Eisiges Glas

Anders de la Motte
Kriminalroman
540 Seiten
Übersetzt aus dem Schwedischen von Marie-Sophie Kasten
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Krimi aus Schweden

Klappentext:
Kaum hat Kriminalinspektorin Leonore Asker ihren ersten Fall als Leiterin der Abteilung für hoffnungslose Fälle gelöst, nimmt ihr Vater nach jahrelangem Schweigen Kontakt zu ihr auf. Der Prepper steht unter Verdacht, mit dem Tod eines Urban Explorers in Zusammenhang zu stehen, dessen Leiche ohne Augen aufgefunden wurde und droht, sich der Verhaftung ohne Hilfe seiner Tochter gewaltsam zu widersetzen.
Zur gleichen Zeit erhält Leos Kindheitsfreund Martin Hill den Auftrag, auf einer Privatinsel mit verlassenem Observatorium an einer Biografie zu arbeiten. Bald entdeckt Hill, dass es in der Gegend noch mehr Geschichten gibt, über mysteriöse Lichter und über Körper ohne Augen …


„Eisiges Glas“ ist der 2. Band der Leo Asker Reihe von Anders de la Motte.

Leonore Asker hat ihren ersten Fall als Leiterin der Abteilung für Schwerverbrechen in Malmö abgeschlossen.
Doch Zeit zum Durchatmen bleibt ihr nicht.

Leos Vater, zu dem sie seit 15 Jahren keinen Kontakt hat, meldet sich bei ihr. In seiner näheren Umgebung wurde eine Leiche gefunden und er befürchtet unter Mordverdacht zu geraten. Seine Drohung, wenn Leo ihm nicht behilflich ist, wird er ein Massaker veranstalten.

Martin, Leos Freund aus Kindertagen ist wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Unter seine Schwerstverletzung, die er sich in Band 1 zugezogen leidet er allerdings noch.
Er bekommt einen Auftrag der Besitzer der Firma Alfacent Industries eine Firmenbiografie zu schreiben. Dazu muss er allerdings auf eine Privatinsel mit einem verlassenem Observatorium. Da er sich für die Geschickte und die Mythen die sich um die Insel ranken interessiert macht er sich auf den Weg. Doch auf der Insel entdeckt er noch mehr Geheimnisse.

Die Charaktere sind sehr vielschichtig. Man bekommt es hier nicht mit glatten Ermittlern zu tun. Alle haben ihre eigene Seite, ihre Ecken und Kanten.
Leo hat mir im 1. Band schon gut gefallen. In diesem Band lernt man Leo noch besser kennen.

Anders de la Motte, von dem ich schon einige Krimis gelesen habe, führt wieder spannend durch die Geschichte.
Der Autor lässt den 2. Band direkt an den 1. Band anschließen.
Auch wenn es schon einige Zeit her ist, dass ich den 1. Band gelesen habe, bin ich doch gut in die Geschichte reingekommen.

Der Kriminalfall wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was die Spannung erhöht. Auch der gläserne Mann kommt zu Wort.
Die Atmosphäre ist düster und spannend.
Der Fall nimmt ungeahnte Dimensionen an.
Mich hat der Kriminalroman so in Atem gehalten, dass ich ihn fast in einem Zug ausgelesen habe.
Jetzt freue ich mich auf den 3. Band.

Sag mir was ich bin

Una Mannion
Roman
370 Seiten
erschienen im Steidl Verlag
Übersetzt aus dem Englischen von Tanja Handels
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Steidl Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine dramatische Familiengeschichte

Klappentext:
Deena Garvey ist spurlos verschwunden. Für ihre Schwester Nessa bricht eine Welt zusammen, denn Deenas Ex-Freund Lucas, den sie für Deenas Mörder hält, untersagt ihr nicht nur den Kontakt zu ihrer kleinen Nichte, sondern nimmt Ruby auch noch mit nach Vermont. Dort, in der ländlichen Abgeschiedenheit der Inseln im Lake Champlain, lernt Ruby, wie man jagt und fischt, das Land bestellt und sich um Hühner kümmert. Sie lernt, was ihren Vater stolz und was ihn wütend macht. An ihre frühe Kindheit in Philadelphia erinnert sie sich nicht mehr. Bis ihr eines Tages ein Foto ihrer Mutter in die Hände fällt, eine Botschaft ihrer Tante, die seit Jahren alles daransetzt, Lucas zur Verantwortung zu ziehen und ihre Nichte zu beschützen. Ein Schatz, der vor Lucas verborgen werden muss und der sie dazu bringt, die Geschichten ihres Vaters in Frage zu stellen.

