Ein Arzt für jede Welle

Dr. Reingard Friedl
Erzählung
252 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an die Agentur Julia Meyn für das Rezensionsexemplar

Hinter den Kulissen eines Kreuzfahrtschiffs

Klappentext:
Ein Kreuzfahrtschiff ist eine eigene kleine Welt, mit Restaurants, Theatern, Maschinenräumen und natürlich auch einem Krankenhaus. Hier arbeitet Schiffsarzt Priv. Doz. Dr. med. Reinhard Friedl und erlebt Tag für Tag, was Medizin auf hoher See bedeutet: Nicht nur Schnupfen, sondern auch Notfälle, rätselhafte Krankheitsverläufe und überraschende Diagnosen. Immer wieder ist detektivischer Spürsinn gefragt. Ist es ein Herzinfarkt, oder steckt etwas ganz anderes dahinter?

„Ein Arzt für jede Welle“ von Dr. Reinhard Friedl nimmt die Leser*innen mit hinter die Kulissen eines Kreuzfahrtschiffes.

Dr. Reinhard Friedl ist Schiffsarzt auf einem Kreuzfahrtschiff. Der Arzt hat es nicht nur mit Erkältungen von dem Seewind oder mit Seekrankheit zu tun, es kann manchmal auch sehr ernst werden.
Der Unterschied zu einer Arztpraxis an Land und einer Praxis auf dem Schiff ist, der Arzt muss von allem eine Ahnung haben. Man kann ein Patient, der über Schmerzen am Herz klagt, nicht mal schnell zu einem Kardiologen überweisen, oder jemand mit einem gebrochenen Arm ins Krankenhaus zum Gipsen. Auf dem Schiff muss der Arzt alles behandeln.

Dr. Reinhard Friedl erzählt in einer teilweise witzigen Art von seinem Alltag auf dem Kreuzfahrtschiff.
Wer denkt schon, wenn er eine Kreuzfahrt antritt an Krankheit. Aber die Schiffe sind für alles gerüstet. Neben einer Arztpraxis gibt es sogar ein OP, wo im Notfall Operationen ausgeführt werden können.

Dr. Reinhard Friedl scheint mir für jeden seiner Patienten ein offenes Ohr zu haben und sich in die jeweiligen Personen gut einzufügen.

Die Erzählung von Dr. Reinhard Friedl ist kurzweilig und unterhaltsam. Auf oft humorvolle Art beschreibt er seinen Alltag. Das macht er auf eine gut verständliche Art, man kann das Buch ohne jegliches Fachwissen lesen.

Mit einem Arzt wie Dr. Reinhard Friedl an Bord eines Kreuzfahrtschiffes kann einem nichts passieren.

Mir hat es viel Freude gemacht, einmal hinter die Kulissen zu schauen.

Die Wildnis

Sarah Pearse
Thriller
473 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Übersetzt aus dem Englischen von Thomas Bauer
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar

Suche nach einer Vermissten in atemberaubender Landschaft

Klappentext:
Atemberaubende Berge, unberührte Wälder, die Stille der Natur. Detective Elin Warner unternimmt einen Hiking-Trip in einen portugiesischen Nationalpark, um sich in der Einsamkeit von den schrecklichen Ereignissen der letzten Zeit zu erholen. Es ist ein Ort zum Auftanken. Oder um spurlos zu verschwinden. Denn in dem Park wird eine Backpackerin vermisst. Als Elin von dem Fall erfährt und eine mysteriöse Landkarte entdeckt, die die junge Frau zurückließ, geht sie auf die Suche. Doch in der Gemeinschaft aus Fremden im abgelegenen Camp des Parks stößt sie auf eine Mauer des Schweigens. Fieberhaft versucht Elin, die Hinweise zu entschlüsseln und die Vermisste zu finden. Doch schon bald wird die Wildnis zur tödlichen Bedrohung und Elin zur Gejagten.

„Die Wildnis ist der 3. Band der Reihe „Ein Fall für Elin Warner“ von Sarah Pearse.

Elin Warner ist mir aus den vorherigen Bänden schon gut bekannt und ich finde sie sehr sympathisch. Von diesen Fällen und der Trennung von ihrem Partner möchte Elin jetzt etwas Ruhe finden. So sucht sie zusammen mit ihrem Bruder Isaak Erholung im portugiesischen Nationalpark, mit seinen Bergen und unberührten Wäldern.
Außer ihnen gibt es noch ein Geschwisterpaar, nämlich Kier und Penn im Nationalpark.
Die Idylle wird gestört, als Elin von einer vermissten Backpackerin erfährt. Schnell stellt sich heraus, dass die Vermisste Kier ist.

