Dunkle Verbindungen – Lost in Fuseta

Gil Ribeiro
Kriminalroman
364 Seiten
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Tolle Charaktere, spannende Story

Der Sommer neigt sich dem Ende. Die Touristenströme verebben langsam.
Der Herbst ist eigentlich eine ruhige Zeit in Fuseta.
Leander Lost und Soraia sind gerade erst in ihr neues Haus gezogen und planen ihre Hochzeit.
Da wird in einem Golfteich eine Leiche gefunden.
Außerdem wird ein Werttransport überfallen und ausgeraubt.
Der Überfall weckt böse Erinnerungen in Graciana Rosado.
Genau bei so einem Überfall ist vor sieben Jahren ihr Bruder Elias erschossen worden und ihren Vater hat eine Kugel in den Rollstuhl gebracht.
Sind es die gleichen Täter?
Graciana beschließt die Mörder ihres Bruders zu finden.

Bei dem aktuellen Überfall wurde Miguel Duarte von einer Kugel am Kopf versetzt.
Duarte verliert dabei den Teil seines Gedächtnisses, dass seine Identität gespeichert hat.
Los hilft seinem Kollegen dabei sich wieder zu finden.

„Dunkle Verbindungen“ ist der 6. Band der Leander Lost Reihe von Gil Ribeiro.

Die Krimireihe besticht durch ihre interessanten Protagonisten.

Leander Lost, Kriminalkommissar aus Hamburg kam vor über 2 Jahren im Rahmen eines Austauschprojekt zur Polizei nach Fuseta.
Mittlerweile ist er fester Bestandteil des Teams unter der Leitung von Sub-Inspektorin Graciana Rosado.
Sein Markenzeichen schwarzen Anzug, weißes Hemd, schwarze Lederkrawatte und Espadrilles
Lost ist Asperger Autist, sehr geradlinig, kann schwer Gefühle zeigen und ist für mich einer der interessantesten Charaktere, den die Krimiwelt hergibt.

Seine Kollegen Graciana Rossado und Carlos Esteves gefalle mir auch sehr gut.
Auch der Umgang miteinander, wie sie auf Leander Lost eingehen, wenn auch manchmal mit einem Augenrollen gefällt mir gut.

Der etwas extravagante Miguel Duarte gefällt mir in diesem Band auch sehr gut. Er weiß nach seiner Kopfverletzung nicht mehr wer er ist.
So nett und freundlich hat man Duarte noch nie erlebt.
Besonders schmunzeln musste ich als er plötzlich einen schwarzen Anzug und Espadrilles trug.

Der Fall ist sehr spannend erzählt.
Er nimmt größere Ausmaße an als am Anfang gedacht.
Die Lesenden wissen mehr als die Ermittler da sie die Täter wie auch die Ermittler jeweils in einem Handlungsstrang verfolgt können.

Gil Ribeiro versteht es Spannung zu erzeugen und sie über die gesamte Story zu halten.
Auch bei diesem Band steigert er die Spannung am Ende wieder ins unermessliche. Aber auch der Humor fehlt in diesem Buch nicht und dazu kommt noch einiges an portugiesischem Lokalkolorit.
Es war schwer das Buch auch nur für kurze Zeit aus der Hand zu legen.
Ich habe es in zwei Abenden verschlungen.
Jetzt heißt es wieder warten, bis hoffentlich der 7. Band der erfolgreichen Krimireihe erscheinen wird.

Die Möwen von Fehmarn Kampf um den Südstrand

Rebecca Schulz
Cosy Krimi
erschienen bei Rebecca Schulz
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an Rebecca Schulz für das Rezensionsexemplar

Auch Band 2 ist wieder ein tierisches Lesevergnügen

„Die Möwen von Fehmarn – Kampf um den Südstrand“ von Rebecca Schulz ist der 2. Band einer tierisch guten Cosy-Krimireihe.

Im Mittelpunkt stehen die 5 Möwen der Möwengang „Die Wilden“.
Ihr Anführer ist Mattis der Klugscheißer.

