Lügennebel

Viveca Sten
Kriminalroman
505 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Übersetzt aus dem Schwedischen von Dagmar Lendt
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Krimi aus Schweden

Klappentext:
Eine klirrend kalte Januarwoche im schwedischen Bergdorf Åre: Sechs Studenten verbringen die Skiferien in einem abgelegenen Ferienhaus. Sie feiern ausgelassen, spielen »Wahrheit oder Pflicht« und lassen sich auf immer riskantere Abfahrtsmanöver ein. Eines Morgens liegt eine junge Frau aus der Gruppe tot im eisigen Schnee. War es ein Unfall oder kaltblütiger Mord?

„Lügennebel“ ist der 4. Band der Reihe Polar-Krimi von Viveca Sten.

Die Protagonisten sind sehr gut gezeichnet und die Ermittler liebenswert.
Hanna Ahlander ist Polizistin mit Leib und Seele. Besonders liegt ihr am Herzen, Frauen zu helfen, denn Gewalt angetan wurde.
Sie kann einfach nicht wegsehen. Auch nicht bei einem Kollegen.
Dafür legte ihr Vorgesetzter ihr nahe, den Dienst in Stockholm zu quittieren und sich eine andere Dienststelle zu suchen.
Bei der Polizei in Åre hat Hanna eine neue Chance bekommen und fühlt sich dort sehr wohl. Mittlerweile ist sie aus dem Team nicht mehr wegzudenken.

Auch Daniel Lindskog geht in seinem Beruf als Polizist auf.
Leider hatte seine Partnerin dafür kein Verständnis und die Beziehung ging auseinander.
Die Betreuung der kleinen Tochter teilen sich die zwei. Allerdings kommen hier auch wieder die Ermittlungen dazwischen.

Eine Gruppe mit sechs Studenten, 4 Männer und 2 Frauen, verbringen ihren Skiurlaub in einem Ferienhaus in Åre.
Sie feiern ihre Ferien, der Alkohol fließt in Strömen. An einem Morgen liegt Fanny, eine der Frauen tot im Schnee. War Fanny so betrunken, dass sie im Schnee eingeschlafen ist und erfror? Oder hat jemand nachgeholfen?

Die verbleibende 5 Freunden belauern sich gegenseitig. Vor allem Olivia, die mit Fanny enger befreundet war, verdächtigt immer wieder einen der Männer aus der Gruppe.

Viveca Sten erzählt den Krimi sehr atmosphärisch. Der Winter und die Dunkelheit in dem Bergdorf sind richtig spürbar.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr fesselnd. Die Protagonisten facettenreich
Viveca Sten erzeugt schon gleich zu Beginn Spannung und hält sie auch bis zum Ende aufrecht.
Es gibt viele Verdächtige, Viveca Sten lässt immer wieder kleine Bemerkungen am Rande einfließen, die bei mir einen Verdacht gegen eine der Charaktere erzeugten. Ich hatte am Ende nicht nur den einen oder anderen der Freunde aus dem Ferienhaus in Verdacht, sondern auch Außenstehende.

Nicht nur die Ermittlungen, sondern auch das Privatleben der Ermittler ist spannend. So hat sich Daniel von seiner Partnerin getrennt und versucht seine Tage der Kinderbetreuung einzuhalten, was durch seinen Beruf schwierig ist.

Hanna hat eine Beziehung mit dem reichen Finanzinvestor Henry Sylvester und gerät dadurch in den Fokus der Öffentlichkeit.

Die Beziehung zwischen Anton und Carl gerät ins Wanken, da Anton immer noch nicht bereit ist sich zu outen.

Es wird also Spannung in jeder Hinsicht geboten. Durch die Spannung und die relativ kurzen Kapitel wird man dazu verleitet, immer weiterzulesen.

„Lügennebel“ ist ein spannender und atmosphärischer Kriminalroman von Viveca Sten.
Wer die Sandhamn Krimis mag wird die Polarkreis Krimis lieben.

