Zwei Leben
Ewald Arenz
Roman
363 Seiten
erschienen im DuMont Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den DuMont Verlag für das Rezensionsexemplar
Eine Geschichte, die die Sinne anspricht
Klappentext
1971 in einem Dorf in Süddeutschland. Nach einer Art Schneiderlehre in der Stadt kehrt die 20-jährige Roberta auf den Hof ihrer Eltern zurück. Sie ist das einzige Kind und wird irgendwann einmal die Bäuerin sein. Hier auf dem Land sind Vergangenheitsbewältigung, Kriegsdienstverweigerung, Feminismus, Popkultur und Miniröcke nichts, womit man sich beschäftigt. Hier zählen Arbeit, Gehorsam und moralisches Verhalten. Roberta träumt davon, eigene Kleider zu entwerfen, aber sie weiß genau, dass das Träume bleiben werden. Zugleich liebt sie ihren Hof und die körperliche Arbeit in der Natur, wo sie sich ganz und gar spürt. Und sie liebt Wilhelm, den Pfarrerssohn. Wilhelm ist nicht nur für Roberta der Grund, im Dorf zu bleiben. Auch seine Mutter Gertrud bleibt wegen ihres Sohnes. Im Gegensatz zu Roberta hasst sie das Landleben und wünscht sich nichts mehr, als weggehen zu können, hinaus in die Welt.
Beide Frauen werden schwanger und müssen eine Entscheidung treffen. Doch ein tragisches Unglück gibt ihrer beider Leben eine komplett neue Richtung.
„Zwei Leben“ von Ewald Arenz ist ein sehr atmosphärisch erzählter Roman.
Ewald Arenz zeichnet ein klares Bild von den zwei Frauen. Roberta liebt das Landleben und möchte einmal den Hof übernehmen. Sie verliebt sich in Wilhelm, den Sohn des Pfarrers. Wilhelm wird aber nicht im Dorf bleiben, er ist dazu gemacht in die Welt hinauszuziehen. Eine schwere Entscheidung für Roberta.
Gertrud, die Mutter von Wilhelm mag das Landleben nicht. Sie ist nur wegen ihrem Sohn auf dem Land geblieben. Diese Entscheidung war nicht leicht.
Beide Frauen haben beide Leben kennengelernt. Roberta war in die Stadt gegangen, um eine Schneiderlehre zu machen. Danach ist sie gerne zurückgekehrt aufs Land.
Gertrud hingegen ist in der Stadt aufgewaschen und der Liebe wegen aufs Land gezogen.
Mir haben beide Frauen gut gefallen und ich konnte beide verstehen. Ich bin auch in der Stadt aufgewachsen und jetzt mit über 60 Jahren aufs Land gezogen. Beide Seiten haben ihre Vorteile. Im Alter genieße ich allerdings die Ruhe in einem kleinen Dorf.
Ewald Arenz erzählt die Geschichte mit einem sehr poetischen Wortschatz. Mich hat die Sprache beim Lesen fasziniert.
Die Beschreibung des Landlebens kann man mit Allen Sinnen nachspüren.
Ewald Arenz hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Der Autor l kann mit Worten umgehen. Man muss die Sätze genießen und nachwirken lassen.
„Zwei Leben“ ist ein literarischer Roman, den ich gerne gelesen habe.
Neueste Kommentare