Merci Agneta

Emma Hamberg
Roman
428 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Übersetzt aus dem Schwedischen von Wibke Kuhn
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar.

Der ideale Urlaubsroman

Klappentext:
Agnetas wahres Leben hat endlich begonnen, ihr altes lässt sie erstmal zurück. Soll es doch sehen, wo es bleibt! Denn sie weiß genau, wo sie sein möchte: hier in Saint Carelle, mitten in der traumhaften Provence. Zusammen mit dem exzentrischen Einar, der lebensweisen Bonnibelle und ihrem Schwarm Fabien kann der Sommer genauso weitergehen. Doch die Ruhe trügt und Agneta muss kämpfen, für sich und für ihre Freunde.

„Merci Agneta“ ist der 2. Band der Dilogie Neuanfang auf Französisch von Emma Hamberg.

Die Geschichte schließt sich an den ersten Band „Bonjour Agneta“ an. Agneta hat ihr altes Leben in Schweden hinter sich gelassen und ist mittlerweile in Saint Carelle, in der Provence angekommen.
Agneta kümmert sich um den an Demenz leidenten Einar und versucht sich selbst zu reflektieren, sich selbst wieder zu finden. Als Agneta mit sich selbst im Reinen ist und denkt, so kann es nun weitergehen, wird das Kloster, das ihr Zuhause geworden ist, bedroht. Jetzt heißt es kämpfen, wenn Agneta nicht alles verlieren will.

„Merci Agneta“ ist ein Roman über Selbstreflexion und Neuerfindung.
Emma Hamberg erzählt die Geschichte mit viel Gefühl und mit Humor.
Agneta ist mir im ersten Band schon schnell sympathisch gewesen und ich habe sie gerne wieder bei ihrem Abenteuer begleitet.
Agneta durchlebt auch im zweiten Band noch einmal eine große Entwicklung. Am Anfang ist sie eine Frau in den mittleren Jahren die an sich zweifelt. Agneta hatte das Gefühl, ob privat oder beruflich nicht mehr wahrgenommen zu werden.
In der Provence hat sie zu sich selbst gefunden. Ist mit sich und der Welt in Einklang.

Auch Einar wurde mir im ersten Band schon sympathischer, auch wenn er, manchmal etwas exzentrisch rüberkommt. Seine Lebens- und Liebesgeschichte hat mich berührt.

Ganz nebenbei vermittelt die Autorin auch das französische Lebensgefühl. Es wird gemeinsam gekocht, gegessen und getrunken.

Der Schreibstil von Emma Hamberg ist flüssig und gut verständlich. Auch wenn der Roman seine traurigen Stellen hat, sprüht die Geschichte doch vor Lebensfreude.

„Merci Agneta“ ist der ideale Sommerroman und ein guter Begleiter für den Urlaub.

Prost, auf den Doktor

Friedrich Kalpenstein
Kriminalroman
348 Seiten
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an Friedrich Kalpenstein für das Rezensionsexemplar

Mord im KRAUSE

Zum Inhalt:
Auf einer Wiese am Rande von Brunngries treffen sich zwei Motoradclubs. Nach einem feuchtfröhlichen Abend legen sich die Motorradfahrer*innen in ihren Zelten zum Schlafen nieder. Nur zwei gehen heimlich in den Gasthof KRAUS, wo sie Zimmer gebucht haben. Für den Arzt Sebastian Burgegger endet die Nacht tödlich.
Hauptkommissar Tischler nimmt die Ermittlungen auf. Doch je tiefer er in den Fall eintaucht, desto mehr wird klar, dass der Arzt alles andere als vertrauenswürdig war.

„Prost, auf den Doktor“ ist mittlerweile der 11. Band, der erfolgreichen Kommissar Tischler Reihe von Friedrich Kalpenstein.

