Keine Reue

Ellen Sandberg
Roman
414 Seiten
erschienen im Penguin Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar

Verhängnisvolle Vergangenheit

Covertext:

Eigentlich könnte man Barbara Maienfeld beneiden. Sie lebt in einer schönen Stuttgarter Altbauwohnung, mit dem Mann, den sie seit Studententagen liebt. Niemand ahnt, dass ein Verrat ihrem Glück zugrunde liegt. Doch nun stehen die Maienfelds kurz davor, alles zu verlieren. Und der einzige Weg, der sie retten kann, stößt die Tür zu ihrer Vergangenheit auf mit der sie längst abgeschlossen hatten. Damals, Ende der 80er Jahre, wohnten die Maienfelds mit ihren Kindern zurückgezogen in der Eifel. Scheinbar genossen sie dort die ländliche Idylle doch tatsächlich versteckten sie sich vor dem Verfassungsschutz. Bis zu einem verhängnisvollen Tag.
Jetzt Jahrzehnte später erkennt Barbara, dass das Vergangene nie wirklich vorbei ist. Und schon bald balancieren die Maienfelds zum zweiten Mal in ihrem Leben am Rande eines Abgrunds …

„Keine Reue“ ist ein fesselnder Roman von Ellen Sandberg.
Die Geschichte hat zwei Zeitebenen.
In der Gegenwart begleiten wir die einzelnen Personen der Familie Maienfeld.
Barbara und Gernot Maienfeld leben in einer schönen Altbauwohnung die sie von Barbaras Erbe gekauft haben.
Ihre Einnahmen als Anwältin reichen nicht für ihren hohen Lebensstandart und der Verlag von Gernot ist schon länger pleite.
Die Wohnung ist verschuldet und es droht die Zwangsversteigerung.
Ihr letzter Ausweg ist die Kinder um Geld zu bitten. Doch das Verhältnis zu den Kindern ist alles andere als gut.
Von Leon und Luise ist wohl kein Geld zu erwarten und Ben hat im Moment ganz andere Probleme.
Ben ist einer Frau zu Hilfe gekommen die mit einem Messer bedroht wurde. Die Frau konnte er nicht retten, dafür wird er jetzt von ihrem Mörder gejagt.
Als letzte Rettung setzten sich Barbara und Gernot mit der Vergangenheit in Verbindung und das hat fatale Folgen.

Die 2. Zeitebene sind Rückbleche in die 1980er Jahre. Stück für Stück wird einem klar, warum die Kinder die Verbindung zu ihren Eltern fast abgebrochen haben.
Als Kinder waren sie sich selbst überlassen. Man erfährt auch viel von Barbaras und Gernots Verbindung zur RAF. Sie standen früher schon in Verdacht Sympathisanten der RAF zu sein. Wie die Verbindung wirklich war, und was den verschwundene Bruder von Gernot mit der RAF verbindet erfährt man nach und nach in den Rückblicken.

Die Kapitel werden abwechselnd aus der Sicht von Ben, Charlie (eine Polizistin die Ben zu schützen versucht), Barbara und Lukas Isensee (der verschwundene Bruder von Gernot) erzählt.

Die LeserInnen lernen die Ereignisse aus der Sicht aller Beteiligten kennen.
Besonders Spannend fand ich die Sequenzen der Vergangenheit. Ich kann mich noch gut an die 1980er Jahre und an die Berichterstattung über die RAF erinnern. Hier hat die Autorin gut recherchiert und ihren Leser*innen die Zusammenhänge gut vermittelt.

Hinter dem Namen Ellen Sandberg verbirgt sich keine geringerer als die Bestsellerautorin Inge Löhnig, die jetzt ihren 7. Roman unter dem Pseudonym Ellen Sandberg veröffentlicht hat.
In „Keine Reue“ hat die Autorin ein spannendes Thema aufgegriffen und eine interessante und fesselnde Geschichte geschrieben.
Das Ende war für mich völlig unerwartet und ich habe mit offenem Mund und großem Erstaunen das Buch zugeklappt.
Für mich war es bisher das spannendste und beste Buch von Ellen Sandberg.

