Unter der Erde

Sara Strömberg
Kriminalroman
462 Seiten
erschienen im Blanvalet Verlag
Übersetzt von Leena Flegler
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Krimi aus Schweden

Klappentext:
Heftige Regenfälle läuten das Ende des Sommers in Åre ein. Das führt schließlich zu einem Erdrutsch mit tragischen Folgen. Zeitgleich wird in Stockholm das Armband des vor Jahren in den Bergen verschwundenen Schafzüchters Jonte Andersson gefunden. Neugierig geworden, beginnt Vera zu recherchieren. Doch die Suche nach der Wahrheit reißt alte Wunden auf und bringt eine schreckliche Vergangenheit ans Licht, die alle Beteiligten ins Unglück stürzen wird …

„Unter der Erde“ ist der 2. Band der Reihe „Ein Fall für Vera Bergström“ von Sara Strömberg. Schon der 1. Band „Im Unterholz“ hat mir gut gefallen.

Es gibt gleich zwei Ereignisse, die Journalistin Vera Bergström interessieren.
In Åre gab es nach heftigen Regenfällen einen Erdrutsch und in Stockholm ist der Armreif des seit Jahren vermissten Schafzüchters Jonte Andersson aufgetaucht. Jetzt heißt es die Hintergründe und Wahrheiten herauszufinden. Die Suche nach der Wahrheit führt in die Vergangenheit und deckt Ungeahntes auf.

Sara Strömberg erzeugt sehr schnell Spannung und eine dunkel und geheimnisvoll Atmosphäre.

Die Protagonisten sind gut gezeichnet und interessant. Vera Bergström ist mir aus dem 1. Band schon gut bekannt und ich habe mich gefreut, sie wieder bei einem Fall begleiten zu dürfen.

Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, was sie besonders spannend macht. Es kommen die Journalistin Vera und Stina, die Schwester des Vermissten Schafzüchters Jonte zu Wort zwischendurch begleitet man auch Claes, bei dem ich zu Anfang nicht wusste welche Rolle er spielt.
Die wechselnden Perspektiven machen die Geschichte interessant und spannend.

Die Nachforschungen bringen ungeahntes zu Tage, was vielleicht besser in der Versenkung geblieben wäre.

Der Schreibstil von Sara Strömberg ist flüssig und gut verständlich. Es hat etwas gedauert bis ich die komplexe Handlung ganz erfasst habe, doch dann konnte ich das Buch kaum zur Seite legen.

„Unter der Erde“ ist ein guter und spannender Schwedenkrimi den ich gerne gelesen habe.

Lava und Lügen auf Lanzarote

Flores & Santana
Kriminalroman
240 Seiten
erschienen bei Haymon Krimi
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an Haymon Krimi für das Rezensionsexemplar

Tod auf Lanzarote

Klappentext:
Bienvenidos a Lanzarote, wo die Lügen sich wie Lava über die vulkanische Landschaft ergießen. Journalist Ben Rodríguez hatte sich seine Arbeitsreise anders vorgestellt. Kulturelle Recherchen, Käseverkostungen und das ein oder andere Gläschen Wein, so schön sollte es sein. Doch neben spannenden Stories und kulinarischen Offenbarungen erwarten ihn vor allem offene Fragen: Was steckt hinter dem mysteriösen Tod des Kunstexperten, der vor wenigen Wochen in einer Lavaröhre gefunden wurde? Ein tragischer Unfall oder ein ausgeklügeltes Verbrechen? Und was haben die Bilder von César Manrique, die am Tatort gefunden wurden, mit dem Todesfall zu tun?

„Lava und Lügen auf Lanzarote“ von Flores & Santana ist der 3. Band der Kanaren-Krimi – Reihe, die alle Kanaren-Fans begeistern wird.
Die ersten beiden Bände „Dunkle Verwicklungen auf La Palma“ und „Tödliche Intrigen auf Teneriffa“ sind im Ullstein Verlag erschienen.

Neuer Fall, neue Kanareninsel. In diesem Band geht es nach Lanzarote. Der Journalist Ben Rodríguez ist beruflich auf der Insel, eine Freundin, Naira Calderón begleitet ihn. Und wie es schon in den vorherigen Bänden passiert ist, so stecken Ben und Naira schnell wieder in Ermittlungen.
Ein Kunstexperte wurde in einer Lavahöhle gefunden. Naira kennt die Frau des Toten. Was liegt näher als wieder die Fühler nach dem Motiv und dem Täter auszustrecken.

