Wer zuerst lügt

Ashley Elston
Thriller
395 Seiten
Übersetzt aus dem Amerikanischen Englisch von Anke Kreutzer
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Wer zuerst lügt gewinnt

Klappentext:
Evie Porter lebt scheinbar das perfekte Leben mit ihrem attraktiven, liebevollen Freund Ryan, in dessen säulengeschmückte Südstaaten-Villa sie bald einziehen wird. Die Sache hat nur einen Haken: Evie Porter existiert gar nicht!
Alles, was sie dem schwer verliebten Ryan bislang über sich erzählt hat, war eine Lüge. In Wahrheit ist er ihr neuer Auftrag. Und Trickbetrügerin Evie weiß, dass sie sich diesmal keinen Fehler mehr erlauben darf, wenn ihr ihr Leben lieb ist. Deshalb rechnet sie mit praktisch allem nur nicht mit der Frau, die sich auf einer von Ryans Partys als Lucca Marino vorstellt. Denn Lucca Marino ist Evies richtiger Name, den sie seit Jahren nicht mehr benutzt hat. Eine Warnung?
Einen Tag später ist die falsche Lucca tot, und für Evie stellt sich nur eine Frage: Wer wird die nächste sein?

„Wer zuerst lügt“ von Ashley Elston ist die erste Empfehlung des Jahres 2024 aus dem Reese Witherspoon Book Club.

Im Mittelpunkt steht Evie Porter. Im Laufe der Story werden die Leser*innen sie noch unter verschiedenen Namen kennenlernen.
In Wahrheit heißt sie Lucca Marino, nur den Namen hat sie lange nicht mehr verwendet.
Sie arbeitet für Mr. Smith den sie noch nie gesehen hat als Trickbetrügerin.
Ryan, bei dem sie einzieht ist ihr aktueller Job.

Mir ist Evie schnell sehr sympathisch gewesen. Auch wenn sie eine Betrügerin ist, mochte ich sie gleich. Man spürt beim lesen, dass die Gefühle für Ryan nicht vorgespielt sind sondern das sie ihn wirklich mag.

Auch bei Ryan ist nicht alles wie es aussieht. Ein Teil seiner Geschäfte ist wohl nicht ganz legal. Auch er ist ein sehr sympathischer Charakter und Evie und Ryan passen gut zusammen.

Als eine Frau mit dem Namen Lucca Marino auftaucht, also mit Evies echtem Namen, sieht Evie das als Warnung ihres Chefs. Als Lucca dann stirbt wird es auch für Evie gefährlich.

„Wer zuerst lügt“ ist ein spannender Thriller der ohne Blutvergießen auskommt.
Ashley Elston spielt mit der Psyche des Menschen und als Leser*in entdeckt man auch vieles zwischen den Zeilen.
Die Story hat zwei Zeitebenen.
Einmal die Gegenwart in der Evie ihren aktuellen Job bei Ryan erledigen soll und dann gibt es Rückblenden die Evie unter verschiedenen Namen, bei verschiedenen Jobs zeigen.
Am Anfang weiß man noch nicht, dass die Rückblenden einen tieferen Sinn haben.

Ashley Elston hat tolle Charaktere zum Leben erweckt. Der Schreibstil der Autorin ist flüchtig, leicht verständlich und richtig packend.
Einmal angefangen konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.
Die Autorin hat einige Überraschungsmomente in ihre Geschichte gepackt. Am Ende nimmt die Geschichte dann noch einmal eine Wende ein und lässt die Leser*innen staunten zurück.

„Wer zuerst lügt“ ist ein spannender Thriller den ich mit großer Freude gelesen habe.

Mörderfinder – Stimme der Angst

Arno Strobel
Thriller
350 Seiten
erschienen im Fischer Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den S.Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar

Pageturner

Klappentext:
Auf einer Beerdigung steht Fallanalytiker Max Bischoff plötzlich einer Frau gegenüber, die seiner großen Liebe Jennifer Sommer zum Verwechseln ähnlich sieht. Aber Jennifer ist seit fünf Jahren tot. Und Max gibt sich noch immer die Schuld daran.
Die Begegnung lässt ihm keine Ruhe, und er spricht die Unbekannte an. Sie ist ebenso erstaunt wie er, es gibt keine Verbindung zu Jennifer.
Obwohl Max mit aller Macht versucht, das Vergangene ruhen zu lassen, gelingt es ihm nicht. Es ist alles wieder da, das alte Trauma, die inneren Dämonen.
Nie wieder wird ein Mensch seinetwegen sterben. Das hat er sich geschworen. Und doch scheint sich genau das zu wiederholen. Denn nur kurze Zeit später verschwindet jemand aus seinem Umfeld. Und Max wird zurück katapultiert in den Keller, in dem er einst Jennifer fand, und jede Hilfe zu spät kam.

