Die Tiefe – Versunken

Karen Sander
Thriller
348 Seiten
erschienen im Rowohlt Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Unheimlich spannend

Klappentext:
Auf der Suche nach dem Wrack eines Wikingerschiffs entdecken Hobbytaucher vor der Küste ein gesunkenes Segelboot, unter Deck die Leichen einer Familie. Was zunächst nach einem tragischen Unglück aussieht, entpuppt sich rasch als grausames Verbrechen: Alle vier wurden erschossen. Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt bricht seinen Urlaub ab, um die Ermittlungen zu leiten.
In den nächsten Tagen und Wochen geschehen weitere Morde, doch die Taten hängen scheinbar nicht zusammen. Bis sich herausstellt, dass in allen Fällen rätselhafte anonyme Briefe an die Angehörigen geschickt wurden. Kryptologin Mascha Krieger entschlüsselt die Briefe und findet heraus, dass es um Rache geht. Doch es scheint keine Verbindung zwischen den Opfern zu geben, die Hinweise auf den Täter liefern könnte.
Tom und Mascha müssen alles geben, um diesen Fall zu lösen.

„Die Tiefe – Versunken“ ist der 7. Band der Reihe Engelhardt & Krieger ermitteln und gleichzeitig der 1. Band der neuen Staffel „Die Tiefe“.
Für mich ist es der 1. Band der Reihe und ich musste mich erst einmal mit den Ermittlern vertraut machen.

Mascha Krieger ist Kryptologin beim LKA Schwerin. Sie wurde einmal in den Innendienst strafversetzt, da sie ihre Position für private Ermittlungen missbraucht hatte. Für den Innendienst ist Mascha allerdings eine zu gute Ermittlerin,

Tom Engelhardt ist Kriminalhauptkommissar und lebt in Sellnitz. Er hat einen fünfjährigen Sohn, seine Frau, die auch Polizistin war, ist bei einem Einsatz ums Leben gekommen. Nach dem Tod seiner Frau, hat Tom sich von Berlin an die Ostsee versetzten lassen. Hier wagte er einen Neuanfang.

Die beiden Ermittler bekommen es gleich mit mehreren Morden zu tun. Eine schwere Lage, bei der dünnen Personaldecke. In einem gesunkenen Segelboot werden die Leichen einer Familie gefunden. Es mutet nach einem Unfall an, doch bei näherer Betrachtung stellt sich heraus, dass die Leichen erschossen wurden. Es tauchen immer wieder Tote auf, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Also müssen die Ermittler gleich in mehreren Tötungsdelikten ermitteln. Doch dann stellt sich heraus, dass die Angehörigen aller Opfer anonyme Briefe erhalten haben. Also doch alles derselbe Täter?

Die Story ist ziemlich komplex. Es gibt verschiedene Handlungsstränge, Karen Sander hält mehrere Fäden in der Hand. Die Geschichte wird passend zu den verschiedenen Handlungssträngen auch aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Die Kapitel sind oft kurz und enden nicht selten mit einem Cliffhanger, bevor der Schauplatz wieder gewechselt wird. Das führt dazu, dass man immer weiterlesen muss, ich konnte das Buch nach kurzer Zeit nicht mehr zur Seite legen.
Dazu kommt noch der fesselnde Schreibstil von Karen Sander. Die Autorin baut schnell Spannung auf, die sie auch bis zum Ende und darüber hinaus aufrechterhält. Denn es wird am Ende der Geschichte nicht alles aufgelöst.
Im 2. Band dieser Staffel „Die Tiefe – Verblendet“, der am 20. Februar 2026 erscheinen soll, geht es weiter. Ich fiebere dem Band jetzt schon entgegen.

Die Farbe des Bösen

Ralf H. Dorweiler
Historischer Kriminalroman
407 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender und informativer Historischer Kriminalroman

Klappentext:
Hamburg 1887. Die Richterstochter Johanna Ahrens hat sich Hals über Kopf in einen Sozialisten verliebt. Als sie ihn zu einer Protestaktion vor einer Tapetenfabrik begleitet, wird sie Zeugin, wie zwei Männer eine Leiche aus einem Nebengebäude tragen. Schockiert wendet Johanna sich an Criminalcommissar Hermann Rieker. Der kann vor Ort zunächst keine Spur eines Verbrechens finden, wird aber hellhörig, als auf einem nahe gelegenen Brachgelände ein grausam zugerichteter Toter entdeckt wird. Während Johanna auf eigene Faust inkognito in der Fabrik ermittelt, forscht Rieker nach der Identität des Toten. Schon bald stößt er auf weitere Leichen, die ähnlich entstellt sind.

