Der Wolf im dunklen Wald

Sia Pinotek
Kriminalroman
441 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar


Spannend bis zum Schluss

Klappentext:
Nach einer großen Gesellschaftsjagd im Wendland wird einer der Teilnehmer vermisst. Wenig später wird der Mann grausam ermordet auf einer Lichtung aufgefunden. Das Opfer wurde mit sieben massiven Messerstichen getötet, wovon bereits der erste tödlich war. Die Heftigkeit, mit der die Tat ausgeführt wurde, lässt Carla Seidel ein Verbrechen aus Rache vermuten. Unterdessen hat Carlas Tochter Lana andere Sorgen: Warum hat ihr Schwarm Fabian sie in der Nacht vor dem Mord mit in den Wald genommen? Weiß er mehr, als er zugibt? Noch bevor sie ihn zur Rede stellen kann, geschieht ein weiterer Mord. Während Carla fieberhaft nach dem Täter fahndet, hat dieser bereits sein nächstes Opfer im Visier. Und Lana kommt ihm dabei gefährlich nahe …

„Der Wolf im dunklen Wald“ ist der 2. Band der Carla-Seidel-Krimireihe von Sia Piontek.

Carla Seidel war in Hamburg als Mordermittlerin tätig. Jetzt hat sie Hamburg den Rücken gekehrt und ist mit ihrer Tochter Lana ins Wendland gezogen. Nach unschönen Erlebnissen in Hamburg hat sich Carla Seidel in eine kleinere Polizeistation versetzten lassen und will zusammen mit ihrer Tochter einen Neuanfang starten. Doch auch in dem idyllischen Wendland gibt es Grausamkeiten.
Mir gefällt Carla Seidel als Ermittlerin gut. Man muss sie erst richtig kennenlernen, um nachzuvollziehen, warum sie sich an eine kleine Dienststelle hat versetzten lassen.
Carla hat ein feines Gespür, ist intelligent und kann gut kombinieren.

Carla Seidel wird zu einem neuen Tatort gerufen. Auf einer Lichtung im Wald liegt das Opfer, es wurde mit 7 Messerstichen getötet. Das Opfer hat an einer Jagdgesellschaft teilgenommen und wurde vermisst. Die Tat lässt auf eine immense Wut des Täters schließen, den der erste der 7 Stiche war schon tödlich. Carla fängt an zu ermitteln, hat aber keine richtige Spur, die sie verfolgen kann.
Carlas Tochter Lana war kurz vor der Tat noch mit einem Familienmitglied der Jagdgesellschaft im Wald. Als Carla das erfährt ist sie besorgt, doch da gibt es schon einen weiteren Mord.

Sia Piontek erzählt die spannende Geschichte mit einer Leichtigkeit, dass, das Lesen richtig Freude macht.
Sie baut schnell Spannung auf und hält sie bis zum Ende aufrecht. Ihre Charaktere setzt sie gekonnt ein. Mir ist Carla sehr sympathisch, auch ihre Tochter mag ich, auch wenn sie manchmal etwas rebellisch ist. Das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter ist nicht einfach. Ich denke da spielt aber auch viel die Vergangenheit mit und Carla hat als Alleinerziehende immer das schlechte Gewissen nicht oft genug da zu sein.
Auch die Handlungsorte werden sehr anschaulich beschrieben.

Sia Piontek erzählt die Geschichte meist aus den Perspektiven von Carla und von ihrer Tochter Lana. Da stellt sich beim Lesen schon eine gewisse Nähe zu den Charakteren ein.

„Der Wolf im dunklen Wald“, ist ein spannender Krimi, den ich gerne gelesen habe. Jetzt freue ich mich schon, wenn ein 3. Band erscheint.

Goldene Wege

Ina Bach
Historischer Roman
597 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar


Kampf gegen die Konventionen

Klappentext:

München 1905: Obwohl die Freundinnen Lulu, Elsa und Fanny es mittlerweile an die Medizinische Fakultät geschafft haben, werden sie dort keinesfalls mit offenen Armen empfangen. Vor allem die schlaue Fanny ist ihren männlichen Kommilitonen ein Dorn im Auge. Lulu versucht neben Vorlesungen und Sezierstunden, das dunkle Geheimnis ihrer in Melancholie verfallenen Freundin Änny zu ergründen. Und Elsa bekommt unerwarteten Besuch, der ihr Leben gehörig durcheinander wirbelt. Trotz allem haben die jungen Frauen ihr Ziel fest vor Augen aber können sie sich nach ihrem Studienabschluss tatsächlich Hoffnungen auf eine Anstellung als Ärztinnen im Spital machen?

„Goldene Wege“ ist der 3. Band der „Ärztinnen – Saga“ von Ina Bach.
Die Autorin entführt ihre Leser*innen nach München in das Jahr 1905.
Nachdem ich den 1. Band „Goldene Träume“ und den 2. Band „Goldene Zeiten“ gelesen habe, musste ich unbedingt wissen wie es mit den 3 Freundinnen weitergeht.

