und liebenswert. Mit ist Mia schnell ans Herz gewachsen.

Bei einem Roman, der in Italien spielt und dann zu, Teil auch noch in einer Trattoria, da darf gutes Essen und Wein nicht fehlen. Und da bietet Claire Stern ihren Leser*innen so einiges. Man sollte das Buch nicht mit leerem Magen lesen.

Die Autorin sorgt für eine schöne Atmosphäre. So ein bisschen Sonne tut gerade bei dem drüben Herbstwetter, dass zurzeit herrscht richtig gut.

Claire Stern hat einen angenehmen Schreibstil. Die Beschreibung des Handlungsort, das schöne Limone und des Gardasees sind sehr anschaulich. Die Autorin bringt Italien direkt zu uns nach Hause. Ich habe plötzlich richtig Fernweh bekommen. Nach wenigen Seiten war ich von der Geschichte richtig gefangen und habe das Buch fast und einem Rutsch ausgelesen.

„Leidenschaft in Limone“ ist eine wunderschöne Geschichte und viel mehr als ein romantischer Liebesroman.

Ein Café am Ende der Saison – Winter auf Juist

Cara Lindon
Roman
236 Seiten
erschienen bei ‎ Independently published
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Cara Lindon für das Rezensionsexemplar

Ein Wohlfühlroman

Klappentext:
Nach einem beruflichen Tiefpunkt reist Lena nur widerwillig auf die winterliche Nordseeinsel Juist. Drei Wochen soll sie bleiben, sagt ihre Mutter. Nur solange, bis sich jemand anderes um das Café ihrer Tante kümmern kann.
Doch da ist dieses alte Haus mit knarrenden Dielen. Der Duft nach frischem Kaffee und Zimtschnecken. Jannik, der viel lieber kocht als redet. Und Kiesel, der eigenwillige Kater, der sich immer dorthin legt, wo ein Herz schwer wird.
Lena wollte Ordnung, einen Plan, ein Ticket zurück in ihr altes Leben.
Aber das Café hat andere Pläne. Während der Nordseewind leise flüstert und die ersten Schneeflocken das Inselleben langsamer machen, stellt sich Lena die Frage: Was, wenn ein Neuanfang nicht laut beginnt – sondern leise, mit einer Tasse Tee und dem Gefühl, angekommen zu sein?

„Ein Café am Ende der Saison: Winter auf Juist“ von Cara Lindon ist genau das, was man in der kalten Jahreszeit braucht, ein richtiger Wohlfühlroman.
Die Autorin hat mich schon mit vielen Büchern begeistert, und auch mit ihrem neuen Roman ist es ihr wieder gelungen.

Im Mittelpunkt steht Lena. Sie lebt in Frankfurt und hat gerade ihren Job verloren.
Jetzt soll sie nach Just reisen, um auf das Café ihrer Tante aufzupassen, die sich einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen hat. Aber backen ist nicht Lenas Ding und der Koch Jannik, der im Café angestellt ist, kann es genauso wenig. Aber was ist ein Café ohne Kuchen? Lena und er Jannik tun ihr Bestes, um das Café am Laufen zu halten. Da kommt Unterstützung von Nela. Nela ist auf Just bekannt, für ihre feinen Torten, Kuchen und Mehlspeisen.

Cara Lindon hat wieder einmal liebenswerte Charaktere das Leben geschenkt.
Mit der Geschichte bekommt man einen Einblick, wie es auf Just aussieht, wenn die Touristenströme nicht mehr da sind. Himmlische Ruhe!
Auch wenn Lena es am Anfang nicht zugeben möchte, die Insel tut ihr gut.
Als Leser*in erfährt man nach und nach was Lena bedrückt.
Mir ist Lena schnell ans Herz gewachsen. Auch den getigerten Kater Kiesel muss man einfach mögen.

Cara Lindon erzählt die Geschichte in einem warmen Ton. Man muss sich beim Lesen einfach wohl fühlen. Dabei hat man immer wieder den Duft von leckerem Kuchen in der Nase.

„Ein Café am Ende der Saison: Winter auf Juist“ ist genau das richtige Buch, um es sich mit einem heißen Tee und etwas Gebäck gemütlich zu machen.