Die Möwen lieben es den Urlaubern die Brötchen aus der Hand zu reisen.
Ich finde es sehr amüsant zu lesen wie die Möwen die Menschen belauern und den richtigen Moment abpassen um sich die Brötchentüte zu schnappen. Mattis hat ja schon manchmal Mitleid mit den Menschen aber Berti hat doch immer so einen großen Hunger.
Die Möwen halten sich am liebsten am Südstrand auf, hier ist immer was los.
Doch sie müssen ihn auch gegen Konkurrenten schwer verteidigen.

Die Möwen habe ich schon im ersten Band „Mord am Südstrand“ in mein Herz geschlossen.
Sie benehmen sich wie richtige Lausbuben und man vergisst manchmal beim lesen völlig dass es sich ja um Möwen handelt.

Auch über die verschiedenen Möwenarten wie Silbermöwe, Mantelmöwe und Lachmöwe und wie sie sich unterscheiden kann man lesen.

Rebecca Schulz erzählt die Geschichte mit einer ordentlichen Portion Humor.
Die Figuren haben alle einen besonderen Charakter.
Da gibt es nicht nur die Möwengang sondern auch den Ältestenrat, die Entenpolizei und allerlei andere gefiederte Protagonisten.

„Die Möwen von Fehmarn Kampf um den Südstrand“ ist ein leichter und humorvoller Krimi den man in einem Zug weg lesen kann.
Am besten in einem Strandkorb an der Nordsee.

Nordwestschuld

Svea Jensen
Kriminalroman
399 Seiten
erschienen bei Harper Collins
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Harper Collins Verlag für das Rezensionsexemplar.

Aktuelles und spannendes Thema

Die Buchhändlerin Inken Peters meldet ihre Chefin Karla Hensel als vermisst.
Anna Wagner von der Soko St. Peter-Ording übernimmt den Vermisstenfall.
Bei den Ermittlungen im Umfeld der Vermissten stellt sich heraus, dass sie über Facebook einen Mann kennengelernt hat, der in eine Notlage geraden ist.
Karla Hensel hat ihm offensichtlich Geld überwiesen.
Zur gleichen Zeit tauchen am Ordinger Strand Leichenteile auf.
Die Leichenteile können Elke Färber zugeordnet werden.
Sie wurde vor zwei Jahren als vermisst gemeldet.
Auch sie hatte über Internet einen Mann kennengelernt und wollte sich offensichtlich mit ihm treffen.
Sind beide Frauen einem Love-Scammer aufgesessen?
Und sind diese auch für das Verschwinden der Frauen verantwortlich?

„Nordwestschuld“ ist der 4. Band der Krimireihe Soko St. Peter Ording von Svea Jensen.
Die Autorin schreibt schon lange unter ihrem realen Namen Kriminalromane.
Für ihre neue Krimireihe hat sie sich ein Pseudonym zugelegt.

Die Protagonisten sind mir schon seit dem ersten Band „Nordwesttod“ ans Herz gewachsen und ich freue mich immer darauf sie wieder zutreffen.

Kommissarin Anna Wagner arbeitete erfolgreich bei der Vermisstenstelle München.
Nach einer schmutzigen Scheidung brauchte sie eine Veränderung und kam für einen Vermisstenfall nach St. Peter Ording.
Jetzt ist sie Leiterin der Vermisstenstelle für alte und neue Fälle in St. Peter Ording und hat schon einige Fälle erfolgreich gelöst.

Hendrik Norberg war als Ermittler bei der Mordkommission Itzehoe.
Nach dem Tod seiner Frau wollte Hendrik mehr Zeit für seine Söhne haben und wechselte als Dienststellenleiter zur Schutzpolizei St. Peter Ording.
Für Hendrik der mit Leib und Seele Kommissar bei der Mordkommission war ist das kein leichter Schritt gewesen. Er zweifelt immer mehr daran ob es der richtige Weg war. Seine Unzufriedenheit ist immer mehr zu spüren, gerade jetzt wo seine alte Stelle in Itzehoe wieder frei ist.

