Die Stewardessen-Eine neue Freiheit

Svea Lenz
Historischer Roman
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar.

Die 1950er Jahre werden lebendig

Covertext:
Hamburg 1954.

Margot Frei träumt davon, die Welt zu entdecken und die kleinbürgerliche Enge im Nachkriegsdeutschland hinter sich zu lassen. Da liest sie eine Anzeige der neu gegründeten Lufthansa: Stewardessen gesucht! Margot ist fest entschlossen, diese Gelegenheit zu nutzen. Gemeinsam mit Hunderten anderer junger Frauen nimmt sie am Auswahlverfahren teil und ergattert einen der heiß begehrten Plätze im allerersten Lehrgang für Flugbegleiterinnen. Schon bald erhebt sich Margot zusammen mit neuen Freundinnen und erbitterten Konkurrentinnen in die Lüfte. Immer an ihrer Seite: der junge Pilot Claus Sturm

„Die Stewardessen – Eine neue Freiheit“ ist der 1. Band der Stewardessen-Reihe von Svea Lenz.

Im Mittelpunkt steht die 20jährige Margot Frei.
Margot ist eine selbstbewusste junge Frau.
Als sie eine Anzeige der Lufthansa sieht in der junge Frauen als Stewardessen gesucht werden ist für sie klar, dass will ich machen.
Freisein und die Welt sehen ein Traum den sich viele junge Frauen erfüllen wollen.
Die Einstellungskriterien sind hart.
Hier war ich manchmal richtig schockiert.
Mir war bewusst, dass die Frauen, die als Stewardess arbeiten wollten gewissen Normen, was Größe und Gewicht angeht entsprechen mussten.
Aber, dass es so krass war, das war doch neu für mich.
Margot hat Glück und bekommt eine Anstellung als Stewardess, wen auch nicht auf ganz legalem Wege.
Margot brennt richtig für ihren Beruf.
Ihre Energie und Lebensfreude reist einen beim Lesen richtig mit.
Ich mochte Margot von der ersten Seite an.

Herr Schlippchen und Fräulein Buschheuer, die Ausbilder bei der Lufthansa haben mir auch gut gefallen.
Die beiden bilden die neuen Stewardessen aus. Sie sind recht streng aber menschlich.
Immer wieder rufen sie den Mädels ins Gedächtnis, dass sie Vorbilder sind und das sie die Lufthansa nach außen repräsentieren.
Ein gutes Benehmen und ein einwandfreier Lebensstil waren vorausgesetzt.
Man muss sich immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass zu dieser Zeit sich nicht jeder eine Flugreise leisten konnte.
Man sprach schon ein bestimmtes Klientel an und dem musste man entsprechen.

Auch die anderen Protagonisten werden gut beschrieben und sind recht facettenreich.

Svea Lenz lässt die 1950er Jahre richtig lebendig werden.
Ich bin Ende der 1950er Jahre geboren aber ich erkenne in dieser Geschichte vieles aus Erzählungen meiner Eltern wieder.
Die Autorin fängt den Zeitgeist sehr authentisch ein.
Man spürt noch die Auswirkungen des Kriegs aber auch die neue Lebensfreude und die Erwartungen an die Zukunft die die Menschen haben.
Svea Lenz hat einen richtig mitreisenden Schreibstil.
Ich war von der ersten Seite an in der Geschichte gefangen.
Das Buch habe ich nur widerwillig aus der Hand gelegt.
Ein besonderes Schmankerl sind die Kapitelüberschriften, mit Musiktitel der 1950er Jahre.

Am Ende gibt es noch eine Leseprobe zum 2. Band.
Ich freue mich schon sehr darauf zu lesen wie es weitergeht.

Sisi-Die Sterne der Kaiserin

Mara Andeck
Historischer Roman
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar.

Die Geschichte zweier sehr unterschiedlicher Frauen

Covertext:

Wien 1863. Bei einer Premierenaufführung am Wiener Burgtheater wird Kaiserin Elisabeth auf die kunstvolle Frisur der Hauptdarstellerin aufmerksam. Sie verlangt, deren Friseurin zu sprechen, und bietet ihr kurzerhand eine Stelle bei Hofe an. So gelangt die junge Fanny Angerer, uneheliche Tochter einer Hebamme, an die prunkvolle Hofburg. Von nun an widmet sie sich jeden Morgen drei Stunden lang der Haarpflege der Kaiserin, die schon bald ihre intimsten Geheimnisse mit ihr teilt. Doch als Fanny sich Hals über Kopf verliebt und den Dienst quittieren will, droht Sisi ihre Friseurin und engste Vertraute zu verlieren.

„Sisi – Die Sterne der Kaiserin“ von Mara Andeck ist ein Roman mit einem historischen Hintergrund.

Zwei Frauen die unterschiedlicher nicht sein können.
Dies wir den LeserInnen schon im Prolog vor Augen geführt.

