Wer mit den Wölfen heult

Kriminalroman
489 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Tessa Duncan Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannend und intelligent aufgebauter Kriminalroman

Klappentext:
Bei einem Einsatz anlässlich eines Banküberfalls schießt Police Sergeant Martin Gordon seinen Kollegen Clark Jarrett an. War das nur ein Versehen? Nicht zum ersten Mal gab es Konflikte zwischen den beiden Polizisten. Deren Vorgesetzter beauftragt Lily Brown, ein psychologisches Gutachten über Gordon zu erstellen. Doch noch bevor sie zu dem verschlossenen Mann durchdringen kann, begeht er Selbstmord. Er hinterlässt einen Brief mit der Botschaft: »Lily Brown wird herausfinden, was wirklich geschehen ist.« Lily kann sich zwar keinen Reim darauf machen, wird aber zu den internen Ermittlungen der Umstände von Gordons Tod hinzugezogen Dabei stößt sie auf ein unglaubliches Komplott innerhalb der Polizei.

„Wer mit den Wölfen heult“ ist der zweite Band der Reihe „Die Canterbury-Fälle“ von Tessa Duncan.

Die Autorin ist mir schon lange unter ihrem Klarnamen Marita Spang und dem Pseudonym Marie Lacrosse bekannt. Mit zahlreichen historischen Romanen hat die Autorin mich erfreut. Der erste Band als der Reihe „Die Canterbury-Fälle“ hat mir sehr gut gefallen und ich war schon sehr auf den zweiten Band gespannt.

Ihre Charaktere sind sehr interessant und lebendig.
Die Psychologin Lily Brown hat ihren Job bei der MET aufgegeben und unterhält jetzt zusammen mit Matt Rider eine psychologische Praxis.

Eine ihrer Patientinnen ist Jerry Hoover. Jerry Hofer ist schwanger und ihr erstes Kind ist am plötzlichen Kindstod gestorben. Jetzt hat sie Angst, dass sie auch ihr zweites Kind verlieren könnte. Lily macht ihr Mut und versucht ihr alle Sicherheitsvorkehrungen zu vermitteln, dass dies nicht noch einmal passiert. Manchmal scheint Jerry einsichtig und will alles richtig machen und manchmal ist sie stur und sagt auch den anstehenden Termin ab.

Martin Gorden wurde Lily von der Kent Police vermittelt. Martin hat bei einem Einsatz auf seinen Kollegen Clark Jarett geschossen. Er behauptet, dass er dachte, Clark sei in Gefahr und er habe auf den Täter gezielt. Doch Clark behauptet Martin habe gezielt auf ihn geschossen. Jetzt soll Lily Martin Gorden beurteilen. Bei den Sitzungen mit Martin erfährt Lily viel über sein Leben, dem Tod seiner Frau, seiner Tochter und auch über den schon lange wallenden Zwist zwischen Clark und Martin. Als Martin sich dann in einer spektakulären Kulisse selbst erschießt, will Lily mehr über die Hintergründe wissen und stellt verdeckt Ermittlungen an.

Man spürt, dass Tessa Duncan weiß, wovon sie schreibt, schließlich ist sie promovierte Psychologin. Ihre Kenntnisse in der Psychologie setzt die Autorin auch sehr gekonnt in der Geschichte ein.

Der Krimi ist in zwei Teile eingeteilt. Im ersten Teil lernt man die Charaktere erst gut kennen. Kann sich mit den Patientinnen vertraut machen. Dann begeht Martin Gorden Selbstmord. Im zweiten Teil versucht Lily Licht ins Dunkel zu bringen. Sie ahnt, dass die Lösung in der Vergangenheit liegt.
Auch Jerry Hoover kommt weiterhin in die Praxis von Lily. Lily hat Erfolg mit ihrer Behandlung, Jerry sieht der Geburt zuversichtlich entgegen.

Tessa Duncan baut nach und nach Spannung auf die sie bis zum Ende aufrecht hält.
Ihr Schreibstil ist flüssig und gut verständlich.
Mit „Wer mit den Wölfen heult“ hat die Autorin keinen psychologisch intelligent aufgebauten Krimi veröffentlicht. Nach nur wenigen Seiten wurde ich wie durch einen Sog in die Geschichte hineingezogen. So habe ich die 500 Seiten an zwei Abenden gelesen.

Mir war es eine Freude „Wer mit den Wölfen heult“ zu lesen und ich freue mich jetzt schon, wenn die Reihe weitergeht.