Revanche

Alexander Oetker
Kriminalroman
365 Seiten
erschienen bei Hoffman und Campe
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Hoffmann und Campe für das Rezensionsexemplar

Wieder ein spannender Fall

Covertext:
An einem Sommermorgen mit der ersten Fähre die Gironde zu überqueren, ist ein französischer Urlaubstraum. An diesem Tag aber bleibt beim Anlegen das erste Auto an Bord stehen und blockiert alle anderen. Der Fahrer, ein beliebter Malermeister, ist verschwunden, und keiner der Passagiere will etwas Verdächtiges gesehen haben. Dann findet man den Mann tot, in der Tasche eine seltene Muschel. Commissaire Luc Verlain und sein Team ermitteln unter Hochdruck, als auch in Paris eine Leiche mit einer solchen Muschel gefunden wird. Besteht wirklich ein Zusammenhang? Oder ist alles nur Zufall, der Maler Opfer tragischer Eifersucht? Erst ein Tauchgang in die Vergangenheit bringt Licht in den rätselhaften Fall.

„Revanche “ ist mittlerweile schon der 7. Aquitaine Krimi von Alexander Oetker.
Luc Verlain der smarte Kommissar ist mir schon seit dem ersten Band sympathisch.
Sein Töchterchen Aurélie ist mittlerweile schon ein dreiviertel Jahr alt und ein wahrer Sonnenschein. Luc’s Partnerin Anouk geht auch wieder zur Arbeit. Sie ist mittlerweile Leiterin der Police national in Bordeaux und somit Luc’s Chefin. Die kleine Aurélie ist, während Anouk und Luc arbeiten bei Luc’s Vater gut aufgehoben.

In diesem Band bekommen die Ermittler es mit einem schwierigen Fall zu tun.
Ein Mann wird nach eine Überfahrt mit der Fähre vermisst. Sein Auto ist leer und blockiert die Ausfahrt der Fähre.
Luc befragt alle Passagiere aber keiner auf der Fähre hat etwas gesehen.
Kurze Zeit später wird der Mann tot aufgefunden. In seiner Tasche steckt eine Rasiermessermuschel.
Es stellt sich die Frage, wer hat den Mann über Bord geworfen?
Alle Namen und Adressen der Passagiere sind festgehalten aber niemand scheint verdächtig.
Als in Paris eine Frau in ihrer Badewanne ertränkt wurde und die Beamten auch bei ihr eine Rasiermessermuschel fanden macht Luc sich auf den Weg zu seinem alten Einsatzort.
Für Luc und seinem Freund und früheren Kollegen ist klar, die Fälle hängen zusammen.
Yacine begleitet seinen Freund Luc nach Bordeaux und sie ermitteln gemeinsam. Dabei ist ihnen noch nicht bewusst in welche Gefahr sie sich begeben.

Alexander Oetker beschreibt wie immer die Handlungsorte sehr anschaulich.
Es ist eine wahre Liebeserklärung an Frankreich und vor allem an die Atlantikküste.
Die kleinen Orte, das Meer, der Strand und das gute Essen, man würde am liebsten den Koffer packen und hinreisen.

Den Spannungsbogen spannt Alexander Oetker über das gesamte Buch.
Der Fall ist verzwickt. Nach und nach kristallisieren sich zwar verschiedene Verdächtige heraus aber wer ist der wahre Täter und was ist das Motive.

Der Schreibstil von Alexander Oetker ist fesselnd und leicht verständlich.
Die kurzen Kapitel verleiden dazu immer weiter zu lesen.

„Revanche“ ist wieder einmal ein guter und spannender Krimi.
Ich freue mich jetzt schon auf den 8. Band.

Frankfurt Bilder

Barbara Klemm
Sachbuch/Fotografie
294 Seiten
erschienen im Steidl Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Steidl Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein ganz besonderer Bildband

Pünktlich zur Ausstellung Barbara Klemm – „Frankfurt Bilder“ im Historischen Museum in Frankfurter ist im Steidl Verlag das gleichnamige Buch erschienen.
Barbara Klemm war 1970 bis 2005 als Redaktionsfotografin bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung tätig.
Ihr Leben ist eng mit der Mainmetropole verbunden.
Für dieses Buch hat die Fotografien ihre beeindruckendsten Bilder ausgesucht.