Sisi wird 1837 geboren.
Ihre Eltern der Herzog Max Joseph in Bayern und ihre Mutter Prinzessin Ludovika Wilhelmine.
Elisabeth hat alles was man sich wünschen kann.
Mit 16 Jahren heiratet sie den Kaiser Franz Joseph von Österreich und wird Kaiserin.
Aber glücklich wird sie am Kaiserhof nicht.

Franziska Angerer wird 1842 geboren.
Sie ist die Tochter einer unverheirateten Hebamme.
Der Vater von Fanny ist gestorben.
Die Mutter versucht sich mit den Kindern mehr schlecht als recht durchzuschlagen.
Später heiratet sie den Friseur Angerer.
Durch ihn entdeckt Fanny die Liebe zum Friseurhandwerk.
Sie wird erst Friseurin am Wiener Burgtheater und später Friseurin von Kaiserin Sisi und ihre engste Vertraute.

Ab diesem Zeitpunkt nimmt die Geschichte Fahrt auf.
Man verfolgt das Leben der zwei unterschiedlichen Frauen.
Man erlebt wie sich die beiden anfreunden.
Fanny widmet sich jeden Tag mehrere Stunden der Haarpflege von Kaiserin Elisabeth.
Dabei vertraut ihr Sisi viele ihrer intimen Geheimnisse an.
Sie begleitet die Kaiserin zu Terminen und auf ihren vielen Reisen.

Die Geschichte ist aus der Sicht von Fanny erzählt.
Von Sisi gibt es natürlich unzählige Überlieferungen.
An die hat sich Mara Andeck auch ziemlich genau gehalten.
Auch der historische Hintergrund ist exzellent recherchiert.
Von Fanny Angerer gibt es nicht so viele Informationsquellen.
Hier hat die Autorin ihre künstlerische Freiheit walten lassen.
Diese Fiktive Seite ist so eng mit den historischen Fakten verwebt, dass man als LeserIn es nicht mehr trennen kann.
Für mich gibt alles ein sehr schönes Gesamtbild.
Der Schreibstil von Mara Andeck ist flüssig und sehr angenehm zu lesen.
Die Geschichte mit Sisi und Fanny hat mich gefesselt und begeistert.
In letzter Zeit sind einige Romane über Sisi erschienen.
„Sisi – Die Sterne der Kaiserin“ gehört zu den wirklich guten Geschichten.
Mich hat das Buch schon nach wenigen Seiten in seinen Bann gezogen.

Home, sweet home

Joy Fielding
Roman
erschienen im Goldmann Verlag
Übersetzt aus dem amerikanischen Englisch von Kristian Lutze
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar

Wer sind deine Nachbarn

Covertext:

Nach einem traumatischen Erlebnis zieht Maggie mit ihrer Familie nach Palm Beach Gardens in Florida. Sie hofft, in der gepflegten Gegend mit den freundlichen Nachbarn ihre Vergangenheit endlich hinter sich zu lassen. Doch dann verlässt sie ihr Mann, und auch die Idylle ihres Viertels erweist sich als trügerisch: Eine lautstarke Auseinandersetzung im Haus gegenüber, zwielichtiger Besuch nebenan, spitze Bemerkungen bei einem gemeinsamen Grillfest. Schnell gerät Maggie zwischen die Fronten und muss um ihre und die Sicherheit ihrer Kinder fürchten. Und als an einem heißen Sommermorgen der Knall eines Schusses die Stille zerreißt, ist allen klar: Hier ist mehr passiert als ein gewöhnlicher Nachbarschaftsstreit.

„Home Sweet Home“ ist ein spannender und mysteriöser Roman von Joy Fielding.
Ich würde das Buch eigentlich eher in das Genre Thriller einordnen.

Ich habe schon einige Romane der Autorin gelesen und war immer sehr begeistert.
So natürlich auch mit diesem Werk.

Der Prolog fängt gleich spannend an.
Es fällt ein Schuss und die Bewohner sind bestürzt und fragen sich, „wie konnte das passieren?“
Eigentlich ist es eine ruhige kleine Straße. Fünf identische Häuser mit je einer Doppelgarage. Nachbarn die sich verstehen und zusammen Grillen.

Danach geht die Geschichte etwas ruhiger weiter.
Man lernt die Anwohner näher kennen und erfährt auch das Eine oder Andere ihrer Vergangenheit.
Auch Maggie und ihre Familie lernt man kennen.
Erfährt von Maggies Angstzuständen und ihrer Paranoia.
Wie es so ist wenn verschiedene Charaktere aufeinandertreffen, einige sind sehr sympathisch, die anderen weniger.
Was wie eine idyllische Gemeinschaft anmutet entpuppt sich nach und nach zum Gegenteil.
Manchmal war mir nicht klar was Wirklichkeit ist und was in Maggies Kopf entsteht.
Ihr Mann hat sie ja schon wegen ihrer Paranoia verlassen.