Love Letters to a Serial Killer

Tasha Coryell
Roman
347 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Übersetzt aus dem Englischen von Susanne Goga-Klinkenberg
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Verliebt in einen Serienmörder

Genervt davon, ihre Freundinnen mit deren Ehemännern und Kindern in die Vororte verschwinden zu sehen, findet Hannah in einem Internet-Forum für True-Crime eine aufregende neue Beschäftigung. Die Community hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Morde an vier Frauen aufzuklären, die in einer Schlucht außerhalb von Atlanta abgelegt wurden. Als ein gutaussehender Anwalt namens William wegen der Morde verhaftet wird und sich die Beweise für seine Schuld ebenso schnell häufen wie die Leichen, beginnt Hannah, ihm Briefe zu schreiben: Vor Wut, aber auch, weil eine seltsame Faszination von ihm ausgeht. Und plötzlich schreibt William zurück.

„Love Letters to a Serial Killer“ ist der Debütroman von Tasha Coryell.

Im Mittelpunkt steht Hannah und William. Hannah ist auf einer Internetplattform auf True Crime Fälle gestoßen. Einer interessiert sie besonders. Als der Täter gefasst wird, beginnt Hannah ihm Briefe zu schreiben. Im Laufe des Briefwechsels werden die Gefühle von Hannah immer stärker.

William wird wegen des Mordes an 4 Frauen angeklagt. Plötzlich bekommt er Briefe von einer Frau namens Hannah ins Gefängnis geschickt. Die Briefe sind am Anfang wütend und suchen eine Erklärung wie William solche Taten vollziehen konnte. Mit der Zeit werden die Briefe freundlicher. Und dann taucht Hannah auch noch im Gerichtssaal auf.

Tasha Coryell hat ein Thema zum Inhalt ihres Romans gemacht, das ungewöhnlich ist. Die Liebe zu einem Serienmörder.
Es gibt einige reale Fälle, wo sich Frauen in einen Straftäter verliebt haben und ihm Briefe in die Haftanstalt schicken. Ich frage mich, welche Faszination von so einem Straftäter ausgeht.
Tasha Coryell beschreibt in ihrem Roman, wie Hannah erst wütend auf William ist, im Laufe der Zeit wird sie aber von einer Faszination erfasst. Ihre Gefühle für William werden stärker.
Die Briefe, die sie ihm schreibt, verändern den Ton. Aus der anfänglichen Wut wird Bewunderung und Liebe.

Die Autorin beschreibt ihre Charaktere sehr gut. Mich hat Hannah mehr in ihren Bann gezogen als William. Ich finde es interessant zu lesen, was in Hannah vorgeht. Dabei habe ich mich oft gefragt, will Hannah nur aus ihrem langweiligen Vorort-Leben aussteigen und etwas Spannendes erleben oder sind ihre Gefühle wirklich echt.
Williams Briefe sind in einem ruhigen und sanften Ton geschrieben. Auch hier kamen Fragen bei mir auf wie, ist William wirklich ein Mörder?

Geschickt webt die Autorin die Briefe in ihre Geschichte ein. Dabei entblättern beide Charaktere ihr Leben.

Tasha Coryell hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Der ruhige Ton, in dem der Roman verfasst ist erzeugt eine Spannung. Nach kurzer Zeit konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, ich musste wissen was weiter passiert.

„Love Letters to a Serial Killer“ ist ein ungewöhnlicher Roman, der mir gut gefallen hat.

Unser Buch der seltsamen Dinge

Jennie Godfrey
Roman
455 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Übersetzt aus dem Englischen von Susanne Keller
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine sehr bewegende Geschichte

Klappentext:
Miv und ihre beste Freundin Sharon sind unzertrennlich. Als Mivs Vater mit der Familie wegziehen möchte, bricht für sie eine Welt zusammen. Eine brutale Mordserie hält Yorkshire in Atem, doch ihr Zuhause und Sharon hinter sich zu lassen, kann Miv sich trotzdem nicht vorstellen. Egal, wie seltsam es dort auch geworden ist, seitdem ihre Mutter aufgehört hat zu sprechen und Tante Jean sich nun um alles kümmert.

»Was wäre, wenn der Mörder gefasst würde?, fragte ich mich, als ich allmählich eindöste. Was, wenn die Morde aufhörten? Und wir hierbleiben könnten? Dann müsste ich Sharon nicht zurücklassen, und wir könnten für immer beste Freundinnen bleiben.«

Also beginnen die beiden Mädchen, auf eigene Faust die Menschen in ihrer Nachbarschaft zu beobachten und setzen dabei Dinge in Gang, die alles verändern werden.

