Lenas Kieselsteine

Wilma Borghoff
Roman
224 Seiten
erschienen bei BoD – Books on Demand
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Wilma Borghoff für das Rezensionsexemplar

Eine spannende Familiengeschichte mit dunklen Geheimnissen

Covertext:
Die vierzehnjährige Lena läuft von zu Hause weg. Weg von ihrer nachlässigen Mutter und deren Lebensgefährten, der das Mädchen ablehnt. Lena will zu ihrer Tante nach Bayern, wo sie als kleines Kind ‚heile Welt‘ erlebte. Nach einer ereignisreichen Odyssee erwartet sie in Bayern Familienleben, aber auch Konflikte mit der Verwandtschaft. Ihre Tante Jasmin nimmt Lena nur zögernd auf, da sie mit Lenas Mutter Clara, ihrer Schwester, schlechte Erfahrungen gemacht hat. Lena lernt bald den Nachbarjungen Noah kennen und freundet sich mit ihm an. Allerdings schleppt Noah ein Trauma mit sich herum, das Lena nur allmählich aufdeckt. Eine schwarze Katze hilft Lena mehrmals aus brenzligen Situationen heraus. Gibt es eine Verbindung zu Lenas Geburtstermin am 30. April – der Hexennacht? Als Lenas leiblicher Vater unerwartet in Bayern auftaucht, fragt sie sich, ob er seine Tochter kennenlernen will oder andere Absichten hat.

„Lenas Kieselsteine“ von Wilma Borghoff ist eine Familiengeschichte mit einigen Konflikten die aufgearbeitet werden müssen.

Im Mittelpunkt steht die vierzehnjährige Lena.
Lena läuft von zu Hause weg da sie sich dort nicht mehr geliebt fühlt.
Der neue Partner von ihrer Mutter lehnt Lena ab und der Mutter ist der Partner wichtiger als die Tochter.
In Erinnerung an schöne Tage in Bayern möchte sie bei ihrer Tante leben.
Aber auch hier ist nicht alles so rosig wie in ihrer Erinnerung und die Konflikte holen sie wieder ein.
Einen Freund findet Lena in Noah, einem Jungen aus der Nachbarschaft.
Auch bei Noah liegt einiges im Argen.
So werden die Vergangenheit der beiden Jugendlichen und die Familienkonflikte Stück für Stück aufgeblättert.

Wilma Borghoff versteht es ihre Charaktere in Szene zu setzten und lebendig erscheinen zu lassen.
Die Autorin hat eine angenehmen und gut verständlichen Schreibstil.
Wilma Borghoff packt viele Emotionen in ihre Geschichten und auch die Spannung fehlt nicht.
„Lenas Kieselsteine“ ist ein unterhaltsamer Roman den ich fast in einem Stück gelesen habe.
Wie schon ihren anderen Romanen hat Wilma Borghoff mich auch mit diesem Buch wieder begeistert.

Stille Sainte-Victoire

Cay Rademacher
Kriminalroman
380 Seiten
erschienen im Dumont Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Dumont Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannung mit prähistorischem Hintergrund

Covertext:
Der April in der Provence ist warm, sonnig, grün und mörderisch. Capitaine Roger Blanc steht vor einem auf bizarre Weise getöteten Mann, ausgerechnet im Schatten der Sainte-Victoire, dem Berg, den Cézanne auf vielen Gemälden verewigt hat. Das Opfer: Roland Dallest, ein Bauingenieur aus Lyon, der die Statik eines Staudamms untersuchte, ein gewissenhafter, friedliebender Mann, der erst seit drei Wochen im Midi arbeitete. Für seinen Tod scheint zunächst niemand ein Motiv zu haben. Aber Blanc findet rasch heraus, dass dessen Zwillingsbruder Christian ganz in der Nähe arbeitet: ein berühmter Paläontologe, der seit Jahren Dinosaurierknochen an der Sainte-Victoire entdeckt. Ein schrecklicher Irrtum des Täters? Wollte der Mörder eigentlich den bekannten Wissenschaftler töten und verwechselte diesen mit dem zufällig anwesenden Zwillingsbruder? Nach und nach stößt Blanc auf Geheimnisse rund um den Staudamm und auf die Geheimnisse der Paläontologen, die sich einen gnadenlosen Wettkampf um Fossilien, Geld und Ruhm liefern. Und schon bald sehen er und seine Kollegen Marius und Fabienne mehr Verdächtige als ihnen lieb ist …

