Sein Wille geschehe

Andrew Bridgeman
Thriller
475 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Übersetzt aus dem amerikanischen Englisch von Irene Eisenhut
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Intrigen und Verschwörungen

Klappentext:
Fünf Tage vor der Amtseinführung des neuen Präsidenten hat das FBI einen zwanzig Jahre alten Cold Case gelöst: Ben Danvers ganzes Leben wird auf den Kopf gestellt, als die junge Special Agent Emma Noble ihm mitteilt, dass er das Opfer der berüchtigtsten Entführung des vergangenen Jahrhunderts ist. Seine leibliche Mutter ist die noch zu vereidigende Vizepräsidentin der USA. Betäubt von der Erkenntnis, dass sein ganzes Leben eine Lüge ist, flieht Ben aus dem Rampenlicht von D.C. und sucht nach Antworten. Gemeinsam mit Emma entdeckt er einen brutalen Kult, der sich seit zwei Jahrzehnten darauf vorbereitet, eine tödliche Prophezeiung zu erfüllen und sich schon lange in die dunkelsten Korridore der Macht eingeschlichen hat.

„Sein Wille geschehe“ ist ein starker Debütroman von Andrew Bridgeman.

Der Autor öffnet zu Beginn zwei Handlungsstränge, die mich zu Anfang etwas verwirrt haben. Nach und nach bekommt man eine Übersicht der Ausmaße. Andrew Bridgeman hält die einzelnen Fäden fest in der Hand und es geht auf der Strecke kein Faden verloren. Alle werden bis zum Ende weitergeführt und aufgelöst.

Die Protagonisten sind gut beschrieben. Special Agent Emma Noble hat ihren ersten Tag beim FBI. Sie ist eine sehr engagierte und mutige Frau. Sie wird Special Agent Briar Metcalf zur Seite gestellt. Der erste Fall an dem Emma Noble mitwirken darf ist einen zwanzig Jahre alten Cold Case. Damals wurden die Zwillinge der Familie Hancock entführt. Bis heute gab es keine Spur. Durch einen DNA-Test wurde jetzt einer der Zwillinge identifiziert. Es ist Ben Danvers der sich plötzlich seiner leiblichen Mutter gegenüber sieht. Noch dazu ist seine Mutter die künftige Vizepräsidentin der USA.
Ein Katz und Maus-Spiel beginnt. Intrigen, Lügen, Verschwörungen wechseln sich ab.
Man kann Gut und Böse nicht mehr unterscheiden. Manch ein sympathischer Charakter wird zum Verräter.

Andrew Bridgeman lässt in seinem Thriller schnell Spannung aufkommen und hält sie auch bis zum Ende aufrecht.
Es gibt viele Verdächtige und die führen bis in die höchsten Kreise. Was vor 20 Jahren begann, soll jetzt ein grausames Ende nehmen.
Langsam nähern sich die beiden Erzählstränge an, das wahre Ausmaße kann man allerdings kaum ahnen.

„Sein Wille geschehe“ ist ein starker Debütroman. Ich hoffe, noch viel von Andrew Bridgeman lesen zu dürfen.

Das Nest

Sophie Morton-Thomas
Thriller
304 Seiten
Übersetzt aus dem Englischen von Lea Dunkel
erschienen im Pendragon Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an NetGalley für das Rezensionsexemplar

Familiendrama

Klappentext:
An einem einsamen englischen Küstenort, wo das Marschland auf den Ozean trifft, wo Vögel die bessere Gesellschaft sind, lebt Fran eine ereignislose Routine. Sich um den Campingplatz kümmern, ihren Sohn von der Schule abholen, Abendessen kochen. Freude findet sie nur an den verschiedenen Vogelarten, die sie am Strand beobachten kann. Doch Frans stilles Leben wird plötzlich erschüttert, als die Lehrerin ihres Sohnes verschwindet und Roma in der Nachbarschaft ihr Lager aufschlagen. Zwischen Gerüchten und Anschuldigungen kommen Geheimnisse ans Licht, denen Fran verzweifelt zu entfliehen versucht. Als die Lehrerin tot aufgefunden wird, droht alles auseinanderzubrechen.