Wieder einmal darf ich in das beschauliche Brunngries reisen und den Ermittlungen von Kommissar Tischler und Polizeihauptmeister Fink beiwohnen.
Ich liebe diese Krimireihe von Friedrich Kalpenstein und fiebere jedem neuen Band entgegen. Die Protagonisten sind sehr sympathisch und mit ihrem bayrischen Humor sind sie mir richtig ans Herz gewachsen.
Hauptkommissar Tischler und Polizeihauptmeister Fink sind zu einem großartigen Team geworden. Mit ihrer bekannten T-U-F Methode haben sie schon so manchen brenzligen Fall gelöst.

Der Fall wird wieder spannend erzählt.
Es macht Freude die Ermittler durch Brunngries und Umgebung zu begleiten. Hauptkommissar Tischler und Polizeihauptmeister Fink ermitteln im näheren Umfeld der Motoradfahrer. Dabei entdeckt auch Hauptkommissar Tischler eine Liebe zum Motorradfahren neu, auch wenn er seiner Motorradkluft schon etwas entwachsen ist.

Friedrich Kalpenstein bringt mit dem Toten im Gasthof KRAUSE schnell Spannung in die Geschichte. Sein flüssiger und gut verständlicher Schreibstil sorgt dafür, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Spielend lässt der Autor den Bezug zur Region Oberbayern in die Handlung mit einfließe und bringt sie so seinen Leser*innen näher.
Natürlich begegnen die Leser*innen auch wieder Resi, die dem Kommissar und auch mir schon sehr ans Herz gewachsen ist. Auch wenn sie in diesem Band nur eine Stippvisite gibt, habe ich mich gefreut die fesche Dackeldame zu treffen.
Aufgelockert wird der Kriminalroman durch den intelligent eingesetzten Humor. Beim Lesen muss ich wie immer oft schmunzeln.

„Prost, auf den Doktor“ hat mir wieder schöne Lesestunden bereitet. Jetzt freue ich mich auf Band 12 „Prost, auf die Fischer“ der im Januar 2026 erscheinen soll.

Was man von hier aus sehen kann

Mariana Leky
Roman
315 Seiten
erschienen im Dumont Verlag
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an den Dumont Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine wunderbare Geschichte

Klappentext:
Selma, eine alte Westerwälderin, kann den Tod voraussehen. Immer, wenn ihr im Traum ein Okapi erscheint, stirbt am nächsten Tag jemand im Dorf. Unklar ist allerdings, wen es treffen wird. Davon, was die Bewohner in den folgenden Stunden fürchten, was sie blindlings wagen, gestehen oder verschwinden lassen, erzählt Mariana Leky in ihrem Roman.

„Was man von hier aus sehen kann“ von Mariana Leky ist ein Roman über ein kleines Dorf und seine Bewohner im Westerwald.

Vor 8 Wochen bin ich von der Großstadt in ein kleinen Dorf im Westerwald gezogen. Was liegt da näher, als Mariana Lekys neuen Roman zu lesen.
Von der Autorin habe ich schon viele positive Meinungen gehört. Für mich ist es das erste Buch von Mariana Leky.

Im Mittelpunkt steht Luise. Sie ist zu Beginn der Geschichte neun Jahre alt und lebt in einem kleinen Dorf im Westerwald. Die wichtigste Person ist für Luise ihre Oma Selma. Selma kümmert sich sehr liebevoll um Luise und gibt dem Mädchen mehr Liebe und Selbstvertrauen als Luises Eltern.
Die Großmutter Selma ist eine interessante Frau. Sie kann den Tod vorhersehen. Immer dann, wenn sie von einem Okapi träumt, passiert es, es stirbt jemand innerhalb der nächsten 24 Stunden.
Luise stellt sich die Frage, was in einem Menschen vorgeht der kurz vor seinem Tod steht.

Mariana Leky erzählt die Geschichte wunderschön. Die Themen in der Geschichte sind zum einen die Liebe, die Luise bis zu einem Kloster in Japan führt. Aber auch Verlust und Tod werden immer wieder aufgegriffen.
Die Charaktere die Mariane Leky erschaffen hat sind liebenswert und zum Teil skurril. Die Dorfbewohner werden genau beschrieben und fast schon psychologisch unter die Lupe genommen. Man hat später das Gefühlt, jeden einzelnen gut zu kennen.