„Stille Sainte Victoire“ ist der 10. Fall der Krimireihe um Capitaine Roger Blanc von Cay Rademacher.
Ich liebe diese Krimireihe.
Bei diesem Band gehen allerdings die Rezensionen auseinander.
Für einige Leser*innen verliert sich der Autor etwas in der Paläontologie. Ich fand das Buch wie seine Vorgänger sehr gut und spannend. Die Informationen über die Funde der Dinosaurierknochen, die Cay Rademacher eingearbeitet hat fand ich interessant.

Ich mag den kauzigen und unkonventionellen Capitaine der, wenn es darum geht einen Fall zu lösen, sich nicht darum schert was seine Vorgesetzten von ihm verlangen. Das hat ihm schon seine Versetzung von Paris in die Provinz eingebracht.

Der Fall und die dazugehörigen Ermittlungen sind auch in diesem Band wieder recht spannend erzählt.
Das Opfer ist ein Bauingenieur aus Lyon der mit seiner Geschäftspartnerin die Statik des Staudamms prüfen soll.
Es gibt kein Motiv für die Tat.
In unmittelbarer Nähe am Fuße des Sainte-Victoire gräbt der Zwillingsbruder des Opfers nach Dinosaurierknochen.
Der Zwillingsbruder ist bekannt und hat Neider.
Es stellt sich die Frage, ob das Opfer mit seinem Bruder verwechselt wurde. Vielleicht sollte ja der Zwillingsbruder ermordet werden.
Capitaine Roger Blanc und sein Team ermitteln in alle Richtungen.

Es macht Spaß mit zu ermitteln, abzuwägen und zu rätseln wer der Täter ist.
Es gab verschiedene Verdächtige, es gab auch verschiedene Motivansätze.
Bis der wahre Täter gefunden wurde war ein schwieriger Weg.
Der Autor weiß einfach, wie er seine Leser in die Irre führen und wie er Spannung erzeugen kann.
Der Schreibstil von Cay Rademacher gefällt mir sehr gut. Er versteht es seinen Protagonisten Leben einzuhauchen, beschreibt die Landschaft so, dass man sie vor seinem inneren Auge sehen kann.
In jedem Band der Krimireihe gibt es neue Orte und Sehenswürdigkeiten zu entdecken.

Die Hauptsequenz des Inhalts liegt bei den Ermittlungen aber auch das Private liest sich gut. Es bringt einen den Kommissar etwas näher und ist ein Bindeglied zwischen den einzelnen Bänden der Krimireihe.
Die Fälle sind in sich abgeschlossen. So kann auch „Stille Sainte-Victoire“ unabhängig von den vorherigen Bänden gelesen werden.
Aber ich denke spätestens nach einem Band wird auch dich die Sucht erfassen.

Gnadenlose Provence

Pierre Lagrange
Kriminalroman
380 Seiten
erschienen im Fischer Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den S. Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar

Wie immer spannende Unterhaltung der Extraklasse

Im letzten Band hat der Commissaire im Ruhestand Albin Leclerc seine Veronique geheiratete.
Jetzt sind beide auf Hochzeitsreise auf Martinique.
Sonne, Strand und Meer, wer Albin Leclerc kennt, weiß das ihm schnell langweilig wird.
Da hört er von einem Mord in seiner Heimat.
Ein Scharfschütze macht Jagd auf Radfahrer und das kurz vor der Tour de France.
Die Ermittler Castel und Theroux sind mit dem Fall betraut.
Kaum zurück fängt Leclerc mit eigenen Ermittlungen an.
Der Täter muss gestoppt werden bevor die Tour de France durch Carpentras startet.

„Gnadenlose Provence“ ist bereit der 8. Band der Reihe mit Commissaire Leclerc
von Pierre Lagrange.