„Das Nest“ von Sophie Morton-Thomas ist ein Thriller mit einer düsteren Atmosphäre.

Im Mittelpunkt steht Fran, sie lebt mit ihrem Mann Dom und ihrem Sohn Bruno an der englischen Küste. Dort betreibt Fran einen Wohnwagenpark. Fran hält die Anlage in Ordnung und betreut die Gäste. Jetzt im Winter kommen keine Gäste und sie hat Zeit sich ihrer Leidenschaft, der Vogelbeobachtung hinzugeben.
Doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Brunos Lehrerin verschwindet und eine Gemeinschaft von Roma schlägt ihr Lager auf.

Sophie Morton-Thomas erzählt die Geschichte in einem ruhigen Stil. Doch die Spannung ist ständig greifbar.

Sophie Morton-Thomas beschreibt die schöne Landschaft so, dass man sich alles gut vorstellen kann.

Die Charaktere werden genau beschrieben und man erlebt beim Lesen eine Veränderung, die in ihnen vorgeht. Besonders bei Fran. Ist das zu spüren. Eigentlich habe ich sie als sympathische Frau gesehen, die ihre Familie umsorgt und den Wohnwagenpark verwaltet. Doch sie entpuppt sich als eine Frau, die ihre Familie gar nicht so liebt.

Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Einmal erzählt Fran und einmal Tad, einer der Roma, die sich in der Nähe niedergelassen haben.

„Das Nest“ ist ein ruhiger, aber doch Spannender Thriller, der mit der Psyche der Leser*innen spielt.

Die Wildnis

Sarah Pearse
Thriller
473 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Übersetzt aus dem Englischen von Thomas Bauer
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar

Suche nach einer Vermissten in atemberaubender Landschaft

Klappentext:
Atemberaubende Berge, unberührte Wälder, die Stille der Natur. Detective Elin Warner unternimmt einen Hiking-Trip in einen portugiesischen Nationalpark, um sich in der Einsamkeit von den schrecklichen Ereignissen der letzten Zeit zu erholen. Es ist ein Ort zum Auftanken. Oder um spurlos zu verschwinden. Denn in dem Park wird eine Backpackerin vermisst. Als Elin von dem Fall erfährt und eine mysteriöse Landkarte entdeckt, die die junge Frau zurückließ, geht sie auf die Suche. Doch in der Gemeinschaft aus Fremden im abgelegenen Camp des Parks stößt sie auf eine Mauer des Schweigens. Fieberhaft versucht Elin, die Hinweise zu entschlüsseln und die Vermisste zu finden. Doch schon bald wird die Wildnis zur tödlichen Bedrohung und Elin zur Gejagten.

„Die Wildnis ist der 3. Band der Reihe „Ein Fall für Elin Warner“ von Sarah Pearse.

Elin Warner ist mir aus den vorherigen Bänden schon gut bekannt und ich finde sie sehr sympathisch. Von diesen Fällen und der Trennung von ihrem Partner möchte Elin jetzt etwas Ruhe finden. So sucht sie zusammen mit ihrem Bruder Isaak Erholung im portugiesischen Nationalpark, mit seinen Bergen und unberührten Wäldern.
Außer ihnen gibt es noch ein Geschwisterpaar, nämlich Kier und Penn im Nationalpark.
Die Idylle wird gestört, als Elin von einer vermissten Backpackerin erfährt. Schnell stellt sich heraus, dass die Vermisste Kier ist.

Sarah Pearse beginnt die Geschichte erst einmal ganz ruhig. Die Leser*innen können die schöne Landschaft und die Idylle des Nationalparks genießen. Beim Lesen habe ich richtig Fernweh bekommen.
Doch mit dem Verschwinden der Frau setzt die Spannung ein und das Tempo zieht ein wenig an.

Die Autorin beschreibt ihre Charaktere gut und lässt sie lebendig wirken.
Die Geschichte wird aus 2 Perspektiven erzählt. Einmal in der Gegenwart ist es Elin, die erzählt, dann gibt es Rückblenden in das Jahr 2018 und die werden aus der Sicht von Kier erzählt. Somit lernt man auch Kier gut kennen und kommt langsam hinter das Geheimnis des Verschwindens.