Die Autorin erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven.
Dabei spielt sie mit der Psyche der Charaktere ebenso wie mit der ihrer LeserInnen.
Dabei schneidet die Autorin Themen wie Misshandlung, Drogen, Alkohol und Arbeitslosigkeit an.
Alles Themen die ein Miteinander stark beeinflussen können.
Der leichtverständliche und flüssige Schreibstil von Joy Fielding macht das Lesen leicht.
Die oft mit einem einem Cliffhanger endenden Kapitel verführen dazu, dass man immer weiterlesen möchte.
Die Spannung zieht sich dann auch über das gesamte Buch.
Erst am Ende erfährt man was wirklich passiert ist.

Joy Fielding hat mich wieder einmal mit ihrem Roman begeistert.
Wie schon „Die Haushälterin“ wird auch „Home, Sweet Home zu meinen Highlights 2022 gehören.

Die Haushälterin

Joy Fielding
Roman
erschienen im Goldmann Verlag
Übersetzt aus dem amerikanischen Englisch von Kristian Lutze
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar

Mysteriös und spannend

Jodi Bishop entscheidet für ihre Eltern eine Haushälterin einzustellen.
Ihre Mutter leidet an Parkinson und der Vater kann den Haushalt nicht alleine stemmen.
Jodi selbst ist eine erfolgreiche Maklerin und hat zwei Kinder.
Ihr Ehemann bestärkt sie in ihrem Beschluss da er Jodi entlastet sehen möchte.
Elyse scheint Erfahrung zu haben und Jodi ist von ihrer Art angetan.
Doch schon nach kurzer Zeit bemerkt Jodi Veränderungen bei ihren Eltern.
Sie gehen fast nicht mehr aus dem Haus und ihre Mutter wirkt ängstlich gegenüber Elyse.
Als die Mutter stirbt, frag Jodi sich wen sie da zu ihren Eltern gelassen hat.

„Die Haushälterin“ ist ein spannender und mysteriöser Roman von Joy Fielding.
Ich habe schon einige Romane der Autorin gelesen und war immer sehr begeistert.
So auch mit ihrem neusten Werk.

Jodi ist eine Frau die im Job Karriere macht, einen Mann und zwei Kinder hat.
Sie kümmert sich auch noch um ihre Eltern die nicht mehr alleine zurechtkommen.
Die Mutter hat Parkinson und der Vater schafft die Pflege und den Haushalt nicht alleine.
Klar, dass man sich da als Tochter in der Verantwortung sieht und sich kümmert.
Von ihrer Schwester Tracy, die immer schon die Verwöhntere war bekommt Jodi keine Unterstützung.
Dazu muss sie sich noch die Vorwürfe ihres Mannes anhören.
Er mein. dass sie ihre eigene Familie über alle dem vernachlässigt.
Um ihre Eltern versorgt zu sehen stellt sie die Haushälterin Elyse ein.
Elyse hat eine recht vertrauenerweckende Art. Sogar Jodi vertraut ihr ihre Sorgen und Probleme an.
Aber nachdem ihre Mutter verstorben ist wird ihr bewusst, dass sie einen großen Fehler begangen hat.
Sie fragt sich wen sie da ins Haus ihrer Eltern geholt hat und gibt sich an allem die Schuld.

Joy Fielding erzählt die Geschichte sehr realistisch. Eine Geschichte wie sie überall passieren kann.
Die Autorin erzählt die Geschichte aus der Perspektive von Jodi.
Jetzt wo ich Jodi in diesem Buch quasi zuhöre tut sie mir oft sehr leid.
Nachdem die Tragödie passiert ist fallen Jodi immer wieder Kleinigkeiten ein.
Oft denkt sie das hätte ich doch bemerken müssen oder da war doch…
Mit solchen Bemerkungen und vielen Kleinigkeiten erzeugt die Autorin eine enorme Spannung.
Ich konnte das Buch nach kurzer Zeit kaum aus der Hand legen.
Musste ich doch schnell erfahren was hinter alle dem steckt.

Joy Fielding hat mich wieder einmal mit ihrem Roman begeistert.
„Die Haushälterin“ wird zu meinen Highlights 2022 gehören.

Kadewe – Haus der Träume

Marie Lacrosse
Historischer Roman
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar.

Die Geschichte des wohl berühmtesten Kaufhaus Deutschlands

Berlin, Anfang des 20 Jahrhunderts:
Judith Bergmann ist die Tochter des KaDeWe-Justiziars.
Sie wird an der Sozialen Frauenschule ausgebildet und träumt davon studieren zu können.
Doch die an Luxus gewöhnt Judith soll Harry Jandorf, den Sohn des Kaufhausbesitzers heiraten.
Rieke Krause stammt aus einfachen Verhältnissen.
Sie ist von der Pracht und dem Luxus das vom Kadewe ausgeht überwältigt.
Sie bemüht sich um eine Anstellung in dem Luxuskaufhaus.
Dort verliebt sie sich in ihren Kollegen Hermann.
Der erste Weltkrieg lässt die Pläne von Judith und Rieke zerplatzen.
Auch für das Kaufhaus bedeutet der Krieg und die schweren Nachkriegsjahre große Herausforderungen.