Der Band ist spannend und undurchsichtig. Erst taucht eine Frau auf die Jennifer Sommer, die seit 5 Jahren tot ist sehr ähnlich ist und das nicht nur äußerlich sondern auch wie sie sich kleidet und wie sie sich bewegt. Dann wird sein Freund und ehemaliger Kollege Horst Böhmer verletzt und aus seinem engeren Bekanntenkreis verschwindet jemand.
Diese Geschehnisse wecken alle Dämonen in Max. Zusammen mit dem Psychologen Dr. Marvin Wagner versucht Max Licht ins Dunkle zu bringen.

Seit der Trilogie „Im Kopf des Mörders“ ist Max Bischoff mein Lieblings-Charakter aus den Büchern.
Eigentlich habe ich gedacht, dass Arno Strobel seine Charaktere mit der Zeit auch ans Herz gewachsen sind. In diesem Band kommt es mir allerdings so vor, als hätte Arno Strobel eine Voodoo Puppe mit dem Gesicht von Max Bischoff und Nadeln auf seinem Schreibstich liegen. Jeder Stich ist ein Treffer in das Herz von Max.

Besonders gut gefällt mir auch Dr. Marvin Wagner. Er ist so ganz anders als man sich einen Psychologen und Wissenschaftler vorsteht. Ein sehr gelungener Charakter.
Er macht sich einen Spaß daraus die Menschen durch sein Aussehen zu schocken. Max Bischoff und Marvin Wagner wachsen immer mehr zu einem guten Team zusammen.

Kriminalrätin Eslem Keskin läuft in diesem Band zu Hochtouren auf. Jeden Stein den sie findet legt sie Max in den Weg.

Arno Strobel hat es auch mit diesem Band wieder geschafft mich zu begeistern.
Er versteht es einfach Spannung aufzubauen und den Spannungsbogen bis zum Ende aufrecht zu halten. Dazu kommt sein flüssiger und gut verständlicher Schreibstil.
Nach kurzer Zeit kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Die Kapitel haben eine angenehme Länge und enden oft mit einem Cliffhanger. Auch das führt dazu, dass man immer weiter liest. Es gibt solche Bücher, da braucht man kein Essen und kein Trinken sondern will einfach weiterlesen.

Jetzt sind die Buchdeckel zugeklappt und ich hoffe auf viele weiter Fälle mit Max Bischoff.


Gewittermann

Tina N. Martin
Thriller
504 Seiten
erschienen im Blanvalet Verlag
Übersetzt aus dem Schwedischen von Leena Flegler
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Auch der 2. Band ist wieder sehr spannend

Klappentext:

Bei minus 22 Grad wird auf der gefrorenen Ostsee eine Leiche gefunden, doch der alte Mann starb keines natürlichen Todes. Zwei Dutzend Schläge wurden gegen den Schädel des steinreichen Rentners Evert Holm ausgeführt, den Penis hatte der Täter ihm noch vor Eintritt des Todes abgeschnitten. Als Kriminalkommissarin Idun Lind den Fall übernimmt, werden die Hintergründe der Tat klar, die Spur führt ins Rotlichtmilieu Nordschwedens. Und plötzlich betritt Idun eine Welt, in der Geld, Gewalt und Macht schon einmal das Leben zweier unschuldiger Menschen zerstört haben …

„Gewittermann“ von Tina N. Martin ist der 2. Band der Thriller-Reihe „Kommissarin Lind ermittelt“ aus Schweden.

Im Mittelpunkt stehen die zwei Ermittler Idun Lind und Tareq Shaheen aber auch Calle Brand der sich noch von seiner Verwundung erholen muss treffen die Leser*innen wieder.

Kriminalkommissarin Idun Lind arbeitet in der Abteilung für Kapitalverbrechen im nordschwedischen Luleå.
Sie ist eine toughe Ermittlerin, die so schnell nicht schreckt.
Mit ihrem Kollege Calle Brand arbeitete sie immer gerne und gut zusammen.
Calle Brand erholt sich noch von seiner Verletzung. Er wurde im 1. Band angeschossen und lebensgefährlich verletzt.
Zur Verstärkung kommt auch in diesem Band Kriminalkommissar Tareq Shaheen hinzu.
Alle drei Protagonisten waren mir schon im 1. Band sehr sympathisch.