Barbara Klemm hat immer eine kleine Kamera in ihrer Tasche.
So sind ihre Bilder oft unbemerkt entstanden.
Barbara Klemm fotografierte die Bilder alle in schwarz-weiß.
Die Bilder wirken lebendig und sind von einer besonderen Ästhetik

Für mich als Frankfurterin ist es eine Zeitreise durch meine Stadt.
So sind in dem Bildband Bilder von schönen Plätzen in Frankfurt und der Hochhaus Silhouette.

Bilder von den Studentenunruhen der 1960er/1970er Jahre oder Demonstrationen gegen die Startbahn West. Und natürlich darf die Frankfurter Buchmesse nicht fehlen.
Es sind auch Bilder die einfach das Leben in der Stadt oder Menschen bei ihrer Arbeit
Die Bilder sind oft in einem großen Format und dabei noch gestochen scharf.

„Frankfurt Bilder“ von Barbara Klemm ist ein schöner Bildband für alle Liebhaber schöner Fotografien und für Menschen die ein Herz für Frankfurt haben.

Endstation Malma

Alex Schulman
Roman
316 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Übersetzt aus dem Schwedischen von Hanna Granz
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine bewegende Geschichte

Klappentext:
Ein Zug fährt durch eine Sommerlandschaft. An Bord sind ein Ehepaar in der Krise, ein Vater mit seiner kleinen Tochter sowie eine Frau, die das Rätsel ihres Lebens lösen will. Sie alle fahren nach Malma, einen kleinen Ort, wenige Stunden von Stockholm entfernt, umgeben von Wäldern. Und keiner von ihnen weiß, wie ihre Schicksale verwoben sind und ob das, was sie in Malma erwartet, ihrem Leben nicht eine neue Wendung geben wird.

„Endstation Malma“ ist der neue Roman von Alex Schulman
.
Die Geschichte beginnt mit einer Zugreise von Stockholm nach Malma. Wer Malma jetzt auf der Karte sucht, der sucht vergebens. Malma ist ein fiktiver Ort.
Im Zug sind Harriet und ihr Vater der immer schweigt.
Oskar reist mit seiner Frau an den Ort ihrer Kindheit bevor sie sich nach der reise trennen.
Und Yana ist auf der Suche nach ihrer Mutter die einfach aus ihrem Leben verschwand.

Es ist eine Reise des Schicksals.
Es geht um Traumata die eine Generation an der andere weitergibt.
So merkt man erst nach dem man ein Stück gelesen hat, dass die Passagiere nicht nebeneinander im Zug sitzen. Die Geschichte spielt in drei verschiedenen Zeitebenen.
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft werden geschildert.
Mehr möchte ich von dem Inhalt nicht verraten. Das muss jeder selbst lesen.

Alex Schulman erzählt die Familiengeschichte auf eindrucksvolle Art. Die verschiedenen Zeitebenen gehen fließend ineinander über.
Die Personen sind immer die gleichen.
Die Charaktere werden richtig lebendig beschrieben. Langsam bekommt man die Probleme und Sorgen der einzelnen Personen mit.

Der Autor schreibt die Geschichte aus der Sicht von Harriet, Oskar und Yana.
So erfährt man manchen Szenen aus der Sicht verschiedener Personen.
Die Atmosphäre ist oft recht schmerzhaft. Man hat einen Blick in die Abgründe der menschlichen Seele.
Trotz des seelischen Schmerzes den man beim lesen immer wieder zu spüren bekommt konnte ich das Buch nicht aus der Handlegen.
Alex Schulman hat die Zugfahrt wie eine Reise durch die Zeit geschildert.
Dabei wendet er eine so tolle Sprache an, dass es wiederum ein Vergnügen ist das Buch zu lesen.

„Endstation Malma“ ist ein Buch voll Trauer und Schmerz. Es ist eine Reise durch die Zeit, eine Suche nach Liebe und eine Hoffnung auf bessere Zeiten.
Ich finde „Endstation Malma“ ist ein ganz großer Roman.