„Kadewe – Haus der Träume“ ist wieder eine wunderbar erzählte Geschichte über das wohl bekannteste Kaufhaus Deutschlands von Marie Lacrosse.

Der Prolog spielt im Jahre 1907.
Das Kaufhaus ist neu eröffnet als Rama V. König von Siam (dem heutigen Thailand) zu Besuch in Berlin weilt.
Natürlich besucht Rama V. auch das Kadewe und tätigt dort einige Einkäufe.
Zu ehren des Königs gibt Adolf Jandorf ein Essen für den König.
Als Gast nimmt auch der Justiziar Paul Bergmann mit seiner Frau und seiner Tochter Judith teil.
Rieke deren Mutter die Reinigungskolonne im Kaufhaus leitet versteckt sich und beobachtet die Feierlichkeit.
Natürlich wird sie am Ende entdeckt doch Judith legt schützend die Hand über sie und erklärt sie als ihre Freundin.

Über dieses erste Zusammentreffen von Judith und Rieke musste ich schmunzeln.
Interessant fand ich zu lesen, dass König Rama V. einer der ersten berühmten Besucher des Kaufhauses war. Heute gehören 50,1% des Kadewe einer Thailändischen Familie.

Im ersten Band begleiten wir dann die Protagonisten von 1914-1926.
Judith und Rieke haben Träume.
Judith ist Glanz und Luxus ist sie gewohnt.
Im Kadewe fühlt sie sich wie zu Hause.
Sie soll Harry Jandorf, den einzigen Sohn des Kaufhausbesitzers heiraten.
Doch Judith lernt nicht zuletzt durch Rieke auch die andere Seite von Berlin kennen in dem die Armut vorherrscht.
Sie hat den festen Willen gegen den Hunger und die Armut etwas zu unternehmen.

Rieke die aus ärmlichen Verhältnissen stammt ist überwältigt vom Luxus den das Kadewe ausstrahlt.
Sie lebt mit ihren Eltern und Geschwister auf engem Raum. Gewalt vom Vater ist an der Tagesordnung.
Sie ist stolz als sie eine Anstellung in dem Luxuskaufhaus bekommt.
Sie verliebt sich in ihren Kollegen Hermann.

Das Leben beider Frauen wird durch den ersten Weltkrieg gehörig durcheinandergewirbelt.
Die Kriegsjahre und die Nachkriegszeit gehen aber auch nicht spurlos am Kadewe vorbei.

Marie Lacrosse erzählt die Geschichte wieder einmal auf eine so tolle Art, dass es nur Freude macht das Buch zu lesen.
Die Autorin erzählt in erster Linie die Geschichte des Kadewe, seinem Besitzer und den Angestellten.
Marie Lacrosse erzählt auch ein Stück unserer deutscher Geschichte die natürlich auch Einfluss auf das Kaufhaus hat.
Ihre Protagonisten egal ob real oder fiktiv sind wie immer gut gezeichnet.
Judith und Rieke, so unterschiedlich sie auch sind, waren mir beide gleich sympathisch gewesen.

Das Buch ist wunderschön gestaltet. Am Anfang gibt es ein Personenregister in dem die historischen Persönlichkeiten gekennzeichnet sind.
Am Ende erzählt die Autorin in einem Nachwort von ihrer Recherche.
Marie Lacrosse schreibt, dass sie die vielen Überlieferungen gut als Gerüst nutzen konnte aber um die Geschichte mit Leben zu füllen musste sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen.
Ich finde das ist ihr wieder einmal großartig gelungen.
Die Geschichte, die Charaktere alles passt so gut zueinander, dass man es sich kaum anders vorstellen kann.
Es war wieder ein tolles Leseerlebnis und ein weiteres Lesehighlight auf meiner Liste.

Ganz am Ende gibt es noch eine Leseprobe vom 2. Band Kadewe-Haus der Wünsche der am 14. Juni 2023 erscheinen soll.
Ich freue mich schon sehr darauf.

Todesrache

Andreas Gruber
Thriller
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar.

Maarten S. Sneijder trifft Walter Pulaski

Das Team von BKA-Profiler Maarten S. Sneijder ist bei seinem letzten Einsatz fast vollständig ums Leben gekommen.
Auch Sneijder ist nur knapp dem Tod entronnen.
Am meisten leidet er unter dem Verlust seiner Kollegin Sabine Nemez.
Sneijder hat schon seine Stelle beim BKA gekündigt, da ergibt sich plötzlich ein Hinweis, dass Sabine noch am Leben sein könnte.
Es gibt allerdings keinerlei Hinweise wo sie festgehalten wird.
Unter Hochdruck stellt Sneijder ein kleines Team zusammen und will Sabine aufspüren.
Bei der Suche gerät Sneijder in die Wirren eines Falls mit ungeahnten Ausmaßen.
Dabei kreuzt er den Weg mit dem exzentrischen Leipziger Kripoermittlers Walter Pulaski.