Die Geschichte ist ähnlich aufgeteilt wie beim 1. Band und hat auch wieder zwei Erzählstränge.
In der Gegenwart sind die Leser*innen bei den Ermittlungen dabei.
Ein Mann wird auf dem Eis der gefrorenen Ostsee aufgefunden. Der Mann wurde durch viele Schläge auf den Kopf getötet und ihm wurde der Penis abgeschnitten.
Die Ermittler untersuchen die Vergangenheit des Opfers. Und stoßen auf Bordellbesuche die in Schweden verboten sind. Hat der Tod etwas mit den Bordellbesuchen zu tun?

Der zweite Erzählstrang führt die Leser*innen in die Vergangenheit.
Die Rückblenden decken das tragische Schicksal zweier Jugendlichen auf. Peter wird in der Schule gemobbt und von einer Clique misshandelt. Er ist voller Angst und versteckt sich in den Schulpausen. Als eines Tages die neue Schülerin Silje in seine Klasse kommt hat er eine Verbündete. Sie Beiden sind fast unzertrennlich. Silje klettert am, liebsten auf Bäume, da fühlt sie sich frei. Auch sie läuft vor etwas davon was ihr zu Hause betrifft. Sie spricht es nie aus aber als Leser*in spürt man was bei Silje zu Hause passiert.

Schon durch den spannenden Prolog hat das Buch mich sofort wieder gepackt.
Auch das Auffinden der Leiche katapultiert die Leser*innen sofort mitten in die spannenden Geschichte.
Die Ermittlungen gehen erst langsam voran. Der Mann ist ermordet worden aber das Motiv ist unklar.
Das Tempo steigert sich Stück für Stück und es wird zwischenzeitlich so spannend, dass man beim lesen die Luft anhält.
Die Rückblenden muten an wie eine andere Geschichte und man weiß lange nicht wie es zusammenhängt. Natürlich ahnt man, wenn man den 1. Band gelesen hat, dass in den Rückblenden das Motiv zu finde ist.

Der Schreibstil von Tina N. Martin ist fesselnd und gut verständlich.
Die einzelnen Szenen werden von der Autorin so beschrieben, dass man sie sich gut vorstellen kann.
Mit ihren Ermittlern hat die Autorin tolle Charaktere geschaffen. Idun Lind finde ich besonders sympathisch.
Es macht Spaß zu rätseln wer der Täter ist aber auch als ich einen Verdacht hatte war mir das Motiv bis zum Ende unklar.

Ich freue mich schon auf weitere Fälle aus der Feder von Tina N. Martin.

Apfelmädchen

Tina N. Martin
Thriller
506 Seiten
erschienen im Blanvalet Verlag
Übersetzt aus dem Schwedischen von Leena Flegler
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Spannender Plot, schönes Setting

Covertext:
Ein unglaubliches Verbrechen erschüttert die nordschwedische Stadt Boden: Eine Lehrerin, die keine Feinde zu haben scheint, wird ermordet aufgefunden. Noch dazu hat der Täter ihren Leichnam brutal inszeniert: Zwei dicke Nägel wurden durch die Hände der Toten getrieben; sie selbst hängt an einem Deckenhaken, als ihr Ehemann sie entdeckt. Kriminalkommissarin Idun Lind muss herausfinden, warum es zu der schrecklichen Tat kam. Zusammen mit ihrem eigenbrötlerischem Partner Calle Brandt taucht Idun tief in eine schockierende Familiengeschichte ein – und bringt sich damit selbst in höchste Lebensgefahr …

„Apfelmädchen“ von Tina N. Martin ist der erste Band der Thriller-Reihe „Kommissarin Lind ermittelt“ aus Schweden.

Im Mittelpunkt stehen die zwei Ermittler Idun Lind und Calle Brand.
Kriminalkommissarin Idun Lind arbeitet in der Abteilung für Kapitalverbrechen im nordschwedischen Luleå.
Sie ist eine toughe Ermittlerin die so schnell nicht schreckt.
Mit ihrem Kollege Calle Brand arbeitet sie gut zusammen.
Calle Brand fällt durch seine roten Haare und seine Tattoos auf.
Er hat eine etwas ruppige Art aber ein gutes Herz.
Nach kurzer Zeit stößt Kriminalkommissar Tareq Shaheen als Verstärkung hinzu.
Er kommt aus Stockholm und leitet dort die Abteilung Kapitalverbrechen. Taraq ist ein elegant gekleideter Mann mit einem schwarzen Vollbart. Idun Lind lehnt Tareq erst einmal ab muss sich aber den Anweisungen fügen und mit ihm zusammenarbeiten.