Ich freue mich jetzt schon auf den 5. Band der Polarkreis Reihe, der hoffentlich in einem Jahr erscheinen wird.

The Academy

Elin Hilderbrand und Shelby Cunningham
Roman
505 Seiten
erschienen im Atlantik Verlag
Übersetzt aus dem amerikanischen Englisch von Elisabeth Schmalen
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Atlantik Verlag für das Rezensionsexemplar

Das Leben im Internat

Klappentext:
Seit Jahren kämpft die Tiffin-Academy um einen guten Rang in den Ratings. bis sie überraschend den. 2. Platz belegt. Schulleiterin Audre Robinson kann es nicht glauben, denn die Wohnheime sind renovierungsbedürftig, die Sportteams erfolglos und der Notendurchschnitt schlecht. Doch immerhin macht der Campus was her, und die glamourösen Partys an der Academy sind legendär. Aber die Tiffin hat auch ihre Skandale, die sich plötzlich über eine neue App verbreiten. Auf einen Schlag weiß der ganze Campus von der Affäre zwischen einer Lehrerin und einem Schüler, dem Suizid einer jungen Frau und dem korrupten Treiben des Präsidenten … Die Situation gerät zunehmend außer Kontrolle, und für Audre und die Academy steht alles auf dem Spiel.

„The Academy“ von Elin Hilderbrand und Shelby Cunningham, erzählt von einem Internat und seinen Skandalen. Elin Hilderbrand und ihre Tochter Shelby Cunningham haben dieses Buch zusammengeschrieben.

Die Leiterin Tiffin-Academy Audre Robinson, hat das Ziel ihr Internat im Rating der besten Internate weit vorne zu platzieren. Das die Academy plötzlich den 2. Platz bekommt, überrascht sie dann aber doch. Denn die Academy macht nicht viel her und müsste dringend renoviert werden. Auch die Erfolge der Schüler sprechen nicht unbedingt für das Internat. Aber Audre verspricht sich, mit ihren neuen Lehrkräften ein erfolgreiches Schuljahr.
Nach außen hin muss die Academy gut auszusehen, damit die Sponsoren bei Laune gehalten werden. Skandale und Affären dürfen nicht nach außen dringen.

Elin Hilderbrand und Shelby Cunningham erzählen in ihrer Geschichte nicht den Schulalltag, sondern mehr von den Skandalen innerhalb der Mauern. Eine App gefährdet den Ruf des Internats. Damit wissen alle im Campus schnell bescheid, was sich an der Schule so abspielt.
Die Leser*innen erleben das Gerede auf den Gängen, die Affären zwischen dem Lehrpersonal und einige Gerüchte und Skandale. Dazwischen immer wieder Audre Robinson, die Angst hat, den Ruf der Schule zu verlieren.

Die wechselnden Perspektiven machen die Geschichte recht interessant. Das Lehrpersonal und die Schüler werden zu einem Gedanken.

Die Charaktere sind facettenreich und lebendig. Fast jeder rückt einmal in den Mittelpunkt, sei es bei den berüchtigten Partys oder durch Skandale, die Aufmerksamkeit erregen.

Der Schreibstil der beiden Autorinnen ist flüssig, gut verständlich und fesselnd. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

„The Academy“ ist nicht nur ein Buch über Skandale an der Academy, es ist auch eine Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt. Ich habe die Geschichte mit Freude gelesen.

Evil Grandma

Line Baugstø
Roman
255 Seiten
erschienen im Rowohlt Verlag
Übersetzt aus dem Norwegischen von Nora Pröfrock
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Großmutter Widerwillen