Nils Scheffler ist ein junger, sehr sympathischer Polizeibeamter, der seine Arbeit mit Leib und Seele verrichtet.
Bei seinem letzten Fall hat er sich einen Fauxpas erlaubt mit dem er heute noch zu kämpfen hat.

Die beiden Fälle werden spannend und interessant geschildert.
Anna befragt Angehörige und Bekannte.
Es wird immer deutlicher, dass beide Frauen auf einen Love-Scammer hereingefallen waren, der auch beträchtliche Summen von ihnen kassiert hatte.
Das Thema Love-Scammer wird in der Geschichte auch näher beleuchtet. Man findet immer wieder Posts die ein Love-Scammer unter Facebook-Einträgen geschrieben hat.
Man kann kaum glauben, dass Frauen diese Posts für glaubwürdig halten.
Ob die Love-Scammer auch am Verschwinden der Frauen und am Tod von Elke Färber schuld sind stellt sich erst nach und nach heraus.

Der Schreibstil von Svea Jensen ist flüssig und leicht verständlich.
Die Autorin schafft beim Schreiben mühelos den Spagat zwischen den Ermittlungen und dem Privatleben der Ermittler.
Auch die Beschreibung des schönen St. Peter-Ording kommt nicht zu kurz.
Svea Jensen hat hier genau die richtige Mischung gefunden.
In „Nordwestschuld“ hat die Autorin dazu noch ein sehr interessantes Thema verarbeitet.

Auch bei diesem Band ist der Fall am Ende wieder zufriedenstellend gelöst.
Jetzt hoffe ich sehr, dass es auch noch einen 5. Band geben wird.

Wahnspiel

Kilian Eisfeld
Kriminalroman
415 Seiten
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Auftakt einer neuen Krimireihe

Der verurteilte Mörder Lukas Schneider wird frühzeitig aus der Haft entlassen.
Im Internet wird Jagt auf Schneider gemacht.
Es wird aufgerufen ihn zu Lynchen.
Mitten im beschaulichen Heidelberg wird seine Hand gefunden.
Sofija Marković, Leiterin des Dezernats für Kapitaldelikte nimmt die Ermittlungen auf.
Ihr zur Seite steht Alex Schwerdt, er unterstützt sie bei diesem verworrenen Fall.

„Wahnspiel“ ist der erste Band der neuen Krimireihe aus Heidelberg von Kilian Eisfeld.
Kilian Eisfeld ist mir besser als Daniel Wolf bekannt von dem ich schon einige Historische Romane gelesen habe.
Jetzt wagt der Autor den Schritt in ein neues Genre.
Als Handlungsort hat er sich die historische Stadt Heidelberg ausgesucht und hat auch in seinem Kriminalroman ein paar historische Mythen eingebaut.

Die Ermittler sind total verschieden und sich auch nicht besonders zugeneigt.
Sofija Marković hat eine recht kühle Art und hat von ihren Mitarbeitern den Namen Kaltfront bekommen.
Alex Schwerdt neigt etwas zum chaotischen und hat den Spitznamen Nerd.
Man lernt die beiden Ermittler im Laufe der Geschichten immer besser kennen, erfährt einiges aus ihrem Leben.
Auch die beiden nähern sich langsam an und haben schnell erste Erkenntnisse bei den Ermittlungen.
Richtig Grün sind sie sich allerdings bis zum Ende nicht.
Ich denke das braucht noch den einen oder anderen Band.
Mir hingegen sind sie sehr sympathisch.

Der Handlungsort Heidelberg wird sehr anschaulich beschrieben.

Ein historischer Ort in dem schon ein paar Geheimnisse schlummern können.

Der Kriminalroman wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt.
Am Anfang dachte ich zu wissen in welche Richtung es geht aber das änderte sich schnell.
Durch die eingebauten Mythen und abergläubische Gedanken werden die Ermittler und die Lesenden erst einmal in die falsche Richtung geführt.