„Lava und Lügen auf Lanzarote“ ist ein spannender und gleichzeitig unterhaltsamer Krimi und auch ein bisschen ein Reiseführer.
Die Autoren lassen jeden Band der Krimireihe auf einer anderen Kanareninsel spielen.

Die Charaktere werden gut beschrieben und sind sympathisch.
Besonders liebgewonnen habe Ben und Naira, die ich jetzt schon zum 3. Mal begleite.

Mir hat besonders gut gefallen wie die Autoren neben der Spannung auch noch so viel Interessantes über die Insel und die Menschen die dort Leben in ihre Geschichte gepackt haben.
Ich kenne Lanzarote nicht, doch das Flair der Insel kam sehr gut bei mir an. Bei einem Gläschen Wein und etwas zum Essen lässt es sich dort wohl gut leben.

Der Schreibstil des Autorenduos ist flüssig und gut verständlich.
Das Lesen hat große Freude gemacht.

„Lava und Lügen auf Lanzarote“ ist ein spannender Krimi, der auch viel über die schönen Orte der Insel verrät.
Kanaren-Fans wird beim Lesen sicher das Herz höherschlagen.

Ich freue mich schon auf den nächsten Band und bin schon gespannt, auf welche Insel die Reise gehen wird.

Signora Commissaria und die kalte Rache

Alexander Oetker
Kriminalroman
271 Seiten
erschienen im Atlantik Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Hoffmann und Campe für das Rezensionsexemplar

Bravo, Bravisimo

Klappentext:
In den idyllischen Gassen der Florentiner Altstadt tauchen mysteriöse Vermisstenplakate auf: Die Frauen darauf sind angeblich verschwunden. Tatsächlich aber geht es ihnen gut – abgesehen davon, dass sie alle zutiefst erschrocken sind. Kurz zuvor wurde eine jede von ihnen von einem Unbekannten verfolgt. Was nur will er mit den Plakaten erreichen? Die dynamische Commissaria Giulia Ferrari und ihr einzigartiges Team – der blinde Polizist Enzo, der ehemalige Kripobeamte Luigi, dessen urgemütliche Bar die zentrale Anlaufstelle für das Team ist, und der Hund Tulipan mit seiner unbestechlichen Spürnase – machen sich gemeinsam an die Ermittlungen. Sie müssen sich beeilen, denn in immer kürzeren Abständen tauchen neue Plakate auf …

„Signora Commissaria und die kalte Rache“ ist eigentlich der 3. Band der Reihe Giulia Ferrari ermittelt. Der 1. Band „Signora Commissaria und die dunklen Geister“ ist unter dem Pseudonym Pietro Bellini bei Droemer Knaur erschienen.

Von Alexander Oetker lese ich die Südfrankreich-Krimis sehr gerne. Mit dieser Reihe macht der Autor einen Abstecher in die Toskana.

Seine Charaktere sind wieder recht unterschiedlich und gefallen mir sehr gut.
Besonders die Gruppe der Ermittler.

Commissaria Giulia Ferrari hat ihr Elternhaus, das seit 20 Jahren leer stand, wieder bezogen. Sie hat das Haus hergerichtet und den und den Garten bepflanzt. Sie lebt nach langer Zeit wieder in dem Haus, in dem so viele Erinnerungen hängen, vor allem an ihre liebe Schwester.
Luigi Batista war einst der beste Commissario von Florenz. Heute betreibt er eine Cafébar und hilft nur noch im Notfall bei der Polizei aus. An seiner Seite ist immer sein Hund Tulipan.

Enzo Aleardi ist bei der Polizei meist für die Recherche verantwortlich. Er ist blind und es ist erstaunlich, wie sicher er sich an seinem Arbeitsplatz bewegt. Die Commissaria und Enzo sind mittlerweile liiert.

Der Fall ist recht kompliziert. Ein Fremder verfolgt nachts Frauen und am nächsten Morgen hängen in der Nachbarschaft der Frauen Plakate mit der Überschrift vermisst! Voller Angst wenden sich die Betroffenen an die Polizei. Als eine Frau dann tatsächlich verschwindet ist Eile geboten.