Der Autor lässt seine Leser*innen wieder in die Provence reisen.
Er beschreibt die Orte und die Liebe der Menschen zu ihrer Heimat sehr stimmungsvoll.

Commissaire Leclerc ist mittlerweile im Ruhestand, kann aber das Jagen nicht lassen. So drängt er sich seinen ehemaligen Kollegen mehr oder weniger als Berater auf.
Seine Kollegen, vor allem Castel und Theroux wissen aber was sie an Leclerc haben.
Seine Erfahrung, seine Hartnäckigkeit und seine Kombinationsgabe lassen ihn auch oft seinen Kollegen einen Schritt voraus sein. Dabei riskiert er nicht selten sein Leben.
So auch in diesem Fall.

Ich finde Albin Leclerc einen tollen Charakter. Er ist etwas kauzig aber durchaus sympathisch und liebenswert auch wenn er Gefühle nicht offen zeigen kann.
Wenn er Zwiegespräche mit seinem Mops Tyson hält muss ich immer schmunzeln.

Auch die eigentlichen Ermittler gefallen mir gut. Die Polizisten Theroux und Castel, bei Theroux kommt es einen immer so vor als stehe er auf der Leitung.
Es ist zum schmunzeln wenn sie genervt die Anrufe von Leclerc ignorieren und dieser immer wieder einen Weg findet um an Informationen aus erster Hand zu kommen.

Veronique und Albin haben im letzten Band geheiratet.
Sie hat meist Verständnis für ihren Mann, wenn er sich wieder mal in einen Fall seiner Kollegen verbeißt. Man spürt aber auch deutlich das da eine Spur Sorge um ihren Mann mitspielt.

Der Fall ist äußerst spannend.
Mehrere Radfahrer werden auf offener Strecke Opfer eines Scharfschütze.
Es gibt kaum Indizien das die Opfer sich gekannt haben.
Gerade jetzt soll die Tour de France durch Carpentras führen. Die Bergstrecke ist eine der schwierigsten.
Es stellt sich die Frage ob die Tour in Gefahr ist.

Pierre Lagrange erzählt sehr lebendig, sein Schreibstil ist flüssig und gut verständlich. Der Spannungsbogen zieht sich über das gesamte Buch. Das Ende ist dann noch einmal sehr aufregend und überraschend.
Ich freue mich jetzt schon auf den 9. Fall mit dem sympathischen Ex Commissaire Leclerc.

Auf nach Italien

Stef Smulders
Roman
erschienen bei Stef Smulders
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Stef Smulders für das Rezensionsexemplar

Eine amüsante Auswanderer Geschichte

„Auf nach Italien“ von Stef Smulders ist eine Auswanderer-Geschichte und für alle die es ebenfalls vorhaben ein interessanter Ratgeber.

Stef und sein Ehemann Nico sind von den Niederlanden nach Italien gereist.
Dort wollen sie ihr Vorhaben, ein Haus zu kaufen und ein Bett & Breakfast zu eröffnen verwirklichen.
Im Land des Dolce vita und der Pasta angekommen nimmt alles einen Lauf.
Ein Haus ist schnell gefunden und es soll nach ihren Vorstellungen umgestaltet werden.
Alles kein Problem so ist auch der meist gehörte Satz „Non ci sono probemi“
Dass heißt allerdings nur wenn man seine codice fiscalec die Steuer ID_Nummer dabei hat.
Ohne die geht in Italien gar nichts, wirklich gar nichts.

Was sich hier so amüsant liest hat den Autor bestimmt manchmal zur Verzweiflung getrieben.
Man liest von den Schwierigkeiten mit Behörden und mit Handwerkern.
Von mehr oder eher weniger zuverlässigen Terminen und Absprachen.

Von Verhandlungen mit dem Makler und der Provision.

Jetzt einige Zeit danach kann der Autor Stef Smulders mit einem Augenzwinkern über seine Erfahrungen erzählen.
Und dies macht er auf eine sehr unterhaltsame und humorvolle Art.
Der italienische Lebensstiel kommt dabei gut zur Geltung.
Besondere Authentizität verleihen die eingestreuten italienischen Worte und Sätze der Geschichte. Als Anhang findet man im Buch alle Begriffe in deutscher Übersetzung.