Kilian Eisfeld glänzt auch im neuen Genre.
Er versteht es Spannung aufzubauen und die Lesenden in Atem zu halten.
Seine Beschreibungen sind detailreich aber nicht langatmig.
Man kann sich gut ein Bild von den Ermittlern wie auch vom Handlungsort machen.
Die Geschichte nimmt immer wieder Wendungen an so, dass man bis zum Ende nach der Auflösung sucht.

„Wahnspiel“ ist ein spannender Kriminalroman der die Lesenden bis zum Ende in Atem hält.

Toskanische Sünden

Paolo Riva
Kriminalroman
236 Seiten
erschienen im Hoffmann und Campe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an Hoffmann und Campe für das Rezensionsexemplar

Unterhaltsamer Krimi mit viel italienischem Lebensgefühl

Commissario Luca ist Polizist im idyllischen Ort Montegiardino in der Toskana.
In diesem beschaulichen Ort passiert recht wenig. Commissario Luca muss hin und wieder einmal einen Verkehrssünder ermahnen oder einem Auffahrunfall nachgehen.
Doch zur Zeit sind die friedliebenden Einwohner von Montegiardino außer Rand und Band. Es kommt gehäuft zu Streitigkeiten.
Ist dafür der „Vollmond der Streitigkeiten“ verantwortlich? Alle zehn Jahre geschieht in den Hügeln der Toskana ein Naturschauspiel, der Vollmond steht dann so hell am Himmel, dass er zum Greifen nah erscheint.
Commissario Luca will nicht so recht daran glauben.
Doch dann wird ein Toter aus dem Fluss gezogen. Er wurde brutal erschlagen.
Aus Florenz kommt die Vice-Questora Aurora Mair zu Hilfe und ermittelt zusammen mit Commissario Luca.

„Toskanische Sünden“ ist der zweite Fall für Commissario Luca aus der Bella-Italia- Reihe von Paolo Riva.
Der Krimi fängt ganz gemütlich an. Man begleitet den Commissario durch Montegiardino.
Es gibt die ersten Anzeichen für die kommenden Unruhen im Dorf.
Auf dem Marktplatz geraten zwei Händler aneinander.


Der Dorfpolizist Commissario Luca lebt als alleinerziehender Vater mit seiner Tochter Emma auf dem Hof seiner Eltern.
Mit ihnen leben noch 6 Hühner und die 3 Esel Sergio, Matteo, Silvio auf dem Hof.
Die Esel sind ihrem Charakter entsprechend nach italienischen Politikern benannt.

Luca war mir schon im ersten Band gleich sympathisch gewesen. Er ist glücklich in Montegiardino, ist in dem kleinen Ort aufgewachsen und möchte seiner Tochter auch ein sicheres Leben bieten.
Er war allerdings nicht immer „Dorfpolizist“. Früher war er in Rom und später in Venedig tätig.
Im ersten Band liest zwischen den Zeilen, dass in Venedig, wo auch Emma geboren wurde etwas vorgefallen ist.
Was mit Emmas Mutter, die verstorben ist passierte liegt noch im verborgenen.
Der Commissario ist gutaussehend und der beliebteste Jungesselle im Dorf.

Ich habe mich gefreut die Vice-Questura Aurora Mair wieder zutreffen.
Sie macht einen strengem und barschen Eindruck hat aber einen weichen Kern.
Ja, und der Commissario gefällt Aurora.

Dann ist da noch die Dottoressa Chigi die, da der Tierarzt in Urlaub ist sich um den kranken Esel kümmern muss.
Auch zu dem Opfer wird sie gerufen um einen ersten Blick auf die Leiche zu werfen.
Auch sie ist äußerst sympathisch.
Und, auch sie hat ein Auge auf Luca geworfen.

„Toskanische Sünden“ ist ein spannender und unterhaltsamer Krimi.
Paolo Riva hat einen angenehmen Schreibstil. Er kann Orte und Menschen so gut beschreiben, dass man sie bildlich vor sich sieht.
Die Spannung baut der Autor ganz langsam auf und hält sie dann bis zum Ende.
Das Ende war recht überraschend aber auch passend.
Ich habe den Krimi sehr gerne gelesen und freue mich jetzt schon auf den 3. Band „Steinerne Schuld“ der im März 2024 erscheinen soll.

