Peter kommt später

Thomas Raab
Kriminalroman
335 Seiten
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Ein Buch voller schwarzem Humor

Covertext:

Der April neigt sich dem Ende, und der Frühling beginnt gleich mit mehreren bösen Überraschungen: Erst verschandeln die hässlichen Bürgermeisterwahlplakate das ganze Dorf, dann liegt auch noch die alte Brucknerwirtin leblos mit dem Gesicht im Kaiserschmarren. Das geht noch als Unfall durch, auch wenn es einen verdächtigen Einfluss auf den Wahlausgang hat, denn die Tote ist justament die Mutter des Gewinners.
Als kurz darauf aber die zweite Glaubenthalerin. Tante Herta, die Dorfälteste aus dem Leben befördert wird, muss Hannelore Huber wieder einmal die Ärmel hochkrempeln. Denn hier besteht kein Zweifel: Es war Mord. Das Messer steckt noch in der Leiche. Während die örtliche Polizei wieder einmal mit großem Engagement in die falsche Richtung ermittelt, bekommt die alte Huber Hilfe von unerwarteter Seite: Keinem scheint Tante Hertas Tod so nahezugehen wie Peter Pointner, dem schönsten Bäcker weit und breit.

„Peter kommt später“ ist der 3. Band der Reihe „Frau Huber ermittelt“ von Thomas Raab.
Die Geschichte ist wieder gespickt mit schwarzem Humor.

Der Handlungsort Glaubenthal wird als wahres Idyll dargestellt. Die Einwohner sind recht skurrile Personen.

Frau Huber ist eine rüstige Rentnerin und seit sie ihren Mann im ersten Band zu Grabe getragen hat verwitwet.
Sie ist einem Eierlikör oder Prosecco oder auch Prosecco mit einem Schuss Eierlikör nicht abgeneigt. Auch nicht zum Frühstück.
Und wenn die Polizei in Glaubenthal wieder einmal unfähig ist dann nimmt sie die Ermittlungen selbst in die Hand.

Thomas Raab hat auch im 3. Band „Peter kommt später“ wieder seinen schwarzem Humor versprüht. Es ist aber nicht einfach nur lustig, man muss schon das eine oder andere Mal über das Gelesene nachdenken um zu verstehen wie das jetzt gemeint war.
Auch seine skurrilen Charaktere sind einzigartig.
Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich.
„Peter kommt später“ von Thomas Raab ist eine klare Leseempfehlung von mir an alle die das Leben nicht so „Todernst“ nehmen.

Soraya: Prinzessin auf dem Pfauenthron

Brigitte Janson
Romanbiografie
erschienen im Ullstein Verlag
368 Seiten
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an NetGalley und Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein Märchen mit einem traurigen Ende

Es ist Liebe auf den ersten Blick, als die achtzehnjährige Soraya 1950 auf den Schah von Persien trifft. Seinetwegen zieht die Tochter einer Deutschen und eines persischen Fürsten von Berlin nach Teheran. Die opulente Märchenhochzeit im Marmorpalast, bei der die Braut ein Traumkleid geschmückt mit Diamanten und Marabufedern trägt, ist ein Weltereignis. Das Paar wird bejubelt, und die junge Prinzessin mit den smaragdgrünen Augen gilt als schönste Frau ihrer Zeit. Doch schon bald liegt ein Schatten auf der Ehe: Die Geburt eines Thronfolgers bleibt aus, und die große Liebe von Soraya und Schah Mohammad Reza nimmt eine dramatische Wendung.

„Soraya: Prinzessin auf dem Pfauenthron“ von Brigitte Janson erzählt die Geschichte von Soraya, die sich in den Schah von Persien verliebt und ihn heiratet.

Soraya ist die Tochter einer Deutschen und eines persischen Fürsten.
Als sie Schah Mohammad Reza kennenlernt ist es Liebe auf den ersten Blick.
Der Schah ist auch von ihr fasziniert und wählt sie als Frau.
Von seiner ersten Frau hat er sich scheiden lassen, da sie ihm den ersehnten Nachwuchs nicht schenken kann.
Es wird eine Märchenhochzeit. Das Brautkleid ist gewaltig. Es besteht aus 20.000 Marabufedern und ist mit 6000 Diamanten und Perlen besetzt.
Es folgt eine schöne Liebesgeschichte.
Leider wird die Geschichte getrübt, auch Soraya schenkt dem Schah nicht den so wichtigen Thronfolger.
Was wie im Märchen begann endet auf dramatische Weise.