Die Hamburg-Köln Connection

Esat Batman
Autobiografische Erzählung
372 Seiten
erschienen bei BoD – Books on Demand
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Esat Batman für das Rezensionsexemplar

Einblick in die Rapper-Szene

Klappentext:
Die »Hamburg-Köln-Connection« war Ende der 90er-Jahre eine erfolgreiche Rapper-Gruppe (Label: »HKC«), die auch heute noch aktiv zusammenarbeitet. Die Mitglieder der HKC haben ihren Ursprung in verschiedenen Ländern. In seiner Biografie erzählt der Autor nicht nur von seinen eigenen Erlebnissen in der HKC-Gruppe, sondern auch die von anderen Mitgliedern in dieser Zeit. Er erzählt sehr plastisch den Umgang in der Gruppe untereinander und in der Szene generell, die nicht nur geprägt von Freundschaften, Emotionen, Erfolgen, Misserfolgen und musikalischen Experimenten, sondern vor allem auch von einer unkonventionellen, von Hass, Gewalt, Drogen und Kriminalität geprägten Lebensweise, in der auch Enttäuschung, Trauer und Tod eine nicht unbedeutende Rolle spielt. Im Hauptteil seiner authentischen Erzählung behandelt der Autor die für ihn lebensbedrohlichen Folgen eines Explosionsunglück in einem illegalen Drogenlabor, dass nicht nur seine Karriere als Rap-Musiker beendete, sondern an welchen er noch heute zu leiden hat. Dramatisch, schonungslos direkt und äußerst detailliert seine Erzählung aus dem Krankenhaus und später in der Reha-Klinik, bei dem es für ihn um Leben und Tod geht. Letztlich wird auch ein erschreckendes Bild beschrieben, wie die Umwelt auf ihn und seine heute noch sichtbaren Verletzungen reagiert.

„Die Hamburg-Köln Connection“ von Esat Batman, ist eine Erzählung, die geprägt ist vom Leben des Autors.
Ich muss gestehen, die Rapper-Szene ist nicht meine Welt, doch das Buch von
Esat Batman hat mich angesprochen.
Esat Batman war ein aktives Mitglied der Rapper-Gruppe HKC. Seine Erfahrungen hat er in diesem Buch niedergeschrieben.

Der Autor führt seine Leser*innen gut in die Rapper-Szene ein. Man liest von den Träumen und von Erfolgen, aber man erfährt auch einiges von der Gewalt und Kriminalität und den Drogen.
Eine Explosion illegalen Drogenlabor hat das Leben von Esat Batman mit einem Schlag verändert. Es war nicht nur sein Ende in der Rapper-Szene, der Autor ist heute noch traumatisiert von diesem Erlebnis.
Ich bewundere seinen Mut, den er gefasst hat, um sich das alles von der Seele zu schreiben. Ich hoffe sehr, es hat dem Autor bei der Verarbeitung des Unglücks geholfen und es wird bestimmt vielen helfen die ähnlichen traumatischen Erlebnisse hatten und Mut zusprechen.

Esat Batman hat mir als Nichtkenner der Rapper-Szene das Umfeld gut verständlich nähergebracht. Es geht nicht darum, ob man die Musik mag oder nicht. Es geht darum, die Szene zu kennen, die Träume der jungen Menschen zu verstehen. Doch gibt es in der Szene viele Menschen, die zu Gewalt neigen.
Das Hauptthema in diesem Buch ist die Explosion und ihre Folgen. Der Autor beschreibt schonungslos offen, wie es bei ihm selbst um Leben und Tod ging. Er beschreibt seinen Krankenhausaufenthalt und die spätere Reha.
Seine Biografie ist der Versuch, das Trauma endlich zu verarbeiten.
Ich hoffe sehr für Esat Batman das es ihm ein Stückchen gelungen ist, den Vergessen kann man so ein Schicksal nie.

Der Gedanke anderen Betroffenen mit seiner Geschichte Mut zu machen, finde ich sehr erwähnenswert.

„Die Hamburg-Köln Connection“ ist ein Buch, dass die Leser*innen in die Rapper-Szene eintauchen lässt. Es ist aber auch ein Mutmacher, der zeigt, dass man nach dem tiefsten Tiefpunkt wieder nach oben schwimmen kann.