Transatlantik

Volker Kutscher
Kriminalroman
erschienen im Piper Verlag
Meine Bewertung:
5von 5 Sternen

Vielen Dank an Rebecca Schulz und Piper Verlag für das Rezensionsexemplar

Aufregende Fortsetzung

Klappentext:
Die Familie Rath ist zersprengt. Eigentlich wollte Charlotte Rath, geborene Ritter, schon längst im Ausland sein, doch halten die Umstände sie in Berlin fest. Ihr ehemaliger Pflegesohn Fritze ist in die geschlossene Abteilung der Nervenheilanstalt Wittenau gesteckt worden, ihre beste Freundin Greta spurlos verschwunden und steht unter Mordverdacht. Dem untergetauchten und von den Behörden für tot gehaltenen Gereon Rath wird es derweil zu gefährlich in Deutschland, er besteigt den Zeppelin, um in die USA zu entkommen. Während Charly versucht, Fritze aus der Klinik rauszupauken, das Verschwinden von Greta zu klären und den Mordfall zu lösen, geschehen jenseits des Atlantiks Dinge, die sie niemals für möglich gehalten hätte.

„Transatlantik“ ist der 9. Band der Gereon-Rath Reihe von Volker Kutscher.

Mittlerweile ist die Geschichte im Jahr 1937 angekommen.

Die Geschichte hat mehrere Erzählstränge und ist recht komplex.
Man kann dem Ganzen aber gut folgen, verliert nie den Überblick.
Die meisten Protagonisten sind ja schon gut bekannt, neue kommen hinzu und alte trifft man wieder.

Die Familie Rath scheint auseinandergerissen zu sein.
Gereon Rath ist in der USA. Sein Weg dorthin wird in diesem Band beschrieben.
Hier trifft er auch wieder auf Marlow, der den treuen Leser*innen aus dem 7. Band bekannt ist.

Charlotte Rath wollte Deutschland auch schon längst verlassen haben aber familiäre Ereignisse halten sie auf.
Fritze ist in einer Pflegefamilie und wird da zur HJ-Jugend erzogen.
Er versucht Hannah aus der geschlossenen Anstalt zu befreien.
Auch Charly hat so ihre Probleme ihr Leben alleine, ohne ihren Mann zu leben.
Sie ist auf der Suche nach ihrer Freundin Greta die plötzlich verschwunden ist.
Ein Mord passiert und die Polizei ermittelt. Doch Charly ist der Polizei immer etwas voraus. Es scheint als trete sie in die Fußstapfen von Gereon Rath.

Es passiert viel im 9. Band. Volker Kutscher führt seine Leser*innen gekonnt durch die Geschichte.
Seine Charaktere sind sympathisch. Natürlich gibt es auch ein paar unsympathische Gestalten aber das gehört zu der Geschichte und zur Zeit der Handlung.
Vor allem sind die Charaktere lebendig und authentisch. Volker Kutscher lässt die Protagonisten sich auch im Laufe der Bände weiterentwickeln.
Der Autor hält die Spannung auch in diesem Band über knapp 600 Seiten.
„Transatlantik“ endet mit einem Cliffhanger und jetzt heißt es warten bis der 10. Band erscheint.

Monster

Nele Neuhaus
Kriminalroman
557 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Taunuskrimi mit gewaltigen Ausmaßen

Klappentext:

Im Feld wird die Leiche eines jungen Mädchens gefunden. Die 16-Jährige Larissa wurde erdrosselt. Durch eine DNA-Analyse gerät ein abgelehnter afghanischer Asylbewerber, der erst zu einer Haftstrafe verurteilt, aber nach einer Haftbeschwerde auf freien Fuß gesetzt wurde, ins Visier der Polizei. Er kann untertauchen, bevor Pia und Bodenstein mit dem Mann sprechen können.
Auf einer Landstraße im Hintertaunus wird nachts ein Mann von einem Auto erfasst und getötet. Sein Körper ist übersät mit Bisswunden, sein Gesicht entstellt. Der Mann hatte bei einem illegalen Autorennen eine schwangere Frau getötet. Wovor ist er geflohen und wer hat ihn so zugerichtet? 
Pia und Bodenstein stoßen auf immer mehr rätselhafte Todes- und Vermisstenfälle und auf eine Parallele zum Mordfall Larissa. Ohne es zu ahnen, steuern sie auf eine Katastrophe zu.

