Das Internat

Hannah Richell
Thriller
459 Seiten
erschienen bei Rowohlt Polaris
Übersetzt aus den Englischen von Sabine Längsfeld
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannend und düster

Klappentext:
Am Tag nach Halloween wird in den Wäldern von Thorncombe ein Mädchen tot aufgefunden, im weißen Kleid, mit einer schwarzen Vogelmaske und rätselhaften Worten, die ihr jemand auf Arme und Beine gekritzelt hat. Handelt es sich um einen Ritualmord? Oder eine Party, die eskaliert ist?
Detective Ben Chase beginnt zu ermitteln, und schon bald kommt ihm der Fall gefährlich nahe: Das Opfer ist eine Schülerin des städtischen Privatinternats, das auch seine Tochter besucht und an dem seine Ex-Frau Vertrauenslehrerin ist. Je weiter die Ermittlungen voranschreiten, desto mehr gerät auch die Familie Chase in Gefahr. Befindet sich der Täter innerhalb der Mauern der altehrwürdigen Schule? Eines ist klar: Niemand ist sicher, solange der Killer nicht gefasst wird.

„Das Internat“ ist ein spannender Thriller von Hannah Richell.

Eine Halloweenparty in einem Nobel-Internat die aus dem Ruder läuft. Ein Mädchen mit schwarzem Kleid und Vogelmaske liegt tot im Wald, an einem Turm. Arne und Beine mit seltsamen Zeichen bemalt.
Detective Ben Chase ermittelt in diesem Fall.

Hannah Richell startet die Geschichte gleich mitten im Geschehen und mit Spannung. Die düstere Atmosphäre passt zur Geschichte und zu Halloween. Der Handlungsort, der fiktiv ist wird gut beschrieben. Die Umgebung rund um Bath, sowie der um existieren aber wirklich.

Detective Ben Chase möchte den Fall so schnell wie möglich aufklären, da auch seine Familie betroffen ist. Seine Tochter ist ebenfalls Schülerin an dem Internat und auch seine EX-Frau ist dort Schulpsychologin. Der Detective versucht seiner Rolle als Ermittler gerecht zu werden, aber er ist auch ein Vater, der sich Sorgen um seine Tochter macht.

Es gibt viele Charaktere und sie sind recht unterschiedlich, einige sind mir schnell synaphisch gewesen und andere eher nicht.
Hannah Richell erzählt mit „Das Internat“ eine recht komplexe Geschichte. Es gibt viele Verdächtige aber auch immer wieder Wendungen, die meinen Verdacht zerschlagen haben.

Hannah Richell hat einen flüssigen, gut verständlichen und vor allem fesselnden Schreibstil. Ich habe das Buch recht schnell nicht mehr aus der Hand legen können.

„Das Internat“ ist ein spannender und mysteriöser Thriller den ich gerne gelesen habe.

Die Einladung – Mord nur für geladene Gäste

Kelly Mullen
Kriminalroman
396 Seiten
erschienen im Rowohlt Verlag
Übersetzt aus dem Englischen von Katharina Naumann
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Kriminalroman nach Art von Agatha Christie

Zum Inhalt
Eigentlich möchte es die 76-jährige Rosemary McLane ruhig angehen lassen. Die Zeiten der Partys und der Hektik sind vorbei. Doch da flattert eine Einladung von ihrer reichen Nachbarin Jane, zu einer Cocktailparty auf Mackinac Island ins Haus. Absagen ist nicht möglich, da die Einladung mit einer Drohung versehen ist. Wenn Rosemary nicht erschein, kommt ihr Geheimnis ans Tageslicht. Also erscheint Rosemary mit ihrer Enkelin Addie auf der Party. Mit Rosemary haben sieben weitere Menschen eine Einladung erhalten und alle hüten ein Geheimnis. Als Rosemary und Addie in Janes Herrenhaus ankommen, wütet draußen ein Schneesturm. In Schrei klingt durchs Haus und die Gastgeberin wurde ermordet. Klar ist, der Mörder ist unter den Gästen.