„Todesrache“ ist schon der 7. Band der Thriller-Reihe mit Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez.

Nachdem der 6. Band „Todesschmerz“ mit dem wohl fiesesten Cliffhanger der Thrillergeschichte geendet hatte konnte ich das erscheinen dieses Buches kaum erwarten.

Der 7. Band schließt nahtlos an den 6. Band an.
Sneijder ist noch immer im Badezimmer, die Pistole liegt noch bereit. Er hat gerade ein Telefongespräch beendet.
Er ist sich ziemlich sicher, dass der Anruf, der nur kurz gedauert hatte von Sabine kam.
Er weiß nicht wo Sabine ist, er ahnt nur, dass sie schon wieder in Lebensgefahr steckt.

Da er sein Team beim letzten Einsatz fast vollständig verloren hat muss er in aller Eile ein neues Team zusammenstellen.
Der IT-Spezialist Marc Krüger ist der einzige der aus seinem Team noch übrig ist.
Dazu holt er Miyu Nakahara, eine Kriminalkommissaranwärterin die von Sabine ausgebildet wird mit in sein Team.

Dann beginnt die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
Die ersten Spuren führen in den Osten Deutschlands. Hier kreuzt Sneijder den Weg mit dem Leipziger Kripoermittler Walter Pulaski. Von nun an ermitteln sie gemeinsam in diesem Fall.
Treue Andreas Gruber Leser kennen Pulaski aus der Walter Pulaski-Reihe.

Die Charaktere sind einfach genial.

Maarten S. Sneijder ist, milde ausgedrückt ein recht schwieriger Charakter.
Er sticht aus der Vielzahl der Ermittler, die es in all den Krimis und Thrillern gibt deutlich heraus und ist irgendwie einzigartig.
Er hat immer seine Akupunkturnadeln dabei und ein Joint darf auch nicht fehlen.

Auch die neu hinzugekommene Miyu ist ein interessanter Charakter.
Als Autistin zeigt sie keine Gefühlsregungen und nimmt alles gesagte wörtlich.

Walter Pulaski vom Kriminaldauerdienst in Leipzig stößt bei den Ermittlungen dazu.
Pulaski hat mir schon in seiner eigenen Reihe gut gefallen.
Ihn hier in den Fall miteinzubeziehen ist genial.
Sneijder und Pulaski sind eigentlich recht verschieden und doch ähneln sie sich in ihrer Art.
Ich musste schon schmunzeln wenn der eine Sturkopf den anderen Sturkopf einen „Kotzbrocken“ nennt.

Der Fall nimmt dann doch ungeahnte Ausmaße an und die Ermittlungen führen bis nach Polen.
Dabei gibt es immer kurze Rückblicke die schildern, was mit Sabine passiert ist.

Somit sind die LeserInnen Sneijder im Wissen etwas Voraus.

Andreas Gruber ist ein Meister darin Spannung aufzubauen.
Er versteht es auch die Spannung über das gesamte Buch aufrecht zu halten.
Wie durch einen Sog wird man in die Story hineingezogen.
Mir war es kaum möglich das Buch zur Seite zu legen.
Somit war der langersehnte Band in zwei Tagen ausgelesen.
Jetzt heißt es wieder warten bis Maarten S. Sneijder wieder ermittelt.
Ich freue mich schon.

Das Glück unserer Zeit-Das Vermächtnis der Familie Lagerfeld

Heike Koschyk
Historischer Roman
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar

Die Geschichte der Familie Lagerfeld geht spannend weiter

1925 muss Otto Lagerfeld seine geliebte Frau Theresia betrauern.
Die Ungewissheit über die Zukunft seiner Familie und die der Firma lasten schwer auf ihm.
Otto stürzt sich in die Arbeit.
Er braucht dringend Investoren für die Fabrik sonst steht es um die Marke Glücksklee schlecht.
Auf einer Reise nach Berlin lernt er die junge Elisabeth kennen.
Endlich kann er seine Sorgen für kurze Zeit vergessen und fühlt sich leicht und unbeschwert.
Doch Elisabeth ist ehrgeizig und nicht so einfach zu beeindrucken.
Und in Hamburg wartet eine tragische Nachricht auf Otto.

„Das Glück unserer Zeit – Das Vermächtnis der Familie Lagerfeld“ ist der zweite Band einer Dilogie über Otto Lagerfeld und seiner Familie von Heike Koschyk.
Schon vom erste Band „Das Glück unserer Zeit. Der Weg der Familie Lagerfeld“ war ich begeistert.