Der Schreibstil von Mariana Leky ist flüssig, gut verständlich und fesselnd. Die Geschichte wird immer wieder durch ihren Humor aufgelockert.

„Was man von hier aus sehen kann“ ist eine Geschichte, in die ich ganz tief versunken bin. Es ist zwar mein erster Roman von Mariana Leky gewesen aber mit Sicherheit nicht mein letzter.

Nashorn Nirwana

Claudia Du Plessis
Reisekrimi
271 Seiten
erschienen bei Claudia Du Plessis
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Claudia Du Plessis für das Rezensionsexemplar

Reisebericht und Krimi vereint in einer Geschichte

Klappentext:
Von Lupfershofen in die afrikanische Wildnis: Als ihr Freund Hans endlich seine familiären Wurzeln kennenlernen möchte, schließen seine Kumpels aus dem Fußballverein sich kurzentschlossen an. Schließlich klingt eine Safari-Tour durch die namibische Wüste nach spannendem Abenteuer!

Was Fritz, Paul, Sepp und Hans jedoch noch nicht ahnen: Neben Ausflügen zu faszinierenden Sehenswürdigkeiten Namibias und köstlichen einheimischen Schlemmereien lauern in deNamibiam wunderschönen Land auch grausame Wilderer. Klarer Fall, dass hier das Ermittlerteam aus der bayerischen Provinz seine Expertise einsetzt, um Nashorn-Mördern auf die Spur zu kommen!

„Nashorn Nirwana“ ist der 1. Band der Reihe „Die Nashorn-Nirwana-Buchreihe“ von Claudia Du Plessis.
Vor einiger Zeit habe ich „Elefanten Ekstase“, den 2. Band der Reihe gelesen und war begeistert. Jetzt möchte ich die Charaktere auch auf ihrer ersten Reise nach Namibia begleiten.

Das Buch ist wunderschön gestaltet. Schon das Cover macht Lust, das Buch in die Hand zu nehmen. Jedes Kapitel ist mit einer Überschrift und mit einer Karte versehen. So kann man immer genau nachvollziehen, wo sich die Charaktere gerade aufhalten.

Was steht im Vordergrund? Ist es mehr ein Reisebericht oder ein Krimi?
Für mich stand eindeutig die Reisegeschichte im Vordergrund.
Die Weite von Namibia, der Etosha-Nationalpark und die wilden Tiere haben es mir angetan.
Ein Land, in das ich schon immer einmal gerne Reisen wollte.

Aber auch der Krimi und die Ermittlungen der Hobbyermittler haben Spannung und mir als Krimi-Liebhaberin gut gefallen.
Die vier Freunde, mit ihrer bayrischen Gemütlichkeit sind einfach köstlich. Als sie erfuhren, dass Nashörner nur wegen ihres Horns einfach getötet werden, wollen sie nicht untätig sein, sondern dem Nachgehen.

Claudia Du Plessis beschreibt Land und Leute sehr authentisch. Man spürt, dass sie von Namibia begeistert ist und längere Zeit in dem Land verbracht hat.
Ihr Schreibstil ist locker, gut verständlich und immer wieder lässt die Autorin ihren Humor durchblicken.
Die vier Freunde sind richtige Bayern manchmal etwas desorientiert aber gerade das macht sie sympathisch.

„Nashorn Nirwana“ ist eine Reisekrimi mit viel Humor der nicht nur Afrikaliebhabern gefallen wird.

Nordweststurm

Svea Jensen
Kriminalroman
320 Seiten
erschienen bei Harper Collins
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an NetGalley für das Rezensionsexemplar


Endlich wieder ein Fall für die SoKo St. Peter-Ording

Klappentext:
Als in St. Peter-Ording der schwedische Investigativ-Journalist Petter Jansson verschwindet, wendet sich Lennart Norberg an seinen Sohn, der mittlerweile in die Bezirkskriminalinspektion Itzehoe zurückgekehrt ist. Hendrik Norberg untersucht zu diesem Zeitpunkt in Zusammenarbeit mit der Mordkommission ein Tötungsdelikt. In Itzehoe ist ein Stricher ums Leben gekommen. Im Verlauf der Ermittlungen ergeben sich Überschneidungen zum Fall des verschwundenen Journalisten. Als Norberg und seine Kollegin Anna Wagner erfahren, dass dieser an einer explosiven Story über einen Korruptionsskandal innerhalb der schwedischen Polizei arbeitet, befürchten sie, dass er in St. Peter-Ording aufgespürt wurde und in Lebensgefahr schwebt. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.