Sarah Pearse hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil.
Mich hat der Thriller „Dier Wildnis“ gut unterhalten und ich wünsche mir noch viele weitere Bücher von Sarah Pearse.

Pretty Perfect: Die perfekte Hochzeit, der perfekte Mord

Ally Condie
Thriller
413 Seiten
erschienen im Rowohlt Verlag
Meine Bewertung:
3 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Konnte mich nicht richtig überzeugen

Klappentext:
Weißer Sand, türkises Meer, kühle Drinks: Die schmale Brücke, die Ellery zum Luxushotel Broken Point bringt, führt direkt ins Paradies. Hier scheint alles perfekt. Eine schillernde Hochzeitsgesellschaft nimmt das Gelände ein, die Erwartung einer echten Traumhochzeit liegt in der Luft. Und Ellery spürt eine Verbindung zur Braut Olivia, die ebenfalls nicht ganz ins Paradies zu passen scheint.
Doch dann zieht ein Unwetter auf, bald stürzt Regen auf das Hotel nieder, Donner zerreißt die Luft. In der Hochzeitsnacht findet Ellery im Pool eine Leiche. Als der Tag anbricht, ist nichts wie zuvor. Durch das Unwetter wurde die Brücke schwer beschädigt. Die Hotelgäste sind gefangen. Schnell kippt die Hochzeitsstimmung in etwas Düsteres, Unberechenbares. Dann liegt am Fuß der Klippen eine zweite Leiche. Niemandem ist zu trauen. Und plötzlich ist Olivia verschwunden.

„Pretty „Perfect“ von Ally Condie ist ein Thriller mit einem spannenden Plot, der mich aber nicht ganz überzeugen konnte.

Ellery nimmt sich eine Auszeit und möchte sich im Luxusresort Broken Point erholen. Im Hotel findet eine große Hochzeit statt. Es scheint alles perfekt, das wahre Paradies. Doch es ziehen dunkle Wolken auf, ein Unwetter ist die Brücke, die zum Resort führt, zerstört, die Gäste können die Hotelanlage nicht verlassen und im Pool liegt eine Leiche.

Der Plot klingt spannend und vielversprechend. Allerdings habe ich schon eine Reihe Thriller in dieser Art gelesen, es ist also nichts neues.

Ally Condie beschreibt das Resort und die Hochzeitsgesellschaft sehr anschaulich. Mir hat die Atmosphäre in diesem Luxurösen Hotel mit all den Kunstobjekten gut gefallen.
Mit eintretendem Unwetter wird die Atmosphäre düster und geheimnisvoll.
Auch die Charaktere wurden vom äußeren gut beschrieben, die einzelnen Eigenschaften der Protagonisten haben mir gefehlt und so habe ich keinen Zugang zu ihnen gefunden.

Die Geschichte schreitet etwas zu langsam voran, so, dass keine richtige Spannung entsteht. Auch das Ende ist war recht konstruiert und hat mich nicht zufriedengestellt.

„Pretty „Perfect“ ist ein Thriller, der sein Potential nicht ausgefüllt hat.

Tote Bucht

Michael Bennett
Thriller
295 Seiten
erschienen im Heyne Verlag
Übersetzt aus dem Neuseeländischen Englischen von Frank Dabrock
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannende Ermittlungen mit schönem Setting

Klappentext:
Hana Westermann hat ihren Dienst eigentlich quittiert, doch als sie in den Dünen von Tātā Bay auf ein Skelett stößt, löst das etwas in ihr aus. Vor 21 Jahren wurde an derselben Stelle schon einmal die Leiche einer jungen Frau gefunden. Der Fall war einer der Gründe, weshalb Hana sich dazu entschieden hat, Polizistin zu werden. Ist es ein Nachahmer oder handelt es sich vielleicht sogar um denselben Täter? Je mehr sie über den Fall herausfindet, desto mehr Zweifel kommen ihr über die früheren Ermittlungen. Die Vergangenheit droht, Hana einzuholen und sie kann niemandem vertrauen.

