Amissa – Die Vermissten

Frank Kodiak
Thriller
erschienen im Droemer Knaur Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Achtung Hochspannung

„Amissa“ ist eine Organisation die nach vermissten Menschen sucht.
Doch wenn der Preis stimmt besorgt sie auch jede beliebige Person.
Die Privatdetektive Rica und Jan Kantzius tun sich in ihren Ermittlungen recht schwer.
Dann will eine Frau Beweise haben.
Doch die Zeugin ist plötzlich tot.
Als er nach Hause kommt ist Rica verschwunden und Jan bekommt eine Mitteilung, dass er seine Frau nie wiedersieht, wenn er weiter versucht gegen Amissa vorzugehen.
Wenn Jan weiter ermittelt wird Rica der zur Prostitution gezwungen, wenn er mit den Nachforschungen aufhört wird sie getötet.
Wie wird Jan sich entscheiden?

„Amissa – Die Vermissten“ ist der zweite Band der Kantzius-Reihe von Frank Kodiak.
Ich kann nur sagen in einem Kodiak steckt ein echter Winkelmann.

Die Spannung und das Tempo ist unvergleichbar. Schon der erste Band hat mich gefesselt, beim zweiten Band ging es mir nach ein paar Seiten genauso.

Amissa ist eine Organisation die weltweit nach vermissten Personen sucht.
Doch mittlerweile scheint die Organisation in der Hand von Kriminellen zu sein. Die besorgen für die richtige Summe jeden Menschen den du haben willst.

Die beiden Ermittler sind einmal Jan, ehemals Polizist, heute Privatermittler.
E steckt oft in einem Zwiespalt zwischen Strafe und Gerechtigkeit. Doch bisher hat seine Vernunft immer gesiegt.

Die zweite Ermittlerin ist Rica. Sie ist bei Amissa beschäftigt und hat eine sehr hohe Erfolgsquote, was sie auch ihrem Mann Jan und ihren Hackerfreunden zu verdanken hat.

Die Charaktere sind interessant und haben alle eine etwas schwierige Vergangenheit.
Ich finde sie sympathisch und habe in diesem Band sehr mit ihnen gelitten.

Die Story wird von Frank Kodiak spannend und in einem ungeheuren Tempo erzählt.
Der Autor versteht es sehr gut wie er seine LeserInnen in Atem halten kann.
Das Buch ist noch einmal um einiges spannender als der erste Band.
Die Geschichte kommt actiongeladen daher und ist sicher nichts für schwache Nerven.

Nach dem Ende bin ich jetzt schon sehr gespannt auf den dritten Band.

Erbarmen

Jussi Adler.Olsen
Thriller
erschienen im dtv Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Auftakt einer erfolgreichen Thriller-Reihe

Im März 2002 verschwindet die Politikerin Merete Lynggaard spurlos von der Fähre von Rødby nach Puttgarden.
Ist die Frau von der Fähre gefallen? War es ein Unfall?

An ihrem Geburtstag hört Merete eine Stimme aus einem Lautsprecher die ihr gratuliert.
Seit 126 Tagen ist sie eingesperrt und die Stimme droht ihr, dass das Licht jetzt für 1 Jahr eingeschaltet bleibt wenn sie nicht den Grund für ihre Gefangenschaft nennen kann.
Warum wird Merete gefangen gehalten?
Weiß sie den Grund?

„Erbarmen“ ist der erste Band der erfolgreichen Carl-Mørck-Reihe von Jussi Adler-Olsen.
Mittlerweile ist gerade der 9. Band „Natrium Chlorid“ erschienen was ich zum Anlass nehme mich mit der Thriller-Reihe zu befassen.
Ich muss sagen der Erfolg kommt nicht von ungefähr.
Mich hat der erste Band begeistert und in Atem gehalten.

Nachdem bei einem Einsatz ein Kollegen von Carl Mørck getötet und ein anderer so schwer verletzt wurde, dass er im Rollstuhl sitzt, bekommt Carl Mørck die Leitung des Sonderdezernats Q in Kopenhagen.
Dort laufen alle Altfälle zusammen und landen auf seinem Schreibtisch.
So auch der Fall, der verschwundenen Politikerin Merete Lynggaard mit dem sich Carl Mørck als erstes befasst.