„Unser Buch der seltsamen Dinge“ von Jennie Godfrey ist ein bewegender Roman, in dem Freundschaft eine große Rolle spielt.

Miv und Sharon sind beste Freundinnen. Sie sind unzertrennlich und machen fast alles zusammen. Außer Sharon hat Miv auch keine Freunde. Ihre Mutter hat vor Jahren aufgehört zu sprechen und so ist Miv oft auf sich alleine gestellt. Jetzt gibt es in Yorkshire eine Mordserie, der Yorkshire Ripper geht um und der Polizei gelingt es nicht die Morde aufzuklären.
Miv’s Vater denkt darüber nach Yorkshire zu verlassen.
Miv, die ihre Freundin nicht verlieren will, kommt der Gedanke, dass sie nach dem Yorkshire Ripper suchen müssen und wenn sie ihn finden bleiben sie vielleicht in Yorkshire wohnen.
Bei der Suche stoßen sie auf viele seltsame Dinge, die sie aufschreiben. Aber sie finden auch neue Freunde.

Jennie Godfrey erzählt die Geschichte aus der Sicht von Miv und wechselt die Perspektive manchmal auch zu Omar, Helen, und Austin, die Miv beim Suchen nach dem Mörder kennengelernt hat. Der Wechsel der Perspektiven macht die Geschichte facettenreich und interessant.
Die Charaktere sind gut gezeichnet und mir zum großen Teil sympathisch. Vor allem Miv habe ich schnell ins Herz geschlossen. Was sie alles für ihre Freundschaft mit Sharon unternimmt, ist unglaublich. Dabei erlebt sie so einige seltsame Dinge.
Es ist manchmal kaum zu glauben, worauf die Protagonisten alles stoßen. Besonders haben mich Omar und sein Sohn Ishtiaq bewegt. Sie stammen aus Pakistan und haben mit vielen Vorbehalten und mit Rassismus zu kämpfen.

Der Schreibstil von Jennie Godfrey ist flüssig und gut verständlich. Ihre Geschichte ist fesselnd und warmherzig. Aber es gibt auch düstere Momente.

„Unser Buch der seltsamen Dinge“ ist ein fesselnder Roman den ich sehr gerne gelesen haben. Mit Recht wurde er in England zum Bestseller.

Genau so, wie es immer war

Claire Lombardo
Roman
713 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Übersetzt aus dem Englischen von Sylvia Spatz
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine ergreifende Familiengeschichte

Klappentext:
Manchmal kann Julia Ames es gar nicht fassen, was für ein unwahrscheinlich schönes Leben sie führt. Mit Mark hat sie seit Jahrzehnten einen liebenden Ehemann an ihrer Seite, zusammen haben sie zwei Kinder in die Welt gesetzt, auf die sie stolzer nicht sein könnte. Doch Glück ist nur ein vorübergehender Zustand, wie Julia schnell feststellen muss, Familie bleibt einem hingegen ein Leben lang erhalten.

Sohn Ben schockiert seine Eltern bei einem Besuch mit einer folgenschweren Nachricht. Tochter Alma ist kurz davor, aufs College zu gehen, was eine ungewohnte Angst vor dem leeren Nest in Julia weckt. Und beim Einkaufen trifft Julia zufällig auf eine Frau, die sie seit fast 20 Jahren nicht mehr gesehen hat, einst war die mütterliche Freundin ihre Rettung, bevor sie einer Katastrophe den Weg ebnete. Gefangen zwischen ihrer bewegten Vergangenheit und der chaotischen Gegenwart verliert Julia zunehmend die Kontrolle.