Klappentext:
Als Mona erfährt, dass sie Großmutter wird, bricht sie nicht vor Freude in Tränen aus, sie bekommt eine mittelschwere Panikattacke. Kurz vor der Rente hat sie keine Lust, die letzten schönen Jahre mit der aufopferungsvollen Betreuung eines Enkelkinds zu verbringen, wie es ihr Sohn Thomas und seine Freundin Alma zweifellos erwarten. Als die werdenden Eltern wegen eines Wasserschadens für ein paar Wochen in Monas kleiner Wohnung unterkommen, beginnt die Situation zu eskalieren. Mona kocht und räumt für alle auf, während Thomas und Alma nur vor ihren Handys hängen. Mona muss raus! Mit ihrer besten Freundin Annemor verbringt sie ein Wochenende auf dem Land. Der Abend beginnt mit zu viel Wein und endet damit, dass Mona einen Instagram-Account hat: Evilgrandma65. Ein Spaß, der eine ungeahnt explosive Wirkung entfaltet …

„Evil Grandma“ von Line Baugstø ist die Geschichte einer werdenden Großmutter, die aber ganz andere Pläne hat.

Als Mona erfährt, dass sie Großmutter wird ist sie alles andere als begeistert. Sie steht kurz vor der Rente und hat eigentlich nicht vor ihr Rentendasein mit Kinderhüten zu verbringe. Als ihr Sohn Thomas mit seiner Freundin Alma für kurze Zeit bei ihr einziehen, verbringt sie viel Zeit, um für ihre „Gäste“ zu kochen und aufzuräumen. So geht das nicht weiter. Kurzendschlossen fährt sie mit ihrer Freundin Annemor über das Wochenende aufs Land.

Line Baugstø hat ihre Charaktere gut gezeichnet und lässt sie lebendig wirken. Auch wenn es schön ist, so ein kleines neues Leben in den Armen zu halten, kann ich Mona verstehen. Endlich kommt der ersehnte Ruhestand und man kann all die Dinge machen, die man schon lange machen möchte. Doch da wird sie als Babysitter eingeplant.
Mona ist mir schnell sympathisch gewesen. Sie ist eine Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht und weiß, was sie will, oder nicht will. Auf ihrem Instagram-Account Evilgrandma65nimmt sie dann auch kein Blatt vor dem Mund. Das kommt nicht immer gut an.

Line Baugstø thematisiert in ihrem Roman das Thema Familie und deren Erwartungen. Aber auch das Thema Social Media nimmt seinen Platz in der Geschichte ein.

Dia Autorin erzählt die Geschichte recht realistisch. Ich konnte Mona gut verstehen aber habe auch Verständnis für ihren Sohn Thomas und für Alma. Finde aber auch, man kann es nicht als selbstverständlich einplanen, dass die Großmutter für die Kinderbetreuung da sein muss.

Line Baugstø erzählt die Geschichte mit viel Humor, ich musste oft schmunzeln. Dabei ist ihr Schreibstil flüssig und gut verständlich.
Ich konnte das Buch an 2 Abenden lesen.

„Evil Grandma“ ist ein unterhaltsamer Roman, nicht nur für werdende Großmütter.

Apfelstrudel-Alibi

Rita Falk
Kriminalroman
301 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Endlich neues von Franz Eberhofer

Klappentext.
Als ob der Eberhofer Franz nicht schon Ärger genug hätt: Nein, jetzt muss die Susi-Maus sich auch noch als frischgebackene Bürgermeisterin wichtigmachen. Dabei hat er ganz andere Sorgen, als seiner vielbeschäftigten Frau alles hinterherzutragen. Noch dazu, wo er nämlich einen Mordfall hat, einen waschechten.
Zumindest glaubt das der Richter Moratschek, dessen geliebte Patentochter Letitia bestimmt nicht von ganz allein in Südtirol vom Berg gestürzt ist.

„Apfelstrudel-Alibi“ ist der 13. Band der Franz Eberhofer-Reihe von Rita Falk.

Der Franz, der hats schon schwer. Wunderschönes Wetter und Ruhe in Niederkaltenkirchen, da könnte man es sich gut auf einem Liegestuhl bequem machen. Doch die Susi ist zur Bürgermeisterin gewählt worden und möchte das der Franz sie unterstützt, in dem er mehr im Haushalt hilft und sich um Söhnchen Paul kümmert.
Da kommt ein Anruf vom Richter Moratschek. Seine Nichte ist bei ihrer Hochzeitsreise in den Dolomiten tödlich verunglückt. Der Richter glaubt nicht an ein Unglück, eher an Mord, und zwar von ihrem frisch angetrauten Ehemann.
Franz soll dafür in Italien Beweise finden.

