Elefanten Ekstase

Claudia Du Plessis
Reisekrimi
290 Seiten
erschienen bei Claudia Du Plessis
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Claudia Du Plessis für das Rezensionsexemplar

Reisebericht und Krimi vereint in einer Geschichte

Die bayrischen Freunde Fritz, Paul, Sepp und Hans unternehmen zusammen ihre zweite Afrikareise.
Die Freunde genießen die Sonne, die Weite des Landes und die unbeschreibliche Natur.
Doch da wird der Umweltschützer Martin, der noch dazu ein Bekannter von Hans ist seit einer Kanufahrt auf dem Okavango vermisst.
Die vier Freunde, die sich schon einmal als Ermittlerteam hervorgetan haben beginnen die Suche nach dem Vermissten.

Nach „Nashorn Nirwana“ ist „Elefanten Ekstase“ der 2. Reisekrimi von Claudia Du Plessis.
Was steht im Vordergrund? Ist es mehr ein Reisebericht oder ein Krimi?
Für mich stand eindeutig die Reisegeschichte im Vordergrund.
Die Weite von Namibia, der Etosha-Nationalpark und die wilden Tiere haben es mir angetan.
Ein Land in das ich schon immer einmal gerne Reisen wollte.

Aber auch der Krimi und die Ermittlungen der Hobbyermittler haben Spannung und mir als Krimi-Liebhaberin gut gefallen.
Die vier Freunde mit ihrer bayrische Gemütlichkeit sind einfach köstlich.
Als der Naturschützer Martin vermisst wird stürzen die vier sich in die Ermittlungen.

Claudia Du Plessis beschreibt Land und Leute sehr authentisch. Man spürt, dass sie von Namibia begeistert ist.
Ihr Schreibstil ist locker und gut verständlich.
Die vier Freunde sind richtige Bayern manchmal etwas desorientiert aber gerade das macht sie sympathisch.

„Elefanten Ekstase“ ist eine Reisekrimi mit viel Humor der nicht nur Afrikaliebhabern gefallen wird.

Der Donnerstags Mordclub – Die verirrte Kugel

Richard Osman
Kriminalroman
431 Seiten
erschienen bei List (Ullstein Verlag)
Übersetzt aus Englischen von Sabine Roth
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannung gepaart mit britischem Humor

Der Donnerstags Mordclub trifft sich immer Donnerstags im Puzzlezimmer der luxuriösen Seniorenresidenz Coopers Chase.
Aus dem Stapel ungelöster Mordfälle wird immer ein Fall herausgepickt und dann fangen die vier Freundinnen und Freude an zu ermitteln.
Diesmal ist es der Fall Bethany Waites.

Bethany Waites war Journalistin und dabei einen Fall von Steuerbetrug aufzudecken.
Musste sie deswegen sterben?
Durch ihre Ermittlungen kommt Elizabeth in Gefahr.
Sie wird entführt und bekommt die Wahl, entweder sie tötet oder einer von ihnen wird getötet.
Als ehemalige Geheimagentin ist Elisabeth schon oft Gefahr ausgesetzt worden.
Doch jemanden töten? Da gibt es bestimmt einen elegantere Lösung.

„Der Donnerstags Mordclub – Die verirrte Kugel“ ist bereits der 3. Band der Mordclub Reihe von Richard Osman.
Der in England sehr bekannt Produzent und Fernsehmoderator hat sich mit der Mordclub Reihe jetzt auch einen Namen als Autor gemacht.

Die 4 Freizeitermittler leben in der luxuriösen Seniorenresidenz Coopers Chase.
Donnerstags treffen sie sich um über ungelöste Mordfälle zu reden.
Dabei stoßen sie immer wieder auf interessante Fälle die sie versuchen zu lösen.

Die Protagonisten sind einfach köstlich.
Joyce war führe Krankenschwester und hat eine erwachsene Tochter, die sie viel zu selten besucht.
Joyce schreibt gerne Tagebuch und hält darin auch ihre Ermittlungen fest.

