Dunkler Sog

Leo Born
Thriller
416 Seiten
erschienen bei Bastei Lübbe
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar.


Spannende Ermittlungen zwischen Frankfurt und dem Schwarzwald

Klappentext:
Kommissarin Mara Billinsky kommt nicht zur Ruhe: In einem Frankfurter Altenheim stirbt ein ehemaliger Arzt einen qualvollen Vergiftungstod und er ist nicht das einzige Opfer des brutalen Mörders. Als kurz darauf die verstümmelte Leiche einer Journalistin entdeckt wird, führt eine düstere Spur Mara und ihren neuen Kollegen Tobias Cronberg in ein kleines Dorf im Schwarzwald. Cronberg will sich um jeden Preis beweisen – doch er tappt in eine grausame Falle. Zurück in Frankfurt, gejagt von Selbstzweifeln und einem übermächtigen Feind gerät Mara immer tiefer in einen Strudel aus Lügen, Verrat und hasserfüllter Rache.

„Dunkler Sog“ ist schon der 10. Band der Mara Billinsky Reihe von Leo Born.
Auch dieser Band hat wieder alles, was ein guter und spannender Thriller braucht.
Es ist eben ein echter Leo Born.

Jetzt ist es so weit, Mara bekommt einen neuen Partner an die Seite gestellt. Zusammen ermitteln sie im Mordfall in einem Altenheim, wo ein Arzt im Ruhestand ermordet wurde. Bei den Recherchen stößt Mara auf ähnliche Fälle im Schwarzwald. Kurzentschlossen fährt sie mit ihrem neuen Partner Tobias Cronberg in den Schwarzwald, um dort die Ermittlungen voranzutreiben. Von Zusammenarbeit kann keine Rede sein. Mara macht wie üblich ihr Ding und Tobias Cronberg fühlt sich aufs Abstellgleis gestellt.

Wie immer hat Leo Born seine Charaktere gut gezeichnet und lässt sie lebendig wirken. Der Star seiner erfolgreichen Krimireihe ist unbestritten Mara Billinsky.
Mara ist eine etwas eigensinnige Ermittlerin, die sich von der Masse an Ermittlern, die es in den zahlreichen Krimis und Thrillern gibt, deutlich abhebt. Sie hat Ecken und Kanten, ist stur aber vor allem hat sie Biss. Bei ihren Ermittlungen geht sie bis an die Grenze des Erlaubten und manchmal auch darüber hinaus. Aber deswegen lieben wir sie ja auch.
Durch ihr Äußeres, schwarz gefärbtes Haar, mit Kajal schwarz umrandeten Augen, schwarze Kleider und Tattoos stößt sie bei ihren Mitmenschen oft auf Ablehnung.
Mittlerweile hat sie sich bei der Polizei einen Namen gemacht. Aber nicht alle ihre Kollegen mögen Mara.

Bis vor kurzem hat Mara mit ihrem Kollegen Jan Rosen sehr gut zusammengearbeitet. Jan ist das genaue Gegenteil von Mara, aber er ist auch ihr Ruhepol. Jan ist in die Abteilung für Internet-Kriminalität gewechselt. Seitdem ist Mara allein auf weiter Flur. Aber sie ist sowieso kein Teamplayer.

Doch das soll sich jetzt ändern. Tobias Cronberg wird der neue Mann an der Seite von Mara Billinsky. Doch an ihrer Seite ist er wenig zu finden, dazu lässt es Mara nicht kommen.

Der Fall ist schwierig. Mara kommt nicht weiter. Ein tote Arzt in Frankfurt und ähnliche Fälle im Schwarzwald. Trotz Unterstützung bei der Recherche von Jan Rosen läuft sie wie gehen eine Wand. So niedergeschlagen und voller Selbstzweifel habe ich Mara noch nie erlebt. Nach alle dem war ihr Leo Born in den vorherigen 9 Bänden zugemutet hat braucht sie eigentlich dringend eine Auszeit. Ich hätte Mara manchmal gerne in den Arm genommen und getröstet. Aber das wäre nicht ihr Ding gewesen.

Leo Born hat wieder einmal eine spannungsgeladene Atmosphäre geschaffen. Dazu die mysteriöse Stimmung die im Schwarzwald herrscht. All das sorgt für ein Kribbeln im Nacken. Man ist immer darauf gefasst, dass etwas passiert, bis es dann auch wirklich passiert.
Das Ende hält dann für die Leser*innen noch eine Überraschung bereit. Damit hat Leo Born mir einen heimlichen Wunsch erfüllt.