„Nordweststurm“ ist der 5. Band der Krimireihe Soko St. Peter-Ording von Svea Jensen.
Es ist schon 2 Jahre her, das der 4. Band erschienen ist und somit habe ich dem 5. Band entgegengefiebert.

Die Protagonisten sind mir schon seit dem ersten Band „Nordwesttod“ ans Herz gewachsen und ich freue mich immer darauf sie wieder zutreffen.

Kommissarin Anna Wagner arbeitete erfolgreich bei der Vermisstenstelle München.
Nach einer schmutzigen Scheidung brauchte sie eine Veränderung und kam für einen Vermisstenfall nach St. Peter-Ording.
Jetzt ist sie Leiterin der Vermisstenstelle für alte und neue Fälle in St. Peter-Ording und hat schon einige Fälle erfolgreich gelöst.

Hendrik Norberg war als Ermittler bei der Mordkommission Itzehoe.
Nach dem Tod seiner Frau wollte Hendrik mehr Zeit für seine Söhne haben und wechselte als Dienststellenleiter zur Schutzpolizei St. Peter-Ording.
Für Hendrik der mit Leib und Seele Kommissar bei der Mordkommission war, ist das kein leichter Schritt gewesen. Jetzt da die Kinder etwas älter sind, ist Hendrik wieder zur Mordkommission Itzehoe zurückgekehrt.

Hendrik und sein Team ermitteln in Itzehoe im Fall eines ermordeten Strichers. Sein Vater Lennart, der wieder in St. Peter-Ording lebt, sorgt sich um einen Bekannten. Er kann den Investigativ-Journalist Petter Jansson nicht erreichen und wendet sich an seinen Sohn. In der Ferienwohnung ist der Journalist nicht anzutreffen. Hendrik lässt seine Kollegin Anna Wagner nach dem Vermissten suchen. Doch dann kreuzen sich die Ermittlungswege von Hendrik und Anna.

Svea Jensen erzählt ihre Geschichte aus wechselnden Perspektiven, was für Spannung sorgt. Die Ermittlungen von Anna und von Hendrik werden anschaulich beschrieben, man hat das Gefühl den Ermittlern über die Schulter zu schauen.
Der Schreibstil von Svea Jensen ist flüssig und leicht verständlich.
Die Autorin schafft beim Schreiben mühelos den Spagat zwischen den Ermittlungen und dem Privatleben der Ermittler.
Auch die Beschreibung des schönen St. Peter-Ording kommt nicht zu kurz.
Svea Jensen hat hier genau die richtige Mischung gefunden.

„Nordweststurm“ ist wieder ein spannender Krimi und ich hoffe, dass die Reihe weitergeführt wird.

Schatten über Sømarken

Kriminalroman
397 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar


Spannender Krimi mit schönem Setting

Klappentext:

Der Hochsommer hat Bornholm fest im Griff, und Lennart Ipsen ist im Urlaub, denn bei der Insel-Kripo ist gerade nicht viel los. Dafür herrscht im noblen Restaurant Argousier von Lennarts Freundin Maren Hochbetrieb, bis eines Abends ein Gast tot zusammenbricht. Schnell stellt sich heraus, dass er am Gift einer heimischen Pflanze starb. Ein Unfall aus Unachtsamkeit? Oder Mord?

Lennart meldet sich sofort zurück zur Arbeit, darf aber wegen Befangenheit nicht offiziell ermitteln. Also zieht er auf eigene Faust los, denn der Verdacht gegen Maren, etwas mit dem Tod des Mannes zu tun zu haben, erhärtet sich und bringt ihr gesamtes Lebenswerk in Gefahr.