Die meisten Charaktere der Eberhofer Reihe sind mir mittlerweile gut bekannt. Mir gefallen die Protagonisten sehr gut, es sind urige Bayern mit viel Humor. Da ist Franz, der gerne einen großen Bogen vor der Arbeit macht, Susi seine Frau, sie ist die neue Bürgermeisterin und genießt ihre Arbeit. Und nicht zu vergessen, die Oma, der man jetzt immer mehr das Alter anmerkt. Ja und der kleine Paul, er ist mittlerweile schon 10 Jahre alt. Natürlich ist auch der Kollege von Franz, Rudi Birkenberger wieder mit von der Partie. Franz und Rudi sind ein unschlagbares Team. Mit ihrem Bayrisch und dem Humor mag ich die beiden richtig gerne.

Rita Falk schickt ihre Dorfpolizisten in die Dolomiten. Ich kann mir gut vorstellen, wie Franz in den Dolomiten rumkraxelt und schimpft.

Rita Falk erzählt die Geschichte wieder mit ihrem bekannten Humor. Die vielen Bayrischen Ausdrücke und Schimpfworte machen die Geschichte realistisch.
Trotz allem Humor und dem Chaos, was Franz immer verbreitet, kommt auch die Spannung nicht zu kurz.

„Apfelstrudel-Alibi“ ist wieder ein Provinzkrimi, der mich sehr gut unterhalten hat.

Dius

Stefan Hertmans
Roman
337 Seiten
Übersetzt aus dem Niederländischen von Ira Wilhelm
erschienen im Diogenes Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Diogenes Verlag für das Rezensionsexemplar

Freundschaft

Klappentext:
Als Dius an seiner Haustür klingelt, ist Anton überrascht und irritiert. Keiner seiner Studenten an der Kunsthochschule ist bisher so ungeniert in sein Privatleben vorgedrungen. Oder hat ihm gar seine Freundschaft und einen Schreibplatz in einem alten Dorfhaus inmitten nordisch rauer Landschaft angetragen. Im Wechsel aus konzentriertem Arbeiten und langen Spaziergängen entwickelt sich dort ein fast altmodisch anmutendes Band der Freundschaft zwischen den beiden Männern, während sich ihre jeweiligen Leben zu Hause nicht ohne Komplikationen weiterdrehen.

„Dius“ von Stefan Hertmans ist ein Roman über eine Freundschaft.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Dius und Anton. Anton ist Dozent an der Kunsthochschule. Als eines Tages Dius an seiner Tür klingelt, ist Anton überrascht. Denn er mag es nicht, wenn Studenten in sein Privatleben eindringen. Doch zwischen Anton und Dius entsteht eine Männerfreundschaft.
Als Leser*in lauscht man den Gesprächen der Männer bei ihren langen Spaziergängen und lernt sie dabei gut kennen.

Stefan Hertmans erzählt die Geschichte aus der Perspektive von Anton.
Zu Beginn haben sie ein Verhältnis, wie es zwischen Lehrer und Schüler üblich ist. Doch im Laufe der Geschichte geht es weit darüber hinaus und wird zu einer festen Männerfreundschaft.

Stefan Hertmans hat kraftvolle Charaktere erschaffen. Es hat mir Freude gemacht, Dius und Anton durch ihre Geschichte zu begleiten.
Es wird viel über Kunst gesprochen, ja, es werden ganze Gemälde beschrieben.
Genauso ist es mit der Musik, auch hier werden Arien und Choräle besprochen.

Die Beschreibung der Gemälde oder der Musik, hört sich vielleicht schwer an, ist es aber nicht. Dem Autor ist es gelungen, diese Gespräche leicht in seine Geschichte einfließen zu lassen.