Sarah Pearse beginnt die Geschichte erst einmal ganz ruhig. Die Leser*innen können die schöne Landschaft und die Idylle des Nationalparks genießen. Beim Lesen habe ich richtig Fernweh bekommen.
Doch mit dem Verschwinden der Frau setzt die Spannung ein und das Tempo zieht ein wenig an.

Die Autorin beschreibt ihre Charaktere gut und lässt sie lebendig wirken.
Die Geschichte wird aus 2 Perspektiven erzählt. Einmal in der Gegenwart ist es Elin, die erzählt, dann gibt es Rückblenden in das Jahr 2018 und die werden aus der Sicht von Kier erzählt. Somit lernt man auch Kier gut kennen und kommt langsam hinter das Geheimnis des Verschwindens.

Sarah Pearse hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil.
Mich hat der Thriller „Dier Wildnis“ gut unterhalten und ich wünsche mir noch viele weitere Bücher von Sarah Pearse.

Nebelstille

Jan-Erik Fjell
Thriller
459 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Übersetzt aus dem Norwegischen von Ina Kronenberger
Meine Bewertung:
4 von 5 Sterne

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar


Spannender Norwegen-Krimi

Klappentext:
Ein spektakulärer Mord in einer beschaulichen Seefahrtstadt gibt der norwegischen Polizei Rätsel auf: Der Milliardär Wilhelm Martiniussen wurde grausam in seinem luxuriösen Zuhause erdrosselt, seine Freundin blieb wie durch ein Wunder vom Täter verschont. Und wie hängt Martiniussens Tod mit einem geheimnisvollen Fremden zusammen, der kurz nach seiner Ankunft in Norwegen niedergeschlagen wurde und im Koma liegt? Mit der Aufklärung des Falls wird Anton Brekke betraut, herausragender, aber eigenwilliger Kriminalkommissar aus Oslo. Brekke muss tief in die Vergangenheit eintauchen und stößt auf eine Wahrheit, undurchdringlich und bedrohlich wie ein Nebel über dem Fjord …


„Nebelstille“ ist der 1. Band der Anton-Brekke-Reihe von Jan-Erik Fjell. Das Buch ist 2011 unter dem Titel „Der stumme Besucher“ erschienen und wurde jetzt noch einmal neu aufgelegt. Es gibt noch 4 weiter Bände (Band 2, 6, 7, 8), die im letzten Jahr erschienen sind. Ob die fehlenden Bände zwischendrin noch erscheinen, darauf bin ich gespannt.


Der Milliardär Wilhelm Martiniussen wurde grausam in einem Fahrstuhl ermordet. Seine Freundin blieb auf unerklärliche Weise unversehrt.

Der etwas eigenwillige Kommissar aus Oslo Anton Brekke übernimmt mit seinem Team die Ermittlungen. Zur gleichen Zeit liegt ein Fremder in einem Krankenhaus im Koma. Steht der Fremde in einem Zusammenhang mit dem Mord?
Kommissar Brekke steht vor großen Geheimnissen, denen er auf den Grund gehen muss. Dazu muss er tief in das Leben des Opfers eintauchen.

Jan-Erik Fjell sorgt recht schnell für Spannung. Sein Kommissar Anton Brekke macht seine Arbeit gut, er beißt sich richtig fest. Trotzdem, ist er ein etwas überheblicher und arroganter Typ der unter anderem unter Spielsucht leitet. Also kein Ermittler der mir gleich sympathisch ist. Das tut der Geschichte aber keinen Abbruch, ich habe Brekke und sein Team gerne bei ihrer Ermittlung begleitet. Die anderen Charaktere sind facettenreich und lebendig.

Die Leser*innen begleiten die Ermittlungen und erfahren dadurch viel aus dem Leben des Opfers. Dabei gibt es immer wieder Rückblenden die in die 1960er Jahre führen.

Der Schreibstil von Jan-Erik Fjell ist flüssig und gut verständlich. Der Autor redet nicht lange um den heißen Brei, sondern kommt immer schnell zum Punkt. Mit seinem schwarzen Humor lockert Jan-Erik Fjell die Geschichte, die recht komplex ist immer wieder etwas auf.

„Nebelstille“ ist ein spannender Thriller, den ich gerne gelesen habe. Ich werde mir auch bald die schon erschienenen Bände vornehmen.