„Sag mir was ich bin“ von Una Mannion ist ein Roman mit reichlich Spannung.

Deena Gravey ist nach einigen Gewalttaten ihres Lebensgefährten mit ihrer Tochter Ruby zu ihrer Schwester Nessa gezogen. Doch plötzlich ist Dena verschwunden, sie ist einfach nicht mehr nach Hause gekommen.
Nessa sucht nach ihrer Schwester, doch hegt sie den Verdacht, dass Lucas, Deenas Lebensgefährte hinter ihrem Verschwinden steckt. Hat er sie gar ermordet?
Lucas nimmt seine Tochter Ruby zu sich und verbietet Nessa jeglichen Kontakt.
Lucas nimmt Ruby mit nach Vermont. Dort leben sie bei Lucas Mutter in völliger Abgeschiedenheit.
Una Mannion erzählt die Geschichte aus der Perspektive von Nessa und Ruby. So bekommen die Leser*innen hautnah mit wie sich Nessa um ihre Schwester sorgt. Wie sie nach ihr sucht und immer den Gedanken im Kopf hat, dass Lucas sie ermordet hat. Nessa gelingt es nicht Kontakt zu ihrer Nichte aufzunehmen, was sie zusätzlich belastet.

Ruby wächst bei Lucas und seiner Mutter auf. Die Farm ist sehr abgelegen und etwas heruntergewirtschaftet. Erst nachdem die Behörde es angeordnet hat, darf Ruby zur Schule gehen und findet das erste Mal Freundinnen.

Una Mannion erzählt den Roman spannend wie einen Krimi. Man blickt tief in die Seele der Charaktere.
In der Zeit springt die Geschichte vor und zurück. Es wird die Beziehung zwischen Lucas und Deena beleuchtet in der Gewalt geherrscht hat.
Genauso erleben die Leser*innen wie Ruby in der Einsamkeit aufwächst und auf der anderen Seite die Verzweiflung von Nessa, die keinen Kontakt zu ihrer Nichte haben kann.

Una Mannions Schreibstil ist flüssig und fesseln. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und habe es in 2 Tagen gelesen.

Für mich war es das erste Buch der Autorin aber mit Sicherheit werde ich weiter Bücher von Una Mannion lesen.

Season Sisters – Winterhoffnung

Anna Herford
Roman
368 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar.

Geheimnisvolle Familiengeschichte auf zwei Zeitebenen

Klappentext:
Die vier Schwestern Spring, Summer, Autumn und Winter kämpfen jede auf ihre Weise um ihren Platz in der Welt, um Glück, Liebe und Erfolg. Jede von ihnen geht einen anderen Weg und muss herausfinden, wer sie eigentlich ist und welches Leben zu ihr passt. Dabei helfen ihnen Geschichten aus der Vergangenheit. Gemeinsam zerren sie die Dämonen ihrer Familienvergangenheit ans Licht.

Von den vier Season-Schwestern ist Winter die Ehrgeizige und Zielstrebige. Früh ist sie ihrem Elternhaus in Wales entflohen, um jenseits des Atlantiks Karriere zu machen. Doch ein Brief, der ihr das Erbe eines Anwesens im englischen Exmoor ankündigt, lockt sie zurück nach England. Winters Aufgabe wird es sein, das grausame Geheimnis der Familie ihres Vaters David aufzudecken.

„Season Sisters – Winterhoffnung“ ist der 4. Band der Reihe „Die vier Schwestern“ von Anna Helford.
Die Reihe erzählt von den 4 Schwestern Spring, Summer, Autumn und Winter, die alle ein Familiengeheimnis aufdecken.

Im 4. Band steht Winter im Vordergrund. Sie hat das Zuhause schon früh verlassen und wollte im Beruf Karriere machen.
Wie schon die Schwestern vorher, bekommt auch Winter nach dem Tod der Großmutter einen Brief. Im Brief wird ihr als Erbe ein Anwesen in Wales offeriert. Eigentlich hatte Winter mit ihrer Familie abgeschlossen, doch das Erbe bringt Winter dazu von den USA zurück nach Wales zu kommen.

