Ich bin Frida

Caroline Bernard
Biografischer Roman
376 Seiten
erschienen im Aufbau Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar

Die große Frida Kahlo

Endlich ist es so weit: Frida Kahlo hat ihre erste Einzelausstellung in New York und sie ist ein rauschender Erfolg. Manhattans Kunstwelt feiert sie. Dann begegnet sie dem Fotografen Nickolas Muray und erlebt eine leidenschaftliche Amour fou. Nachdem sie künstlerisch aus dem Schatten ihres untreuen Manns Diego getreten ist, will sie auch in der Liebe ihren Gefühlen folgen. Doch Nick verlangt etwas scheinbar Unmögliches von ihr. Frida muss herausfinden, was sie wirklich will in der Kunst und in der Liebe …

„Ich bin Frida“ von Caroline Bernard ist im Rahmen der Reihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“ des Aufbau Verlags erschienen.
Es ist der zweite Roman den die Autorin der großen Künstlerin Frida Kahlo widmet.
Auch „Frida Kahlo und die Farben des Lebens“ ist in der Buchreihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“ erschienen.
Und genau wie das erste Buch habe ich auch dieses Buch über Frida Kahlo verschlungen

In ihrem neuen Roman zeigt die Autorin noch einmal ein ganz anderes Gesicht von Frida Kahlo.
Der Galerist Julien Levy bietet Frida Kahlo eine Einzelausstellung in New York an.
Da ihr Mann Diego Rivera sie noch nicht einmal zu ihrer Ausstellung nach New York begleitet entschließt Frida ihre Beziehung zu ihrem Mann zu überdenken.
Ihre Ausstellung ist ein voller Erfolg. Sie wird als Künstlerin wahrgenommen und bekommt einige Aufträge.
Endlich kann Frida sich als Künstlerin verwirklichen.

Sie begegnet Frida dem Fotografen Nickolas Muray und beginnt eine Affäre mit ihm.
Von New York aus reist Frida nach Paris.
Auch hier lernt sie interessante Menschen kennen wie z. B. Kandinsky, Miró und Picasso.
Auch in Paris genießt sie das Nachleben.

Caroline Bernard erzählt die Geschichte wieder sehr fesselnd. Ich wieder wieder wie durch einen Sog in die Geschichte hineingezogen.
Frida Kahlo ist eine Ausnahmekünstlerin. Ich habe sie schon lange bewundert.
Beim Lesen vergisst man oft, dass Frida Kahlo ihr Leben mit ständigen Schmerzen bestreitet.
Als Kind hatte sie Kinderlähmung und als junge Frau war sie Opfer eines Busunglücks, bei dem sich eine Stahlstange durch ihr Becken bohrt. Seither ist sie die Schmerzen nicht mehr losgeworden. Dazu kamen einige Fehlgeburten.
Immer wieder gab es Zeiten in denen Frida das Bett hüten musste, nicht fähig war sich wegzubewegen.
Diesen ganzen körperlichen wie seelischen Schmerz hat Frida Kahlo mit ihren Bildern verarbeitet.

Caroline Bernard fängt die Stärken, das künstlerische Leben von Frida Kahlo gut ein.
Viele berühmte Personen kreuzen den Weg der Künstlerin.
Die Autorin schildert das Leben von Frida Kahlo sehr authentisch und lebendig.

„Ich bin Frida“ ist einen großartiger Roman der viel über die Künstlerin Frida Kahlo erzählt.

Die Liebenden von Bloomsbury – Vita und der Garten der Liebe

Stefanie H. Martin
Biografischer Roman
445 Seiten
erschienen im Aufbau Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar

Krönender Abschluss einer interessanten Trilogie

Covertext:

1922: Mit ihrem Verlag Hogarth Press feiern Virginia und ihr Mann Leonard Woolf erste Erfolge, wie Virginia auch mit ihrem Schreiben. Dann lernt sie die glamouröse, abenteuerlustige Schriftstellerin Vita Sackville-West kennen, die für ihr skandalöses Liebesleben bekannt ist. Virginia ist fasziniert von Vitas aufsehenerregender Erscheinung, und bald zieht sie Vita mit ihrer Brillanz in ihren Bann. Es entfaltet sich eine zarte Liebe zwischen den beiden Frauen, die Virginia eine neue Leichtigkeit erleben lässt und sie schließlich zu »Orlando« inspiriert.