Die Bucht

Liz Webb
Roman
375 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Übersetzt aus dem Englischen von Sabine Thiele
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar


Geheimnisvoll und mysteriös

Klappentext:
In der Hoffnung auf einen Neuanfang zieht Nancy mit ihrem Mann Calder auf eine kleine Insel vor der Westküste Schottlands. Es fällt ihr jedoch schwer, sich in der kargen Landschaft mit den verschlossenen Bewohnern einzuleben. Und dann wird auch noch ihr größter Alptraum wahr: Sie findet Calders umgestürztes Boot in einer Bucht, sein Körper treibt regungslos im eiskalten Wasser. Dass er überlebt, gleicht einem Wunder. Doch Calder ist nach diesem Vorfall nicht mehr derselbe. Nancy spürt, dass er etwas vor ihr verbirgt, und sein Verhalten macht ihr Angst. Und als eine Leiche an den Strand gespült wird, weiß Nancy: Ein Neubeginn kann die Vergangenheit niemals völlig auslöschen.

„Die Bucht“ ist ein spannender und geheimnisvoller Roman von Liz Webb.

Nancy und ihr Partner Calder planen einen Neuanfang. Dafür ziehen sie an die Westküste Schottlands, die Heimat von Calder. Das Einleben fällt Nancy nicht leicht, die Landschaft ist karg und das Wasser allgegenwärtig. Zudem sind die Bewohner sehr verschlossen.
Bei einem Sturm gerät Calders Boot zum Kentern und er treibt regungslos im Meer. Sollte das Meer sich Calder holen, wie schon Jahre zuvor seinen Vater? Doch Calder hat Glück und überlebt. Doch nach dem Unfall ist Calder nicht mehr er selbst. Er hat sich sehr verändert und Nancy hat manchmal sogar Angst vor ihm. Auch vieles auf der Insel kommt Nancy seltsam vor. Sie erfährt auch von Calders früherer Freundin Caitlin, sie wird schon seit einiger Zeit vermisst. Doch jedes Jahr trudelt eine Karte bei ihrer Mutter ein. So erfährt Nancy Stück für Stück Dinge aus Calders Leben, die ihr vorher unbekannt waren.

„Die Bucht“ ist ein spannender Roman, fast schon ein Thriller. Liz Webb hat interessante Charaktere zum Leben erweckt. Die Atmosphäre in der Geschichte ist geheimnisvoll und mysteriös. Als Handlungsort hat die Autorin sich eine fiktive Insel ausgedacht. Diese beschreibt sie mit ihrer rauen Landschaft allerdings sehr genau. Auch die Bewohner, es sind nur 83 lernen die Leser*innen gut kennen.
Liz Webb verbreitet eine geheimnisvolle Stimmung, die mir manchmal einen Gänsehautmoment verschafft hat. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, gut verständlich und fesselnd. Einmal angefangen, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.

Liz Webb ist es auch mit ihrem neuen Roman „Die Bucht“ wieder gelungen mich zu begeistern.

Montmartre – Licht uns Schatten

Marie Lacrosse
Historischer Roman
585 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Marie Lacrosse und an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar


Die Anfänge von Montmartre

Klappentext:
Paris im Sommer 1866: Elise Lambert und Valérie Dumas werden am selben Tag geboren. Sonst haben die beiden Mädchen nicht viel gemeinsam. Elise, Tochter einer einfachen Wäscherin, wächst in Armut auf dem Hügel von Montmartre auf. Valérie hingegen ist die Tochter eines wohlhabenden Kunsthändlers vom Boulevard de Clichy. In einer Zeit, in der Frauen kaum Möglichkeiten haben, hegen die beiden große Träume. Valérie ist eine begnadete Malerin, die es an die Kunstakademie schaffen möchte, wo auch Toulouse-Lautrec und van Gogh studieren. Elise dagegen möchte als Tänzerin in den schillernden Varietés von Montmartre berühmt werden. Schicksalsschläge und die Liebe stellen beide vor ungeahnte Herausforderungen, doch die jungen Frauen kämpfen für ihr Glück.

„Montmartre – Licht uns Schatten“ ist der 1. Band der Montmartre-Saga von Marie Lacrosse.
Die Autorin hat mich schon mit einer ganzen Reihe von Büchern gegeistert. Auf das neue Werk habe ich mich schon lange gefreut.

Schon wenn man das Buch in der Hand hält, ahnt man, dass einen großes erwartet.