Auch im 4. Band gibt es eine zweite Zeitebene. Die führt die Leser*innen zurück in die 1870er Jahre. Hier lernen die Leser*innen die Geschichte von Rosalie kennen. Rosalie war einst Zofe und begleitete ihre Herrin, als diese kränklich wurde, auf das Anwesen White Ball Hall. Rosalie hat sich dort nie wohlgefühlt. Ein Geheimnis wabert um das Anwesen.

Anna Helford hat mich schon lange mit dieser Reihe gefesselt. In jedem Band ein anderes Setting und ein anderer Charakter der im Mittelpunkt steht.
Auf den letzten Band und die Geschichte von Winter war ich natürlich auch sehr gespannt.
Das Setting in diesem Band ist Wales und die Geschichte ist genauso spannend wie die, der 3 vorherigen Bände.

Der lockerer und gut verständlicher Schreibstil der Autorin lassen die Seiten nur so dahinfliegen. Wobei mich auch in diesem Band die Vergangenheit noch mehr angezogen hat wie die Gegenwart. Der Vergangenheit mutet wieder etwas Geheimnisvolles an.

Gekonnt verknüpft Anna Helford dann die zwei Erzählstränge zu einem Ganzen.
Ich habe mich gefreut nun auch Winter besser kennenzulernen. Auch sie hat in ihrer Geschichte eine positive Entwicklung durchlebt.

‚Season Sisters – Winterhoffnung“ ist ein weiterer gelungener Band der vier Schwestern-Reihe und ich bin etwas wehmütig, dass die Reihe jetzt schon abgeschlossen ist.

Cartier – Der Traum von Diamanten

Sophie Villard
Historischer Roman
505 Seiten
erschienen im Penguin Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein gelungener Start der Cartier-Saga

Klappentext:

Paris, 1910: Nach der geplatzten Verlobung mit einem französischen Adligen versucht sich Jeanne Toussaint als Näherin im zwielichtigen Montmartre über Wasser zu halten. Bis sie in einem Nachtclub den Juwelier Louis Cartier trifft, der gemeinsam mit seinen Brüdern Geschäfte in Paris, London und New York betreibt, in denen jeder, der etwas von sich hält, ein und aus geht. Louis erkennt sofort Jeannes untrügliches Gespür für Stil und ihr Talent. Aber nicht nur das: Er kann nicht leugnen, dass es sich mehr und mehr zu der charmanten und lebhaften jungen Frau hingezogen fühlt. Doch die dunklen Wolken, die sich über Europa zusammenbrauen, bringen mehr und mehr das Geschäft der Familie Cartier in Gefahr.

„Cartier – Der Traum von Diamanten“ ist der 1. Band der Cartier-Saga von Sophie Villard. Die Autorin hat mich schon mit ihren Romanen „Mademoiselle Eiffel und der Turm der Liebe“ und „Peggy Guggenheim und der Traum vom Glück“ begeistert. Auf die Cartier-Saga war ich sehr gespannt.
Das Buch ist wunderschön gestaltet. Das Cover funkelt, als wäre es mit Diamanten besetzt.

Die Leser*innen begleiten die Protagonisten von 1910 bis 1915.

Jeanne Toussaint liebt den Tango und so kreuzt sich ihr Weg mit dem von Louis Cartier.
Bei einem Gespräch spürt Louis das Talent Jeannes für Stil und bietet ihr eine Stelle bei Cartier an.
Die Juwelier-Familie Cartier ist bei jedem, der Rang und Namen hat bekannt.
So tauchen die Leser*innen ein in die Welt der Familie Cartier. Aber auch Jeanne Toussaint, die in Paris bei Cartier tätig ist begleiten die Leser*innen durch die Geschichte.

Sophie Villard erzählt die Geschichte der Familie Cartier sehr interessant. Vieles ist Fiktion, gibt den Leser*innen aber einen guten Eindruck, über die bekannte Familie.
So hat die Familie ein Geschäft in Paris, das Louis leitet und eins in London, das von Jacques geleitet wird.
Auch das Geschäft in der Fifth Avenue in New York lernen die Leser*innen kennen.
Die Geschäfte sind sehr elegant eingerichtet und bieten den Kunden verschiedene Salons wo sie ihre Auswahl treffen können. So bleibt ihr Intimsphäre eines jeden Kunden geschützt. In London gehört sogar das englische Königshaus zu den Kunden von Cartier.