„Die Liebenden von Bloomsbury – Vita und der Garten der Liebe“ ist der 3. und letzte Band der Bloomsbury-Saga von Stefanie H. Martin.

Im Mittelpunkt steht in diesem Band Virginia Woolf und Vita Sackville-West.
Vita ist ebenfalls Schriftstellerin und bekannt für die Gestaltung des Gartens von Sissinghurst-Castle.

Zwischen den so unterschiedlichen Frauen entspinnt sich eine Liebesbeziehung die geprägt ist von Eifersucht.
Vita Sackville-West ist eine wohlhabende Diplomatengattin. Für einen Flirt ist sie immer zu haben.
Virginia Woolf die ein schwaches Nervenkostüm hat ist eifersüchtig und so kommt es immer wieder zu Spannungen in der Beziehung.
Die Beziehung fördert aber auch die Kreativität von Virginia Woolf die sie im Schreiben umsetzt.

Mit ihrem biografischen Roman „Die Liebenden von Bloomsbury – Vita und der Garten der Liebe“ gibt Stefanie H. Martin ihren LeserInnen wieder einen tiefen Einblick in das Leben Virginia Woolf und diesmal auch in das von Vita Sackville-West.
Vieles war mir bisher unbekannt und so habe ich mit großem Interesse und mit Spannung dieses Buch gelesen.
Vita hätte ich gerne noch etwas intensiver kennengelernt.

Der Trilogie muss eine große Recherchearbeit vorausgegangen sein.
Außer dem Leben von Virginia Woolf wurde mir auch ihre Schwester Vanessa Bell, die Mitglieder der Bloomsbury Group und jetzt Vita Sackville-West näher gebracht.

Der Schreibstil von Stefanie H. Martin ist flüssig und leicht verständlich.
Gekonnt hat die Autorin das Zeitgeschehen unterhaltsam in ihre Geschichte mit einfließen lassen.
In einem Roman ist aber auch immer einiges an Fiktion enthalten.
Nicht jede Begegnung, nicht jedes Detail ist überliefert.
Stefanie H. Martin verknüpft in ihrem Roman Realität und Fiktion gekonnt zu einem großen Ganzen.
„„Die Liebenden von Bloomsbury – Vita und der Garten der Liebe“ ist ein krönender Abschluss der interessanten Trilogie.

Gone with the Wind

Charlotte Leonard
Romanbiografie
380 Seiten
erschienen im Aufbau Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein großartiges Buch über meinen Lieblingsfilm

Die junge Vivian Holman verliebt sich in den Schauspieler Laurence Olivier.
Ihr Traum Schauspielerin zu werden, den sie wegen Mann und Kind aufgegeben hat erwacht wieder in ihr.
Sie möchte zusammen mit Laurence Olivier auf der Theaterbühne stehen.
Sie schafft es tatsächlich sich ihren Traum zu erfüllen.
Als Schauspielerin ändert sie ihren Namen in Vivien Leigh.
Für Laurence Olivier verlässt sie ihren Mann und ihre Tochter.
Auch Olivier verlässt seine Frau für ein gemeinsames Leben mit Vivien.
Als Laurence Olivier eine Filmrolle in den USA bekommt hält sie es vor Sehnsucht nicht aus und folgt ihm.
Seit Vivien das Buch „Vom Winde verweht“ von Margaret Mitchell gelesen hat sieht sie sich als Scarlett O’Hara in der Verfilmung.
Vivien kann sich gegen ihre Mitbewerberinnen durchsetzen und bekommt die Rolle vom Produzenten David C. Selznick.
Noch ahnt sie nicht welche Herausforderungen und welche Qualen diese Rolle mit sich bringen.

Mit ihrer Romanbiografie „Gone with the Wind“ setzt Charlotte Leonard meinem Lieblingsfilm „Vom Winde verweht“ ein Denkmal.
Unzählige Male habe ich das Buch gelesen und den Film gesehen. Jetzt diese Romanbiografie zu lesen ist wie ein Geschenk.

Es beginnt mit einem Prolog. Hier begleiten wir Vivien Leigh zur Oscarverleihung wo sie als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet wird.

