Goldene Wege

Ina Bach
Historischer Roman
597 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar


Kampf gegen die Konventionen

Klappentext:

München 1905: Obwohl die Freundinnen Lulu, Elsa und Fanny es mittlerweile an die Medizinische Fakultät geschafft haben, werden sie dort keinesfalls mit offenen Armen empfangen. Vor allem die schlaue Fanny ist ihren männlichen Kommilitonen ein Dorn im Auge. Lulu versucht neben Vorlesungen und Sezierstunden, das dunkle Geheimnis ihrer in Melancholie verfallenen Freundin Änny zu ergründen. Und Elsa bekommt unerwarteten Besuch, der ihr Leben gehörig durcheinander wirbelt. Trotz allem haben die jungen Frauen ihr Ziel fest vor Augen aber können sie sich nach ihrem Studienabschluss tatsächlich Hoffnungen auf eine Anstellung als Ärztinnen im Spital machen?

„Goldene Wege“ ist der 3. Band der „Ärztinnen – Saga“ von Ina Bach.
Die Autorin entführt ihre Leser*innen nach München in das Jahr 1905.
Nachdem ich den 1. Band „Goldene Träume“ und den 2. Band „Goldene Zeiten“ gelesen habe, musste ich unbedingt wissen wie es mit den 3 Freundinnen weitergeht.

Im Mittelpunkt stehen die drei Frauen Lulu, Elsa und Fanny. Die jungen Frauen sind in ihrer Art recht unterschiedlich, doch eins eint sie, alle drei wollen Medizin studieren.
Die jungen Frauen habe es sich nicht so schwierig vorgestellt Ärztin zu werden. Mittlerweile sind sie zwar an der Medizinische Fakultät zugelassen, aber viele verhalten sich ihnen gegenüber feindselig und das sind nicht nur die Dozenten. Die drei Frauen lassen sich aber davon nicht abhalten und hoffen auf ihren Abschluss. Aber bekommen sie auch danach eine Stelle als Ärztin in einem Spital?

Ina Bach erzählt die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der drei Frauen. In den ersten beiden Bänden, hat man Lulu, Elsa und Fanny ja schon gut kennengelernt.
Durch den Perspektivwechsel ist man den einzelnen Charakteren sehr nahe.
Ich habe die drei Frauen schon gleich im ersten Band liebgewonnen. Sie sind liebenswert und wollen für ihre Einstellung kämpfen.
Auch die anderen Charaktere werden gut beschrieben und wirken lebendig.
Es macht Spaß sie durch die Geschichte zu begleiten.

Die Autorin zeigt auf, welche Steine den Frauen in den Weg gelegt wurden. Zur Jahrhundertwende fing es gerade erst an, dass Frauen zum Studium der Medizin zugelassen wurden. In München dauerte es noch ein paar Jahre länger. Aber jetzt 1905 haben es die Frauen geschafft aber, ob sie später als Frau in einem Spital angestellt werden das ist eine große Frage.
Trotzdem müssen die Frauen an der Medizinische Fakultät kämpfen, um anerkannt zu werden und Gehör zu finden. Sie müssen immer etwas mehr leisten, immer etwas besser sein als ihre männlichen Kommilitonen. Was aber auch wieder Neider hervorruft.

Ina Bach bringt anhand ihrer Protagonistinnen die Stellung der Frau ihren Leser*innen sehr gut näher.
Es ist die Zeit, in der Frauen anfangen um ihre Rechte und ihre Gleichstellung zu kämpfen.
Auch werden die verschiedenen Schichten in der Bevölkerung aufgezeigt.
Ina Bach hat einen angenehmen und fesselnden Schreibstil. Die Sprache hat die Autorin gut der Zeit der Handlung angepasst.
Am Ende finden die Leser*innen noch einige interessanten Notizen der Autorin zu der damaligen Zeit.

„Goldene Wege“ ist ein interessanter und spannender historischer Roman. Ich habe die Ärztinnen-Saga mit großer Freude gelesen.

Suffragette

Emmeline Punkhurst
Biografischer Roman
335 Seiten
Übersetzt aus dem Englischen von Agnes S. Fabian und Helmut Roemer
erschienen im Steidl Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Steidl Verlag für das Rezensionsexemplar

Der Beginn der Frauenbewegung

Dies ist die Geschichte eines behüteten Mädchens, das unbequeme Fragen stellt, die Geschichte einer mutigen, tapferen Frau, die früh verwitwet ihre fünf Kinder allein durchbringt. Es ist die Geschichte von Emmeline Pankhurst (1858–1928), die sich so gründlich über die Verhältnisse in ihrem Land empörte, dass sie zur bekanntesten und radikalsten der »Suffragetten« wurde. Diese Frauen kämpften vor dem Ersten Weltkrieg für ihr Wahlrecht und versetzten damit nicht nur die englischen Männer in Angst und Schrecken. 1903 gründete Pankhurst die radikal-bürgerliche Woman’s Social and Political Union (WSPU) und schlug von da an in der bisher so friedlichen wie erfolglosen Frauenbewegung neue Töne an. Frauen organisieren Blockaden, ketten sich an Zäune und Gebäude, und die Obrigkeit reagiert mit Gewalt: Demonstrantinnen werden verprügelt und verhaftet, es kommt zu Hungerstreiks und Zwangsernährung, im Gegenzug werfen die Anhängerinnen Pankhursts Bomben und legen Brände.

Mit „Suffragette“ erzählt Emmeline Pankhurst die Geschichte ihres Lebens.
Das Buch ist schon 2016 im Steidl Verlag erschienen und wurde jetzt noch einmal im Taschenbuchformat veröffentlicht.

Wer hat den Namen Emmeline Pankhurst nicht schon einmal gehört. Ich bin in einigen Historischen Romanen schon darüber gestolpert.
Sie war auch in Deutschland als Kämpferin für die Frauenrechte bekannt.

Emmeline Pankhurst (1858–1928) ist eigentlich als ein behütetes Mädchen aufgewachsen. Doch schon früh fing sie an Fragen zu stellen und in Frage zu stellen warum eine Frau dies und jenes nicht darf.

Emmeline Pankhurst beginnt ihre Geschichte in den Mädchenjahren und erzählt wie es dazu kam, dass sie zur Suffragette wurde.
Der frühe Tod ihres Mannes und das alleinstehen mit 5 Kindern hat wohl auch dazu beigetragen.
Emmeline Pankhurst, der sich immer mehr Frauen anschlossen kämpfte für das Wahlrecht der Frauen. Die Frauen gingen auf die Straße, errichteten Blockaden. Ich heiße nicht alles gut was sie gemacht haben.
1913 wurde Pankhurst wegen eines Bombenanschlags verurteilt. Dies löste wiederum Straßenschlachten aus.
Der Beginn des Frauenwahlrechts in England hat Emmeline Pankhurst nicht mehr erlebt. Sie starb 18 Tage vorher.

Emmeline Pankhurst erzählt die Geschichte in einer gemütlichen Geschwindigkeit. Die Lerser*innen bekommen einen guten Eindruck vom Stand der Frau zu dieser Zeit. Man hat Einblick in Gedanke von Emmeline Pankhurst und wie sie die Welt für Frauen verbessern möchte. Die Umsetzung ist sicher nicht immer richtig. Aber eine Frau musste zu dieser Zeit lauter Schreien als alle Männer zusammen um sich Gehör zu verschaffen.

„Suffragette“ von Emmeline Pankhurst ist ein interessantes Buch das mir einen guten Einblick in die Suffragettenbewegung gegeben hat.