Der historische Hintergrund der Geschichte ist sehr realistisch.
Die Leser*innen treffen einige bekannte Zeitgenossen der Cartiers.
So finden Coco Chanel, Marlene Dietrich, Wallis Simpson und einige mehr Erwähnung in der Geschichte.
Auch über die Konkurrenz der Cartiers zu Fabergé werden die Leser*innen einiges erfahren.

Wie von Sophie Villard gewohnt werden die Schauplätze sehr anschaulich beschrieben.
Sie wechseln zwischen Paris, London und New York, es gibt aber auch Abstecher nach St. Petersburg und Saint Tropez.

Mit ihrem fesselnden Schreibstil hat es Sophie Villard wieder geschafft mich ganz tief in die Geschichte eintauchen zu lassen.
Das Buch endet im Juni 1915. Der 1. Weltkrieg ist im Gange, wird aber nur kurz in der Geschichte angerissen.
Der 2. Band „Cartier. Der Glanz von Gold“ beginnt im Jahre 1918. Eine Leseprobe ist am Ende des 1. Bands angehängt.
Ich freue mich schon sehr und bin gespannt wie es weitergeht.

Between your Memories

Basma Hallak
Romance
438 Seiten
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine einfühlsame Liebesgeschichte

Klappentext:
Nach ihrer Flucht aus Island ist Kalima wieder in Berlin und will nur eins, vergessen. Völlig egal ob Vallarheiði, das sich langsam zu ihrem Zuhause entwickelte, ihr Fotolabor, in dem sie zum ersten Mal neue Inspiration geschöpft hat, oder Nói, ihre große Liebe, mit dem sie dabei war, sich ein Leben aufzubauen. Und am allermeisten: die Geschehnisse im Einkaufszentrum. Doch obwohl Island Tausende Kilometer entfernt ist, die traumatischen Erinnerungen verfolgen sie und machen aus dem einstigen Sonnenschein einen Menschen, der sich von Angstattacke zu Angstattacke durch den Tag bringt. Bis plötzlich Nói auf ihrer Schwelle steht und sie bittet, bleiben zu dürfen. Doch wie kann sie zulassen, dass die beiden sich wieder näher kommen, wenn sie nicht einmal mehr sie selbst ist?

„Between your Memories“ von Basma Hallak ist der 2. Band einer bewegenden Romance-Dilogie.
Wie schon der 1. Band, ist auch der 2. Band sehr schön gestaltet und mit einem wunderschönen Farbschnitt ausgestattet.

Im Mittelpunkt steht die Fotografin Kalima. Nach ihrem Aufenthalt in Island ist Kalima wieder in Berlin angelangt.
Die Geschehnisse in Island verfolgen sie aber immer noch.
Auf der einen Seite vermisst Kalima Vallarheiði und ihr Labor. Auch Nói, in den sie sich verliebt hat vermisst sie sehr.
Doch die Angst überwiegt. Kalima hat seit den Geschehnissen in Island mit Angstattacken zu kämpfen. Wie schön ist es da, dass Nói plötzlich wieder vor Kalima steht und bei ihr bleiben möchte.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Kalima und Nói erzählt. Man ist den Charakteren sehr nahe, man kann ihre Gedanken und ihr Gefühle lesen. Zwei so liebenswerte Charaktere. Mir tat es in der Seele weh, Kalima so leiden zu sehen. Ich habe mich gefreut, dass Nói zu Kalima nach Berlin gekommen ist. Die Beiden gehören einfach zusammen.

Das Setting, in diesem Band Berlin wird anschaulich beschrieben. Die schönen Teile der Stadt genauso, wie die weniger schönen.

Die Geschichte hat wieder Tiefgang. Wie schon im 1. Band wird man auch im 2. Band mit Rassismus und Religion konfrontiert. Die Religion steht zwar nicht im Vordergrund aber man spürt, das Kalima, die Muslimin ist oft kritisch beäugt wird. Ist es die Angst und Unverständnis vor dem Fremden?
Dazu kommt die Liebesgeschichte, der ich sehr gerne gefolgt bin.

Basma Hallak hat einen angenehmen und flüssigen Schreibstil. Mit humorvollen Dialogen lockert sie die Geschichte immer wieder auf. Die wechselnden Perspektiven machen die Geschichte interessant.