Die Geschichte hat zwei Erzählstränge.
In der Gegenwart sind die Leser*innen bei den Ermittlungen dabei.
Eine Frau wird ermordet aufgefunden.
Das Opfer hängt an der Decke und Nägel sind durch ihre Hände getrieben.
Idun Lind und ihr Partner Calle Brand ermitteln in diesem Fall.
Auf der Suche nach dem Täter und dem Motiv geraden sie selbst in Gefahr.

Der zweite Erzählstrang führt die Leser*innen in die Vergangenheit.
Die Rückblenden decken eine tragische Familiengeschichte auf und haben auf dem ersten Blick nichts mit den Ermittlungen zu tun.
Doch langsam fügen sich die Rückblenden in die Geschichte ein.

Auch wenn man durch die grausame Tat gleich mitten im Geschehen ist, lässt Tina N. Martin ihre Geschichte in einem ruhigen Tempo beginnen. Man hat genug Zeit die Protagonisten kennenzulernen.
Stück für Stück wird das Tempo gesteigerte so, dass es zwischenzeitlich so spannend ist, dass man beim lesen die Luft anhält.
Die einzelnen Szenen werden von der Autorin so beschrieben, dass man sie sich gut vorstellen kann.
Mit ihren Ermittlern hat die Autorin tolle Charaktere geschaffen. Idun Lind finde ich besonders sympathisch.
Es macht Spaß zu rätseln wer der Täter ist aber auch als ich einen Verdacht hatte war mir das Motiv bis zum Ende unklar.

Der Schreibstil von Tina N. Martin ist gut verständlich.
Die Autorin baut gut Spannung auf, die sie im Laufe der Geschichte dann auch noch stetig steigert.

„Apfelmädchen“ ist ein spannender Thriller, der zweite Band „Gewittermann“ liegt schon zum lesen bereit.

Reykjavik

Ragnar Jónasson und Katrín Jakobsdóttir
Thriller
351 Seiten
erschienen im btb Verlag
Übersetzt aus dem Englischen von Andreas Jäger
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den btb Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Island-Thriller

Im August 1956 verschwindet die fünfzehnjährige Lára. Sie hat in ihren Sommerferien als Haushaltshilfe auf einer beschaulichen Insel südlich von Reykjavík gearbeitet, bis sie eines Tages wie vom Erdboden verschluckt ist. Das tragische Ereignis wird zu Islands berühmtestem ungelösten Fall. Dreißig Jahre später geht der Journalist Valur kurz vor dem brisanten Gipfel zwischen Ronald Reagan und Michail Gorbatschow in Reykjavík einer neuen Spur im Fall Lára nach und riskiert damit sein Leben. Denn wenn Lára vor 30 Jahren Opfer eines Gewaltverbrechens wurde, dann hätte der Mörder gerade jetzt genug Gründe, erneut zuzuschlagen.

„Reykjavik“ von Ragnar Jónasson und Katrín Jakobsdóttir ist ein spannender Krimi aus Island.
Von Ragnar Jónasson habe ich die Dark-Iceland-Reihe und die Hulda-Reihe gelesen. Katrín Jakobsdóttir hingegen ist mir als Autorin unbekannt. Sie ist seit 2017 Premierministerin von Island.

Die Gegenwart in der Geschichte spielt im Jahre 1986.
Das Verschwinden der jungen Lára jährt sich zum dreißigsten Mal. Alle 10 Jahre wird der wohl bekannteste ungelöste Fall von der Presse wieder hoch gespült.
Der Journalist Valur kommt der Lösung des Falls, dank einem anonymen Hinweis recht nah. Mit seiner Recherche kommt er dem Geschehen von vor 30 Jahren sehr nahe und begibt sich in große Gefahr.

Ragnar Jónasson und Katrín Jakobsdóttir haben mit „Reykjavik“ ihren ersten gemeinsamen Thriller veröffentlicht.
Die Charaktere sind dem Autorenduo sehr gut gelungen. Sie werden gut beschrieben und sind lebendig.
Valur ist mir schnell sympathisch gewesen. Er steckt voller Energie und ist fest davon überzeugt den 30 Jahre alten ungelösten Fall zu lösen.
Auch Valurs Schwester Sunna war mir gleich sympathisch genau wie der frühere Ermittler Kristján Kristjánsson,
Auch die anderen Charaktere, die zum Teil nur kleine Rollen innehaben sind gut gelungen und bereichern die Geschichte.