Die Psychoanalytikerin

Melanie Metzenthin
Historischer Roman
380 Seiten
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Die Narben des Krieges

Klappentext:
Hamburg 1920: Die Psychoanalytikerin Vera hat die Praxis ihres Mannes im Stadtteil Uhlenhorst übernommen, nachdem er fünf Jahre zuvor im Ersten Weltkrieg gefallen ist. Ihre Patienten haben die unterschiedlichsten seelische Narben, die meisten aufgrund ihrer Kriegsvergangenheit. Als es unter ihnen zu mysteriösen Todesfällen kommt, bittet Kommissar Bender Vera um Hilfe. Sie soll tiefer in der Vergangenheit der Betroffenen bohren, ein Zusammenhang scheint naheliegend. Dann wird der gesichtsverletzte ehemalige Soldat Willi Schuster von seiner Frau als vermisst gemeldet, wieder ein Patient von Vera. Und ihr wird klar: Offenbar rächt sich jemand an dessen ehemaligem Regiment.

„Die Psychoanalytikerin“ von Melanie Metzenthin ist ein Roman über eine strakte Frau, die sich in einer Männerdomäne behauptet.
Die Autorin hat mich schon mit einigen Ramen begeistert, meist stehen starke Frauen im Mittelpunkt.

Vera steht in dieser Geschichte im Vordergrund. Ihr Mann ist im 1. Weltkrieg gefallen und Vera hat jetzt seine Praxis übernommen. Vera ist Psychoanalytikerin und ihre Patienten haben die verschiedensten Probleme. Viele davon hat der Krieg psychisch traumatisiert.
Als es zu rätselhaften Todesfällen unter den Traumatisierten Kriegsheimkehrern kommt, bittet Kommissar Bender Vera um Hilfe. Bender erhofft sich Erkenntnisse zu gewinnen, wenn Vera tief in die Seele der Patienten eindringt.

Melanie Metzenthin erzählt eine tiefgründige und interessante Geschichte.
Die Charaktere sind gut gezeichnet und lebendig. Vera hat mir vom ersten Augenblich an gefallen.
Die Autorin vermittelt den Leser*innen die Schrecken des Krieges, indem man Vera bei ihrer Arbeit über die Schulter schaut. Man erlebt wie traumatisiert mancher Heimkehrer sind. Aber auch die Polizeiarbeit wird recht authentisch beschrieben.
Die Zeit der Handlung wird gut widergespiegelt. Man kann sich gut in die Geschichte hineinversetzten.

Der Schreibstil von Melanie Metzenthin ist flüssig und gut verständlich. Mit ihren unvorhersehbaren Wendungen hält sie die Spannung bis zum Ende aufrecht.

„Die Psychoanalytikerin“ ist ein interessanter Roman der tiefe Einblicke in die menschliche Seele gewährt.

Schweigende Provence

Pierre Lagrange
Kriminalroman
348 Seiten
erschienen im S. Fischer Verlag
5 von 5 Sternen

Wie immer spannende Unterhaltung der Extraklasse

Commissaire Leclerc bekommt eine Einladung vom reichen Industrielle Charles Agnel. Zusammen mit seiner Frau soll Leclerc das Wochenende auf seinem Château verbringen. Dort bereitet ein bekannter Sternekoch das Dinner. Danach erfährt Leclerc den Grund seiner Anwesenheit. Vor 5 Jahren ist die Frau des Charles Agnel bei einem Unfall ums Leben gekommen. Jetzt hat Agnel Hinweise dafür, dass es gar kein Unfall war. Einer der Gäste ist der Mörder seiner Frau, jeder der Anwesenden hat ein Motiv. Leclerc soll herausfinden, wer der Mörder ist.
Ein Orkan zieht über das Land, überall liegen umgestürzte Bäume. Der Weg zum Château ist versperrt. Und der Industrielle Charles Agnel ist tot. Ermordet! Leclerc ist sich sicher, unter den Gästen verbirgt sich ein Mörder. Die Lage ist für Leclerc, seine Frau und den Mops Tyson nicht ungefährlich.
Jetzt muss Leclerc die ersten Spuren sichern und Vernehmungen führen, bis der Weg zum Château freigeräumt ist und Leclercs frühere Kollegen Zugang habe.

„Schweigende Provence“ ist bereit der 13. Band der Reihe mit Commissaire Leclerc von Pierre Lagrange.

Der Autor lässt seine Leser*innen wieder in die Provence reisen.
Er beschreibt die Orte und die Liebe der Menschen zu ihrer Heimat sehr stimmungsvoll.