„Monster“ ist schon der 11 Band der Taunuskrimi-Reihe von Nele Neuhaus.
Bei den Krimis von Nele Neuhaus spürt man immer, dass die Autorin weiß wovon sie schreibt.
Sie kennt sich an den Handlungsorten sehr gut aus. Sie kennt die Polizeiarbeit mittlerweile recht gut und weiß wo sie sich Rat holen kann. So kommen ihre Bücher immer sehr authentisch beim ihren Leser*innen an.

Dieser Fall hat es wirklich in sich. Ein 16-jähriges Mädchen wird tot aufgefunden.
Die Eltern sind verständlicherweise in tiefer Trauer. An der Kleidung des Mädchens wird diverse DNA gefunden. Unter anderem von einem Asylbewerber der wegen Vergewaltigung verurteilt wurde und seit einigen Tagen wieder auf freiem Fuß ist.
Pia und Oliver suchen mit ihrem Team nach dem Verdächtigen doch er ist wie vom Erdboden verschwenden.
Die Ermittler bekommen es noch mit einem zweiten Fall zu tun. Auf einer Landstraße läuft ein Mann einem Pärchen ins Autor und stirbt an der Unfallstelle.
Der Mann muss vor irgendwas aus dem Wald geflüchtet sein. Sein Körper ist voller Bisswunden.
Es stellt sich heraus, dass der Tode vorbestraft ist. Er hat bei einem illegalen Autorennen eine Frau getötet.
Nach und nach kommt das Team vom K11 einer Reihe von Vermisstenfällen und ungeklärter Todesfälle auf die Spur. Es nimmt Ausmaße an die sich keiner von den Ermittlern je hätte träumen lassen und den Leser*innen wird es

Pia und Oliver ermitteln mit ihrem Team wie immer auf Hochtouren.
Doch manche Ereignisse bremsen sie auch einfach etwas aus.
Sei es ein undenkbares Erlebnis bei den Ermittlungen oder, wie bei Pia eine Demenzkranke Mutter.

Ein Lichtblick ist immer Henning Kirchhoff, der Ex-Mann von Pia Sander.
Seit seine 2. Ehe gescheitert ist verbindet ihn mit Pia eine tiefe Freundschaft. Vielleicht es auch der Erfolg mit Krimis die ihn so entspannt wirken lässt.

Nele Neuhaus hat mit ihrem neuen Krimi in puncto Spannung alle Register gezogen.
Die Autorin jongliert mit mehreren Erzählsträngen bei denen man sich am Anfang manchmal wie die zur eigentlichen Geschichte gehören.
Nach und nach bekommt man ein immer komplexeres Bild und staunt welche Ausmaße die ganze Geschichte annimmt.
Die Autorin legt immer wieder falsche Spuren die man als Leser*in nur zu gerne aufnimmt um sie dann wieder zu verwerfen.

Nele Neuhaus hat wie immer einen gut fließenden und verständlichen Schreibstil. Sie baut Spannung auf die von Anfang bis Ende anhält.
In diesem komplexen Fall öffnet sie immer wieder neue Türen aber am Ende ist jede Tür wieder geschlossen und alle Fragen sind beantwortet.

„Monster“ war wieder ein Krimi mit Hochspannung. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Jetzt heißt es wieder warten bis der 12. Band erscheint.