„Schatten über Sømarken“ ist bereits der 3. Band der Bornholm Reihe von Michael Kobr und bereits zu einer meiner liebsten Krimireihen geworden.

Michael Kobr entführt seine Leser*innen wieder auf die dänische Sonneninsel Bornholm.

Lennart Ipsen hat Urlaub und freut sich schon in einigen Tagen mit seinen beiden Töchtern, die seit seiner Scheidung bei ihrer Mutter auf Rügen leben, nach Spanien zu reisen.
Doch da gerät seine Freundin Maren in echte Schwierigkeiten. In ihrem Sternerestaurant Argousier bricht ein Gast, ausgerechnet ihr Ex tot zusammen. Die Untersuchung ergibt, dass er vergiftet wurde. Im Kreis der Verdächtigen ist Maren. Lennart, der wegen Befangenheit nicht selbst ermitteln kann versucht alles, um den wahren Täter zu finden. Dabei zweifelt er an seinen Kollegen, die ihn nicht ermitteln lassen und zweifelt auch manchmal an Maren.

Michael Kobr hat für seine Krimireihe starke Protagonisten ins Leben gerufen.
Im Mittelpunkt steht Lennart Ipsen, ein Kriminalkommissar, der schon viel erlebt und gesehen hat.
Lennart Ipsen hat 20 Jahre Polizeidienst hinter sich, erst bei der Kripo in Kopenhagen und dann auf internationaler Ebene in Brüssel und Lyon.
Nachdem er durch ein Burnout und seiner Scheidung in ein tiefes Loch gefallen ist und einige Zeit pausieren musste, wollte es Lennart Ipsen auf der beschaulichen Insel Bornholm langsam angehen lassen. Doch seit Lennart Ipsen auf der Insel ist, ist sie gar nicht mehr so beschaulich.

Auch seine beiden Mitarbeiterinnen Britta Blomdal und Tao Nguyen gefallen mir sehr gut.
Die drei sind zusammen sehr ein gutes Team und mir schon seit dem 1. Band ans Herz gewachsen. Doch in diesem Band zweifelt Lennart daran, dass sie ein gutes Team sind. Vor allem Britta, die vorübergehend die Leitung übernommen hat, macht es Lennart nicht leicht.

Die Ermittlungen werden spannend beschrieben. Lennart will nicht einfach zusehen, wie Maren verdächtigt wird und in den sozialen Medien einen Shitstorm ausgesetzt ist. Aus Verzweiflung wendet Lennart sich sogar an seinen Vorgänger, der von Britta meist mit Informationen versorgt wird.

Michael Kobr beschreibt die Insel Bornholm auf eine so schöne Art und Weise, ich hätte am liebsten den Koffer gepackt und wäre dorthin gereist.
Einer meiner nächsten Urlaube wird mich bestimmt nach Bornholm führen.

Der fesselnde und flüssige Schreibstil der hin und wieder mit etwas Humor aufgelockert wird, sorgt dafür, dass ich das Buch wieder einmal nicht aus der Hand legen konnte.

„Schatten über Sømarken“ ist ein facettenreicher Kriminalroman mit tollen Charakteren, einem spannenden Plot und einem so schönen Handlungsort.

Ich freue mich auf viele weitere Fälle mit dem tollen Ermittlerteam.

Die Hyäne von Hamburg

Jürgen Ehlers
Thriller
314 Seiten
erschienen bei BoD
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Jürgen Ehlers für das Rezensionsexemplar


Spannender und atmosphärischer Thriller

Klappentext:
„Du wirst es nicht verhindern können!“ Das steht in einer E-Mail, die Hauptkommissar Kastrup erhält, anonym gesendet von einer „Hyäne“. Und es stimmt. Bevor Kastrup die Mail gelesen hat, sind schon zwei tot. Kleine Drogendealer. Und das ist erst der Anfang. Ein Fall von Organisierter Kriminalität? Als die dafür zuständigen Kollegen ihm nicht helfen können oder wollen, trifft Hauptkommissar Kastrup sich mit jemandem, den er für einen der Bosse der Unterwelt hält. Als sein Vorgesetzter, davon erfährt, ist er alarmiert. Er warnt Kastrup. „Dieser Mann hat nichts zu verschenken. Wenn er dir etwas gibt, will er eine Gegenleistung.“ Davon ist zunächst nicht die Rede. Aber schon bald kommt Kastrup in eine Lage, in der er zu beinahe jeder Gegenleistung bereit wäre.