Die Beschreibung der Handlungsorte ist detailreich. Man kann sich schnell ein Bild von den Orten machen.
Die Autoren bauen historische Ereignisse in die Geschichte ein, wie die 200 Jahrfeier von Reykjavik und den Gipfel zwischen Ronald Reagan und Michail Gorbatschow in Reykjavik. Das macht die Geschichte recht realistisch.

Der Schreibstil der beiden Autoren ist flüssig und gut verständlich.
Sie bauen recht schnell Spannung auf und man fragt sich was damals wirklich passiert ist.
Am Ende nimmt die Geschichte noch einmal eine überraschende Wendung ein so, dass die Lösung mich überrascht hat.

Der Geschichte steht ein Personenregister voran was ich immer sehr hilfreich finde.
Auch die Erklärung der isländischen Aussprache am Ende der Geschichte finde ich hilfreich. Gerade mit den isländischen Namen tue ich mir immer etwas schwer.

„Reykjavik“ ist ein spannender Thriller den ich mit großem Vergnügen gelesen habe.

White Zero

Thilo Falk
Thriller
444 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Klimathriller

Mitteleuropa wird von einer neuen Eiszeit heimgesucht. Die erbarmungslose Kälte bedroht das Leben aller, die Versorgung der Bevölkerung ist durch eine zerstörte Infrastruktur nicht mehr gewährleistet, Energiepreise sind unbezahlbar. Die Forschung nach den Ursachen läuft auf Hochtouren. Doch dann machen Geophysikerin Dr. Jana Hollmer, deren Partner Clemens Bach sowie der Reederei-Chef Titus van Dijk eine unglaubliche Entdeckung …

„White Zero“ ist ein spannender Klimathriller von Thilo Falk.

Ein erschreckendes Szenario liegt der Geschichte zu Grunde. Europa wird von einer unerklärlichen Kältewelle heimgesucht. In Berlin sind es annähernd -30Grad. Es gibt Kältetode und der Infrastruktur kommt fast zum erliegen.
Ist der Grund der Klimawandel?
Die Geophysikerin Dr. Jana Hollmer versucht den Grund für diese Kältewelle zu finden.

Thilo Falk hat in seiner Geschichte Szenario erschaffen, dass einen Angst machen kann. Die Menschen sind einer extremen Kälte ausgesetzt. Die Energiekosten schießen in die Höhe. Die Versorgung kommt zum Teil zum erliegen.
Das Land, die Menschen und auch die Politik sind überfordert. Die Atmosphäre ist bedrückend und die Hilflosigkeit deutlich zu spüren.

In der Geschichte gibt es recht viele Protagonisten. Ich hatte am Anfang etwas Schwierigkeiten den Überblick zu behalten.
Der wichtigste Charakter ist Dr. Jana Hollmer ist ein sympathischer Charakter. Sie ist ehrgeizig und will hinter das Phänomen kommen.
Ihr Freund hingegen war manchmal etwas nervig. Der Grußkartentexter Clemens Bach sollte wahrscheinlich mit seinen Sprüchen die bedrückende Stimmung auflockern.

Die Handlungsorte wechseln immer zwischen Berlin, Freiburg, verschiedene europäischen Städten, Peking und dem Tschad ab. Man erkennt problemlos an der Überschrift des einzelnen Abschnitts wo man sich gerade aufhält.

Die vielen Handlungsorte lassen gut erkennen, dass es sich um ein globales Problem handelt. Die verschiedenen Perspektiven aus denen die Geschichte erzählt wird macht die Geschichte spannend.

Thilo Falk hat einen fesselnden und flüssigen Schreibstil. Die Geschichte braucht manchmal ein bisschen mehr Aufmerksamkeit ist aber gut zu verfolgen. Ich habe das Buch mit Spannung gelesen.

Agonie

Lea Adam
Thriller
295 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an Vorablesen für das Rezensionsexemplar

Blutrünstiger Thriller

Covertext:

Eine bekannte Umwelt-Influencerin wird auf grausamste Art ermordet in ihrem Loft aufgefunden. Die Mordermittler Jagoda Milosevic und Vincent Frey gehen zunächst von einem Hassverbrechen aus. Die junge Frau legte sich nicht nur mit Großkonzernen an, auch im Netz vertrat sie lautstark ihre extreme Haltung und machte sich nicht nur Freunde damit. Doch je länger Milo und Vince im Umfeld der Toten ermitteln, desto mehr geraten auch Menschen, die ihr nahestanden, unter Verdacht. Die Tierschützerin hatte sich mehr als einmal mit ihrer Arbeit und ihren illegalen Recherchen in tödliche Gefahr gebracht, und auf ihren Spuren tun dies nun auch Vince und Milo.