Auch die eigentlichen Ermittler gefallen mir gut, auch wenn sie in diesem Band keine große Rolle spielen.
Die Polizisten Theroux und Castel gefallen mir immer wieder gut. Bei Theroux kommt es einem immer so vor, als stehe er auf der Leitung.
Es ist zum Schmunzeln, wenn die beiden genervt die Anrufe von Leclerc ignorieren und dieser immer wieder einen Weg findet, um an Informationen aus erster Hand zu kommen.

Der Fall ist äußerst spannend und erinnert etwas an Miss Marple. Leclerc als Ermittler auf einem Château, von der Außenwelt abgeschnitten und ein Mörder ist unter den Anwesenden.
Pierre Lagrange erzählt die Geschichte spannend und mit etwas Humor.
Die Charaktere sind facettenreich und lebendig. Die Hauptcharaktere sind aus den vorherigen Bänden gut bekannt und mir schon lange ans Herz gewachsen.

„Schweigende Provence“ ist wieder ein gelungener Krimi. Ich freue mich jetzt schon auf Band 14 „Teuflische Provence“ der Ende April 2026 erscheinen soll.

Dunkler Sog

Leo Born
Thriller
416 Seiten
erschienen bei Bastei Lübbe
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar.


Spannende Ermittlungen zwischen Frankfurt und dem Schwarzwald

Klappentext:
Kommissarin Mara Billinsky kommt nicht zur Ruhe: In einem Frankfurter Altenheim stirbt ein ehemaliger Arzt einen qualvollen Vergiftungstod und er ist nicht das einzige Opfer des brutalen Mörders. Als kurz darauf die verstümmelte Leiche einer Journalistin entdeckt wird, führt eine düstere Spur Mara und ihren neuen Kollegen Tobias Cronberg in ein kleines Dorf im Schwarzwald. Cronberg will sich um jeden Preis beweisen – doch er tappt in eine grausame Falle. Zurück in Frankfurt, gejagt von Selbstzweifeln und einem übermächtigen Feind gerät Mara immer tiefer in einen Strudel aus Lügen, Verrat und hasserfüllter Rache.

„Dunkler Sog“ ist schon der 10. Band der Mara Billinsky Reihe von Leo Born.
Auch dieser Band hat wieder alles, was ein guter und spannender Thriller braucht.
Es ist eben ein echter Leo Born.

Jetzt ist es so weit, Mara bekommt einen neuen Partner an die Seite gestellt. Zusammen ermitteln sie im Mordfall in einem Altenheim, wo ein Arzt im Ruhestand ermordet wurde. Bei den Recherchen stößt Mara auf ähnliche Fälle im Schwarzwald. Kurzentschlossen fährt sie mit ihrem neuen Partner Tobias Cronberg in den Schwarzwald, um dort die Ermittlungen voranzutreiben. Von Zusammenarbeit kann keine Rede sein. Mara macht wie üblich ihr Ding und Tobias Cronberg fühlt sich aufs Abstellgleis gestellt.

Wie immer hat Leo Born seine Charaktere gut gezeichnet und lässt sie lebendig wirken. Der Star seiner erfolgreichen Krimireihe ist unbestritten Mara Billinsky.
Mara ist eine etwas eigensinnige Ermittlerin, die sich von der Masse an Ermittlern, die es in den zahlreichen Krimis und Thrillern gibt, deutlich abhebt. Sie hat Ecken und Kanten, ist stur aber vor allem hat sie Biss. Bei ihren Ermittlungen geht sie bis an die Grenze des Erlaubten und manchmal auch darüber hinaus. Aber deswegen lieben wir sie ja auch.
Durch ihr Äußeres, schwarz gefärbtes Haar, mit Kajal schwarz umrandeten Augen, schwarze Kleider und Tattoos stößt sie bei ihren Mitmenschen oft auf Ablehnung.
Mittlerweile hat sie sich bei der Polizei einen Namen gemacht. Aber nicht alle ihre Kollegen mögen Mara.

Bis vor kurzem hat Mara mit ihrem Kollegen Jan Rosen sehr gut zusammengearbeitet. Jan ist das genaue Gegenteil von Mara, aber er ist auch ihr Ruhepol. Jan ist in die Abteilung für Internet-Kriminalität gewechselt. Seitdem ist Mara allein auf weiter Flur. Aber sie ist sowieso kein Teamplayer.