Brigitte Janson erzählt eine schöne Geschichte. Es ist wie ein Traum wenn man es liest. Ein so junges Märchen verliebt sich in einen Prinzen der sie mit in sein Traumschloss nimmt.
Man erfährt einiges an Hintergrundinformationen.
Die politische Lage in Persien dem heutigen Iran ist nicht stabil. Darüber und über die Religion hätte ich gerne noch etwas mehr gelesen.

Soraya ist eine intelligente junge Frau. Sie spricht vier Sprachen. Schon als Kind ist sie privilegiert aufgewachsen.
So widmet sie sich nach der Heirat auch schnell karikativen Projekten.
Die Kinderlosigkeit wirft einen Schatten über die Liebe
Und wie nicht anders zu erwarten, trennt sich der Schah auch von seiner zweiten Frau.
Interessant fand ich auch, dass der Schah als mächtiger Regent seine Frau nicht selber wählt. Nein, die Frauen in der Familie suchen die rechte Frau für ihn aus.

Brigitte Janson erzählt die Geschichte von Soraya in einer leichten und unterhaltsamen Art. Als Recherche stand der Autorin die Autobiografie von Soraya zur Verfügung.
Die Autorin hat sich aber auch eine gewisse künstlerische Freiheit genommen und eine schöne und schlüssige Geschichte veröffentlicht.








Die Sekunde zwischen dir und mir

Emma Steel
Roman
400 Seiten
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Übersetzt aus Englischen von Simone Jakob, Nadine Alexander, Christina Kuhlmann
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Wenn eine Sekunde dein Leben verändert

Robbie ist glücklich, dass Jenn nach acht Monaten Trennung wieder bei ihm ist. Ihr scheint es genauso zu gehen. In dem Moment, als sie ihm etwas Wichtiges sagen will, starrt Robbie in die Scheinwerfer eines Lkws, der in ihr Auto zu krachen droht. Dann findet er sich als Zuschauer auf einer Reise durch Jenns Erinnerungen wieder. Kann er so herausfinden, was acht Monate zuvor wirklich passiert ist? Und wenn er es weiß, kann er verhindern, was gleich geschehen wird – oder bereits geschehen ist?
Ein Paar. Eine Autofahrt. Ein bevorstehendes Unglück – ist ihre Liebe stärker als die Zeit?

„Die Sekunde zwischen dir und mir“ ist der Debütroman von Emma Steele.
Es ist eine Liebesgeschichte voller Tragik die ich so noch nicht gelesen habe.
Ein großer Teil wird aus der Sicht von Robbie erzählt.
Er scheint sich in einer Parallelwelt zu befinden und fliegt in Gedanken durch die Zeit.
So erfahren die LeserInnen viel über die Vergangenheit von Robbie und Jenn.
Immer klarer wird was vor 8 Monaten passiert ist als Jenn zu einer überstürzten Reise aufgebrochen ist.
Robbie erkennt Fehler die er gemacht hat und er erkennt was er hätte besser machen können.

Die Geschichte ist zu Beginn nicht einfach zu verstehen. Man muss ihr etwas Zeit geben, sich mit den Zeitsprüngen vertraut machen.
Aber je weiter man liest so kompletter wird das Bild das man bekommt.

Emma Steel erzählt die Geschichte auf eine sehr emotionale und spannende Art.
Als ich mich eingelesen hatte und mit den Zeitsprüngen vertraut war mochte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Die Spannung hat mich erfasst und ich wollte wisse wie die Geschichte endet.
Der Schreibstil von Emma Steel ist flüssigen , gut verständlich und fesselnden Schreibstil.
Ich bin sicher, dass man von der Autorin noch einiges lesen wird.

Dunkle Verbindungen – Lost in Fuseta

Gil Ribeiro
Kriminalroman
364 Seiten
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Tolle Charaktere, spannende Story

Der Sommer neigt sich dem Ende. Die Touristenströme verebben langsam.
Der Herbst ist eigentlich eine ruhige Zeit in Fuseta.
Leander Lost und Soraia sind gerade erst in ihr neues Haus gezogen und planen ihre Hochzeit.
Da wird in einem Golfteich eine Leiche gefunden.
Außerdem wird ein Werttransport überfallen und ausgeraubt.
Der Überfall weckt böse Erinnerungen in Graciana Rosado.
Genau bei so einem Überfall ist vor sieben Jahren ihr Bruder Elias erschossen worden und ihren Vater hat eine Kugel in den Rollstuhl gebracht.
Sind es die gleichen Täter?
Graciana beschließt die Mörder ihres Bruders zu finden.

