Ritter Sport – Ein Traum von Schokolade

Romy Herold
Historischer Roman
508 Seiten
erschienen im Blanvalet Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Der Traum von Schokolade

Klappentext:
Verführerisches Aroma und zart-schmelzender, vollmundiger Geschmack. Als die junge Clara zum ersten Mal ein Stück Schokolade probiert, weiß sie sofort, dass sie die süße Köstlichkeit zu ihrem Beruf machen will. 1912 legt sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Alfred Ritter den Grundstein für eine Schokoladen- und Zuckerwarenfabrik. Clara erfindet schließlich eine quadratische Tafel, deren zahlreiche Sorten das Zeug haben, die Welt zu erobern. Doch der Weg bis dahin ist steinig und nicht nur ein Mal muss sich das Paar gegen Widerstände zur Wehr setzen, um das Familienunternehmen in eine glänzende Zukunft zu führen

„Ritter Sport – Ein Traum von Schokolade“ ist eine Geschichte über die Entstehung der berühmten Quadrate von Romy Herold. Hinter dem Pseudonym verbergen sich die Autorin Eva-Maria Bast und Jørn Precht.
Von Jørn Precht habe ich leider noch nichts gelesen aber Eva-Maria Bast ist mit gut bekannt. Von ihr habe ich schon die Romane „Queen Mum“ und „Der Traum des Louis Vuitton“ gelesen. Auf die Geschichte über Ritter Sport war ich sehr gespannt.

Wer kennt sie nicht, die berühmten bunten Quadrate. Über die Familie Ritter war mir persönlich nichts bekannt.

Die Geschichte ist in 3 Teile aufgeteilt und behandeln die Jahre 1897 bis 1903, 1908 bis 1919 und 1929 bis 1954.

Im Mittelpunkt steht Clara Göttle aus der nach der Heirat Clara Ritter wird. Im Prolog (1888) lernen die Leser*innen Clara als 10-jähriges Mädchen kennen, die schon damals vor verzücken die Augen schloss, als sie ein Stückchen Schokolade bekam.

Dann macht die Geschichte einen kleinen Sprung und wir sind im Jahre 1897. Clara hilft ihren Eltern im Gasthaus „Zum Lamm“. Schon da, stellt sie ihre ersten Versuche mit Kakao und Milch an. Für Clara ist schnell klar, ihre Liebe zur Schokolade will sie zum Beruf machen. So eröffnet sie 1909 ihre erste Schokoladen- und Zuckerwarenhandlung. Später folgt noch ein zweites Geschäft. In der Schokoladen- und Zuckerwarenhandlung lernt sie ihren späteren Ehemann Alfred Ritter kennen. Die beiden heiraten und gründen die Schokoladenfabrik Ritter.
Das Familienunternehmen muss mit vielen Höhen und Tiefen kämpfen. Es gibt immer wieder Widrigkeiten und auch der 1. Weltkrieg verlangt Clara einiges ab. Doch der Erfolg ist vorprogrammiert. Clara erfindet 1932 die quadratische Tafel, diese startet in vielen verschiedenen Sorten ihren Siegeszug rund um die Welt.

Das Autorenduo erzählt mit „Ritter Sport – Ein Traum von Schokolade“ eine so schöne Geschichte. Ich bin nach wenigen Seiten ganz tief in die Geschichte versunken. Die Protagonisten sind sehr gut gezeichnet und richtig lebendig. Natürlich war mir Clara am nächsten, sie ist eine so faszinierende Frau und hat es mit ihrer Liebe zur Schokolade bis ganz nach oben geschafft. Heute ist die quadratische Tafel auf der ganzen Welt bekannt.
Aber auch Sofie Mannheimer, die beste Freundin von Clara hat mir gut gefallen. Sie musste, wegen ihres jüdischen Glaubens in die USA auswandern.

Nicht nur die Charaktere, sondern auch die Handlungsorte werden anschaulich beschrieben, genauso wie die Eröffnung des 1. Schokoladen- und Zuckerwarenhandlung und später die Gründung der Schokoladenfabrik.

Jørn Precht und Eva-Maria Bast erzählen die Geschichte in einem flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Ich bin ihnen dankbar dafür, dass sie mir Clara Ritter nähergebracht haben.

Im Anhang befindet sich noch eine ausführliche Figurenübersicht und einige Informationen zu den Recherchearbeiten. In diese Geschichte sind viele authentische Informationen eingegossen, die Jørn Precht und Eva-Maria Bast zusammen mit ihrer Fiktion zu einer wunderschönen Geschichte verwebt haben.

„Ritter Sport – Ein Traum von Schokolade“ habe ich mit großer Freude gelesen und habe dabei so einige Stückchen Schokolade genossen.