Doch das soll sich jetzt ändern. Tobias Cronberg wird der neue Mann an der Seite von Mara Billinsky. Doch an ihrer Seite ist er wenig zu finden, dazu lässt es Mara nicht kommen.

Der Fall ist schwierig. Mara kommt nicht weiter. Ein tote Arzt in Frankfurt und ähnliche Fälle im Schwarzwald. Trotz Unterstützung bei der Recherche von Jan Rosen läuft sie wie gehen eine Wand. So niedergeschlagen und voller Selbstzweifel habe ich Mara noch nie erlebt. Nach alle dem war ihr Leo Born in den vorherigen 9 Bänden zugemutet hat braucht sie eigentlich dringend eine Auszeit. Ich hätte Mara manchmal gerne in den Arm genommen und getröstet. Aber das wäre nicht ihr Ding gewesen.

Leo Born hat wieder einmal eine spannungsgeladene Atmosphäre geschaffen. Dazu die mysteriöse Stimmung die im Schwarzwald herrscht. All das sorgt für ein Kribbeln im Nacken. Man ist immer darauf gefasst, dass etwas passiert, bis es dann auch wirklich passiert.
Das Ende hält dann für die Leser*innen noch eine Überraschung bereit. Damit hat Leo Born mir einen heimlichen Wunsch erfüllt.

Das Buch hat mich nach wenigen Seiten wieder in seinen Bann gezogen.
Die Kapitel sind recht kurz und enden oft mit einem Cliffhanger.
Wie oft habe ich gedacht nur noch ein Kapitel und dann….
Aber Schlaf wird eh überbewertet. Ich habe es mir lieber mit „Dunkler Sog“ und einem roten Sizilianer gemütlich gemacht.

Die Mara Billinsky Reihe ist für mich eine der zurzeit besten deutschen Thriller-Reihen.
„Dunkler Sog“ wird somit auch wieder zu meinen Highlights des Jahres gehören.
Das Buch kann man auch lesen, wenn man die ersten Bände nicht kennt. Aber die Sucht wird irgendwann jeden befallen.

Jetzt heißt es wieder warten, bis der 11. Band der Reihe erscheint. Ich bin schon jetzt gespannt.

Wild Wild Old

Micky Molken
Kriminalroman
130 Seiten
erschienen im Selfpublishing
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an Micky Molken für das Rezensionsexemplar

Gelungener Auftakt der Cosy-Crime Reihe

Klappentext:
Harry Borchard wird nach achtunddreißig Jahren Haft direkt in ein Altersheim abgeschoben. Er glaubt, dass der liebe Gott ihn hassen muss, als er seinen neuen Zimmernachbarn Rolf kennen lernt, der vor seinen Augen versucht, sich das Leben zu nehmen, aber anscheinend zu dämlich dafür ist. Als er dachte, es könnte nicht noch schlimmer kommen, stößt er auf Lothar, oder besser gesagt Lothar auf ihn. Er ist ebenfalls ein Bewohner des Hauses und eine echte Berliner Schnauze. Dieser äußert einen Verdacht, dass ein Todesengel in den Gemäuern sein Unwesen treibt. Anfänglich nur eine Vermutung, doch die Recherchen verdichten den Verdacht. Gemeinsam, mit Hilfe von Paul Joseph Braun versuchen sie dem Mörder auf die Spur zu kommen.

„WILD WILD OLD“ ist der 1. Band der Cozy-Crime Serie auf der Insel Rügen von Micky Molken.
Der Autor hat mit „Wild Wild Old“ einen spannenden, unterhaltsamen und humorvollen Cosy-Crime veröffentlicht.

Harry Borchard wird aus dem Gefängnis entlassen, er ist gerade einmal 38 Jahre und landet im Altenheim. Das Zimmer muss er sich mit Rolf teilen, der in Anwesenheit von Harry versucht sich umzubringen. Das findet Harry nicht lustig und geigt ihm ordentlich die Meinung.
Zusammen mit Harry lernen die Leser*innen auch Lothar kennen. Mit seinem Berliner Dialekt wirkt er sehr authentisch. Er ist davon überzeug, dass im Altenheim und letzter Zeit zu viele Menschen sterben und das nicht mit rechten Dingen zu gehen kann.