Der Ermittler macht mir am Anfang einen recht unmotivierten Eindruck. Aber wer kann ihn das verdenken nach dem er bei einem Einsatz praktisch beide Kollegen verloren hat.
Man spürt aber schnell, dass er ein hervorragender Ermittler ist der sich an einem Fall festbeißen kann. Mir war er schnell sympathisch geworden.

Die Geschichte hat zwei Handlungsstränge.
Einmal Merete Lynggaard die gefangen gehalten wird und einmal Carl Mørck der das Sonderdezernat Q übernimmt und sich dem Fall der verschwundenen Politikerin zuwendet.

Die LeserInnen sind dem Ermittler immer etwas voraus. Man weiß beim lesen ja, dass Merete Lynggaard noch lebt und das sie gefangen gehalten wird.

Jussi Adler-Olsen baut eine enorme Spannung auf und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Sein Schreibstil ist leicht verständlich. Er macht nicht viele Worte, hält sich nicht groß mit Beschreibungen der Handlungsorte auf sondern kommt immer schnell zum Punkt.

In das Privatleben von Carl Mørck bekommen die LeserInnen immer mal kurze Einblicke. Es dominiert aber nicht das Geschehen sondern steht mehr im Hintergrund.

Da es ja mittlerweile 9 Bände gibt habe ich die nächste Zeit noch einiges vor.
Ob ich es schaffe bis der 10. Band erscheint? Mal schauen.

Winterland

Kim Faber / Janni Pedersen
Thriller
erschienen im Blanvalet Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Auftakt einer neuen Thriller-Reihe aus Dänemark

In der kleinen dänischen Stadt Sandsted wird ein Mann erschlagen aufgefunden. Von seiner Ehefrau fehlt jede Spur.
Es gibt am Tatort auch keine Spuren und es gibt kein Motiv für die Tat.
Martin Juncker übernimmt sie Ermittlungen. Er gilt als eine der Besten.
Der Ermittler ist vor kurzem von Kopenhagen nach Sandsted strafversetzt worden. Jetzt leitet er in der Provinzstadt die kleine Polizeistation.

Junckers ehemalige Kollegin Signe Kristiansen arbeitet hingegen immer noch in Kopenhagen.
Signe freut sich auf ein gemütliches Weihnachtsfest im Kreise ihrer Familie. Doch dann explodiert eine Bombe auf dem Weihnachtsmarkt.
Signe übernimmt die Ermittlungen die sehr schwerfällig von statten gehen
Doch dann erreicht sie ein anonymer Tipp der sie auf eine neue Spur bringt, die ihre schlimmsten Befürchtungen übersteigen.

„Winterland“ ist der Auftakt einer vielversprechenden Thriller-Reihe aus Dänemark.
Das Autorenpaar Kim Faber und Janni Pedersen haben für ihr Debüt eine Reihe spannender und aktueller Themen aufgegriffen und zu einer Geschichte vereint.

Die Ermittler sind interessant.
Martin Junker wurde gerade auf Grund eines Fehlers von Kopenhagen in sein Heimatort aus dem er vor fast 40 Jahren weggezogen ist strafversetzt.
Hier leitet er die kleine Polizeistation und hat Zeit sich um seinen Demenzkranken Vater zu kümmern.
Doch dann wird ein Mann brutal ermordet und seine Ehefrau ist verschwunden. Vorbei ist es mit der Langeweile.

Signe Kristiansen ist in Kopenhagen tätig. Signe freut sich auf beschauliche Weihnachten. Doch da kommt es zu einem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt.
Signe übernimmt die Ermittlungen.
Es stellt sich raus, dass viel mehr hinter dem Anschlag steckt als sie erwartet hat.

Man lernt die beiden genialen Ermittler nach und nach gut kennen. Beide haben privat so ihre Probleme was sie recht menschlich und nahbar macht.
Die Themen die in die Geschichte einfließen sind aktuell und durchaus auch politischer Natur.

Die beiden Fälle wechseln sich im Buch ab. Nach einer Zeit finden sich aber Parallelen und die früheren Kollegen finden wieder zusammen und ermitteln gemeinsam.