„Auf nach Italien“ ist eine gelungene Auswanderer-Geschichte die mit einem Augenzwinkern erzählt wird.

Die Affäre Alaska Sanders

Joël Dicker
Roman
erschienen im Piper Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an NetGalley Deutschland und den Piper Verlag für das Rezensionsexemplar

Gelungene und spannende Fortsetzung

Covertext:

April 1999. Im friedlichen Mount Pleasant an der amerikanischen Ostküste wird die Leiche der jungen Alaska Sanders geborgen. Die Geständnisse eines Verdächtigen und seines Komplizen genügen, um die Ermittlungen zu einem raschen Erfolg zu führen.

Juni 2010. Sergeant Perry Gahalowood, der seinerzeit von der Schuld des Verdächtigen restlos überzeugt war, erhält anonym eine verstörende Nachricht. Was, wenn er damals die falsche Fährte verfolgt hat? Gemeinsam mit seinem Freund, dem Schriftsteller Marcus Goldman, dessen Erfolg »Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert« vor der Verfilmung steht, rollt er den Fall neu auf und fördert Details aus Alaskas Vergangenheit zutage, die die damaligen Ereignisse in ein völlig anderes Licht rücken …

„Die Affäre Alaska Sanders“ ist die Fortsetzung des 2013 erschienen Roman „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ von Joël Dicker.
Mit dem Roman „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ hat Joël Dicker sich einen Platz in der Riege der bekannten und beliebten Schriftsteller gesichert.

Im Mittelpunkt steht der Schriftsteller Marcus Goldman, der mir aus „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ und “Die Geschichte der Baltimores” schon gut bekannt war.
Er hatte den Fall um Harry Quebert, ebenfalls ein Schriftsteller gelöst.
Sein Kriminalroman über diesen Fall war erfolgreich und soll verfilmt werden.
Jetzt soll ein neuer Roman her.

Wie gerufen kommt da ein Anruf der Polizei, die Marcus Goldman um Hilfe bittet.
Es geht um einen alten Fall wo der Täter schon lange hinter Gittern sitzt. Doch jetzt kommen Zweifel auf.
Marcus Goldman ermittelt mit dem befreundeten Polizist Sergeant Perry Gahalowood zusammen in einem 11 Jahre alten Fall.
Harry Quebert ist weiterhin verschwunden doch es tauchen merkwürdige Nachrichten von ihm auf.

Der Roman ist sehr komplex konstruiert.
Neben der Gegenwart, die hier das Jahr 2010 ist gibt es viele Rückblenden bis in das Jahr 1998.
Die Gegenwart wird chronologisch erzählt bei den Rückblenden ist schon etwas Konzentration gefordert.

Wer den Autor kennt, der weiß, dass er gerne mit langen und verschachtelten Sätze arbeitet.
Ich finde es schon genial wenn der Autor mit seinen Gedanken abschweift und dann wieder zurück zum Eigentlichen kommt.
Man bekommt zwischendurch auch immer wieder eine kurze Zusammenfassung vom Stand der Ermittlungen so, dass man immer am Ball ist.

Der Schreibstil von Joël Dicker gefällt mir sehr gut. Manchmal ist die Geschichte ganz ruhig und man liest vergnügt vor sich hin und im nächsten Moment lässt er dann wieder eine Bombe platzen.

„Die Affäre Alaska Sanders“ baut zwar auf „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ auf und zwischenzeitlich gab es auch noch den Roman “Die Geschichte der Baltimores” in dem auch Marcus Goldman im Mittelpunkt stand aber man kann das Buch als Quereinsteiger lesen.
Da wo zum besseren Verständnis Vorkenntnis benötigt werden gibt es immer eine Hilfestellung des Autors.
„Die Affäre Alaska Sanders“ ist wieder ein gelungener und spannender Roman von Joël Dicker.