Das Buch hat mich nach wenigen Seiten wieder in seinen Bann gezogen.
Die Kapitel sind recht kurz und enden oft mit einem Cliffhanger.
Wie oft habe ich gedacht nur noch ein Kapitel und dann….
Aber Schlaf wird eh überbewertet. Ich habe es mir lieber mit „Dunkler Sog“ und einem roten Sizilianer gemütlich gemacht.

Die Mara Billinsky Reihe ist für mich eine der zurzeit besten deutschen Thriller-Reihen.
„Dunkler Sog“ wird somit auch wieder zu meinen Highlights des Jahres gehören.
Das Buch kann man auch lesen, wenn man die ersten Bände nicht kennt. Aber die Sucht wird irgendwann jeden befallen.

Jetzt heißt es wieder warten, bis der 11. Band der Reihe erscheint. Ich bin schon jetzt gespannt.

Rabenthron

Rebecca Gable
Historischer Roman
896 Seiten
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Meisterhaft erzählte Geschichte mit viel realem Hintergrund

Klappentext:
England im Herbst 1013: Um den dänischen Gefangenen Hakon bei Hofe abzuliefern, reist der junge Engländer Ælfric of Helmsby nach London. Die Stadt liegt in Trümmern, denn dem schwachen König Ethelred gelingt es nicht, sein Reich gegen die ständigen Wikingerüberfälle zu schützen.
Doch anders als England und Dänemark sind Ælfric und Hakon keine Feinde – während der gefährlichen Reise sind sie zu Freunden geworden. Bald schon gehören sie zum inneren Kreis um die machtbewusste Königin Emma. Aber der Widerstand der Engländer droht zu brechen, und als der dänische König stirbt, steht bald ein noch gefährlicherer Feind vor den Toren.

„Rabenthron“ ist der 3. Band der Helmsby-Reihe von Rebecca Gablé. Die Geschichte setzt allerdings vor dem 1. Band an, man braucht keine Vorkenntnisse beim Lesen.

Als Leser*in begleitet man die Protagonisten von 1013 bis 1041. In diesem Zeitraum kommen die Protagonisten und gehen die Protagonisten. Einige finden den Tod und zwei neue Generationen werden geboren. England hat in dieser Zeit 7 Könige. Einer davon, der Däne Sven Gabelbart wurde allerdings nie gekrönt. Nur Knut der Große, der fast 20 Jahre auf dem Thron saß, ist es gelungen, England über längere Zeit Frieden zu schenken.

Rebecca Gablé lässt Geschichte lebendig werden. Viele ihrer Charaktere sind historisch überlieferte Personen, aber auch die fiktiven Charaktere Ælfric of Helmsby und sein Sohn Penda, wie auch die Nachkommen im Laufe der Geschichte, fügen sich gut in die Story ein. Sie sind meine eigentlichen Helden und meine liebsten Charaktere.

In der Geschichte gibt es oft größere Zeitsprünge, sonst hätte die Autorin so einen großen Zeitraum nicht abbilden können. Manchmal war ich dadurch kurz verwirrt, habe mich aber immer schnell wieder zurechtgefunden. Bei den Protagonisten ist das Personenverzeichnis am Anfang sehr hilfreich. Es treten recht viele Protagonisten auf, nur wenige schaffen es auch bis zum Ende.

Rebecca Gablé zeichnet ein recht deutliches Bild der englischen Geschichte. Ich bin tief in die Geschichte eingetaucht und konnte das Buch kaum zur Seite legen.

Rebecca Gablé erzählt die Geschichte sehr lebendig, ich hatte schnell Bilder im Kopf. Die Geschichte lebt, einige Charaktere gehen verloren und neue kommen hinzu. Als Leser*in wird man Zeuge einiger Gräueltaten, aber auch die Liebe fehlt in diesem umfangreichen Buch nicht.

Rebecca Gablé hat einen so fesselnden Schreibstil, dass die fast 900 Seiten nur so dahinfliegen.
Nach der Geschichte kann man im Nachwort noch einmal einige Ereignisse nachlesen. Was die Geschichte komplettiert und interessant ist.

„Rabenthron“ ist ein meisterhaft erzählter historischer Roman, mit einem bunten Reigen an Charakteren.