„Tote Bucht“ ist der 2. Band der Hana-Westermann-Reihe von Michael Bennett.
Den 1. Band „6 Tote“ kenne ich leider nicht, ich finde aber man sollte in vorher lesen, da man so die Protagonisten besser kennenlernt.

Michael Bennett baut sehr schnell Spannung auf. Seine Ermittlerin Hana Westermann ist mir sofort sympathisch gewesen. Sie ist eine Maori und hat den Polizeidienst eigentlich aufgegeben.
Nach dem Fund der Leiche erinnert sie sich 21 Jahre zurück, damals wurde auch eine Leiche gefunden. Hana zweifelt an den früheren Ermittlungen und stürzt sich in den Fall. So deckt sie auch immer wieder neue Ermittlungsfehler auf.

Michael Bennett hat einen spannenden und fesselnden Schreibstil. Die Handlungsorte werden gut beschrieben.
Die Ermittlungen werden auch mit reichlich Spannung erzählt. Der Fall in der Gegenwart, deckt einige Fehler in einem früheren Fall auf. Aber Hana Westermann beißt sich richtig fest.

Der Autor, selbst ein Maori, vermittelt seinen Leser*innen einiges von der Mentalität und von den Traditionen der Maori, dass fand ich sehr interessant. Die eingestreuten Worte in der Sprache der Maori machen die Geschichte authentisch. Im Anhang gibt es dafür ein Glossar und man kann die Worte nachschlagen.

„Tote Bucht“ ist ein spannender Thriller, der mich von Anfang bis Ende in seinen Bann gezogen hat.

Nordkap

Cai Marin
Thriller
600 Seiten
erschienen im Blanvalet Verlag
Meine Bewertung:
3 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Mir fehlte etwas Spannung

Nordnorwegen. Blutüberströmt liegt ein kleiner Junge am Ufer. Kurz darauf fordern unerklärliche Vorgänge vor der Küste des Europäischen Nordmeers weitere Opfer. Während Kriminaloberrat Simen Sundby und sein Team noch vor einem Rätsel stehen, erhalten sie unerwartete Unterstützung von dem Apnoetaucher Eric und dem Aktivisten Cai. Alle Spuren führen zu einem geheimen Forschungsstandort. Doch dann überstürzen sich die Ereignisse, und Simen Sundby wird klar, dass hinter den Kulissen ein gnadenloser Machtkampf tobt, der ganz Norwegen erschüttern wird.

„Nordkap“ ist das Debüt von Cai Marin.

Der Autor schickt als Ermittler Simen Sundby ins Rennen. Sundby hat seine eigene Methode Fälle zu lösen. Seine Aufklärungsquote spricht führ ihn. Da Besondere an Sundby, er hört zu und hört auch auf Das, was zwischen den Zeilen gesagt wird.
Hier bekommt er es mit einem schwierigen Fall zu tun. Am Anfang ist da nur der kleine Junge, der blutüberströmt am Ufer gefunden wird. Aber dabei bleibt es nicht.

Ich habe einige Zeit gebraucht, um in die Geschichte einzutauchen. Es sind recht viele Personen und man muss sich da erst einmal zurechtfinden. Auch bei den verschiedenen Handlungssträngen ist es am Anfang nicht leicht den Überblick zu behalten.

Der Handlungsort, Norwegen und das Nordkap werden gut beschrieben.
Auch die Unterwasserwelt, die der Apnoetaucher Eric erlebt wird, sehr gut vermittelt.

Der Fall an sich ist spannend. Nur zwischendurch zieht die Geschichte sich immer wieder etwas in die Länge. Wenn es zum Beispiel um Militärisches geht, da bin ich immer wieder rausgekommen.

Der Schreibstil von Cai Marin ist an sich angenehm zu lesen, nur schweift der Autor manchmal zu sehr ab, was die Spannung dann mindert.

„Nordkap“ hat mich nicht richtig überzeugt, sollte es einen weiteren Band geben, da werde ich mein Glück noch einmal versuchen.

