Tote singen selten schief

Vera Nentwich
Kriminalroman
295 Seiten
erschienen im Selfpublishing
Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Vera Nentwich für das Rezensionsexemplar

Humorvoller Krimi

Klappentext:
Sabine „Biene“ Hagen hat sich überreden lassen und kommt mit zur Probe des Frauenchors Harmonia. Doch der fröhliche Gesang nimmt ein jähes Ende. Die Vorsitzende des Chors ist auf der Fahrt zur Probe zu Tode gekommen. Und es war kein Unfall. Nur logisch, dass die Chorschwestern die erfahrene Detektivin Biene Hagen bitten, in dem Fall zu ermitteln. Doch die erste Verdächtige ist ebenfalls im Chor.

Auch sonst ist Bienes Leben kompliziert genug. Der äußerst attraktive Schulfreund ihres Kompagnons kommt zu Besuch und zu allem Überfluss stiehlt jemand ausgerechnet das Fahrrad von Oma Trudi.

Biene hat alle Hände voll zu tun, die Verdächtigen unter die Lupe zu nehmen, das Gefühlschaos in den Griff zu bekommen und nicht zuletzt Omas Fahrrad wiederzufinden.

„Tote singen selten schief“ ist ein humorvoller Krimi von Vera Nentwich.

Sabine Hagen, genannt Biene ist Detektivin, um dem Alltag einmal zu entkommen, geht sie mit ihrer Freundin zur Probe des Frauenchors „Harmonia“. Doch auch hier wird Biene von der Arbeit eingeholt. Die Leiterin des Chors verunglückt auf der Fahrt zur Chorprobe tödlich. Wie sich herausstellt, war es kein Unfall. Von den Chormitgliedern wird Biene aufgefordert dem Fall nachzugehen.

Vera Nentwich hat liebenswerte Charaktere erschaffen. Biene gefällt mir sehr gut. Sie fängt an im Fall der Chorleiterin zu ermitteln, was bei Jago, ihrem Partner in der Detektei nicht so gut ankommt, weil Biene das unentgeltlich macht. Aber auch privat ist bei Biene einiges los. Ihre Oma Trudi wird das Fahrrad gestohlen und auch hier soll Biene dem Diebstahl nachgehen. Dazu kommt noch ein Mann, der Biene ganz durcheinander bringt.

Als Handlungsort hat die Autorin Viersen am Niederrhein auserkoren. Ein eher ruhiges Städtchen am Niederrhein. Doch auch hier macht das Verbrechen nicht halt. Gut, dass mit Biene eine erfahrene Detektivin vor Ort ist.

Mit viel Humor macht Vera Nentwich den Krimi zu einem echten Wohlfühlkrimi.
Die Protagonisten wurden mit viel Liebe ins Leben gerufen. Ich musste Schmunzeln, als Biene mit ihrer Freundin einen Stadtbummel machte. Betty darf man in kein Buchladen lassen. Erstens kommt sie ewig nicht wieder zurück und zweitens hat sie dann einen Stapel Bücher dabei. Mir geht das genauso. Auch Oma Trudi ist sympathisch und hat das Herz auf dem rechten Fleck.
Der Schreibstil von Vera Nentwich ist flüssig und gut verständlich.
Der Fall wird durchaus spannend erzählt und immer wieder mit Humor aufgelockert. Die Dialoge sind manchmal zum Niederknien.

„Tote singen selten schief“ ist ein echter Wohlfühlkrimi den ich an einem Stück durchgelesen habe. Ich wünsche mir noch mehr Fälle mit der sympathischen Sabine Hagen.

Louisenstraße 13

Petra Teufl
Roman
210 Seiten
erschienen im Selfpublishing
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Petra Teufl für das Rezensionsexemplar

Das Haus in der Louisenstraße

Die Louisenstraße 13 birgt viele geheime Erinnerungen, sogar für Robert Schröder, den Besitzer des Antiquitätengeschäfts. Er kennt jede verborgene Geschichte hinter den einzelnen Objekten. Eines Tages betritt Julia seinen Laden und legt ihm ein vergilbtes Foto vor. Darauf ist er mit ihrer Großmutter als Liebespaar zu sehen. Robert kann sich weder an die Frau noch an das Foto erinnern und begibt sich auf die Suche nach seinen verlorenen Erinnerungen. Doch was er findet, gefällt ihm nicht. Und dann passiert es: Sein Sohn scheint denselben Fehler zu machen, wie er damals. Er verliebt sich. Dabei ist der Liebe nicht zu trauen. Oder doch?