Im Mittelpunkt stehen die drei Frauen Lulu, Elsa und Fanny. Die jungen Frauen sind in ihrer Art recht unterschiedlich, doch eins eint sie, alle drei wollen Medizin studieren.
Die jungen Frauen habe es sich nicht so schwierig vorgestellt Ärztin zu werden. Mittlerweile sind sie zwar an der Medizinische Fakultät zugelassen, aber viele verhalten sich ihnen gegenüber feindselig und das sind nicht nur die Dozenten. Die drei Frauen lassen sich aber davon nicht abhalten und hoffen auf ihren Abschluss. Aber bekommen sie auch danach eine Stelle als Ärztin in einem Spital?

Ina Bach erzählt die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der drei Frauen. In den ersten beiden Bänden, hat man Lulu, Elsa und Fanny ja schon gut kennengelernt.
Durch den Perspektivwechsel ist man den einzelnen Charakteren sehr nahe.
Ich habe die drei Frauen schon gleich im ersten Band liebgewonnen. Sie sind liebenswert und wollen für ihre Einstellung kämpfen.
Auch die anderen Charaktere werden gut beschrieben und wirken lebendig.
Es macht Spaß sie durch die Geschichte zu begleiten.

Die Autorin zeigt auf, welche Steine den Frauen in den Weg gelegt wurden. Zur Jahrhundertwende fing es gerade erst an, dass Frauen zum Studium der Medizin zugelassen wurden. In München dauerte es noch ein paar Jahre länger. Aber jetzt 1905 haben es die Frauen geschafft aber, ob sie später als Frau in einem Spital angestellt werden das ist eine große Frage.
Trotzdem müssen die Frauen an der Medizinische Fakultät kämpfen, um anerkannt zu werden und Gehör zu finden. Sie müssen immer etwas mehr leisten, immer etwas besser sein als ihre männlichen Kommilitonen. Was aber auch wieder Neider hervorruft.

Ina Bach bringt anhand ihrer Protagonistinnen die Stellung der Frau ihren Leser*innen sehr gut näher.
Es ist die Zeit, in der Frauen anfangen um ihre Rechte und ihre Gleichstellung zu kämpfen.
Auch werden die verschiedenen Schichten in der Bevölkerung aufgezeigt.
Ina Bach hat einen angenehmen und fesselnden Schreibstil. Die Sprache hat die Autorin gut der Zeit der Handlung angepasst.
Am Ende finden die Leser*innen noch einige interessanten Notizen der Autorin zu der damaligen Zeit.

„Goldene Wege“ ist ein interessanter und spannender historischer Roman. Ich habe die Ärztinnen-Saga mit großer Freude gelesen.

Lebensträume – Ärztin einer neuen Zeit

Svea Lenz
Historischer Roman
601 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar.

Die Zeit nach dem 2. Weltkrieg

Klappentext:
Sommer 1961. Vicky und ihr Freund Achim leben in Ostberlin und studieren im Westen Medizin. Als mit dem Mauerbau all ihre Träume über Nacht zu platzen drohen, ergreifen sie die Flucht. Kurz darauf wird Achim verhaftet. Vickys großes Ziel ist die Chirurgie, doch der Berufseinstieg gestaltet sich schwieriger als gedacht. Die Flughafenambulanz in Frankfurt ist eine Notlösung und eine Männerwelt, in der sie sich durchbeißen muss. Zwischen aufregenden Einsätzen und Not-OPs kämpft sie für eine moderne Klinik und wird zur Hausärztin der Frankfurter Halbwelt. Und auch eine neue Liebe scheint auf sie zu warten. Doch Vicky hofft noch immer auf ein Wiedersehen mit Achim.

„Lebensträume“ von Svea Lenz zeigt auf wie der Bau der Mauer Leben verändert hat.

Vicky und ihr Freund Achim haben Lebensträume. Sie leben in Ostberlin und studieren in Westberlin. Doch durch den Bau der Mauer ist das über Nacht nicht mehr möglich. Vicky gelingt die Flucht in den Westen, sie gelangt nach Frankfurt, wo sie an der Flughafenambulanz arbeitet kann. Ihr Traum Chirurgin zu werden ist in weite Ferne gerückt.
Achim hatte nicht so viel Glück, er wurde bei der Flucht verhaftet.

Svea Lenz erzählt die Geschichte sehr authentisch. Handlungsort ist zum großen Teil Frankfurt am Main, meine Heimatstadt. Die Zeit der Handlung wird von der Autorin sehr gut widergespiegelt. Es ist die Zeit des Aufbruchs und der Veränderung. Die Menschen haben den Krieg hinter sich gelassen. Sie wollen wieder leben und was erleben. Die Frauen kämpfen für mehr Freiheit und mehr Rechte.