Die Entwicklung der Charaktere hat mich beeindruckt. Anton, der am Anfang eher abweisend und launisch war, entwickelt sich als guter Gesprächspartner und Freund.

Stefan Hertmans erzählt die Geschichte in einem angenehmen Schreibstil. Die Sprache ist kraftvoll.
Die Geschichte fängt in einem gemächlichen Tempo an, das sich im Laufe immer weiter steigert.

„Dius“ ist ein gelungener literarischer Roman, den ich mit Begeisterung gelesen habe.

Das schwarze Kreuz

Margarete von Schwarzkopf
Kriminalroman
378 Seiten
erschienen im Emons Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Rezensier Mich und Emons Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannend bis zur letzten Seite

Klappentext:
Ein feinsinniger Kriminalroman mit historischen Bezügen. Kurz bevor Kunsthistorikerin Anna Bentorp für ein Jahr nach Dublin aufbricht, wird sie mit einem mysteriösen Mordfall konfrontiert, der sich um den Diebstahl eines wertvollen Kirchenschatzes aus dem Jahr 1800 bei Bonn rankt. Sie übergibt die Informationen an den Diakon der heute noch existierenden Kirche. Tatsächlich kann dieser bei Grabungen einen Teil des kostbaren Schatzes bergen. Doch damit rückt er ins Visier skrupelloser Täter.

„Das schwarze Kreuz“ ist der 9. Band mit der sympathischen Kunsthistorikerin Anna Bentorp von Margarete von Schwarzkopf.

Die Kunsthistorikerin Anna Bentorp ist kurz vor der Abreise nach Dublin, wo sie für eine Professur ein Jahr verbringen wird. Beim Aufräumen ihres Schreibtischs entdeckt sie den Brief, einer Studentin, der da wohl schon einige Jahre liegt.
Die Studentin ist auf einen Mord und auf verschwundene sakrale Kunstobjekte aufmerksam geworden. Der Fall bezieht sich auf das frühe 19. Jahrhundert. Die Kunstobjekte, sind allerdings nie wieder aufgetaucht.
Als Anna die Studentin kontaktieren will, erfährt sie, dass die Frau schon seit Jahren verschwunden ist.
Anna übergibt den Fall Hans Schumann, den sie aus früherem Zusammenarbeiten kennt. Hans Schwarzkopf und sein Kollege Markus Fechter beginnen mit der Suche nach der vermissten Frau.

Anders als in den vorherigen Bänden, ermittelt in diesem Band nicht Anna Bentorp. Sie ist zu ihre Reise nach Dublin aufgebrochen.
Hans Schwarzkopf und Markus Fechter führen die Ermittlungen aber auch spannend.
Gregor Bauers, der in der Kirche in Trondorf bei Bonn Diakon ist, unterstützt die Ermittler mit seinem Wissen über den damaligen Raub der Kunstgegenstände.

Die Charaktere sind gut gezeichnet und gefallen mir auch gut. Ich habe mich gefreut Anna Bentrop wieder zu treffen, auch wenn sie in diesem Band keine große Rolle spielt. Sie hat aber den Fall zum Laufen gebracht.

Margarete von Schwarzkopf baut recht schnell Spannung auf und hält sie auch über das gesamte Buch aufrecht. Der Fall ist komplexer als man zu Beginn glaubt, und bringt die Leser*innen weit zurück in die Vergangenheit. Aber auch in der Gegenwart lauern Gefahren, denn die Studentin ist nicht ohne Grund spurlos verschwunden.

Immer, wenn man meint, der Lösung langsam näherzukommen, baut die Autorin eine Wendung ein.
Die Atmosphäre hat etwas Geheimnisvolles und passt sehr gut zu diesem Krimi.
Der Schreibstil von Margarete von Schwarzkopf ist fesselnd, flüssig und gut verständlich.

„Das schwarze Kreuz“ ist ein spannender und unterhaltsamer Krimi mit toller Kulisse den ich mit Freude gelesen habe.