„Die Hyäne von Hamburg“ ist, nach „Der Wolf von Hamburg“ der 2. Band der Kommissar Kastrup Reihe von Jürgen Ehlers.

Hauptkommissar Kastrup bekommt eine anonyme Email, die er zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht gelesen hat. Er geht am Abend spazieren, weil er wieder einmal nicht schlafen kann. Als er Schüsse hört, eilt er in die Richtung, aus der die Schüsse kamen. Kastrup findet zwei Tote vor und eine verletzte Frau. Bei den Toten handelt es sich um Drogendealer. Zusammen mit seinem Team übernimmt Kastrup die Suche nach dem Mörder. Um in dem Fall weiterzukommen, trifft er trotz Warnung seines Vorgesetzten, mit einem der Bosse. Was nicht ohne Folgen bleibt.

Jürgen Ehlers hat mich mit „Die Hyäne von Hamburg“ wieder genauso begeistert wie mit dem ersten Band „Der Wolf von Hamburg“.
Seine Charaktere sind facettenreich und lebendig. Kommissar Kastrup und sein Team sind mir ja schon vom ersten Band gut bekannt und ich habe mich gefreut, sie wieder bei ihren Ermittlungen begleiten zu dürfen. Ich finde, besonders menschlich macht die Charaktere, dass man auch etwas von ihrem Privatleben mitbekommt. Es sind schließlich keine Maschinen die nur Arbeiten, sondern Menschen wie du und ich. Hier hat der Autor eine gesunde Mischung zwischen den Ermittlungen und dem Privaten gefunden.
Auch die Handlungsorte werden sehr anschaulich beschrieben. Wer schon einmal in Hamburg war, findet bestimmt bekannte Plätze.

Jürgen Ehlers baut sehr schnell Spannung auf, die er im Laufe der Geschichte immer mehr steigert. Sein Schreibstil ist atmosphärisch, locker und leicht verständlich. Die Seiten fliegen beim Lesen nur so dahin. Ich konnte das Buch sehr schnell nicht mehr aus der Hand legen.

„Die Hyäne von Hamburg“ ist ein Thriller, der mich wieder total begeistert hat.

Tage wie Salzwasser

Sita Maria Frey
Roman
315 Seiten
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar


Zwei Frauen auf einem Roadtrip

Klappentext:
Das Leben ist kausal, nur die Umstände sind selten perfekt. Dieser Gedanke kommt der Mathematikerin Atlanta, als sie tränenüberströmt in eine Radfahrerin rennt. Ihr Freund Malte hat wenige Monate zuvor eine radikale Entscheidung getroffen, und das, obwohl sie schwanger ist. Jetzt ein Unfall. Dabei wollte sie weg. Vielleicht zu jener Adresse auf Sizilien, die ihr Malte in seinem Notizbuch zurückgelassen hat? Die Frau mit dem Fahrrad, Enza, ist auch auf dem Weg nach Süden. Lieber würde sie daheim bleiben, bei ihrer Mutter, die bald sterben wird. Doch diese wünscht sich, dass Enza aufbricht, um die alten Familienbande wiederzubeleben: in Noto an der sizilianischen Ostküste. Ausgerechnet einer der Orte, die auch in Maltes Notizbuch stehen. Im strömenden Regen und auf einer alten Honda Rebel machen sich die beiden Frauen gemeinsam auf den Weg. Und plötzlich ist da ein Hauch von Leichtigkeit, vielleicht sogar Glück. Doch jeder Weg ist mehr als die Summe der Kilometer

„Tage wie Salzwasser“ von Sita Maria Frey, ist ein Roman über zwei recht unterschiedliche Frauen, die sich auf den ersten Blick sympathisch sind.