„Die Farbe des Bösen“ ist der zweite Band der historischen Krimireihe „Ein Fall für Rieker und Ahrens“ von Ralf H. Dorweiler.

Der Autor entführt seine Leser*innen nach Hamburg in das Jahr 1887.
Criminalcommissar Hermann Rieker ist erst kurz vor dem ersten Band zum Commissar befördert und hat nun seinen 2. Fall. Das Verhältnis zu seinem Kollegen Commissar Breiden ist nicht besonders gut, den Rieker kommt nicht aus den höheren Kreisen wie Breiden. Auch Riekers Vorgesetzter Criminalinspektor von Stresenbeck beäugt Rieken oft kritisch, obwohl er seinen ersten Fall gut und schnell gelöst hatte.

Wieder einmal kommt die Tochter von Richter Ahrens mit einem Verbrechen in Konflikt.
Bei einer Demonstration vor einer Tapetenfabrik, sieht sie, wie eine totgeglaubte Person in einer Schubkarre abtransportiert wird. Mit ihrer Erkenntnis geht sie zu Criminalcommissar Rieker. Da Rieker zurzeit keinen aktuellen Fall zu bearbeiten hat, geht er dem nach. In einem verlassenen Fabrikgebäude findet sich dann tatsächlich eine Leiche und auf dem dazugehörigen Gelände gibt es auffällige Stellen, mit frisch aufgeschütteter Erde.
Derweil schleust sich Johanna Ahrens inkognito in die Tapetenfabrik ein. Johanna und auch Criminalcommissar Rieker geraden wieder in eine gefährliche Situation.

Johanna ist die Tochter eines Richters und kommt aus gutem und wohlbehütetem Haus. Trotzdem gelingt es ihr immer wieder unauffällig von zu Hause zu verschwinden. Sie ist sehr sozial eingestellt und hat in ersten Band heimlich eine Schule für Frauen aus der unteren Schicht gegründet, um ihnen Bildung angedeihen zu lassen. Mittlerweile hat Johannas Vater eine Lehrerin eingestellt und Johanna darf nicht mehr selbst unterrichten.
Jetzt geht es Johanna um das Recht der Arbeiter in den Fabriken.

Ralf H. Dorweiler hat großartige Charaktere gezeichnet. Commissar Rieker und Johanna Ahrens gefallen mir gut. Johanna stellt ihren kriminalistischen Spürsinn wieder einmal unter Beweis und gibt Commissar Rieker nützliche Hinweise, bringt Rieker damit aber auch wieder in einen Zwiespalt, da Johanna die Richter von Richter Ahrens ist.

Das alte Hamburg wird gut beschrieben. Die sozialen Schichten unter den Bürgern werden gut aufgezeigt.

Ralf H. Dorweiler hat sich auch in diesem Band wieder einem Teil des menschlichen Körpers gewidmet. War es im ersten Band das Herz, so sind es im zweiten Band die Zähne. Ich fand es sehr interessant, wie Commissar Rieker sich über echten Zahnersatz informiert und was er da alles in Erfahrung brachte.

Der Schreibstil von Ralf H. Dorweiler ist flüssig und gut verständlich.
Ich habe das Buch kaum aus der Hand legen können, so wurde ich in die Geschichte hineingezogen.

„Die Farbe des Bösen“ ist wieder ein interessanter und spannender Historischer Kriminalroman. Ich freue mich jetzt schon auf den 3. Band.

Der Horror Clown

Bernd Töpfer
Horror
454 Seiten
erschienen bei ‎ Independently published
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Bernd Töpfer für das Rezensionsexemplar

Horror Clown

„Der Horror Clown“ von Bernd Töpfer ist ein Sammelband mit 3 Bänden, die auch einzeln erhältlich sind.

Teil 1: Sei lustig oder stirb

Teil 2: Benimm dich oder stirb

Teil 3: Hör auf mich oder stirb

Ein Zirkus kommt in die Stadt, bunte Wagen, lachende Kinder. Der Clown ist eine bei Kindern und Erwachsene beliebte Attraktion im Zirkus. Doch hier lässt sich der Clown vom Trapez fallen und hängt mit einem Seil um den Hals in der Luft. Der Clown schwenkt hin und her, die Menschen schreien, de Zirkusdirektor ist entsetzt.
Der Clown, hat sich vor seinem Publikum das Leben genommen.