Der Schreibstil der Autoren ist fesselnd und rasant. Es geht in einem gewaltigen Tempo vorwärts.
Dabei nehmen die Ermittlungen oft eine neue Richtung ein und man kann als LeserInn seinen Verdacht wieder verwerfen.
Die Autoren spannen den Spannungsbogen somit über das gesamte Buch.
Man wird wie von einem Sog in die Geschichte hineingezogen und kann das Buch kaum aus der Hand legen.

Das Ende ist noch einmal sehr turbulent.
Nicht alle Fragen wurden beantwortet. Dafür gibt es ja schon bald den 2. Band “Todland“.
Ich bin schon sehr gespannt.

Der Himmel über Amerika – Esthers Entscheidung

Karin Seemayer
Historischer Roman
erschienen im Aufbau Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an NetGalley de. und an den Aufbauverlag für das Rezensionsexemplar

Auch der 2. Band hat mich begeistert

Esther ist die Enkelin von Rebekka und Daniel, den Helden des ersten Band.
Esther lebt bei ihren Eltern und Großeltern auf dem Mühlenhof in Pennsylvania.
In der Gemeinde der Amish wird deutsch gesprochen. Die Amish leben gerne unter sich und halten sich abseits der einheimischen Bevölkerung.
Auch als der Sezessionskrieg ausbricht und das Land spaltet halten sich die Mitglieder der Amish Gemeinde raus. Ihnen ist es verboten in den Krieg zu ziehen.
Doch der Krieg geht auch am Mühlenhof nicht spurlos vorbei. Eines Tages kommen Soldaten der feindlichen Armee und plündern den Hof.
Kurz darauf findet Esther einen der Soldaten schwer verwundet auf ihrem Land.
Die Familie kümmert sich um den Verwundeten und pflegt ihn gesund. Dabei entwickelt sich eine zarte Liebe zwischen Esther und dem Soldaten.
Doch die Liebe muss geheim bleiben sonst droht Esther die Ausgrenzung aus der Gemeinde.

„Der Himmel über Amerika – Esthers Entscheidung ist der 2. Band der Amish-Saga von Karin Seemayer.

Die Autorin hat mich schon mit dem 1. Band „Der Himmel über Amerika – Rebekkas Weg“ und vielen anderen Romanen begeistert.
Dabei schwimmt sie nicht mit dem Mainstream sondern findet immer eine Nische mit einem interessanten Thema.
Dafür bin ich ihr sehr dankbar.

Die Autorin schenkt bemerkenswerten Charakteren das Leben.
In diesem Buch ist es Esther. Eine junge Frau die nur das Leben in der Amish Gemeinde kennt. Sie wächst behütet auf, erfüllt alle ihre Pflichten. Doch sie weiß auch, dass sie keinen der jungen Männer aus der Gemeinde heiraten will.
Dann verliebt sie sich in den Soldaten Jack, en sie verwundet gefunden hat und gesund pflegt.
Die beiden Charaktere waren mir gleich sehr sympathisch. Esther hat viel von ihrer Großmutter Rebekka die Heldin des 1. Band.

Ben, Esthers Bruder hat hingegen viel von Daniel seinem Großvater. Er engagiert sich vor dem Sezessionskrieg für die Underground Railroad und hilft so geflüchteten Sklaven auf dem Weg in die Freiheit.
Von dieser Organisation habe ich schon gehört und auch das Buch „Underground Railroad von Colson Whitehead gelesen.

Karin Seemayer entführt ihre Leser*innen mit ihrer Geschichte in eine ganz andere Welt.
Eine Welt die mir vor dem 1. Band völlig fremd war.
Ich bin dankbar dafür, dass die Autorin mir hier einen Einblick in die Gemeinschaft der Amish gewährt hat.
Karin Seemayer vermittelt die Informationen auf eine unterhaltsame Art und Weise.
Ihr Schreibstil ist leicht verständlich und fließend zu lesen.
Einmal angefangen möchte man das Buch nicht aus der Hand legen.

Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung „Der Himmel über Amerika –Leahs Traum“ der im Juni 2022 erscheinen wird.