Die Autorin gewährt ihren LeserInnen einen bisher nicht gekannten Einblick in das Leben des erfolgreichen Unternehmers.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass als ich Kind war immer eine Dose „Glücksklee“ auf dem Kaffeetisch stand.
Jetzt hat das Glücksklee auf der Dose und der Name für mich eine Bedeutung bekommen.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Otto Lagerfeld.
Sein Werdegang und seine Reisen wurden ja im ersten Band schon sehr eindrücklich geschildert.
Jetzt betrauert er seine geliebte Frau Theresia.
Und auch die Zukunft der Marke Glücksklee und die der Familie bereiten ihm Sorgen.
Auf einer seiner Reisen lernt Otto die junge Elisabeth kennen. Er vergisst für kurze Zeit seine Trauer und seine Sorgen.
Die ehrgeizige Elisabeth sieht sich schon an der Seite des Generaldirektors.
Es kommt auch tatsächlich zur Hochzeit.
Doch den Traum vom prunkvollen Leben an Ottos Seite muss Elisabeth vergessen.
Während Otto all seine Kraft in die Firma investiert und sie immer größer werden lässt lebt Elisabeth mit ihren Kindern auf dem Land.
Christel und Karl-Otto erfahren wenig Mutterliebe.
Besonders der sensible Karl-Otto leidet darunter. Die strenge Erziehung und die vorenthaltene Mutterliebe prägen ihn und machen ihn zu dem sensiblen und egozentrischen Erwachsenen der er geworden ist.
Aber das ist eine andere Geschichte.

Heike Koschyk hat einen intensiven und einfühlsamen Schreibstil.
Sie hat mir die Geschichte der Familie Lagerfeld auf eine unterhaltsame Weise näher gebracht.
Vor allem bei Schilderung der Erziehung von Christel und Karl-Otto musste ich des Öfteren Schlucken.
Wie viel besser verstehe ich nach diesem Buch den Modezar Karl Lagerfeld.
Seine Egozentrik und seine Eigenheiten wurden schon in seiner Kindheit geprägt.

Auch die Zeit der Handlung, den Kampf mit den Nationalsozialisten wird gut widergespiegelt.

Die Autorin schreibt in ihrem Nachwort, dass die Nachkommen von Otto Lagerfeld ihr einen wahren Schatz für ihre Recherche zur Verfügung gestellt haben.
So erzählt Heike Koschyk auch eine sehr lebensnahe und authentische Geschichte.
Natürlich enthält ein Roman auch immer einen Anteil an Fiktion. Die Autorin hat aber Fiktion so fein mit der Realität verwoben dass man Realität und Fiktion nicht mehr trennen kann.

Am Ende gibt es noch einmal einen Überblick über die wichtigsten Personen mit einer Kurzbeschreibung und Hintergrundinformationen über berufliches von Otto Lagerfeld.
Das wahr noch einmal ein interessantes Extra für mich.

Bevor man „Das Glück unserer Zeit – Das Vermächtnis der Familie Lagerfeld“ liest sollte man unbedingt den ersten Band gelesen haben. Am Ende hat man ein deutliches Gesamtbild der Familie Lagerfeld.

Düstersee

Elisabeth Herrmann
Kriminalroman
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar

Wieder ein genialer Krimi

Joachim Vernau macht Urlaub in der Uckermark.
Dort wohnt er im Bootshaus einer noblen Villa, dass ihm Christian Steinhoff der Eigentümer zur Verfügung gestellt hat.
Steinhoff hat Ambitionen Präsident der Berliner Anwaltskammer zu werden und vielleicht erhofft er sich Vernaus Fürsprache.
Doch dann entdeckt Vernau die Leiche von Steinhoff auf einer Bank am See.
Nur wenig später geschieht wieder ein Mord.
Eine Dorfbewohnerin wird tot aufgefunden.
Vernau fängt an Nachforschungen anzustellen.
Er kommt einem alten Geheimnis auf die Spur das in Steinhoffs Vergangenheit und in der Vergangenheit der Villa ruht.
Wissen die alteingesessenen Dorfbewohner mehr?
Und wer will, dass das Geheimnis nach all den Jahren ans Licht kommt?

„Düstersee“ ist der 7. Band der Joachim Vernau Reihe von Elisabeth Herrmann.
Wie schon die Vorgänger hat mich auch dieser Krimi wieder begeistert.

Es beginnt mit einem Prolog.
Ein junges Pärchen dringt in eine alte Villa ein um ein paar vergnügliche Stunden alleine zu verbringen.
Doch plötzlich brennt die Villa.
Bianca kann gerettet werden doch für Chris kommt jede Hilfe zu spät.

10 Jahre später macht Joachim Vernau Urlaub im Bootshaus dieser Villa.
Die gehört mittlerweile Christian Steinhoff, der die abgebrannte Ruine billig erstanden und für sich und seine Familie zu einem luxuriösen Anwesen umgebaut hat.
Jetzt wird Steinhoff tot am See aufgefunden.
Nach und nach kommt ans Licht, dass Steinhoff einige Häuser im Dorf günstig gekauft und zum Teil auch weiterverkauft hat.
Hängt Steinhoffs Tod mit seiner Immobilienspekulation zusammen?
Oder gar mit der Vergangenheit der Villa, dem Brand vor 10 Jahren?
Wie passt dann aber das zweite Opfer dazu?
Vernau begibt sich auf Spurensuche.