Die Charaktere, die Svea Lenz ins Leben gerufen hat, sind sympathisch. Vicky ist ein ganz bezaubernder Charakter. Sie ist eine mitfühlende Ärztin und ich habe sie gerne durch die Geschichte begleitet. Ich habe richtig mit Vicky mitgefühlt. Ihr privates Glück habe ich ihr so sehr gewünscht, doch Vicky muss einige Hürden überwinden. Auch ihren Freund Achim kann Vicky nicht vergessen.

Die Autorin hat sich intensiv mit dem Thema Operationen auseinandergesetzt. So sind die Leser*innen bei manchem Notfall hautnah dabei und erleben auch eine OP am Herzen.
Auch die politische Situation im Land bleibt nicht außen vor. In der Geschichte werden die Auschwitzprozesse und auch der Vietnamkrieg, der die Menschen in dieser Zeit beschäftigt hat, erwähnt.

Der Schreibstil von Svea Lenz ist flüssig und gut verständlich. Nach wenigen Seiten bin ich ganz tief in die Geschichte eingetaucht und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

„Lebensträume“ ist ein wahres Lesevergnügen und hat mich tief in der Vergangenheit meiner Heimatstadt blicken lassen.

Allein gegen die Lüge

Alex Finlay
Thriller
491 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Übersetzt aus dem Englischen von Leo Strohm
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar

Pageturner

Klappentext:
Ein junger Mann auf der Suche nach der Wahrheit: Musste seine Familie sterben, um ein Verbrechen zu vertuschen?

Die Nachricht trifft Matt Pine wie ein Schock: Bei einem Urlaub in Mexiko kam fast seine gesamte Familie ums Leben. Die örtliche Polizei behauptet, es sei ein Unfall gewesen, doch das FBI bezweifelt das. Allerdings wollen sie Matt den Grund für ihre Skepsis nicht verraten. Das Drama rückt Matts Familie erneut ins Rampenlicht der Medien. Vor sieben Jahren war sein älterer Bruder Danny wegen Mordes an seiner Highschool-Freundin zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Danny hatte stets seine Unschuld beteuert, und eine große True-Crime-Doku nährte den Verdacht, er könnte zu Unrecht im Gefängnis sitzen. Nun scheint es eine Verbindung zwischen dem rätselhaften Tod seiner Familie und Dannys Fall zu geben, und Matt ist entschlossen, die Wahrheit herauszufinden. Selbst wenn er dafür sein eigenes Leben aufs Spiel setzen muss.

„Allein gegen die Lüge“ von Alex Finlay ist ein sehr spannender Thriller.

Matt Pine kann es kaum glauben, als er die Nachricht vom FBI übermittelt bekommt.
Seine Eltern und seine beiden Geschwister wurden in ihrem Ferienhaus in Mexiko tot aufgefunden. Die Polizei in Mexiko will den Fall als Unfall deklarieren, doch das FBI bezweifelt die Unfalltheorie. Warum sie nicht an einen Unfall glauben, darüber äußert das FBI sich nicht.
Matt hat jetzt nur noch seinen älteren Bruder. Aber der sitzt wegen Mordes lebenslang im Gefängnis. Bis heute behauptet er unschuldig zu sein. Sollte das wirklich stimmen und ein Netz voller Lügen hat sich über die Familie ausgebreitet?
Matt begibt sich selbst auf Spurensuche.

Alex Finlay beginnt seine Geschichte direkt damit, dass erzählt wird, wann und wie die Leichen der Familie gefunden wurde. Der Autor baut damit direkt auf der ersten Seite Spannung auf die er im Laufe der Geschichte immer weiter steigert.
Außer dem Mord an Matts Familie in Mexiko wirft der Autor auch die Frage in den Raum, ob Matts Bruder Danny vielleicht doch seit 7 Jahren unschuldig im Gefängnis sitzt.
Die Medien werden wieder aufmerksam auf die Familie und eine Doku auf Netflix wirft noch Holz ins Feuer.

Die Charaktere werden gut beschrieben und wirken lebendig.
Besonders Matt gefällt mir gut. Er hat immer an die Schuld seines Bruders geglaubt, doch jetzt erfasst ihn Zweifel.
Die Leser*innen lernen die Charaktere im Laufe der Geschichte gut kennen. Auch die ermordete Familie wird in Rückblicken den Leser*innen vertraut.

Genau wie Matt, sah auch ich mich beim Lesen in ein Netz voller Lügen verstrickt. Was ist wahr und was ist Lüge? Sitzt Danny unschuldig im Gefängnis? Ist seine Verurteilung ein Justizirrtum? Fragen über Fragen die eine ehrliche Antwort suchen. Doch darauf muss man warten und versuchen die kleinen Stückchen Wahrheit aus dem Konstrukt von Lügen herauszupicken. Wenn man sie denn erkennt.