Fräulein Gold – Die Stunde der Frauen

Anne Stern
Historischer Roman
erschienen im Rowohlt Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Einfach nur emotional und spannend geschrieben

Mittlerweile ist Hulda Gold leitende Hebamme in der Frauenklinik Berlin Mitte.
Auch in der Klinik liegen Hulda die Patientinnen sehr am Herzen.
Hier muss sie sich in einer Welt die vorwiegend aus Männern besteht behaupten.
Doch zu einem der Ärzte entsteht eine Verbindung.
Hulda fühlt sich zu Dr. Johann Wenckow hingezogen.
Diese Verbindung stößt bei den Eltern von Dr. Wenckow auf Widerstand. Schließlich stammt die Familie aus der besseren Gesellschaft.
Hulda selbst fühlt sich zwischen Schöneberg wo sie weiterhin das Fräulein Hulda ist und dem Viertel an der Havel mit seinen Villen hin- und hergerissen.

„Fräulein Gold-Die Stunde der Frauen“ ist der 4. Band der Reihe „Die Hebamme von Berlin“ von Anne Stern.
Im Mittelpunkt steht natürlich Hulda Gold. Hulda ist einfach ein toller Charakter, den die Autorin mit sehr viel Hingabe kreiert hat.
Für die Zeit, mittlerweile sind wir im Jahre 1925 angekommen, ist Hulda eine bemerkenswerte Frau.
Sie ist nicht verheiratet und verdient sich ihren Lebensunterhalt selbst. Sie ist selbstbewusst und stark, ich möchte mich nur ungern mit ihr anlegen. Und sie ist liebenswert, hat für ihre Patientinnen immer ein liebes Wort und hilft wo die Not zu groß ist.
Mittlerweile ist sie an der Frauenklinik in Berlin Mitte leitende Hebamme.
Ihre Beziehung mit dem Kommissar hat Hulda hinter sich gelassen. In der Frauenklinik lernt sie den Arzt Dr. Johann Wenckow kennen. Zwischen den Beiden entsteht eine Verbindung.
Johann kommt allerdings aus den besseren Kreisen wo Hulda nicht akzeptiert wird.
An Hand dieser Verbindung zeigt Anne Stern deutlich auf, wie groß die Unterschiede zwischen arm und reich sind.
Die Autorin beschreibt das Leben in den einfachen Viertel und in den besseren Viertel sehr anschaulich und authentisch.
Man spürt die Unterschiede und die fehlende Akzeptanz sich näher mit dem „einfachen Volk“ einzulassen.
Auch die Zeit in der dieser Roman spielt wird sehr deutlich vermittelt. So golden waren die 1920er Jahre nicht.

Das Ende der Geschichte ist dann hoch dramatisch. Ich habe schon Angst bekommen, dass es der letzte Band der Reihe ist.
Doch zum Glück befindet sich am Ende eine Leseprobe zum 5. Band „Fräulein Gold-Die rote Insel“
Jetzt beginnt die Vorfreude.

Wege des Schicksals – Senfblütensaga Band 2

Clara Langenbach
Historischer Roman
erschienen im S. Fischer Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den S. Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar

Noch aufregender und fesselnder als der erste Band

Metz 1914, die junge Emma Bergmann hat ihr Studium mit Erfolg beendet.
Jetzt träumt sie davon in der Senffabrik ihre gewonnenen Kenntnisse einsetzen zu können.
Vorher soll aber noch die Hochzeit mit Carl stattfinden was jede Menge Planung bedeutet.
Als der erste Weltkrieg ausbricht ändert sich die Lage für alle. Die Zukunft steht in den Sternen. Metz war immerhin früher französisch und der Krieg an der Deutsch-Französischen Grenze ist ganz nah.

„Wege des Schicksals“ ist der 2. Band der großen Senfblütensaga von Clara Langenbach.

Der Leser begleitet die Protagonisten im 2. Band durch die Jahre 1914-1918.
Der Handlungsort ist die Stadt Metz, die wie ganz Elsass-Lothringen unter deutscher Verwaltung steht.