Das Ende

Jan Beck
Thriller
erschienen im Penguin Verlag
5 von 5 Sternen

Pageturner

Eine verstörte Frau steht an einer der meistbefahrenen Straßen Kölns. Sie macht einen Schritt in den fließenden Verkehr und ist augenblicklich tot. Zur gleichen Zeit taucht im Internet ein Livestream auf, der einen Mann in seinem Wohnzimmer zeigt. Er ahnt nicht, dass er gefilmt wird. Vor laufender Kamera wird er ermordet, und jeder kann dabei zusehen. Menschen, die scheinbar nichts miteinander verbindet, sterben vor den Augen der Welt. Europols Topermittler Inga Björk und Christian Brand sollen dem grausamen Spektakel ein Ende bereiten. Dabei gibt es nur ein Problem: Die neue Chefetage von Europol, die ihre beiden Star-Ermittler öffentlichkeitswirksam inszenieren will.

„Das Ende“ ist der 4.Thriller aus der Björk und Brand Reihe von Jan Beck.
Bisher haben mich alle Bände begeistert. Um so mehr habe ich mich auf dieses Buch gefreut und wurde natürlich nicht enttäuscht.
Da es sich immer um abgeschlossene Fälle handelt kann man die Bücher auch gut unabhängig voneinander lesen.

Die Charaktere sind interessant.
Inga Björk von Europol gefällt mir ausgesprochen gut.
Sie ist Super-Recogniserin, wenn sie einmal ein Gesicht gesehen hat vergisst sie es nie.
Ihre unkonventionelle Art und auch ihre Angewohnheit nicht viele Worte zu machen sondern zu handeln ist bemerkenswert.

Auch Christian Brand gefällt mir gut. Er war in einer Spezialeinheit in Österreich.
Auch er hat eine unkonventionelle Art.
An der Seite von Inga Björk läuft er immer wieder zu Hochtouren auf.
Ich finde die zwei sind ein sehr gutes Team.

In diesem Band bekommt Europol eine neue Führung.
Leona Willems übernimmt das Ruder und führt einige Neuerungen ein.
Die Abteilung Internationale Serienkriminalität wird ins Leben gerufen und die Leitung bekommt Christian Brand. Ihm zur Seite soll Inga Björk stehen.
Von der Tatsache plötzlich der Chef von Björk zu sein kann Brand sich nicht anfreunden.
Zum Team gehört auch der Pressesprecher Luca Gasser. Er soll die Ermittlungen in den Social Media Kanälen publik machen.

Mit Leona Willems und Luca Gasser konnte ich mich genauso wenig anfreunden wie Brand und Björk. So ist der Charakter aber auch angelegt.

Der Fall ist recht kompliziert aufgebaut.
Es gibt mehrere Handlungsstränge die den Anschein geben nicht im Zusammenhang zu stehen.
Vor laufender Kamera wird ein Mann ermordet und es wird als Livestream im Internet gesendet.
Björk und Brand ermitteln.

Da ist der Polizist Gregor Born der eine junge aufgelöste Frau mit einem Kind sieht. Er will ihr helfen aber sie läuft davon. Am nächsten Tag erfährt er, dass die Frau direkt auf die Straße gelaufen ist und von einer Straßenbahn erfasst wurde. Von dem Kind sagt keiner ein Wort.
Born stellt Nachforschungen an und wird von seinem Vorgesetzten ermahnt. 
An ein verschwundenes Kind glaubt außer Born niemand.

Dann ist da eine alte Frau, Margarethe Stramm, die in einer Altenresidenz. Sie hat ihren festen Ablauf und macht täglich Übungen um nicht wie die meisten Bewohner in einer Demenz zu enden.
Sie hat etwas zu erledigen und versucht mehrmals aus der Altersresidenz zu verschwinden.

Bis zum Ende ist nicht klar wie die einzelnen Handlungsstränge zusammenpassen.

Das Buch ist in kurze Kapitel eingeteilt, die dazu verleiten als weiterzulesen.
Ich wurde schnell wie durch einen Sog in die Story hineingezogen.
Immer wieder habe ich gerätselt wie die verschiedenen Personen und Handlungsstränge zusammen passen.
Je weiter man in das Buch eintaucht so mehr kristallisiert sich ein Zusammenhang heraus.
Doch bei weitem hatte ich nicht geahnt welche Ausmaße die Zusammenhänge haben.