Schattenschwester

Tina N. Martin
Thriller
554 Seiten
erschienen im Blanvalet Verlag
Übersetzt aus dem Schwedischen von Leena Flegler
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Thriller aus Schweden

Klappentext:

Elvira verschwand vor drei Jahren spurlos aus einem Kinderheim. Dann stürzt sie bei einer Trauung vom Kirchturm in den Tod. Hat die junge Frau sich das Leben genommen, oder wurde sie ermordet? Kommissarin Idun Lind beginnt mit ihrem Partner Calle Brand im Kinderheim zu ermitteln, wo sich ein verstörendes psychologisches Porträt von Elvira abzeichnet. Da findet Idun heraus, dass erst vor wenigen Monaten noch ein Mädchen aus dem Heim verschwand – und die Kriminalkommissarin ahnt nicht, in welch schrecklichem Gefängnis sich das Kind befindet.

„Schattenschwester“ von Tina N. Martin ist der 3. Band der Thriller-Reihe „Kommissarin Lind ermittelt“ aus Schweden.

Im Mittelpunkt stehen die zwei Ermittler Idun Lind und Calle Brand. Calle ist mittlerweile wieder genesen und einsatzfähig. Idun kommt wegen des anstehenden Falls aus dem Urlaub zurück, den sie bei Tareq Shaheen verbracht hatte.

Kriminalkommissarin Idun Lind arbeitet in der Abteilung für Kapitalverbrechen im nordschwedischen Luleå.
Sie ist eine toughe Ermittlerin, die so schnell nicht schreckt.
Mit ihrem Kollege Calle Brand arbeitete sie immer gerne und gut zusammen.
Calle Brand wurde im 1. Band angeschossen und lebensgefährlich verletzt. Jetzt ist er wieder mit an Bord.

Die Geschichte ist ähnlich aufgeteilt wie beim 1. Band und hat auch wieder zwei, eigentlich drei Erzählstränge.
In der Gegenwart sind die Leser*innen bei den Ermittlungen dabei.
Ein Mädchen ist vom Kirchturm gefallen und es sieht so aus, als wurde sie gestoßen. Elvira war bis vor 3 Jahren, als ihr die Flucht gelang, im nahegelegenen Kinderheim für psychisch kranke Jugendliche untergebracht. Dort setzten die Ermittler an, um mehr über Elvira zu fahren. Was sie erschreckt, ist, es ist noch ein Mädchen aus dem Heim entkommen und bisher nicht wieder aufgetaucht.

Der zweite Erzählstrang führt die Leser*innen in die Vergangenheit.
Dort erleben die Leser*innen die Geburt der Zwillinge Emma und Molly im Jahre 2005. Zwischen der eigentlichen Handlung werden die Leser*innen die Zwillingsschwestern immer wieder begleiten bis in die Gegenwart. Das auch Emma eine Bewohnerin des Heims ist, bekommt man gleich am Anfang mit. Wie es dazu kam, ist spannend zu lesen.

Dann gibt es noch Rückblenden, die von den verschwundenen Mädchen im Heim erzählen. Davon will ich nichts verraten. Nur soviel, es war erschütternd zu lesen, wie die Mädchen behandelt wurden.

Schon durch den spannenden Prolog hat das Buch mich sofort wieder gepackt.
Das Buch beginnt mit dem Satz: „Elvira Lind hat beschlossen zu sterben“.
Wer ist da nicht geflasht und will unbedingt wissen, wie es weitergeht?

Die Ermittlungen gehen erst langsam voran. Igun und Calle finden außer dem Kinderheim keinen Ansatzpunkt. Für Idun ist es zusätzlich schwer, da das tote Mädchen ihre Cousine ist. Das Tempo steigert sich Stück für Stück und es wird zwischenzeitlich so spannend, dass man beim Lesen die Luft anhält.
Die Rückblenden muten an wie eine andere Geschichte und man weiß lange nicht wie es zusammenhängt.

Der Schreibstil von Tina N. Martin ist fesselnd, flüssig und gut verständlich.
Die einzelnen Szenen werden von der Autorin so beschrieben, dass man sie sich gut vorstellen kann.
Mit ihren Ermittlern hat die Autorin tolle Charaktere geschaffen. Idun Lind finde ich besonders sympathisch.
Es macht Spaß zu rätseln, wer der Täter ist aber auch als ich einen Verdacht hatte, war mir das Motiv bis zum Ende unklar.

Ich freue mich schon auf weitere Fälle aus der Feder von Tina N. Martin.