„Die Einladung – Mord nur für geladene Gäste“ ist ein spannender Kriminalroman von Kelly Mullen.
Das Buch ist schön gestaltet, auf der Innenseite sind die Charaktere, mit einer kurzen Charakterisierung abgebildet.

Jane Ireland hat zur Cocktailparty geladen und lässt ein Nichterscheinen nicht gelten. Sie ist das Opfer.

Rosemary „Mimi“ MacLaine ist eine der Gäste. Dabei möchte sie doch nur ihre Ruhe. Hier muss sie allerdings zu einer Miss Marple mutieren.

Addie Paget ist den Enkeln von Rosemary. Sie hat das Online-Detektivspiels Murderscape entwickelt. Auf der Party ist sie genau am richtigen Ort, um Ermittlungen anzustellen.

Auch die anderen Gäste sind gut gezeichnet und bereichern die Geschichte.

Da der Tatort auf einer Insel liegt, kann die Polizei, wegen des anhaltenden Schneesturms nicht zum Tatort kommen. Jetzt heißt es Ruhe bewahren und abwarten. Doch das ist leicht gesagt.

Als Leser*in erfährt man einiges über die illustre Gästerunde. Auch das die Gastgeberin Jane ihre Tochter, mit deren Ehemann betrogen hat.
Mimi und Addi, die ungefähr im gleichen Alter sind, werden zu Hobbydetektivinnen á la Agatha Christies. Die Suche nach dem Täter und die Kombinationen, die sie anstellen, laufen wie in einem Film ab. Man hat schnell Bilder vor Augen.

Die Gäste haben alle ihr Geheimnis, das nicht ans Licht kommen soll. Aber haben auch der Koch oder das Zimmermädchen etwas zu verbergen?

Kelly Mullen erzählt die Geschichte spannend, aber auch mit etwas Humor. Der Krimi liest sich sehr angenehm und ist nicht so blutrünstig. Also auch gut für schwache Nerven.
Die Atmosphäre ist geheimnisvoll und durch den wütenden Schneesturm auch etwas düster.
Kelly Mullen hat einen angenehmen Schreibstil. Ich wurde richtig in die Geschichte reingezogen und habe das Buch an zwei Abenden gelesen.

„Die Einladung“ ist ein spannender und humorvoller Krimi nach guter alter Agatha Christie Zeit.

Ein ganz besonderer Ort

Jojo Moyes
Roman
493 Seiten
erschienen im Rowohlt Verlag
Übersetzt aus dem Englischen von Karolina Fell
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine bezaubernde Liebesgeschichte

Klappentext:
Warum fällt es uns manchmal so verdammt schwer, glücklich zu sein? Das fragt sich Suzanna Peacock oft. Eigentlich ist alles gut: Gerade ist sie zurück in ihr Heimatstädtchen gezogen, in die Nähe ihrer Familie. Ihr Mann Neil wünscht sich sehnlich Kinder und eine gemeinsame Zukunft. Doch etwas scheint immer zu fehlen in Suzannas Leben. Da ist zum einen ihre leibliche Mutter, die sie nie kennengelernt hat. Und zum anderen die nagende Frage, ob sie Neil wirklich liebt. Suzanna fühlt sich nirgends richtig zu Hause, bis sie das Peacock Emporium gründet. Das Café und Ladengeschäft wird schnell zu einem ganz besonderen Ort, nicht nur für Suzanna. Hier findet sie zum ersten Mal in ihrem Leben echte Freunde und ein Gefühl von Zugehörigkeit. Auch zu dem gut aussehenden, rätselhaften Alejandro.

„Ein ganz besonderer Ort“ ist ein wunderschöner Liebesroman von Jojo Moyes.
Das Buch ist bereits 2005 unter dem Titel „Suzannas Coffee-Shop im Wunderlich Verlag erschienen. Jetzt wurde der Roman neu übersetzt und bearbeitet.