Dann geht es zurück zu Viviens Anfängen. Die Leser.innen sind hautnah dabei als sie ihre ersten Rollen bekommt und als sie sich in Laurence Olivier verliebt.
Richtig Fahrt nimmt die Geschichte auf als Vivien nach Hollywood geht und die Rolle der Scarlett O’Hara bekommt.

Nie hätte ich gedacht welche Schwierigkeiten, welchen steinigen Weg dieser Film gehen musste bis er tatsächlich fertiggestellt wurde.
Vivien Leigh kämpft beharrlich ihre Scarlett so darzustellen wie sie im Buch angelegt ist.
Gegen die Meinung des Regisseurs muss sie sich immer wieder durchsetzen.
Dafür bin ich ihr sehr dankbar, den auch ich mag Scarlett so wie sie im Buch und zum Glück auch im Film gezeigt wird.

Clark Gable ist der Star am Set. Seinen Wünschen wird entsprochen und er wird betüdelt.
Er bekommt die 5fache Gage wie Vivien Leigh. Obwohl Vivien viel mehr Zeit für die Dreharbeiten aufbringen muss.

Der Film ist mehr als einmal gefährdet.
Das Drehbuch wird immer wieder überarbeitet und ist bis fast zum Ende der Dreharbeiten nicht vollständig fertig.
Der Regisseur und der Kameramann werden ausgetauscht.
Der Produzent David C. Selznick lässt einzelne Szenen mehrfach nachdrehen was unheimlich viel Geld verschlingt.

Dem Film wird Rasismus und Romantisierung der Sklaverei vorgehalten.
Dazu hatte der Film nach mehrmaligen kürzen immer noch eine Spielzeit von 4 Stunden.
Dem Film wurde der Misserfolg vorausgesagt.
Aber schon bei der Premiere wurde der Film und die Stars gefeiert.

Es gibt einige Dokumentationen über die Entstehung des Films. Hier fand Charlotte Leonard einiges an Recherchematerial.
In ihrem klaren und unterhaltsamen Schreibstil lässt die Autorin ihre Leser.innen an der Entstehung eines der erfolgreichsten Filme teilhaben.
Es war Vivien Leight’s größte Rolle, es war die Rolle ihres Lebens.
Bei der Beschreibung der Dreharbeiten habe ich die einzelnen Szenen immer ganz deutlich vor Augen gehabt.
Natürlich hat Charlotte Leonard sich auch eine gewisse künstlerische Freiheit genommen.
Schließlich ist nicht jede Unterhaltung dokumentiert und die Geschichte soll ja für die Leser.innen lebendig sein.
Dies ist der Autorin vortrefflich gelungen. Charlotte Leonard versteht es Realität und Fiktion so fein zu verweben, dass es nicht mehr zu rennen ist.

„Gone with the Wind“ von Charlotte Leonard ist ein wirkliches Lesehighlight.
Ich bin sehr glücklich, dass ich dieses Buch lesen durfte.

Soraya: Prinzessin auf dem Pfauenthron

Brigitte Janson
Romanbiografie
erschienen im Ullstein Verlag
368 Seiten
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an NetGalley und Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein Märchen mit einem traurigen Ende

Es ist Liebe auf den ersten Blick, als die achtzehnjährige Soraya 1950 auf den Schah von Persien trifft. Seinetwegen zieht die Tochter einer Deutschen und eines persischen Fürsten von Berlin nach Teheran. Die opulente Märchenhochzeit im Marmorpalast, bei der die Braut ein Traumkleid geschmückt mit Diamanten und Marabufedern trägt, ist ein Weltereignis. Das Paar wird bejubelt, und die junge Prinzessin mit den smaragdgrünen Augen gilt als schönste Frau ihrer Zeit. Doch schon bald liegt ein Schatten auf der Ehe: Die Geburt eines Thronfolgers bleibt aus, und die große Liebe von Soraya und Schah Mohammad Reza nimmt eine dramatische Wendung.

„Soraya: Prinzessin auf dem Pfauenthron“ von Brigitte Janson erzählt die Geschichte von Soraya, die sich in den Schah von Persien verliebt und ihn heiratet.