Elisabeth war Geheimagentin und verfügt heute noch über gute Kontakte.
Die nützt sie für die Ermittlungen auch auf charmante Art.
Elisabeth wohnt mit ihrem an Demenz leidenden Mann in Coopers Chase.
Es schmerzt sie sehr wie ihr Mann immer mehr vergisst.

Ron ist ehemaliger Gewerkschaftsführer.
Er ist streitsüchtig und oft barsch in seinem Tonfall.
In Wirklichkeit hat er ein gutes Herz.

Ibrahim war Psychiater.
Er achtet auf seine Gesundheit und auf sein Aussehen.
Er ist 80 meint aber das er höchstens wie 74 aussieht.

Die vier sind einfach köstlich.
Sie kommen so harmlos rüber und haben es doch faustdick hinter den Ohren.
Eine echte Freundschaft verbindet sie, hier kann sich jeder auf jeden verlassen.
Es ist zum Schmunzeln wenn die Senioren ihr Fragen auf ganz charmante Art stellen, wobei sie auch manchmal etwas aufdringlich sein können.

Richard Osman erzählt den Fall richtig spannend.
Seine Charaktere sind einzigartig.
Der Autor zeigt auf was in den Seniorinnen und Senioren so alles steckt.
Auch wenn sie völlig harmlos wirken darf man sie nie unterschätzen.
Der Schreibstil von Richard Osman ist flüssig, leicht verständlich und fesselnd.
Er setzt punktgenau seinen trockenen Humor ein.
Die Bücher des Autors liest man immer mit einem Schmunzeln im Gesicht.
Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Fall des humorvollen Kleeblatts.

Mord am Köhlbrand

Anke Küpper
Kriminalroman
304 Seiten
erschienen bei Harper Collins
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Harper Collins Verlag für das Rezensionsexemplar.

Spannender Hamburg-Krimi

Zum Inhalt:
Kommissarin Svea Kopetzki nimmt am Köhlbrandbrückenlauf teil.
Unter der Brücke entdeckt sie eine Leiche.
Sofort ist Svea wieder ganz Kommissarin und widmet sich der Leiche.
Es stellt sich heraus, dass die Leiche ein bekannter Drogendealer ist.
Svea Kopetzki von der Hamburger Mordkommission nimmt die Ermittlungen auf. Mit im Team sind der Zoll und das LKA.

„Mord am Köhlbrand“ ist der 3. Band der Svea Kopetzk Reihe von Anke Küpper.

Der Handlungsort ist Hamburg.
Die Ermittler Svea Tamme und das Küken Franzi sind mir schnell sympathisch gewesen.
Da der Tote ein bekannter Drogendealer ist, besteht der Verdacht, dass es sich um Bandenrivalität handelt.
Daher schließlich sich das LKA und der Zoll den Ermittlungen an.

Anke Küpper hat einen flüssigen und leicht verständlichen Schreibstil.
Sie baut schnell Spannung auf und hält sie über der gesamten Geschichte aufrecht.
Während den Ermittlungen gab es schon Verdächtige.
Mich hat das Ende dann überrascht, ich hatte bis dahin keine Ahnung wer der Täter ist.
Das macht die Spannung bei einem Krimi aus. Man rätselt mit und das Ende ist dann doch eine Überraschung.
Die Schauplätze waren gut beschrieben.
Ich habe vor einiger Zeit einen Trip nach Hamburg gemacht und vieles wiedererkannt.
Die Charaktere sind gut gezeichnet und sympathisch.

Da die Fälle abgeschlossen sind kann man die einzelnen Bücher unabhängig lesen.
Für mich war „Mord am Köhlbrand“ das erste Buch der Reihe.
Ich denke aber, ich werde die vorherigen Bände noch lesen da mir das Buch viele Freude bereitet hat.

Enna Andersen und die verlorene Zeit

Anna Johannsen
Kriminalroman
331 Seiten
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Anna Johannsen für das Rezensionsexemplar.