Micky Molken hat skurrile und liebenswerte Charaktere erschaffen. Jeder ist ein anderes Individuum. Ich mochte sie gleich gut leiden und denke in ihnen steckt das Potenzial für viele weitere Bände.
Auch finde ich es recht authentisch, wenn manche Charaktere in ihren Dialekt verfallen.

Die Geschichte fängt gemütlich an und steigert das Tempo im Laufe der Geschichte.
Micky Molken hat einen angenehmen und flüssigen Schreibstil. Mit seinem trockenen Humor lockert er die Geschichte immer wieder auf.

Ich habe zu Hause das Buch gelesen und unterwegs bin ich zum Hörbuch gewechselt.
Dominic Kolb hat das Hörbuch gut eingesprochen. Es macht Freude ihm zu lauschen.

„WILD WILD OLD“ ist ein Cosy-Crime ohne viel Blutvergießen. Mir hat das Lesen viel Spaß gemacht.

Arvil der kleine Falke – Die Europameisterschaft

Thomas Forat
Illustriert von Thomas Forat
Kinderbuch empfohlen ab 7 Jahre
215 Seiten
erschienen im Maximum Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Maximum Verlag für das Rezensionsexemplar

Wunderschön illustriertes Kinderbuch

„Arvil der kleine Falke-Die Europameisterschaft“ ist der 2. Band der Arvil-Reihe von Thomas Forat, der das Buch auch wunderschön illustriert hat.

Arvil ist eine Mischung aus Falke und Papagei. In diesem Band wird Arvil zum Rennfalken. Er möchte unbedingt an der Europameisterschaft in Paris teilnehme. Doch als er die anderen Teilnehmer sieht, sinkt seine Zuversicht. Da ist der Europameister Quintez, der mit seinem Vater da ist und dessen Unterstützung bekommt. Aber auch Arvil bekommt Unterstützung und darf in einem professionellen Rennteam mit trainieren.

Arvil der kleine Falke-Die Europameisterschaft ist ein Buch für Kinder ab 7 Jahren. Es macht auch mir als Erwachsene große Freude es meinen Enkelkindern vorzulesen. Sie waren ganz begeistert von der Geschichte und vor allem von Arvil und seinen Freunden. Da ist Malou das Eichhörnchen, Adwanagor der Weißkopfseeadler, Magalie das Rotkelchen, Ido der Atlasspinner, Talgar der Lemming und Le Grand Iluri der Rote Panda, Serge die kleine Spitzmaus und viele mehr.

Die Geschichte wird in einer Altersgerechten und gut verständlichen Sprache erzählt. Die schönen Illustrationen, die vom Autor selbst stammen, verdeutlichen die Geschichte und haben meinen Enkelkindern gut gefallen.

Die Geschichte verdeutlicht den Kindern, was Freundschaft bedeutet und wie wichtig es ist, Unterstützung zu bekommen und Vertrauen zu können.

„Arvil der kleine Falke-Die Europameisterschaft“ ist ein schönes Buch zum Vorlesen und es ist auch, durch seine kurzen Kapitel und der großen Schrift, gut für Erstleser geeignet.

Entführung im Himmelreich

Andreas Winkelmann
Kriminalroman
323 Seiten
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannung gepaart mit Humor

Klappentext:
Der Campingplatz Himmelreich am Schwielowsee ist in Aufruhr: Der Bäcker ist verschwunden! Kein Bäcker heißt keine Brötchen, und das bedeutet schlechte Laune.

Dauercamper und Ex-Schauspieler Björn Kupernikus und Annabelle Schäfer, seine neue Partnerin „in crime“ entdecken den Lieferwagen des Bäckers in der Nähe des Sees; die Schuhe des Vermissten stehen am Ufer. Prompt geht die Polizei von Selbstmord aus. Fall gelöst?

Sein Bauchgefühl sagt Kupernikus, dass mehr hinter der Sache stecken muss. Zumal es auch noch einen Einbruch in ein Hausboot gab. Dabei wurde die junge Besitzerin angegriffen. Von einem Motiv weit und breit keine Spur. Kupernikus und Annabell beginnen Fragen zu stellen, die sie bald tief in einen verzwickten Fall verwickeln.


„Entführung im Himmelreich“ ist der 2. Band der Cosy-Krimireihe „Mord auf Achse“ von Andreas Winkelmann.
Der Autor ist für seine Thriller bekannt, aber er kann es auch gut auf die softe und humorvolle Art.