Im ersten Tel lernt man den Clown und seine Geschichte kurz kennen. Er ist der Sohn des Zirkusdirektors. Liebe hat er im Elternhaus nicht erfahren. Im Zirkus gab es auch keine richtige Verwendung für ihn, so machte er sich davon, um später wiederzukommen. Er trat als Clown auf, als Tölpel, mehr war er für seinen Vater auch nicht. Bis er seine Abschiedsvorstellung gibt.

Dafür taucht ein Horror-Clown auf und verbreitet Angst mit seinen Taten.

Im 2. Teil versucht die Polizei dem Horror-Clown auf die Spur zu kommen. Doch es scheint unmöglich den Clown zu stellen, er ist der Polizei immer mindestens einen Schritt voraus.

Im 3. Teil gewinnt die Polizei langsam die Oberhand und es kommt zu einer überraschenden Auflösung.

Bernd Töpfer hat mich mit seiner Geschichte in Atem gehalten. Die drei Teile gehen immer direkt ineinander über. Die Geschichte ist skurril und unfassbar spannend.
Dabei wirken die Charaktere richtig menschlich und lebendig.

Der Schreibstil von Bernd Töpfer ist flüssig, gut verständlich und packend. Dabei legt der Autor wert auf Details, gerade diese machen es möglich, dass man sich als Leser*in alles gut vorstellen kann.
Ich denke Bernd Töpfers Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Der Autor hat einen fantasievollen und einfallsreichen Plot erarbeitet und daraus eine spannende Geschichte gestrickt.

„Der Horror Clown enthält alle 3 Teile der Horror Clown Reihe, die ich mit Spannung gelesen habe.

Die Heilerin des Nordens

Ines Thorn
Historischer Roman
351 Seiten
erschienen im Rowohlt Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein atmosphärischer Roman

Klappentext:
In der rauen Wildnis des Nordens wächst Miija als Tochter einer Schamanin auf. Schon als junges Mädchen zeigt sie eine außergewöhnliche Gabe, auf die Stimmen der Natur zu achten. Es steht bald außer Frage, dass sie die Nachfolge ihrer Mutter antreten wird. Eine Berufung, die großes Ansehen mit sich bringt, aber Miija auch zur Außenseiterin macht. Vor allem, als die traditionelle Welt der Sámi ins Wanken gerät. Der christliche Glaube und neue, moderne Methoden der Heilkunst brechen mit Macht in Miijas Welt ein. Dabei gerät sie nicht nur zwischen die Fronten zweier Glaubenswelten, sondern trifft auch einen Mann, der ihr Schicksal ändert.

„Die Heilerin des Nordens“ von Ines Thorn führt die Leser*innen nach Lappland ins 19. Jahrhundert.

Im Mittelpunkt steht Miija, sie ist die Tochter einer Ureinwohnerin und Schamanin. Auch Miija zeigt Interesse an der Natur. antreten. Miija kann der Stimme der Natur lauschen, sie versteht die Pflanzen und ihre Heilkräfte. Sie wird darauf vorbereitet, einmal die Nachfolge ihrer Mutter anzutreten. Doch die Welt dreht sich weiter und auch die Welt der Sami verändert sich.

Ines Thorn hat mich wieder einmal mit ihrem lebendigen Schreibstil begeistert. Ihre Charaktere sind liebenswert und lebendig. Es ist interessant, Miija von Kindheit an bis ins Erwachsenenalter zu begleiten. Mit Miija zusammen erfährt man als Leser*in viel über die Wirkung der Pflanzen. Miija verschmelzt manchmal richtig mit der Natur und mir kam es manchmal so vor, als ob Miija zwischen zwei Welten wandelt.
Miija gerät in der Geschichte aber auch in den Konflikt zwischen ihrer Heilkunst und der immer fortschrittlicher werdenden Medizin. Für die einen ist sie eine Heilerin, für die anderen eine Schamanin, an deren Kunst sie nicht glauben. So ist Miija manchmal hin- und her gerissen zwischen ihrem Glauben und ihren Zweifeln an ihre Heilkunst.
Auch das Leben der Samen an sich verändert sich. Die Zeit wird modernen und die Samen müssen um ihren Platz kämpfen.
Dabei gelingt Ines Thorn ein guter Mittelweg zwischen der Heilkunst der Natur und der modernen Medizin.