Bei dem aktuellen Überfall wurde Miguel Duarte von einer Kugel am Kopf versetzt.
Duarte verliert dabei den Teil seines Gedächtnisses, dass seine Identität gespeichert hat.
Los hilft seinem Kollegen dabei sich wieder zu finden.

„Dunkle Verbindungen“ ist der 6. Band der Leander Lost Reihe von Gil Ribeiro.

Die Krimireihe besticht durch ihre interessanten Protagonisten.

Leander Lost, Kriminalkommissar aus Hamburg kam vor über 2 Jahren im Rahmen eines Austauschprojekt zur Polizei nach Fuseta.
Mittlerweile ist er fester Bestandteil des Teams unter der Leitung von Sub-Inspektorin Graciana Rosado.
Sein Markenzeichen schwarzen Anzug, weißes Hemd, schwarze Lederkrawatte und Espadrilles
Lost ist Asperger Autist, sehr geradlinig, kann schwer Gefühle zeigen und ist für mich einer der interessantesten Charaktere, den die Krimiwelt hergibt.

Seine Kollegen Graciana Rossado und Carlos Esteves gefalle mir auch sehr gut.
Auch der Umgang miteinander, wie sie auf Leander Lost eingehen, wenn auch manchmal mit einem Augenrollen gefällt mir gut.

Der etwas extravagante Miguel Duarte gefällt mir in diesem Band auch sehr gut. Er weiß nach seiner Kopfverletzung nicht mehr wer er ist.
So nett und freundlich hat man Duarte noch nie erlebt.
Besonders schmunzeln musste ich als er plötzlich einen schwarzen Anzug und Espadrilles trug.

Der Fall ist sehr spannend erzählt.
Er nimmt größere Ausmaße an als am Anfang gedacht.
Die Lesenden wissen mehr als die Ermittler da sie die Täter wie auch die Ermittler jeweils in einem Handlungsstrang verfolgt können.

Gil Ribeiro versteht es Spannung zu erzeugen und sie über die gesamte Story zu halten.
Auch bei diesem Band steigert er die Spannung am Ende wieder ins unermessliche. Aber auch der Humor fehlt in diesem Buch nicht und dazu kommt noch einiges an portugiesischem Lokalkolorit.
Es war schwer das Buch auch nur für kurze Zeit aus der Hand zu legen.
Ich habe es in zwei Abenden verschlungen.
Jetzt heißt es wieder warten, bis hoffentlich der 7. Band der erfolgreichen Krimireihe erscheinen wird.

Die Steine der Zwillinge

Wilma Borghoff
Roman
412 Seiten
erschienen bei BoD – Books on Demand
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Wilma Borghoff für das Rezensionsexemplar

Die unerklärliche Verbindung von Zwillingen

Covertext:
Nora verirrt sich in der Wildnis eines kanadischen Nationalparks. Ihre Zwillingsschwester Helene spürt die Gefahr und fliegt nach Kanada. Sie hofft, ihre Schwester dank ihrer telepathischen Verbindung finden zu können. Werden die beiden geheimnisvollen Steine, die die Schwestern seit ihrer gemeinsamen Reise auf dem Jakobsweg mit sich führen, sie wieder zusammenbringen?
Die Daheimgebliebenen bangen um Nora und müssen sich mit Journalisten und einem Fremden, der seltsam vertraut wirkt, auseinandersetzen.

„Die Steine der Zwillinge“ von Wilma Borghoff ist ein Buch das mich sehr berührt hat.
Die enge Verbindung von Zwillingen ist nicht zu erklären, aber sie ist da.

In der Geschichte stehen die Zwillingsschwestern Nora und Helene im Mittelpunkt.
Nora und ihr Mann sind zu einer Wanderung im kanadischen Nationalpark unterwegs.
Helene, Noras Zwillingsschwester hatte von Anfang an kein gutes Gefühl.
Und es kommt tatsächlich zu einem Unglück.
Helene macht sich auf um ihre Schwester zu suchen.
Wer außer sie, mit ihrer telepathischen Verbindung sollte ihre Schwester in der kanadischen Wildnis finden.