Die Geschichte beginnt mit einer Geburt und geht dann fünf Monate zurück.
Mittelpunkt stehen Atlanta und Enza, zwei recht unterschiedliche Frauen. Atlanta ist Mathematikerin und schwanger. Dabei hat sie immer die Pille genommen und kann sich gar nicht vorstellen Mutter zu werden. Atlanta wartet gespannt auf die Rückkehr von Malte und hofft auf eine Heirat. Doch statt Malte erscheint die Polizei. Malte ist tot.

Für Enza ist ihre Mutter die wichtigste Person im Leben. Als sie erfährt, dass die Mutter unheilbar krank ist, will sie bei ihr sein und sich um sie kümmern. Doch die Mutter schickt Enza nach Noto, an der sizilianischen Ostküste. Sie soll die Verwandten von ihrem Vater kennenlernen.

Auch Atlanta will nach Sizilien reisen. In Maltes Notizbuch hat sie eine Adresse gefunden. Als Atlanta und Enza sich am Beginn ihrer Reise treffen, beschließen sie zusammen zu reisen und machen sich mit einer alten Honda Rebel auf den Weg.

Sita Maria Frey hat für die Geschichte tolle Charaktere erschaffen. Atlanta und Enza waren mir gleich sympathisch. Als Leser*in kommt man den Frauen sehr nahe, man kann schon fast ihre Gedanken lesen. Bei jedem Stopp, den die Frauen einlegen, gibt es eine kleine Veränderung in ihrem Inneren. Auf ihrer Reise nach Sizilien habe ich die Frauen gerne begleitet.

Sita Maria Frey erzählt die Geschichte in einer feinen Sprache und in einem ruhigen Ton. Der Roadtrip wird sehr anschaulich beschrieben. Man lernt verschiedene Orte kennen und erlebt die Entwicklung der Charaktere.

Das Ende der Geschichte ist mir noch einmal sehr ans Herz gegangen.

„Tage wie Salzwasser“ ist ein ruhiger und ein starker Roman, den ich mit Freude gelesen habe.

Nebelstille

Jan-Erik Fjell
Thriller
459 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Übersetzt aus dem Norwegischen von Ina Kronenberger
Meine Bewertung:
4 von 5 Sterne

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar


Spannender Norwegen-Krimi

Klappentext:
Ein spektakulärer Mord in einer beschaulichen Seefahrtstadt gibt der norwegischen Polizei Rätsel auf: Der Milliardär Wilhelm Martiniussen wurde grausam in seinem luxuriösen Zuhause erdrosselt, seine Freundin blieb wie durch ein Wunder vom Täter verschont. Und wie hängt Martiniussens Tod mit einem geheimnisvollen Fremden zusammen, der kurz nach seiner Ankunft in Norwegen niedergeschlagen wurde und im Koma liegt? Mit der Aufklärung des Falls wird Anton Brekke betraut, herausragender, aber eigenwilliger Kriminalkommissar aus Oslo. Brekke muss tief in die Vergangenheit eintauchen und stößt auf eine Wahrheit, undurchdringlich und bedrohlich wie ein Nebel über dem Fjord …


„Nebelstille“ ist der 1. Band der Anton-Brekke-Reihe von Jan-Erik Fjell. Das Buch ist 2011 unter dem Titel „Der stumme Besucher“ erschienen und wurde jetzt noch einmal neu aufgelegt. Es gibt noch 4 weiter Bände (Band 2, 6, 7, 8), die im letzten Jahr erschienen sind. Ob die fehlenden Bände zwischendrin noch erscheinen, darauf bin ich gespannt.


Der Milliardär Wilhelm Martiniussen wurde grausam in einem Fahrstuhl ermordet. Seine Freundin blieb auf unerklärliche Weise unversehrt.

Der etwas eigenwillige Kommissar aus Oslo Anton Brekke übernimmt mit seinem Team die Ermittlungen. Zur gleichen Zeit liegt ein Fremder in einem Krankenhaus im Koma. Steht der Fremde in einem Zusammenhang mit dem Mord?
Kommissar Brekke steht vor großen Geheimnissen, denen er auf den Grund gehen muss. Dazu muss er tief in das Leben des Opfers eintauchen.