Ines Thorn erzählt sehr atmosphärisch. Gerade die Weite Lapplands mit der schneebedeckten Landschaft hatte ich schnell vor Augen.

Der Schreibstil von Ines Thorn ist wie immer flüssig, gut verständlich und vor allem fesselnd. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, so wurde ich in die Geschichte hineingezogen.

„Die Heilerin des Nordens“ ist ein historischer Roman, der den Leser*innen die Kunst und das Leben der Samen näherbringt. Ich habe das Buch mit großer Freude gelesen.

Der Tote mit dem Silberzeichen

Robert Galbraith
Kriminalroman
1248 Seiten
erschienen im Blanvalet Verlag
Übersetzt aus den Englischen von Wulf Bergner / Christoph Göhler / Kristof Kurz
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender und komplexer Kriminalroman

Klappentext:
Im Tresorraum eines Silberhändlers wird eine verstümmelte Leiche gefunden. Die Polizei geht davon aus, dass es sich um einen verurteilten Einbrecher handelt. Doch Decima Mullins, die Privatdetektiv Comoran Strike um Hilfe bittet, ist überzeugt davon, dass es sich bei der Leiche um ihren Freund handelt, der unter mysteriösen Umständen verschwand. Je tiefer Strike und seine Geschäftspartnerin Robin Ellacott in den Fall eintauchen, desto undurchsichtiger wird er. Denn der Silberladen neben der Freemasons‘ Hall ist kein gewöhnliches Geschäft: Er hat sich auf Freimaurersilber spezialisiert. Und es werden noch weitere Männer vermisst, die auf das Profil der Leiche passen könnten. Neben dem komplizierten Fall steht Strike vor einem weiteren Dilemma. Robins Beziehung zu ihrem Freund Ryan scheint immer ernster zu werden. Doch Strikes Wunsch, ihr endlich seine Gefühle zu gestehen, ist größer denn je.

„Der Tote mit dem Silberzeichen“ ist der 8. Band der Cormoran-Strike-Reihe von Robert Galbraith.
Wie mittlerweile die meisten wissen, steckt hinter Robert Galbraith J.K. Rowling.

Die Geschichte ist recht komplex, wie der Umfang des Buchs auch vermuten lässt.
Trotzdem haben sich die knapp 1300 Seiten schnell gelesen. Nach kurzer Zeit wurde ich wie durch einen Sog in das Buch hineingezogen und habe die Welt um mich herum fast vergessen.

Das Privatdetektiv-Team besteht aus Cormoran Strike und Robin Ellacott.

Cormoran Strike ist in Cornwall aufgewachsen. Nach seiner erfolgreichen Karriere bei der Armee hat er sich dazu entschlossen eine Privatdetektei in London zu eröffnen.
Er macht dem Klischee eines Privatdetektivs alle Ehren.
Dabei ist er nicht unbedingt ein Sympathieträger.
Einer Affäre ist er nie abgeneigt. Für seine Geschäftspartnerin Robin hegt er Gefühle, die er ihr aber nicht offenbart.

Robin Ellacott ist die zweite Hälfte der Detektei.
Sie ist in Yorkshire geboren und aufgewachsen.
Sie ist eine ziemlich taffe Frau.
Ihre Leidenschaft für Psychologie hilft ihr bei der Arbeit ungemein.
Die Beziehung zu ihrem Freund Ryan, scheint ernst zu sein.

Im Tresorraum eines Silberhändlers wird eine Leiche gefunden, die Identität der Leiche ist nicht bekannt. Die Polizei geht davon aus, dass es sich um einen Einbrecher handelt.
Doch Decima Mullins, ist davon überzeugt, dass es sich bei der Leiche um ihren vermissten Freund handelt. Sie bittet Cormoran Strike und Robin Ellacott um Hilfe. Der Fall wird viel komplexer als anfangs gedacht. Es gibt verschiedene Ansatzpunkte und Fährten, die, die Leser*innen zusammen mit dem Detektiventeam verfolgen.