Wilma Borghoff hat eine angenehmen und gut verständlichen Schreibstil.
Die Charaktere in der Geschichte habe ich alle gleich gemocht.
Die Autorin beschreibt nicht nur die Landschaft, sie macht auch aufmerksam auf alle Widrigkeiten und Gefahren die so eine Wanderung mit sich bringt.
Ihre Beschreibungen sind detailreich so, dass ich mir alles gut vorstellen konnte.
In der Geschichte stellt die Autorin die These auf, dass Zwillinge eine besondere Verbindung zueinander haben.
Es ist wissenschaftlich nicht bewiesen aber ich denke schon, dass eineiige Zwillinge ein besonderes Gespür dafür haben, wenn es einem von ihnen schlecht geht.
Mein Mann hat 5 Schwestern. Eine davon ist seine Zwillingsschwester, mit ihr hat er die engste Verbindung auch wenn sie keine eineiigen Zwillinge sind.

„Die Steine der Zwillinge“ ist eine Geschichte die ich sehr gerne gelesen habe und auch gerne weiterempfehle.

Frankie

Jochen Gutsch / Maxim Leo
187 Roman
446 Seiten
erschienen im Penguin Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar

Katzenpilosophie

Richard Gold steht schon auf dem Stuhl, der Strick hängt an der Decke und die Schlaufe um seinen Hals. Er ist bereit.
Da sitzt ein Kater vor seinem Fenster und sieht ihm aufmerksam zu.
Der Kater bringt Gold völlig aus dem Konzept. Er versucht ihn zu verjagen. Wirft etwas nach ihm und verletzt ihn. Doch dann tut ihm der Kater leid.
Er nimmt ihn erst einmal mit in sein Haus und verschiebt alles andere auf später.
Gold hat einen großen Fernseher und ein weiches Bett.
Der Kater Frankie beschließt einzuziehen.

„Frankie“ ist eine skurrile und lustige Geschichte von Jochen Gutsch und Maxim Leo.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Frankie dem Kater erzählt.
Frankie versteht die menschliche Sprache nicht nur, er kann auch sprechen.
Er wird auf Gold aufmerksam, weil er mit einem Faden spielt und mit welchen einem dicken Faden. Frankie liebt Fäden.
Als Richard Gold, von Frankie kurz Gold genannt den Kater mit ins Haus nimmt entschließt der sich da einzuziehen. Nach und nach kommt es zu etwas wie Freundschaft zwischen den Beiden.

Frankie ist ein Kater der schon viel erlebt hat. Seine Freunde sind ein muskulöser Eichkater und der Professor, ein Dackel mit nur drei Beinen
Frankie ist liebenswerter Kater der über die Menschen nachdenkt und philosophiert.
Es ist nicht immer alles logisch aber so denken Tiere nun mal über Menschen.

Jochen Gutsch und Maxim Leo erzählen die Geschichte mit viel schrägem Humor.
Die Charaktere ob Tier oder Mensch sind gut und humorvoll konzipiert.
Man stößt beim Lesen auf viele Lebensweisheiten und darauf, dass das viele Nachdenken nicht immer gut ist.
Die Geschichte ist nicht immer schlüssig, was aber an Frankie liegt, er ist eben ein bisschen verschroben.

„Frankie ist eine humorvolle Geschichte die einen durchaus auch einmal nachdenklich stimmt.
Ich habe das Buch an einem Nachmittag gelesen da ich es nicht aus der Hand legen wollt.

Die Frauen vom Reichstag: Schritte in eine neue Welt

Micaela A Gabriel
Historischer Roman
399 Seiten
erschienen im Rowohlt Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar.

Abschluss einer sehr interessanten Trilogie

zum Inhalt:
Nach einer beschwerlichen Flucht aus Deutschland ist Marlene Emden über Frankreich, Spanien und Portugal im New York angekommen.
Hier wird sie und Lena, die Tochter von Sonja Grawitz und Justus von Ostwald von ihrer Freundin Paula Hagedorn aufgenommen.
Paula Hagedorn musste nach der Ermordung ihres Mannes in die USA emigrieren.
Jetzt engagiert sie sich für politisch Verfolgt und besonders für Kinder in Not.
Lena interessiert sich für Paulas Arbeit und möchte ihr helfen.
Lena möchte sich politisch engagieren und unterstützt Paula dabei die Arbeiterwohlfahrt in den USA zu gründen.

„Die Frauen vom Reichstag: Schritte in eine neue Welt“ ist der dritte Band der Reihe „Die Parlamentarierinnen“ von Micaela A. Gabriel.

