Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben

Anika Decker
Roman
461 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar.

Wunderbar erzählte Geschichte

Klappentext:
Nina: bald fünfzig, geschieden, Mutter von zwei Kindern. Ihren Zustand beschreibt sie so: leichte Aggressionen, aufkommender Zynismus, Brustspannen. Nicht, dass sie ihrem Ex die Ehe mit der jungen Influencerin und »Zwillings-Mama« missgönnen würde, ihr sind lediglich einige Details aufgefallen, die in ihrem Kopf herumgeistern: ihre Anderthalb-Zimmer-Wohnung im Vergleich zur repräsentativen Villa ihres angeblich bankrotten Ex beispielsweise. Doch dann geschieht, was Nina nicht glauben will: Sie verliebt sich in den zwanzig Jahre jüngeren David und bringt damit ihre fragile Lebenskonstellation ins Wanken. Denn jeder hat eine Meinung dazu, inklusive sie selbst, und wenn sie glücklich werden will, muss sie ihr Leben neu aufrollen.

„Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben“ ist der neue Roman von Anika Decker.

Für ihre Geschichte hat die Autorin die unterschiedlichsten Charaktere erschaffen.
Da ist Nina, sie ist Mutter von zwei Kindern, wird 50 und ist geschieden. Auf der Geburtstagsfeier der Zwillinge ihres Ex-Mannes trifft sie natürlich auf ihn und die stolze Zwillingsmutter Lulu. Ihr fallen die großen Unterschiede zwischen seinem und ihrem Leben auf und das macht sie nachdenklich. Er lebt in einer Villa, sie dagegen in einer 1,5 Zimmerwohnung. Er beschäftigt sich mit den Kindern, sie kann sich nicht daran erinnern, dass er bei ihren Kindern jemals auf der Schaukel gesessen hat.
Auf dieser Feier trifft Nina auch David. Er ist 20 Jahre jünger als Nina, doch er bringt sie ihr Leben durcheinander. Beide beginnen eine heiße Affäre.
Dazu gesellt sich noch Zeynep, die Freundin von Nina, mit der sie zusammen bei einer Film- Produktion arbeitet.
Auch Ninas Schwester Lena lernen die Leser*innen kennen. Sie setzt auf Statussymbole und Marken sind ihr sehr wichtig.

Das sind die wichtigsten Charaktere die, die Leser*innen begleiten. Alle sind auf ihre Weise liebenswert und es macht Freude sie zu begleiten.

Es entsteht eine wunderbare Geschichte um die Liebe und die Bedürfnisse eine fast fünfzigjährige Frau. Ihren Mann hat sie nicht verstanden, als er sich in eine jüngere Frau verliebt hat. Dass ihr so etwas selbst einmal passiert und sie sich in einen viel jüngeren Mann verliebt, damit hat sie nicht gerechnet.
Allerdings wird David von Ninas Schwester Lena abgelehnt was zu Zerwürfnissen führt. Als die Mutter der Schwestern erkrankt müssen sie sich zusammenraufen und Hilfe leisten.

Anika Decker erzählt die Geschichte so warmherzig, dass es die reinste Freude ist den Charakteren zu folgen. Die Leser*innen bekommen hautnah mit, wie sich die Protagonisten weiterentwickeln und ihre Stärken erkennen.
Die Geschichte geht aber auch in die Tiefe. Anika Decker, die sich in der Filmbranche sehr gut auskennt, macht auch sexuelle Belästigungen in eben dieser Branche zum Thema.

Anika Decker erzählt die Geschichte aus der Sicht von Nina, was sie den Leser*innen besonders nahebringt. Man bekommt ihre Gefühle und Gedanken hautnah mit.

Der Schreibstil von Anika Decker ist flüssig und gut verständlich. Die Autorin kann gut mit der Sprach umgehen. Das Buch hat so viele schöne Sätze, das man manchmal richtig seufzen muss.

„Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben“ ist eine schöne Geschichte über die Liebe und über einen Neuanfang. Eine Geschichte, die mich begeistert hat.

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