„Between Your Memories“ ist eine gelungene Fortsetzung. Ich würde auf alle Fälle empfehlen mit Band 1 „Between my Worlds zu beginnen.

Die Jahre des Aufbruchs-Die Zeit der Frauen

Susanne von Berg
Historischer Roman
302 Seiten
erschienen im Aufbau Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein gelungener Abschluss der interessanten Alltagswunder-Saga

Klappentext:
Katharina und Carl können selbst nicht glauben, was sie schon alles erreicht haben. Ihre Thiele-Waschmaschinen sind echte Verkaufsschlager geworden. Die Geräte bringen ungeahnte Arbeitserleichterungen für die Frauen und sind auch in der Hotellerie sehr gefragt. Doch dann fürchten die Arbeiterinnen im Hotel Adlon um ihre Arbeitsplätze, und Katharina muss nach Berlin reisen.

„Die Jahre des Aufbruchs-Die Zeit der Frauen“ ist der 3. und letzte Band der Alltagswunder-Saga von Susanne von Berg.
Hinter dem Namen verbirgt sich der bekannte Krimiautor Andreas Schmidt. Unter dem Pseudonym Susanne von Berg veröffentlicht er historische Romane, in denen gerne starke Frauen im Mittelpunkt stehen.

Carl Thiele und seine Frau Katharina arbeiten weiterhin eng zusammen. Für den kleinen Carl junior wird dein Kindermädchen eingestellt. Mit ihrer Waschmaschine haben die Thiels großen Erfolg. Nicht nur in Privathaushalten findet das Gerät Anklang, auch die Hotellerie ist begeistert. Doch wie es so ist, ersetzt die Waschmaschine Arbeitskräfte. Die Frauen, die als Wäscherinnen in den Hotels arbeitet fürchten um ihre Arbeit und somit oft um ihre Existenz.
Die Frauen vom Hotel Adlon in Berlin machen ihrem Ärger Luft. Das geht so weit, das Herr Adlon bittet, Katharina möge doch nach Berlin kommen, um die Frauen zu beruhigen. Trotz einer erneuten Schwangerschaft macht sich Katharina, begleitet von dem Kindermädchen Amelie auf nach Berlin.

Susanne von Berg hat mich schon mit ihrer Kaufhaus-Saga und den ersten beiden Bänden der Alltagswunder-Saga total begeistert. Natürlich ist es der Autorin auch mit dem 3. Band gelungen mir schöne Lesestunden zu bereiten.
Im 3. Band treffen die Leser*innen bekannt Charaktere wieder und lernen auch liebenswerte neue Protagonisten kennen.

Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet, liebenswert und lebendig.
Der leichte und lockere Schreibstil hat mich wieder ganz tief in die Geschichte eintauchen lassen.
Die Handlungsorte werden gut beschrieben, der Zeitgeist wird den Leser*innen sehr gut näher gebracht.
Auch der Erfindungsgeist von Carl und Katharina wird gut vermittelt. Nach dem Erfolg der Waschmaschine plant Carl ein Thiele-Automobil.

Susanne von Berg macht auch vor der bekannte Ängsten der Menschen, dass die Modernisierung Arbeitsplätze kostet nicht halt. In dieser Geschichte soll Katharina Thiele vermitteln.

„Die Jahre des Aufbruchs-Die Zeit der Frauen“ ist das Ende der Alltagswunder-Saga. Auf Geschichten von Susanne von Berg müssen die Leser*innen aber nicht verzichten. Zu meiner großen Freude bekommt die Kaufhaus-Saga noch einen 4. Band.
„Das Kaufhaus – Zeit der Hoffnung“ erscheint schon am 12. Februar 2025. Ich feu mich drauf.

Der Trug des Pilgers

Silke Elzner
Historischer Roman
393 Seiten
erschienen bei Silke Elzner
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Silke Elzner für das Rezensionsexemplar

Spannend erzählte Geschichte aus dem Mittelalter

Klappentext:
Im Pestjahr 1348:
In Magdeburg taucht ein mysteriöser Pilger mit einem alten Siegelring auf. Sofort machen Gerüchte die Runde: Ist er wirklich der totgeglaubte Markgraf Waldemar?
Nicht nur der König, sondern auch andere Fürsten sehen ihre Chance gekommen, alte Rechnungen zu begleichen und den amtierenden Markgrafen zu stürzen. Mit dramatischen Folgen für das gesamte Reich.
Was als harmlose Täuschung begann, wird bald tödlicher Ernst.