Enna’s wohl persönlichster Fall

Klappentext:
Vor über zwanzig Jahren wurden die Eltern der Hauptkommissarin Enna Andersen brutal ermordet. Der zu lebenslanger Haft verurteilte Ronald Grothe beteuert von Anfang an seine Unschuld und hofft nach seiner Freilassung auf eine Wiederaufnahme des Verfahrens.
Inzwischen zweifelt auch Enna an dem Urteil des Gerichts. Sie nimmt sich drei Wochen frei, um den wahren Täter auf eigene Faust zu suchen. Eine Spur führt sie in die ehemalige Hamburger Anwaltskanzlei ihres Vaters, eine andere zu zwei Mandanten, die Ennas Vater vor Gericht verteidigt hat.
Mit der Unterstützung ihrer Oldenburger Kollegen taucht Enna tief in die Vergangenheit ihrer Familie ein und bewegt sich dabei in einer für sie äußerst gefährlichen Umgebung.

„Enna Andersen und die verlorene Zeit“ ist der 5. Band der Enna Andersen Reihe von Anna Johannsen.
Lange hat Enna sich gesträubt, sich mit den Mord und der eventuellen Unschuld des damals verurteilten Ronald Grothe an ihren Eltern zu befassen.
Zu viele Emotionen werden wachgerufen.
Doch wenn Ronald Grothe wirklich unschuldig ist, dann heißt das, dass der wahre Mörder immer noch auf freiem Fuß ist.
Da Enna als Angehörige nicht offiziell in diesem Fall ermitteln darf nimmt sie sich Urlaub.
Enna beschäftigt sich mit Aarons Unterlagen und mit den Ermittlungen des Detektiven den Aaron in dem Fall beauftragt hatte.
Es hat den Anschein, dass es noch andere Verdächtige gibt.
Enna wird inoffiziell von ihren Kollegen Paul, Pia und Jens unterstützt.
Es ist schön zu lesen wie eng das Team mittlerweile zusammengewachsen ist.

Die Ermittlung ist sehr spannend.
Es gibt doch noch einige Verdächtige.
Auch die Anwaltskanzlei in der Ennas Vater gearbeitet hat rückt in den Fokus.
Am Ende nimmt das Ganze dann eine unerwartete Wendung ein.

Auch das Privatleben von Enna entwickelt sich weiter.
Aaron ist zu einem festen Bestandteil in Ennas Leben geworden.
Gerade in diesem Fall ist er auch eine große Stütze.

Auch das Privatleben von Paul und Pia wird immer kurz angeschnitten.
Die Aufteilung zwischen Privatleben und den Ermittlungen ist perfekt.
Das Privatleben findet immer wieder zwischendurch statt und zieht sich wie ein roter Faden durch die Bände.
Der Schreibstil von Anna Johannsen ist wie gewohnt flüssig und leicht verständlich.
Die Autorin versteht es den Spannungsbogen von Anfang bis zum Ende hin aufrecht zu halten.
Immer wieder baut die Autorin Wendungen ein und hat so manche Überraschung parat.

Ich freue mich schon auf viele weitere Fälle, die ich mit dem Team erleben kann.

Altes Leid

Lea Stein
Historischer Kriminalroman
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Historischer Kriminalroman

Klappentext:
Hamburg, 1947. Nach nur wenigen Wochen Ausbildung tritt Ida Rabe ihre erste Stelle als Polizistin an. Mitten auf St. Pauli, in der Davidwache, soll sie die neu gegründete Weibliche Polizei verstärken. Und schon bald bekommt sie viel zu tun. Im nachkriegszerbombten Hamburg trifft man das Elend an jeder Ecke in Form von Bettlern, Prostituierten und stehlenden Kindern. Als eine Frau im Umland tot aufgefunden wird, grausam verstümmelt und mit aufgeschnittenem Unterleib, scheint sich niemand besonders für den Fall zu interessieren. Doch Ida, deren eigene dunkle Vergangenheit mit der Unterwelt Hamburgs verschlungen ist, macht sich auf die Suche nach dem Täter. Bald ist klar: In Hamburg geht ein Monster um. Und um es zu fassen, muss Ida ihm gefährlich nahe kommen.