Im Mittelpunkt steht Suzanna Peacock. Sie ist zusammen mit ihrem Mann Neil, wieder in ihr Heimatort gezogen. Dort eröffnet Suzanna das Peacock Emporium, ein Café mit einem Ladengeschäft. Bald schon wird es ein ganz besonderer Ort für Suzanna, aber auch für ihre Kundschaft. Es werden gegenseitig Geschichten erzählt, der Umgangston ist herzlich. Nie hat Suzanna sich so Zuhause gefühlt wie hier.

Jojo Moyes hat wieder ganz besonderer Charaktere gezeichnet. Suzanna war mir auf Anhieb sympathisch. Aber auch der Wirbelwind Jessi, der Ehemann Neil und nicht zu vergessen Alejandro mochte ich gerne.

In der Geschichte begleiten die Leser*innen Suzanna, die oft etwas mürrisch wirkt, durch ihr neues Leben mit dem Café und Ladengeschäft. Es gibt aber auch Rückblenden und man lernt die Eltern von Suzanna kennen und auch ihre Vergangenheit. Dadurch kann man Suzanna, mit ihren Zweifeln viel besser verstehen.

„Ein ganz besonderer Ort“ ist eine schöne Liebensgeschichte. Die Autorin lässt aber auch ernste Themen in die Geschichte einfließen. So bekommt man es als Leser*in mit häuslicher Gewalt und Komplikationen bei Geburt und Schwangerschaft zu tun.

Jojo Moyes hat einen leichten und lockeren Schreibstil. Die Handlungsorte beschreibt die Autorin sehr anschaulich. Schnell hatte ich Bilder im Kopf.

„Ein ganz besonderer Ort“ ist eine Wiederentdeckung, die sich zu lesen lohnt.

Aylas Lachen

Lenz Koppelstätter
Roman
367 Seiten
erschienen im Rowohlt Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine schöne Familiengeschichte

Zum Inhalt:
Ayla kennt Anatolien, die Heimat ihrer Mutter nur aus Sommerurlauben. Mit ihrem Großvater Mesut verbindet sie schöne Stunden unter dem Feigenbaum im Garten.
Ihre Mutter Hava ist als junge Frau nach Deutschland gekommen, wurde hier aber nie glücklich. Mittlerweile ist Hava geschieden, den Mann, den sie immer heiraten wollte, aber nicht durfte hat sie nie vergessen. Hava, Ayla und ihr Bruder Yasmin reisen mit dem Auto nach Anatolien, damit Hava ihre große Liebe noch einmal sehen kann.

„Aylas Lachen“ ist eine deutsch-türkische Familiengeschichte von Bestsellerautor Lenz Koppelstätter. Der Autor ist mir von seiner Commissario Grauner Reihe und seiner Gardasee Reihe bekannt. Auf „Aylas Lachen“ war ich sehr gespannt und fragte mich, ob der Autor mich auch in diesem Genre begeistern kann.

Lenz Koppelstätter zeichnet ein klares Bild von türkischem Familienleben, von Traditionen und Zusammenhalt.
Hava, die als junge Frau nach Deutschland kam ist nie glücklich geworden, zumal sie auch ihre große Liebe in der Heimat zurücklassen musste. Ihre Kinder kennen Anatolien nur aus Sommerurlauben. Auch sie Verbinden die Heimat ihrer Mutter mit einem schönen Gefühl.

Der Autor erzählt nicht nur von der Reise nach Anatolien, sondern auch von einer Reise in die Vergangenheit von Hava. Einst hat sie von Freiheit geträumt, hat sich aber den Zwängen ihres Vaters beugen müssen.

Anhand von Hava vermittelt Lenz Koppelstätter sehr realistisch das Gefühl sich in einem fremden Land, mit anderen Kulturen einfinden zu müssen.
Die Leser*innen lernen in der Geschichte einiges der türkischen Kultur kennen.