Björn Kupernikus war Schauspieler und ist jetzt im Ruhestand.
Er freut sich immer wieder auf ruhige und entspannte Tage auf dem Campingplatz Himmelreich.
Doch plötzlich ist der Bäcker verschwunden, eine der wichtigsten Personen für einen guten Star in den Tag.
Björn Kupernikus und seine Begleitung Annabelle Schäfer entdecken den Lieferwagen des Bäckers am See, auch seine Schuhe stehen da. Die Polizei tippt auf Selbstmord. Das möchte Kupernikus nicht so dastehen lassen und ermittelt auf eigene Faust.
Andreas Winkelmann erzählt die Geschichte mit viel Humor. Der ehemalige Schauspieler Björn Kupernikus gefällt mir als Hobbyermittler sehr gut. Er kennt sich auf dem Campingplatz aus und weiß, wie er mit Campern reden muss. Also macht er sich dran den Fall zu lösen. Auch seine Begleitung Annabelle Schäfer bereichert die Geschichte.

Andreas Winkelmann lässt seinen Krimi gemütlich angehen. Trotzdem hat er eine gewisse Spannung und man fiebert mit ob Kupernikus den Fall aufklären kann.
Die Charaktere werden gut beschrieben und die meisten mag ich gut leiden.
Die Handlungsorte in der Nähe von Berlin werden anschaulich beschrieben. Der Campingplatz Himmelreich existiert und man bekommt beim Lesen große Lust auf einen Urlaub.

Andreas Winkelmann hat einen fesselnden und gut verständlichen Schreibstil, den er bei diesem Krimi mit einer ordentlichen Prise Humor versieht

„Entführung im Himmelreich“ ist eine gelungene Fortsetzung der Reihe und ich freue mich jetzt schon auf den 3. Band.

Der grosse Ufa-Bluff

Anton Leiss-Huber
Historischer Roman
262 Seiten
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar

Nach einer wahren Begebenheit

Klappentext:
Februar, 1945. Eberhard Schmidt, Produktionsleiter der UfA, schmiedet einen kühnen Plan: Bevor die SS unliebsame Künstler loswerden kann, bringen sich einige von ihnen nach Mayrhofen in Sicherheit. In Tirol werden sie angeblich einen Film für den deutschen Endsieg produzieren. Doch was den Anschein eines Drehs hat, ist in Wirklichkeit ein Spiel mit dem Feuer. Das Team hat keinen Meter Film dabei! Während die Crew den Sieg der Alliierten herbeisehnt, entfacht sich zwischen den Schauspielern Luis Adrian und Lisa Lion ein ganz anderes Feuer.

„Der grosse Ufa-Bluff“ ist ein Roman, der auf eine wahre Begebenheit beruht von Anton Leiss-Huber.

Die Geschichte spiet mitten im 2. Weltkrieg. Vielen ist bekannt, dass, das Naziregime einige Schauspieler loswerden wollte. Stellvertretend für sie, stehen hier die fiktiven Schauspieler Luis Adrian und Lisa Lion, sowie eine Filmcrew.
Sie machen sich auf nach Mayrhofen, um da einen Film für den Endsieg zu drehen. Doch Filmmaterial ist nicht im Gepäck. Alles ist nur eine Inszenierung, um die Darsteller vor dem Naziregime zu retten.

Anton Leiss-Huber legt seiner Geschichte eine wahre und interessante Gegebenheit zu Grunde. Ich habe schon so viele Bücher gelesen, die sich mit dem 2. Weltkrieg beschäftigt haben. Von dieser Geschichte wusste ich nichts und wahr sehr überrascht.
Man spürt, dass der Autor sehr genau recherchiert hat. Die Geschichte wird sehr realistisch erzählt. Man spürt die Angst und den Druck, ein falsches Wort und alles kann auffliegen.

Anton Leiss-Huber hat einen angenehm zu lesenden Schreibstil. Die Dramatik rund um die Inszenierung der angeblichen Filmproduktion wird den Leserinnen gut vermittelt. Auch die Zeit der Handlung, das Hoffen, das der Krieg endlich zu Ende geht kommt gut bei den Leserinnen an.

„Der grosse Ufa-Bluff“ ist ein interessanter und unterhaltsamer Roman den ich mit Freude gelesen habe.