Der Dorfladen – Was das Leben verspricht

Anne Jacobs
Historischer Roman
574 Seiten
erschienen im Blanvalet Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine gelungene Fortsetzung der Dorfladen-Saga

Klappentext:

Dingelbach, am Fuße des Taunus, 1925. Der kleine Dorfladen der Familie Haller ist nach wie vor der Dreh- und Angelpunkt, das Herzstück, des ganzen Ortes. Aber Einiges hat sich doch verändert. Frieda besucht weiterhin die Schauspielschule in Frankfurt und steht kurz vor ihrem Abschluss. So ganz loslassen kann sie ihre Heimat allerdings nicht, hängt sie doch sehr vor allem an ihrer kleinen Schwester Ida. Diese ist der schlaue Kopf der Familie und besucht inzwischen ein Gymnasium in Frankfurt. Die älteste und vernünftigste der Schwestern, Herta, ist immer noch die größte Stütze ihrer Mutter im Dorfladen. Aber auch in ihrem Leben wird es einen großen Umbruch geben … Werden die Schwestern den Weg, den das Leben verspricht, gut meistern und ihr Glück finden?

„Der Dorfladen – Was das Leben verspricht“ von Anne Jacobs ist der 2. Band der Trilogie rund um den Dorfladen.
Die Autorin hat schon einige Historische Romane veröffentlicht. Mit ihrer Reihe „Die Tuchvilla“ hat sie große Bekanntheit erreicht.
Der 1. Band der Dorfladen-Saga hat mir sehr gut gefallen und ich freue mich die Charaktere wiederzutreffen.

Anne Jacobs hat ihre Charaktere gut gezeichnet. Die Familie Haller war mir schon im 1. Band schnell sympathisch, Die Mutter ist verwitwet und sorgt alleine für die Töchter. Die Töchter unterstützen ihre Mutter wo sie können. Doch was ihre Zukunft angeht haben sie einen eigenen Willen. Das gefällt mir gut.

Herta ist die älteste und vernünftigste der drei Schwestern
Sie ist etwas und liest gerne Heftromane. Herta ist ihrer Mutter eine große Stütze im Laden.

Frieda ist die mittlere Schwester
Sie ist spontan und neugierig. Sie möchte Schauspielerin werden und besucht in Frankfurt die Schauspielschule.

Ida ist die jüngste Schwester
Sie ist intelligent und wissbegierig. Ida geht in Frankfurt aufs Gymnasium.

Aber auch die anderen Charaktere sind interessant.
Da ist Helga Schütz, die ihren Mann verlassen hat und natürlich der Lehrer, einer meiner Lieblingscharaktere.

Auch die Handlungsorte werden anschaulich beschrieben. Die Schauplätze sind der Taunus, wo der Dorfladen beheimatet ist und Frankfurt.
Als Frankfurterin freut mich das ganz besonders.

Die Atmosphäre im Dorf werden den Leser*innen gut vermittelt.
Anne Jacobs hat ihre Sprache der Zeit gut angepasst.
Ihr Schreibstil ist flüssig und gut verständlich.

„Der Dorfladen – Wo der Weg beginnt“ habe ich mit Freuden gelesen und freue mich schon auf den 3. Band der Trilogie.

Die Schwestern vom See – Dem Glück entgegen

Lilli Beck
Roman
380 Seiten
erschienen im Blanvalet Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein krönender Abschluss

Die Schwestern Iris und Rose, sowie die unehelichen Enkelin Lissi sorgen für Veränderungen in der Pension König.
Florence, die sich um die Gesundheit ihres Mannes sorgt, hat Herbert endlich dazu überredet mit ihr zusammen nach Frankreich zu gehen.
Annemarie führt weiterhin den Tortenhimmel und vertritt Iris als Hausdame.
Doch Iris plant eine große Familie und wird deshalb nicht so bald in die Pension König zurückkommen.
Rose ist in Gedanken auch schon auf den Absprung. Sie möchte mit ihrem Mann Nico gerne in seiner Heimat England leben.
Einzig Lissi, die mittlerweile Teilhaberin ist bleibt dem Haus König treu. Sie steht kurz vor der Gesellenprüfung und möchte den Tortenhimmel auch einmal übernehmen.
Für die Familie ist klar, sie brauchen Unterstützung. Die Stelle der Hausdame soll neu besetzt werden. Da die Stelle auch andere Aufgaben beinhalten soll und man auch Männer auf die Stelle aufmerksam machen möchte wird sie mit Housekeeping betitelt.
Ein vielversprechender Bewerber ist Philip. Als einzige ist Lissi gegen seine Einstellung, den Philip sieht viel zu gut aus. Doch die Mehrheit setzt sich durch und Philip tritt die Stelle an. Bald schon kann er andere Aufgaben benehmen. So sehr Lissi sich dagegen wehrt, sie kann nicht verhindern, dass sie beim Anblick von Philip, ein Kribbeln im Bauch spürt.

„Die Schwestern vom See – Dem Glück entgegen“ ist der 3. und letzte Band der Bodensee Trilogie von Lilli Beck.
Wie schon so oft hat die Autorin mich auch mit ihrem neuen Werk wieder begeistert.