Der letzte Band erzählt von den Veränderungen die durch den Nationalsozialismus in Deutschland voranschreiten.
Für die drei Frauen, die wir Lesende schon über zwei Bände begleiten durften ist es wohl die schwerste Zeit.
Marlene steht als Sozialdemokratin besonders im Fokus.
Ihr Mann Max überredet sie Deutschland zu verlassen und nach Frankreich zu gehen. Max der als Jude besonders gefährdet ist will nachkommen. Doch die Beiden verlieren sich aus den Augen.
Paula ist schon 1933, nach der Ermordung ihres Mannes in die USA emigriert.
Hier hilft sie jüdischen und politisch Verfolgten aus Deutschland in die USA zu flüchten.
Auch Sophie engagiert sich für die Verfolgten. Sie versteckt gefährdete Kinder in einem Landjugendheim.

Der Historischen Roman „Die Frauen vom Reichstag: Schritte in eine neue Welt“
ist der dritte und letzte Teil einer Trilogie von Micaela A. Gabriel.
Die Charaktere sind sehr lebendig, die Zeit der Handlung wird sehr realistisch dargestellt.
Die Handlungsorte wechseln zwischen Europa und New York.
Micaela A. Gabriel hat viel Zeitkolorit in ihre Geschichte einfließen lassen.
Der Nationalsozialismus und das Leben in Deutschland unter erschwerten Bedingungen wird authentisch widergespiegelt.
Es sind die wohl schwersten Jahre für die Charaktere.
Ich haben beim lesen mit ihnen gelitten.
Ich habe die Frauen aber auch für ihr Engagement und ihren Mut anderen zu helfen bewundert.
Man spürt beim Lesen wie viel Energie Micaela A. Gabriel für ihre Recherche aufgebracht hat und wie viel Herzblut in dieser Geschichte steckt.

Der 3. Band „Die Frauen vom Reichstag: Schritte in eine neue Welt“ war für mich der emotional berührendste Band der Trilogie.
Ich bin dankbar dafür, dass ich die Charaktere so lange Zeit begleiten durfte.

Von Herz zu Herz

Dalai Lama
Illustriert von Patrick McDonnell
Geschenkebuch
140 Seiten
erschienen bei allegria (Ullstein Verlag)
Übersetzt von Jochen Winter
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Tiefgründige Geschichte wunderschön illustriert

Zum Inhalt:
Ein Pandabär besucht den Dalai Lama.
Gemeinsam gehen sie durch die Wälder und unterhalten sich über die Tiere und Pflanzen.
Es kommt die Sorge um alles lebende zur Sprache und wie man die Welt schützen kann.

„Von Herz zu Herz“ ist eine tiefgründige, ja fast schon philosophische Geschichte über die Rettung der Erde.
Durch jahrhundertelangem Raubbau an der Erde durch den Menschen ist unsere Erde krank geworden.
Wie kann man die Umweltkatastrophe stoppen?
Wenn jeder im Kleinen etwas dazu tut kann etwas großes entstehen.
Die kurzen Texte des Dalai Lama sind gut verständlich und muten philosophisch an.
Die schönen Illustrationen von Patrick McDonnell lassen die Geschichte erst richtig zur Geltung kommen.

„Von Herz zu Herz“ ist eine Bildgeschichte die nur wenige Worte braucht um einen zum Nachdenken anzuregen.

Sommerschwestern – Die Nacht der Lichter

Monika Peetz
Roman
347 Seiten
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Eine schöne Urlaubslektüre

Helen leidet unter Schlaflosigkeit. Ihr wird eine Auszeit verordnet.
Sie überzeugt ihre Schwestern zu einem erneuten Urlaub in Bergen an der Holländischen Nordseeküste. Ihr Vorhaben ist, dass sich die Geschwister wieder annähern.
Helen mieten kurzerhand die „Villa Vlinder“, das Haus in dem sie als Kinder zum letzten Mal gemeinsam Urlaub verbracht hatten bevor die Tragödie geschah.
Doch der Urlaub wird eine Zerreißprobe.
Doro ist damit beschäftigt ihr Atelier vor dem Ruin zu retten.
Amelie wohnt im Culturdorp, einem alternativen Wohn- und Arbeitsprojekt.
So richten sich Helen, Yella und die Kinder erst einmal in der Villa ein.
Helen die mit ihrer Zwillingsschwester Amelie noch sehr jung war, hat kaum noch Erinnerungen an die Nacht in der die Tragödie geschah.
Sie stellt immer wieder Fragen und je mehr Fragen gestellt werden um so deutlicher wird, dass es ein Geheimnis um die besagte Nacht gibt.
Welche der Schwestern verschweigt etwas?