Not Quite Dead Yet

Holly Jackson
Thriller
480 Seiten
Übersetzt aus dem Englischen von Rainer Schuhmacher
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an NetGalley für das Rezensionsexemplar

Thriller-Highlight

Klappentext:
Jet ist die Tochter einer der reichsten Familien in Woodstock, Vermont. Mit 27 Jahren wartet sie immer noch darauf, dass ihr Leben endlich beginnt. „Das kann ich später noch machen“, sagt sie immer. Denn Jet hat Zeit.
Bis zu jener Halloween-Nacht, als sie von einem unsichtbaren Eindringling brutal angegriffen wird.
Dabei erleidet Jet eine schwere Kopfverletzung, und die Ärzte sind sich sicher: In spätestens einer Woche wird ein tödliches Aneurysma Jet umbringen.
Jet hätte nie gedacht, dass sie Feinde hat. Doch plötzlich sieht sie alle Menschen in ihrem Umfeld in einem neuen Licht: ihre Familie, ihre ehemalige beste Freundin, die jetzt ihre Schwägerin ist, ihren Ex-Freund.
Sie weiß, ihr bleiben höchstens sieben Tage. Tage, in denen sich ihr Zustand verschlechtert und nur Billy, ein Freund aus Kindertagen, an ihrer Seite ist. Dennoch ist sie fest entschlossen, endlich etwas zu Ende zu bringen.

„Not Quite Dead Yet“ von Holly Jackson ist einer der spannendsten Thriller, die ich in letzter Zeit gelesen habe.

Jet ist 27 Jahre und schiebt alles auf die lange Band. Sie hat Zeit, denkt sie. Doch dann wird sie angegriffen und schwer verletzt.
Die Ärzte geben ihr 7 Tage, dann wird ein Aneurysma sie töten.

Jet macht sich daran ihren Angreifer ausfindig zu machen. Dabei traut sie niemanden außer Billy, ein Freund aus ihrer Kindheit. Jet muss sich beeilen, wenn sie ihren Mörder finden will, denn es bleibt nicht viel Zeit.

Holly Jackson hat einen sehr spannenden Plot entworfen. Ihre Protagonistin Jet will ihren eigenen Mörder jagen. Sehr spannend beschreibt die Autorin den Wettlauf mit der Zeit.
Dabei ist Jet jetzt nicht unbedingt ein liebenswerter Charakter. Ihre Mitmenschen sind ihr gleichgültig. Sie ist sehr reich aufgewachsen und hat nie etwas in ihrem Leben zu Ende gebracht. Dass muss sie jetzt ändern.

Die Zeit ist Jets größter Gegner. Oft dachte ich, dass schafft sie nicht. So ist das Lesen des Thrillers eine Achterbahn der Gefühle.

Der Schreibstil von Holly Jackson ist flüssig und gut verständlich. Auch wenn nicht Schlag auf Schlag etwas passiert und es recht ruhige Anteile im Buch gibt, hängt die Spannung doch immer im Raum. Ich wurde wie durch einen Sog in die Geschichte eingezogen und konnte das Buch nicht aus der Hand legen.

„Not Quite Dead Yet“ ist ein spektakulärer Thriller mit Suchtpotenzial.

Das zweite Königreich

Rebecca Gable
Historischer Roman
913 Seiten
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an NetGalley für das Rezensionsexemplar

Geschichte wird lebendig

Klappentext:
England 1064: Ein Piratenüberfall setzt der unbeschwerten Kindheit des jungen Caedmon of Helmsby ein jähes Ende, ein Pfeil verletzt ihn so schwer, dass er zum Krüppel wird. Sein Vater schiebt ihn ab und schickt ihn in die normannische Heimat seiner Mutter. Zwei Jahre später kehrt Caedmon mit Herzog William und dessen Eroberungsheer zurück.
Nach der Schlacht von Hastings und Williams Krönung gerät Caedmon in eine Schlüsselposition, die er niemals wollte: Er wird zum Mittler zwischen Eroberern und Besiegten. In dieser Rolle schafft er sich erbitterte Feinde, doch er hat das Ohr des despotischen, oft grausamen Königs. Bis zu dem Tag, an dem William erfährt, wer die normannische Dame ist, die Caedmon liebt.

„Das zweite Königreich“ ist der 1. Band der Helmsby-Reihe von Rebecca Gable.

Rebecca Gable entführt ihre Lesser*rinnen in das 11. Jahrhundert.