Der Autor erzählt die Geschichte sehr bewegend. Seine Charaktere sind gut gezeichnet und lebendig. Mir haben Ayla und ihre Familie sehr gut gefallen. Havas Vergangenheit hat mich berührt.

Mit „Aylas Lachen“ konnte mich Lenz Koppelstätter wieder einmal begeistern.

Ein grenzenloser Sommer

Ralf Günther
Roman
299 Seiten
erschienen im Rowohlt Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Kreuzfahrt auf einem DDR-Schiff

Klappentext:
Sommer 1988: Der zwanzigjährige Ronni und die Mittzwanzigerin Sabine lernen sich an Bord der MS Arkona kennen, einem Kreuzfahrtschiff der DDR. Sie ist Jurastudentin und reist in der gehobenen Klasse, er ist ein einfacher Steward. Sie lebt in Frankfurt am Main, er stammt aus Dresden. Ihre Reise führt sie nach Skandinavien, die großen Hafenstädte der Ostsee entlang, mit ausnahmslos westdeutschen Gästen und ostdeutscher Besatzung, mit Bibeln in den Nachtschränken und der Stasi an Bord.
Ronni und Sabine fühlen sich schon bald zueinander hingezogen, obwohl ihre Lebenswelten so unterschiedlich sind. Treffen können sich die beiden nur heimlich. In der Schiffswäscherei tauschen sie sich über ihre Lieblingsfilme aus, über ihre Sorgen, ihre heimlichen Träume. Doch dann wird ihre Beziehung entdeckt, und die Staatssicherheit setzt Ronni unter Druck. Er muss sich entscheiden, für sein Land oder für die Liebe.

„Ein grenzenloser Sommer“ von Ralf Günther erzählt von einem Stück deutscher Geschichte, die mit bisher unbekannt war.

Das Kreuzfahrtschiff Arkona fährt unter der Flagge der DDR. Die Besatzung an Bord stammt aus Ostdeutschland, die Gäste aus dem Westen. Man kann das Schiff ganz einfach über die TUI buchen.
Ronni, der aus Dresden stammt hat sich einen Traum erfüllt und arbeitet als Steward an Bord, was er auch seinem Onkel, der in der Partei ist zu verdanken hat. Die Reise geht nach Skandinavien. Auf dieser Reise lernen Sabine, eine Jurastudentin aus Frankfurt und Ronni sich kennen. Doch Kontakt zwischen der Besatzung und den Gästen ist nicht erwünscht. Dafür ist die Stasi mit an Bord.

Ralf Günther erzählt in diesem Buch eine kleine Liebesgeschichte, die mich berührt hat. Sabine und Ronnie gefallen mir sehr gut. Ronnie ist in der DDR aufgewachsen und hat das Regime nie infrage gestellt. Doch als er auf dem Schiff Sabine kennen und lieben lernt ändert sich das. Die 10 Tage, die ihnen auf dem Schiff zusammen vergönnt sind, sind für sie wie ein grenzenloser Sommer.

Die Atmosphäre vermittelt Sommer und Freiheit. Aber es gibt auch beängstigende Momente, den Ronnie steht im Blick der Stasi.
Die politischen Hintergründe sind interessant zu lesen und waren mir bisher unbekannt. Die MS Arkona fuhr einst unter westlicher Flagge und hieß MS Astor: Sie war das erste Schiff der Serie Traumschiff. Um an Devisen zu kommen, verkaufte die DDR, nachdem das Schiff in ihrem Besitz war, die Passagen an die westdeutsche Bevölkerung.

Gut überwacht von der Stasi, sollte vermieden werden, dass die Besatzung und die Gäste zu viel Kontakt bekommen, oder gar in einem westlichen Hafen von Bord flüchten.

Die Geschichte wird sehr interessant von Ralf Günther erzählt. Ich bin schnell tief in der Geschichte versunken.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig, gut verständlich und fesselnd.

„Ein grenzenloser Sommer“ ist ein interessanter Roman und so viel mehr als eine romantische Liebesgeschichte.

