Kasino – Alte Klassen, neue Regeln

Martina Sahler und Heiko Wolz
Historischer Roman
422 Seiten
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Ein historischer Roman der mich begeistert hat

Klappentext:
Baden-Baden 1847. Nach dem Willen ihrer Eltern soll die junge Claire Engel Zimmermädchen im mondänen Grandhotel werden, doch sie verfolgt ihren eigenen Traum: Sie will Croupier werden, als erste Frau und im prunkvollen Kasino der Stadt. In der berühmten Spielbank suchen Prominenz und Adel das große Glück, dank ihr ist Baden-Baden Magnet für alles, was in Europa Rang und Namen hat. Hier trifft altes Geld auf neue Regeln. Doch hinter den prachtvollen Fassaden ist nicht alles Gold, was glänzt. Versprechen werden gebrochen, Hoffnungen enttäuscht und die Liebe verraten. Schon bald muss die ehrgeizige Claire sich fragen, was sie für ihren Traum zu opfern bereit ist.

„Kasino-Alte Klassen neue Regeln“ ist ein historischer Roman von Martina Sahler und Heiko Wolz.

Die beiden Autoren entführen ihre Leser*innen nach Baden-Baden. Der Prolog spielt im Jahre 1938. Jean Jacquez Bénazet übernimmt das Spielkasino in Baden-Baden. Er hat genaue Vorstellungen wie er das Städtchen verändern möchte, damit die angesehenen und wohlhabenden Menschen aus Europa den Sommer in Baden-Baden verbringen möchten.
Die Geschichte beginnt dann 1947 und wir begleiten die Protagonisten eine Saison lang in Baden-Baden.
Man spürt schnell, dass sich die Vorstellungen von Jean Jacquez Bénazet erfüllt haben. Zusammen mit seinem Sohn Eduard leitet er das Spielkasino. Illustre Gäste zieht es jeder Saison wieder nach Baden-Baden, dass für seine heilende Wirkung und für das Vergnügen über die Grenzen hinaus bekannt ist.

Martina Sahler und Heiko Wolz haben tolle Charaktere erschaffen die ich mit großer Freude begleitet habe.
Als erstes natürlich Claire Engel. Sie kommt mit der Hoffnung als Croupiere arbeiten zu können nach Baden-Baden. Schon in der Gastwirtschaft ihrer Eltern, wo der Großvater in einem Hinterzimmer ein Spielsalon geführt hat, hat Claire alles über Roulette und verschiedene Kartenspiele gelernt. Jetzt möchte sie sich den Traum erfüllen und Coupiere werden.
In Baden-Baden angekommen sucht sie sich ein günstiges Zimmer und wird bei Jean Jacquez Bénazet vorstellig. Doch Claire muss spüren, dass sie ihre Träume etwas zu hoch gehängt hat und die Welt noch nicht reif ist für eine Frau am Spieltisch. Sie nimmt die Stelle als Garderobiere an und hat somit schon einmal den Fuß im Kasino. Sie hofft, dass ihre Chance kommen wird.
Claire lernt den Sicherheitsbeauftragten The Vlissing kennen. Er wird zu einem väterlichen Freund und hält immer schützend die Hand über Claire. Theo trägt seit Jahren ein Geheimnis mit sich herum, dass es zu lüften gilt.

Die Gäste die, die Leser*innen in Baden-Baden und im Kasino begleiten sind sehr facettenreich. Da ist die Gräfin von Bergfels die einen russischen Poeten kennen und lieben lernt. Der Engländer Georg Bedford der seinen Vater im Rollstuhl begleitet zieht Claires Aufmerksamkeit besonders auf sich.

Martina Sahler und Heiko Wolz haben für ihren Roman eine schöne Kulisse geschaffen. Die Beschreibung von Baden-Baden und dem Spielkasino sind recht visuell. Man hat sehr schnell Bilder im Kopf. Die Charaktere sind fast alle auf ihre eigene Art liebenswert.
Die Zeit der Handlung wird authentisch widergespiegelt.
Nach ein paar Seiten war ich ganz tief in der Geschichte versunken.
Mit Claire habe ich gehofft, dass ihre Chance kommen wird.
Jetzt ist die Saison für dieses Jahr zu Ende und ich freue mich auf die nächste Saison und die Fortsetzung und hoffe einige Protagonisten wiederzutreffen.