„Genau so, wie es immer war“ ist eine grandiose Familiengeschichte von Claire Lombardo.
Julia scheint zufrieden mit ihrem Leben. Sie führt eine harmonische Ehe und hat zwei tolle Kinder. So soll es bleiben, genau so, wie es immer war. Doch wie so oft im Leben kommt es anders.
Julia fährt zum Einkaufen, dafür wählt sie einen anderen Supermarkt als üblich. Im Supermarkt trifft sie Helen, einst eine mütterliche Freundin, heute haben die Frauen keinen Kontakt mehr. Bei Julia kommen unschöne Erinnerungen hoch, die sie eigentlich gar nicht haben möchte.
Vor 20 Jahren konnte Julia sich Helen anvertrauen, konnte ihr von ihren Ängsten und Sorgen erzählen.
Ben, Julias erstgeborener war ein Wunschkind. Eigentlich hätte sie glücklicher gar nicht sein können. Doch Julia fühlte sich immer unzureichend. Dabei möchte sie doch alles besser machen als ihre Eltern. Die Mutter war Alkoholikerin und der Vater ist einfach verschwunden.
Aber außerhalb ihrer Mutterrolle fühlt sich Julia leer. Der einzigen, der sie sich anvertrauen kann ist Helen. Um den bösen Gedanken, die sie Helen anvertraut hat zu entfliehen, zieht die Familie in einen anderen Ort. Dort kommt Julias Tochter Alma zur Welt. Jetzt scheint die Familie perfekt.
Jetzt kommt Ben mit einer Überraschung nach Hause, von der Julia schockiert ist. Auch die Angst um die Zukunft ihrer Tochter, die mitten in der Pubertät steckt, erdrückt Julia.

Claire Lombardo erzählt die Geschichte sehr facettenreich. Es gibt immer wieder Rückblenden und die Leser*innen lernen Julia in verschiedenen Phasen des Lebens kennen. Da ist die kleine Julia, Julia als Teenager und später die Ehefrau,
Je weiter man liest, desto besser versteht man Julia,, versteht ihre Ängste und Sorgen. Den Leser*innen wird auch recht bald klar, dass Julia zu Depressionen neigt.

Claire Lombardo zeichnet ihre Charaktere sehr genau. Man kann sich die Protagonisten gut vorstellen, hat sie direkt vor Augen. Dabei sind mir die Charaktere sehr ans Herz gewachsen. Besonders natürlich Julia, ich hätte sie einige Male gerne in den Arm genommen und getröstet. Auch in den glücklichsten Momenten blickte bei Juli immer etwas trauriges durch.
Wer Claire Lombardo kennt, weiß das sie einen feinen Humor besitzt, mit dem sie ihre Geschichte immer wieder auflockert.

„Genau so, wie es immer war“ ist eine feinfühlige Geschichte mit viel Tiefe. Ich habe sie mit Freunden gelesen.

Bonjour Agneta

Emma Hamberg
Roman
399 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Übersetzt aus dem Schwedischen von Wibke Kuhn
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar.

Der ideale Urlaubsroman

Klappentext:
Agneta reicht es. Sie ist 49 und fühlt sich, als ob das Leben an ihr vorbeizieht. Ihre Kinder melden sich nur, wenn sie Geld brauchen, für die Kollegen ist sie unsichtbar und ihren Mann Magnus sieht sie neuerdings nur noch in Radlershorts oder Neoprenanzug. Weißbrot, Käse, Wein – strengstens VERBOTEN. Also alles, was Agneta liebt und seit Neuestem hinter dem Kühlschrank versteckt.

Als sie eines Tages eine seltsame Zeitungsanzeige entdeckt, fasst sie einen Entschluss. Kurz darauf findet Agneta sich in einem malerischen Städtchen in der Provence wieder. Es beginnt ein Abenteuer, in dem sie endlich die Liebe zu sich selbst entdeckt und vielleicht auch die zu einem anderen Mann.

„Bonjour Agneta“ Emma Hamberg ist ein Roman über Selbstreflexion und Neuerfindung.

Im Mittelpunkt steht die 49-jährige Agneta. Ihr wird zu Hause alles zufiel, sie fühlt sich nicht mehr wahrgenommen.
Gerne sitzt sie gemütlich auf dem Sofa. Sie isst gerne Käse und trinkt ein Glas Wein. Doch ihr Mann ist im Fitnesswahn und alles schönen Dinge sind verboten.
Agneta will aus ihrer Welt ausbrechen und bewirbt sich spontan auf eine Stelle als Au-pair in der Provence.
Ihr Mann prophezeit ihr, dass sie das nicht lange durchsteht. Schließlich spricht sie kein Französisch.
Als sie in Frankreich ankommt, ist es auch nicht einfach sich zurechtzufinden. Ihre Französischkenntnisse sind spärlich.
Dann erfährt sie auch noch, dass sie einen 80-jährigen, dementen Mann betreuen soll. Das einzig Gute ist, Einar spricht Schwedisch.
Als der erste Schreck überwunden ist, nimmt Agneta die Herausforderung an.