J.K. Rowling oder Robert Galbraith, wie sie sich bei dieser Reihe nennt, versteht es die LeserInnen über knapp 1300 Seiten in Atem zu halten.
Ihre Charaktere sind recht facettenreich und werden eingehend beschrieben.
Auch das rege Privatleben nimmt immer wieder einige Seiten in Anspruch und es ist spannend, es über mehrere Bände hinweg zu verfolgen.
Dazu ist es natürlich gut, wenn man die vorherigen Bände gelesen hat.
Man kann sich ein detaillierteres Bild der Protagonisten machen.
Die Fälle sind allerdings immer abgeschlossen, dazu braucht man keine Vorkenntnisse.

Der Fall ist spannend und komplex. Die Suche nach der Identität des Opfers und nach der Suche des Motivs und des Täters nimmt einige Zeit in Anspruch.
Robert Galbraith alias J.K. Rowling hält einige lose Fäden in der Hand. Die er über Irrwege weiterspinnt. Es geht aber kein Faden verloren, alles wird nach verschiedenen Wendungen aufgelöst.

Wer Robert Galbraith alias J.K. Rowling kennt, weiß, dass sie sich nicht nur mit dem hauptsächlichen Fall beschäftigt. Es gibt einige Nebenschauplätze, ob alle nötig sind, sei dahingestellt.
Es ist aber sehr realistisch, dass sich eine Detektei nicht nur mit einem Fall beschäftigt.

„Der Tote mit dem Silberzeichen“ ist ein Kriminalroman, der die Leser*innen einiges abverlangt. Die Spannung lässt einen das Buch kaum aus der Hand legen. So haben sich die fast 1300 Seiten doch recht schnell gelesen.

Welcome Home

Arno Strobel
Thriller
347 Seiten
erschienen im Fischer Verlag
5 von 5 Sternen

Pageturner

Zum Inhalt:
Das Ehepaar Ines und Marco Winkler mit ihrer Tochter Emilia waren mir schnell sympathisch. Wie aufregend und erfreulich, endlich ins eigene Haus ziehen zu können. Die Winklers haben hierfür einen engen Finanzplan gestrickt, aber da auch Ines wieder arbeiten wird, dürfte das kein Problem sein.
Mit dem Ehepaar Mannstein, die in der Nachbarschaft wohnen, haben sie direkt einen guten Kontakt. Auch die anderen Bewohner der Siedlung Auf Mons scheinen nett zu sein. Die Winklers sind davon überzeugt, alles richtig gemacht zu haben.
Doch in der Nacht, hat Ines das Gefühl, im Schlaf beobachtet zu werden.
Auch sieht sie im Nebenhaus einen Schatten, doch das Haus ist noch unbewohnt.
Am nächsten Morgen wird im Nachbarhaus eine tote Frau gefunden.
Langsam steigt ein ungutes Gefühl in Ines und Marco auf. Marco tauscht sämtliche Schlösser im Haus aus. Trotzdem gibt es noch seltsame Vorkommnisse, eine plötzlich offene Schlafzimmertür, ein Schatten, der am Badezimmer vorbeihuscht. An den Türen und Schlössern sind keine Spuren zu finden, dass jemand im Haus war. Die Winklers scheinen überreizt zu sein und sich alles nur eingebildet zu haben.
Doch als Leser*in weiß man, man hält ein Buch von Arno Strobel in Händen und da wird das Unmögliche möglich.

„Welcome Home“ ist der neue und spannende Thriller von Arno Strobel. Schon nach wenigen Seiten war ich von der Geschichte wieder gefangen und konnte das Buch nicht aus der Hand legen.

Der Autor hat wieder einmal recht unterschiedliche Charaktere entwickelt. Die Protagonisten sind durchweg sympathisch und wirken lebendig.
Die Atmosphäre in der Siedlung Auf Mons ist gut und harmonisch. Doch schon nach dem Auffinden der ersten Toten wird sie bedrückend und spucky.
Nach dem zweiten Opfer wird einem klar, der Täter muss aus der Siedlung kommen.
Nach einer Weile hatte ich auch einige Verdächtige, mir wollte aber kein Motiv einfallen und so ging es mir dann auch bis zum Ende.

Mit seinem neuen Psychothriller „Welcome Home“ ist Arno Strobel wieder ein spannender Thriller gelungen.
Er führt seine LeserInnen wieder einmal gekonnt an der Nase herum.
Zwischen den einzelnen Kapitel gibt es immer wieder Passagen aus Sicht einer anderen Person, ohne, dass man weiß, wer dahintersteckt.
Der temporeiche und spannende Schreibstil des Autors machten es mir fast unmöglich, das Buch zur Seite zu legen.
Jetzt freue ich mich schon, wenn Ende Februar im „Ungelöst – Die erste Zeugin“, der Auftakt einer neuen Reihe erscheint.