Elefanten Ekstase

Claudia Du Plessis
Reisekrimi
290 Seiten
erschienen bei Claudia Du Plessis
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Claudia Du Plessis für das Rezensionsexemplar

Reisebericht und Krimi vereint in einer Geschichte

Die bayrischen Freunde Fritz, Paul, Sepp und Hans unternehmen zusammen ihre zweite Afrikareise.
Die Freunde genießen die Sonne, die Weite des Landes und die unbeschreibliche Natur.
Doch da wird der Umweltschützer Martin, der noch dazu ein Bekannter von Hans ist seit einer Kanufahrt auf dem Okavango vermisst.
Die vier Freunde, die sich schon einmal als Ermittlerteam hervorgetan haben beginnen die Suche nach dem Vermissten.

Nach „Nashorn Nirwana“ ist „Elefanten Ekstase“ der 2. Reisekrimi von Claudia Du Plessis.
Was steht im Vordergrund? Ist es mehr ein Reisebericht oder ein Krimi?
Für mich stand eindeutig die Reisegeschichte im Vordergrund.
Die Weite von Namibia, der Etosha-Nationalpark und die wilden Tiere haben es mir angetan.
Ein Land in das ich schon immer einmal gerne Reisen wollte.

Aber auch der Krimi und die Ermittlungen der Hobbyermittler haben Spannung und mir als Krimi-Liebhaberin gut gefallen.
Die vier Freunde mit ihrer bayrische Gemütlichkeit sind einfach köstlich.
Als der Naturschützer Martin vermisst wird stürzen die vier sich in die Ermittlungen.

Claudia Du Plessis beschreibt Land und Leute sehr authentisch. Man spürt, dass sie von Namibia begeistert ist.
Ihr Schreibstil ist locker und gut verständlich.
Die vier Freunde sind richtige Bayern manchmal etwas desorientiert aber gerade das macht sie sympathisch.

„Elefanten Ekstase“ ist eine Reisekrimi mit viel Humor der nicht nur Afrikaliebhabern gefallen wird.

Der Donnerstags Mordclub – Die verirrte Kugel

Richard Osman
Kriminalroman
431 Seiten
erschienen bei List (Ullstein Verlag)
Übersetzt aus Englischen von Sabine Roth
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannung gepaart mit britischem Humor

Der Donnerstags Mordclub trifft sich immer Donnerstags im Puzzlezimmer der luxuriösen Seniorenresidenz Coopers Chase.
Aus dem Stapel ungelöster Mordfälle wird immer ein Fall herausgepickt und dann fangen die vier Freundinnen und Freude an zu ermitteln.
Diesmal ist es der Fall Bethany Waites.

Bethany Waites war Journalistin und dabei einen Fall von Steuerbetrug aufzudecken.
Musste sie deswegen sterben?
Durch ihre Ermittlungen kommt Elizabeth in Gefahr.
Sie wird entführt und bekommt die Wahl, entweder sie tötet oder einer von ihnen wird getötet.
Als ehemalige Geheimagentin ist Elisabeth schon oft Gefahr ausgesetzt worden.
Doch jemanden töten? Da gibt es bestimmt einen elegantere Lösung.

„Der Donnerstags Mordclub – Die verirrte Kugel“ ist bereits der 3. Band der Mordclub Reihe von Richard Osman.
Der in England sehr bekannt Produzent und Fernsehmoderator hat sich mit der Mordclub Reihe jetzt auch einen Namen als Autor gemacht.

Die 4 Freizeitermittler leben in der luxuriösen Seniorenresidenz Coopers Chase.
Donnerstags treffen sie sich um über ungelöste Mordfälle zu reden.
Dabei stoßen sie immer wieder auf interessante Fälle die sie versuchen zu lösen.