Alex Finlay erzählt die Geschichte aus der Perspektive verschiedener Charaktere, was die Spannung nochmals steigert. Die vielen Wendungen, die der Autor in seine Geschichte einbaut, haben mich oft atemlos zurückgelassen.

Der Autor hat so einen fesselnden Schreibstil, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und an zwei Abenden gelesen habe.

„Allein gegen die Lüge“ ist einfach ein MUSS, für alle Liebhaber von spannenden Thrillern.

Goldene Zeiten – Die Münchner Ärztinnen

Ina Bach
Historischer Roman
483 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar

Kampf gegen die Konventionen

Klappentext:

München 1902: Der Weg zum Medizinstudium ist für die Freundinnen Lulu, Elsa und Fanny steiniger als gedacht, denn das Königreich Bayern stellt sich weiterhin gegen die Zulassung von Frauen an der Universität. Lulu fürchtet außerdem, schon an der ersten Hürde, dem Abitur, zu scheitern. Elsa, die als Wärterin am Kinderspital arbeitet, ergeht es nicht besser: Sie wird von einem jungen Assistenzarzt schikaniert, der sie unbedingt loswerden will. Als dann noch ein alter Verehrer auftaucht, gerät sie immer mehr unter Druck. Und auch Fanny, die sich an der Uni als ihr Zwillingsbruder ausgibt, erkennt, dass sie damit ihrem Traumberuf nur bedingt näher kommt. Trotz allem wollen die drei jungen Frauen nicht aufgeben, denn sie wissen, sie sind dazu geboren, Ärztinnen zu werden!

„Goldene Zeiten“ ist der 2. Band der „Ärztinnen – Saga“ von Ina Bach.
Die Autorin entführt ihre Leser*innen nach München in das Jahr 1902.
Nachdem ich den 1. Band „Goldene Träume“ gelesen habe, musste ich unbedingt wissen wie es mit den 3 Freundinnen weitergeht.

Im Mittelpunkt stehen die drei Frauen Lulu, Elsa und Fanny. Die jungen Frauen sind in ihrer Art recht unterschiedlich, doch eins eint sie, alle drei wollen Medizin studieren.
Die jungen Frauen habe es sich nicht so schwierig vorgestellt Ärztin zu werden. Doch sie müssen gegen eine Männerwelt ankämpfen. Frauen sind in Bayern noch nicht an der Universität zugelassen. Doch die Freundinnen haben nicht vor aufzugeben.
Lulu hat allerdings Angst schon am Abitur zu scheitern. Elsa arbeitet als Wärterin in einem Kinderhospital. Dort muss sie schon die Erfahrung machen, wie manche Männer Frauen im Beruf behandeln. Dabei ist Wärterin ja ein Frauenberuf.
Fanny gibt sich kurzerhand an der Uni als ihren Zwillingsbruder aus. Das verschlaft ihr, zumindest Zutritt in die Universität.

Ina Bach erzählt die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der drei Frauen. Im ersten Band hat man Lulu, Elsa und Fanny ja schon gut kennengelernt.
Durch den Perspektivwechsel ist man den einzelnen Charakter sehr nahe.
Ich habe die drei Frauen schon im ersten Band liebgewonnen. Sie sind liebenswert und wollen für ihre Einstellung kämpfen.
Auch die anderen Charaktere werden gut beschrieben und wirken lebendig.
Es macht Spaß sie durch die Geschichte zu begleiten.

Die Autorin zeigt auf, welche Steine den Frauen in den Weg gelegt wurden. Zur Jahrhundertwende fing es gerade erst an, dass Frauen zum Studium der Medizin zugelassen wurden. In München dauerte es noch ein paar Jahre länger.
So müssen die Frauen einen Kampf ausfechten, wenn sie ihre Träume verwirklichen wollen.

Ina Bach bringt anhand ihrer Protagonistinnen die Stellung der Frau ihren Leser*innen sehr gut näher.
Es ist die Zeit, in der Frauen anfangen um ihre Rechte und ihre Gleichstellung zu kämpfen.
Auch werden die verschiedenen Schichten in der Bevölkerung aufgezeigt.
Ina Bach hat einen angenehmen und fesselnden Schreibstil. Die Sprache hat die Autorin gut der Zeit der Handlung angepasst.
Am Ende finden die Leser*innen noch einige interessanten Notizen der Autorin zu der damaligen Zeit.

„Goldene Träume“ ist ein interessanter und spannender historischer Roman. Ich freue mich schon auf den 3. Band „Goldene Wege“ der schon im März erscheinen wird.