Pretty Perfect: Die perfekte Hochzeit, der perfekte Mord

Ally Condie
Thriller
413 Seiten
erschienen im Rowohlt Verlag
Meine Bewertung:
3 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Konnte mich nicht richtig überzeugen

Klappentext:
Weißer Sand, türkises Meer, kühle Drinks: Die schmale Brücke, die Ellery zum Luxushotel Broken Point bringt, führt direkt ins Paradies. Hier scheint alles perfekt. Eine schillernde Hochzeitsgesellschaft nimmt das Gelände ein, die Erwartung einer echten Traumhochzeit liegt in der Luft. Und Ellery spürt eine Verbindung zur Braut Olivia, die ebenfalls nicht ganz ins Paradies zu passen scheint.
Doch dann zieht ein Unwetter auf, bald stürzt Regen auf das Hotel nieder, Donner zerreißt die Luft. In der Hochzeitsnacht findet Ellery im Pool eine Leiche. Als der Tag anbricht, ist nichts wie zuvor. Durch das Unwetter wurde die Brücke schwer beschädigt. Die Hotelgäste sind gefangen. Schnell kippt die Hochzeitsstimmung in etwas Düsteres, Unberechenbares. Dann liegt am Fuß der Klippen eine zweite Leiche. Niemandem ist zu trauen. Und plötzlich ist Olivia verschwunden.

„Pretty „Perfect“ von Ally Condie ist ein Thriller mit einem spannenden Plot, der mich aber nicht ganz überzeugen konnte.

Ellery nimmt sich eine Auszeit und möchte sich im Luxusresort Broken Point erholen. Im Hotel findet eine große Hochzeit statt. Es scheint alles perfekt, das wahre Paradies. Doch es ziehen dunkle Wolken auf, ein Unwetter ist die Brücke, die zum Resort führt, zerstört, die Gäste können die Hotelanlage nicht verlassen und im Pool liegt eine Leiche.

Der Plot klingt spannend und vielversprechend. Allerdings habe ich schon eine Reihe Thriller in dieser Art gelesen, es ist also nichts neues.

Ally Condie beschreibt das Resort und die Hochzeitsgesellschaft sehr anschaulich. Mir hat die Atmosphäre in diesem Luxurösen Hotel mit all den Kunstobjekten gut gefallen.
Mit eintretendem Unwetter wird die Atmosphäre düster und geheimnisvoll.
Auch die Charaktere wurden vom äußeren gut beschrieben, die einzelnen Eigenschaften der Protagonisten haben mir gefehlt und so habe ich keinen Zugang zu ihnen gefunden.

Die Geschichte schreitet etwas zu langsam voran, so, dass keine richtige Spannung entsteht. Auch das Ende ist war recht konstruiert und hat mich nicht zufriedengestellt.

„Pretty „Perfect“ ist ein Thriller, der sein Potential nicht ausgefüllt hat.

Sommernächte unter dem Eifelturm

Lily Martin
Roman
318 Seiten
erschienen im Rowohlt Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein Wohlfühlroman

Klappentext:
Die Pariser Autorin Aurélie hat eine Schreibblockade. Für ihren Verlag soll sie eine sommerlich-leichte Lovestory verfassen, doch als langjährige Singlefrau fehlt ihr jegliche Inspiration. Sollte sie sich bei einem Datingportal anmelden, um selbst Erfahrungen zu sammeln? Aurélie möchte so gerne an die große Liebe glauben, aber sie hat ihr Herz schon vor Jahren an Mathieu verloren. Der befreundete Buchhändler war stets vergeben. Erst als er Aurélie ein altes Büchlein schenkt, kommt Bewegung in ihr Leben: Es wurde von einer jungen Frau während der Zeit der Résistance verfasst und handelt von einer Liebe in düsteren Zeiten. Die Lektüre berührt Aurélie und sie spürt, dass hier ein Thema für einen ganz großen Roman auf sie wartet. Und dass es sogar auch für ihre eigene Geschichte ein Happy End geben kann.