Eine falsche Lüge

Sophie Stava
Thriller
416 Seiten
Übersetzt aus dem Englischen von Janine Malz
erschienen im S. Fischer Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an NetGalley für das Rezensionsexemplar

Pageturner

Klappentext:
Sloane Caraway ist eine Lügnerin. Sie lügt nicht, um anderen zu schaden, sondern meist nur, um sich selbst ein wenig interessanter zu machen. So auch an jenem Nachmittag im Park, als sie einem weinenden Mädchen hilft und dabei vorgibt, Krankenschwester zu sein. Es kommt ihr ganz leicht über die Lippen, und der Vater des Mädchens, Jay Lockhart, glaubt ihr auf Anhieb.

„Eine falsche Lüge“ von Sophie Stava ist ein spannender Thriller, der einen nicht loslässt.‘

Im Mittelpunkt steht Sloane Caraway. Um sich interessanter zu machen, tischt sie ihren Mitmenschen gerne Lügen auf. So erzählt sie zum Beispiel, ihr Dad seine ein bekannter Filmstar. Als sie ihre Mittagspause im Park verbringt, wird sie auf Jay Lockhart und seine Tochter Harper aufmerksam. Sloane hat die beiden schon öfter gesehen aber nie mit ihnen gesprochen. Doch heute bietet sich die Möglichkeit. Harper weint und Sloane kommt zur Hilfe. Sie behauptet Krankenschwester zu sein und einen guten Draht zu Kindern zu haben. Die Familie Caraway sucht ein Kindermädchen und Sloane ergreift die Chance. Allerdings stellt sie sich mit falschem Namen vor.
Die Caraways sind eine nette Familie und Sloane fühlt sich wohl, bekommt sogar einen guten Draht zu Harpers Mutter Violett.

Sophie Stava lässt die Geschichte langsam und ja, fast harmonisch angehen. Man weiß natürlich, dass Sloane die Familie belügt, doch sonst ist es ein fast idyllisches Leben bei den Lockharts. Doch irgendwann schlägt die Stimmung um. Die ersten Kapitel werden aus der Ich-Perspektive von Sloane erzählt, dann ändert sich die Perspektive plötzlich und verschiedene Personen kommen zu Wort. Auch die Atmosphäre ändert sich. Der Erzählstil wird schneller und spannender. An hier konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Sophie Stava baut endliche Wendungen in ihre Geschichte ein, Lügen und Wahrheit sind kaum zu unterscheiden.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, gut verständlich und vor allem fesselnd.

„Eine falsche Lüge“ ist ein richtiger Pageturner. Mit Freude habe ich das Buch gelesen.

Mittsommer

Lucy Foley
Thriller
480 Seiten
Übersetzt aus dem Englischen von Ivana Marinović
erschienen im Penguin Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar

Pageturner

Klappentext:
Es ist Mittsommer an der Küste von England. Im kühlenden Schatten eines uralten Waldes versammeln sich die Gäste zum Eröffnungswochenende des neuen Luxushotels The Manor. Die opulent gedeckte Tafel biegt sich unter köstlichen Speisen und der Champagner fließt in Strömen, während die Sonne im Meer versinkt, um einer unvergesslichen Party die Bühne zu bereiten.

Doch schon früh stören Jugendliche aus dem Dorf das Fest; immer lauter wird der Unmut der Dorfbewohner, die das Hotelgelände für sich reklamieren. Die Feier eskaliert. Wahre Identitäten werden aufgedeckt und Geheimnisse gelüftet. Feindschaften treten zutage, die unter dem Deckmantel alter Freundschaft daherkamen. Noch bevor die Nacht zuende ist, steht das Gebäude lichterloh in Flammen, und am nächsten Morgen wird an den meterhohen, steil abfallenden Klippen eine Leiche gefunden. Zwischen ihren Fingern klebt eine ölig schwarze Feder. Die Feder eines Rabenvogels. Etwas Dunkles hat sich geregt unter der Mittsommersonne.

„Mittsommer“ ist ein spannender Thriller von Lucy Foley.

An der britischen Küste wird das Nobelhotel eröffnet The Manor. Die Eröffnung wird mit geladenen Gästen feierlich begangen. Doch die feierliche Eröffnung endet in einer Tragödie. Das Hotel steht in Flammen und an den Klippen wird eine Leiche gefunden.