„Altes Leid“ ist der erste Band der Ida-Rabe-Reihe von Lea Stein.

Die Autorin entführt ihre LeserInnen nach Hamburg in das Jahr 1947.
Die Nachwehen des Krieges sind noch allzu deutlich zu spüren.
Die englischen Besatzer ermöglichen Frauen, die männliche Polizei zu verstärken.
Ida Rabe bekommt nach kurzer Ausbildung eine Stelle auf der Davidswache.
Schon der Beginn der Geschichte legt offen was die Männer von der weiblichen Unterstützung halten.
Das Büro von Ida ist im Keller, da wo auch die Arrestzellen sind.
Ida bekommt deutlich zu spüren, dass die Polizistinnen ihre Stelle nur den Besatzern zu verdanken haben. Wenn erst einmal die Männer wieder aus der Kriegsgefangenschaft zurück sind, wird es keine weiblichen Polizistinnen mehr geben, so ihr Vorgesetzter. Schließlich nehmen sie den Männern den Arbeitsplatz weg.
So wie Ida ist es wohl schon vielen Frauen ergangen die sich in eine Männerdomäne vorgewagt haben.
Ida soll erst einmal Schreibarbeiten übernehmen und sich um das Dienstbuch kümmern.
Im Dienstbuch entdeckt Ida, dass ein Vergewaltige im Umkreis sein Unwesen treibt.
Ida möchte gerne in diesem Fall ermitteln bekommt jedoch keine Erlaubnis.
Kurzerhand fängt sie an auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen.

Lea Stein zeigt ihren LeserInnen sehr deutlich das damalige Bild der Frau und deren Rechte auf.
Ihre Protagonistin Ida Rabe, die sich von den männlichen Kollegen nicht einschüchtern lässt war mir gleich sympathisch.
Sie handelt zwar bei ihren Ermittlungen nicht immer wie man es von einer Polizistin erwartet.
Dass liegt aber an der mangelnden Erfahrung die Ida hat und an der fehlenden Unterstützung. Und natürlich auch an ihrem großen Herz.
Ihre Kollegin Heide Brasch ist das genaue Gegenteil von Ida.
Sie will bei den männlichen Kollegen lieb Kind machen und schwärzt Ida noch an.
Dafür ist der Rechtsmediziner Ares Konstantinos sehr sympathisch.
Ich glaube er ist der einzige Mann der sich nicht an den weiblichen Polizistinnen stört.
Ich denke und hoffe, dass auch die Polizisten sich im Laufe der nächsten Bände immer mehr an ihre weiblichen Kolleginnen gewöhnen werden.
Das ist eine Entwicklung die etwas Zeit braucht.

Lea Stein vermittelt die Nachkriegszeit sehr authentisch was auf eine sehr gute Recherche schließen lässt.
Ihre Charaktere sind richtig lebendig.
Das Bild der Frau wird so dargestellt wie es damals wohl war.
Manchmal hat es mich schon erschreckt wie die Männer über die Frauen gedacht heben.
Besonders bei Übergriffen auf weibliche Personen wurde erst einmal die Schuld bei der Frau gesucht. Wurde die Tat erst einmal heruntergespielt.
Das hat mich schon manchmal wütend gemacht.
Wenn man vergisst, dass es ja „nur“ eine Geschichte ist und wütend den Kopf schüttelt, dann hat die Autorin einen mit ihrer Geschichte doch richtig gepackt.
Ja, dass hat Lea Stein geschafft.

„Altes Leid“ ist ein spannender Historischer Kriminalroman.
Ich hoffe, dass es noch viele weitere Fälle mit Ida Rabe gibt.

Der Tod im Feuilleton

Hanna Paulsen
Kriminalroman
erschienen bei Hanna Paulsen
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Hanna Paulsen für das Rezensionsexemplar.