„Agonie“ ist der zweite Band aus der Reihe Milosevic und Frey ermitteln Thriller von Lea Adam.
Hinter dem Pseudonym verbergen sich die beiden Autorinnen Regina Denk und Lisa Bitzer.

Der Thriller ist sehr blutig und brutal, also keine leichte Kost.

Eine Tierschützerin wird ermordet und hängt von der Decke, ausgeblutet und zum Teil gehäutet. Wie ein Tier im Schlachthaus.
So beginnt der neue Fall den Jagoda Milosevic und Vincent Frey übernehmen.

Wer den ersten Band gelesen hat, weiß das es Frey am Ende schlimm erwischt hat. Jetzt ist er wieder da, muss aber bis zu seiner vollständigen Genesung im Rollstuhl sitzen.

Beide Ermittler sind schwierige Menschen und haben mich im ersten Band schon Nerven gekostet. Ich habe lange gebraucht um mich mit ihnen anzufreunden. Wenn man sie aber erst einmal kennt und weiß welche Probleme sie mit sich herumtragen wird es besser.

Der Fall ist spannend aber auch sehr brutal. Das Opfer eine Influencerin die für Tierrechte einsteht.
Bei den Ermittlungen stoßen Milo und Vince auf viele Hasskommentare unter den Post des Opfers. Ist der Mensch der diese grausame Tat begann drunter zu suchen?

Die Autorinnen beschreiben den Fall wirklich spannend.
Das Lesen ist wahrhaftig nicht immer einfach. Schonungslos beschreiben die Autorinnen wie die Tiere in viel zu engen Ställen gehalten werden und wie sie zur Schlachtbank geführt werden. Viele kommen schon bei dem Weg zum Schlachten vor enge und Angst ums Leben.
Spätestens hier fragt man sich ob ein Stück Fleisch auf dem Teller das wirklich wert ist.

Auch hält man zwischen den Kapiteln immer wieder Einblick in das denken und Handeln der Person die, die Taten (ja es beleibt nicht bei dem einen Mord) begeht. Ein wirklich krankes Hirn mit dem ich auch ein bisschen Mitleid hatte. Also wissen die Leser*innen irgendwann etwas mehr als die Ermittler. Trotzdem bleibt es sehr spannend.
Am Ende wird es wieder zu einem Wettlauf mit der zeit und es wird für die Ermittler sehr gefährlich.

Die beiden Autorinnen bauen schnell Spannung auf und halten sie auch über die ganze Geschichte.
Dabei gehen sie mit einem ordentlichen Tempo voran.
Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich. Kaum zu glauben, dass hier zwei verschiedene Autorinnen gearbeitet haben.
Ich würde mich über weitere Fälle mit Milo und Vincent freuen.

Eisige Stille

Leo Born
Thriller
447 Seiten
erschienen bei Bastei Lübbe
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar.

Kein Erbarmen mit Mara Billinsky

Klappentext:
Frankfurt leidet unter dem heißesten Sommer seit Jahren und das Verbrechen in der Stadt greift eiskalt um sich. Mehrere Morde und Vergewaltigungen machen Kommissarin Mara Billinksy zu schaffen. Und ihr Kollege Jan Rosen stößt im Internet auf verstörende Filme, in denen Menschen missbraucht und lebendig verbrannt werden.
Während die Hitzewelle bleiern über der Stadt hängt, tritt Mara zu lange auf der Stelle. Denn als zwei ihrer engsten Freunde verschwinden und der schwedische Ermittler Erik Nordin wieder vor ihrer Tür steht, weiß die sonst so toughe »Krähe« nicht mehr, wem sie noch trauen kann und wer sie in eine tödliche Falle locken will.

„Eiskalte Stille“ ist schon der 8. Fall der Mara Billinsky Reihe von Leo Born.
Auch dieser Fall hat wieder alles was ein guter und spannender Thriller braucht.
Es ist eben ein echter Leo Born.

Mara Billinsky ist eine etwas eigensinnige Ermittlerin die sich von der Masse an Ermittlern die es in den zahlreichen Krimis und Thrillern gibt deutlich abhebt. Sie hat Ecken und Kanten, ist stur aber vor allem hat sie Biss. Bei ihren Ermittlungen geht sie bis an die Grenze des Erlaubten und manchmal auch darüber hinaus. Aber deswegen lieben wir sie ja auch.
Durch ihr Äußeres, schwarzgefärbtes Haar, mit Kajal schwarz umrandeten Augen, schwarze Kleider und Tattoos stößt sie bei ihren Mitmenschen oft auf Ablehnung.
Mittlerweile hat sie sich bei der Polizei einen Namen gemacht. Aber nicht alle ihre Kollegen mögen Mara.