„Das Ende“ ist ein Thriller der Extraklasse. Jan Beck baut enorm viel Spannung auf und gewährt seinen LeserInneneinen Blick in die Abgründen der menschlichen Seele.

Wenn man richtig in die Geschichte eingetaucht ist kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. 
Also seid gewarnt,die Nächte werden kurz.

Wie schon die vorherigen Bände ist auch „Das Ende“ wieder ein Thriller der Extraklasse.
Ich hoffe nur es ist nicht das Ende der Reihe mit Björk und Brand.

Die schwarzen Musketiere-Das Buch der Nacht

Oliver Pötzsch
Jugendbuch / Abenteuerroman
Empfohlen ab 12 Jahren
331Seiten
erschienen im Lago Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den LAGO Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein Jugendbuch das auch Erwachsene begeistert

Covertext:
Einen Tag nach Lukas 13. Geburtstag taucht plötzlich der Inquisitor Waldemar von Schönborn mit seinen Schergen auf Burg Lohenstein auf.
Der Vater dringt darauf das Lukas sich mit seiner Schwester Elsa versteckt.
Der Inquisitor bezichtigt Lukas Mutter eine Hexe zu sein und nimmt sie mit. Der Vater der seiner Frau zur Hilfe eilen will wird erschossen. Auch Lukas soll getötet werden, er kann aber fliehen, vorher gibt er einer Schwester das Versprechen sie zu finden und zu beschützen.
Seine Schwester Elsa wird jedoch von dem Inquisitor mitgenommen.
Die Mutter wird auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Wird es Lukas gelingen seine Schwester wiederzufinden?

„Die schwarzen Musketiere-Das Buch der Nacht“ ist der erste Band einer Trilogie von Oliver Pötzsch.
Dieser Band ist schon 2015 erschienen und wird jetzt im Lago Verlag neu veröffentlicht.

Das Jugendbuch ist eine Mischung aus Abenteuerroman und Fantasy mit vielen Historischen Elementen.
So tobt im Hintergrund ständig der 30-jährige Krieg.
Es werden reale Personen genannt wie die Feldherren Wallenstein und Tilly oder der Schwedenkönig Gustav-Adolf.

Man ist bei einigen Schlachten dabei. Erlebt wie der Krieg im Land tobt. Es werden einige Begriffe aus der Fechtkunst verwendet die im Anhang erklärt werden.

Der junge Lukas ist ein interessanter Charakter.
Er durchlebt in der kurzen Zeitspanne des 1. Bands eine enorme Entwicklung.
Ist er am Anfang der junge Grafensohn so wird bis zum Ende ein nicht zu unterschätzender Kämpfer.
In Giovanni, Jerome und Paulus findet er drei Freunde die mit ihm durch dick und dünn gehen.

Oliver Pötzsch hat mich schon mit vielen Geschichten begeistert. Besonders liebe ich die beiden Faustus Bände.
Auf das Jugendbuch war ich sehr gespannt.
Und auch hiermit konnte der Autor mich fesseln.
Er packt viel Spannung in seine Geschichte aber auch etwas Mystik.
Mit seinen Historischen Bezügen führt er die Jugendlichen auf eine spannende Art an die Geschichte des 30-jährigen Kriegs heran.
Der Fantay-Charakter mit Hexen, Zauberer und Untoten treffen bei der Zielgruppe bestimmt auf großes Interesse.
Auch ich war davon gefesselt.

„Die schwarzen Musketiere – Das Buch der Nacht“ ist eine spannende Geschichte mit der mich Oliver Pötzsch wieder einmal begeistert hat.
Jetzt freue ich mich auf den 2. Band „Die schwarzen Musketiere-Das Schwert der Macht“ das am 18.7. erscheinen soll.