Café Alba – Ein Traum aus Nuss und Schokolade

Emilia Lombardi
Historischer Roman
462 Seiten
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Eine Geschichte die süchtig macht wie Schokolade

Klappentext:
Alba im Piemont, 1946. Mit klopfendem Herzen erreicht die 16-jährige Francesca die Stadt. Die Winzertochter soll als Hausmädchen für die Familie Milani arbeiten, die dort das berühmte Café Alba betreibt. Schon bald fühlt Francesca sich magisch angezogen von der Backstube mit ihren süßen Wohlgerüchen. Ein unerwartetes Ereignis bringt sie Matteo näher, dem Sohn des Hauses. Als dieser ihr eines Tages anvertraut, dass das Café wegen enorm gestiegener Kosten für Kakao vor dem Ruin steht, erinnert Francesca sich an die Haselnusshaine in ihrer Heimat. Und hat eine Idee mit weit reichenden Folgen, nicht nur für das Café Alba.

„Café Alba – Ein Traum aus Nuss und Schokolade“ ist der erste Band der „Café-Alba-Reihe“ von Emilia Lombardi.

Francesca kommt mit 16 Jahren in den Haushalt der Familie Milani. Durch Matteo, dem Sohn der Familie Milani kommt Francesca auch in das bekannt Café Alba. Von den guten Gerüchen kann Francesca nicht genug bekommen. Nach dem Tod des Vaters steht es schlecht um das Café. Die Familie muss erfahren, dass der Vater einige Schulden angehäuft hat und kein Geld mehr da ist um den teuren Kakao zur Herstellung der feinen Schokolade vorhanden ist. Der einzige Ausweg scheint der Verkauf des Cafés.
Mit der Familie Bianco, deren Tochter Matteo eigentlich heiraten sollte scheint schnell ein Käufer gefunden zu sein.
Doch Matteo und Francesca lassen sich nicht entmutigen. Die Idee von Francesca mit Haselnüssen aus der Region und Schokolade eine feine Creme herzustellen scheint ein Erfolg zu werden.

„Café Alba – Ein Traum aus Nuss und Schokolade“ ist eine Geschichte die mich genauso angezogen hat wie es gute Schokolade tut.

Emilia Lombardi hat wunderbare Charaktere zum Leben erweckt und führt sie toll durch die Geschichte.
Ich habe Francesca und Matteo sehr gerne durch die Geschichte begleitet. Immer wieder mussten die beiden Schicksalsschläge hinnehmen, immer wieder gab es Rückschläge.
So war die Geschichte für mich ein Wechselbad der Gefühle.
Es gibt einige Parallelen zu einer erfolgreichen Nuss-Nougat Creme die es heute noch zu kaufen gibt.

Emilia Lombardi erzählt eine umfangreiche Geschichte in die ich schon nach wenigen Seiten eingetaucht bin.
Den feinen Geruch der Schokolade und der feinen Kuchen konnte ich förmlich riechen.
Die Autorin hat eine flüssigen und fesselnden Schreibstil. Beim lesen hatte ich schnell Bilder im Kopf.

„Café Alba – Ein Traum aus Nuss und Schokolade“ ist ein sehr schöner Historischer Roman und ich freue mich schon sehr auf den 2. Band „Café Alba: Zeiten in goldenem Glanz“ der im November erscheinen soll.

Blankenese – Zwei Familien: Schwere Entscheidungen

Michaela Grünig
Historischer Roman
522 Seiten
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Bastei Lübbe für das Rezensionsexemplar.