Wieder ein sehr spannender Krimi

Klappentext:

Ein Kulturredakteur hängt tot von der Jungfernbrücke im Hamburger Hafenviertel und er bleibt nicht das einzige Opfer. Polizeireporterin Gesa Jansen wittert die größte Story ihrer Karriere.
Die Hansestadt befindet sich im Ausnahmezustand: Ein Serienmörder tötet Menschen aus der Hamburger Kulturbranche, zu der bis vor kurzem auch Gesas neuer Kollege Björn Dalmann gehört hat. Um den Täter zu überführen, gibt Gesa sich mit Björns Hilfe als Kulturjournalistin aus und kommt dem Mörder dabei gefährlich nahe …

„Der Tod im Feuilleton“ ist der 3. Band der Krimireihe „Die Polizeireporterin“ von Hanna Paulsen.

Im Mittelpunkt steht die Polizeireporterin Gesa Jansen.
Gesa gefällt mir sehr gut. Sie ist intelligent, mutig und hat Biss.
Ihre Vergangenheit als Kriegsreporterin in Syrien hängt ihr immer noch nach.
Ihre Unerschrockenheit hat sie dabei aber nicht verloren.
So auch in diesem Fall.
Ein Kulturredakteur hängt an der Jungfernbrücke. Erst sieht es nach einem Suizid aus aber schon bald stellt sich heraus das es Mord war.
Das weckt natürlich den Jagdinstinkt in Gesa.
Björn der vor kurzem erst von der Kulturredaktion zur Polizeiredaktion gewechselt ist hilft Gesa sich als Kulturreporterin auszugeben.
Gesa merkt schnell, dass diese Sparte ihr so gar nicht liegt.
Sie versteht wenig von Kunst, langweilt sich und es fällt ihr schwer einen vernünftigen Artikel zu schreiben.
Da ist die Suche nach dem Mörder der in der Hamburger Kulturszene sein Unwesen treibt um einiges aufregender.

Auch ihr Kollege Björn gefällt mir gut.
Immer gut gekleidet, in Gesas Augen zu gut und immer aufmerksam Gesa gegenüber, in Gesas Augen zu aufmerksam.
Gesa spürt die Gefühle die Björn ihr entgegenbringt will sie aber nicht wahrnehmen, da sie immer noch glaubt, dass ihr in Syrien vermisster Partner noch am leben ist.

Über die Chefredakteurin Maike Thomsen und ihren Hund Henri habe ich oft geschmunzelt.
Thomsen ist eine echte Sklaventreiberin. Immer auf die schnellste und beste Story aus.
Dabei nimmt sie keine Rücksicht auf ihre Redakteure oder die betreffenden Personen. Hauptsache ein Artikel ist im Kasten.

Hanna Paulsen erzählt die Geschichte mit viel Spannung. Auch diesmal habe ich lange gerätselt wer der Täter ist.
Es gab ja schon den einen oder anderen Verdächtigen.
Doch am Ende konnte die Autorin mich noch einmal überraschen.
Mit dem Ende habe ich echt nicht gerechnet.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und gut verständlich. Einmal mit dem Buch angefangen möchte man nicht mehr aufhören.

„Der Tod im Feuilleton“ war für mich eine sehr unterhaltsame und spannende Geschichte.
Ich freue mich schon jetzt auf ein wiedersehen mit Gesa Jansen.

Mord auf der SS Rosa

Lee Strauss
Cosy-Krimi
erschienen bei La Plume Press
Übersetzt von Stephanie von der Mark
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Lee Strauss für das Rezensionsexemplar

Bezaubernder Cosy-Krimi

Klappentext:

Wir schreiben das Jahr 1923, und Ginger Gold Kriegswitwe/Fashionista/ehemalige Agentin des britischen Secret Service reist mit ihrem bezaubernden kleinen Boston Terrier und ihrer Freundin, der Krankenschwester Haley Higgins, quer über den Atlantik von Boston nach London. Als der Kapitän ihres Schiffs auf bemerkenswerte Weise tot aufgefunden wird, bietet Ginger dem attraktiven Chief Inspector Basil Reed nur zu gerne ihre Hilfe an. In ihren italienischen Riemchenpumps und dem modischen Glockenhut muss sie den Mörder überlisten, um nicht selbst in eine missliche Lage zu geraten.‘