Emma Bergmann ist eine junge Frau die seit dem ersten Band eine große Entwicklung durchlaufen hat.
Ihr Studium hat sie erfolgreich beendet und sie weiß, was es heißt sich als Frau in einer Männerwelt zu behaupten.
Jetzt möchte Emma in der Senffabrik ihr Können unter Beweis stellen.

Auch Carl Seidel hat hat sich weiterentwickelt.
Seine Senffabrik führt er erfolgreich. Für seine Mitarbeiter sorgt er gut.
Carl kann sich noch nicht recht vorstellen wie es ist wenn Emma in der Fabrik arbeitet.
Eine Frau unter lauter Männer hält er für nicht ungefährlich.

Louise, Carls Schwester ist mittlerweile mit Antoine verheiratet und die beiden haben einen Sohn.
Die Ehe ist nicht glücklich. Louise zieht sich immer mehr in sich selbst zurück.
Antoine leitet unterdessen das Fuhrunternehmen seines Schwiegervaters den eine alte Kriegsverletzung plagt.

Diese Charaktere führen den Leser durch die Geschichte.
Die Perspektiven in der Erzählung wechseln sich immer wieder ab.

Es stehen schwere Jahre bevor. Der erste Weltkrieg bricht aus.
Man erlebt hautnah mit, was es bedeutet in Kriegsjahren zu leben.
Jetzt geht es den Seidels noch recht gut, da sie finanziell abgesichert sind.
An Hand der Fabrikarbeiter erlebt man aber auch die andere Seite.

Clara Langenbach erzählt die Geschichte mit sehr viel Gefühl. Sie beschreibt die Zeit in der die Geschichte spielt sehr realistisch.
Ich habe oft mit den Protagonisten gelitten und jeden auf seine Art ins Herz geschlossen.
Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich. Ich wurde schnell von einem Sog erfasst und konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Der erste Band der Senfblütensaga „Zeit führ Träume“ hatte mir schon gut gefallen.
Beim zweiten Band „Wege des Schicksals“ hat die Autorin alle Register gezogen. Ich fand ihn noch viel besser als den ersten Band.
Jetzt bin ich schon sehr auf den dritten Band „Hoffnung im Herzen“ gespannt der im Juni 2022 erscheinen soll.

Rückkehr in die Tuchvilla

Anne Jacobs
Historischer Roman
erschienen im Blanvalet Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Die Tuchvilla in Zeiten der Wirtschaftskrise

Nach einigen Krisen haben Marie und Paul Melzer wieder zusammengefunden.
Gekrönt wurde ihre Liebe durch den nun 4-jährigen Kurti.
Doch die Zeiten sind durch die Wirtschaftskrise nicht einfach. Die Fabrik steht kurz vor dem Ruin. Da erkrankt Paul an einer Herzmuskelentzündung und Marie muss wie schon einmal die Geschicke der Fabrik in die Hand nehmen.

„Rückkehr in die Tuchvilla“ ist nun schon der 4. Band der Tuchvilla-Saga von Anne Jacobs.
Was haben Marie und Paul nicht alles schon für Krisen bewältigt.
Immer wieder haben sie zusammengefunden. Jetzt leben sie glücklich mit ihren drei Kindern in der Tuchvilla.
Doch die Wirtschaftskrise geht auch an den Melzers nicht vorbei. Fehlende Aufträge und die Inflation bringen das Leben der Familie stark ins Wanken.
Dazu erkrankt Paul und fällt in der Fabrik aus. Wie schon in Kriegszeiten muss Marie die Geschicke der Fabrik lenken.

Wir sind in der Tuchvilla-Saga mittlerweile in den 1930er Jahren angekommen.
Anne Jacobs beschreibt die Zeit der Wirtschaftskrise in Deutschland sehr realistisch.
Auch ihre Charaktere haben sich weiterentwickelt. Es ist schön diese Entwicklung mitzuerleben.
Aus den Zwillingen sind schon richtig große Kinder geworden.

Schon die ersten drei Bände habe ich verschlungen und mich sehr gefreut, dass die Saga weitergeht.
Auch „Rückkehr in die Tuchvilla“ hat mir wieder gut gefallen, wenn es mich auch nicht ganz so gefesselt hat wie die ersten Bände.