Fesselnde Familiengeschichte

Klappentext:
Hamburg 1939. Der Krieg hat die Jugendfreunde Kurt und Fanni auseinandergerissen. Kurt, der als Jude mit einem Kindertransport nach England verschickt wurde, wächst nicht in einer fürsorglichen Familie, sondern im Heim auf. Als er im Mai 1940 als „feindlicher Ausländer“ interniert werden soll, gelingt es ihm über einige abenteuerliche Umwege der Royal Air Force beizutreten. Er ahnt nicht, dass Fanni zur gleichen Zeit trotz einiger Zweifel dem insgeheim schon länger von ihr verehrten Blankeneser Kinderarzt Otto Casparius näherkommt. Eines Tages soll Kurt an einem Luftangriff auf seine alte Heimat teilnehmen. Doch in Hamburg lebt seine Familie und auch die Frau, die er seit Kindertagen liebt.

„Blankenese – Zwei Familien: Schwere Entscheidungen “ ist der zweite Band der Reihe „Die Zeitenwende“ von Michaela Grünig.
Schon den ersten Band „Blankenese – Zwei Familien: Licht und Schatten“ habe ich verschlungen, um so mehr habe ich mich auf den zweiten Band gefreut.

Man trifft bekannte aber auch neue Charaktere.
Auch wenn es schon 1 Jahr her ist, dass ich den ersten Band gelesen habe, hatte ich ganz schnell wieder die Bilder im Kopf.

Die Lage in Deutschland wird immer bedrückender. Wie im ersten Band schon in Erwägung gezogen schicken die Familien Casparius und Jacobson ihre Kinder nach England.
Max ist gleich einverstanden seine Heimat zu verlassen, er wird in der Schule schon mit Anfeindungen konfrontiert. Seine Zwillingsschwester Sonja hingegen möchte die Heimat nicht verlassen. Zusammen mit Charlotte und Kurt Jacobson reist Max mit einem Kindertransport nach London.
Während für die Zurückgebliebenen die Lage immer schwieriger wird glauben sie die Kinder in Sicherheit. Doch Kurt hat es in England nicht gut getroffen. Er kommt nicht zu einer fürsorglichen Familie sondern in ein Kinderheim.
Irgendwie gelingt es Kurt in die Royal Air Force beizutreten. Als er einen Luftangriff auf seine Heimat beiwohnen soll ist er bestürzt. Den in der Heimat lebt seine Jugendliebe Fanni.

Michaela Grünig erzählt die Geschichte im zweiten Band über den Zeitraum 1939 – 1949.
Eine große Rolle spielt die politische Situation und der Krieg in Deutschland. Auch die Bombardierung von London durch die Deutsche Wehrmacht spielt eine Rolle. Die Kinder die zum Schutz nach England verschickt wurden sind die Nachkommen des Feindes. Besonders Kurt bekommt das zu spüren.
In Hamburg kämpft Sonja, die nach der Schule in der Reederei angefangen hat zu Arbeiten an deren Erhalt. Das ist ein schwieriges Unterfangen den seit Kriegsbeginn ist die Schifffahrt so gut wie eingestellt worden.

Michaela Grünig hat wieder wunderbare Charaktere erschaffen und zum Leben erweckt. Schon im ersten Band sind mit die zwei Familien ans Herz gewachsen.
Die meisten sind mir sympathisch aber, wie es sein muss gibt es natürlich auch ein paar Charaktere die nicht so sympathisch sind.
Die Autorin lässt viel Zeitkolorit in ihre Geschichte einfließen und vermittelt somit ein Stück deutsche Geschichte auf sehr unterhaltsame Art. und Weise.

Der Schreibstil von Michaela Grünig ist so fesselnd, nach ein paar Seiten war ich wieder von der Geschichte gefangen.
Ich konnte das Buch wieder einmal kaum aus der Hand legen. Einmal mit der Geschichte angefangen wird man wie durch einen Sog hineingezogen.

Auch nach Ende des zweiten Bands gibt es immer noch einige offene Fragen und ich warte jetzt schon ganz gespannt auf den dritten Band „Blankenese – Zwei Familien: Zeitensturm“ der im Februar 2025 erscheinen soll.

Das dunkle Versteck

Arnaldur Indriðason
Kriminalroman
365Seiten
erschienen bei Bastei Lübbe
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar.