Lucy Foley hat ihren Thriller intelligent aufgebaut. Die Spannung setzt sehr schnell ein und hält sich auch bis zum Ende aufrecht.
Die Geschichte wird aus verschiedenen, sich abwechselnde Perspektiven erzählt. Da ist Francesca, die Besetzerin den Hotels und ihr Mann Owen, Eddi der Barkipper, Bella, die Bewohnerin einer Waldhütte und der ermittelnde Detective Inspektor Walker.

In der Zeit bewegt sich die Geschichte vom Tag der Sommersonnenwende immer wieder einen Tag nach vorne und einen Tag zurück. Durch Tagebucheinträge springt die Geschichte noch einmal 15 Jahre zurück.

Die Charaktere sind gut beschrieben und lebendig. Nach einiger Zeit erkennt man die wahren Gesichter mancher Protagonisten. Nicht alle sind das, was man zu Anfang dachte.

Der Handlungsort wird von Lucy Foley sehr gut beschrieben. Es könnt alles so schön und romantisch sein, wäre da nicht das furchtbare Ende einer Sommernacht gewesen.

Der Schreibstil von Lucy Foley ist mitreisend, flüssig und gut verständlich.

„Mittsommer“ ist ein spannender Thriller, den man nicht aus der Hand legen kann. Ich habe ihn mit Freude gelesen.

Die Schlange von Hamburg

Jürgen Ehlers
Thriller
326 Seiten
erschienen bei BoD
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Jürgen Ehlers für das Rezensionsexemplar

Spannender und atmosphärischer Thriller

Klappentext:
Der erste Tote liegt in der Hamburger S-Bahn, erstochen mit einem Schlangenmesser. Als wenig später ein zweites Opfer in einem anderen Zug gefunden wird, ahnt Kommissar Kastrup, dass es nicht bei diesen zwei Morden bleiben wird. Er glaubt, dass die neue Mordserie mit einem Fall zusammenhängt, den sein Team im letzten Jahr bearbeitet hat. Aber der Mörder ist tot, und gegen Tote wird nicht ermittelt. Der Fall ist abgeschlossen. Oder doch nicht? Kastrup forscht weiter Als sein Vorgesetzter, ihn zu sich bittet, erwartet er deshalb eine Rüge. Doch es geht um ganz andere Dinge. Er ist angezeigt worden. Eine Verwandte behauptet, Kastrup habe seine Frau umgebracht. Immerhin erbt er alles. Ihr geschiedener Ehemann! Es gibt keinen Abschiedsbrief. Und die Anleitung zum Selbstmord, das Buch „Final Exit“, von dem seine Frau gesprochen hatte, ist nirgendwo zu finden.

„Die Schlange von Hamburg“ ist, nach „Der Wolf von Hamburg“ und „Die Hyäne von Hamburg“ der 3. Band der Kommissar Kastrup Reihe von Jürgen Ehlers.

Kommissar Kastrup bekommt es in diesem Band mit einem Mordreihe zu tun. Die Opfer wurden mit einem Schlangenmesser getötet. Das erste Opfer ist in einer S-Bahn zu finden. Bald darauf gibt es ein weiteres Opfer. Kommissar Kastrup weiß, dass er schneller sein muss als der Täter.
Allerdings gerät der Kommissar auch unter Mordverdacht. Er soll seine geschiedene Frau umgebracht haben und wird Erbe ihres Nachlasses.

Jürgen Ehlers hat mich mit „Die Schlange von Hamburg“ wieder genauso begeistert wie mit den vorherigen Bänden.

Seine Charaktere sind facettenreich und lebendig. Kommissar Kastrup und sein Team sind mir ja schon vom ersten Band gut bekannt und ich habe mich gefreut, sie wieder bei ihren Ermittlungen begleiten zu dürfen. Ich finde, besonders menschlich macht die Charaktere, dass man auch etwas von ihrem Privatleben mitbekommt. Es sind schließlich keine Maschinen die nur Arbeiten, sondern Menschen wie du und ich. Hier hat der Autor eine gesunde Mischung zwischen den Ermittlungen und dem Privaten gefunden. Auch auf Sylvia und weitere alte Bekannte werden die Leser*innen wieder stoßen.

Die Handlungsorte werden sehr anschaulich beschrieben. Wer schon einmal in Hamburg war, findet bestimmt bekannte Plätze.