Jetzt freue ich mich auf den 5. Band „Sturm über der Tuchvilla“ der diese Woche erschienen ist.

Sturm in die Freiheit

Jürgen Ehlers
Roman
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Jürgen Ehlers für das Rezensionsexemplar

Spannend geschrieben und gut recherchiert

Der U-Boot-Kommandant Wolf Littke gerät in britische Kriegsgefangenschaft.
Er hat die Wahl zwischen dem Tod oder die Beteiligung an der Ermordung Hitlers.
Zusammen mit drei weiteren Männern macht er sich auf den Weg.. Die Männer springen mit dem Fallschirm über Ostpreußen ab.
Dann machen sie sich auf den Weg zum Hauptquartier Wolfsschanze, dass sie in die Luft sprengen wollen.
Doch nicht nur die Hoffnung auf das baldige Kriegsende treibt die Männer an. Jeder für sich hat auch ein privates Motiv.

„Sturm in die Freiheit“ ist der neue Roman von Jürgen Ehlers.
Das Buch ist spannend geschrieben und ich muss dem Autor ein großes Kompliment für seine gute Recherche machen.
Im Nachwort schreibt der Autor, dass einige Details der Realität entsprechen aber auch vieles frei erfunden ist.
Ich finde Jürgen Ehlers hat in seinem Roman Realität und Fiktion so fein miteinander verflochten, dass sie nicht zu trennen ist.

Die Protagonisten sind gut in Szene gesetzt.
Wolf Littke bleibt in der Geschichte keine andere Wahl als an diesem
Himmelfahrtskommando teilzunehmen. Als Kriegsgefangener drohte ihm die Erschießung.

Die anderen Männer sind der Pole Leszek, der Russe Igor und der Jude Aaron.
Schon beim Trainingsprogramm das die vier vor ihrem Einsatz absolvieren müssen spürt man das Misstrauen das die Männer Wolf entgegenbringen.
Außer dem erfolterten Kriegsende habet jeder der Männer auch noch einen privaten Grund sich an dem Einsatz zu beteiligen.

Jürgen Ehlers hat einen flüssigen und leicht verständlichen Schreibstil.
Vor allem macht er nicht so viele Worte drumherum sondern kommt schnell auf den Punkt was mir sehr gut .gefällt
Die Spannung verbreitet sich über das gesamte Buch.
An Hand der Karte auf der Innenseite des Covers und der Beschreibung des Autors kann man sich die Gegend um das Hauptquartier gut vorstellen.
Auch die Zeit und der Schrecken des Krieges wird sehr realistisch vermittelt.

„Sturm in die Freiheit“ hat mich nach ein paar Seiten gepackt. Ich finde, ein spannender und interessanter Roman.

Das Erbe der Blumenmalerin

Christiane Lind
Historischer Roman
erschienen by AIKA Consulting GmbH
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Christiane Lind für das Rezensionsexemplar

Ein altes Familiengeheimnis wird entblättert

Laura ist Gärtnerin und sucht Zuflucht vor ihren bösen Erinnerungen auf der Blumeninsel Madeira.
Sie bezieht das Haus am Leuchtturm, dass ihrer Familie gehört.
Bei der Suche nach Bildern ihrer Vorfahrin, der Blumenmalerin entdeckt sie Briefe die eine Mutter an ihre Tochter geschrieben hat.
Die Briefe gehen Laura sehr zu Herzen und sie stellt Nachforschungen an.
Diese führen Laura in die Zeit zwischen den zwei Weltkriegen und zu einem Familiengeheimnis.

Mit ihrem Historischen Roman „Das Erbe der Blumenmalerin“ hat die Autorin Christiane Lind mich wieder einmal begeistert.

Die Geschichte hat mehrere Zeitebenen.
Dass Setting wechselt zwischen Cornwall und Madeira ab.
Die Autorin beschreibt die Handlungsorte wieder einmal sehr schön. Mir gefällt die Sprache mit der Christiane Lind die Umgebung und die Pflanzen beschreibt. Es ist fast schon poetisch.
In Cornwall war ich bisher leider noch nicht. Nach der Geschichte kann ich mir aber alles sehr gut vorstellen und es ist als wäre ich selber vor Ort gewesen.
Von Madeira bin ich genauso begeistert wie die Protagonisten.
Es ist schön hier vom Früher und vom Jetzt auf der Insel zu lesen.