Caedmon of Helmsby wird von seinem Vater in die Normandie geschickt, nachdem er bei einem Angriff der Dänen verletzt wurde. Die Normandie ist die Heimat von Caedmons Mutter und er spricht die Sprache. Er ist als Übersetzter für den normannischen Herzog William am Hof.
William, der normannische Herzog erobert England bei der bekannten Schlacht von Hastings und wird König.

Rebecca Gable lässt Geschichte lebendig werden. Viele ihrer Charaktere sind historisch überlieferte Personen, aber auch die fiktiven Charaktere wie der Thane Caedmon of Helmsby fügen sich überzeugend in den Reigen der Protagonisten.

Die Leser*innen können das Leben des englischen Königs William der Eroberer von der Krönung bis zu seinem Tod verfolgen. Königs William war ein Machtbesessener König, der seinem Land 20 Jahre vorstand.

Unter den vielen historischen Persönlichkeiten sind die Helmybys fiktive Charaktere. Caedmon of Helmsby ist und seine Schwester Hyld sind meine persönlichen Lieblings-Charaktere.

Rebecca Gable erzählt die Geschichte sehr lebendig, ich hatte schnell Bilder im Kopf. Die Geschichte lebt, einige Charaktere gehen verloren und neue kommen hinzu. Als Leser*in wird man Zeuge einiger Gräueltaten aber auch eine Liebesgeschichte fehlt in diesem umfangreinen Buch nicht.

Rebecca Gable hat einen so fesselnden Schreibstil, dass die etwas über 900 Seiten nur so dahinfliegen.

„Das zweite Königreich“ ist ein meisterhaft erzählter historischer Roman, ich freue mich schon auf den nächsten Band.

Kasino – Neues Spiel, neues Glück

Martina Sahler und Heiko Wolz
Historischer Roman
432 Seiten
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Gelungene Fortsetzung

Klappentext:

  1. Claire hat es geschafft, sie lebt endlich ihren Traum: Croupière im berühmten Kasino von Baden-Baden. Alles scheint perfekt, bis Edouard Bénazet, der nach dem Tod seines Vaters die Geschäfte der Spielbank übernommen hat, eine neue Frau an seiner Seite präsentiert. Es ist die attraktive junge Sophie, die mit ihrer Schwester Viktoria nach dem Tod des Vaters auf der Suche nach neuen Glück nach Baden-Baden kam. Sie sieht in Claire eine Konkurrenz, die sie loswerden muss, je schneller, desto besser. Doch Claire lässt sich nicht ins Handwerk pfuschen.

„Kasino-Neues Spiel, neues Glück“ ist der 2. Band der Kasino-Dilogie von Martina Sahler und Heiko Wolz.

Die beiden Autoren entführen ihre Leser*innen nach Baden-Baden, in das Jahre 1948.
Eine neue Saison beginnt in Baden-Baden.
Das berühmte Kasino ist auf seine illustren Gäste vorbereitet.
Die Belegschaft ist geblieben, auch Claire ist weiterhin als Croupiere im Kasino tätig. Nur Jean Jacquez Bénazet, der das Kasino zu seinem Glanz verholfen hat, ist verstorben. tritt sein Sohn Eduard aus dem Schatten seines Vaters und übernimmt die Leitung des Kasinos.

Die Schwestern Viktoria und Sophie Winter sind neu in Baden-Baden und werden für reichlich Unruhe sorgen.

Martina Sahler und Heiko Wolz haben großartige Charaktere erschaffen, die ich schon im ersten Band mit großer Freude begleitet habe.
Claire ist hin und hergerissen zwischen ihren Gefühlen zu Friedrich, mit dem sie Theos Schwester verkuppeln will.
Die Winter Schwestern sorgen für Wirbel in der Geschichte. Sophie die jüngere umschmeichelt den wohlhabenden Eduard Bénazet und will Claire schaden. Viktoria Winter hilft den Jugendlichen und ihren Gedanken die Welt u verbessern, dabei unterschätzt sie die Revolutionsgedanken mancher streitsüchtigen Jugendlichen.

Auch die Hellseherin Madame Celeste sorgt für Aufregung und bereichert die Geschichte.

Martina Sahler und Heiko Wolz haben für ihren Roman eine schöne Kulisse geschaffen. Die Beschreibung von Baden-Baden und dem Spielkasino sind recht visuell. Man hat sehr schnell Bilder im Kopf. Die Charaktere sind fast alle auf ihre eigene Art liebenswert.
Die Zeit der Handlung wird authentisch widergespiegelt.
Nach ein paar Seiten war ich ganz tief in der Geschichte versunken.

