Wir kommen zurecht

Annika Büsing
Roman
281 Seiten
erschienen im Steidl Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Steidl Verlag für das Rezensionsexemplar

Coming-of-Age-Roman vom Feinsten

Klappentext:
Philipp hat gelernt, sich am Riemen zu reißen, den Mund zu halten und niemandem auf die Nerven zu gehen. Er ist fast achtzehn und steht kurz vor dem Abi. Sein Vater, ein erfolgreicher Chirurg, hat eine neue Freundin und »stemmt die Welt«, während seine Mutter nur noch ab und zu verschwommenen in seinen Gedanken auftaucht. Halt findet Philipp bei seinem besten Freund Lorenz, mit dem er fast alles teilt, bis auf seine unklaren Erinnerungen an einen Hund oder seine wilde Liebe zu Studentin Mascha. Als die Polizei anruft und wieder einmal nach Philipps Mutter sucht, muss er sich entscheiden, ob er weiterhin unsichtbar bleiben will oder endlich für sich selbst einsteht.

„Wir kommen schon zurecht“ ist eine tragische Familiengeschichte von Annika Büsing.

Im Mittelpunkt steht Philipp, ein 17-jähriger Junge der kurz vor seinem Abitur steht. Sein Vater ist ein erfolgreicher Chirurg und schenkt der Mutter von Philipp keinen Gedanken mehr. Da versucht Philipp sich zu Hause mit der neuen Freundin seines Vaters zu arrangieren.
Belastend ist für Philipp die psychische Krankheit seiner Mutter, auch wenn er kaum Kontakt zu ihr hat. Noch nicht einmal sein bester Freund Lorenz, mit dem er alles teilen kann weiß von seiner Mutter.

Annika Büsing von der ich schon „Nordstadt“ gelesen habe ist eine feine Beobachterin. Sie erschafft Protagonisten in all ihrer Feinheit, ihren guten, wie ihren schlechten Eigenschaften und lässt sie lebendig werden.
Diese Familiengeschichte erzählt die Autorin mit vielen Details. Die psychische Krankheit der Mutter wird dabei gut herausgestellt. Aber auch was das mit Philipp macht, in einer zerrütteten Ehe seiner Eltern und mit der kranken Mutter aufzuwachsen wird hier sehr gut vermittelt. Das Leid und die Scham von Philipp haben mich berührt.
Philipp ist fast 18 Jahre und macht gerade Abitur. Er durchlebt eine Entwicklung, macht erste Erfahrungen mit Partys und Alkohol.

Annika Büsing hat einen sehr bildhaften Schreibstil, man kann sich alles gut vorstellen.
„Wir kommen schon zurecht“ ist ein interessanter Coming-of-Age-Roman und lässt am tief in Philipps Seele blicken.

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