Der Handlungsort der Geschichte ist der Bodensee.
Die Protagonisten sind gut gezeichnet und sympathisch.
Ich durfte die Charaktere ja schon im 1. und 2. Band kennen und lieben lernen.
Im Miteilpunkt stehen die Schwestern der Familie König Iris und Rose und natürlich Lissi die uneheliche Enkelin von Max König.
Die drei sorgen auch in diesem Band wieder für einige Turbulenzen im Familienleben.

Die Geschichte ist wunderschön und emotional erzählt.
Die Familie König begleite ich schon seit dem 1. Band und freue mich, dass ich sie wieder treffen darf. Sie sind lebendig und liebenswert. Mir einfach gute Freunde geworden.

Lilli Beck schildert den oft turbulenten Tagesablauf in der Pension sehr realistisch.
Die Autorin beschreibt den schönen Bodensee so, dass man gleich Bilder im Kopf hat.
Beim Lesen der vielen Torten und der Beschreibung wie sie hergestellt werden, ist mir immer wieder das Wasser im Mund zusammengelaufen. So eine kleine Sachertorte hätte ich schon gerne probiert.

Der Schreibstil von Lilli Beck ist wie gewohnt flüssig, leicht verständlich und fesselnd.
Am Ende gibt es noch ein Rezept für eine Sachertorte, das ich bestimmt ausprobieren werde.
„Die Schwestern vom See – Dem Glück entgegen“ ist ein wunderschöner Abschluss der Trilogie.
Bei mir wird das Buch zweifellos zu den Highlights 2024 gehören.

Die Köchin – Süße Tage, bittere Stunden

Petra Durst-Benning
Historischer Roman
559 Seiten
erschienen im Blanvalet Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für Rezensionsexemplar

Ein fulminantes Ende der Köchinnen Trilogie

Fabienne, Yves und Violaine habe sich auf der Obstplantage in den Dombes gut eingelebt. Zusammen mit ihrer Schwester Lily versucht Fabienne die Massen an herrlich duftenden Früchten zu verarbeiten.
Doch langsam erwacht das Heimweh nach dem Süden Frankreichs wieder in Fabienne. Außerdem hat sie die Suche nach ihrem Sohn nach all den Jahren immer noch nicht aufgegeben.
Bei der Suche nach einer passenden Wohnung für die kleine Familie eröffnen sich Fabienne und Yves ungeahnte Möglichkeiten.
In Gruissan, dem romantischen Ort am Mittelmeer bekommen sie die Chance ein Restaurant zu eröffnen. Fabienne’s lang gehegter Traum wird endlich wahr.
Das Restaurant liegt zentral, direkt am Marktplatz und wird ein voller Erfolg. Fabienne schwebt auf Wolken. Eines Tages steht auch noch Victor, ihr Sohn, der als Baby entführt wurde vor der Tür. Doch das Aufeinandertreffen verläuft ganz anders als in Fabienne’s Vorstellungen. Ihr Sohn steht ihr ablehnend gegenüber. Er ist voller Hass auf seine leibliche Mutter und lässt keine Erklärung zu. Fabienne stürzt in ein tiefes Loch und findet nur schwer wieder zu sich selbst.

„Die Köchin – Süße Tage, bittere Stunden“ ist der 3. und letzte Band der Köchinnen Trilogie von Petra Durst-Benning.

Petra Durst-Benning gehört zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen, ich habe alle Bücher von ihr verschlungen. Egal ob historisch oder zeitgenössisch, ihre Bücher sind immer ein wahrer Lesegenuss.
Und wie kann es bei einem Buch der Autorin anders sein, auch „Die Köchin – Süße Tage, bittere Stunden“ hat mich sofort wieder in seinen Bann gezogen und wird ohne Zweifel wieder zu meinen Highlights des Jahres gehören.

Schon die ersten beiden Bände habe ich verschlungen und Fabienne auf eine kulinarische Reise durch Frankreich begleitet. Ich konnte es kaum erwarten den Abschlussband endlich in Händen halten zu dürfen.

Wie kann es anders sein, Fabienne hatte ich schon im 1. Band sehr schnell ins Herz geschlossen.
Sie ist eine mutige junge Frau, die vom Schicksal hart getroffen wird, ihre Träume aber nie aufgibt.
Ihre Leidenschaft ist das Kochen.
Ihr Traum ist es ein eigenes Restaurant zu besitzen und den kann sie sich endlich erfüllen.

Petra Durst-Benning versteht es starke Charaktere zu erschaffen und ihnen Leben einzuhauchen.
Bei ihrer Geschichte liegt Freud und Leid sehr eng beieinander.
Auch im 3. Band baut die Autorin immer dann, wenn man glaubt, dass Fabienne endlich am Ziel ist, Wendungen ein die Fabienne wieder vor eine große Herausforderung stellen.
Mit ihrem unkomplizierten Schreibstil macht die Autorin es dem Leser leicht in die Geschichte einzutauchen.
Sie braucht keine seitenlangen Beschreibungen, nein ein paar Sätze reichen bei der Autorin aus und vor dem inneren Auge beginnt ein Film abzulaufen.
Die bildhafte Beschreibung der Handlungsorte wecken bei mir immer das Fernweh.