Alexander Oetker baut gleich zu Beginn auf. Es macht Freude dem Ermittlerteam bei seinen Ermittlungen über die Schulter zu schauen.
Dabei lockert der Autor seine Geschichte immer wieder durch Zwischenmenschliches auf, bei dem man die Charaktere besser kennenlernt.
Ich finde das Ermittlerteam einfach genial. Alle drei gefallen mir sehr gut. Manchmal musste ich schmunzeln, wenn Giulia und Luigi sich unterhalten.

Ein Highlight ist auch wie Alexander Oetker Florenz beschreibt. Erst vor ein paar Jahren habe ich die Stadt besucht und hatte schnell wieder Bilder im Kopf.

Alexander Oetker lässt in der Geschichte den Tag immer mit der Heimkehr von Luigis enden. Seine Frau Carla erwartet ihn schon und es gibt ein leckeres Essen. Das Rezept ist immer zum Nachkochen abgedruckt.

„Signora Commissaria und die kalte Rache“ ist ein genialer Toskana Krimi.
Ich würde mich freuen, wenn Alexander Oetker die Reihe mit dem großartigen Ermittlerteam weiterführt.

Schwedenrache

Nele Bruun
Kriminalroman
erschienen im FeuerWerke Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den FeuerWerke Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Schwedenkrimi

Klappentext:
Spätsommer in Südschweden: Eine junge Frau wird vor dem Astrid-Lindgren-Freizeitpark in Vimmerby tot aufgefunden. Wer hat die hübsche und bei allen beliebte Imbissbesitzerin kaltblütig mit einem Pfeil erschossen?
Der Polizeichef der Stadt, Marten Henriksson, nimmt zusammen mit seiner Kollegin und Ex-Frau Lena Wallin die Ermittlungen auf. Eine erste Spur führt zum Klärwerk, mit dessen Geschäftsführung die Tote seit Wochen in einem erbitterten Streit lag. Doch reicht das als Mordmotiv?
Der Fall erweist sich als schwierig. Keiner will etwas gewusst haben, und auch die Familiensituation des Opfers scheint alles andere als entspannt gewesen zu sein. Welche Rolle spielte die beste Freundin? Und wer war der Mann, mit dem die Tote zuletzt gesehen wurde?

„Schweden Rache“ ist der 9. Band der Küstenkrimi-Reihe und der 3. Band mit dem Ermittlerduo Marten Henriksson und Lena Wallin von Nele Bruun.

Der Krimi spielt in Vimmerby, dem Geburtsort von Astrid Lindgren. Dass es einen Astrid-Lindgren-Freizeitpark gibt, wusste ich bisher nicht, ausgerechnet dort wird das Opfer aufgefunden. Dort ermittelt dann auch das Ermittlerduo Marten Henriksson und Lena Wallin. Die zwei Ermittler sind ein gut eingespieltes Team.
Die Frau, eine Imbissbetreiberin wurde mit einem Pfeil schwer verletzt und ist dann schließlich gestorben. Die Ermittler untersuchen ihr berufliches, wie auch ihr privates Umfeld. Dabei erfahren sie, dass die Frau streit mit dem örtlichen Klärwerk hatte. Sie behauptet, dass verschmutztes Wasser in den Fluss geleitet wird. Auch privat scheint bei der Frau nicht alles im Reinen gewesen zu sein.
Was hat dazu geführt, dass die Frau erschossen wurde?

Nele Bruun hat interessante Charaktere erschaffen. Das Ermittlerduo Marten Henriksson und Lena Wallin gefällt mir ausgesprochen gut. Ich habe die vorherigen Bände noch nicht gelesen, werde das aber nachholen. Die Fälle sind zwar abgeschlossen aber mich interessiert die Entwicklung von Marten Henriksson und Lena Wallin, die einmal verheiratet waren.
Auch der Rest des Ermittlerteams und die Nebendarsteller sind gut getroffen.

Nele Bruun baut recht schnell Spannung auf und hält sie auch bis zum Ende aufrecht. Es gibt Verdächtige, aber immer wieder baut die Autorin Wendungen ein und man ist wieder genauso schlau wie vorher.
Der Schreibstil von Nele Bruun ist flüssig, gut verständlich und vor allem fesselnd. Ich habe das Buch an 2 Abenden gelesen, da ich es kaum aus der Hand legen konnte.