„Kasino-Neues Spiel, neues Glück“ habe ich wieder mit Freude gelesen. Das Ende der Dilogie hat mich zufrieden zurückgelassen.

Das Lied der Rose

Julia Kröhn
Historischer Roman
721 Seiten
erschienen bei Bastei Lübbe
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank a NetGalley für das Rezensionsexemplar

Ein beeindruckender Mittelalterroman

Klappentext:
Regensburg, 1096: Der junge Novize Marian träumt davon, mit gregorianischen Chorälen Gott zu preisen. Doch als er einen Juden vor der Zwangstaufe rettet, nutzt dies ein Rivale, um ihm ein schweres Verbrechen vorzuwerfen. Reinwaschen kann Marian sich davon nur, wenn er sich auf eine Pilgerfahrt begibt. Auf der abenteuerlichen Reise verschlägt es ihn an den Hof von Herzog Guillaume IX. von Aquitanien und dessen Frau Philippa. Hier lernt er die maurische Sängerin Sahar kennen. Marian verfällt ihrer Art der Musik sofort, ebenso wie der jungen Frau selbst. Doch bis die beiden die Liebe, von der sie singen, auch leben können, gilt es Kreuzzüge und Kirchenbann, Intrigen und Machtkämpfe zu überwinden

„Das Lied der Rose“ von Julia Kröhn, nimmt uns mit ins Mittelalter.

Im Mittelpunkt steht der junge Novize Marian er träumt davon gregorianischen Choräle zu singen. Marian muss sich auf eine Pilgerreise begeben und er landet in Aquitanien, wo er die Sängerin Sahar kennenlernt.
Die Leser*innen finden sich in einer Welt der Musik und der Intrigen wieder.

Wie schon so oft bemerkt, ist Julia Kröhn für mich eine ausgezeichnete Geschichtenerzählerin. Auch mit diesem Roman hat sie mich schnell auf eine Reise in eine andere Welt geschickt.
Ihre Protagonisten sind immer sehr facettenreich und kommen auch realistisch und vor allem sehr lebendig bei mir an. Viele der Personen, auf die, die Leser*innen in dieser Geschichte treffen, sind historisch überlieferte Personen.

Die Zeit der Handlung wird von Julia Kröhn sehr anschaulich beschrieben. E ist die Zeit der Kreuzzüge und auch eine Zeit, in der die Juden nicht gerade beliebt waren. So muss sich auch der Novize Marian auf die Reise begeben, da er einen Juden vor der Zwangstaufe gerettet hatte. Die Autorin, bringt ihren Leser*innen die Zeit sehr realistisch näher.

Wie immer ist der Schreibstil der Autorin flüssig und gut verständlich. Ich bin wieder tief in die Geschichte eingetaucht und habe das Buch an 3 Abenden gelesen.

„Das Lied der Rose“ ist ein interessanter Historischer Roman, den ich mit Freude gelesen habe.

Die dunkle Grenze

Leo Born
Thriller
erschienen bei beTHRILLED
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar.

Pageturner

Klappentext:
Eigentlich jagt Kommissar Jack Diehl nur einen Raubmörder. Im LKA gehen alle von einem schnellen Erfolg aus. Doch dann werden Jack Hinweise zugespielt, dass sein neuer Kollege etwas mit den Morden zu tun hat. Wem kann Jack noch trauen? Auch Profilerin Viola Hendrick ist keine große Hilfe, hat sie sich doch in einen mysteriösen Cold Case festgebissen. Jack ermittelt auf eigene Faust und wird so selbst zur Zielscheibe seiner Kollegen. Und dann bricht die Hölle los: Jacks Freundin, die Tatortfotografin Berenice, wird von einem Psychopathen entführt und in einer Hütte im Wald gefangen gehalten …

„Die dunkle Grenze“ ist der 3. Band der Jack Diehl Reihe von Leo Born.
Seine erfolgreiche Mara Billinky Reihe umfasst mittlerweile schon 9 Bände.
Die Reihe mit Jakob Diehl ist mittlerweile bestimmt genauso erfolgreich.
Leo Born hat ein Händchen dafür Protagonisten ins Leben zu rufen die ihre Ecken und Kanten haben und nicht mit dem Mainstream schwimmen.

Kommissar Jakob Diehl wird nur Jack genannt.
Er ist der Cowboy im Kommissariat.
Sein Markenzeichen sind seine geliebten Cowboystiefel und sein Handyklingelton „Ring of Fire“.
Auch sonst liebt er Musik von Johnny Cash und sein Kuhflecken-Sofa.