Soraya ist die Tochter einer Deutschen und eines persischen Fürsten.
Als sie Schah Mohammad Reza kennenlernt ist es Liebe auf den ersten Blick.
Der Schah ist auch von ihr fasziniert und wählt sie als Frau.
Von seiner ersten Frau hat er sich scheiden lassen, da sie ihm den ersehnten Nachwuchs nicht schenken kann.
Es wird eine Märchenhochzeit. Das Brautkleid ist gewaltig. Es besteht aus 20.000 Marabufedern und ist mit 6000 Diamanten und Perlen besetzt.
Es folgt eine schöne Liebesgeschichte.
Leider wird die Geschichte getrübt, auch Soraya schenkt dem Schah nicht den so wichtigen Thronfolger.
Was wie im Märchen begann endet auf dramatische Weise.

Brigitte Janson erzählt eine schöne Geschichte. Es ist wie ein Traum wenn man es liest. Ein so junges Märchen verliebt sich in einen Prinzen der sie mit in sein Traumschloss nimmt.
Man erfährt einiges an Hintergrundinformationen.
Die politische Lage in Persien dem heutigen Iran ist nicht stabil. Darüber und über die Religion hätte ich gerne noch etwas mehr gelesen.

Soraya ist eine intelligente junge Frau. Sie spricht vier Sprachen. Schon als Kind ist sie privilegiert aufgewachsen.
So widmet sie sich nach der Heirat auch schnell karikativen Projekten.
Die Kinderlosigkeit wirft einen Schatten über die Liebe
Und wie nicht anders zu erwarten, trennt sich der Schah auch von seiner zweiten Frau.
Interessant fand ich auch, dass der Schah als mächtiger Regent seine Frau nicht selber wählt. Nein, die Frauen in der Familie suchen die rechte Frau für ihn aus.

Brigitte Janson erzählt die Geschichte von Soraya in einer leichten und unterhaltsamen Art. Als Recherche stand der Autorin die Autobiografie von Soraya zur Verfügung.
Die Autorin hat sich aber auch eine gewisse künstlerische Freiheit genommen und eine schöne und schlüssige Geschichte veröffentlicht.








Die Liebenden von Bloomsbury-Vanessa und die Kunst des Lebens

Stefanie H. Martin
Biografischer Roman
erschienen im Aufbau Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar

Gelungene Fortsetzung der Bloomsbury-Saga

Covertext:

London, 1910: Virginias Schwester Vanessa trifft den Kritiker Roger Fry, der die Kunst in England neu beleben will. Die Begegnung mit ihm inspiriert Vanessas Hunger nach Farben, Leidenschaft und Liebe. Schließlich wagt sie es, ihre moderne Auffassung von Malerei ebenso wie ihre Sinnlichkeit offen auszuleben. Doch sie zahlt einen hohen Preis dafür. Virginia entscheidet sich indes, Leonard Woolf zu heiraten, und strebt an, was vielen in ihrer Zeit verwehrt bleibt: als Ehefrau zu arbeiten und den Traum vom Schreiben zu verwirklichen.

„Die Liebenden von Bloomsbury – Vanessa und die Kunst des Lebens“ ist der 2. Band der Bloomsbury-Saga von Stefanie H. Martin.

Es ist ein Wiedersehen von Virginia und ihre Schwester Vanessa.
Und natürlich mit der Bloomsbury Group.
Im Mittelpunkt steht in diesem Band Vanessa, die Schwester von Virginia.
Ich finde sie hat viele Ähnlichkeiten mit ihrer Schwester.
Sie ist genauso facettenreich wie ihre Schwester.
Als Malerin beweist sie großes Talent.
Für mich ist Vanessa auch der Hauptinitiator der Bloomsbury Group.
Vanessa war in ihrer Ehe nicht glücklich. Sie litt unter Depressionen und hatte Affären.
Aber auch Virginia verliert man nicht aus den Augen.
Neben Vanessa begleitet man in dieser Geschichte natürlich auch Virginia durch viele Höhen und Tiefen.
Sie heiratet Leonard Woolf, schreibt viel und begeht auch einen Selbstmordversuch.

Mit ihrem biografischen Roman „Die Liebenden von Bloomsbury – Vanessa und die Kunst des Lebens“ gibt Stefanie H. Martin ihren LeserInnen wieder einen tiefen Einblick in das Leben von Vanessa Bell und Virginia Woolf.

Vieles war mir bisher unbekannt und so habe ich mit großem Interesse und mit Spannung dieses Buch gelesen.
Auch die Zeit der Handlung und die politischen Gegebenheiten werden von der Autorin gut eingefangen.
Dazu kommt der gut verständliche und unterhaltsame Schreibstil der das Lesen sehr angenehm macht.