Wir können doch Freunde bleiben

Katja Lewina
Kurzgeschichten
203 Seiten
erschienen im Dumont Verlag
4 von 5 Sternen

len Dank an den DuMont Verlag für das Rezensionsexemplar

Trennung und doch Freunde bleiben, geht das?

„Wir können doch Freunde bleiben“ von Katja Lewina ist eine Sammlung von Trennungsgeschichten, die es in sich haben.

Freunde bleiben, trotz Trennung, ob das geht, ist die Frage. Ich kann es mir nicht recht vorstellen.
In diesem Buch gibt es verschiedene Trennungsgeschichten. Eins haben sie gemeinsam, sie sind schmerzhaft.

In einem Vorwort erzählt Katja Lewina, wie sie auf Lesereise war und das Publikum gefragt hat, ob jemand seine Trennungsgeschichte erzählen möchte. Die Autorin hat sie aufgeschrieben und gesammelt. In diesem Buch erzählt Katja Lewina die tragischsten Geschichten.

Da ist Annette, ihr Freund ist ein polizeibekannter Exhibitionist. Für Anette ein Schock und das Aus ihrer Beziehung.

Rayk, war 30 Jahre in einer Beziehung. Plötzlich ist die Beziehung zu Ende und er muss lernen allein zurechtkommen.

Maximilian hat seine Partnerin geheiratet, als es eigentlich in der Beziehung schon kreiselte. Das konnte nicht gutgehen.

Katja Lewina erzählt einige Trennungsgeschichten. Es geht um Beziehungen, Liebe, die sich ins Gegenteil wandelt.

Die Charaktere sind recht verschieden und werden realistisch dargestellt. Man spürt, welchen Schmerz eine Trennung bedeutet und auch lange danach zurücklässt. Die Autorin vermittelt die Gefühle der Charaktere glaubhaft und auch schonungslos. Die meisten Trennungen gehen nicht friedlich vonstatten.

Katja Lewina hat einen angenehm zu lesenden Schreibstil. Ihr Humor lockert die Geschichten immer wieder etwas auf.

„Wir können doch Freunde bleiben“ ist eine unterhaltsame Sammlung von Geschichten über Trennungen und Neuanfängen.

Die Spur der Ratten – Hörbuch

Christian Sünderwald
Sprecher Gerrit Petersen
Hörbuch – Thriller
Länge: 16 Stunden und 6 Minuten
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Mainwunder für das Rezensionsexemplar

Spannende Geschichte, großartig gelesen

Rezension zu dem Hörbuch „Die Spur der Ratten von Christian Sünderwald
Sprecher: Gerrit Petersen
Klappentext:
70 Jahre ruhte ein dunkles Geheimnis im Gleichgewicht der Mächte, bis zwei Männer sich aufmachten, der Spur der Ratten zu folgen … Ulrich Faßmann, charismatischer Selfmade-Millionär und leidenschaftlicher Schatzsucher aus Leipzig, stößt bei seinen Recherchen auf ein uraltes Dokument. Es weist auf ein verschollenes Schiff mit einem milliardenschweren Schatz hin. Viele versuchten bislang, das Wrack zu finden, doch einige bezahlten die Suche mit ihrem Leben, während andere auf rätselhafte Weise spurlos verschwanden. Gemeinsam mit seinem Partner Wilhelm von Berg, einem alten erfahrenen Seemann, macht er sich dennoch auf die Suche. Beide ahnen nicht, dass sie dabei ins Visier des Geheimdienstes der katholischen Kirche und einer skrupellosen Organisation ehemaliger NS-Funktionäre geraten, die vor nichts zurückschrecken, um ihr dunkles Geheimnis zu bewahren. Käme die Wahrheit ans Licht, müssten bedeutende Teile der jüngeren Geschichte neu geschrieben werden. Eine Jagd auf Leben und Tod über mehrere Kontinente beginnt, bei der die Grenzen zwischen Jäger und Gejagtem zunehmend verschwimmen.