In diesem Band hat Petra Durst-Benning eine ganz besondere Überraschung für ihre treuen Leser*innen eingebaut. Ich möchte nicht zu viel verraten, nur so viel, Fabienne macht die Bekanntschaft mit zwei ganz besonders netten Frauen. Eine geniale Idee.

Jetzt nach dem 3. Band lässt Petra Durst-Benning ihre Fabienne ihren weiteren Weg alleine weitergehen. Ich denke, im Schoße ihrer Familie ist Fabienne gut aufgehoben. So klappe auch ich den letzten Buchdeckel zu und hänge in Gedanken immer noch Fabienne nach.

Ich bin mir sicher, in Petra Durst-Bennigs Gedanken reift schon eine neue, fesselnde Geschichte. Ich bin schon sehr gespannt.



Der falsche Vogel

C. L. Miller
Kriminalroman
395 Seiten
erschienen im Blanvalet Verlag.
Übersetzt aus dem Englischen von Leena Flegler
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Miss Marple lässt Grüßen

Klappentext:
Ein plötzlicher Todesfall ruft Freya Lockwood in ihre alte Heimat zurück. Ihr früherer Mentor Arthur Crockleford wurde vollständig in seinem Antiquitätenladen aufgefunden. Doch er hat sein gewaltsames Ableben kommen sehen und handfeste Hinweise auf seinen Killer hinterlassen, dazu eine schaurige Warnung: Schafft es Freya nicht, seinen Tod aufzuklären, wird sie das nächste Opfer! Während sie Arthurs Spuren auf einem Landgut voller Antiquitäten und zweiter Experten folgt, wird Freya klar, in welcher Gefahr sie schwebt. Denn selbst wenn so mancher Schatz gefälscht ist, sind die Gauner und Ganoven dort vollkommen echt und ihre Absichten absolut mörderisch.

„Der falsche Vogel“ von C.L. Miller ist ein Kriminalroman mit typischem englischem Humor.
Arthur Crockleford wurde tot in seinem Antiquitätenladen aufgefunden.
Freya Lockwood kehrt daraufhin in ihren Heimatort zurück, um den Mordfall zu untersuchen.

Sie war früher eine der begabtesten Antiquitätenfahnderinnen. Doch nach einem verhängnisvollen Vorfall in Kairo hat sie sich in ein Leben als Hausfrau und Mutter geflüchtet. Jetzt, da ihr alter Mentor zum Tode gekommen ist, möchte sie sich dem Fall annehmen. Das Opfer hat einige Aufzeichnungen hinterlassen, die auf den Täter hinweisen können. Aber auch eine Warnung: Freya könnte das nächste Opfer sein.

Freyas Tante Carole Lockwood war Schauspielerin und befreundet mit dem Opfer. Jetzt ist sie im (Un-)Ruhestand und möchte Freya bei den Ermittlungen zur Seite stehen.
Außerdem möchte sie da sein, wenn Freya in Gefahr ist.

CL Miller hat bemerkenswerte Charaktere erschaffen und geformt. Die Protagonisten wirken sehr lebensnah und gefallen mir gut. Freya wirkte am Anfang etwas zögerlich und verängstigt, hat sich aber im Laufe der Handlung sehr gut entwickelt.
Carole hingegen ist ein Unikum. Sie ist nicht auf den Mund gefallen.

Der Fall ist gut strukturiert und wird spannend erzählt. Die Handlungsorte beschreibt CL Miller sehr anschaulich. Ich wurde direkt in eine englische Grafschaft versetzt. Die Geschichte hat den typisch englischen Charme und auch den englischen Humor kann man finden.
Am Ende geht mir die Auflösung etwas zu schnell. Irgendwie kommt es mir vor, als wurde das Ende unter Zeitdruck geschrieben.

„Der falsche Vogel“ von CL Miller hat mich gut unterhalten. Die letzten Kapitel lassen darauf hoffen, dass es weitere Bände mit Freya und Carole geben wird.

Vermisst

Christine Brand
Kriminalroman
535 Seiten
erschienen bei Blanvalet
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Inspiriert von einer wahren Begebenheit

Klappentext:
Malou Löwenberg ist Kommissarin beim Morddezernat und ein Findelkind. Als sie Dario kennenlernt, ist sie von seiner Geschichte fasziniert: Darios Mutter verschwand an seinem fünften Geburtstag spurlos. Obwohl alles dagegenspricht, glaubt er, dass seine Mutter noch lebt. An ihre eigene Geschichte erinnert, beginnt Malou zu ermitteln. Sie stößt auf immer mehr Vermisstenfälle: Alle Frauen verschwanden am fünften Geburtstag ihrer Kinder und alle Kinder erhalten ebenso wie Dario bis heute mysteriöse Geburtstagskarten

„Vermisst“ von Christine Brand ist ein spannender Kriminalroman und der Auftakt der Cold-Case-Krimreihe „Malou Löwenberg“.