„Schweden Rache“ ist ein spannender Krimi mit großartigen Protagonisten und schönem Setting, genau nach meinem Geschmack.

Aller Taten Anfang

Bettina Reimann
Kriminalroman
333 Seiten
erschienen im Selfpublishing
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Bettina Reimann für das Rezensionsexemplar

Spannender und unterhaltsamer Regionalkrimi

Klappentext:
Peer-Adam Prentzel ist tot. Der Literaturpreisträger, dessen Karriere einst am Alkohol scheiterte, verdingte sich kurz vor seinem Tod als Ghostwriter für Biografien. Zugleich hat er endlich einen neuen Roman fertiggestellt, um den sich zwei Verlage reißen. Steht sein Tod mit der persönlichen Rivalität zweier exzentrischer Verleger-Persönlichkeiten in Verbindung? Oder verbirgt sich die Lösung des Falles in der Biografie der ehemaligen Rennfahrerin Anneliese Schlobohm, seinem letzten – unvollendeten – Manuskript? Will jemand verhindern, dass ein tödliches Geheimnis ans Licht kommt? Journalistin Flora Kamphusen und ihr Großvater Carsten Blume, Kriminalhauptkommissar im Ruhestand, ermitteln zwischen Verden, dem Aller-Leine-Tal, Hannover und Braunschweig parallel zur Polizei – und das wird gefährlicher, je näher sie der Lösung kommen.

„Aller Taten Anfang“ ist der 4. Band der „Aller-Reihe“ von Bettina Reimann.

Der Literaturpreisträger und später unter einer Schreibblockade leidende Autor Peer-Adam Prentzel ist tot. Selbstmord, Unfall oder Mord? Die aus den vorherigen Krimis bekannte Kommissarin Grit Heinecke ermittelt.
Aber auch die Familie Kamphusen/Blume ist wieder involviert. Dora Prentzel, die Tante des ums Leben gekommenen, hat früher für die Familie gearbeitet und ist so etwas wie ein Familienmitglied. Sie sucht Hilfe bei Carsten, zumal er mit der Tochter von Dora verbandelt ist.
Der Autor Peer-Adam Prentzel hat wohl endlich einen neuen Roman geschrieben, der vor der Veröffentlichung steht. Zwei Verleger streiten sich um das Werk. Für die Rennfahrerin Anneliese Schlobohm hat Prentzel an einer Biografie gearbeitet. Doch sie ist vor 5 Jahren verschwunden und ihre Überreste wurden vor kurzem gefunden.
Die Journalistin Flora Kamphusen und Enkelin von Carsten Blume soll die Biografie weiterschreiben. Floras kriminalistisches Gespür ist geweckt und sie sucht in den Aufzeichnungen der Biografie nach einem Motiv. Aber auch die zwei Verleger, die Gast im Hotel der Eltern sind, hat sie im Visier. Auch ihre Mutter, die zu den Freizeitermittlern gehört wird neugierig. Carsten wird somit wieder einmal in einen Fall reingezogen, in dem er gar nicht ermitteln will. Viel lieber möchte er sich um die Beziehung mit Marlies kümmern.

Bettina Reimann hat den Kriminalfall intelligent gestrickt. Es macht Spaß die Ermittler im schönen Aller-Leine Tal zu begleiten. Die Charaktere sind gut gezeichnet und lebendig. Carsten Blume und seine Familie sind sehr sympathisch. Die Tochter Anna betreibt mit ihrem Mann auf dem Gutshof ein Restaurant, so gibt es in diesem Krimi immer etwas feines zu Essen. Man sollte also nicht mit leerem Magen lesen. Die Ermittlungen, in die sich Enkelin Flora mehr einmischt als sie sollte, sind spannend. Es gibt verschiedene Personen, die man verdächtigen könnte.

Bettina Reimann hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Sie baut gleich am Anfang Spannung auf, die sie mit einer feinen Prise Humor würzt.
Zwischendurch der eigentlichen Geschichte, gibt es immer wieder Auszüge aus der Biografie von Anneliese Schlobohm zu lesen.

„Aller Taten Anfang“ ist ein Regionalkrimi der mir außerordentlich gut gefallen hat. Im Nachwort schreibt Bettina Reimann, dass ihre Ermittler zumindest eine längere Pause brauchen. Wenn ich einen Wunsch äußern darf, dann das es nur eine Pause ist. Die sei der Familie Kamphusen/Blume gegönnt.