Sisis Ball der Mörder

Thomas Brezina
Cosy Krimi
400 Seiten
erschienen bei edition a
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an edition a für das Rezensionsexemplar

Unterhaltsam und humorvoll

Klappentext:

Elisabeths Erzfeindin, Fürstin Paula von Mayenberg, hält sich mit Kritik an der Kaiserin nicht zurück. Als sie vor Elisabeths Augen auf einem Ball zusammenbricht und stirbt, quält Sisi die Frage, ob ihre bösen Gedanken daran schuld sein könnten. Einige Tage später entdeckt Sisis Hofdame Ida eine Karte, die ihr bereits vor dem Ball heimlich zugesteckt wurde. Auf ihr wird der Tod der Fürstin angekündigt. Und sie soll nicht das einzige Opfer bleiben …

„Sisis Ball der Mörder“ ist der zweite Band der Reihe Kaiserin Elisabeth ermittelt: Krimijahre einer Kaiserin von Thomas Brezina.
Nachdem es schon Krimis gibt in denen Angela Merkel oder Queen Elisabeth II ermittelt hat sich der österreichische Autor Thomas Brezina Sisi als Ermittlerin auserwählt.

Kaiserin Sisi fragt sich, ob sie Schuld am Tod von Fürstin Paula von Mayenberg ist.
Die Fürstin hat sich mit Kritik an der Kaiserin nicht zurückgehalten und Sisi hat sie in Gedanken oft zum Teufel gewünscht.

Sisis Hofdame Ida entdeckt eine Karte auf der, der Tod der Fürstin angekündigt wurde. Also ein geplanter Mord. Sisis Neugierde ist geweckt.

Die Ermittlungen werden wieder spannend beschrieben.
Langsam, Stück für Stück fallen Puzzleteile zusammen und man kommt der Lösung etwas näher.
Ich hatte immer wieder jemanden in Verdacht aber die richtige Lösung gab es erst am Ende.

Mit „Sisis Ball der Mörder“ ist dem Autor Thomas Brezina auch mit dem 2. Band wieder ein unterhaltsamer und amüsanter Cosy Krimi gelungen.
Seine Charaktere, die ungewöhnlichen Ermittler sind interessant und lebendig.
Außer den Ermittlungen liest man so einiges vom Leben am österreichischen Kaiserhof.
Man begegnet realen Menschen mit denen sich die Kaiserin umgeben hat. Man erfährt welche Badezusätze die Kaiserin bevorzugt hat und welche Speisen sie geliebt hat.
Man erkennt wie genau der Autor recherchiert hat.
Auch lässt er die Zeit der Handlung wieder aufleben.
Der Schreibstil von Thomas Brezina ist unterhaltsam und gut verständlich.
Die Spannung zieht sich durch die Ganze Geschichte.

„Sisis Ball der Mörder“ ist ein gelungener Krimi mit einer guten Mischung aus Spannung, Unterhaltung und Humor.

Der . Band „Sisis Nacht inkognito“ liegt bei mir schon zum lesen bereit.

Die große Robin Hood Saga

Mac P. Lorne
Hörbuch
Spielzeit 6370 Minuten
Historischer Roman
Sprecher: Detlef Bierstedt
erschienen bei Tonpool Medien
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Über 100 Stunden Hörgenuss

Die große Robin Hood-Saga enthält alle 5 Bände von Mac P. Lorne in einer Hörbuchbox.

1. Band: Die Pranken des Löwen
2. Band: Das Herz des Löwen
3. Band: Das Blut des Löwen
4. Band: Das Banner des Löwen
5. Band: Der Sohn des Löwen

Ich möchte die Inhalte der einzelnen Bände nur kurz anreißen.

Der 1. Band erzählt wie alles begann.
Der Gardist Robert Fitzooth wird zum persönlichen Leibwächter der englischen Prinzessin Matilda und überquert mit ihr die Alpen.
Er wird in einen Streit zwischen Kaiser und Kurie verwickelt und kämpft jahrzehntelang im Bürgerkrieg. Er findet die große Liebe und sein Enkel wird einen großen Namen tragen „Robin Hood“.

Im 2. Band treffen im Sherwood Forest Robert von Loxley, genannt Robin Hood, und Richard I., der zukünftige König von England aufeinander.
Robin und seine Gefährten begleiten den König auf seinen Kreuzzügen.
Als sie nach langen Strapazen nach England zurückkehren ist ein hohes Lösegeld auf den gefangenen König ausgesetzt.
Noch einmal machen sich Robin und seine Männer auf einen weiten Weg der bis in das Deutsche Reich hinein führt.