„Die Spur der Ratten“ ist ein spannender Thriller und zugleich das Thriller Debüt von Christian Sünderwald.

Die Geschichte ist spannend. Der Ausgangspunkt liegt 70 Jahre zurück.
Der Millionär Ulrich Faßmann stößt auf ein altes Dokument, das von einem versunkenen Schiff erzählt, das einen kostbaren Schatz birgt. Als leidenschaftlicher Schatzsucher macht er sich dran das Wrack zu finden. Was Faßmann nicht weiß, dass es Genspieler gibt, die das Finden des Schiffes unbedingt verhindern wollen. Bisher ist keiner, der nach dem Schiff gesucht hat, lebend wieder aufgetaucht.
Es beginnt eine spannende Schatzsuche, die zu mehreren Kontinenten führt.

Christian Sünderwald kann schnell Spannung erzeugen. Als Leser*in hat man schnell viele offene Fragen. Man kann sich nicht vorstellen, dass die Kirche und gleichzeitig auch politische Funktionäre das Auftauchen des Schiffes verhindern wollen. Welche geheime und kostbare Fracht birgt das Schiff?
Ich habe die Jagt mit Spannung verfolgt, die zu verschiedenen Kontinenten führt.

Der Schreibstil von Christian Sünderwald ist gut verständlich. Der Autor beschreibt die einzelnen Szenen und Handlungsorte genau, man hat schnell ein Bild vor Augen.
Die vielen Wendungen haben den Spannungsbogen über das gesamte Buch aufrecht gehalten.

Ich habe das Hörbuch gehört, es wird von Gerrit Petersen sehr gut gelesen. Mit seiner Stimme unterstützt er die Spannung noch zusätzlich. Ein gutes Buch ist ohne einen guten Sprecher, als Hörbuch verloren. Hier passt einfach alles. Ich habe Gerrit Petersen gerne und aufmerksam zugehört.

Der Ränkelord

Alessa de Laar
Urban-Fantasy-Krimi
318 Seiten
erschienen im Selfpublishing
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an Alessa de Laar für das Rezensionsexemplar

Krimi und Fantasy gekonnt verknüpft

Klappentext:
Ashbury, ein Londoner Distrikt, von der Außenwelt abgeschnitten. Aufregende Kriminalfälle werden vor Gericht meistbietend versteigert. Der Gewinner erwirbt das Privileg, sich zu präsentieren und nebenbei Schuld oder Unschuld der Angeklagten zu beweisen.
Der junge Adlige Garth wird vom Mäzen Lord Shoyn zu einem seiner angesagten Gartenfeste eingeladen. Tags darauf ist der Gastgeber tot, ermordet. Hauptverdächtiger ist Garths älterer Halbbruder Tain Shoyn, Lord Shoyns Erbe. Und ausgerechnet der verweigert die Zustimmung zu einer Lesung, die seine Unschuld beweisen könnte.
Als Verwandter darf Garth nicht an der Versteigerung seines Falls mitbieten. Ihm bleibt nur wenig Zeit, mit Erro und Flyn den wahren Mörder zu überführen. Denn die Lage spitzt sich zu, als ein zweiter Anschlag auf ein Mitglied des Hauses Shoyn folgt.

„Der Ränkelord“ ist nach „Das Versagen der Pahdora“, der zweite Urban-Fantasy-Kriminalroman von Alessa de Laar.

Die Autorin führt ihre Leser*innen wieder nach Ashbury, ein Londoner Distrikt. Hier werden Kriminalfälle vor Gericht versteigert.
An der Versteigerung eines aktuellen Falls darf der junge adlige Garth nicht teilnehmen, da er mit dem Opfer verwandt ist. Er möchte den Fall klären und den Täter zur Verantwortung ziehen. So fängt er an, Ermittlungen auf eigene Faust anzustellen.

Die Autorin hat wundervolle Charaktere ins Lebe gerufen. Besonders ins Herz geschlossen habe ich den jungen Garth.
Auch die Welt, in der die Geschichte spielt, wird sehr deutlich gezeichnet. Sie ist recht komplex, mit vielen politischen Ränkespielen.
Der Handlungsort ist zwar London, doch wird eine Welt beschrieben in der Recht und Unrecht ineinander wabern.