Die Charaktere sind wieder so lebendig ausgearbeitet und mir sehr sympathisch.
Da ist Laura, die nach einem Schicksalsschlag auf die Insel Madeira flieht um zur Ruhe zu kommen.
Schon ihre Vorfahrin Amalia hat es einst auf die Blumeninsel verschlagen und sie hat wunderschöne Bilder gemalt.

Laura findet einen Brief den eine Mutter an ihre Tochter geschrieben hat.
Sie geht dem Geheimnis das der Brief birgt nach.
Und so verschlägt uns die Geschichte nach Cornwall und in die Vergangenheit in der mehrere Geheimnisse schlummern die von Laura geweckt werden.

Christiane Lind hat es wieder einmal geschafft, dass ich in eine Geschichte ganz tief versinken konnte.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, leicht verständlich und sehr fesselnd.
Ich liebe Familiengeschichten die ein Geheimnis verbergen das nach und nach entblätter wird.
„Das Erbe der Blumenmalerin“ ist eine Geschichte die ich mit Freude und mit Spannung gelesen habe.
Die Autorin hat eine unverwechselbare Art des Erzählens. Ich freue mich auf viele weite Geschichten von Christiane Lind.

Frost

Ragnar Jónasson
Thriller
erschienen im btb Verlag
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den btb Verlag für das Rezensionsexemplar

Helgi versus Hulda

Helgi Reykdal schreibt nach seinem Studium in Kriminologie an seiner Abschlussarbeit.
Dabei beschäftigt er sich mit Todesfällen in einem alten Tuberkulose-Sanatorium aus dem Jahre 1983.
Damals wurde eine Krankenschwester ermordet und ein Chefarzt hat sich das Leben genommen.
Jetzt 30 Jahre später versucht Helgi Kontakt mit den damaligen Zeugen aufzunehmen und den Fall neu zu beleuchten.
Bei den damaligen Ermittlungen beteiligt war Hulda Hermannsdóttir, die Kommissarin die für Helgi ihren Schreibtisch räumen muss.

„Frost“ ist der neue Thriller von Ragnar Jónasson.
Hier treffen die Kenner der Thriller von Ragnar Jónasson wieder auf Helgi der ja schon aus „Dunkel“ bekannt ist.
Mittlerweile hat er sein Studium beendet und schreibt an seiner Abschlussarbeit.
Diese führt ihn 30 Jahre zurück zu einem alten Fall bei dem auch Hulda ermittelt hat.

Die Geschichte hat 3 Zeitebenen.
Einmal die Gegenwart, was in dem Buch 2012 ist. Hier beleuchtet Helgi die alten Todesfälle in einem Tuberkulose-Sanatorium neu.
Er trifft sich mit den damaligen Zeugen und versucht den Ermittlungsansatz von damals nachzuvollziehen.

Die zweite Zeitebene ist das Jahr 1983.
Die LeserInnen sind direkt bei dem Auffinden der Opfer und den Ermittlungen dabei.
Sie erleben die Verhöre und die Rückschlüsse die Sverrir, der damalige Leiter der Ermittlungen zieht.

Dann gibt es noch wenige Rückblicke in das Jahr 1950 und zu Asta einer Krankenschwester des Tuberkulose-Sanatorium. Der Zusammenhang mit Asta wurde erst ganz am Ende aufgeklärt.

Die Geschichte ist ganz nach Art von Ragnar Jónasson spannend erzählt.
Man erfährt die Geschehnisse aus verschiedenen Perspektiven.
Dass nicht alles so war wie es 1983 den Anschein hatte ist schnell klar.
Das Ende war für mich dann überraschend aber auch nachvollziehbar.

Was Hulda und Helgi angeht hat mich das Buch etwas unzufrieden zurückgelassen. Es blieben Fragen offen.
Ich hoffe, dass man hier in einem weiteren Buch mehr erfährt.