Echnatons Fluch

Constantin Schreiber
Kriminalroman
265 Seiten
erschienen im Hoffmann und Campe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Hoffmann und Campe für das Rezensionsexemplar

ägyptische Geschichte und Spannung meisterhaft verknüpft

Klappentext:

Ägypten, heute: Nahe einer uralten Kultstätte am Nil hat sich eine Sekte angesiedelt, die sich völlig von der Außenwelt abschirmt. Die Mitglieder huldigen Pharao Echnaton – und prophezeien den nahenden Weltuntergang. Als mehrere Mitglieder der Sekte ermordet werden, rückt die isolierte Gemeinschaft ins grelle Licht der Öffentlichkeit. Kommissarin Theodora Costanda nimmt die Ermittlungen auf. Gehen die Morde auf religiöse Eiferer zurück? Oder steckt etwas ganz anderes dahinter? Theodora taucht immer tiefer in einen Fall, der sie tief in die Geschichte des Landes führt, bis hin zum düsteren Geheimnis eines seiner mächtigsten Pharaonen.
„Echnatons Fluch“ ist der zweite Band einer Krimireihe, die in Ägypten angesiedelt ist von Constantin Schreiber.
Der erste Band „Kleopatras Grab“ hatte mir schon gut gefallen. Dieser Band war noch einmal spannender.

Ägypten hat für mich schon immer etwas Mystisches und Magisches. Seit ich eine Nilkreuzfahrt unternommen habe und mich mit der Geschichte Ägyptens befasst habe lässt mich das Land nicht mehr los.

Die Geschichte ist natürlich in der heutigen Zeit angesiedelt. Die Ermittlerin Kommissarin Theodora Costanda hat nach ihrem letzten Fall eine Auszeit genommen und ist in einem Yoga-Retreat.
Bei einem Besuch auf dem Markt sieht sie Mitglieder einer Sekte. Eine der Frauen bittet sie unbemerkt um Hilfe. Nach einigen Erkundigungen kommt eine Frau auf sie zu, die ihre Tochter an die Sekte verloren hat.
Die Sekte lebt fast völlig von der Außenwelt abgeschnitten und huldigt Echnaton. Bei einem Besuch einer alten Kultstätte Echnatons entdeckt sie einen Folterkeller. Ihr Spürsinn ist geweckt und der Fall lässt sie nicht mehr los. Auch ihr Kollege Fadi, der nach dem letzten Fall zur Verkehrspolizei versetzt wurde, will Theo helfen und schleust sich in die Sekte ein. Keiner kann die Gefahr und die Ausmaße einschätzen.

Constantin Schreiber verknüpft in seinem Kriminalroman gekonnt die Geschichte Ägyptens mit der Gegenwart. Der Autor vermittelt den Leser*innen die alte Geschichte und die Kultstätten Ägyptens wunderbar. Dazu noch der Spannende Krimi, was will man mehr.
Die Protagonisten sind gut in Szene gesetzt. Theo und Fadi haben mir schon im ersten Band gut gefallen.

Constantin Schreiber hat einen angenehm zu lesenden Schreibstil. Der Autor baut die Spannung langsam auf und hält sie bis zum Ende. Das Ende nimmt dann unerwartete Ausmaße an.

„Echnatons Fluch“ ist ein spannender und gut zu lesender Kriminalroman, der gekonnt alte Geschichte mit der Gegenwart verknüpft.

Bruch – Am Abgrund

Frank Goldammer
Kriminalroman
364 Seiten
erschienen im Wunderlich / Rowohlt Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Fulminates Ende

Klappentext:
Während Felix Bruch im Krankenhaus liegt, wird Nicole Schauer Augenzeugin eines dramatischen Vorfalls nahe des Dresdner Altmarkts: Ein Auto rast in eine Menschenmenge, der Fahrer entkommt unerkannt. Schnell verbreitet sich in den sozialen Medien das Gerücht, es handle sich um einen islamistischen Anschlag. Die Stimmung in der Stadt wird spürbar stündlich angespannter. Zur gleichen Zeit verschwindet Bruch unter mysteriösen Umständen von der Station. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Schmidtke sucht Schauer nach dem Attentäter – und nach Bruch. Sie befällt eine Ahnung, dass Bruch in den aktuellen Fall verwickelt sein könnte. Und sie ahnt, dass sie ihn nur finden kann, wenn sie endlich die Rätsel seiner Vergangenheit aufdeckt.