„Louisenstraße 13 – Der Erinnerungsladen“ von Petra Teufl ist der 1. Band einer Reihe um das Haus in der Louisenstraße 13 und seine Bewohner.

Die Autorin erzählt die Geschichte mit viel Gefühl.
In diesem Band geht es um den Besitzer des Hauses und Inhaber des Antiquitätengeschäfts.
Robert Schröder ist eigentlich ein netter Mann der für jeden ein offenes Ohr hat.
Er hört sich gerne die Geschichten an die mit den Antiquitäten verbunden sind.
Doch als Julia mit einem Bild auf dem Robert Schröder mit ihrer Großmutter zu sehen ist reagiert er schroff und abweisend.
Er hat keine Erinnerungen an das Foto oder an die Frau.
Obwohl das Bild deutlich zeigt, dass es sich um ein Liebespaar handelt.

Petra Teufl lässt ihre Leser*innen spüren, dass Robert Schröder nicht unter plötzlichem Gedächtnisverlust leidet sondern etwas verdrängt.
Nur was ist damals geschehen, was ein so großes Trauma in Robert Schröder ausgelöst hat?
Julia sowie auch Robert Schröder versuchen Licht ins Dunkle zu bringen.

Petra Teufl hat tolle Charaktere erschaffen, die ich gerne durch die Geschichte begleitet habe.
Mit einer feinen Sprache erzählt die Autorin die Geschichte.
Am Anfang ist es ein großes Rätselraten wie das Foto zustande gekommen ist.
Ganz langsam kommt die Erinnerungen zu Tage.
Die führen die Leser*innen in die Nachkriegsjahre.
Die Geschichte bleibt, gerade weil die Erinnerungen nur Stückchenweise dargelegt werden immer spannend.
Petra Teufl hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil.
Sie versteht es sehr gut, ihre Leser*innen mit Spannung durch die Geschichte zu führen.

„Louisenstraße 13 – Der Erinnerungsladen“ ist ein unterhaltsamer Roman. Ich würde mich über eine Fortsetzung freuen.

#MS-Das kriegen wir wieder weg

Jasminka Vuković
Biografischer Roman
erschienen im Selfpublishing
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Jasminka Vuković für das Rezensionsexemplar

Ein berührendes Buch und ein Mutmacher für Betroffene

Mia studiert Tiermedizin. Plötzlich kann sie das Skalpell nicht mehr halten.
Die erste Diagnose ist Stress.
Doch die Symptome manifestieren sich.
In der Notaufnahme ergibt eine Untersuchung eine nicht erwartete und schreckliche Diagnose.
MS! Unheilbar!
Mia führt ihr Leben weiter. Studiert, reist nach London, verliebt sich in einen Sportstudenten.
Dann fängt es an Mia schlechter zu gehen. Medikamente schlagen nicht an. Mia wird ein Pflegefall.
Im Rollstuhl sitzend ist Mia auf die Hilfe anderer angewiesen.
Immer an ihrer Seite ihre Mutter.
Sie gibt die Hoffnung auf eine Besserung nicht auf. Begleitet Mia zu allen Therapien, sucht immer nach neuen Denkanstößen.

#MS-das kriegen wir wieder weg ist eine biografische Erzählung von Jasminka Vuković.
Das Buch erzählt die Geschichte ihrer Tochter Mia von den ersten Symptomen bis zur endgültigen Diagnose und darüber hinaus.
Es ist eine Geschichte voller Liebe und Hoffnung.
Es ist aber auch eine Geschichte voller Verzweiflung.

Jasminka ist immer für ihre Tochter da. Versucht ihr immer Hoffnung und Zuversicht zu geben und vor allem die Kraft die Mia benötigt um aus ihrem Teufelskreis wieder herauszukommen.
Immer wieder gibt es Hoffnung und immer wieder kommen Rückschläge.
Viele Freunde und Bekannte ziehen sich zurück.
Viele Menschen wissen nicht wie sie mit dem Schicksal anderer umgehen sollen.

Jasminka Vuković hat sich zu diesem Buch entschlossen, weil ihr genau so etwas ihr gefehlt hat.
Von einem betroffenen Menschen zu hören oder zu lesen.
So erzählt Jasminka auch ungeschönt und schonungslos die Geschichte ihrer Tochter Mia.
Den man muss der Wahrheit ins Auge sehen um dagegen anzukämpfen.

Mich hat das Buch sehr berührt und betroffen gemacht.
Ich bewundere Mia und Jasminka für ihre Stärke und ihren Mut.
Ich denke das Buch wird vielen Betroffenen und ihren Angehörigen Mut machen, die Krankheit in Angriff zu nehmen.