„Sommernächte unter dem Eifelturm“ ist der 3. Band der Reihe „Paris und die Liebe“ von Lily Martin.
Lily Martin ist das Pseudonym der Erfolgsautorin Anne Stern, von der ich schon sehr viel gelesen habe.

Im Mittelpunkt steht Aurélie, eine Autorin, die gerade mit einer Schreibblockade zu kämpfen hat. Jetzt soll sie für den Verlag eine sommerliche Liebesgeschichte schreiben. Als Single ist das gar nicht so einfach. Aurélies Herz gehört schon lange dem Buchhändler Mathieu, der allerdings in einer Beziehung ist. Als ihr Mathieu ein Buch schenkt, dass sich als Tagebuch herausstellt, verfasst von einer Frau, die in der Zeit der Résistance gelebt hat und von schweren Zeiten und von einer Liebe schreibt, gibt das Aurélie neuen Aufschwung.

Mit „Sommernächte unter dem Eifelturm“ hat Lily Martin mir schöne Lesestunden beschert.
Die Protagonisten waren gut beschrieben und richtig lebendig. Mir waren alle schnell sympathisch.
Die Beschreibung von Paris hat schon ein bisschen Sehnsucht in mir wachgerufen.
Das französische Flair hat die Autorin gekonnt vermittelt. Die Geschichte spielt in der Gegenwart, die Zeit der Résistance und die Frau, die das Tagebuch verfasst hat, spielen nur am Rand eine Rolle. Geben Aurélie aber Inspiration für ihre eigenen Geschichte.

Der Schreibstil von Lily Martin ist flüssig und gut verständlich. Sie findet immer wieder wunderschöne Worte, ja der Schreibstil ist fast poetisch.
Die französischen Worte, die in den Text einfließen, machen die Geschichte authentisch.

„Sommernächte unter dem Eifelturm“ ist genau das richtige Buch, wenn man im Urlaub einfach mal Abschalten möchte. Oder sich einfach nur ein paar schöne und ruhige Stunden gönnen möchte.

Bruch – Am Abgrund

Frank Goldammer
Kriminalroman
364 Seiten
erschienen im Wunderlich / Rowohlt Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Fulminates Ende

Klappentext:
Während Felix Bruch im Krankenhaus liegt, wird Nicole Schauer Augenzeugin eines dramatischen Vorfalls nahe des Dresdner Altmarkts: Ein Auto rast in eine Menschenmenge, der Fahrer entkommt unerkannt. Schnell verbreitet sich in den sozialen Medien das Gerücht, es handle sich um einen islamistischen Anschlag. Die Stimmung in der Stadt wird spürbar stündlich angespannter. Zur gleichen Zeit verschwindet Bruch unter mysteriösen Umständen von der Station. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Schmidtke sucht Schauer nach dem Attentäter – und nach Bruch. Sie befällt eine Ahnung, dass Bruch in den aktuellen Fall verwickelt sein könnte. Und sie ahnt, dass sie ihn nur finden kann, wenn sie endlich die Rätsel seiner Vergangenheit aufdeckt.

„Bruch – Am Abgrund“ ist der vierte und letzte Band der Felix Bruch Reihe von Frank Goldammer der im Wunderlich/Rowohlt Verlag erschienen ist.
Frank Goldammer ist mir durch seine vielen Kriminalromane gut bekannt. Ich freue mich immer, wenn ich ein neues Buch des Autors in Händen halten darf.

Im Mittelpunkt stehen die Ermittler Felix Bruch und Nicole Schauer.
Beide sehr exzentrische Charaktere.

Bruch und Schauer sind Ermittler bei der Mordkommission Dresden.
Bruch besitzt eine schnelle Auffassungsgabe, einen untrüglichen Instinkt und ist damit sehr erfolgreich.
Dabei sind seine Ermittlungsmethoden oft nicht ganz legal.
Bruch ist Einzelgänger und macht es seinen Kollegen oft schwer.
Seine Stimmung wechselt zwischen Manie und Depression.