Marie Lacrosse entführt ihre Leser*innen nach Paris, genauer gesagt nach Montmartre. Dieser Teil von Paris, entfaltet sich gerade zu dem Montmartre, von dem heute oft gesprochen wird. Immer mehr Maler lassen sich dort nieder, eröffnen ihr Atelier. So gibt es auch immer mehr junge Frauen, die sich als Model zur Verfügung stellen und hoffen, damit ein paar Franc verdienen zu können.

Im Mittelpunkt stehen Elise Lambert und Valérie Dumas. Zwei ganz unterschiedliche junge Mädchen, die aus verschiedenen sozialen Schichten kommen. Eins haben sie gemeinsam, sie sind am gleichen Tag geboren und von derselben Hebamme ans Licht der Welt geholt worden.

Elise Lambert ist als Tochter einer Wäscherin aufgewachsen. Schon früh musste sie mitarbeiten, damit das Geld für sie, ihre Schwester und ihre Mutter reicht. Elise ist fasziniert vom Tanz. Besonders der Can Can hat es ihr angetan. Als sie die Bekanntschaft mit Louise Weber macht, die später als La Goulue eine bekannte Tänzerin in den Varietés wird, möchte Elise auch Tänzerin werden. Doch bis dahin ist es ein steiniger Weg.

Valérie Dumas kommt aus gutem Haus. Ihr Vater ist ein bekannter Kunsthändler. Auch Valérie ist sehr begabt und wünscht sich nichts mehr eine bekannte Malerin zu werden. Doch als Frau ist das so gut wie unmöglich. Aber ihr Vater schafft es, dass Valérie an einer Kunstakademie angenommen wird. Zwar unter bestimmten Voraussetzungen, aber immerhin darf sie dort lernen. Auch Toulouse-Lautrec studiert an der Kunstakademie, die beiden freunden sich an und Toulouse-Lautrec ist Valérie behilflich, wenn sie sich etwas mehr Freiheit bei ihrer sehr strengen Mutter erkämpfen möchte.

Marie Lacrosse beschreibt die Handlungsorte wieder einmal sehr anschaulich. In meinem Kopf sind schnell Bilder entstanden. Auch die Protagonisten sind sehr facettenreich und lebendig. Als Leser*in begegnet man vielen historischen Persönlichkeiten aus der Welt der Malerei und des Can Cans.

Es ist erstaunlich, dass so berühmte Maler wie z. B. van Gogh es nicht geschafft haben mit ihren Bildern erfolgreich zu werden.
Die Geschichte birgt aber noch viel mehr. Als Leser*in erfährt man auch etwas vom Bau des Eiffelturms und lernt Gustave Eiffel kennen. Auch der bis dahin nicht erfolgreiche Bau des Sueskanal, bei dem Gustave Eiffel die letzte Rettung zum Erfolg sein sollte, wird angerissen.

Marie Lacrosse hat einen flüssigen, gut verständlichen und fesselnden Schreibstil. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Im Anhang gibt die Autorin den Leser*innen noch einige interessante Details mit auf den Weg.

Ich habe zu Beginn gesagt, man ahnt, dass einen großes erwartet. Und so ist es auch. Die Geschichte ist so vielseitig und voller interessanten Informationen, dass die 600 Seiten wie im Flug vorbeirauschen.

„Montmartre – Licht uns Schatten“ ist ein großartiger historischer Roman, den ich mit großer Freude gelesen habe. Ich bin jetzt schon sehr auf die Fortsetzung „Montmartre – Traum und Schicksal“ gespannt, der am 12.11. erscheinen soll.

Der Wolf im dunklen Wald

Sia Pinotek
Kriminalroman
441 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar


Spannend bis zum Schluss

Klappentext:
Nach einer großen Gesellschaftsjagd im Wendland wird einer der Teilnehmer vermisst. Wenig später wird der Mann grausam ermordet auf einer Lichtung aufgefunden. Das Opfer wurde mit sieben massiven Messerstichen getötet, wovon bereits der erste tödlich war. Die Heftigkeit, mit der die Tat ausgeführt wurde, lässt Carla Seidel ein Verbrechen aus Rache vermuten. Unterdessen hat Carlas Tochter Lana andere Sorgen: Warum hat ihr Schwarm Fabian sie in der Nacht vor dem Mord mit in den Wald genommen? Weiß er mehr, als er zugibt? Noch bevor sie ihn zur Rede stellen kann, geschieht ein weiterer Mord. Während Carla fieberhaft nach dem Täter fahndet, hat dieser bereits sein nächstes Opfer im Visier. Und Lana kommt ihm dabei gefährlich nahe …

„Der Wolf im dunklen Wald“ ist der 2. Band der Carla-Seidel-Krimireihe von Sia Piontek.