Schon der 1. Band der Trilogie „ Die Liebenden von Bloomsbury – Virginia und die neue Zeit“ hatte mir viele neue Informationen vermittelt und mich begeistert.
Diesen 2. Band finde ich noch interessanter. Ich konnte das Buch wieder einmal kaum aus der Hand legen.

Dem Roman muss eine große Recherchearbeit vorausgegangen sein.
Außer dem Leben von Virginia Woolf und Vanessa Bell werden den LeserInnen auch die Mitglieder der Bloomsbury Group näher gebracht.
Vor dem 1. Band waren diese mir total unbekannt.
In einem Roman ist aber auch immer einiges an Fiktion enthalten.
Nicht jede Begegnung, nicht jedes Detail ist überliefert.
Stefanie H. Martin verknüpft in ihrem Roman Realität und Fiktion gekonnt zu einem großen Ganzen.
Ich freue mich jetzt schon auf den 3. Band
„Die Liebenden von Bloomsbury – Vita und der Garten der Liebe“ der im Juni erscheinen soll.
Ich denke das wird noch einmal ein sehr interessantes Buch sein.

Die Frau des Blauen Reiters

Heidi Rehn
Historischer Roman
erschienen im Aufbau Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein Leben für die Kunst

Maria möchte ihre künstlerische Ausbildung an der renommierten Damenakademie in München absolvieren.
Dazu musste sie viel Überzeugungskraft ihren Eltern gegenüber aufbringen.
Doch sie hofft in München der Strenge Berlins zu entkommen.
Dort lernt sie den Maler Franz Marc kennen.
Maria fühlt sich als Künstlerin wahr- und ernst genommen.
Franz Marcs Begeisterung für die Kunst zieht sie in seinen Bann.
Trotz aller Warnungen, dass Franz Marc ein Frauenheld ist verliebt sie sich in ihn.
Beide inspirieren sich gegenseitig und suchen nach neuen Ausdrucksformen.
Bis eine neue Frau in das Leben von Marc Franz tritt.
Und das ist Marias verehrte Lehrerin an der Kunstakademie.

„Die Frau des Blauen Reiters“ von Heidi Rehn hat mir die Künstlerin Maria Marc sehr viel näher gebracht.
Ich wusste nicht welche faszinierende Frau hinter dem Namen steckt.
Franz Marc ist wohl jedem bekannt.
Von Maria Marc wusste ich bis zu diesem Buch fast nichts.
„Die Frau des Blauen Reiters“ ist gleichzeitig auch die Geschichte von Franz Marc, auch er nimmt in diesem Buch einen großen Platz ein.

Maria lernt den damals noch unbekannten Maler Franz Marc in München kennen, wo sie an der Kunstakademie studiert.
Trotzdem Franz als Frauenheld bekannt ist fühlt Maria sich zu ihm hingezogen.
Maria, der es an Selbstbewusstsein fehlt fühlt sich das erst Mal als Künstlerin ernst genommen.
Maria und Marc inspirieren sich gegenseitig.
Viele Kunstwerke sind auf ihren gemeinsamen Streifzügen durch die Natur entstanden.
Doch es ist ein langer Weg und ein harter Kampf bis aus Maria Franck Maria Marc werden kann.
Vorher geht Franz Marc noch eine Scheinehe mit Marie Schnür, einer Lehrerin von Maria ein.
Viel Zeit bleibt dem Paar leider nicht vergönnt.
1916 fällt Franz Marc im 1. Weltkrieg.
Von diesem Zeitpunkt an widmet sich Maria dem Nachlass von Marc Franz und sorgt so dafür, dass der Maler unvergessen bleibt.

Heidi Rehn hat mich wieder einmal mit ihrer Geschichte begeistert.
Es war mir ein großes Vergnügen in das Leben und Schaffen von Maria Marc einzutauchen und auch den Mensch hinter den Bildern kennenzulernen.
Die Autorin hat Maria aus dem Schatten von Franz Marc heraustreten lassen.
Sie ist so viel mehr als nur die Frau des Blauen Reiters.