Jürgen Ehlers baut sehr schnell Spannung auf, die er im Laufe der Geschichte immer mehr steigert. Sein Schreibstil ist atmosphärisch, locker und leicht verständlich. Die Seiten fliegen beim Lesen nur so dahin. Ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

„Die Hyäne von Hamburg“ ist ein Thriller, der mich wieder begeistert hat.

Die Insel: Einer kennt die ganze Wahrheit

Ulf Kvensler
Thriller
395 Seiten
Übersetzt aus dem Schwedischen von Sabine Thiele
erschienen im Penguin Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannung vom Feinsten

Klappentext:
Als Isak und Madde die Reise nach Gotland antreten, sind sie voller Zweifel. Wie wird nach Jahren des Schweigens das Wiedersehen mit Isaks Vater verlaufen? Der Vater, vor dessen Unberechenbarkeit Isak immer gewarnt wurde. Doch als das junge Paar auf der Insel ankommt, sind sie überwältigt von der Schönheit, die sie empfängt. Vor allem die makellose Eleganz des väterlichen Anwesens beeindruckt beide sehr. so sehr, dass sie alle Warnungen in den Wind schlagen. Schließlich erwartet sie ein unvergesslicher Sommer. Während die schwüle Luft über Gotland aufsteigt und am Strand Cocktails serviert werden, nehmen die Spannungen in der Gruppe zu. Isak und Madde streiten sich immer häufiger, und lange verschwiegene Geheimnisse der Familie werden ans Tageslicht gebracht. Trotzdem ahnt niemand, welche unheilvollen Folgen die Vergangenheit auf die Zukunft aller Beteiligter wirklich haben wird.

„Die Insel“ ist ein spannender Thriller von Ulf Kvensler.
Isam ist nach dem Tod der Mutter, bei seinem Großvater aufgewachsen. Zu seinem Vater hat er keinen Kontakt. Er war nach dem Tod der Mutter nicht für Isak da und der Großvater hat Isak auch immer vor seinem Vater gewarnt. So hat Isak kein gutes Bild von seinem Vater Frederik. Doch jetzt meldet sich Frederik bei seinem Sohn, weil bei ihm ein Hirntumor festgestellt wurde und er sterben wird. Nach zögern, lässt Isak sich von seiner Freundin Madde überzeugen den Vater zusammen zu besuchen. Frederik freut sich, dass sein Sohn kommt und verspricht ihm und seiner Freundin einen schönen Urlaub auf Gotland. Überwältig von dem weitläufigen Anwesen, vergisst Isak seine Vorbehalte gegenüber dem Vater. Es lässt allerdings nicht lange auf sich warten, bis die Stimmung düster wird, was sich auch auf die Beziehung zwischen Isak und Madde auswirkt.

Ulf Kvensler beginnt die Geschichte ruhig an. Die Leser*innen ahnen zwar schnell, dass hier etwas im Verborgenen liegt. Als Isak und Madde in Gotland angekommen sind, steigt die Spannung in der Geschichte. Der Autor baut nach und nach eine düstere Atmosphäre auf. Die Beziehung zwischen Isak und Madde wird schwieriger. Und Isak findet langsam Erklärungen dazu, was vor 20 Jahren geschehen ist.

‚In einem weiteren Erzählstrang geht es ein paar Jahre vorwärts. Isak ist im Gefängnis. Weswegen das liegt im Dunklen. Als Leserin stelle ich mir die Frage, was ist ei dem Besuch auf Gotland passiert?

Ulf Kvensler hat seine Protagonisten sehr gut gezeichnet, sie wirken richtig lebendig. Die Geschichte wird aus der Sicht von Isak erzählt. Schon nach wenigen Seiten hatte ich das Gefühl, Isak selbst erzählt mir die Geschichte. Passend dazu lässt der Autor dunkle Wolken aufziehen, eine dunkle und mysteriöse Atmosphäre entsteht.

„Die Insel“ ist kein actiongeladener Thriller, eher ein ruhiger Psychothriller, wo man auch viel zwischen den Zeilen lesen kann.
Ich habe das Buch mit großer Freude gelesen.