Es gibt viele Verdächtige zum Teil in der Familie und unter den Bekannten Steinhoffs, unter den Dorfbewohnern und auch im direkten Umfeld von Vernau.

Ja es ist für Joachim Vernau ein recht persönlicher Fall.
Auch ich konnte mir einige Personen als Täter vorstellen.
Es war aber keiner so richtig greifbar.
So war der Krimi wirklich spannend bis zum Ende.
Das Ende war dann auch sehr gut und logisch ausgearbeitet.

Es hat nicht nur etwas mit der Verfilmung zu tun, dass ich beim Lesen sehr schnell Bilder im Kopf hatte.
Das liegt vor allem am Schreibstil von Elisabeth Herrmann.
Sie beschreibt die Handlungsorte und die Charaktere sehr anschaulich.
Sie versteht es einfach ihre LeserInnen zu fesseln, Spannung aufzubauen und über das gesamte Buch aufrecht zu halten.

Egal was man von der Autorin liest, Krimis, Jugendbücher oder Romane mit historischem Hintergrund, es ist immer ein Highlight.

Ich freue mich schon jetzt auf das nächste Buch von Elisabeth Herrmann.
Wird es wieder ein Vernau sein?

Terra die Sicilia – Die Rückkehr des Patriarchen

Mario Giordano
Roman
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar

Intensive und atemberaubende Erzählung

Barnaba Carbonaro wurde 1880 in Sizilien geboren.
Er wächst in einer armen Familie auf und hat unter dem Zorn und der Wut seines Vaters zu leiden.
Er träumt davon aus der Armut auszubrechen und reich zu werden.
Und tatsächlich schafft er es vom armen Jungen zum erfolgreichen Zitrushändler.
Dabei ist sein Weg von Erfolg und Misserfolg gekrönt. So oft er gewinnt, sooft verliert er auch. Nur seinen Lebensmut und sein eiserner Wille seinen Traum zu verwirklichen, den verliert er nie.
Als 80jähriger lässt er sein Leben Revue passieren.
Er blickt auf ein Leben zurück in dem er 24 Kinder gezeugt hat, ein Vermögen verdient und verloren hat.

„Terra die Sicilia – Die Rückkehr des Patriarchen“ ist das neue Werk von Mario Giordano.
Bisher war mir der Autor nur durch seine Tante Poldi-Krimis bekannt die eher von humorvoller und leichter Natur sind.
„Terra die Sicilia“ dagegen ist ein literarischer Roman und erzählt die Geschichte der Familie von Mario Giordano.

Die Hauptfigur in diesem Roman ist Barnaba Carbonaro, der Urgroßvater des Autors.
Barnaba wurde 1880 in Sizilien geboren. Er ist der Sohn eines Priesters und einer Wunderheilerin.
Sein Vater regierte mit loser Hand. Seine Wut und seinen Zorn bekam Barnaba oft zu spüren.
Als Kind musste er schon früh auf der Orangenplantage von Dottore Passalacqua arbeiten.
Die Arbeit war hart und wurde oft mit Schlägen belohnt.
Zu seinen schönen Momenten gehörte, wenn er Baron von Gloeden Modell stehen konnte.
Der Baron machte Aktaufnahmen von Jungs und verkaufte die Bilder.
Das Geld musste er natürlich bei seinem Vater abliefern.
Barnaba versuchte immer ein wenig für sich abzuzweigen.
Baron von Gloeden hat großen Eindruck auf Barnaba gemacht. Der Reichtum des Barons beeindruckte ihn. Seither war sein Traum eines Tages reich zu sein.
Ein Traum der ihn sein ganzen Leben lang begleitet hat.
Barnaba war sein ganzes Leben lang Analphabet.
Seine Welt waren die Zahlen. Zahlen hatten für ihn Farben und Aromen. Er sah sie an sich vorbeiziehen.
Er konnte schneller Rechnen als jeder andere, schneller als die ersten Rechenmaschinen.

Barnaba kam seinem Traum oft sehr nahe. Baute ein Mandarinenimperium in München auf.
München wurde zu seiner zweiten Heimat.
So oft er es zu Reichtum gebracht hatte so oft verlor er auch wieder alles. Doch seinen Lebensmut und seinen Glauben an seinen Traum den verlor er nie.
Frauen haben in Barnabas Leben immer eine große Rolle gespielt. An erster Stelle seine Mutter Pancrazia, die ihn immer wieder ermahnte sie nie zu verlassen, seine erste Liebe Rosaria, seine Frau Pina, die Mutter seines Sohnes Franz in München und einige Weggefährtinnen.
Jetzt ist Barnaba 80 Jahre und schaut auf ein langes Leben mit vielen Höhen und Tiefen zurück.