Die Protagonisten sind einfach köstlich.
Joyce war führe Krankenschwester und hat eine erwachsene Tochter, die sie viel zu selten besucht.
Joyce schreibt gerne Tagebuch und hält darin auch ihre Ermittlungen fest.

Elisabeth war Geheimagentin und verfügt heute noch über gute Kontakte.
Die nützt sie für die Ermittlungen auch auf charmante Art.
Elisabeth wohnt mit ihrem an Demenz leidenden Mann in Coopers Chase.
Es schmerzt sie sehr wie ihr Mann immer mehr vergisst.

Ron ist ehemaliger Gewerkschaftsführer.
Er ist streitsüchtig und oft barsch in seinem Tonfall.
In Wirklichkeit hat er ein gutes Herz.

Ibrahim war Psychiater.
Er achtet auf seine Gesundheit und auf sein Aussehen.
Er ist 80 meint aber das er höchstens wie 74 aussieht.

Die vier sind einfach köstlich.
Sie kommen so harmlos rüber und haben es doch faustdick hinter den Ohren.
Eine echte Freundschaft verbindet sie, hier kann sich jeder auf jeden verlassen.
Es ist zum Schmunzeln wenn die Senioren ihr Fragen auf ganz charmante Art stellen, wobei sie auch manchmal etwas aufdringlich sein können.

Richard Osman erzählt den Fall richtig spannend.
Seine Charaktere sind einzigartig.
Der Autor zeigt auf was in den Seniorinnen und Senioren so alles steckt.
Auch wenn sie völlig harmlos wirken darf man sie nie unterschätzen.
Der Schreibstil von Richard Osman ist flüssig, leicht verständlich und fesselnd.
Er setzt punktgenau seinen trockenen Humor ein.
Die Bücher des Autors liest man immer mit einem Schmunzeln im Gesicht.
Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Fall des humorvollen Kleeblatts.

Mord am Köhlbrand

Anke Küpper
Kriminalroman
304 Seiten
erschienen bei Harper Collins
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Harper Collins Verlag für das Rezensionsexemplar.

Spannender Hamburg-Krimi

Zum Inhalt:
Kommissarin Svea Kopetzki nimmt am Köhlbrandbrückenlauf teil.
Unter der Brücke entdeckt sie eine Leiche.
Sofort ist Svea wieder ganz Kommissarin und widmet sich der Leiche.
Es stellt sich heraus, dass die Leiche ein bekannter Drogendealer ist.
Svea Kopetzki von der Hamburger Mordkommission nimmt die Ermittlungen auf. Mit im Team sind der Zoll und das LKA.

„Mord am Köhlbrand“ ist der 3. Band der Svea Kopetzk Reihe von Anke Küpper.

Der Handlungsort ist Hamburg.
Die Ermittler Svea Tamme und das Küken Franzi sind mir schnell sympathisch gewesen.
Da der Tote ein bekannter Drogendealer ist, besteht der Verdacht, dass es sich um Bandenrivalität handelt.
Daher schließlich sich das LKA und der Zoll den Ermittlungen an.

Anke Küpper hat einen flüssigen und leicht verständlichen Schreibstil.
Sie baut schnell Spannung auf und hält sie über der gesamten Geschichte aufrecht.
Während den Ermittlungen gab es schon Verdächtige.
Mich hat das Ende dann überrascht, ich hatte bis dahin keine Ahnung wer der Täter ist.
Das macht die Spannung bei einem Krimi aus. Man rätselt mit und das Ende ist dann doch eine Überraschung.
Die Schauplätze waren gut beschrieben.
Ich habe vor einiger Zeit einen Trip nach Hamburg gemacht und vieles wiedererkannt.
Die Charaktere sind gut gezeichnet und sympathisch.

Da die Fälle abgeschlossen sind kann man die einzelnen Bücher unabhängig lesen.
Für mich war „Mord am Köhlbrand“ das erste Buch der Reihe.
Ich denke aber, ich werde die vorherigen Bände noch lesen da mir das Buch viele Freude bereitet hat.