Spannende Krimireihe aus Island

Klappentext:
Nach dem Tod ihres Mannes findet Halla eine Pistole in einer Garage mitten in Reykjavík. Sie bringt sie zur Polizei. Als der pensionierte Kommissar Konráð davon erfährt, erinnert er sich, dass sein Vater eine ebensolche Waffe besaß. Ein Mitarbeiter der Spurensicherung findet zudem heraus, dass aus dieser Waffe der tödliche Schuss in einem anderen ungeklärten Fall stammt. Damals wurde ein Mann namens Garðar aus heiterem Himmel erschossen. nimmt nun privat Ermittlungen auf, weil er wissen will, was sein Vater mit den Verbrechen zu tun hat. Eine Spur führt zu Gústaf, einem Arzt, der wegen Kindesmissbrauchs im Gefängnis sitzt. Auch Konráðs Vater war damals mit diesem Arzt in Kontakt.

„Das dunkle Versteckt“ ist der 5. Band der Kommissar-Konráð-Reihe von Arnaldur Indriðason.
Zum besseren Verständnis sollte man die Bände in der Reihenfolge lesen, da sich immer wieder einmal auf einen vorherigen Fall berufen wird und der Autor so gut wie keine Rückblenden in seine Geschichte einbaut.

Dieser Fall ist für Konráð ein sehr persönlicher Fall. Er wird mit seinem Vater und seiner Vergangenheit konfrontiert.

Arnaldur Indriðason ist ein Meister des isländischen Krimis. Er versteht es schnell Spannung zu erzeugen und eine unheimliche Atmosphäre zu schaffen.
Die Handlung der Geschichte ist wieder gut durchdacht und spannend aufgebaut. Die Beschreibungen Islands sind bildhaft und detailliert.

Auch die Charaktere sind gut ausgearbeitet und glaubwürdig. Konráð ist ein sympathischer und einfühlsamer Protagonist, der mir im Laufe der Bände ans Herz gewachsen ist. Die anderen Charaktere sind ebenfalls interessant und facettenreich.

„Das dunkle Versteck“ ist ein spannender und atmosphärischer Krimi, der die Leser mit auf eine Reise in die dunklen Seiten Islands nimmt. Arnaldur Indriðason zeichnet ein eindringliches Bild einer Gesellschaft, in der Gewalt und Missbrauch allgegenwärtig sind.

Auch der 5. Band ist wieder ein gelungener Kriminalroman der alle Fans von Krimis und vor allem von isländischen Krimis begeistern wird.

Eisige Stille

Leo Born
Thriller
447 Seiten
erschienen bei Bastei Lübbe
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar.

Kein Erbarmen mit Mara Billinsky

Klappentext:
Frankfurt leidet unter dem heißesten Sommer seit Jahren und das Verbrechen in der Stadt greift eiskalt um sich. Mehrere Morde und Vergewaltigungen machen Kommissarin Mara Billinksy zu schaffen. Und ihr Kollege Jan Rosen stößt im Internet auf verstörende Filme, in denen Menschen missbraucht und lebendig verbrannt werden.
Während die Hitzewelle bleiern über der Stadt hängt, tritt Mara zu lange auf der Stelle. Denn als zwei ihrer engsten Freunde verschwinden und der schwedische Ermittler Erik Nordin wieder vor ihrer Tür steht, weiß die sonst so toughe »Krähe« nicht mehr, wem sie noch trauen kann und wer sie in eine tödliche Falle locken will.

„Eiskalte Stille“ ist schon der 8. Fall der Mara Billinsky Reihe von Leo Born.
Auch dieser Fall hat wieder alles was ein guter und spannender Thriller braucht.
Es ist eben ein echter Leo Born.

Mara Billinsky ist eine etwas eigensinnige Ermittlerin die sich von der Masse an Ermittlern die es in den zahlreichen Krimis und Thrillern gibt deutlich abhebt. Sie hat Ecken und Kanten, ist stur aber vor allem hat sie Biss. Bei ihren Ermittlungen geht sie bis an die Grenze des Erlaubten und manchmal auch darüber hinaus. Aber deswegen lieben wir sie ja auch.
Durch ihr Äußeres, schwarzgefärbtes Haar, mit Kajal schwarz umrandeten Augen, schwarze Kleider und Tattoos stößt sie bei ihren Mitmenschen oft auf Ablehnung.
Mittlerweile hat sie sich bei der Polizei einen Namen gemacht. Aber nicht alle ihre Kollegen mögen Mara.