„Bonjour Agneta“ ist ein Roman über Selbstreflexion und Neuerfindung.
Emma Hamberg erzählt die Geschichte mit viel Gefühl und mit Humor.
Agneta ist mir schnell sympathisch gewesen und ich habe sie gerne bei ihrem Abenteuer begleitet.
Agneta durchlebt eine große Entwicklung in der Geschichte. Am Anfang ist sie eine Frau in den mittleren Jahren die an sich Zweifelt. Agneta hatte das Gefühl, ob privat oder beruflich nicht mehr wahrgenommen zu werden.
In der Provence ist sie auf sich alleine gestellt. Ohne viel Sprachkenntnisse muss sie sich durchschlagen. Die Betreuung von Einar ist auch nicht einfach. Er steht Agneta recht ablehnend gegenüber.
Doch nach und nach findet Agneta einen Zugang zu Einar und er erzählt ihr seine Lebensgeschichtliche.

Auch Einar wurde mir während der Geschichte immer sympathischer. Seine Lebens- und Liebesgeschichte hat mich berührt. Besonders fand ich, dass Einar immer nur das Positive aus allen Ereignissen gezogen hat.

Ganz nebenbei vermittelt die Autorin auch das französische Lebensgefühl. Es wird gemeinsam gekocht, gegessen und getrunken.

Der Schreibstil von Emma Hamberg ist flüssig und gut verständlich. Auch wenn der Roman seine traurigen Stellen hat, sprüht die Geschichte doch vor Lebensfreude.

„Bonjour Agneta“ ist der ideale Sommerroman und ein guter Begleiter für den Urlaub.

Man sieht sich

Julia Karnick
Roman
474 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Liebe

Klappentext:
Sommer 1988. Friederika hat große Füße und nennt sich Frie. Robert, neu an der Schule und schüchtern, verliebt sich sofort, aber zeigt es nicht. Vielleicht flirtet sie nur zum Spaß mit ihm?

Winter 2002. Frie ist Mutter einer kleinen Tochter, Robert ist Musiker. Nach Jahren der Funkstille und einer zufälligen Begegnung bestätigt sich: Wann immer die beiden aufeinandertreffen, wird es kompliziert.

Sommer 2022. Frie, inzwischen fünfzig und seit dem Ende ihrer letzten Beziehung wieder Single, fährt zum Abitreffen. Mit dabei: all die Erinnerungen an Robert, den sie seit einer halben Ewigkeit nicht gesehen hat. Was wird diesmal zwischen ihnen passieren?

„Man sieht sich“ ist der neue Roman von Julia Karnick.
Nachdem ich das Romandebüt der Autorin „Am liebsten sitzen alle in der Küche“ verschlungen habe, war ich auf das neue Werk sehr gespannt.

Im Mittelpunkt steht Friederika, kurz Frie genannt. In der Schule freundet sie sich mit Robert an. Wie es so ist, verliert man sich nach der Schule aus den Augen.
Robert war damals schon heimlich in Frie verliebt.
Als sie sich nach 14 Jahren wiedertreffen sieht das anders aus. Auch Frie hat Gefühle für Robert. Doch es ist wieder die falsche Zeit. Frie ist verheiratet, Mutter und will ihre Karriere im Job vorantreiben. Robert ist Musiker und ständig in einer anderen Stadt.
Doch alle guten Dinge sind drei. Bei einem Abitreffen sehen sie sich wieder.
Frie hat sich mittlerweile von ihrem Mann getrennt. Die Gefühle sind auf beiden Seiten immer noch da. Robert lädt Frie, ein ihn in Bozen zu besuchen. Ist es diesmal der richtige Zeitpunkt?

Die Leser*innen dürfen Frie und Robert über eine lange Zeit begleiten. Schnell waren mir die zwei sympathisch.
Julia Karnick erzählt die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive von Frie und Robert. Das gefällt mir sehr gut. Man lernt beide Charakter hautnah kennen.
Man weiß, was der einzelne denkt und was er fühlt.
Manchmal hatte ich das Gefühlt die beiden anstupsen zu müssen.

„Man sieht sich“ ist ein gefühlvoller Roman um eine Liebe, die den richtigen Zeitpunkt sucht.
Julia Karnick hat einen erfrischenden und unterhaltsamen Schreibstil.
Ich war sehr schnell tief in die Geschichte eingetaucht.
Die Protagonisten sind sehr lebendig und realistisch.
Mir sind Frie und Robert schnell ans Herz gewachsen.
Mit Humor und feiner Ironie beleuchtet die Autorin das Leben und die Beziehung ihrer Charaktere.

„Man sieht sich“ ist genau wie „Am liebsten sitzen alle in der Küche“ ein echter Lesehighlight.