Carla Seidel war in Hamburg als Mordermittlerin tätig. Jetzt hat sie Hamburg den Rücken gekehrt und ist mit ihrer Tochter Lana ins Wendland gezogen. Nach unschönen Erlebnissen in Hamburg hat sich Carla Seidel in eine kleinere Polizeistation versetzten lassen und will zusammen mit ihrer Tochter einen Neuanfang starten. Doch auch in dem idyllischen Wendland gibt es Grausamkeiten.
Mir gefällt Carla Seidel als Ermittlerin gut. Man muss sie erst richtig kennenlernen, um nachzuvollziehen, warum sie sich an eine kleine Dienststelle hat versetzten lassen.
Carla hat ein feines Gespür, ist intelligent und kann gut kombinieren.

Carla Seidel wird zu einem neuen Tatort gerufen. Auf einer Lichtung im Wald liegt das Opfer, es wurde mit 7 Messerstichen getötet. Das Opfer hat an einer Jagdgesellschaft teilgenommen und wurde vermisst. Die Tat lässt auf eine immense Wut des Täters schließen, den der erste der 7 Stiche war schon tödlich. Carla fängt an zu ermitteln, hat aber keine richtige Spur, die sie verfolgen kann.
Carlas Tochter Lana war kurz vor der Tat noch mit einem Familienmitglied der Jagdgesellschaft im Wald. Als Carla das erfährt ist sie besorgt, doch da gibt es schon einen weiteren Mord.

Sia Piontek erzählt die spannende Geschichte mit einer Leichtigkeit, dass, das Lesen richtig Freude macht.
Sie baut schnell Spannung auf und hält sie bis zum Ende aufrecht. Ihre Charaktere setzt sie gekonnt ein. Mir ist Carla sehr sympathisch, auch ihre Tochter mag ich, auch wenn sie manchmal etwas rebellisch ist. Das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter ist nicht einfach. Ich denke da spielt aber auch viel die Vergangenheit mit und Carla hat als Alleinerziehende immer das schlechte Gewissen nicht oft genug da zu sein.
Auch die Handlungsorte werden sehr anschaulich beschrieben.

Sia Piontek erzählt die Geschichte meist aus den Perspektiven von Carla und von ihrer Tochter Lana. Da stellt sich beim Lesen schon eine gewisse Nähe zu den Charakteren ein.

„Der Wolf im dunklen Wald“, ist ein spannender Krimi, den ich gerne gelesen habe. Jetzt freue ich mich schon, wenn ein 3. Band erscheint.

Goldene Wege

Ina Bach
Historischer Roman
597 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar


Kampf gegen die Konventionen

Klappentext:

München 1905: Obwohl die Freundinnen Lulu, Elsa und Fanny es mittlerweile an die Medizinische Fakultät geschafft haben, werden sie dort keinesfalls mit offenen Armen empfangen. Vor allem die schlaue Fanny ist ihren männlichen Kommilitonen ein Dorn im Auge. Lulu versucht neben Vorlesungen und Sezierstunden, das dunkle Geheimnis ihrer in Melancholie verfallenen Freundin Änny zu ergründen. Und Elsa bekommt unerwarteten Besuch, der ihr Leben gehörig durcheinander wirbelt. Trotz allem haben die jungen Frauen ihr Ziel fest vor Augen aber können sie sich nach ihrem Studienabschluss tatsächlich Hoffnungen auf eine Anstellung als Ärztinnen im Spital machen?

„Goldene Wege“ ist der 3. Band der „Ärztinnen – Saga“ von Ina Bach.
Die Autorin entführt ihre Leser*innen nach München in das Jahr 1905.
Nachdem ich den 1. Band „Goldene Träume“ und den 2. Band „Goldene Zeiten“ gelesen habe, musste ich unbedingt wissen wie es mit den 3 Freundinnen weitergeht.

Im Mittelpunkt stehen die drei Frauen Lulu, Elsa und Fanny. Die jungen Frauen sind in ihrer Art recht unterschiedlich, doch eins eint sie, alle drei wollen Medizin studieren.
Die jungen Frauen habe es sich nicht so schwierig vorgestellt Ärztin zu werden. Mittlerweile sind sie zwar an der Medizinische Fakultät zugelassen, aber viele verhalten sich ihnen gegenüber feindselig und das sind nicht nur die Dozenten. Die drei Frauen lassen sich aber davon nicht abhalten und hoffen auf ihren Abschluss. Aber bekommen sie auch danach eine Stelle als Ärztin in einem Spital?