Die Besucherin

Joy Fielding
Roman
444 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Übersetzt aus dem amerikanischen Englisch von Kristian Lutze
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar

Nebel im Kopf

Klappentext:
Als Linda Davidson ihre Freundin Carol in der Klinik besucht, ist die Station in heller Aufregung. Ein Patient ist am Morgen völlig unerwartet gestorben. War es wirklich ein natürlicher Tod? In großer Sorge um ihre Freundin, versucht Linda herauszufinden, was passiert ist. Dabei stößt sie auf die quirlige Jenny Cooper, eine ältere Patientin, die unumwunden zugibt, bereits einige Menschen umgebracht zu haben. Sagt Jenny die Wahrheit, oder versucht sie nur, sich interessant zu machen? Lindas Neugier ist geweckt, und sie beginnt, sich unauffällig umzuhören. Doch sie ahnt nicht, dass sie damit in einen tödlichen Strudel aus Geheimnissen und Lügen gerät, der auch ihrem Leben eine mörderische Wende gibt.

„Die Besucherin“ ist der neue Roman von Joy Fielding.
Von Joy Fielding, die für Spannung bekannt ist habe ich schon viele Bücher gelesen. Der neue Roman kann in der Spannung mit den anderen Büchern nicht mithalten. „Die Besucherin“ ist aber ein guter Roman zum Schmökern.

Im Mittelpunkt steht Linda Davidson, sie ist Witwe und besucht jede Woche ihre Freundin Carol im Legacy Place. Einer Einrichtung für Demenz Kranke.
An einem Tag macht sie Bekanntschaft mit Jenny Cooper, einer 92-jährigen dementen Frau.
Jenny vertraut Linda ihr Geheimnis an. Sie bringt Menschen um. Als bei ihrem nächsten Besuch plötzlich ein alter Mann verstorben ist, setzt sich bei Linda der Gedanke fest, dass Jenny ihn vergiftet haben könnte.
Obwohl Linda weiß, dass Jenny dement ist und nicht alles stimmt, was sie erzählt, fühlt sie sich magisch von der Frau angezogen. So besucht sie auch Jenny immer, wenn sie in Legacy Place ist. Die zwei Frauen unterhalten sich. Mal erzählt Jenny wen sie alles ermordet hat. Da auch Kennedy unter ihren Opfern ist, weiß man eigentlich, dass sie sich das alles zurecht spinnt. Doch ein kleiner Zweifel besteht immer.
Soweit ist der Plot interessant. Aber Linda besucht Jenny unzählige Male. Meist ist die Unterhaltung am Anfang immer die gleiche. Klar Jenny ist dement aber immer wieder das Gleiche zu lesen hat mich dann irgendwann genervt. Hier hätte man gut 100 Seiten kürzen können.
Das Ende war dann aber wieder so toll, dass es die Längen wieder etwas ausgemerzt hat.

Joy Fielding hat interessante Protagonisten gezeichnet. Besonders Linda hat mir gut gefallen. Ich hatte oft Mitleid mit ihr. Ihre beste Freundin erkennt sie nicht mehr. In ihrem eigenen Haus fühlt sie sich nicht mehr wohl, seit ihre Tochter und ihr Schwiegersohn bei ihr wohnen. Der Streit zwischen ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn steigert sich immer weiter und sie kann nichts dagegen tun.
Auch Jenny ist ein interessanter Charakter. Ihre Erzählungen sind manchmal ganz klar und manchmal wirr. Der Part zieht sich nur etwas zu sehr in die Länge.

Der Schreibstil von Joy Fielding ist gewohnt flüssig und gut verständlich.
Bei dieser Geschichte musste ich manchmal Schmunzeln, obwohl das Thema ernst ist.
Ich habe mich lange gefragt, ob Jenny nur eine einsam alte Frau ist, die sich in ihrer Demenz Geschichten ausdenkt. Manchmal waren ihre Erzählungen allerdings sehr klar. Jenny ist aber auch einsam, außer Linda bekommt sie keinen Besuch. Mit ihrer Geschichte hat sie Linda neugierig gemacht, sodass sie immer wieder kommt.
Das Ende der Geschichte ist dann einfach genial und das Rätsel wird aufgelöst.

„Die Besucherin“ war ein netter Roman dem ich durch das geniale Ende, trotz seiner Längen 4 Sterne geben möchte.

Der Herzschlag der Toten

Ralf H. Dorweiler
Historischer Kriminalroman
410 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender und informativer Historischer Kriminalroman

Klappentext:
Hamburg 1887. In einem Kontor wird die Leiche einer jungen Frau entdeckt, die mit zahllosen Messerstichen getötet wurde. Der Fall wird zur Bewährungsprobe für den frisch zum Criminalcommissar beförderten Hermann Rieker. Bei seinen Ermittlungen trifft er auf Johanna Ahrens, Tochter eines Richters, die heimlich arme Frauen im Gängeviertel unterrichtet. Da Johanna in der Toten eine ihrer Schülerinnen erkennt, stellt sie auf eigene Faust Nachforschungen an. Dabei lernt sie einen Totenfotografen kennen, dessen Anatomiekenntnisse eine entscheidende Wendung für den Fall bringen. Doch als ein weiterer Mord die Hafenstadt erschüttert, wird klar: Der Täter kann jeden Moment erneut zuschlagen.