Im 3. Band lebt Robin mit seiner Frau Marian unerkannt in der Gascogne.
Hier soll er den Fulke, den illegitimen Sohn König Richards schützen.
Bevor er wieder zurück nach England kann muss er in Spanien gegen die Mauren kämpfen. In dieser Zeit treibt König John in England sein Unwesen.

Im 4. Band ist Robin wieder auf sein Landgut in der Gascogne.
Er muss miterleben wie die Schergen Simon de Montforts ein Dorf niederbrennen.
Im Auftrag des Papstes befehligt de Montfort den Kreuzzug gegen die Katharer, der mit äußerster Brutalität geführt wird.
Zusammen mit seiner Frau Marian, einem Freund Charles d’Artagnan und seinen Gefährten stellt Robin Hood sich sich erneut auf die Seite der Verfolgten.

Der 5. Band ist der krönende Abschluss der Robin Hood Saga.
Wir sind im Jahre 1230 angelangt und der junge König Heinrich III. Beginnt erneut einen Krieg gegen Frankreich.
Ein letztes Mal noch müssen die Gefährten aus dem Sherwood Forrest zusammenkommen, um für Recht und Gerechtigkeit einzustehen.

Dieses Epos wird von Mac P. Lorne in einem rasanten Tempo erzählt.
Durch seine präzise Recherche zeigt der Autor eine ganz neue Seite von Robin Hood auf.
Die 5 Bände sind alle recht fesselnd erzählt.
Detlef Bierstedt als Sprecher ist einen geniale Wahl. Er haucht den Charakteren mit seiner Stimmgewalt Leben ein.
Die Zeit vergeht wie im Flug, ich konnte oft nicht aufhören mit Hörbuch hören.
Jede Minute die sich eignete, ob bei der Hausarbeit oder unterwegs hatte ich die Ohrhörer im Ohr.

Die große Robin Hood-Saga enthält auf 10 MP3 CD’s die Hörbücher zu allen 5 Bänden in ungekürzter Version.

Ein wahrer Hörgenuss.

Aurelia und die letzte Fahrt

Beate Maly
Historischer Kriminalroman
352 Seiten
erschienen im DuMont Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den DuMont Verlag für das Rezensionsexemplar

Gelungener Auftakt einer Historischen Krimireihe

Wien 1871: Aurelia von Kolowitz ist jung, klug und mit den gesellschaftlichen Konventionen ihrer Zeit alles andere als einverstanden. Wie tief die moralischen Abgründe hinter den Barockfassaden der Donaumetropole wirklich sind, muss sie erfahren, als sie eines Abends die Leiche eines ermordeten Offiziers in einer Kutsche findet und eine unschuldige Frau im Gefängnis landet.
Dass ausgerechnet eine neugierige Grafentochter sich in die Ermittlungen einmischt, hat der Polizei gerade noch gefehlt ..

„Aurelia und die letzte Fahrt“ ist der Auftakt einer historischen Krimireihe von Beate Maly.

Von Beate Maly habe ich schon einige Historische Romane gelesen, jetzt begibt die Autorin sich in das Genre Spannung aber der Historik ist sie treu geblieben.

Beate Maly schickt ihre Leser*innen nach Wien ins 19.Jahrhundert.
Im Mittelpunkt steht Aurelia von Kolowitz, eine kluge Grafentochter die sich von den strengen Konventionen lösen möchte und heimlich Karikaturen zeichnet.
Und der junge Polizeiagent Janek Pokorny, der aus einer ärmeren Familie stammt.
Janek Pokorny ist bemüht ansehen und Achtung bei der kaiserlichen Polizei zu gewinnen.

Aurelia entdeckt in einer Kutsche einen toten Offizier. Offensichtlich hatte er ein Stelldichein mit einer Prostituierten.
Doch von der Frau ist nichts mehr zu sehen.
Aurelia’s Neugierde ist geweckt und sie beginnt Nachforschungen anzustellen.