Enna Andersen und die verlorene Zeit

Anna Johannsen
Kriminalroman
331 Seiten
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Anna Johannsen für das Rezensionsexemplar.

Enna’s wohl persönlichster Fall

Klappentext:
Vor über zwanzig Jahren wurden die Eltern der Hauptkommissarin Enna Andersen brutal ermordet. Der zu lebenslanger Haft verurteilte Ronald Grothe beteuert von Anfang an seine Unschuld und hofft nach seiner Freilassung auf eine Wiederaufnahme des Verfahrens.
Inzwischen zweifelt auch Enna an dem Urteil des Gerichts. Sie nimmt sich drei Wochen frei, um den wahren Täter auf eigene Faust zu suchen. Eine Spur führt sie in die ehemalige Hamburger Anwaltskanzlei ihres Vaters, eine andere zu zwei Mandanten, die Ennas Vater vor Gericht verteidigt hat.
Mit der Unterstützung ihrer Oldenburger Kollegen taucht Enna tief in die Vergangenheit ihrer Familie ein und bewegt sich dabei in einer für sie äußerst gefährlichen Umgebung.

„Enna Andersen und die verlorene Zeit“ ist der 5. Band der Enna Andersen Reihe von Anna Johannsen.
Lange hat Enna sich gesträubt, sich mit den Mord und der eventuellen Unschuld des damals verurteilten Ronald Grothe an ihren Eltern zu befassen.
Zu viele Emotionen werden wachgerufen.
Doch wenn Ronald Grothe wirklich unschuldig ist, dann heißt das, dass der wahre Mörder immer noch auf freiem Fuß ist.
Da Enna als Angehörige nicht offiziell in diesem Fall ermitteln darf nimmt sie sich Urlaub.
Enna beschäftigt sich mit Aarons Unterlagen und mit den Ermittlungen des Detektiven den Aaron in dem Fall beauftragt hatte.
Es hat den Anschein, dass es noch andere Verdächtige gibt.
Enna wird inoffiziell von ihren Kollegen Paul, Pia und Jens unterstützt.
Es ist schön zu lesen wie eng das Team mittlerweile zusammengewachsen ist.

Die Ermittlung ist sehr spannend.
Es gibt doch noch einige Verdächtige.
Auch die Anwaltskanzlei in der Ennas Vater gearbeitet hat rückt in den Fokus.
Am Ende nimmt das Ganze dann eine unerwartete Wendung ein.

Auch das Privatleben von Enna entwickelt sich weiter.
Aaron ist zu einem festen Bestandteil in Ennas Leben geworden.
Gerade in diesem Fall ist er auch eine große Stütze.

Auch das Privatleben von Paul und Pia wird immer kurz angeschnitten.
Die Aufteilung zwischen Privatleben und den Ermittlungen ist perfekt.
Das Privatleben findet immer wieder zwischendurch statt und zieht sich wie ein roter Faden durch die Bände.
Der Schreibstil von Anna Johannsen ist wie gewohnt flüssig und leicht verständlich.
Die Autorin versteht es den Spannungsbogen von Anfang bis zum Ende hin aufrecht zu halten.
Immer wieder baut die Autorin Wendungen ein und hat so manche Überraschung parat.

Ich freue mich schon auf viele weitere Fälle, die ich mit dem Team erleben kann.

Altes Leid

Lea Stein
Historischer Kriminalroman
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Historischer Kriminalroman

Klappentext:
Hamburg, 1947. Nach nur wenigen Wochen Ausbildung tritt Ida Rabe ihre erste Stelle als Polizistin an. Mitten auf St. Pauli, in der Davidwache, soll sie die neu gegründete Weibliche Polizei verstärken. Und schon bald bekommt sie viel zu tun. Im nachkriegszerbombten Hamburg trifft man das Elend an jeder Ecke in Form von Bettlern, Prostituierten und stehlenden Kindern. Als eine Frau im Umland tot aufgefunden wird, grausam verstümmelt und mit aufgeschnittenem Unterleib, scheint sich niemand besonders für den Fall zu interessieren. Doch Ida, deren eigene dunkle Vergangenheit mit der Unterwelt Hamburgs verschlungen ist, macht sich auf die Suche nach dem Täter. Bald ist klar: In Hamburg geht ein Monster um. Und um es zu fassen, muss Ida ihm gefährlich nahe kommen.