Bis vor kurzem hat Mara mit ihrem Kollegen Jan Rosen sehr gut zusammengearbeitet. Jan ist das genaue Gegenteil von Mara aber er ist auch ihr Ruhepol. Jan ist in die Abteilung für Internet-Kriminalität gewechselt. Bei diesem Fall fehlt er Mara sehr.

Der oder besser die Fälle sind verzwickt. Mara scheint an mehreren Fronten zu kämpfen. Eine Frau wird von ihrer Firmenpartnerin als vermisst gemeldet. Später wird sie tot aufgefunden.
Jan stößt im Internet auf Verbrechen die gefilmt werden und dann ins Netz gestellt werden.
Die Suche vom internationalen Team nach Polaris geht weiter. Mara hat das Gefühl an etwas großem dran zu sein doch sie tritt irgendwie auf der Stelle, sie kommt in keinem der Fälle weiter. Mara hat noch nie so an sich gezweifelt wie in diesem Band. Dazu kommt noch, dass ihr Privatleben im Chaos versinkt. Der Schwede Nordin tränkt sich wieder in Maras Privatleben und sie sorgt sich um ihre zwei Freunde Hanno und Rafael.

Leo Born hat in diesem Band kein Mitleid mit Mara. Sie hat mir oft leidgetan. Auch wenn es ein Thriller ist und die Spannung aus jeder Seite quillt hätte ich Mara gerne manchmal in den Arm genommen und getröstet.

Leo Born hat wieder einmal eine spannungsgeladene Atmosphäre geschaffen. Dazu die Hitze die über der Stadt liegt und alle aufstöhnen lässt.
Das Buch hat mich von der ersten Seite an fesselt.
Die Kapitel sind recht kurz und enden oft mit einem Cliffhanger.
Wie oft habe ich gedacht nur noch ein Kapitel und dann….
Schlaf wird eh überbewertet. Ich habe es mir lieber mit „Eisige Stille“ und einem roten Sizilianer gemütlich gemacht.

Die Mara Billinsky Reihe ist für mich eine der zurzeit besten deutschen Thriller-Reihen.
„Eisige Stille“ wird somit auch wieder zu meinen Highlights des Jahres gehören.
Das Buch kann man auch lesen, wenn man die ersten Bände nicht kennt. Aber die Sucht wird irgendwann jeden befallen.

Jetzt heißt es wieder warten bis der 9. Band der Reihe erscheint.

Skorpion

Matt Basanisi und Gerd Schneider
Thriller
416 Seiten
erschienen im Blanvalet Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Ehrlich & Anders und den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein Thriller den man so schnell nicht aus der Hand legt

In Palermo wird ein Priester erschossen, in Antwerpen stellen Ermittler drei Tonnen Kokain sicher, in Zürich wirft der lang geklärt geglaubte Selbstmord eines Piloten neue Fragen auf. Doch bei der Schweizer Bundeskriminalpolizei verdichten sich im Sommer 2003 die Hinweise, dass alles mit dem Ex-Banker Baumann zu tun hat, der in Diensten südamerikanischer Narcos steht. David Keller, Bundesermittler und Mafia-Experte, wird auf den vermeintlichen Routinefall angesetzt. Schnell wird klar, dass er es mit einer internationalen Verschwörung zu tun hat, die alles bedroht, woran er je geglaubt hat und seine Gegner ihm vertrauter sind, als er ahnen kann …

„Skorpion“ von Matt Basanisi und Gerd Schneider ist ein Thriller der einen nicht los lässt.
Beide Autoren feiern mit Skorpion ihr Thriller Debüt.
Doch Erfahrung auf dem Gebiet der organisierten Kriminalität haben beide schon gesammelt.
Matt Basanisi ist ein Ex-Ermittler und hat lange in der Abteilung Organisierte Kriminalität der Schweizer Bundeskriminalpolizei gearbeitet.
Gerd Schneider ist ein Filmemacher und hat unter anderem beim Tatort seine Erfahrung gesammelt.
Beide zusammen sind ein Spitzenteam.

