Elke Becker
Historischer Roman
430 Seiten
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen
Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar
Interessante Geschichte über die Familie Kölln
Klappentext:
Elmshorn 1886: Viel zu früh wird Charlotte Köllns Mann durch einen Arbeitsunfall aus dem Leben gerissen. Zeit für Trauer bleibt ihr nicht, die Kornmühle muss weiterbetrieben werden, sonst steht die Familie vor dem Ruin. Als Frau darf Charlotte weder Kredite aufnehmen noch offiziell die Geschäfte führen, doch davon lässt sie sich nicht aufhalten. Als ihr ältester Sohn die Arbeiterin Bertha heiraten will, ist Charlotte gar nicht begeistert. Sie bangt um den Status der Familie, den es zu erhalten gilt. Die beiden willensstarken Frauen müssen sich wohl oder übel miteinander arrangieren und sie erkennen, dass sie alles bewältigen können, wenn sie zusammenstehen.
„Das Haus Kölln – Glänzende Zeiten“ ist der erste Band der Kölln-Saga von Elke Becker.
Elke Becker entführt ihre Leser*innen nach Elmshorn. Erzählt wird die Geschichte einer noch heute bekannten Unternehmerfamilie. Die Familie Kölln ist bekannt für ihre Haferflocken und andere Frühstücksprodukte.
Die Geschichte umfasst die Jahre 1886-1898.
Damals gab es die zarten Haferflocken noch nicht. Die Menschen aßen meist Hafergrütze die harte und spitze Spelzen enthielt.
Die Kornmühle der Familie Kölln läuft gut. Peter Kölln denkt daran zu vergrößern und zu modernisieren. Doch da kommt er bei einem Unfall in der Mühle ums Leben.
Jetzt steht seine Frau Frau Charlotte mit ihren 4 Kindern und der Mühle alleine da. Sie führt die Geschäfte bis der älteste Sohn Peter mit seinem Studium fertig ist, danach soll er die Geschäfte übernehmen.
Peter geht in der Woche seinem Studium nach und am Wochenende kommt er nach Hause und kümmert sich um die Kornmühle.
Als er der Familie gesteht, dass er ein Mädchen aus der Arbeiterschicht heiraten möchte hängt der Haussegen schief. Bertha arbeitet in einer Bäckerei und backt die ehrlichsten Torten. Doch für eine Ehe mit einem Kölln ist sie Mutter Charlotte nicht gut genug.
In einem 2. Handlungsstrang lernen wir Luisa kennen. Ihr Vater führt die Apotheke am Ort. Luisa, die ihrem Vater schon lange hilft die verschiedenen Cremes anzurühren und auch den Kräutergarten pflegt und Tees aus Heilkräuter mischt möchte gerne Apothekerin werden. Doch dazu müsste sie Studieren und das geht in Deutschland nicht.
So versucht sie zumindest als Gasthörerin an der Uni zugelassen zu werden. Ein Weg der recht steinig ist.
Elke Becker hat für die Geschichte ganz tolle Charaktere ins Leben gerufen. Nicht nur die Familie Kölln auch die Nebendarsteller sind gut getroffen. Die Charaktere und auch die Handlungsorte werden sehr gut beschrieben. Ich hatte schnell Bilder im Kopf.
Die Geschichte der Familie Kölln hat mich auch ganz schnell gefesselt.
Die Autorin hat sehr gute Recherchearbeit geleistet. Im Nachwort erzählt Elke Becker, dass ihr das Firmenarchiv zur Verfügung stand. Über das Privatleben der Familie Kölln war nicht so viel überliefert. Hier hat die Autorin ihre Fantasie freien Lauf gelassen. Herausgekommen ist eine Geschichte die mich begeistert hat. Elke Becker hat Realität und Fiktion wunderbar verknüpft. Die Geschichte wirkt sehr authentisch.
Enden lässt Elke Becker den ersten Teil wieder mit einem Schicksalsschlag für die Familie Kölln.
Jetzt kann ich es kaum erwarten bis ich den 2. Band „Das Haus Kölln – Große Hoffnung“ das am 11. April erscheint in Händen halte.