„Mord auf der SS Rosa“ ist der Auftakt einer neuen Krimireihe von Lee Strauss.
Die LeserInnen begleiten die Charaktere bei ihrer Reise von Boston nach London auf der SS Rosa.
Auf dem Schiff gibt es einen Toten und das ist der Kapitän.
Eine der Passagierinnen ist Ginger Gold, ehemalige Agentin des britischen Secret Service .
Sie kann es natürlich nicht lassen in diesem Fall mit zu ermitteln.
Ginger Gold ist eine ganz tolle Protagonistin.
Mir war Ginger gleich sympathisch.
Ihre Art, ihre Liebe zu schöner Garderobe, ihre Neugier und ihr gutes Herz hat mir einfach gut gefallen.

Auch die anderen Protagonisten sind gut in Szene gesetzt.
Haley Higgins, die Freundin von Ginger die im Charakter so ganz anders ist als Ginger war mir auch gleich sympathisch.
Auch Chief Inspector Basil Reed, der an Bord ist und so gleich anfängt zu ermitteln. Schließlich muss der Täter an Bord sein.

Die Fahndung nach dem Täter wird mit Spannung und einer Prise Humor erzählt.
Lee Strauss erzählt die Geschichte auf eine Art, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag.
Die 1920er Jahre werden wieder lebendig.
Wie ein Film läuft die Geschichte vor dem inneren Auge ab.

„Mord auf der SS Rosa“ ist ein unterhaltsamer Cosy-Krimi den ich sehr gerne gelesen habe.
Ich freue mich auf viele weitere Fälle mit Ginger Gold.

In tiefen Seen

Lenz Koppelstätter
Kriminalroman
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Spannende Ermittlungen in Südtirol

Covertext:
Am Rande eines Waldes stehen Commissario Grauner und sein neapolitanischer Kollege Saltapepe vor der grausam zugerichteten Leiche eines Mannes. Im nahegelegenen Dorf hüllen sich die Bewohner in Schweigen. Niemand will den Toten, einen verarmten Maler, näher gekannt haben. Erst ein Kunstexperte liefert den entscheidenden Hinweis: Die Inszenierung der Leiche ist einem Gemälde Botticellis nachempfunden, das seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs als verschollen gilt: Venere nei boschi, Venus im Wald. Während Saltapepe bis nach Florenz fährt, um mehr über die Geschichte des Gemäldes herauszufinden, ermittelt Grauner in den Tiefen eines Bergwerks. Als ein dunkles Grollen ertönt, ahnt er, dass er dieses Mal zu viel riskiert hat.

„In tiefen Seen“ ist der 8. Band der Commissario Grauner Reihe von Lenz Koppelstätter.

Commissario Grauner und Saltapepe sind ein gutes Team, obwohl sie unterschiedlicher kaum sein könnten.
Grauner liebt seinen Hof und die Knödel seiner Frau.
Am wohlsten fühlt er sich im Stall bei den Kühen und hört mit ihnen Gustav Mahler.

Saltapepe kommt eigentlich aus Neapel und ist ein großer Fan von Napoli. Er mag es gar nicht wenn er beim Fußball gestört wird.

Tappeiner, die Assistentin von Grauner nimmt in diesem Band wieder intensiv an den Ermittlungen teil.
Denn Grauner und Saltapepe sind kurzzeitig nicht auffindbar.

Dieser Band bringt den LeserInnen die Welt der Kunst und der Kunstfälschung näher.
Das Opfer ist ein verarmter Maler.
Keiner der Dorfbewohner hatte viel Kontakt zu ihm.
Es herrscht überhaupt das große Schweigen im Dorf.
Wie es scheint hat die Familie Krawinkel hier das Sagen.
Erst auf einer Kunstauktion erhalten die Ermittler erste Hinweise zum Fall.