Elbnächte – Schatten über St. Pauli

Henrike Engel
Historischer Roman
392 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein fesselnder 2. Band

Klappentext:
Hamburg, 1913: Louise hat sich mit ihrer kleinen Bar auf St. Pauli ein Stück Freiheit erkämpft. Doch ihr Glück ist bedroht, als ihr krimineller Ehemann aus dem Gefängnis ausbricht. Zeitgleich verschwindet ein junges Mädchen spurlos.
Louises Freundin Ella und der Ex-Polizist Paul nehmen die Suche auf, nicht ahnend, dass sie sich damit in tödliche Gefahr begeben.
Denn Pauls Bruder, Hamburgs gefürchtetster Verbrecher, zieht im Hintergrund die Fäden. In den Wirren von Liebe, Loyalität und Verrat müssen Louise, Ella und Paul zusammenhalten, ihr Leben und die Zukunft des Viertels stehen auf dem Spiel. Können sie dem skrupellosen Gegner die Stirn bieten?

„Elbnächte – Schatten über St. Pauli“ ist der 2. Band der Elbnächte-Saga von Henrike Engel.

Die Autorin führt ihre Leser*innen in die dunkelsten Ecken Hamburgs.
Im Mittelpunkt stehen Louise, Ella und Paul. Louise betreibt, seit sie von ihrem Mann verlassen wurde, eine Bar in St. Pauli und hat dadurch etwas Freiheit gewonnen. Doch jetzt scheint ihre Freiheit bedroht zu sein, denn ihr Mann ist aus dem Gefängnis entkommen.
Ella, eine ehemalige Prostituierte, ist Louises treue Freundin und stets an ihrer Seite.
Paul, ein ehemaliger Polizist, sucht zusammen mit Ella nach einem vermissten Mädchen.
Die Charaktere sind recht unterschiedlich und passen so gut zusammen. Louise ist eher der stille und leise Typ, Ella hingegen ist voller pulsierenden Leben. Paul, der einen Arm verloren hat und kaum Perspektiven für sich sieht, ist immer da, wenn eine der Frauen Hilfe braucht. Ein unbeirrbarer und liebenswerter Charakter.

Henrike Engel erzählt die Geschichte sehr atmosphärisch, man spürt das Leben pulsieren. Hamburg im Jahre 1913 wird gut und anschaulich beschrieben, man kann es sich gut vorstellen. Als Leser*in bekommt man einen guten Einblick vom historischen Hamburg und auch von den Ermittlungsarbeiten jener Zeit. Viele Fakten werden mit Fiktion verknüpft, sodass ein großes Ganzes entsteht.

Mit viel Spannung führt die Autorin ihre Leser*innen durch Hamburg und spart dabei die dunkeln Plätze nicht aus.

Henrike Engel erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, was sie facettenreich und abwechslungsreich macht. Dazu legt sie ein ordentliches Tempo vor.
Der Schreibstil von Henrike Engel ist wie gewohnt flüssig, gut verständlich und fesselnd. Die Autorin kann gut mit der Sprache umgehen. Es macht einfach Freude die Geschichte, mit der ausdrucksstarken und schönen Sprache zu lesen. Henrike Engel ist einfach eine Meisterin ihres Fachs.

„Elbnächte – Schatten über St. Pauli“ ist eine Mischung aus Historischer Roman und Kriminalroman. Mein zwei liebstes Genre, vereint in einem Buch. Ich habe das Buch mit großer Freude gelesen.