„Bruch – Am Abgrund“ ist der vierte und letzte Band der Felix Bruch Reihe von Frank Goldammer der im Wunderlich/Rowohlt Verlag erschienen ist.
Frank Goldammer ist mir durch seine vielen Kriminalromane gut bekannt. Ich freue mich immer, wenn ich ein neues Buch des Autors in Händen halten darf.

Im Mittelpunkt stehen die Ermittler Felix Bruch und Nicole Schauer.
Beide sehr exzentrische Charaktere.

Bruch und Schauer sind Ermittler bei der Mordkommission Dresden.
Bruch besitzt eine schnelle Auffassungsgabe, einen untrüglichen Instinkt und ist damit sehr erfolgreich.
Dabei sind seine Ermittlungsmethoden oft nicht ganz legal.
Bruch ist Einzelgänger und macht es seinen Kollegen oft schwer.
Seine Stimmung wechselt zwischen Manie und Depression.

Nicole Schauer kommt ursprünglich aus Hamburg und hat sich nach einer gescheiterten Beziehung versetzen lassen.
Nach außen hin wirkt Nicole hart, aber im Inneren sieht es ganz anders aus.
Nicole Schauer wird schnell aggressiv. Und sie ist die Einzige, die einen Zugang zu Bruch findet.
Bruch und Schauer zusammen bilden ein explosives Team.
Und es ist nicht selten, dass sie aufeinanderprallen.

Ich kenne die beiden Ermittler schon seit dem ersten Band.
Und so wie Nicole sich langsam Felix angenähert hat, so habe ich mich den Beiden auch angenähert. Bruch hängt immer noch etwas Geheimnisvolles an.
Man erfährt immer wieder Kleinigkeiten aus der Vergangenheit, aber es ist auch noch einiges ungesagt.

Nach dem letzten Fall liegt Bruch im Krankenhaus. Doch plötzlich ist er wie vom Erdboden verschwunden. Schauer, die sich sicher ist, dass Bruch nicht selbstständig das Krankenhaus verlassen konnte, sucht nach ihm.
Aber da ist auch noch der Fall, in dem Schauer ermittelt. Mitten in der Innenstadt ist ein Auto in eine Menschenmenge gefahren. Ein Anschlag? Zusammen mit ihrer Kollegin Schmidtke ermittelt sie. Es kommen viele Ungereimtheiten zu Tage. Schauer fühlt sich mehr und mehr verfolgt. Sie hat das Gefühl, als arbeiten ihre Kollegen gegen sie. Und damit hat sie nicht einmal Unrecht.
Auch die Gedanken von Bruch kommen in der Geschichte immer wieder zum Anklang.
Als Leser*in erfährt man immer mehr von seiner Vergangenheit, vom Leben im Kinderheim. Es ist schon erschütternd, was da alles zur Sprache kommt. Auch auf den tödlich verunglückten Kollegen Bartko stoßen die Leserinnen.

Wie gewohnt baut Frank Goldammer langsam Spannung auf, die dann aber schnell Fahrt aufnimmt. Die Beschreibung der Handlungsorte, vor allem dem ehemaligen und abgebrannten Kinderheim sind recht detailliert. Man kann sich alles gut vorstellen.
Die Charaktere sind gut gezeichnet und lebendig.

„Bruch-Am Abgrund“ ist ein Fulminats Ende der Bruch-Reihe. Hier kennt die Spannung keine Grenzen. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und habe es in zwei Tagen gelesen.

Kleopatras Grab

Constantin Schreiber
Kriminalroman
318 Seiten
erschienen im Hoffmann und Campe Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an Hoffmann und Campe für das Rezensionsexemplar

ägyptische Geschichte und Spannung wunderbar vereint

Klappentext:
Als der Priester der Sankt-Nicholas-Kirche in Alexandria tot aufgefunden wird, herrscht nicht nur in der Gemeinde heller Aufruhr: Alles deutet auf Mord hin. Doch wer oder was steckt dahinter, die Mafia, ein Familienstreit oder doch der erfolgshungrige Archäologe, der in den Gotteshäusern der Stadt etwas zu suchen scheint und vielen ein Dorn im Auge ist? Die junge Kommissarin Theodora Costanda wird mit dem Fall betraut und stößt auch durch ihre Außenseiterrolle als Frau, als Angehörige der griechischen Minderheit, als Christin bei ihren Ermittlungen auf eine Mauer des Schweigens. Doch sie gibt nicht auf und kommt einem uralten Bund auf die Spur, der eines der größten Geheimnisse der Antike zu bewahren sucht, um jeden Preis.