„Altes Leid“ ist der erste Band der Ida-Rabe-Reihe von Lea Stein.

Die Autorin entführt ihre LeserInnen nach Hamburg in das Jahr 1947.
Die Nachwehen des Krieges sind noch allzu deutlich zu spüren.
Die englischen Besatzer ermöglichen Frauen, die männliche Polizei zu verstärken.
Ida Rabe bekommt nach kurzer Ausbildung eine Stelle auf der Davidswache.
Schon der Beginn der Geschichte legt offen was die Männer von der weiblichen Unterstützung halten.
Das Büro von Ida ist im Keller, da wo auch die Arrestzellen sind.
Ida bekommt deutlich zu spüren, dass die Polizistinnen ihre Stelle nur den Besatzern zu verdanken haben. Wenn erst einmal die Männer wieder aus der Kriegsgefangenschaft zurück sind, wird es keine weiblichen Polizistinnen mehr geben, so ihr Vorgesetzter. Schließlich nehmen sie den Männern den Arbeitsplatz weg.
So wie Ida ist es wohl schon vielen Frauen ergangen die sich in eine Männerdomäne vorgewagt haben.
Ida soll erst einmal Schreibarbeiten übernehmen und sich um das Dienstbuch kümmern.
Im Dienstbuch entdeckt Ida, dass ein Vergewaltige im Umkreis sein Unwesen treibt.
Ida möchte gerne in diesem Fall ermitteln bekommt jedoch keine Erlaubnis.
Kurzerhand fängt sie an auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen.

Lea Stein zeigt ihren LeserInnen sehr deutlich das damalige Bild der Frau und deren Rechte auf.
Ihre Protagonistin Ida Rabe, die sich von den männlichen Kollegen nicht einschüchtern lässt war mir gleich sympathisch.
Sie handelt zwar bei ihren Ermittlungen nicht immer wie man es von einer Polizistin erwartet.
Dass liegt aber an der mangelnden Erfahrung die Ida hat und an der fehlenden Unterstützung. Und natürlich auch an ihrem großen Herz.
Ihre Kollegin Heide Brasch ist das genaue Gegenteil von Ida.
Sie will bei den männlichen Kollegen lieb Kind machen und schwärzt Ida noch an.
Dafür ist der Rechtsmediziner Ares Konstantinos sehr sympathisch.
Ich glaube er ist der einzige Mann der sich nicht an den weiblichen Polizistinnen stört.
Ich denke und hoffe, dass auch die Polizisten sich im Laufe der nächsten Bände immer mehr an ihre weiblichen Kolleginnen gewöhnen werden.
Das ist eine Entwicklung die etwas Zeit braucht.

Lea Stein vermittelt die Nachkriegszeit sehr authentisch was auf eine sehr gute Recherche schließen lässt.
Ihre Charaktere sind richtig lebendig.
Das Bild der Frau wird so dargestellt wie es damals wohl war.
Manchmal hat es mich schon erschreckt wie die Männer über die Frauen gedacht heben.
Besonders bei Übergriffen auf weibliche Personen wurde erst einmal die Schuld bei der Frau gesucht. Wurde die Tat erst einmal heruntergespielt.
Das hat mich schon manchmal wütend gemacht.
Wenn man vergisst, dass es ja „nur“ eine Geschichte ist und wütend den Kopf schüttelt, dann hat die Autorin einen mit ihrer Geschichte doch richtig gepackt.
Ja, dass hat Lea Stein geschafft.

„Altes Leid“ ist ein spannender Historischer Kriminalroman.
Ich hoffe, dass es noch viele weitere Fälle mit Ida Rabe gibt.