Heidi Rehn erzählt die Geschichte von Franz und Maria Marc sehr authentisch.
Man spürt ihre Bewunderung für die Künstlerin und die hat sie auch in mir geweckt.
Nach ein paar Seiten war ich ganz in die Geschichte eingetaucht.
Heidi Rehn verwebt Realität und Fiktion gekonnt zu einem großen Ganzen.
Man kann sich gut vorstellen, dass sich das Leben von Maria Marc zu zugetragen hat.

„Die Frau des Blauen Reiters“ gehört für mich zu meinen Lesehighlights 2022.

Mademoiselle Oppenheim

Mina König
Historischer Roman
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Mina König für die Leserunde auf www.lovelybooks.de

Eine beeindruckende Geschichte über eine beeindruckende Künstlerin

1933 reist die junge Meret Oppenheim nach Paris um sich als Künstlerin zu entfalten.
Meret gefällt das unbeschwerte Leben inmitten der Pariser Bohème.
Bald schon gehört sie einer Gruppe von Surrealisten an, die sich regelmäßig im bekannten Café de Flore treffen.
Zum engen Kreis der Surrealisten gehören Pablo Picasso, Joan Miró, Alberto Giacometti und André Breton.
Von dem bekannten Fotografen Man Ray wird Meret für das Kunstmagazin Minotaure fotografiert.
Mit Max Ernst hat Meret Oppenheim eine stürmische Affäre, die sie aber auch ihrer Kreativität beraubt. Meret fühlt sich Zusehens eingeengt und beendet die Affäre um sich wieder mehr ihrer Kunst zu widmen. Meret entwirft Schmuck und Accessoires für eine bekannte Designerin.
Sie experimentiert mit Alltagsgegenständen und findet ihr erstes Readymade.
Während Meret in Paris von ihrem Durchbruch als Künstlerin träumt ziehen in Europa dunkle Schatten auf die ihre Familie in Deutschland bedrohen.

„Mademoiselle Oppenheim“ ist eine beeindruckende Geschichte über eine beeindruckende Künstlerin von Mina König.

Das Buch beginnt 1933 als die junge Meret Oppenheim nach Paris gezogen ist um sich dort als Künstlerin zu entfalten.
Die LeserInnen begleiten Meret Oppenheim nur einige Jahre in ihrer Schaffenszeit.
Diese Zeit ist aber sehr turbulent und mit vielen Höhen und Tiefen versehen.
Mir war die Künstlerin vor diesem Buch unbekannt und ich bin Mina König dankbar, dass ich Meret Oppenheim näher kennenlernen durfte.
Mich hat die Geschichte inspiriert im Internet nach den Kunstwerken von Meret Oppenheim zu suchen und ich bin auf einiges, was auch in der Geschichte Erwähnung findet wird gestoßen.
Meret umgibt sich gerne mit ihren Freunden aus dem Kreis der Surrealisten die sich regelmäßig im Café de Flore treffen.
Hier stößt man auf bekannte Namen wie Pablo Picasso, Salvador Dali, Joan Miró, Alberto Giacometti, Marcel Duchamp und Max Ernst.

Neben der Künstlerin Meret Oppenheim lernt man auch den Menschen Meret Oppenheim kennen. Ihre liebevolle Beziehung zu ihrer Großmutter in der Schweiz hat mich sehr berührt. Auch die Sorge um ihre Eltern in Deutschland, obwohl sie sich mit ihrem Vater überworfen hatte ging mir nahe.
Für die jüdischen Menschen in der Bevölkerung wurde das Leben in Deutschland immer schwieriger.

Am Ende tat es mir leid Meret Oppenheim zu verlassen.
Den Zeitpunkt dafür hat die Autorin aber sehr gut gewählt.
So habe ich glücklich und zufrieden das Buch zugeklappt.

In einem Nachwort schreibt Mina König, dass die Geschichte eine fiktive Geschichte ist.
Es gibt allerdings ein Grundgerüst aus Meret Oppenheims Vita an das sie sich gehalten hat.
Ich muss Mina König ein großes Kompliment aussprechen.
Dieses Gerüst hat sie hervorragend mit Leben gefüllt.
Die Geschichte von Meret Oppenheim liest sich sehr authentisch. Meret ist mir im Laufe des Buches zu einer richtigen Freundin geworden.

Erzählt wird die Geschichte in einem unterhaltsamen und flüssigen Schreibstil.
Die eingestreuten französischen Worte lassen die Geschichte noch authentischer wirken.