Lenz Koppelstätter baut schon im Prolog Spannung auf.
Hier erfährt man, dass Commissario Grauner in eine brenzlige Situation gerät und in Gefahr ist.
Die LeserInnen müssen aber bis fast zum Ende warten um zu wissen ob Grauner gerettet wird.
Wie üblich baut der Autor von beginn an Spannung auf.
Zwischendrin wird die Geschichte immer wieder mit etwas Humor aufgelockert.
Es ist toll wie Lenz Koppelstätter die Handlungsorte beschreibt.
Das schöne Südtirol mit seinen Bergen und versteckten Winkeln.
Ich mag es auch wenn er fast philosophisch die Menschen beschreibt.
Man spürt, er liebt sein Südtirol.

„In tiefen Seen“ war wieder ein Krimi der mich gut unterhalten hat.
Jetzt bleibt mir nur noch mich auf den 9. Band mit Commissario Grauner zu freuen.

Der Tote von Wiltshire

Katherine Webb
Kriminalroman
erschienen bei Diana
Übersetzt aus dem Englischen von Babette Schröder
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Diana Verlag für das Rezensionsexemplar

Gute Geschichte, etwas wenig Spannung

Covertext:

Vierzehn Jahre ist es her, dass auf dem Anwesen von Professor Ferris ein Mann heimtückisch im Schlaf erstochen wurde, eine grauenvolle Bluttat, die in der pittoresken Grafschaft Wiltshire einiges Aufsehen erweckte. Zwar sorgte Inspector Matthew Lockyer damals für die Verurteilung der Haushälterin Hedy Lambert, doch diese beteuerte stets ihre Unschuld. Als Hedy nun eindringlich um seinen Besuch im Gefängnis bittet, wird Lockyer gemeinsam mit seiner Kollegin Constable Gemma Broad in den Fall zurückkatapultiert. Lockyer und Broad rollen das Verbrechen erneut auf. Bei ihren Ermittlungen stoßen sie auf eine Mauer des Schweigens und Zeugen, die alles dafür tun, hinter einer vornehmen Fassade wohlgehütete Geheimnisse zu wahren.

„Der Tote von Wiltshire“ ist der erste Kriminalroman der Bestsellerautorin Katherine Webb.
Die Autorin ist mir schon lange durch ihre zahlreiche Romane bekannt.
Auf den ersten Kriminalroman war ich sehr gespannt.
Mir hat „Der Tote von Wiltshire“ als Roman sehr gut gefallen, als Kriminalroman fehlte mir etwas die Spannung.

Die Ermittler Inspector Matthew Lockyer und Constable Gemma Broad mochte ich gerne.
Lockyer war manchmal etwas sehr verbissen, dafür war Gemma Broad realistischer und versuchte ihn immer etwas zu erden.
Lockyer hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Hedy vor 14 Jahren verurteilt wurde.
Bis heute beteuert Hedy ihre Unschuld.
Nachdem sie Lockyer zu einem Gespräch ins Gefängnis gebeten hat um ihm neue Ereignisse zu erzählen und ihn zu bitten denen nachzugehen fragt er sich, ob vielleicht doch die falsche Person verurteilt wurde.
Inspector Matthew Lockyer und Constable Gemma Broad rollen den Fall neu auf.
Im Haushalt von Professor Ferris stoßen die Ermittler auf Ablehnung und Unverständnis.
Bei fast allen haben die Ermittler das Gefühl, dass sie etwas verschweigen.
Es gibt zwar Verdächtige aber es deutet auch vieles darauf hin, dass Hedy die Täterin war.
Sitzt Hedy seit 14 Jahren unschuldig im Gefängnis oder ist sie eine gute Schauspielerin?
Diese Frage stellen sich die beiden Ermittler und auch ich habe immer wieder gezweifelt.

Die Geschichte beginnt recht gemütlich. Man lernt die Ermittler, die Bewohner des Haushalts von Professor Ferris und die Angehörigen nach und nach kennen.
Die Autorin gibt den Beschreibungen der einzelnen Personen und der Umgebung inklusive der Gerüche sehr viel Raum.
So gibt es immer mal wieder stellen die etwas langatmig sind.
Richtige Spannung wie man sie in einem Kriminalroman gerne hat kommt erst im letzten Drittel auf.
Katherine Webb gibt ihrer Geschichte eine unerwartete Wendung.
Ab da fiebert man beim lesen ob Hedy wirklich die Täterin war oder doch eine andere Person.