Viola Hendrick ist Profilerin und dazu noch die Ex von Jack.
So ganz vergessen hat sie Jack allerdings noch nicht.
Doch wenn beide zusammen in einem Raum sind, kommt es einem vor, dass sie wie Feuer und Wasser sind.

Berenice Silva Benevides, kurz die Brasilianerin genannt ist Tatortfotografin.
Sie ist noch nicht so lange im LKA aber mit Jack hat sie schon ihre Bekanntschaft gemacht. Inzwischen sind die zwei sich auch privat näher gekommen.

Das sind die 3 wichtigsten Charaktere die, die LeserInnen in der neuen Thriller-Reihe begleiten werden.
Jeder der Charaktere ist auf seine Weise interessant.

Das LKA Hessen ist in Wiesbaden beheimatet.
Die Mordfälle passieren rund um Frankfurt.
Das Opfer in diesem Band ist in Frankfurt zu finden. Der Tote wurde, wie es scheint mit einer Flasche erschlagen und hinterher ausgeraubt. Handelt es sich um einen typischen Raubmord? Da das BKK Frankfurt überlastet ist, übernimmt Jack mit seinem Team den Fall. Ich warte ja immer darauf, wenn Jack in Mara Billinskys Revier wildert, dass sich die Wege der Beiden einmal kreuzen. Vielleicht ermitteln die Beiden ja wirklich einmal zusammen.
Jack kann bei diesem Fall kaum auf die Hilfe der Profilerin Viola Hendrick hoffen. Viola ist mit einem Cold Case mehr als genug beschäftigt.

Leo Born erzeugt, wie immer, schon auf den ersten Seiten Spannung, die er auch über die gesamte Geschichte aufrecht hält. Dazu kommen immer wieder Wendungen, die es den Leser*innen schwer machen, den wahren Täter zu entlarven.

Sein flüssiger und gut verständlicher Schreibstil tun den Rest, dass man das Buch nicht zur Seite legen kann.

„Die dunkle Grenze“ war wieder einmal ein Thriller der Extraklasse.
Ich freue mich auf weitere Fälle mit Jack und seinem Team.

Café Alba – Zeiten in goldenem Glanz

Emilia Lombardi
Historischer Roman
414 Seiten
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Eine Geschichte die süchtig macht wie Schokolade

Klappentext:
Alba im Piemont, 1971. Längst hat Francesca Milani das Café Alba mit ihren Haselnuss-Schokoladen-Kreationen zu einem überregional erfolgreichen Unternehmen gemacht. Nun steht ihre Tochter Isabella mit einem Diplom in den Startlöchern und will die süßen Köstlichkeiten des Cafés international anbieten – schneller als Francesca lieb ist. Während in der wohlduftenden Backstube Pralinen nach einer verheißungsvollen neuen Rezeptur entstehen, taucht plötzlich ein mysteriöses Dokument auf, dessen Veröffentlichung den Ruin des Cafés bedeuten würde. Als überdies ein guter Freund zum Verräter wird, bleibt den beiden Frauen nur eines: mit einem sorgfältig ausgetüftelten Plan gemeinsam über sich hinauszuwachsen.

„Café Alba – Zeiten in goldenem Glanz“ ist der 2.Band der „Café-Alba-Reihe“ von Emilia Lombardi.

Es sind viele Jahre vergangen. Wir treffen Francesca als erfolgreiche Unternehmerin wieder. Ihre Haselnuss-Schokoladen Creme ist erfolgreich, auch über die Grenzen Piemonts hinaus. Ihre Tochter Isabella ist auch schon erwachsen und hat viele Ideen wie man das Unternehmen erfolgreich in die Zukunft führt. Aber Francesca ist bodenständig und zählt auf das Traditionelle.
Die beiden Frauen haben aber auch mit Neidern zu kämpfen und müssen um das Bestehen des Unternehmens kämpfen.

Emilia Lombardi hat wunderbare Charaktere zum Leben erweckt und führt sie toll durch die Geschichte.
Ich habe Francesca schon im ersten Band liebgewonnen. Sie ist älter geworden aber genauso liebenswert geblieben. Sie ist einen starke und selbstbewusste Frau, die es weit gebracht hat. Mit Aurelio zieht auch privat das Glück bei ihr ein.