Die Ermittlerin Malou Löwenberg ist eine sympathische Protagonistin, auch wenn ihr Verhalten manchmal merkwürdig ist.
Ihre Vespa hört auf den Namen Bruna. Malou geht in ihrer Freizeit zu Beerdigungen von Verstorbenen die sie gar nicht kannte und die keine Angehörigen mehr haben. Malou wurde als Baby in einem Korb vor die Tür eines Bestatters gestellt. Bis heute weiß sie nicht wer ihre Eltern sind.

Seit seinem 5. Geburtstag ist Darios Mutter verschwunden. An seinem Geburtstagen bekommt bekommt er Karten die mit „Mama hat dich lieb“ unterschrieben sind. Dario ist davon überzeugt, dass seine Mutter noch am Leben ist. Konnte die Frau wirklich so gut
untertauchen, dass sie bis heute nicht gefunden wurde?
Bei ihren Ermittlungen stößt Malou auf immer mehr vermisste Frauen, die alle am 5. Geburtstag ihres Kindes verschwunden sind. Und alle Kinder erhalten an ihrem Geburtstag Karten.

Christine Brand schreibt ihre Geschichte sehr packend. Einmal angefangen konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Inspiriert wurde die Autorin von einer wahren Begebenheit.
Die Autorin spielt gekonnt mit den Emotionen der Charaktere und ihren Leser*innen
Ihre Charaktere sind sehr lebensecht beschrieben. Ich habe gerne mit Malou zusammen ermittelt. Bin mit ihr durch Deutschland und der Schweiz auf der Suche nach den Vermissten.
In der Geschichte erfährt man auch immer mehr über Malous Vergangenheit.

Christine Brand erzählt die Geschichte in einem ordentlichen Tempo doch die Puzzleteile fügen sich nur langsam zusammen.
Die Autorin hat einen fesselnden und flüssigen Schreibstil. Manchmal kam ich kaum zum Luftholen so hat mich die Story gepackt.

„Vermisst“ ist ein sehr spannender Kriminalroman und ich freue mich auf weitere Fälle mit Malou Löwenberg.

Neue Träume im Inselsalon

Sylvia Lott
Historischer Roman
511 Seiten
erschienen bei Blanvalet
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein sehr schöner Abschluss der Norderney Saga

Zum Inhalt:
Norderney, 1935 bis 1955: Nach einem Schicksalsschlag hat Lissy auf ihrer Heimatinsel Zuflucht gefunden. Aber nur zögernd kann sie sich wieder für ein neues Glück öffnen. Ihre uneheliche Tochter Marina ist ein fröhliches, unkompliziertes Kind und rührt zu gern im Salon Farben an. Während des Kriegs gelangte sie 1941 als Zwölfjährige mit der Kinderlandverschickung nach Österreich. Mit Resi, ihrer neuen Freundin, sammelt sie für deren Mutter Heilpflanzen, aus denen Cremes und Tees bereitet werden. Zurück auf der Insel wird auch Marina Friseurin. Nach dem Krieg, als Norderney Erholungszentrum für britische Soldaten und ein Schmugglerparadies wird, mixt sie eigene Pflegeprodukte und verkauft sie auf dem Schwarzmarkt. Ihr Freund Siebo hilft ihr dabei. Doch als bei einer großen Polizeirazzia das Conversationshaus umstellt wird, droht Ungemach.

„Neue Träume im Inselsalon“ ist der 4. Band der Norderney-Saga von Sylvia Lott.
Die Autorin entführt die LeserInnen nach Norderney in die Jahre 1935-1955.

Die Autorin führt ihre Protagonisten durch schwere Zeiten. Der 2. Weltkrieg bricht aus und auch Norderney bleibt nicht verschont.

Natürlich treffen wir die seit dem ersten Band ans Herz gewachsenen Charakter wieder.

Frieda führt noch immer den Inselsalon und Grete kümmert sich neben ihrer Familie auch noch um kranke Kinder im Seehospiz.
Friedas Tochter Lissy arbeitet im Friseursalon mit. Ihre Tochter Marina wird 1941 als zwölfjährige mit der Kinderverschickung nach Österreich gebracht. In Österreich kann sie eine Freundin gewinnen. Resi und ihre Mutter lernen Marina viel über Heilkräuter. Mit ihrem Wissen stellt sie nach dem Krieg auf Norderney Cremes her die sie auf dem Schwarzmarkt verkauft.