3000 Yen fürs Glück

Hika Harada
Roman
398 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Übersetzt aus dem Japanischen von Cheyenne Dreißigacker
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Über die Kunst zu Leben

Covertext:

Kaufe ich mir dafür eine Teekanne? Eine rosa Geldbörse? Oder lade ich meine Freundinnen zum Essen ein? Kotoko, die Matriarchin der Familie Mikuriya, ist überzeugt: Wie man diese eher kleine Summe ausgibt, sagt viel über die eigene Persönlichkeit aus. Und ihre Enkelin Miho stellt fest, dass da etwas dran sein muss.
Vier Frauen im heutigen Japan, ihre Träume und Wünsche. Ob es die erste Liebe der jungen Miho ist oder die langjährige Ehe ihrer Mutter, die Sorgen der Großmutter um ihre Rente oder die Familienplanung von Mihos Schwester – sie alle machen sich Gedanken um ihre Zukunft und fragen sich: Beeinflusst Geld unsere Persönlichkeit? Wie weit können wir unser Schicksal bestimmen? Ist es je zu spät, von vorn anzufangen?

„3000 Yen fürs Glück“ von Hika Harada ist ein Familienroman aus Japan.

Im Mittelpunk stehen Miho, Maho, Tomoko und Kotoko, 4 Frauen einer Familie aus 3 Generationen.
Kotoko ist die Großmutter und in Rente.
Tomoko spielt mit dem Gedanken, jetzt wo die beiden Töchter erwachsen sind sich von ihrem Mann zu trennen.
Miho muss sparen um ihr Ziel ein Haus zu kaufen zu erreichen.
Maho ist verheiratet und hat eine kleine Tochter. Auch sie muss sparen, sie möchte das ihre Tochter einmal studieren kann.
4 Frauen die versuchen mit wenig Geld über die Runden zu kommen.
So stellen sie einen Plan ihrer laufenden Kosten auf.
Die monatlichen Kosten werden zusammengezählt und geschaut wie man sparen kann.
Gibt es einen günstigeren Mobilfunkvertrag?
Braucht man den Coffee to go wirklich?
Kann man an Kleidung sparen?
Wenn man alles berücksichtige kann man schon einiges sparen.

„3000 Yen fürs Glück“ ist mein erstes Buch eine japanischen Autorin. Ich finde es interessant in die Kultur einzutauchen. Zu lesen wie die Menschen leben und denken.
Ich hätte noch viel mehr davon erfahren wollen.

Hika Harada hat interessante und sympathische Charaktere geschaffen.
Der Schreibstil der Autorin ist gut verständlich. Die interessanten Einblicke in das Leben der Familie in Japan haben mit gut gefallen.
Wenn man das Buch liest denkt man selbst einmal darüber nach welche Ausgaben man tätigt und wie viel davon vielleicht nicht notwendig ist.

„3000 Yen fürs Glück“ ist ein Familienroman mit Sachbuchcharakter der mir gut gefallen hat.

Happy Place

Emily Henry
Roman
428 Seiten
Übersetzt aus dem amerikanischen Englisch von Katharina Neumann
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Heimlich getrennt

„Happy Place“ von Emily Henry geht ans Herz.

Harriet und Wyn sind für alle das Traumpaar schlechthin.
Seit 6 Monaten gehen sie getrennte Wege, trauen sich aber nicht ihren Freunden die Wahrheit zu sagen. Jetzt trifft sich die Clique wie schon oft in einer Hütte in Maine:
Da die Hütte ihren Besitzer wechselt wird es das letzte Treffen dort sein.
Also entschließen sie sich eine weitere Woche ein Paar zu spielen um ihre Freunde nicht zu enttäuschen.
Eine Woche Auszeit mit Freunden und gutem Essen kann schließlich nicht so schwierig sein.
Doch sie müssen sich nicht nur ein Zimmer sondern auch ein Bett teilen.
Ob es Harriet und Wyn gelingen wird eine weitere Woche vor den Freunden das verliebte Paar zu spielen?

Die Geschichte wird aus der Sicht von Harriet erzählt.
Sie ist seit vielen Jahren mit Wyn zusammen. Die Trennung hat sie in ein tiefes Loch fallen lassen.
Noch nicht einmal ihren Freunden erzählt sie davon. Ich denke sie will es selbst nicht wahr haben.
Mir ist Harriet schnell sympathisch gewesen.