Isabella ist genauso liebenswert wie ihre Mutter. Auch sie arbeitet mit Leidenschaft im Unternehmen. Sie schmiedet Pläne wie man expandieren kann, wird aber von Francesca gebremst. Erst einmal muss ein Kampf ausgestanden werden, damit das Café nicht untergeht.

Emilia Lombardi erzählt eine umfangreiche Geschichte in die ich, wie schon im ersten Band nach wenigen Seiten eingetaucht bin.
Den feinen Geruch der Schokolade und der feinen Kuchen konnte ich förmlich riechen.
Die Charaktere sind so liebenswert (nicht alle) und lebendig. Ich habe sie mit Freude durch die Geschichte begleitet.
Anhand Francesca und Isabella und ihre unterschiedliche Meinung zur Erweiterung des Unternehmens zeigt die Autorin gekonnt die Gedanken zweier Generationen auf. Die Jüngere mochte in die Zukunft investieren, möchte etwas wagen, möchte vergrößern. Die Ältere ist stolz darauf wie weit sie es gebracht hat und daran festhalten. Ein sehr gelungenes Beispiel.

Emilia Lombardi hat eine flüssigen und fesselnden Schreibstil. Beim Lesen hatte ich schnell Bilder im Kopf.
„Café Alba – Zeiten in goldenem Glanz“ ist ein Roman, den ich mit Freuden gelesen habe.


Kasino – Alte Klassen, neue Regeln

Martina Sahler und Heiko Wolz
Historischer Roman
422 Seiten
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Ein historischer Roman der mich begeistert hat

Klappentext:
Baden-Baden 1847. Nach dem Willen ihrer Eltern soll die junge Claire Engel Zimmermädchen im mondänen Grandhotel werden, doch sie verfolgt ihren eigenen Traum: Sie will Croupier werden, als erste Frau und im prunkvollen Kasino der Stadt. In der berühmten Spielbank suchen Prominenz und Adel das große Glück, dank ihr ist Baden-Baden Magnet für alles, was in Europa Rang und Namen hat. Hier trifft altes Geld auf neue Regeln. Doch hinter den prachtvollen Fassaden ist nicht alles Gold, was glänzt. Versprechen werden gebrochen, Hoffnungen enttäuscht und die Liebe verraten. Schon bald muss die ehrgeizige Claire sich fragen, was sie für ihren Traum zu opfern bereit ist.

„Kasino-Alte Klassen neue Regeln“ ist ein historischer Roman von Martina Sahler und Heiko Wolz.

Die beiden Autoren entführen ihre Leser*innen nach Baden-Baden. Der Prolog spielt im Jahre 1938. Jean Jacquez Bénazet übernimmt das Spielkasino in Baden-Baden. Er hat genaue Vorstellungen wie er das Städtchen verändern möchte, damit die angesehenen und wohlhabenden Menschen aus Europa den Sommer in Baden-Baden verbringen möchten.
Die Geschichte beginnt dann 1947 und wir begleiten die Protagonisten eine Saison lang in Baden-Baden.
Man spürt schnell, dass sich die Vorstellungen von Jean Jacquez Bénazet erfüllt haben. Zusammen mit seinem Sohn Eduard leitet er das Spielkasino. Illustre Gäste zieht es jeder Saison wieder nach Baden-Baden, dass für seine heilende Wirkung und für das Vergnügen über die Grenzen hinaus bekannt ist.

Martina Sahler und Heiko Wolz haben tolle Charaktere erschaffen die ich mit großer Freude begleitet habe.
Als erstes natürlich Claire Engel. Sie kommt mit der Hoffnung als Croupiere arbeiten zu können nach Baden-Baden. Schon in der Gastwirtschaft ihrer Eltern, wo der Großvater in einem Hinterzimmer ein Spielsalon geführt hat, hat Claire alles über Roulette und verschiedene Kartenspiele gelernt. Jetzt möchte sie sich den Traum erfüllen und Coupiere werden.
In Baden-Baden angekommen sucht sie sich ein günstiges Zimmer und wird bei Jean Jacquez Bénazet vorstellig. Doch Claire muss spüren, dass sie ihre Träume etwas zu hoch gehängt hat und die Welt noch nicht reif ist für eine Frau am Spieltisch. Sie nimmt die Stelle als Garderobiere an und hat somit schon einmal den Fuß im Kasino. Sie hofft, dass ihre Chance kommen wird.
Claire lernt den Sicherheitsbeauftragten The Vlissing kennen. Er wird zu einem väterlichen Freund und hält immer schützend die Hand über Claire. Theo trägt seit Jahren ein Geheimnis mit sich herum, dass es zu lüften gilt.