Ina Bach erzählt die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der drei Frauen. In den ersten beiden Bänden, hat man Lulu, Elsa und Fanny ja schon gut kennengelernt.
Durch den Perspektivwechsel ist man den einzelnen Charakteren sehr nahe.
Ich habe die drei Frauen schon gleich im ersten Band liebgewonnen. Sie sind liebenswert und wollen für ihre Einstellung kämpfen.
Auch die anderen Charaktere werden gut beschrieben und wirken lebendig.
Es macht Spaß sie durch die Geschichte zu begleiten.

Die Autorin zeigt auf, welche Steine den Frauen in den Weg gelegt wurden. Zur Jahrhundertwende fing es gerade erst an, dass Frauen zum Studium der Medizin zugelassen wurden. In München dauerte es noch ein paar Jahre länger. Aber jetzt 1905 haben es die Frauen geschafft aber, ob sie später als Frau in einem Spital angestellt werden das ist eine große Frage.
Trotzdem müssen die Frauen an der Medizinische Fakultät kämpfen, um anerkannt zu werden und Gehör zu finden. Sie müssen immer etwas mehr leisten, immer etwas besser sein als ihre männlichen Kommilitonen. Was aber auch wieder Neider hervorruft.

Ina Bach bringt anhand ihrer Protagonistinnen die Stellung der Frau ihren Leser*innen sehr gut näher.
Es ist die Zeit, in der Frauen anfangen um ihre Rechte und ihre Gleichstellung zu kämpfen.
Auch werden die verschiedenen Schichten in der Bevölkerung aufgezeigt.
Ina Bach hat einen angenehmen und fesselnden Schreibstil. Die Sprache hat die Autorin gut der Zeit der Handlung angepasst.
Am Ende finden die Leser*innen noch einige interessanten Notizen der Autorin zu der damaligen Zeit.

„Goldene Wege“ ist ein interessanter und spannender historischer Roman. Ich habe die Ärztinnen-Saga mit großer Freude gelesen.

Lebensträume – Ärztin einer neuen Zeit

Svea Lenz
Historischer Roman
601 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar.

Die Zeit nach dem 2. Weltkrieg

Klappentext:
Sommer 1961. Vicky und ihr Freund Achim leben in Ostberlin und studieren im Westen Medizin. Als mit dem Mauerbau all ihre Träume über Nacht zu platzen drohen, ergreifen sie die Flucht. Kurz darauf wird Achim verhaftet. Vickys großes Ziel ist die Chirurgie, doch der Berufseinstieg gestaltet sich schwieriger als gedacht. Die Flughafenambulanz in Frankfurt ist eine Notlösung und eine Männerwelt, in der sie sich durchbeißen muss. Zwischen aufregenden Einsätzen und Not-OPs kämpft sie für eine moderne Klinik und wird zur Hausärztin der Frankfurter Halbwelt. Und auch eine neue Liebe scheint auf sie zu warten. Doch Vicky hofft noch immer auf ein Wiedersehen mit Achim.

„Lebensträume“ von Svea Lenz zeigt auf wie der Bau der Mauer Leben verändert hat.

Vicky und ihr Freund Achim haben Lebensträume. Sie leben in Ostberlin und studieren in Westberlin. Doch durch den Bau der Mauer ist das über Nacht nicht mehr möglich. Vicky gelingt die Flucht in den Westen, sie gelangt nach Frankfurt, wo sie an der Flughafenambulanz arbeitet kann. Ihr Traum Chirurgin zu werden ist in weite Ferne gerückt.
Achim hatte nicht so viel Glück, er wurde bei der Flucht verhaftet.

Svea Lenz erzählt die Geschichte sehr authentisch. Handlungsort ist zum großen Teil Frankfurt am Main, meine Heimatstadt. Die Zeit der Handlung wird von der Autorin sehr gut widergespiegelt. Es ist die Zeit des Aufbruchs und der Veränderung. Die Menschen haben den Krieg hinter sich gelassen. Sie wollen wieder leben und was erleben. Die Frauen kämpfen für mehr Freiheit und mehr Rechte.

Die Charaktere, die Svea Lenz ins Leben gerufen hat, sind sympathisch. Vicky ist ein ganz bezaubernder Charakter. Sie ist eine mitfühlende Ärztin und ich habe sie gerne durch die Geschichte begleitet. Ich habe richtig mit Vicky mitgefühlt. Ihr privates Glück habe ich ihr so sehr gewünscht, doch Vicky muss einige Hürden überwinden. Auch ihren Freund Achim kann Vicky nicht vergessen.