Sylvia Lott verknüpft ihre Geschichte wieder mit realen politischen und kulturellen Ereignisse.
So herrscht in diesem Band natürlich Krieg mit all seinen Auswirkungen. Im letzten Drittel der Geschichte können die Leser*innen dann verfolgen, wie sich Norderney nach dem Krieg entwickelt.
Erst wird es ein Erholungszentrum für britische Soldaten. Der Schwarzmarkt boomt wie in vielen Städten in Deutschland.

Sylvia Lott hat einen unterhaltsamen und schnörkellosen Schreibstil.
Schon nach wenigen Seite war ich wieder mitten in der Geschichte drin.
Auch in diesem Band erzählt die Autorin die Geschichte wieder aus verschiedenen Perspektiven.
Man fühlt mit Frieda, Greta, Lissy und Marina mit, man teilt Freud und Leid mit den sympathischen Charakteren.
Es macht auch wieder große Freude die Entwicklung und die Stärken der Charaktere mitzuerleben und vor allem der Zusammenhalt, der zwischen Frieda und Greta seit dem ersten Band besteht greift auf die anderen Frauen über.

„Neue Träume im Inselsalon“ ist genau wie die vorherigen Bände ein interessanter und emotionaler Roman.

Gewittermann

Tina N. Martin
Thriller
504 Seiten
erschienen im Blanvalet Verlag
Übersetzt aus dem Schwedischen von Leena Flegler
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Auch der 2. Band ist wieder sehr spannend

Klappentext:

Bei minus 22 Grad wird auf der gefrorenen Ostsee eine Leiche gefunden, doch der alte Mann starb keines natürlichen Todes. Zwei Dutzend Schläge wurden gegen den Schädel des steinreichen Rentners Evert Holm ausgeführt, den Penis hatte der Täter ihm noch vor Eintritt des Todes abgeschnitten. Als Kriminalkommissarin Idun Lind den Fall übernimmt, werden die Hintergründe der Tat klar, die Spur führt ins Rotlichtmilieu Nordschwedens. Und plötzlich betritt Idun eine Welt, in der Geld, Gewalt und Macht schon einmal das Leben zweier unschuldiger Menschen zerstört haben …

„Gewittermann“ von Tina N. Martin ist der 2. Band der Thriller-Reihe „Kommissarin Lind ermittelt“ aus Schweden.

Im Mittelpunkt stehen die zwei Ermittler Idun Lind und Tareq Shaheen aber auch Calle Brand der sich noch von seiner Verwundung erholen muss treffen die Leser*innen wieder.

Kriminalkommissarin Idun Lind arbeitet in der Abteilung für Kapitalverbrechen im nordschwedischen Luleå.
Sie ist eine toughe Ermittlerin, die so schnell nicht schreckt.
Mit ihrem Kollege Calle Brand arbeitete sie immer gerne und gut zusammen.
Calle Brand erholt sich noch von seiner Verletzung. Er wurde im 1. Band angeschossen und lebensgefährlich verletzt.
Zur Verstärkung kommt auch in diesem Band Kriminalkommissar Tareq Shaheen hinzu.
Alle drei Protagonisten waren mir schon im 1. Band sehr sympathisch.

Die Geschichte ist ähnlich aufgeteilt wie beim 1. Band und hat auch wieder zwei Erzählstränge.
In der Gegenwart sind die Leser*innen bei den Ermittlungen dabei.
Ein Mann wird auf dem Eis der gefrorenen Ostsee aufgefunden. Der Mann wurde durch viele Schläge auf den Kopf getötet und ihm wurde der Penis abgeschnitten.
Die Ermittler untersuchen die Vergangenheit des Opfers. Und stoßen auf Bordellbesuche die in Schweden verboten sind. Hat der Tod etwas mit den Bordellbesuchen zu tun?

Der zweite Erzählstrang führt die Leser*innen in die Vergangenheit.
Die Rückblenden decken das tragische Schicksal zweier Jugendlichen auf. Peter wird in der Schule gemobbt und von einer Clique misshandelt. Er ist voller Angst und versteckt sich in den Schulpausen. Als eines Tages die neue Schülerin Silje in seine Klasse kommt hat er eine Verbündete. Sie Beiden sind fast unzertrennlich. Silje klettert am, liebsten auf Bäume, da fühlt sie sich frei. Auch sie läuft vor etwas davon was ihr zu Hause betrifft. Sie spricht es nie aus aber als Leser*in spürt man was bei Silje zu Hause passiert.