„Der Herzschlag der Toten“ ist ein genialer Historischer Kriminalroman von Ralf H. Dorweiler.

Der Autor entführt seine Leser*innen nach Hamburg in das Jahr 1887.
Man lernt die Protagonisten zu Beginn gut kennen.
Criminalcommissar Hermann Rieker ist frisch zum Commissar befördert und hat nun seinen 1. eigenen Fall. Das gefällt seinem Kollegen Commissar Breiden nicht, den Rieker kommt nicht aus den höheren Kreisen. Der Vorgesetzte Criminalinspektor von Stresenbeck gibt Rieken nur wenige Tage Zeit den Täter zu finden, sonst muss der Fall an Commissar Breiden abtreten.

Der Fall ist kompliziert. In einem alten, leerstehenden Gebäude wird die Leiche einer Frau gefunden. Die Frau ist nackt und weist am Rücken zahlreiche Stechwunden auf. Zur Identität der Frau ist nichts bekannt. Es gibt kaum Spuren und keine Zeugen.
Bis Rieker auf Johanna Ahrens stößt.
Johanna ist die Tochter eines Richters und kommt aus gutem und wohlbehütetem Haus. Trotzdem gelinkt es ihr immer wieder unauffällig von zu Hause zu verschwinden. Sie ist sehr sozial eingestellt und betreibt heimlich eine Schule für Frauen aus der unteren Schicht um ihnen Bildung angedeihen zu lassen. Wer sie wirklich ist weiß niemand.
Johanna vermisst eine ihrer Schülerinnen und ahnt, dass sie die Tote ist. So bietet sie sich dem Commissar an, die Leiche zu identifizieren.
Die tote Frau lässt Johanna nicht los und so stellt sie selbst Nachforschungen an und wird Commissar Rieker langsam lästig.

Sehr interessant fand ich die Beschreibung der Arbeit des Totenfotografen.
Die Menschen hatten zu dieser Zeit oft keinen Fotografien von ihren Angehörigen. So haben sie die Toten, um sie in Erinnerung zu behalten, nach dem Tote fotografieren.
Die Toten wurden nicht nur aufgebahrt fotografiert, sondern auch sitzend oder stehend in der Mitte ihrer Lieben.
Was dazu alles nötig war und wie es gemacht wurde, wird interessant beschrieben.

Ralf H. Dorweiler hat tolle Charaktere gezeichnet. Commissar Rieker und Johanna Ahrens gefallen mir am besten. Johanna stellt ihren kriminalistischen Spürsinn unter Beweis und gibt nützliche Hinweise.
Das alte Hamburg wird gut beschrieben. Die sozialen Schichten unter den Bürgern werden gut aufgezeigt.

Der Schreibstil von Ralf H. Dorweiler ist flüssig und gut verständlich.
Ich habe das Buch kaum aus der Hand legen können so wurde ich in die Geschichte reingezogen.

„Der Herzschlag der Toten“ ist der 1. Band der Reihe „Ein Fall für Rieker und Ahrens“. Ich freue mich jetzt schon, wenn der 2. Band erscheint.


Goldene Träume – Die Münchner Ärztinnen

Ina Bach
Historischer Roman
550 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar

Kampf gegen die Konventionen

Klappentext:
München 1898: Lulu, Elsa und Fanny könnten nicht unterschiedlicher sein, doch eines verbindet die drei jungen Frauen: Sie wollen Ärztinnen werden. Aber an der Universität sind Frauen offiziell nicht erwünscht, und von Gleichberechtigung ist die bayerische Hauptstadt nicht nur in der Wissenschaft weit entfernt. Lulus Vater, Direktor des Haunerschen Kinderspitals, will seine Tochter lieber standesgemäß verheiraten. Um das zu verhindern, verbündet sich Lulu mit der angehenden Novizin Elsa und der blitzgescheiten Fanny. Gemeinsam wollen sie sich gegen die konservativen Statuten auflehnen. Doch die drei Freundinnen haben keine Ahnung, welchen Herausforderungen sie sich stellen müssen, um ihren großen Traum zu verwirklichen:

„Goldene Träume“ ist der erste Band der „Ärztinnen – Saga“ von Ina Bach.
Die Autorin entführt ihre Leser*innen nach München in das Jahr 1899.
Im Mittelpunkt stehen die drei Frauen Lulu, Elsa und Fanny. Die jungen Frauen sind in ihrer Art recht unterschiedlich, doch eins eint sie, alle drei wollen Medizin studieren.