„Der Trug des Pilgers“ ist eine Geschichte nach einer wahren Begebenheit von Silke Elzner.

Die Geschichte beginnt wie im Klappentext beschrieben im Jahre 1348 mit der Rückkehr eines Pilgers, der den Siegelring des Markgrafen Waldemar besitzt. Ist es der echte Waldemar, der schon viele Jahre tot ist? Er käme gerade recht, den der derzeitige Marktgraf entspricht nicht den Vorstellungen des Königs.
Dann macht die Geschichte einen Sprung zurück in das Jahr 1320.

Im Mittelpunkt steht Jakob Rehbock, er ist Müllergeselle und lebt in einem kleinen Ort namens Hundeluft.
Jakob verliert seine Arbeit und seine Wohnstatt, weil er mit der Müllerstochter anbändelt. Da Jakob nicht weiß wohin, nimmt der Priester ihn auf. Jakob bekommt Essen und einen Platz zum Schlafen, muss dafür aber Dienstleistungen für den Priester erledigen. Aber auch hier kann Jakob nicht von den Frauen lassen. Der Priester, der enttäuscht von Jakob ist, nötigt ihn zu einer Pilgerreise nach Jerusalem.
Jakob schließt sich wohl oder übel eine Gruppe Pilgern an und beginnt seinen Weg nach Jerusalem.

Die Protagonisten sind alle sehr gut gezeichnet. Man kann sie sich lebhaft vorstellen.
Natürlich Jakob, er ist ein Frauenheld und er ist pfiffig. Mir war er gleich sympathisch.
Auch Ritter Kuno, der anfangs sehr verschlossen war, war einer meiner Lieblingscharaktere.

Die lange und mühsame Reise nach Jerusalem wird sehr anschaulich beschrieben. Ein großes und auch gefährliches Abenteuer. Es sind einige Länder zu durchqueren und Gefahren zu durchstehen.

Die Leser*innen dürfen Jakob einig Jahre begleiten, bis die Geschichte wieder im Jahre 1348 angelangt ist.
Hier treffen wir wieder den Pilger der als Markrgraf Waldemar ausgegeben wird.
Eine gefährliche Täuschung die eine ungeahnte Auswirkung hat.

Silke Elzner hat mich mit der Geschichte schon nach wenigen Seiten gefesselt. Ich habe das Buch förmlich verschlungen.
Im Internet habe ich noch einiges über den falschen Waldemar gefunden und fand die Geschichte mit dem realen Hintergrund um so interessanter.

Silke Elzner beschreibt die verschiedenen Handlungsorte sehr gut, ich konnte mir alles gut vorstellen. Interessant fand ich auch das Leben in Jerusalem im 14. Jahrhundert. Hier lebten Christen, Juden und Moslems in direkter Nachbarschaft. Das habe ich gerne gelesen.

Silke Elzner gibt den Leser*innen einen guten Eindruck vom Leben, Wirken und Denken im Mittelalter.
Der Schreibstil, der Autorin ist flüssig und gut verständlich.

„Der Trug des Pilgers“ ist eine interessante und spannend erzählte Geschichte aus dem Mittelalter.
Ich habe die Geschichte mit großer Freude gelesen. Silke Elzner ist eine Autorin, die ich mir unbedingt merken muss.

The Killer Profile

Helen Fields
Thriller
399 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Übersetzt aus dem Englischen von Christine Blum
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannung vom Feinsten

Klappentext:
London, ein modernes Biotech-Unternehmen südlich der Themse. Midnight Jones, Anfang 30, stößt bei der Auswertung psychometrischer Persönlichkeitstests auf ein ganz außergewöhnliches Profil: das Profil eines Serienkillers. Als der brutale Mord an einer Frau in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft kurz darauf in den Medien erscheint, deutet alles darauf hin, dass es sich bei dem skrupellosen Mörder um den anonymen Bewerber handelt, dessen Profil die junge Data Spezialistin analysiert hat. Doch niemand glaubt Midnight, dass er gerade erst angefangen hat.
Kurz danach wird eine weitere Frau in Midnights Wohnviertel ermordet. Midnight wird erschreckend klar: „Profil K“ wird weiter töten und sie wird eines seiner nächsten Opfer sein. Ihre einzige Überlebenschance ist, ihm auf die Spur zu kommen, bevor er sie im Visier hat.