„Kleopatras Grab“ ist der erste Band einer Krimireihe, die in Ägypten angesiedelt ist von Constantin Schreiber.

Ägypten hat für mich schon immer etwas Mystisches, magisches. Seit ich eine Nilkreuzfahrt unternommen habe und mich mit der Geschichte Ägyptens befasst habe lässt mich das Land nicht mehr los.
Auf den Kriminalroman von Constantin Schreiber war ich deshalb sehr gespannt.

Die Geschichte ist natürlich in der heutigen Zeit angesiedelt. Die Ermittlerin Kommissarin Theodora Costanda hat keinen leichten Stand. Zum einen ist sie eine Frau und die haben es in diesem Land noch einmal ein bisschen schwerer, zum anderen ist sie Christin und in Belgien aufgewachsen. Mir hat Theo auf Anhieb gut gefallen.

Ein Priester wird ermordet und es ist nicht klar, ob es ein Anschlag war oder ob eine familiäre Situation zum Tod des Priesters geführt hat.
Doch es bleibt nicht bei dem einen Opfer. Ein Archäologe rückt in den Kreis der Verdächtigen.

In diesem Kriminalroman spielt die Ermittlung natürlich die Hauptrolle. Aber auch der ägyptischen Geschichte, hier vor allem rund um Kleopatra, wird in der Geschichte einen Platz eingeräumt. Das hat mir besonders gut gefallen. Ich habe beide Teile des Krimis mit Spannung verfolgt, die Ermittlungen so wie die Ausführungen über Kleopatra und des nie entdeckten Grabs der Königin.

Constantin Schreiber hat einen angenehm zu lesenden Schreibstil. Gekonnt verpackt er die alte Geschichte Ägyptens in einen spannenden Kriminalroman. Seine Charaktere werden gut in Szene gesetzt und sind lebendig.

„Kleopatras Grab“ habe ich mit Freude gelesen. Der zweite Band „Echnatons Fluch“ liegt bei mir schon zum Lesen bereit.

Das Teufelshorn

Anna Nicholas
Kriminalroman
412 Seiten
Übersetzt aus dem britischen Englisch von Eva Regul und Alexandra Berlina
erschienen im Diogenes Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Diogenes Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannende Ermittlungen auf Mallorca

Isabel Flores genießt ihren Cortado in der Bar Castell im malerischen Dorf Sant Martí, als der friedliche Sommertag jäh durch eine Schreckensnachricht verdunkelt wird: Ein kleines Mädchen ist verschwunden, am Strand entführt, und Hauptkommissar Tolo Cabot bittet seine ehemalige Kollegin Isabel um Hilfe. Als Ermittlerin war sie berühmt für ihren scharfen Verstand und ihre beinahe unheimliche Intuition, doch nun beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.

„Das Teufelshorn“ ist der Start eine Mallorca-Krimireihe von Anna Nicholas.

Anna Nicholas entführt ihre Leserinnen nach Mallorca. Als Leserin ist man zu Beginn gleich bei der Entführung eines kleinen Mädchens dabei. Jetzt ist schon eine gewisse Spannung aufgebaut.
Dann lernt man erst einmal Isabel Flores kennen. Sie war früher Kommissarin, zurzeit kümmert sie sich um die Vermietung der Ferienhäuser ihrer Mutter. Als ihr früherer Kollege Hauptkommissar Tolo Cabot sie um Hilfe bittet, um das entführte Mädchen zu finden, spürt Isabel, dass ihr Jagdinstinkt noch vorhanden ist. Schon in ihrer Zeit als Kommissarin in Palma hat Isabel Entführungsfälle bearbeitet. Die Ermittlungen bringen Isabel zu der Drogenszene. Als auch noch ein Mann ermordet wird, soll Isabel auch hier bei den Ermittlungen Dabeisein.