„Der Tote von Wiltshire“ hat mir gut gefallen und mich gut unterhalten. Für einen Kriminalroman hätte ich mir etwas mehr Spannung gewünscht.

Verschwiegen

Eva Björg Ægisdóttir
Kriminalroman
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
Übersetzt aus dem Isländischen von Freyja Melsted
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Spannender Auftakt einer neuen Krimireihe aus Island

Covertext:

Als in der Nähe des Leuchtturms der isländischen Stadt Akranes die Leiche einer zunächst unbekannten jungen Frau gefunden wird, stellt sich schnell heraus, dass sie keine Fremde in dem kleinen Ort ist. Polizistin Elma, die selbst in Akranes aufgewachsen und nach dem Ende ihrer Beziehung aus Reykjavík in den Ort ihrer Kindheit zurückgekehrt ist, übernimmt die Ermittlungen zusammen mit ihren Kollegen Saevar und Hördur. Gemeinsam stoßen sie auf ein Geheimnis in der Vergangenheit der Toten, dessen Folgen bis heute nachwirken.
Im Zuge der weiteren Ermittlungen entdecken Elma und ihr Team nach und nach eine Reihe weiterer, lang verborgener Verbrechen, die die gesamte Community der Stadt erschüttern. Aus den oft bruchstückhaften Erinnerungen von Zeug*innen und Beteiligten müssen sie die Vorkommnisse von damals rekonstruieren. Dabei bleibt nichts so, wie es zunächst scheint, und auch die Ermittler*innen haben immer wieder mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen.

„Verschwiegen“ ist der Auftakt einer neuen Krimireihe aus Island von Eva Björg Ægisdóttir.

Nach der Trennung von ihrem Partner David kehrt Elma aus Reykjavik zurück in ihr Heimatort Arkanes und fängt dort bei der Polizei an.
Elma war mir gleich sympathisch.
Sie ist eine engagierte Ermittlerin.
Elma versucht gut mit ihren Kollegen auszukommen auch wenn sie manchmal etwas zurückhaltend ist.
Sie kämpft noch mit ihrer Trennung. Sie möchte David immer wieder anrufen aber er antwortet nicht auf ihre Nachrichten.

Der erste Fall in den Elma involviert ist, ist dann auch recht kompliziert.
Eine Frau wird tot am Leuchtturm gefunden. Offensichtlich ein Tötungsdelikt.
Als die Identität des Opfers bekannt ist stellt sich heraus, dass das Opfer als Kind in Arkanes gelebt hat.
In diesem Ort kennt eigentlich jeder jeden. Trotzdem ist es schwierig jemanden zu finden der sich an das Opfer erinnert.
Der Krimi hat zurecht den Titel „Verschwiegen“, denn das ganze Ort scheint zu schweigen.

Zwischendurch gibt es immer Rückblenden in die Jahre 1989-1992.
Hier geht es um ein kleines Mädchen das viel Leid ertragen musste.
Schnell weiß man, um wen es sich bei dem Mädchen handelt.
Die Gegenwart und die Vergangenheit führen dann langsam zur Lösung des Falls.

Eva Björg Ægisdóttir erzählt die Geschichte recht atmosphärisch.
Man kann sich Arkanes gut vorstellen. Auch die Charaktere sind gut beschrieben und waren mir zum großen Teil gleich sympathisch.
Was den Täter angeht habe ich bis fast zum Ende gerätselt.
Es gab mehrere Personen die ein Geheimnis mit sich herumtragen und als Täter in Frage kamen.


Eva Björg Ægisdóttir versteht es sehr gut Spannung aufzubauen. Die Spannung hat sich dann auch durch das ganze Buch gezogen.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angehen, zu lesen.
Mich hat der 1. Band der neuen Krimireihe sehr begeistert und ich freue mich jetzt schon sehr auf den 2. Band.
„Verlogen“ soll im August 2023 erscheinen.