„The Killer Profile“ von Helen Fields ist ein spannender Psychothriller mit vielen Wendungen.
Ich habe schon einige Thriller von Helen Fields gelesen und immer waren sie sehr spannend.

Im Mittelpunkt steht Midnight Jones. Sie ist Datenanalystin bei einem Biotech-Unternehmen in London.
Midnight wertet Profile von Bewerbern aus, als sie auf ein Profil stößt das unter
„Profile K.“ geführt wird.
Als eine Frau in ihrer näheren Umgebung getötet wird, ist sie sich sicher, der Mörder ist „Profil K..
Doch ohne Beweise schenkt ihr niemand Glauben.

Ich bin schnell und gut in die Geschichte eingetaucht.
Helen Fields hat interessante Protagonisten gezeichnet und führt sie nach und nach gut in die Geschichte ein.
Besonders Midnight fand ich schnell sympathisch. Zwar konnte ich ihre Handlungen nicht immer nachvollziehen aber das störte mich nicht.
Ihre Arbeit als Datenanalystin wird gut beschrieben. Es ist schon beängstigend was bei heutigem Stand alles möglich ist, um Profile über Menschen zu erstellen. Man kommt sich richtig gläsern vor. Die technischen Aspekte in der Geschichte werden gut verständlich beschrieben. Ich habe mich nie verloren gefühlt, auch wenn mein technisches Verständnis nicht allzu groß ist.

Helen Fields erzählt die Geschichte aus der Perspektive von Midnight wie auch aus der Perspektive des Mörders. Das bedeutet, die Leser*innen kommen dem Täter sehr nahe. Können seine Gedanken lesen und bekommen mit, was er plant.
Das erhöht die Spannung ungemein.

Die ganze Geschichte ist recht komplex. Helen Fields lässt sich auch immer wieder Wendungen einfallen, womit sie die Leser*innen in die Irre führt.
So bleibt die Spannung auch bis zum Ende erhalten.

„The Killer Profile“ ist ein sehr spannender Thriller, den ich kaum aus der Hand legen konnte.

Helden

Frank Schätzing
Historischer Kriminalroman
1040 Seiten
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch;
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an NetGalley Deutschland für das Rezensionsexemplar.

Ein spannender Mittelalter-Roman

Klappentext:
1263: Jacop der Fuchs steckt in Schwierigkeiten. Und zwar gewaltig, so wie vor drei Jahren, als er in eine Intrige Kölner Patrizier geriet und nur knapp dem Tod entging.

Danach hat sein Schicksal eine vielversprechende Wendung genommen. Er wurde ehrbar, vom Dieb zum Kaufmannslehrling. Doch wieder muss er um sein Leben laufen, kämpfen, schwimmen, gejagt von Geistern der Vergangenheit, schottischen Söldnern und der furchteinflößenden Blonden Hexe. Hineingeworfen in einen Sturm, der ganz Europa erfasst, ausgelöst durch englische Barone, die nichts Geringeres planen, als ihren König zu entmachten und die absolute Monarchie abzuschaffen.

Mit seinem neuen Roman „Helden“ führt Frank Schätzing seine Geschichte um Jacop der Fuchs weiter.
Der erste Band der Trilogie „Tod und Teufel“ ist jetzt noch einmal neu bei Emons erschienen.

Frank Schätzing entführt seine Leser*innen nach Köln in das 13. Jahrhundert.
Im Mittelpunkt steht Jacob der Fuchs, ein früherer Kleinkrimineller. Er hat nach seinem beinahe Tod sein Leben in den Griff bekommen und eine Kaufmannslehre gemacht.
Doch die Vergangenheit holt ihn ein. Er wird von schottischen Söldnern und der furchteinflößenden Blonden Hexe gejagt und muss erneut um sein Leben fürchten.

Frank Schätzing erzählt die Geschichte fesselnd und spannend. Die Leser*innen begleiten die Protagonisten durch ein großes Abenteuer.