„Mademoiselle Oppenheim“ hat mir einige schöne Lesestunden geschenkt und wird zu meinen Highlights 2022 gehören.

Die Entdeckerin der Welt

Alexander Schwarz
Historischer Roman
erschienen im Aufbau Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar

Facettenreicher Roman über eine faszinierende Frau

Die Künstlerin Maria Sibylla Merian zieht nach ihrer Scheidung nach Amsterdam.
Sie möchte sich ihr eigenes Leben aufbauen.
Ihr Traum ist es eine Reise nach Südamerika und in die Tropen zu unternehmen.
Sie möchte die Natur erkunden, Raupen und Schmetterlinge erforschen.
Eine so lange Reise ist für eine alleinstehende Frau nicht ungefährlich.
Noch dazu ist die Überfahrt mit dem Schiff recht teuer.
So sucht Maria Sibylla Merian Geldgeber für ihr Abenteuer.
Dann bricht sie auf in das wohl größte Abenteuer ihres Lebens.

„Die Entdeckerin der Welt“ ist eine Hommage an eine faszinierende und mutige Frau von Alexander Schwarz.

Das Buch ist in drei Teile unterteilt.
Der erste Teil erzählt von Maria Sibylla Merian’s Zeit in Amsterdam 1691-1699.
Frisch geschieden zieht Maria Sibylla Merian mit ihren Töchtern nach Amsterdam um ein eigenständiges Leben zu führen.
Sie gibt sich ganz ihrer Kunst und dem Studium der Schmetterlinge hin.
Doch in ihr schwillt der Traum von einer Reise nach Südamerika und in die tropischen Regenwälder.
Doch um den Traum zu erfüllen braucht es Geldgeber.
Ihre Töchter Johanna und Dorothea unterstützen sie. Sie geben zusammen Zeichenunterricht und fertigen Illustrationen an.
Auch hat Maria Sibylla Merian schon erfolgreich Bücher veröffentlicht.

Der 2. Teil erzählt von der Reise nach Surinam1699-1701.
Maria Sibylla Merian und ihre Tochter Dorothea wagen die abenteuerliche Reise.
Diesen Teil fand ich besonders interessant.
Es wird nicht nur von einer mutigen Frau erzählt die sich in einer Welt der Männer zu behaupten weiß.
Auch Flora und Fauna werden eingehend beschrieben.
Maria Sibylla Merian studiert die Schmetterlinge die sie immer Sommervöglein nennt.
Die LeserInnen begleiten sie bei der Überfahrt, bei der Erkundung des Regenwalds und bei so viel mehr.

Im 3. Teil kehren Maria Sybilla Merian und ihre Tochter im Jahr 1701 nach Amsterdam zurück.
Hier entsteht ihr Lebenswerk „ Metamorphosis insectorum Surinamensium“.

Alexander Schwarz hat Maria Sybilla Merian mit seinem Buch ein Denkmal gesetzt.
Maria Sybilla Merian war eine große Künstlerin und Naturforscherin, ich bin glücklich, dass ich sie in diesem Buch eine Zeitlang abgleiten durfte.
Das Buch ist sehr gut recherchiert.
Vor allem der Teil der Reise hat mich fasziniert.
Ich frage mich ob der Autor die Reise für Recherchezwecke selbst unternommen hat.
Die meisten Personen denen man in diesem Buch begegnet haben wirklich gelebt.
Alexander Schwarz vermittelt seinen LeserInnen mit einer bewundernswerten Leichtigkeit viele historische Daten und wissenswertes über die Flora und Faune der Tropen.
Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich.

„Die Entdeckerin der Welt“ ist ein Buch das mir große Freude bereitet hat und viel interessantes und wissenswertes vermittelt hat.