Wyn und die anderen Charaktere lernt man durch ihr Miteinander und den Unterhaltungen auch gut kennen.
Auch diese Charaktere sind mit sympathisch.

Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen. Einmal die Gegenwart in der Hütte und einmal die Vergangenheit von Harriet und Wyn bis zu dem Punkt wo sie wieder aufeinandertreffen.

Emily Henry führt die Charaktere gekonnt durch die Geschichte. Der Weg den die Autorin den Protagonisten bereitet ist manchmal recht steinig.
Man hofft immer wieder, dass Harriet und Wyn wieder zusammenkommen.
Doch oft scheint es aussichtslos.
Die Autorin beschreibt die Handlungsorte sehr anschaulich. Auch wenn man noch nicht vor Ort war meint man alles genau vor seinem Auge zu sehen.
Mit viel Charm und Humor führt Emily Henry ihre Leser*innen durch die Geschichte.
Dabei ist ihr Schreibstil Locker und leicht.

„Happy Place“ ist ein Liebesroman genau richtig für den Sommer.

One of the Girls

Lucy Clarke
Thriller
431 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Übersetzt aus dem Englischen von Urban Hofstetter
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein tödlicher Junggesellinnenabschied

Es sollte der perfekte Kurzurlaub werden: Lexi reist mit fünf Freundinnen auf eine griechische Insel, um ihren Junggesellinnenabschied zu feiern. Von der abgelegenen Villa mit Meerblick bis hin zu den malerischen Tavernen und weiß getünchten Straßen scheint der Urlaub zu schön, um wahr zu sein. Und tatsächlich bekommt die Idylle bald Risse, denn abgesehen von ihrer Freundschaft mit Lexi haben die Frauen nur eines gemeinsam: Sie alle haben etwas zu verbergen. Nach und nach kommen versteckte Absichten ans Licht, Geheimnisse werden enthüllt und die Masken fallen – bis eine Leiche auf den Klippen unterhalb der Villa liegt.

„One of the Girls“ ist ein spannender Thriller mit Urlaubsatmosphäre von Lucy Clarke.

6 Freundinnen reisen auf eine griechisch Insel um einen Junggesellinnenabschied zu feiern.
Lexi, Bella, Fen, Robyn, Eleanor und Ana genießen Sonne, Strand und Meer.

Die Geschichte fängt ganz harmlos an. Man lernt die 6 Frauen erst einmal nach einander gut kennen.
Doch bald spürt man, dass jede so ihr Geheimnis hat.
Es scheint nicht nur der Junggesellinnenabschied von Lexi zu sein der die Mädels auf die Insel reisen lies. Jeder scheint ein anderes Ziel zu haben.
Als eine der Frauen tot auf den Klippen liegt, stellt sich die Frage ob es ein Unfall war oder nicht.

Lucy Clarke erzählt die Geschichte sehr atmosphärisch.
Die griechische, Insel, die Sonne und das Meer. Es kommt richtiges Urlaubsfeeling auf.
Die Charaktere sind gut gezeichnet und eigentlich mag ich die 6 Frauen.
Doch im Lauf der Geschichte habe ich keiner mehr so recht getraut.
Jede scheint ein Geheimnis zu haben. Nicht jede ist begeistert von Lexis bevorstehender Hochzeit.
Man spürt irgendwann, dass es eine Bedrohung gibt.
Es ist lange noch nicht greifbar aber es hängt etwas in der Luft.
Bis es dann zu einem Unglück kommt.

Lucy Clarke versteht es die Spannung langsam aufzubauen und über lange Zeit aufrecht zu halten.
Dabei ist ihr Schreibstil leicht, locker und unterhaltsam.
Die Atmosphäre passt sich der Geschichte an. Vom Urlaubsfeeling wechselt sie ins geheimnisvolle und dann ins bedrohliche.
Ab der Mitte des Buchs wurde ich so in die Geschichte reingezogen, dass ich die 2. Hälfte in einem Stück gelesen habe.

„One of the Girls“ war mein erstes Buch von Lucy Clarke und ich bin froh die Autorin für mich entdeckt zu haben.