Wer schon einmal die Insel besucht hat, wird viele bekannte Orte wiederentdecken. Die Autorin beschreibt die Insel sehr detailliert. Ich habe die schöne Landschaft und die Orangenplantagen förmlich vor mir gesehen und hatte den Geruch der Blüten in der Nase. Auch die Protagonisten werden gut in Szene gesetzt. Es sind viele Personen in dem Kriminalroman involviert und man braucht etwas, um alle richtig zuordnen zu können. Die Ermittler gefallen mir gut, besonders Isabel ist eine starke Persönlichkeit und mir gleich sympathisch gewesen.

Der Fall des entführten Mädchens und des ermordeten Mannes wird spannend geschildert. Es kommen immer wieder kleine Details zu Tage, die zum Täter führen sollen. Es macht Spaß mitzuraten, dabei machte es Anna Nicholas ihren Leser*innen nicht einfach.

„Das Teufelshorn“ ist ein spannender Kriminalroman mit schönem Setting. Ich freue mich schon auf den 2. Band.

Mord im Wattenmeer

Daniela Gesing
Kriminalroman
272 Seiten
erschienen im Maximum Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Maximum Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein toller Urlaubskrimi

Femke Janssen, die pfiffige Reinigungskraft für Ferienhäuser in Dangast, dem beschaulichen Küstenort an der Nordsee, hat ein Faible für englische Krimis. Als sie an einem schönen Samstagmorgen beim Putzen im Ferienhaus „Wattenmeer“ am Fuß der Treppe eine Frauenleiche findet, ist ihr detektivischer Spürsinn geweckt.
Da der oft drömelige Chefermittler Fiete Pannkok den Fall trotz diverser Ungereimtheiten zu den Akten legen will, tut sich Femke mit ihrem Exfreund Lasse zusammen, der ebenfalls bei der Vareler Kripo arbeitet. Gemeinsam mit ihm und ihrer schrulligen alten Nachbarin Grete sowie der neuen Gerichtsmedizinerin Ebba Dierksen beginnt sie zu ermitteln.

„Mord im Wattenmeer“ von Daniela Gesing ist der ideale Urlaubskrimi.
Die Autorin ist mir von ihrer Luca Brassoni-Reihe, die in Venedig angesiedelt ist, gut bekannt.

Femke Janssen wollte eigentlich zur Polizei, nur hat das nicht geklappt. Jetzt studiert sie und finanziert sich und ihr Studium mit einem Job als Reinigungskraft von Ferienhäusern.
Als sie das Ferienhaus „Wattenmeer“ für die nächsten Gäste vorbereiten will, macht sie eine schreckliche Entdeckung. Femke findet eine Frauenleiche. Chefermittler Fiete Pannkok und sein Team, darunter lasse mit dem Femke in einer on-off-Beziehung steht übernehmen den Fall.
Chefermittler Fiete Pannkok ist nicht gerade ein engagierter Polizist und würde den Fall am liebsten zu den Akten legen. Das weckt Femkes Spürsinn, die schon länger überlegt hat eine Detektei zu gründen. Zusammen mit Lasse und der neuen Gerichtsmedizinerin Ebba Dierksen stellt Femke Nachforschungen an. Auch Femkes Vermieterin, die Witwe Grete Flottbeck steckt ihre Nase in die Ermittlungen.

Daniela Gesing hat großartige Charaktere zum Leben erweckt. Femke war mir schnell ans Herz gewachsen. Auch die anderen Charaktere sind mir sympathisch, sogar der grummelige Chefermittler Fiete Pannkok ist eigentlich sympathisch. Bei ihm sind es die Lebensumstände, die ihn so verschroben haben werden, lassen.

Der Handlungsort, dass beschaulich Dangast an der Nordsee wird gut beschrieben u d weckt Urlaubsgefühle.

Die Geschichte wird spannend erzählt. Bei der einen Leiche wird es nicht bleiben, aber das müsst ihr selbst lesen.
Daniela Gesing schickt verschiedene Verdächtige ins Rennen, die alle ein Motiv haben könnten.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut verständlich. Manchmal war mir das Ganze ein wenig zu konstruiert. So viele Zufälle die Femke weiterhelfen, kann es nicht geben. Aber davon abgesehen, ist „Mord im Wattenmeer“ ein spannender und unterhaltsamer Krimi.
Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Band.