Die Autorin hat sich intensiv mit dem Thema Operationen auseinandergesetzt. So sind die Leser*innen bei manchem Notfall hautnah dabei und erleben auch eine OP am Herzen.
Auch die politische Situation im Land bleibt nicht außen vor. In der Geschichte werden die Auschwitzprozesse und auch der Vietnamkrieg, der die Menschen in dieser Zeit beschäftigt hat, erwähnt.

Der Schreibstil von Svea Lenz ist flüssig und gut verständlich. Nach wenigen Seiten bin ich ganz tief in die Geschichte eingetaucht und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

„Lebensträume“ ist ein wahres Lesevergnügen und hat mich tief in der Vergangenheit meiner Heimatstadt blicken lassen.

Allein gegen die Lüge

Alex Finlay
Thriller
491 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Übersetzt aus dem Englischen von Leo Strohm
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar

Pageturner

Klappentext:
Ein junger Mann auf der Suche nach der Wahrheit: Musste seine Familie sterben, um ein Verbrechen zu vertuschen?

Die Nachricht trifft Matt Pine wie ein Schock: Bei einem Urlaub in Mexiko kam fast seine gesamte Familie ums Leben. Die örtliche Polizei behauptet, es sei ein Unfall gewesen, doch das FBI bezweifelt das. Allerdings wollen sie Matt den Grund für ihre Skepsis nicht verraten. Das Drama rückt Matts Familie erneut ins Rampenlicht der Medien. Vor sieben Jahren war sein älterer Bruder Danny wegen Mordes an seiner Highschool-Freundin zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Danny hatte stets seine Unschuld beteuert, und eine große True-Crime-Doku nährte den Verdacht, er könnte zu Unrecht im Gefängnis sitzen. Nun scheint es eine Verbindung zwischen dem rätselhaften Tod seiner Familie und Dannys Fall zu geben, und Matt ist entschlossen, die Wahrheit herauszufinden. Selbst wenn er dafür sein eigenes Leben aufs Spiel setzen muss.

„Allein gegen die Lüge“ von Alex Finlay ist ein sehr spannender Thriller.

Matt Pine kann es kaum glauben, als er die Nachricht vom FBI übermittelt bekommt.
Seine Eltern und seine beiden Geschwister wurden in ihrem Ferienhaus in Mexiko tot aufgefunden. Die Polizei in Mexiko will den Fall als Unfall deklarieren, doch das FBI bezweifelt die Unfalltheorie. Warum sie nicht an einen Unfall glauben, darüber äußert das FBI sich nicht.
Matt hat jetzt nur noch seinen älteren Bruder. Aber der sitzt wegen Mordes lebenslang im Gefängnis. Bis heute behauptet er unschuldig zu sein. Sollte das wirklich stimmen und ein Netz voller Lügen hat sich über die Familie ausgebreitet?
Matt begibt sich selbst auf Spurensuche.

Alex Finlay beginnt seine Geschichte direkt damit, dass erzählt wird, wann und wie die Leichen der Familie gefunden wurde. Der Autor baut damit direkt auf der ersten Seite Spannung auf die er im Laufe der Geschichte immer weiter steigert.
Außer dem Mord an Matts Familie in Mexiko wirft der Autor auch die Frage in den Raum, ob Matts Bruder Danny vielleicht doch seit 7 Jahren unschuldig im Gefängnis sitzt.
Die Medien werden wieder aufmerksam auf die Familie und eine Doku auf Netflix wirft noch Holz ins Feuer.

Die Charaktere werden gut beschrieben und wirken lebendig.
Besonders Matt gefällt mir gut. Er hat immer an die Schuld seines Bruders geglaubt, doch jetzt erfasst ihn Zweifel.
Die Leser*innen lernen die Charaktere im Laufe der Geschichte gut kennen. Auch die ermordete Familie wird in Rückblicken den Leser*innen vertraut.

Genau wie Matt, sah auch ich mich beim Lesen in ein Netz voller Lügen verstrickt. Was ist wahr und was ist Lüge? Sitzt Danny unschuldig im Gefängnis? Ist seine Verurteilung ein Justizirrtum? Fragen über Fragen die eine ehrliche Antwort suchen. Doch darauf muss man warten und versuchen die kleinen Stückchen Wahrheit aus dem Konstrukt von Lügen herauszupicken. Wenn man sie denn erkennt.