Nicole Schauer kommt ursprünglich aus Hamburg und hat sich nach einer gescheiterten Beziehung versetzen lassen.
Nach außen hin wirkt Nicole hart, aber im Inneren sieht es ganz anders aus.
Nicole Schauer wird schnell aggressiv. Und sie ist die Einzige, die einen Zugang zu Bruch findet.
Bruch und Schauer zusammen bilden ein explosives Team.
Und es ist nicht selten, dass sie aufeinanderprallen.

Ich kenne die beiden Ermittler schon seit dem ersten Band.
Und so wie Nicole sich langsam Felix angenähert hat, so habe ich mich den Beiden auch angenähert. Bruch hängt immer noch etwas Geheimnisvolles an.
Man erfährt immer wieder Kleinigkeiten aus der Vergangenheit, aber es ist auch noch einiges ungesagt.

Nach dem letzten Fall liegt Bruch im Krankenhaus. Doch plötzlich ist er wie vom Erdboden verschwunden. Schauer, die sich sicher ist, dass Bruch nicht selbstständig das Krankenhaus verlassen konnte, sucht nach ihm.
Aber da ist auch noch der Fall, in dem Schauer ermittelt. Mitten in der Innenstadt ist ein Auto in eine Menschenmenge gefahren. Ein Anschlag? Zusammen mit ihrer Kollegin Schmidtke ermittelt sie. Es kommen viele Ungereimtheiten zu Tage. Schauer fühlt sich mehr und mehr verfolgt. Sie hat das Gefühl, als arbeiten ihre Kollegen gegen sie. Und damit hat sie nicht einmal Unrecht.
Auch die Gedanken von Bruch kommen in der Geschichte immer wieder zum Anklang.
Als Leser*in erfährt man immer mehr von seiner Vergangenheit, vom Leben im Kinderheim. Es ist schon erschütternd, was da alles zur Sprache kommt. Auch auf den tödlich verunglückten Kollegen Bartko stoßen die Leserinnen.

Wie gewohnt baut Frank Goldammer langsam Spannung auf, die dann aber schnell Fahrt aufnimmt. Die Beschreibung der Handlungsorte, vor allem dem ehemaligen und abgebrannten Kinderheim sind recht detailliert. Man kann sich alles gut vorstellen.
Die Charaktere sind gut gezeichnet und lebendig.

„Bruch-Am Abgrund“ ist ein Fulminats Ende der Bruch-Reihe. Hier kennt die Spannung keine Grenzen. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und habe es in zwei Tagen gelesen.

Ländliches Requiem

Davide Longo
Kriminalroman
526 Seiten
Übersetzt aus dem Italienischen von Barbara Kleiner und Felix Mayer
erschienen im Rowohlt Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Lesenswerter Kriminalroman

Klappentext:
Eric Delarue, Geschäftsführer eines Stahlwerks, wird durch einen Kopfschuss lebensgefährlich verletzt. Wer hat den Kunstsammler, Ehemann, Chef, der sich immer für die Belange seiner Angestellten eingesetzt hat, töten wollen?
Die Spur führt Bramard und Arcadipane zu einem längst vergangenen Fall: Nach einer Sportveranstaltung verschwand ein Elfjähriger. Aber dies ist nur eine Fährte in einem komplexen Geflecht aus verbrecherischen Machenschaften.

„Ländliches Requiem“ ist der 5. Band der Reihe „Ein Piemont-Krimi“ von Davide Longo.

Commissario Arcadipane ermittelt zusammen mit seinem alten Freund und Mentor Corso Bramard im Fall des durch einen Schuss schwer verletzten Eric Delarue. Durch die Ermittlungen wird durch seine Ermittlungen auf einen alten Fall aufmerksam. Aber das ist nur eine Spur in seinem komplexen Fall.