Der Bundesermittler und Mafia-Experte David Keller trifft sich mit dem DIA Carabinieri Andrea Monti in Palermo. Dort sollen sie wichtige Dokumente in Empfang nehmen. Anschließend wird der Überbringer erschossen.
Der Ermittler David Keller fragt sich wer dahintersteckt.
Während David Keller wieder an seine Arbeitsstätte zurückkehrt passieren mehrere Dinge auf einmal.
In Antwerpen kommt es zu einem großen Kokainfund und ein Pilot begeht Selbstmord. In den Dokumenten die David Keller in Palermo übergeben wurden findet er Hinweise, dass die Fälle zusammengehören.
Er ist einer internationalen Verschwörung auf der Spur.

Matt Basanisi und Gerd Schneider haben mit „Skorpion“ einen Thriller mit Hochspannung veröffentlicht.
Die beiden Autoren ergänzen sich sehr gut. Matt Basanisi lässt seine Erfahrung als Ermittler einfließen. So wird der Fall sehr realistisch geschildert, der ja auch auf einen reale Begebenheit gründet.
Gerd Schneider hat sicherlich vom Filmemachen ein Händchen für Spannungsaufbau und Dramaturgie.
Alles vereint sich in diesem Buch vorzüglich. Dazu kommen gut gezeichnete Charaktere die uns Leser*innen durch die Geschichte führen.
Der Schreibstil der Autorenduo ist flüssig und gut verständlich.
Die Autoren führen die Leser*innen in eine Welt des organisierten Verbrechens das nur allzu glaubhaft ist.

„Skorpion“ ist ein Thriller der von Anfang bis Ende spannend ist. Ich konnte das Buch zeitweise kaum aus der Hand legen.
Am Ende gibt es noch eine Leseprobe von Band 2 der 2024 erscheinen soll. Ich kann es kaum erwarten.

Die letzte Nacht

Karin Slaughter
Thriller
559 Seiten
Übersetzt aus dem amerikanischen Englisch von Fred Kinzel
erschienen bei Harper Collins
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Harper Collins Verlag für das Rezensionsexemplar.

Spannender Thriller

Vor fünfzehn Jahren veränderte sich Sara Lintons Leben schlagartig, als sie nach einem Barbesuch brutal überfallen wurde. Mittlerweile hat sie es geschafft, das Trauma hinter sich zu lassen: Sara ist erfolgreiche Ärztin und mit einem Mann verlobt, den sie liebt.
Doch eines Nachts, während sie in der Notaufnahme arbeitet, verändert sich alles. Eine junge Frau wird nach einem Überfall schwer verletzt eingeliefert, und Sara muss um ihr Leben kämpfen. Je weiter die Ermittlungen unter der Leitung von Will Trent fortschreiten, umso klarer wird es, dass das, was dieser Frau zugestoßen ist, auf grausame Weise mit Saras eigenem Schicksal zusammenhängt.
Sara Linton muss sich ihrer Vergangenheit stellen .

„Die letzte Nacht“ ist ein spannender Thriller von Karin Slaughter.

Die Ärztin Sara Lintons wird, als eine Patientin in die Notaufnahme eingeliefert wird mit ihrem eigenen 15 Jahre zurückliegenden Schicksal konfrontiert.
Lange hat Sara gebraucht um mit ihrem Trauma zurecht zukommen und plötzlich ist alles wieder da.
Will Trent übernimmt mit seinem Team die Ermittlungen.

Vielen Leser*innen sind die Hauptpersonen in diesem Thriller bekannt. Für mich ist es das erste Buch vom Karin Slaughter und ich bin auch ohne Vorkenntnisse gut in die Story reingekommen.

Die Charaktere werden gut dargestellt.
Will Trent ist mir als Ermittler und auch als Mann an Saras Seite sympathisch.
Sara Lintons hat vor 15 Jahren schlimmes erlebt und ist gerade dabei ihr Trauma hinter sich zu lassen als Dani Cooper eingeliefert wurde.
Stückchenweise erfahren die Leser*innen was Sara damals zugestoßen ist.
Eine Frage die wohl schon seit mehreren Bänden in der Luft hängt.

Karin Slaughter lässt die Story langsam beginnen und steigert dann die Spannung Stück für Stück.
Ich konnte mich gut mit den Charakteren vertraut machen, da sie mir ja bisher unbekannt waren.
Karin Slaughter hat einen flüssigen Schreibstil. Sie besticht durch ihre detaillierte Szenebeschreibung, auch wenn Gewalt angewendet ist. Also keine Autorin für zu zart besaitete Leser*innen.

„Die letzte Nacht“ ist ein spannender Thriller der einen manchmal den Atem stocken lässt. Das Buch hat mich süchtig nach mehr von Karin Slaughter gemacht.