Bis vor kurzem hat Mara mit ihrem Kollegen Jan Rosen sehr gut zusammengearbeitet. Jan ist das genaue Gegenteil von Mara aber er ist auch ihr Ruhepol. Jan ist in die Abteilung für Internet-Kriminalität gewechselt. Bei diesem Fall fehlt er Mara sehr.

Der oder besser die Fälle sind verzwickt. Mara scheint an mehreren Fronten zu kämpfen. Eine Frau wird von ihrer Firmenpartnerin als vermisst gemeldet. Später wird sie tot aufgefunden.
Jan stößt im Internet auf Verbrechen die gefilmt werden und dann ins Netz gestellt werden.
Die Suche vom internationalen Team nach Polaris geht weiter. Mara hat das Gefühl an etwas großem dran zu sein doch sie tritt irgendwie auf der Stelle, sie kommt in keinem der Fälle weiter. Mara hat noch nie so an sich gezweifelt wie in diesem Band. Dazu kommt noch, dass ihr Privatleben im Chaos versinkt. Der Schwede Nordin tränkt sich wieder in Maras Privatleben und sie sorgt sich um ihre zwei Freunde Hanno und Rafael.

Leo Born hat in diesem Band kein Mitleid mit Mara. Sie hat mir oft leidgetan. Auch wenn es ein Thriller ist und die Spannung aus jeder Seite quillt hätte ich Mara gerne manchmal in den Arm genommen und getröstet.

Leo Born hat wieder einmal eine spannungsgeladene Atmosphäre geschaffen. Dazu die Hitze die über der Stadt liegt und alle aufstöhnen lässt.
Das Buch hat mich von der ersten Seite an fesselt.
Die Kapitel sind recht kurz und enden oft mit einem Cliffhanger.
Wie oft habe ich gedacht nur noch ein Kapitel und dann….
Schlaf wird eh überbewertet. Ich habe es mir lieber mit „Eisige Stille“ und einem roten Sizilianer gemütlich gemacht.

Die Mara Billinsky Reihe ist für mich eine der zurzeit besten deutschen Thriller-Reihen.
„Eisige Stille“ wird somit auch wieder zu meinen Highlights des Jahres gehören.
Das Buch kann man auch lesen, wenn man die ersten Bände nicht kennt. Aber die Sucht wird irgendwann jeden befallen.

Jetzt heißt es wieder warten bis der 9. Band der Reihe erscheint.

Toxin

Kathrin Lang und Susanne Thiele
Thriller
460 Seiten
erschienen bei Bastei Lübbe
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar.

Erschreckende Aussichten

Als in Berlin Obdachlose an Milzbrand sterben, ist Wissenschaftsjournalistin Nina Falkenberg alarmiert. Die Fälle erinnern an ein Ereignis in Alaska vor 10 Jahren, als das Auftauen des Permafrostbodens einen tödlichen Erreger freisetzte. Ebenfalls in Alaska verschwindet Ninas Freund, der Milzbrand-Forscher Gereon Kirchner. Nina bittet ihren Bekannten Tom Morell, dorthin zu reisen und herauszufinden, was passiert ist. Schon kurz nach Toms Ankunft taucht in einem Eistunnel eine Frauenleiche auf. Ist Gereon schuld an ihrem Tod? Hat er gar mit dem qualvollen Tod der Obdachlosen in Berlin zu tun? Während Tom und Nina versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen, müssen sie begreifen, dass sie gegen einen sehr viel mächtigeren Gegner kämpfen, als sie dachten.