Frank Schätzing lässt das Mittelalter lebendig werden. Der Autor beschreibt die Zeit der Handlung sehr realistisch, dabei vermittelt er das Leben der kleinen Leute im Mittelalter sehr glaubwürdig.
Seine Protagonisten werden gut beschrieben und sind richtig lebendig, fast zum Anfassen.
Jacop der Fuchs habe ich im ersten Band schon gemocht, jetzt musste ich wieder um sein Leben fürchten.

Frank Schätzing lässt die Geschichte in einem ordentlichen Tempo starten und baut gleichzeitig sehr schnell Spannung auf.
Dieses Tempo und die Spannung hält der Autor allerdings nicht über die 1000 Seiten aufrecht. Immer wieder gibt es auch etwas zähere Stellen in der Geschichte. Auch die Dialoge flachen zeitweise ab. Da muss man dann einfach durch.

Trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen und vergebe 4 von 5 Sternen.
„Helden“ kann gut einzeln gelesen werden. Man muss „Tod und Teufel“ nicht unbedingt kennen.

Der Eispalast – Die Kür ihres Lebens

Rena Rosenthal
Historischer Roman
485 Seiten
erschienen im Penguin Verlag
5 von 5 Sternen

Wunderschön erzählte Geschichte

London, Anfang 20. Jahrhundert: Eiskunstlauf ist Madges große Leidenschaft. Doch aufgrund eines fatalen Fehlers in der Vergangenheit ist es ihr lediglich erlaubt, ihre jüngeren Geschwister zu trainieren. Als sie die gleichaltrige Julianna kennenlernt, ist Madge völlig fasziniert von dem neuen Wiener Fahrstil, den diese ihr zeigt: eine Art Ballett auf dem Eis, so anmutig und fließend, dass es ihr den Atem raubt. Solch eine Kür wäre ihre Chance, doch noch an der anstehenden Weltmeisterschaft teilzunehmen. Und gleichzeitig endlich das Herz von Benedict – dem Star des Londoner Skating Clubs – zu erobern. Gemeinsam schmieden Madge und Julianna einen mutigen, aber riskanten Plan. Einen Plan, der nicht nur ihre Zukunft, sondern auch den Ruf ihrer gesamten Familie zerstören könnte.

„Der Eispalast-Die Kür ihres Lebens“ ist der 2. Band einer Trilogie von Rena Rosenthal. Die Autorin hat mich schon mit der Trilogie „Die Hofgärtnerin“ begeistert und ich war neugierig auf ihr neustes Werk. Den 1. Band der Trilogie habe ich dann auch verschlungen.

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive von Julianna und Madge erzählt.
In London treffen Julianna und Madge aufeinander.
Julianna habe ich im 1. Band schon ins Herz geschlossen. Jetzt ist sie in London um ihre Mutter zu suchen.
Madge kommt aus gutem Haus und hält an den Traditionen fest. Sie fühlt sich in ihrer Rolle als Frau wohl.
Mit Julianna und Madge, lässt Rena Rosenthal wieder zwei recht unterschiedliche Charaktere aufeinandertreffen.
Julianna kommt aus der Arbeiterschicht, Madge kommt aus besserem Haus. Julianna setzt sich für die Frauenbewegung ein und Madge verurteilt die Suffragettenbewegung.
Trotz allem freunden sich die beiden jungen Frauen an. Denn eins verbindet sie, das Eislaufen.

Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet und haben mich ganz schnell in ihren Bann gezogen. Julianna und Madge sind zwei liebenswerte Frauen. Julianna hat mir manchmal leidgetan. Ihre Mutter ist nicht das, was man sich als Mutter wünscht.

Rena Rosenthal führt ihre Leser*innen in das historische London Anfang des 20. Jahrhunderts.
Bei der Beschreibung der Stadt hat man schnell Bilder im Kopf.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr lebendig. Besonders die Abschnitte auf der Eisbahn, man spürt die Leidenschaft der Protagonisten für das Eislaufen. Die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft in St. Petersburg war spannend beschrieben.

Das Buch ist aber nicht nur für Fans des Schlittschuhlaufens. Es ist ein historischer Roman mit Zeitkolorit und wunderschöner Beschreibung der Handlungsorte.
Zu all der Aufregung um das Eislaufen, darf auch ein bisschen Liebe nicht fehlen. Auch hier habe ich mitfiebert.

„Der Eispalast-Die Kür ihres Lebens“ ist eine wunderschöne Fortsetzung.
Jetzt warte ich auf den 3. und letzten Band.