Man sieht sich

Julia Karnick
Roman
474 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Liebe

Klappentext:
Sommer 1988. Friederika hat große Füße und nennt sich Frie. Robert, neu an der Schule und schüchtern, verliebt sich sofort, aber zeigt es nicht. Vielleicht flirtet sie nur zum Spaß mit ihm?

Winter 2002. Frie ist Mutter einer kleinen Tochter, Robert ist Musiker. Nach Jahren der Funkstille und einer zufälligen Begegnung bestätigt sich: Wann immer die beiden aufeinandertreffen, wird es kompliziert.

Sommer 2022. Frie, inzwischen fünfzig und seit dem Ende ihrer letzten Beziehung wieder Single, fährt zum Abitreffen. Mit dabei: all die Erinnerungen an Robert, den sie seit einer halben Ewigkeit nicht gesehen hat. Was wird diesmal zwischen ihnen passieren?

„Man sieht sich“ ist der neue Roman von Julia Karnick.
Nachdem ich das Romandebüt der Autorin „Am liebsten sitzen alle in der Küche“ verschlungen habe, war ich auf das neue Werk sehr gespannt.

Im Mittelpunkt steht Friederika, kurz Frie genannt. In der Schule freundet sie sich mit Robert an. Wie es so ist, verliert man sich nach der Schule aus den Augen.
Robert war damals schon heimlich in Frie verliebt.
Als sie sich nach 14 Jahren wiedertreffen sieht das anders aus. Auch Frie hat Gefühle für Robert. Doch es ist wieder die falsche Zeit. Frie ist verheiratet, Mutter und will ihre Karriere im Job vorantreiben. Robert ist Musiker und ständig in einer anderen Stadt.
Doch alle guten Dinge sind drei. Bei einem Abitreffen sehen sie sich wieder.
Frie hat sich mittlerweile von ihrem Mann getrennt. Die Gefühle sind auf beiden Seiten immer noch da. Robert lädt Frie, ein ihn in Bozen zu besuchen. Ist es diesmal der richtige Zeitpunkt?

Die Leser*innen dürfen Frie und Robert über eine lange Zeit begleiten. Schnell waren mir die zwei sympathisch.
Julia Karnick erzählt die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive von Frie und Robert. Das gefällt mir sehr gut. Man lernt beide Charakter hautnah kennen.
Man weiß, was der einzelne denkt und was er fühlt.
Manchmal hatte ich das Gefühlt die beiden anstupsen zu müssen.

„Man sieht sich“ ist ein gefühlvoller Roman um eine Liebe, die den richtigen Zeitpunkt sucht.
Julia Karnick hat einen erfrischenden und unterhaltsamen Schreibstil.
Ich war sehr schnell tief in die Geschichte eingetaucht.
Die Protagonisten sind sehr lebendig und realistisch.
Mir sind Frie und Robert schnell ans Herz gewachsen.
Mit Humor und feiner Ironie beleuchtet die Autorin das Leben und die Beziehung ihrer Charaktere.

„Man sieht sich“ ist genau wie „Am liebsten sitzen alle in der Küche“ ein echter Lesehighlight.