Mit ihrem Thriller „Toxin“ entführen die Autorinnen Kathrin Lang und Susanne Thiele ihre Leser*innen in die nicht all zu ferne Zukunft.
Die Handlungsorte sind Berlin und Alaska.
Das Wetter macht Kapriolen. Auf Hitzewellen folgt Unwetter.
Durch Überschwemmungen sind in Berlin Anthrax Sporen freigesetzt worden.
Obdachlose sterben an Milzbrand.
Die Geschehnisse erinnern an einen Fall der 10 Jahre zurückliegt.
Damals wurde durch das Auftauen des Permafrostbodens einen tödlichen Erreger freisetzt.
Die Wissenschaftsjournalistin Nina Falkenberg hat vor 10 Jahren schon gewarnt, dass der Klimawandel und das Tauen des Permafrostbodens ungeahnte Gefahren freisetzten kann.
Es gibt aber immer wieder Klimaleugner die zu drastischen Mitteln greifen.
Jetzt verschwindet Ninas Freund der Arzt und Wissenschaftler Gereon Kirchner.
Sie bittet ihren Bekannten Tom Morell, der in Kanada unterwegs ist nach Alaska zu reisen und nach Gereon zu suchen. Was er findet ist eine Frauenleiche und Gereon steht unter Mordverdacht.

Nach „Probe 12“ ist „Toxin“ der 2. Band mit der Wissenschaftsjournalistin Nina Falkenberg und dem Reise- und Food-Blogger Tom Morell.
Ich kenne den 1. Band leider nicht bin aber trotzdem sehr gut in die Geschichte reingekommen. Die Vorkenntnisse des 1. Band sind nicht nötig.

Den Autorinnen lagen für diese Geschichte viele wissenschaftliche Erkenntnisse zu Grunde.
Diese haben Kathrin Lang und Susanne Thiele gekonnt in ihrem spannenden Thriller verarbeitet.
Susanne Thiele ist Mikrobiologin und Biochemikerin und kann viel Fachwissen beisteuern.

Die Autorinnen schildern die Klimakrise sehr plastisch. Es ist erschreckend was der Erde bevorsteht wenn dem nicht Einhalt geboten wird.
Es gibt einige wissenschaftliche Details in der Geschichte die den Leser*innen verständlich vermittelt werden.

Die Autorinnen haben einen flüssigen Schreibstil und bauen gut Spannung auf.
Im zweiten Teil gibt es einige Wendungen und das Tempo steigert sich was die Spannung erhöht.

„Toxin“ ist ein Thriller der auch wenn die Buchdeckel zugeklappt sind noch lange nachhallt.

Düstergrab

Romy Fölck
Kriminalroman
398 Seiten
erschienen bei Bastei Lübbe
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar.

Spannung von Anfang bis Ende

Frida Paulsen ist auf der Beerdigung eines Schulfreundes.
Am nächsten Tag kommt der Totengräber aufgeregt zu Frida. Es gibt Spuren am Grab ihres Schulfreundes, dass sich jemand an dem Grab zu schaffen gemacht hat.
Frida veranlasst alles, damit das Grab noch einmal geöffnet wird.
Als der Sarg geöffnet wird, liegt eine zweite Leiche darin.
Ein junges Mädchen in altertümlicher Kleidung und Kopftuch.
Es stellt sich heraus, dass das Mädchen eine der Zwillinge ist die vor Jahren verschwanden.
Bjarne Haverkorn, der mittlerweile in Kiel bei der Cold Case Unit ist unterstützt Frida bei den Ermittlungen.

„Düstergrab“ ist der 6. Fall mit Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn, einer Krimireihe die in der Elbmarsch spielt aus der Feder von Romy Fölck.
Ich freue mich Frida und Bjarne wieder zutreffen, sie sind mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen.
Es ist wie mit guten Freunden, wenn man sie längere Zeit nicht gesehen hat merkt man erst wie sehr man sie vermisst hat.

Nachdem Haverkorn die Mordkommission verlassen hat, hat Frida mit Leonard Bootz einen neuen Partner bekommen.
Mittlerweile kommen die beiden gut miteinander aus.
Als auf Bootz geschossen wird stellt Frida alles in Frage.

Bjarne Haverkorn, der kurz vor der Pensionierung steht war ein fester Bestandteil der Mordkommission in Itzehoe und für mich nicht wegzudenken. Doch mittlerweile ist Bjarne zu der Cold Case Unit in Kiel gewechselt. Er nimmt die Herausforderung an die Abteilung neu aufzubauen.