Jan-Erik Fjell sorgt recht schnell für Spannung. Sein Kommissar Anton Brekke macht seine Arbeit gut, er beißt sich richtig fest. Trotzdem, ist er ein etwas überheblicher und arroganter Typ der unter anderem unter Spielsucht leitet. Also kein Ermittler der mir gleich sympathisch ist. Das tut der Geschichte aber keinen Abbruch, ich habe Brekke und sein Team gerne bei ihrer Ermittlung begleitet. Die anderen Charaktere sind facettenreich und lebendig.

Die Leser*innen begleiten die Ermittlungen und erfahren dadurch viel aus dem Leben des Opfers. Dabei gibt es immer wieder Rückblenden die in die 1960er Jahre führen.

Der Schreibstil von Jan-Erik Fjell ist flüssig und gut verständlich. Der Autor redet nicht lange um den heißen Brei, sondern kommt immer schnell zum Punkt. Mit seinem schwarzen Humor lockert Jan-Erik Fjell die Geschichte, die recht komplex ist immer wieder etwas auf.

„Nebelstille“ ist ein spannender Thriller, den ich gerne gelesen habe. Ich werde mir auch bald die schon erschienenen Bände vornehmen.

Killerpotential

Hannah Deitch
Thriller
395 Seiten
erschienen bei List (Ullstein Verlag)
Übersetzt aus Englischen von Conny Lösch
Meine Bewertung:
3,5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar


Spannend mit einigen Längen

Klappentext:
Evie Gordon gibt der Tochter einer reichen Familie in Beverly Hills Nachhilfestunden. Bis sie eines Tages die Eltern tot im Garten findet: Mr Victor ertränkt im Pool, seine Ehefrau mit einem Stein erschlagen. Als Evie die Polizei alarmieren will, ruft eine Stimme aus dem Haus um Hilfe. In einer Kammer unter der Treppe findet Evie eine Frau, gefesselt, verletzt und dehydriert. Sie befreit die Unbekannte, doch als die Tochter der Victors hinzukommt, schlägt Evie sie in Notwehr und Panik nieder.

„Killerpotential“ ist das spannende Debüt von Hannah Deitch.

Die Autorin schickt ihre Leser*innen auf einen Roadtrip durch die USA.

Evie Gordon geht, wie jeden Tag nach Beverly Hills zur Familie Victor um da Nachhilfeunterricht zu geben. Doch als sie ankommt, findet sie die Eltern ihrer Schülerin tot auf. Sie will gerade die Polizei informieren, als sie Hilferufe hört. In einer Kammer findet sie eine gefesselte Frau, die völlig dehydriert ist. Da kommt ihre Nachhilfeschülerin nach Hause und vor lauter Schreck und Panik schlägt Evie das Mädchen nieder. Zusammen mit der Frau, die sie befreit hat, flieht Evie in Panik aus dem Haus. Es beginnt ein Roadtrip quer durch die USA.

Hannah Deitch baut direkt zu Beginn große Spannung auf, die sie aber nicht über die ganze Geschichte aufrecht halten kann.
Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive von Evie Gordon erzählt. Dabei kommt man als Leser*in Evie sehr nahe. Evie wird in Nullkommanichts von der Nachhilfelehrerin zur Flüchtenden und zu einer von der Polizei gesuchten „Mörderin“.
Die Frau, die von Evie befreit wurde, sitzt die meiste Zeit schweigend im Auto. Deshalb verfolgt man als Leser*in mehr die Gedanken von Evie. Oft betrachtet sie ihre Situation mit Selbstironie.
Die Flucht und der Roadtrip werden recht gut beschrieben, haben allerdings einige Längen.
Nach etwas der Hälfte des Buchs nimmt die Geschichte dann aber wieder Fahrt auf. Es werden einige Wendungen eingebaut, durch die, die Spannung wieder steigt.

Hannah Deitch hat mit kleinen Abstichen einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil.

„Killerpotential“ ist ein Thriller mit einem spannenden Anfang und einem überraschenden Ende, der einige Längen hat, die ich für die interessante Geschichte aber in Kauf nehme.