Alex Finlay erzählt die Geschichte aus der Perspektive verschiedener Charaktere, was die Spannung nochmals steigert. Die vielen Wendungen, die der Autor in seine Geschichte einbaut, haben mich oft atemlos zurückgelassen.

Der Autor hat so einen fesselnden Schreibstil, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und an zwei Abenden gelesen habe.

„Allein gegen die Lüge“ ist einfach ein MUSS, für alle Liebhaber von spannenden Thrillern.

Goldene Zeiten – Die Münchner Ärztinnen

Ina Bach
Historischer Roman
483 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar

Kampf gegen die Konventionen

Klappentext:

München 1902: Der Weg zum Medizinstudium ist für die Freundinnen Lulu, Elsa und Fanny steiniger als gedacht, denn das Königreich Bayern stellt sich weiterhin gegen die Zulassung von Frauen an der Universität. Lulu fürchtet außerdem, schon an der ersten Hürde, dem Abitur, zu scheitern. Elsa, die als Wärterin am Kinderspital arbeitet, ergeht es nicht besser: Sie wird von einem jungen Assistenzarzt schikaniert, der sie unbedingt loswerden will. Als dann noch ein alter Verehrer auftaucht, gerät sie immer mehr unter Druck. Und auch Fanny, die sich an der Uni als ihr Zwillingsbruder ausgibt, erkennt, dass sie damit ihrem Traumberuf nur bedingt näher kommt. Trotz allem wollen die drei jungen Frauen nicht aufgeben, denn sie wissen, sie sind dazu geboren, Ärztinnen zu werden!

„Goldene Zeiten“ ist der 2. Band der „Ärztinnen – Saga“ von Ina Bach.
Die Autorin entführt ihre Leser*innen nach München in das Jahr 1902.
Nachdem ich den 1. Band „Goldene Träume“ gelesen habe, musste ich unbedingt wissen wie es mit den 3 Freundinnen weitergeht.

Im Mittelpunkt stehen die drei Frauen Lulu, Elsa und Fanny. Die jungen Frauen sind in ihrer Art recht unterschiedlich, doch eins eint sie, alle drei wollen Medizin studieren.
Die jungen Frauen habe es sich nicht so schwierig vorgestellt Ärztin zu werden. Doch sie müssen gegen eine Männerwelt ankämpfen. Frauen sind in Bayern noch nicht an der Universität zugelassen. Doch die Freundinnen haben nicht vor aufzugeben.
Lulu hat allerdings Angst schon am Abitur zu scheitern. Elsa arbeitet als Wärterin in einem Kinderhospital. Dort muss sie schon die Erfahrung machen, wie manche Männer Frauen im Beruf behandeln. Dabei ist Wärterin ja ein Frauenberuf.
Fanny gibt sich kurzerhand an der Uni als ihren Zwillingsbruder aus. Das verschlaft ihr, zumindest Zutritt in die Universität.

Ina Bach erzählt die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der drei Frauen. Im ersten Band hat man Lulu, Elsa und Fanny ja schon gut kennengelernt.
Durch den Perspektivwechsel ist man den einzelnen Charakter sehr nahe.
Ich habe die drei Frauen schon im ersten Band liebgewonnen. Sie sind liebenswert und wollen für ihre Einstellung kämpfen.
Auch die anderen Charaktere werden gut beschrieben und wirken lebendig.
Es macht Spaß sie durch die Geschichte zu begleiten.

Die Autorin zeigt auf, welche Steine den Frauen in den Weg gelegt wurden. Zur Jahrhundertwende fing es gerade erst an, dass Frauen zum Studium der Medizin zugelassen wurden. In München dauerte es noch ein paar Jahre länger.
So müssen die Frauen einen Kampf ausfechten, wenn sie ihre Träume verwirklichen wollen.

Ina Bach bringt anhand ihrer Protagonistinnen die Stellung der Frau ihren Leser*innen sehr gut näher.
Es ist die Zeit, in der Frauen anfangen um ihre Rechte und ihre Gleichstellung zu kämpfen.
Auch werden die verschiedenen Schichten in der Bevölkerung aufgezeigt.
Ina Bach hat einen angenehmen und fesselnden Schreibstil. Die Sprache hat die Autorin gut der Zeit der Handlung angepasst.
Am Ende finden die Leser*innen noch einige interessanten Notizen der Autorin zu der damaligen Zeit.

„Goldene Träume“ ist ein interessanter und spannender historischer Roman. Ich freue mich schon auf den 3. Band „Goldene Wege“ der schon im März erscheinen wird.