Der junge Polizeiagent Janek Pokorny nimmt sich dem Fall an. Er will den Schuldigen so schnell wie möglich finden. Überall wo er auftaucht um zu ermitteln da taucht rein zufällig auch Aurelia auf.

Beate Maly besticht in diesem Historischen Krimi wieder mit ihrer detailgetreuen Beschreibung.
Die prächtigen Herrenhäuser in Wien werden genauso gut beschrieben wie die dunklen Viertel die es in Wien gibt.
Natürlich gibt es auch rauschende Ballnächte und Musik von Johann Strauss.
Die Autorin vermittelt die jeweilige Stimmung sehr gut.
Die Charaktere sind gut gezeichnet und mir schnell sympathisch gewesen.
Nicht nur Aurelia und Janek, auch die Nebenfiguren bereichern die Geschichte.

Die Autorin erzählt die Geschichte aus der Sicht von Aurelia und aus der Sicht von Janek Pokorny. Die Leser*innen begleiten also beide bei ihren Ermittlungen.
Der Fall ist spannend und zeigen die menschlichen Abgründe.
Aurelia und Janek sind ein ungewöhnliches Ermittlerpaar.

„Aurelia und die letzte Fahrt“ ist ein gelungener Historischer Kriminalroman der in einer prächtigen Kulisse spielt.

Der 2. Band „Aurelia und die Melodie des Todes“ ist mittlerweile auch schon erschienen und ich freue mich schon aufs lesen.

Sisis schöne Leichen

Thomas Brezina
Cosy Krimi
368 Seiten
erschienen bei edition a
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an edition a für das Rezensionsexemplar

Eine Kaiserin ermittelt

Klappentext:

Gift, das man weder riecht, noch schmeckt, das tötet und den Tod natürlich aussehen lässt. Kaiserin Elisabeth hört zum ersten Mal von ihrer Hofdame, dass es so etwas gibt. „Kannst du glauben, dass Oberland ermordet wurde?“ will sie wissen. „Es scheint keinen Grund zu geben, wieso ein Lehrer und Bibliothekar ermordet wird“, antwortet Ida. »Wäre da nicht das Päckchen, das er Ihrer Majestät geben wollte…« Kaiserin Sisis erster Fall im Wien des Jahres 1866.

„Sisis schöne Leichen“ ist der erste Band der Reihe Kaiserin Elisabeth ermittelt: Krimijahre einer Kaiserin von Thomas Brezina.
Nachdem es schon Krimis gibt in denen Angela Merkel oder Queen Elisabeth II ermittelt hat sich der österreichische Autor Thomas Brezina Sisi als Ermittlerin auserwählt.

Kaiserin Sisi ist für ihre Eigenwilligkeit bekannt. Aber das sie schöne Leichen will…
Das Opfer in diesem Krimi ist der Hofbibliothekar der auch der Lehrer des Kronprinzen ist.
Als er Rudolf seine Imkerei zeigen will wird er durch einen Bienenstich getötet.
Doch die Kaiserin glaubt nicht an einen natürlichen Tod. Als dann auch noch der Sohn des Hofbibliothekar verschwindet ist sie fest davon überzeugt, es war Mord.
An der Seite der Kaiserin stehen die Hofdame Ida und Oberst Latour.
Zusammen versuchen sie den Täter zu entlarven.

Mit „Sisis schöne Leichen“ ist dem Autor Thomas Brezina ein unterhaltsamer und amüsanter Cosy Krimi gelungen.
Seine Charaktere, die ungewöhnlichen Ermittler sind interessant und lebendig.
Außer den Ermittlungen liest man so einiges vom Leben am österreichischen Kaiserhof und von den manchmal ungeliebten Pflichten der Kaiserin.
Der Autor hat gut recherchiert und lässt die damalige Zeit wieder lebendig werden.
Einige historische Ereignisse streut der Autor in seine Geschichte ein.
Der Schreibstil von Thomas Brezina ist unterhaltsam und gut verständlich.

„Sisis schöne Leichen“ ist ein Krimi der mal nicht blutrünstig ist und bei dem die Unterhaltung im Vordergrund steh.

Der 2. Band „Sisis Ball der Mörder“ liegt bei mir schon zum lesen bereit.