Lulu ist zu Beginn noch etwas naiv. Sie führt als Tochter des Direktors des Haunerschen Kinderspitals ein privilegiertes Leben.
Elsa hat dank ihres Vaters schon eine höhere Schulbildung aber nachdem ihr Vater gestorben ist, hat sie kein Geld mehr, um ihren Traum zu verwirklichen. Sie ist schon dabei München zu verlassen, doch da kann sie im Kinderspital als Wärterin arbeiten.
Fanny versorgt den Haushalt ihres Zwillingsbruders. Er studiert Medizin, interessiert sich allerdings für alles nur nicht für sein Studium. Fanny vertieft sich gerne in die Fachbücher ihres Bruders.

Ina Bach erzählt die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der drei Frauen. Durch den Perspektivwechsel lernt man die einzelnen Charaktere gut kennen. Man ist ihnen nah, kann ihre Gedanken lesen.
Zu den drei Hauptfiguren gesellen sich noch Ida, die Freundin von Lulu und die Schauspielerin Änny.
Ina Bach hat ihren Charakteren gut gezeichnet und richtig Leben eingehaucht.
Es macht Spaß sie durch die Geschichte zu begleiten.

Die Autorin zeigt auf, welche Steine den Frauen in den Weg gelegt wurden. Zur Jahrhundertwende fing es gerade erst an, dass Frauen zu Studium der Medizin zugelassen wurden. In München dauerte es noch ein paar Jahre länger.
So müssen die Frauen einen Kampf ausfechten, wenn sie ihre Träume verwirklichen wollen.

Ina Bach bringt anhand ihrer Protagonistinnen die Stellung der Frau ihren Leser*innen sehr gut näher.
Es ist die Zeit, in der Frauen anfangen um ihre Rechte und ihre Gleichstellung zu kämpfen.

Ina Bach legt ein flottes Tempo vor. Es geht in diesem ersten Band Schlag auf Schlag. Viele Themen finden Einzug in die Geschichte. Ich fand es sogar ein bisschen zu viel. Auf den Part mit der sexuellen Freiheit hätte man gut verzichten können.

Ina Bach hat einen angenehmen und fesselnden Schreibstil. Die Sprache hat die Autorin gut der Handlungszeit angepasst. Dabei verwendet die Autorin aber auch Begriffe, die man heute nicht mehr kenne. Ich habe die Begriffe bei Google nachgeschlagen. Ein kleines Glossar wäre hier aber sehr hilfreich gewesen.

„Goldene Träume“ ist ein interessanter und spannender historischer Roman. Ich freue mich schon auf den 2. Band „Goldene Zeiten“ der schon im Januar erscheinen wird.


Todesspur

Andreas Gruber
Thriller
618 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar

Pageturner

Bei einem nächtlichen Großeinsatz soll Dr. Paul Conrad festgenommen werden. Doch er entkommt auf spektakuläre Weise.
Die BKA-Ermittler Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez müssen Dr. Paul Conrad finden. Er ist die einzig bekannte Person die an der Entstehung der RAF die 4. Generation beteiligt ist. Und die Zeit wird knapp. Die ersten Anschläge sind schon geschehen und es soll noch viel schlimmer werden.
Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez reisen unter falschen Namen nach Mallorca. Schnijder gibt sich für den Psychologen Ron D. Pacula, der im Resort Workshops abhält aus. Sneijder erhofft sich unter den Worksopteilnehmern Verdächtige zu finden.
Hier trifft er auf Lea Fuchs, die unter dem Namen ihrer Cousine Vicky Fuchs reist und ihre eigenen Pläne verwirklichen will.

„Todesspur“ ist schon der 8. Band der Thriller-Reihe mit Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez von Andreas Gruber.
Die Charaktere sind aus den vorhergehenden Bänden gut bekannt.
Maarten S. Sneijder ist, milde ausgedrückt ein recht schwieriger Charakter.
Er sticht aus der Vielzahl der Ermittler, die es in all den Krimis und Thrillern gibt deutlich heraus und ist irgendwie einzigartig.
Er hat immer seine Akupunkturnadeln dabei und ein Joint darf auch nicht fehlen.
Ich glaube, die Einzige, die einen richtigen Zugang zu Sneijder hat, ist Sabine Nemez. Die Beiden haben auch schon sehr viel zusammen durchgestanden.
Auch Miyu hat mittlerweile ihren Platz im Team erobert. Sie ist noch einmal eine Bereicherung für die Geschichte.

Der Fall ist sehr brisant. Eine neue Generation der RAF fängt an Anschläge zu verüben und droht mit weiteren, schwereren Anschlägen.
Die Ermittlungen führen die Ermittler nach Mallorca, wo sie sich in einem Luxusressort Antworten auf ihre Fragen erhoffen.

Ein zweiter Handlungsstrang erzählt von Lea/Vicky Fuchs. Auch sie reist nach Mallorca, in das Luxusressort. Maarten S. Sneijder kommt Lea/Vicky Fuchs seltsam vor und weiß noch nicht wie er sie einordnen soll. Die Leser*innen hingegen kennen ihre Geschichte.