Die Ermittler sind aus den vorherigen Bänden bekannt und gefallen mir gut.
Der Autor geht immer in größerem Umfang auf seine Charaktere ein. So begleitet man Arcadipane nicht nur bei seinen Ermittlungen, sondern verfolgt auch dessen Privatleben.
Bramard und Arcadipane sind recht verschieden, aber ein eingespieltes Team und nehmen die Herausforderung den Fall zu lösen an.
Die Charaktere werden gut in Szene gesetzt und jeder wird auf seine eigene Art beschrieben. So ist Arcadipane eher der impulsive und Bramard der etwas ruhigere, der gerne schweigsam ist.

Der Fall ist sehr kompliziert und es gibt verschiedene Ermittlungsansätze. Auch bringt der Autor immer wieder Wendungen ein, was die Spannung erhöht.

Der Schreibstil von Davide Longo ist flüssig und gut verständlich. Seinen Humor, mit dem er die Geschichte immer wieder auflockert, liebe ich.

„Ländliches Requiem“ ist ein spannender Krimi, der die Leser*innen in das schöne Piemont führt. Das Buch kann unabhängig von den vorherigen Bänden gelesen werden.

Ihr werdet sie nicht finden

Andreas Winkelmann
Thriller
380 Seiten
erschienen im Rowohlt Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Thriller


Klappentext:
Jonas war früher einmal Polizist. Bis er für das Verschwinden seiner Tochter einen Verdächtigen zur Rechenschaft zog. Franka ist Privatdetektivin mit einem Talent für digitale Spuren und auf der Suche nach einer Vermissten. Ihre Ermittlungen decken Verbindungen zu einem alten Fall auf – dem von Jonas‘ Tochter, die nie gefunden wurde. Frankas erster Verdächtiger: Jonas. Doch schon bald ermitteln die beiden zusammen. Denn die Vermisste scheint etwas darüber zu wissen, was damals wirklich geschah.

„Ihr werdet sie nicht finden“, ist der neue und spannende Thriller von Andreas Winkelmann.

Jonas wurde zu 7 Jahren Haft verurteilt, weil er Bernd Vollstedt, den Mann, den er für den Mörder seiner Tochter hielt, umgebracht hatte.
Jetzt ist wieder ein Mädchen verschwunden. Silvia, die Tochter des Ermordeten. Die Privatdetektivin Franka wird von der Großmutter des Mädchens mit der Suche beauftragt. Dabei kommen immer mehr Details zu Tage, die mit dem Verschwinden von Jonas Tochter zusammenhängen. Franka versucht Jonas mit ins Boot zu holen und mit ihm zusammen die Wahrheit der beiden Fälle zu finden.

Das sind die groben Umrisse des Plots.
Mehr möchte ich auch nicht verraten, das müsst ihr selbst lesen.

Die Geschichte wird von Andreas Winkelmann sehr spannend erzählt.
Dabei gibt es zwei Zeitebenen. Einmal die Gegenwart, in der Franca nach der verschwundenen Silvia sucht und immer mehr Details entschleiert. Und Rückblicke, die, den Leser*innen das Verschwinden von Isabel und die Suche von Jonas nach seiner Tochter und schließlich den Mord an Bernd Vollstedt.

Nach ein paar Seiten ist man mitten in der Geschichte und es wird auch schon spannend.
Die Spannung steigert sich im Laufe der Geschichte immer mehr und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Die Protagonisten sind recht unterschiedlich und interessant.
Jonas und Franka waren mir beide schnell sympathisch. Obwohl Jonas oft unbeherrscht ist, konnte ich ihn doch gut verstehen. Das Trauma des Verlustes seiner Tochter hat er nicht verarbeitet. Er leitet heute noch darunter, nicht zu wissen, was seiner Tochter geschehen ist und wo ihre Leiche zu finden ist.

Im Laufe der Geschichte kommen immer wieder Theorien auf, was damals geschehen ist.
Die Auflösung ist dann überraschend, aber stimmig.

„Ihr werdet sie nicht finden“ ist wieder ein genial konstruierter Thriller aus der Feder von Andreas Winkelmann.