Einzelne Fälle, die vor Gericht kommen werden, versteigert. Der Gewinner der Auktion, kann nun nach seinem Gewissen verhandeln und Recht oder Unrecht beweisen.

Doch im aktuellen Fall richtet sich das Augenmerk auf Garth, der deinerseits Ermittlungen anstellt.
Der Fall wird spannend erzählt und man fiebert mit Garth den wahren Täter zu finden. Doch die Wendungen, die Alessa de Laar in ihre Geschichte einbaut machen es Garth und auch den Leser*innen nicht gerade einfach.

Alessa de Laar erzählt hier eine wirklich magische Geschichte. Nach wenigen Seiten wurde ich wie durch einen Sog in die Geschichte reibgezogen. Die Autorin verbindet gekonnt das Genre Fantasy mit dem Genre Krimi. Heraus kommt eine spannende und magische Geschichte, die uns bis in die tiefen Abgründe der menschlichen Seele schauen lässt.

Alessa de Laar hat mit „Der Ränkelord“ eine spannende und unterhaltsame Geschichte veröffentlicht. Dabei ist ihr Schreibstil flüssig und gut verständlich. Für Begriffe, die sich den Leser*innen nicht erklären, gibt es im hinteren Teil des Buchs ein Glossar. Auch die Personen der Handlung werden im Anhang noch einmal mit Erläuterungen angefügt.

„Der Ränkelord“ ist eine Geschichte für alle, die gute und spannende Geschichten lieben. Man muss kein Fan von Fantasyromanen sein.

Queen Macbeth

Val McDermid
Historischer Roman
188 Seiten
Übersetzt aus dem Englischen von Karin Diemerling
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Lesenswert

Klappentext:
Vor tausend Jahren flüchtet eine Frau mit ihren drei Gefährtinnen, einer Heilerin, einer Weberin und einer Seherin, durch eine urzeitliche schottische Landschaft. Die Männer, die sie jagen, wollen sie töten, denn sie ist die Einzige, die zwischen ihnen und ihren blutigen Zielen steht. Diese Frau ist keine Lady: Sie ist die erste Königin von Schottland, in Liebe verbunden mit König Macbeth.
Während ihre Jäger sie einkreisen, erfahren wir die Geschichte von Königin Macbeth; eine Geschichte von Leidenschaft, Zwangsheirat, blutigen Massakern und der harten Realität des mittelalterlichen Schottland.

„Queen Macbeth“ ist eine Neuinterpretierung des bekannten Shakespeare Drama von Val McDermid.

Die Autorin gibt in ihrem Roman Lady Macbeth eine Stimme. Die Autorin möchte ihren Leser*innen vermitteln, wer Lady Macbeth wirklich war. Sie war Königin von Schottland. Lady Macbeth besaß Macht und sie wusste sie auch einzusetzen.
Doch sie musste flüchten, zusammen mit drei Frauen, die sie begleiteten. Darunter Eithne, eine Kräuterkundige, die sich nicht nur mit Heilkräutern auskennt, sondern auch mit auch mit Bilsenkraut und weißem Mohn.

Val MacDermid erzählt die Geschichte in einer schönen Sprache. Ja, ich mochte sie fast poetisch nennen. Mit dem Drama von Shakespeare hat die Geschichte nicht mehr viel zu tun. Es schadet aber nicht, wenn man das Drama von Shakespeare gelesen hat.
Lady Macbeth wird als geschickte Taktikerin, was politische Dinge angeht dargestellt.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut verständlich. Ihre Geschichte wird immer wieder mit Humor aufgelockert. Für die schottischen Begriffe, die immer wieder in den Text einfließen, gibt es im Anhang ein Glossar.

„Queen Macbeth“ ist ein lesenswerter Kurzroman. Ich habe ihn in einem Rutsch gelesen.