Der Rabbiner ohne Schuh

Barbara Bišický-Ehrlich
Biografische Erzählungen / Kurzgeschichten
erschienen im Gütersloher Verlagshaus
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Gütersloher Verlagshaus für das Rezensionsexemplar

Kuriose Geschichten aus dem Leben einer jüdischen Familie

Klappentext:

Der beste Frisör der Welt, Rinderzunge zum Frühstück, ein Rabbiner ohne Schuhe und über allem die Frage, was Karel Gott auf ihrer Hochzeit zu suchen hatte.
Barbara Bišický-Ehrlich erzählt vom ganz »normalen« Alltag einer jüdischen Familie in Deutschland.
Enge, meist schon zu enge Familienbande spielen darin ebenso eine wichtige Rolle wie die ewige Frage, ob der Kühlschrank auch wirklich voll genug ist. Augenzwinkernde Geschichten mit einer gehörigen Portion Selbstironie für Menschen, die endlich einmal wissen wollen, wie das so ist, als Jüdin in Deutschland …
Chaotisch und ein bisschen meschugge – eine jüdische Familie in Deutschland
Geschichten vom Leben, Lieben und darüber lachen
Augenzwinkernd, heiter und sehr wahr.

„Der Rabbiner ohne Schuh“ ist ein Buch mit 34 Anekdoten aus dem Leben der Autorin Barbara Bišický-Ehrlich.
Die Autorin erzählt mit einem Augenzwinkern von ihren Erfahrungen als Jüdin in Frankfurt am Main aufzuwachsen und zu Leben.

Die Autorin berichtet gekonnt von ihrem Leben.
Das Buch enthält Anekdoten aus der Kindheit dem Studium, der Planung und Umsetzung der Hochzeit bis hin zur Scheidung und einer Reise mit ihren Kindern nach Israel wo sie den besten Frisör der Welt kennenlernte.

Die Kurzgeschichten werden mit viel Charme und Humor erzählt. Man kann sich alles gut vorstellen, den „Singsang“ des Dialektes hat man schnell im Ohr.
Beim Lesen habe ich oft geschmunzelt.
Mir hat es sehr gut gefallen einen Einblick, wenn auch mit einem Augenzwinkern erzählt in das Leben einer jüdischen Familie zu bekommen.

#MS-Das kriegen wir wieder weg

Jasminka Vuković
Biografischer Roman
erschienen im Selfpublishing
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Jasminka Vuković für das Rezensionsexemplar

Ein berührendes Buch und ein Mutmacher für Betroffene

Mia studiert Tiermedizin. Plötzlich kann sie das Skalpell nicht mehr halten.
Die erste Diagnose ist Stress.
Doch die Symptome manifestieren sich.
In der Notaufnahme ergibt eine Untersuchung eine nicht erwartete und schreckliche Diagnose.
MS! Unheilbar!
Mia führt ihr Leben weiter. Studiert, reist nach London, verliebt sich in einen Sportstudenten.
Dann fängt es an Mia schlechter zu gehen. Medikamente schlagen nicht an. Mia wird ein Pflegefall.
Im Rollstuhl sitzend ist Mia auf die Hilfe anderer angewiesen.
Immer an ihrer Seite ihre Mutter.
Sie gibt die Hoffnung auf eine Besserung nicht auf. Begleitet Mia zu allen Therapien, sucht immer nach neuen Denkanstößen.

#MS-das kriegen wir wieder weg ist eine biografische Erzählung von Jasminka Vuković.
Das Buch erzählt die Geschichte ihrer Tochter Mia von den ersten Symptomen bis zur endgültigen Diagnose und darüber hinaus.
Es ist eine Geschichte voller Liebe und Hoffnung.
Es ist aber auch eine Geschichte voller Verzweiflung.

Jasminka ist immer für ihre Tochter da. Versucht ihr immer Hoffnung und Zuversicht zu geben und vor allem die Kraft die Mia benötigt um aus ihrem Teufelskreis wieder herauszukommen.
Immer wieder gibt es Hoffnung und immer wieder kommen Rückschläge.
Viele Freunde und Bekannte ziehen sich zurück.
Viele Menschen wissen nicht wie sie mit dem Schicksal anderer umgehen sollen.

Jasminka Vuković hat sich zu diesem Buch entschlossen, weil ihr genau so etwas ihr gefehlt hat.
Von einem betroffenen Menschen zu hören oder zu lesen.
So erzählt Jasminka auch ungeschönt und schonungslos die Geschichte ihrer Tochter Mia.
Den man muss der Wahrheit ins Auge sehen um dagegen anzukämpfen.

Mich hat das Buch sehr berührt und betroffen gemacht.
Ich bewundere Mia und Jasminka für ihre Stärke und ihren Mut.
Ich denke das Buch wird vielen Betroffenen und ihren Angehörigen Mut machen, die Krankheit in Angriff zu nehmen.