Sommerschwestern – Die Nacht der Lichter ist der zweite Band der 3teiligen Reihe von Monika Peetz.

Im Mittelpunkt stehen die 4 Schwestern Doro, Yella, Helen und Amelie. Die vier sind recht verschieden, alle haben Sorgen und Probleme in ihrem Leben.
Auch nach dem Familientreffen im letzten Jahr ist der Kontakt nicht mehr geworden.
Henriette ist mit Thijs auf Reisen und meldet sich gar nicht bei ihren Töchtern.
Jetzt sorgt Helen dafür, dass die Schwestern wieder zusammentreffen.
Doch die geplante Annäherung wird zum Chaos.
Und immer mehr stellt sich heraus, dass etwas von der Todesnacht ihres Vaters verschwiegen wird.

Monika Peetz erzählt auch die Fortsetzung in ihrer leichten und lockeren Art.
Die einzelnen Charaktere sind recht unterschiedlich und sehr gut ausgearbeitet.
Mir gefallen alle 4 Schwestern sehr gut. Nur Doro ist meist recht unbeherrscht und gibt immer allen die Schuld nur sich selbst nicht. Und oft spielt sie mit falschen Karten.
Das Geheimnis, dass sich langsam enthüllt bringt Spannung in die Geschichte.
Ich habe mich lange gefragt wer von den Schwestern etwas verheimlicht.
Die Handlungsorte werden sehr schön beschrieben. Man kann sich alles richtig gut vorstellen.
Die holländischen Worte die in die Geschichte eingestreut werden erschließen sich beim lesen leicht und geben der Geschichte etwas Authentisches.

Jetzt freue ich mich auf den 3. Band „Sommerschwestern – Flaschenpost aus der Vergangenheit“ der im März 2024 erscheinen soll.

Sommerschwestern

Monika Peetz
Roman
295 Seiten
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Leichte und lockere Familiengeschichte

Alle Jahre wieder ist die Familie Thalberg mit ihren 4 Töchtern nach Bergen in Holland in die Ferien gefahren.
Auf dem Campingplatz und am Strand hatten die Mädchen viel Freiheit und konnten den Sommer genießen.
Die sonst immer zankenden Schwestern bildeten hier eine Einheit. Sie sind eben Sommerschwestern.
Bei ihrem letzten Urlaub in Holland wurde die Sommeridylle zerrissenen.
Der Sturm Ira wütete und der Vater wurde mit dem Auto von der Straße abgedrängt. Der Unfall endete tödlich.
Jetzt, 20 Jahre später erhalten die 4 Schwestern eine Einladung von ihrer Mutter zu einem Familientreffen im malerischen Bergen.
Was veranlasst die Mutter ihre Töchter ausgerechnet an diesem Ort, an dem so viele Erinnerungen hängen treffen zu wollen?

Sommerschwestern ist der erste Band der 3teiligen Reihe von Monika Peetz.

Im Mittelpunkt stehen die 4 Schwestern Doro, Yella, Helen und Amelie. Die vier sind recht verschieden, alle haben Sorgen und Probleme in ihrem Leben.
Der Kontakt besteht mehr oder minder nur aus einer WhatsApp Gruppe
Auch mit der Henriette, der Mutter ist der Kontakt recht dürftig.
Sie hat zur Angewohnheit sich immer in den Mittelpunkt zu stellen und alles was sie sagt wie ein Vorwurf klingen zu lassen.
Jetzt ruft sie ihre Töchter zu einem Familientreffen in Bergen auf.
Das Ort und das Meer rufen in den 4 Schwestern viele Erinnerungen an früher wach.

Monika Peetz hat eine schöne Art ihre Geschichte zu erzählen.
Ihr Schreibstil ist leicht und locker.
Die einzelnen Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet. Mir hat es Freude gemacht die Schwestern zu begleiten.
Mir sind eigentlich alle 4 sympathisch, am liebsten mag ich jedoch Yella. Man spürt, dass die Schwestern als Kind den Tod des Vaters verdrängt haben, verarbeitet haben sie ihn nie.
Auch die Handlungsorte werden sehr schön beschrieben. Man kann sich alles richtig gut vorstellen.
Die holländischen Worte die in die Geschichte eingestreut werden erschließen sich beim lesen leicht und geben der Geschichte etwas Authentisches.

Der 2. Band „Sommerschwestern – Die Nacht der Lichter“ liegt schon zum Lesen bereit.