Starck und die zweite Frau

Christian Jaschinski
Thriller
396 Seiten
erschienen im Maximum Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Maximum Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein mysteriöser und spannender Thriller

Klappentext:
Ex-Staatsanwalt Andreas Starck versucht noch immer, seine Unschuld zu beweisen, nachdem er vor fünf Jahren einem Komplott zum Opfer fiel und ins Gefängnis musste. Mithilfe des Investigativ-Journalisten Tom Finder, der schon seit längerer Zeit versucht die versteckten Konten der Reichen und Mächtigen aufzudecken, erkennt er die Verbindungen bis in die höchsten Stellen der Justiz.
Um seinen Namen reinzuwaschen, muss Starck die wahre Identität Onkel Pablos aufdecken, einem der mächtigsten Mafiabosse Europas. Dessen Einfluss ist jedoch viel weitreichender, als Starck sich je hätte vorstellen können. Hilfe erhält er unverhofft von der Diebin Vanessa Conrad. Doch kann er ihr wirklich vertrauen?
Als sie in Pablos Fänge geraten, müssen sie sich unter Lebensgefahr ihrer Vergangenheit und ihren verdrängten Traumata stellen. Kann Starck sich rehabilitieren und seiner Tochter einen Schritt näherkommen?

„Starck und die zweite Frau“ ist der 2. Band einer Thriller-Trilogie von Christian Jaschinski.
Der 2. Band schließt direkt an den 1. Band an und es ist gut, wenn man den 1. Band gelesen hat.

Im Mittelpunkt steht der frühere Staatsanwalt Andreas Starck. Fünf Jahre saß Starck unschuldig im Gefängnis. Bei einer Hausdurchsuchung wurden bei ihm Goldbarren und Bitcoin-Konten entdeckt. Die wurde als Bestechungsgelder eingeordnet. Dabei war der Staatsanwalt nur einer Organisation zu nahegekommen und diese hat versucht ihn und seine Familie auszurotten.
Im ersten Band schon, ist Starck der Organisation, die hinter seiner Verleumdung steckt, schon etwas nähergekommen. Jetzt setzt er alles dran, um die Identität des Kopfes Onkel Pablo aufzudecken. Dabei hilft ihm die Hackerin Vanessa Conrad. Starck versucht alte Freunde mit ins Boot zu holen, bis er eine kleine Gruppe zusammen hat. Aber kann er wirklich jedem vertrauen?

Christian Jaschinski erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven.
Die Charaktere sind gut gezeichnet und lebendig. Die Nachbarin Moira St. John-Smythe beobachtet das Haus oft aus ihrem Fenster. Ich denke da spiet Neid mit, da die Starcks wohlhabend sind.
Ihr Sohn Jobst Stukenbröker und Starck kennen sich seit Kindertagen. Stuckenbröker ist davon überzeugt, dass Starck zu Recht im Gefängnis gesessen hat und beobachtet in skeptisch. Starck versucht Stukenbröker von seiner Unschuld zu überzeugen.

Die Kapitel sind recht kurz, immer wieder wechselt der Handlungsort und die Perspektive. Die Spannung, die in der Luft liegt, ist fast greifbar. Man kann nicht immer unterscheiden, wer gut und wer böse ist, und bekommt auch da die eine oder andere Überraschung.

Die Geschichte wird spannend und in einem ordentlichen Tempo erzählt. Einzig die trockenen Erklärungen über Bitcoin-Konten, die Transaktionen und wie das alles genau funktioniert n haben meinen Lesefluss etwas gestört.

Starck ist in diesem Band seinem Ziel wieder etwas nähergekommen, doch das Ende ist noch lange nicht erreicht.

Der 3. Band „Starck und das 3. Leben“ soll im Dezember 2026 erscheinen. Auf das Ende der Trilogie bin ich sehr gespannt.

Der Vorleser

Bernhard Schlink
Roman
207 Seiten
erschienen im Diogenes Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Diogenes Verlag für das Rezensionsexemplar

Beeindruckend und dramatisch

„Der Vorleser“ von Bernhard Schlink, ist 1995 zum ersten Mal erschienen und gehört zu den modernen Klassikern. Jetzt wurde das Buch vom Diogenes Verlag noch einmal neu aufgelegt.

Die Geschichte ist in 3 Teile unterteilt.
Im 1. Teil erinnert sich der Erzähler an seine Gelbsucht Erkrankung. Damals hat ihm eine Frau auf dem Heimweg von der Schule geholfen. Jetzt nach der Genesung wollte er sich bei der fremden Frau bedanken.
Frau Schmitz war zu der Zeit 36 Jahre alt und Michael, der Erzähler war 15 Jahre. Trotz des Altersunterschieds verliebte sich der Junge in Frau Schmitz. Sie gingen eine sexuelle Beziehung ein. Jeder Tag ging Michael zu der Frau, ohne sie gesehen zu haben, hielt er es nicht aus. Frau Schmitz mochte es besonders gerne, wenn Michael ihr etwas vorgelesen hat.