Mario Giordano erzählt die Geschichte mit einer so intensiven Sprache wie sie mir nur selten in Büchern begegnet ist.
Wie der Autor erzählt als Barnaba sein erstes cannolo gegessen hat, hat mich fasziniert.
Die Eindrücke und die Geschmacksexplosion die Barnaba erlebt hat werden fast schon poetisch beschrieben.
Eine ganze Seite füllt Mario Giordano mit der Beschreibung von Lachen. Danach hatte ich selbst ein Lächeln auf den Lippen.
Auch die Zeit der Handlung wird seht authentisch widergespiegelt.
So haben immer wieder reale Persönlichkeiten wie Baron von Gloeden, Barnabas Freund Valentin der später als Karl Valentin bekannt wurde oder der Schriftsteller Mann ihren Auftritt in der Geschichte.
Durch die Aufzählung von technischem Fortschritt, Erfindungen oder kulturelle Ereignisse wird die ganze Geschichte noch realer.

Natürlich handelt es sich um einen Roman, der viele fiktionale Elemente beinhaltet. Realität und Fiktion ist hier aber nicht mehr zu trennen.
„Terra die Sicilia – Die Rückkehr des Patriarchen“ ist ein großartige Geschichte und wird mit Sicherheit zum meinen Highlights 2022 gehören.

Jetzt kann ich mich nur noch bei Mario Giordano bedanken für die schönen und intensiven Lesestunden die er mir geschenkt hat und mich auf den nächsten Band, der von den Frauen in Barnabas Leben erzählen wird freuen.

Das Glück unserer Zeit – Der Weg der Familie Lagerfeld

Heike Koschyk
Historischer Roman
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar

Interessante Geschichte über die Familie Lagerfeld

Der junge Otto Lagerfeld wollte in Südamerika sein Glück als Kaufmann versuchen.
Nach Jahren der Abwesenheit besucht er seine Familie in Hamburg, als er auf dem Weg nach Wladiwostok war, wo er amerikanische Dosenmilch verkaufen wollte.
Dort trifft er Theresia wieder, die Schwester eines Freundes und ist von ihr verzaubert.
Trotzdem reist er weiter um seine Geschäfte zu tätigen.
Als der Krieg ausbricht gerät Otto in sibirische Gefangenschaft.
Den Glücksbringer, ein vierblättriges Kleeblatt, dass ihm Theresia gegeben hat träg er immer bei sich.
So wagt er die Flucht aus der Gefangenschaft in der Hoffnung seine Familie wiederzusehen und sich seinen großen Traum zu erfüllen.

„Das Glück unserer Zeit – Der Weg der Familie Lagerfeld“ ist der erste Band einer Dilogie über Otto Lagerfeld und seine Familie von Heike Koschyk.
Schon als ich den Klappentext gelesen hatte, wusste ich das wird mein Buch und so ist es auch gekommen.
Die Autorin gewährt ihren LeserInnen einen bisher nicht gekannten Einblick in das Leben des erfolgreichen Unternehmers.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass als ich Kind war immer eine Dose „Glücksklee“ auf dem Kaffeetisch stand.
Jetzt hat das Glücksklee auf der Dose und der Name für mich eine Bedeutung bekommen.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Otto Lagerfeld.
Man begleitet ihn auf seinen Reisen, die sehr schön und bildlich beschrieben werden.
Auch der Werdegang von Otto Lagerfeld wird sehr ausführlich und spannend erzählt.
Aus dem jungen Otto Lagerfeld der einst nach Südamerika aufbrach wurde der Unternehmer Otto Lagerfeld, der Lagerfeld & Co und später die Glücksklee Milchwerke gegründet hat.

Aber auch die Familie Lagerfeld, Ottos Eltern und Geschwister verliert man in der Geschichte nicht aus den Augen.

Die Protagonisten waren mir durch die Reihe sympathisch.
Man konnte sich in jede Person gut eindenken.

Die Geschichte ist recht komplex. Ich habe etwas Zeit gebraucht bis ich richtig darin versinken konnte. Die Zeit muss man der Lektüre aber unbedingt zugestehen.

Die Autorin schreibt in ihrem Nachwort, dass die Nachkommen von Otto Lagerfeld ihr einen wahren Schatz für ihre Recherche zur Verfügung gestellt haben.
So erzählt Heike Koschyk auch eine sehr lebensnahe und authentische Geschichte.

Natürlich enthält ein Roman auch immer einen Anteil an Fiktion. Die Autorin hat aber Fiktion so fein mit der Realität verwoben dass man Realität und Fiktion nicht mehr trennen kann.

Am Ende gibt es noch einmal einen Überblick über die wichtigsten Personen mit einer Kurzbeschreibung. Das Gleiche gibt es auch noch einmal über berufliches und über die Reisen von Otto Lagerfeld.
Das wahr noch einmal ein interessantes Extra für mich.

Jetzt freue ich mich schon sehr auf den 2. Teil „Das Glück unserer Zeit – Das Vermächtnis der Familie Lagerfeld der Ende August erscheinen soll.