Auch Sonja Berger ist ein fester Bestandteil geworden. Sie ist beruflich wie privat die Partnerin an Bjarnes Seite.

Aber auch die anderen Charaktere sind liebenswert.
Romy Fölck weiß sie gut zu führen und lässt sie sich immer weiterentwickeln.
Es macht Freude sie dabei zu begleiten.

In diesem Band wird Frida psychisch auf einen harte Probe gestellt.
Sie ermittelt am Fall des toten Zwillingsmädchen.
Als Bootz angeschossen wird, heißt es gleichzeitig auch den Täter zu ermitteln.
Der Angriff auf ihren Partner setzt Frida sehr zu. Sie war unmittelbar hinter Bootz, der Schuss hätte auch sie treffen können.
Außerdem ist ihr Freund für unbestimmte Zeit in Süddeutschland, wo eine Bodyfarm eingerichtet wird.
Eine Fernbeziehung hat Frida nie gewollt.

Während Frida den Mörder des Zwillingsmädchens sucht rollen Bjarne und Sonja den alten Vermisstenstelle der Zwillinge wieder auf. Sie geben die Hoffnung nicht auf, dass ein Mädchen noch am Leben ist.
So arbeiten Frida und Bjarne doch wieder eng zusammen.

Der Fall der Zwillinge und der Fall Leonard Bootz sind sehr spannend und nehmen immer wieder neue Wendungen an.
Im Fall der Zwillinge werden wie bei ihrem Verschwinden die Pflegeeltern verdächtigt.
Dann taucht aber auch noch ein Ehepaar auf, dass ganz abgeschieden auf einem einrammen Hof lebt.

Im Fall Leonard Bootz vermutet man den Täter aus seiner früheren zeit beim SEK.
Aber auch hier nimmt es eine ganz andere Dimension an.

Romy Fölck versteht es einfach Spannung aufzubauen und bis zum Ende aufrecht zu halten.
Ihr unterhaltsamer und gut verständlicher Schreibstil machen das Lesen zu einem Vergnügen.
Einmal angefangen kann man das Buch kaum aus der Hand legen.
Auch die Beschreibung von Land und Leuten ist immer wieder sehr anschaulich.

Die Fälle der Krimireihe sind in sich abgeschlossen und können ohne weiteres einzeln gelesen werden.
Da die Personen aber auch ein ereignisreiches Privatleben haben das fortlaufend erzählt wird finde ich es schöner, wenn man die Bücher in der Reihenfolge des Erscheinens liest.
Die Mischung aus Kriminalfall, Ermittlungen und Privatleben ist recht ausgeglichen, interessant und unterhaltsam.

Jetzt heißt es warten und sich auf den 7. Fall von Romy Fölck freuen.


Café Engel – Ein frischer Wind

Marie Lamballe
Historischer Roman
543 Seiten
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar

Gelungene Fortsetzung

Wiesbaden, 1961. Nachdem Hilde Koch das Café ihrer Familie liebevoll modernisiert hat und es nun mit großer Hingabe leitet, macht ihr völlig unerwartet ihr Bruder Wilhelm die Geschäftsführung streitig. Sein Lebenstraum von einer Karriere beim Film ist gescheitert, während seine Frau Karin als Schauspielerin große Erfolge feiert. Auch auf dem Weinberg von Hildes Ehemann Jean-Jaques steht es nicht zum Besten. Zur Hilfe eilt ihm ausgerechnet der unstete Mischa, der auf dem Weingut nicht nur eine Aufgabe findet, sondern auch unverhofftes Liebesglück. Als in Wiesbaden plötzlich ein böses Gerücht die Runde macht, müssen sie alle um die Existenz ihres Café Engel fürchten.

„Café Engel – Ein frischer Wind“ ist der 4. Band der Familiensaga von Marie Lamballe.
Ich begleite die Familie und das Café Engel jetzt schon über einen langen Zeitraum. Der erste Band startete im Jahr 1945 und jetzt sind wir im Jahre 1961 angekommen. Eine Zeit an die ich mich gut erinnern kann.

Mit einem 4. Band habe ich gar nicht gerechnet, um so schöner, dass ich die Familie jetzt noch einmal treffen kann.