Im 2. Teil sind 7 Jahre vergangen und Michael studiert mittlerweile Rechtswissenschaft. Frau Schmitz hat er aus den Augen verloren. Aber wie der Zufall es will, trifft er wieder auf seine frühere Geliebte.

Der 3. Teil behandelt dann den weiteren Lebensweg von Michael.
Über den 2. Und 3. Teil möchte ich nicht mehr erzählen, dass müsst ihr schon selbst lesen.

Bernhard Schlink erzählt die Geschichte auf 200 Seiten, doch es steckt sehr viel drin. Sein Erzählstiel ist sehr kompakt, er hält sich nicht an Kleinigkeiten fest.
Die Charaktere werden gut beschrieben, ich konnte mich sowohl in Michael wie auch in Hanna Schmitz hineinversetzten.
Das Thema Kriegsverbrechen wird in der Geschichte eingehend behandelt.
Wohl mit ein Grund, dass „Der Vorleser“ auf den Lehrplänen vieler Schulen stand.

„Der Vorleser“ ist ein Roman, den man auch nach all den Jahren immer noch sehr gut lesen kann.

Die Frauen von Ballymore

Lucinda Riley
Roman
477 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Übersetzt aus dem Englischen von Karin Dufner, Sonja Hauser, Sibylle Schmidt und Ursula Wulfekamp
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar

Liebe und Schmerz

Klappentext:
Sorcha O’Donovan wächst behütet in Ballymore an der Südküste Irlands heran. Als sie 16 Jahre alt ist, verliebt sie sich unsterblich in den Musiker Con Daly, einen Einzelgänger, der in einer Hütte am Strand lebt. Es beginnt eine heimliche Beziehung zwischen den beiden, die aber zu einem Eklat führt: Sie werden von der ebenso vermögenden wie missgünstigen Helen McCarthy aus dem Dorf verraten, und in seinem Zorn verbannt Sorchas Vater seine Tochter. Die beiden verlassen über Nacht ihre irische Heimat, um im London der 1960er Jahre ein neues Leben zu beginnen. Und dort, in der brodelnden Metropole, wird für Con ein Traum wahr: der Aufstieg vom mittellosen Straßenmusiker zum Leader einer der erfolgreichsten Bands seiner Zeit. Aber als Helen in London auftaucht, sind die Weichen gestellt für ein Drama, das unerbittlich seinen Lauf nimmt.

„Die Frauen von Ballymore“ von Lucinda Riley erzählt von Liebe und Schmerz. Die Autorin ist im Juni 2021 verstorben und dieser Roman wurde erst jetzt in Deutschland veröffentlicht.

Im Mittelpunkt steht Sorcha O’Donovan, sie ist behütet in ihrer Familie in Ballymore aufgewachsen. Doch ihr Traum liegt nicht in Ballymore, sie stellt sich ihr Leben aufregender vor als in dem kleinen Dorf in Irland. Sorcha verliebt sich in den Musiker Con Daly, die beiden führen eine heimliche Beziehung. Als die Beziehung entdeckt wird, werden sie aus dem Dorf gejagt. Sorcha und Con gehen nach London, wo auch die Karriere von Con ihren Lauf nimmt. Aus dem Straßenmusiker wird ein Bandleader.
Doch als jemand aus ihrer Vergangenheit auftaucht, droht alles zu zerbrechen.

Lucinda Riley und ihre Romane sind wohl auf der ganzen Welt bekannt. Ihre Geschichten sind immer voller Emotionen. In diesem Roman vermisse ich dies allerdings etwas.
Die Charaktere werden gut beschrieben, aber auch hier fehlt etwas die Tiefe, man fühlt sich nicht so verbunden mit den Protagonisten, kommt ihnen nicht so nah, wie man es bei Lucinda Riley gewohnt ist.
Die Geschichte und die Entwicklung von Sorcha und Con hat mir aber trotzdem gut gefallen. Die Schicksalsschläge, die, die Charaktere erleiden mussten, haben mich berührt.
London in den 1960er Jahren wird gut beschrieben, ich konnte es mir gut vorstellen.
Der Schreibstil von Lucinda Riley ist flüssig und gut verständlich.

Auch wenn „Die Frauen von Ballymore“ nicht zu den besten Büchern von Lucinda Riley zählt, ist es doch ein fesselnder Roman, den ich mit Freude gelesen habe.