Bleib

Adeline Dieudonné
Roman
247 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Übersetzt aus dem Französischen von Sina de Malafosse
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar.

Eine Liebe und ein Abschied für immer

Klappentext:
Eine Frau und ihr Geliebter verbringen das Wochenende in einem Chalet in den französischen Alpen. Doch mit einem Mal ist er tot. Außer sich vor Schmerz bleibt die Erzählerin mit seinem Körper zurück. In den Tagen, die folgen, weicht sie ihm nicht von der Seite. Schläft bei ihm, spricht mit ihm, fährt mit ihm auf dem Rücksitz durch die Berge. Und sie beginnt, seiner Ehefrau zu schreiben. In den Briefen erzählt sie die Geschichte einer großen Liebe und die Geschichte einer Frau, die lernt, selbstbestimmt zu leben.

„Bleib“ von

Klappentext:
Eine Frau und ihr Geliebter verbringen das Wochenende in einem Chalet in den französischen Alpen. Doch mit einem Mal ist er tot. Außer sich vor Schmerz bleibt die Erzählerin mit seinem Körper zurück. In den Tagen, die folgen, weicht sie ihm nicht von der Seite. Schläft bei ihm, spricht mit ihm, fährt mit ihm auf dem Rücksitz durch die Berge. Und sie beginnt, seiner Ehefrau zu schreiben. In den Briefen erzählt sie die Geschichte einer großen Liebe und die Geschichte einer Frau, die lernt, selbstbestimmt zu leben.

„Bleib“ von Adeline Dieudonné ist ein Liebesroman und ein Roeatrip.

Der Plot klingt etwas schräg. Es ist aber ein berührender Liebesroman und ein Abschiednehmen.

Als die Frau ihren Geliebten tot im Bett findet, ist sie bestürzt. Wählt keinen Notruf, holt keinen Arzt. Sie möchte ihren Geliebten noch eine Zeit für sich.
Anstatt M. zu beerdigen, beschließt die Protagonistin, ihn mit auf die letzte Reise zu nehmen. In einem klapprigen Auto, mit dem Toten auf dem Rücksitz, fährt sie durch Frankreich. Unterwegs begegnet sie skurrilen Gestalten, erlebt absurde Situationen und kämpft mit ihren eigenen Gefühlen. Die Erinnerungen an M. und die Trauer über seinen Tod holen sie immer wieder ein.
Die Namen der Protagonisten werden nie genannt. Für den Namen des Mannes steht immer M.

Ich bin eigentlich kein Freund von Briefromanen. Hier in der Geschichte passt es aber und hat mir gut gefallen.

Abgründig, zärtlich und humorvoll, so lässt sich Adeline Dieudonnés Roman „Bleib“ in wenigen Worten beschreiben.
Der Schreibstil der Autorin hat mich gefesselt. Der Roman ist voller Liebe, er ist traurig und gleichzeitig humorvoll.

„Bleib“ ist ein Roman über eine Liebe und ein Abschiednehmen den ich gerne gelesen habe.

ist ein Liebesroman und ein Roeatrip.

Der Plot klingt etwas schräg. Es ist aber ein berührender Liebesroman und ein Abschiednehmen.

Als die Frau ihren Geliebten tot im Bett findet, ist sie bestürzt. Wählt keinen Notruf, holt keinen Arzt. Sie möchte ihren Geliebten noch eine Zeit für sich.
Anstatt M. zu beerdigen, beschließt die Protagonistin, ihn mit auf die letzte Reise zu nehmen. In einem klapprigen Auto, mit dem Toten auf dem Rücksitz, fährt sie durch Frankreich. Unterwegs begegnet sie skurrilen Gestalten, erlebt absurde Situationen und kämpft mit ihren eigenen Gefühlen. Die Erinnerungen an M. und die Trauer über seinen Tod holen sie immer wieder ein.
Die Namen der Protagonisten werden nie genannt. Für den Namen des Mannes steht immer M.

Ich bin eigentlich kein Freund von Briefromanen. Hier in der Geschichte passt es aber und hat mir gut gefallen.

Abgründig, zärtlich und humorvoll, so lässt sich Adeline Dieudonnés Roman „Bleib“ in wenigen Worten beschreiben.
Der Schreibstil der Autorin hat mich gefesselt. Der Roman ist voller Liebe, er ist traurig und gleichzeitig humorvoll.

„Bleib“ ist ein Roman über eine Liebe und ein Abschiednehmen den ich gerne gelesen habe.