Schon durch den spannenden Prolog hat das Buch mich sofort wieder gepackt.
Auch das Auffinden der Leiche katapultiert die Leser*innen sofort mitten in die spannenden Geschichte.
Die Ermittlungen gehen erst langsam voran. Der Mann ist ermordet worden aber das Motiv ist unklar.
Das Tempo steigert sich Stück für Stück und es wird zwischenzeitlich so spannend, dass man beim lesen die Luft anhält.
Die Rückblenden muten an wie eine andere Geschichte und man weiß lange nicht wie es zusammenhängt. Natürlich ahnt man, wenn man den 1. Band gelesen hat, dass in den Rückblenden das Motiv zu finde ist.

Der Schreibstil von Tina N. Martin ist fesselnd und gut verständlich.
Die einzelnen Szenen werden von der Autorin so beschrieben, dass man sie sich gut vorstellen kann.
Mit ihren Ermittlern hat die Autorin tolle Charaktere geschaffen. Idun Lind finde ich besonders sympathisch.
Es macht Spaß zu rätseln wer der Täter ist aber auch als ich einen Verdacht hatte war mir das Motiv bis zum Ende unklar.

Ich freue mich schon auf weitere Fälle aus der Feder von Tina N. Martin.

Apfelmädchen

Tina N. Martin
Thriller
506 Seiten
erschienen im Blanvalet Verlag
Übersetzt aus dem Schwedischen von Leena Flegler
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Spannender Plot, schönes Setting

Covertext:
Ein unglaubliches Verbrechen erschüttert die nordschwedische Stadt Boden: Eine Lehrerin, die keine Feinde zu haben scheint, wird ermordet aufgefunden. Noch dazu hat der Täter ihren Leichnam brutal inszeniert: Zwei dicke Nägel wurden durch die Hände der Toten getrieben; sie selbst hängt an einem Deckenhaken, als ihr Ehemann sie entdeckt. Kriminalkommissarin Idun Lind muss herausfinden, warum es zu der schrecklichen Tat kam. Zusammen mit ihrem eigenbrötlerischem Partner Calle Brandt taucht Idun tief in eine schockierende Familiengeschichte ein – und bringt sich damit selbst in höchste Lebensgefahr …

„Apfelmädchen“ von Tina N. Martin ist der erste Band der Thriller-Reihe „Kommissarin Lind ermittelt“ aus Schweden.

Im Mittelpunkt stehen die zwei Ermittler Idun Lind und Calle Brand.
Kriminalkommissarin Idun Lind arbeitet in der Abteilung für Kapitalverbrechen im nordschwedischen Luleå.
Sie ist eine toughe Ermittlerin die so schnell nicht schreckt.
Mit ihrem Kollege Calle Brand arbeitet sie gut zusammen.
Calle Brand fällt durch seine roten Haare und seine Tattoos auf.
Er hat eine etwas ruppige Art aber ein gutes Herz.
Nach kurzer Zeit stößt Kriminalkommissar Tareq Shaheen als Verstärkung hinzu.
Er kommt aus Stockholm und leitet dort die Abteilung Kapitalverbrechen. Taraq ist ein elegant gekleideter Mann mit einem schwarzen Vollbart. Idun Lind lehnt Tareq erst einmal ab muss sich aber den Anweisungen fügen und mit ihm zusammenarbeiten.

Die Geschichte hat zwei Erzählstränge.
In der Gegenwart sind die Leser*innen bei den Ermittlungen dabei.
Eine Frau wird ermordet aufgefunden.
Das Opfer hängt an der Decke und Nägel sind durch ihre Hände getrieben.
Idun Lind und ihr Partner Calle Brand ermitteln in diesem Fall.
Auf der Suche nach dem Täter und dem Motiv geraden sie selbst in Gefahr.

Der zweite Erzählstrang führt die Leser*innen in die Vergangenheit.
Die Rückblenden decken eine tragische Familiengeschichte auf und haben auf dem ersten Blick nichts mit den Ermittlungen zu tun.
Doch langsam fügen sich die Rückblenden in die Geschichte ein.

Auch wenn man durch die grausame Tat gleich mitten im Geschehen ist, lässt Tina N. Martin ihre Geschichte in einem ruhigen Tempo beginnen. Man hat genug Zeit die Protagonisten kennenzulernen.
Stück für Stück wird das Tempo gesteigerte so, dass es zwischenzeitlich so spannend ist, dass man beim lesen die Luft anhält.
Die einzelnen Szenen werden von der Autorin so beschrieben, dass man sie sich gut vorstellen kann.
Mit ihren Ermittlern hat die Autorin tolle Charaktere geschaffen. Idun Lind finde ich besonders sympathisch.
Es macht Spaß zu rätseln wer der Täter ist aber auch als ich einen Verdacht hatte war mir das Motiv bis zum Ende unklar.

Der Schreibstil von Tina N. Martin ist gut verständlich.
Die Autorin baut gut Spannung auf, die sie im Laufe der Geschichte dann auch noch stetig steigert.

„Apfelmädchen“ ist ein spannender Thriller, der zweite Band „Gewittermann“ liegt schon zum lesen bereit.