Andreas Gruber ist ein Meister darin Spannung aufzubauen.
Er versteht es auch die Spannung über das gesamte Buch aufrecht zu halten.
Sein temporeicher Schreibstil und die facettenreichen Charaktere, wie auch die kurzen Kapitel sorgen dafür, dass man immer weiterlesen muss.
Wie durch einen Sog wurde ich in die Story hineingezogen.
Mir war es kaum möglich das Buch zur Seite zu legen.
Somit war der langersehnte Band 8. Band in zwei Tagen ausgelesen.
Jetzt heißt es wieder warten bis Maarten S. Sneijder wieder ermittelt.
Der 9. Band soll allerdings der Abschluss der Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez Reihe sein. Ich bin schon sehr gespannt darauf.

Tödliche Marillenzeit

Beate Maxian
Kriminalroman
321 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein Krimi für Genießer

Klappentext:

Marillenernte in der Wachau, ein Fest für die Sinne. Auch Lou Conrad, Ex-Polizistin und Inhaberin des beliebtesten Feinkostladens der Region, möchte aus den Früchten Köstlichkeiten kreieren und fährt zum Hof ihrer Bekannten Marta. Doch dort macht Lou eine schockierende Entdeckung: Die Bäuerin liegt tot im Marillengarten. Im Ort brodelt schnell die Gerüchteküche. Beging ein Tourist die Tat? Waren es skrupellose Obstdiebe? Mit Sternekoch Fabio und Berner Sennenhund Michelin an ihrer Seite geht Lou der Sache auf den Grund und entdeckt: In diesem Fall ist das süße Gold der Wachau mit mörderischen Geheimnissen verbunden

„Tödliche Marillenzeit“ ist der zweite Band der Lou Conrad Reihe von Beate Maxian.

Die Autorin führt ihre Leser*innen in die schöne Wachau. Die malerische Umgebung wird hinreißend beschrieben. Dazu die idyllischen Weinberge und der Wein selbst natürlich, das gute Essen und die Marillen, die gerade Saison haben und aus denen man wahre Köstlichkeiten zaubern kann.

Lou Conrad, ehemalige Inspektorin hat es von der LKA Niederösterreich wieder in das Weinort Marienkirchen verschlagen, wo auch ihre Eltern ein Weingut führen.
Lou lebt mit ihrem Berner Sennenhund Michelin in einem Winzerhäuschen, wo sie morgens gerne auf einer Bank vor ihrem Häuschen sitzt und mit einer Tasse Kaffee dem Ort beim Wachwerden zusieht.
Nachdem Lou den Job bei der Kripo an den Nagel gehängt hat, führt sie, zum Leidwesen ihrer Eltern, die gerne gesehen hätte, dass Lou das Weingut der Familie übernimmt ein Delikatessengeschäft. Hier gibt es all die Köstlichkeiten aus der Region zu kaufen.

Es ist gerade Marillenzeit, als die Obstbäuerin Marta neben ihren Marillenbäumen tot aufgefunden wird. Lou’s frühere Vorgesetzte Verena Badinger vom LKA St. Pölten kommt nach Marienkirchen, um den Fall zu übernehmen. Als Erstes rückt der geschiedene Mann des Opfers in der Verdächtigenliste ganz nach oben.
Lou selbst kann natürlich auch nicht still sitzen bleiben. Sie fängt an sich umzuschauen und Fragen zu stellen. Oft an ihrer Seite der Sternekoch Fabio Gerber.

Beate Maxian hat mit Lou und dem Sternekoch Fabio Gerber tolle Charaktere erschaffen.
Natürlich ist auch der Berner Sennenhund Michelin so toll getroffen, dass ich ihn am liebsten geknuddelt hätte.
Auch die Nebencharaktere bereichern alle die Geschichte. Es war lustig zu lesen wie die Frauen um Lou’s Angestellte Sigrid herum immer nach Neuigkeiten lechzen.
Hier blieb nichts geheim, alles machte schnell die Runde.

Beate Maxian beschreibt die Handlungsorte sehr schön und hat bei mir richtig Fernweh wach gerufen. Die schöne Wachau mit ihren Weinbergen wird sehr eindrücklich beschrieben.
Der Fall der toten Obstbäuerin wird spannend erzählt und die Ermittlungen für Lou sind nicht ungefährlich.

Beate Maxian hat einen leichten und flüssigen Schreibstil der das Lesen sehr angenehm macht.
„Tödliche Marillenzeit“ ist ein Krimi, mit dem man es sich gemütlich machen kann. Vielleicht mit einem guten Glas Wein und einer leckeren Marillen-Tarte-Tatin. Das Rezept gibt es im Anhang an den Krimi.