Die Gäste die, die Leser*innen in Baden-Baden und im Kasino begleiten sind sehr facettenreich. Da ist die Gräfin von Bergfels die einen russischen Poeten kennen und lieben lernt. Der Engländer Georg Bedford der seinen Vater im Rollstuhl begleitet zieht Claires Aufmerksamkeit besonders auf sich.

Martina Sahler und Heiko Wolz haben für ihren Roman eine schöne Kulisse geschaffen. Die Beschreibung von Baden-Baden und dem Spielkasino sind recht visuell. Man hat sehr schnell Bilder im Kopf. Die Charaktere sind fast alle auf ihre eigene Art liebenswert.
Die Zeit der Handlung wird authentisch widergespiegelt.
Nach ein paar Seiten war ich ganz tief in der Geschichte versunken.
Mit Claire habe ich gehofft, dass ihre Chance kommen wird.
Jetzt ist die Saison für dieses Jahr zu Ende und ich freue mich auf die nächste Saison und die Fortsetzung und hoffe einige Protagonisten wiederzutreffen.

Café Alba – Ein Traum aus Nuss und Schokolade

Emilia Lombardi
Historischer Roman
462 Seiten
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Eine Geschichte die süchtig macht wie Schokolade

Klappentext:
Alba im Piemont, 1946. Mit klopfendem Herzen erreicht die 16-jährige Francesca die Stadt. Die Winzertochter soll als Hausmädchen für die Familie Milani arbeiten, die dort das berühmte Café Alba betreibt. Schon bald fühlt Francesca sich magisch angezogen von der Backstube mit ihren süßen Wohlgerüchen. Ein unerwartetes Ereignis bringt sie Matteo näher, dem Sohn des Hauses. Als dieser ihr eines Tages anvertraut, dass das Café wegen enorm gestiegener Kosten für Kakao vor dem Ruin steht, erinnert Francesca sich an die Haselnusshaine in ihrer Heimat. Und hat eine Idee mit weit reichenden Folgen, nicht nur für das Café Alba.

„Café Alba – Ein Traum aus Nuss und Schokolade“ ist der erste Band der „Café-Alba-Reihe“ von Emilia Lombardi.

Francesca kommt mit 16 Jahren in den Haushalt der Familie Milani. Durch Matteo, dem Sohn der Familie Milani kommt Francesca auch in das bekannt Café Alba. Von den guten Gerüchen kann Francesca nicht genug bekommen. Nach dem Tod des Vaters steht es schlecht um das Café. Die Familie muss erfahren, dass der Vater einige Schulden angehäuft hat und kein Geld mehr da ist um den teuren Kakao zur Herstellung der feinen Schokolade vorhanden ist. Der einzige Ausweg scheint der Verkauf des Cafés.
Mit der Familie Bianco, deren Tochter Matteo eigentlich heiraten sollte scheint schnell ein Käufer gefunden zu sein.
Doch Matteo und Francesca lassen sich nicht entmutigen. Die Idee von Francesca mit Haselnüssen aus der Region und Schokolade eine feine Creme herzustellen scheint ein Erfolg zu werden.

„Café Alba – Ein Traum aus Nuss und Schokolade“ ist eine Geschichte die mich genauso angezogen hat wie es gute Schokolade tut.

Emilia Lombardi hat wunderbare Charaktere zum Leben erweckt und führt sie toll durch die Geschichte.
Ich habe Francesca und Matteo sehr gerne durch die Geschichte begleitet. Immer wieder mussten die beiden Schicksalsschläge hinnehmen, immer wieder gab es Rückschläge.
So war die Geschichte für mich ein Wechselbad der Gefühle.
Es gibt einige Parallelen zu einer erfolgreichen Nuss-Nougat Creme die es heute noch zu kaufen gibt.

Emilia Lombardi erzählt eine umfangreiche Geschichte in die ich schon nach wenigen Seiten eingetaucht bin.
Den feinen Geruch der Schokolade und der feinen Kuchen konnte ich förmlich riechen.
Die Autorin hat eine flüssigen und fesselnden Schreibstil. Beim lesen hatte ich schnell Bilder im Kopf.

„Café Alba – Ein Traum aus Nuss und Schokolade“ ist ein sehr schöner Historischer Roman und ich freue mich schon sehr auf den 2. Band „Café Alba: Zeiten in goldenem Glanz“ der im November erscheinen soll.