Die Zeit bringt Veränderungen mit sich die im Land spürbar sind. Die Menschen wollen wieder mehr Leben und sich etwas gönnen.
Hilde Koch will mit der Zeit gehen und auch das beliebte Café Engel moderner gestalten, zumal auch die Konkurrenz nicht schläft.
Doch erst muss sich Hilde gegen ihre Mutter durchsetzen.
Da ist aber auch ihr Bruder Willi der ihr plötzlich Schwierigkeiten macht.
Im Gegensatz zu seiner Frau die eine erfolgreiche Schauspielerin ist hat er als Schauspieler keinen Erfolg.
So zieht er sich aus dem Business zurück und möchte im Café mitmischen.
Hildes Mutter möchte Willi sogar die Geschäftsleitung übergeben.

Mit „Café Engel – Ein frischer Wind“ setzt Marie Lamball ihre erfolgreiche Familiensaga fort.
Die Autorin hat ein Händchen ihre Charaktere lebendig werden zu lassen.
Ihr flüssiger und gut verständlicher Schreibstil machen das Lesen zu einer Freude.
Im Laufe der 4 Bände hat man auch viel von der Entwicklung im Land lesen können.
Man spürt wie die Menschen nach den schweren Kriegs- und Nachkriegsjahren wieder Hunger nach Leben haben.

Von Marie Lamballe habe ich schon einige Bücher (auch unter verschiedenen Pseudonymen) gelesen.
Es macht mir immer wieder Freude in die Geschichten einzutauchen.
Ob die Reihe um das Café Engel weitergeht, ich lasse mich überraschen.

Der Teufelshof

Eva Almstädt
Kriminalroman
352 Seiten
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen


Vielen Dank an die Bloggerjury für das Rezensionsexemplar

Spannender Krimi

Covertext:
Anwältin Fentje Jacobsen ist auf die Hochzeit ihres Freundes aus Kindertagen eingeladen. Als eine Nachbarin am nächsten Morgen das frisch vermählte Paar auf dem Hof der Familie aufsuchen will, findet sie die Eltern des Bräutigams ermordet, den Sohn schwer verletzt vor. Nur die Schwiegertochter konnte sich retten.
War es ein Überfall oder ein Familiendrama? Als die Polizei Letzteres vermutet, will Fentje die Unschuld ihres Freundes beweisen. Dabei trifft sie auf den Journalisten Niklas John, der im Interesse der überlebenden Ehefrau ganz eigene Ziele verfolgt.


„Der Teufelshof“ ist nach „Am dunkeln Wasser“ der 2. Band der „Akte Nordsee“ von Eva Almstädt.
Die Autorin hat schon mit ihrer „Kommissarin Pia Korittki“ große Erfolge gefeiert.

Das Ermittlerduo ist außergewöhnlich. Eine Anwältin und ein Journalist.
Die Anwältin Fentje Jacobsen lebt und arbeitet auf einem Bauernhof auf der Halbinsel Eiderstedt. Sie ist Single aus Überzeugung.

Der Journalist Niklas John lebt in einem Penthouse in St. Peter-Ording.
Er liebt den Flair von St. Peter-Ording.
Landleben ist nicht so sein Ding.

Fentje war zu Gast bei der Hochzeit eines Freundes. Einen Tag nach der Hochzeit sind dessen Eltern tot und er schwer verletzt.
Von seiner Frau fehlt jede Spur.
Fentje nimmt sich dem Fall an und trifft dabei wieder auf den Journalisten Niklas John.
Beide sind mir sympathisch, beide haben ihre Stärken, beide wollen den Fall aufklären.
Dabei gehen sie getrennt voneinander vor.

Die Leser*innen begleiten Fentje und Niklas bei der Suche nach Täter und Tatmotiv.
Bei der Suche nach dem Täter kommt so einiges über die Familie ans Licht was bisher unbekannt war.
Aber auch Anna hat ihre verborgene Seite.
Es gibt einige Verdächtige, auch unter den Hochzeitsgästen.

Eva Almstädt versteht es Spannung aufzubauen und im Laufe der Geschichte immer weiter zu steigern.
Ich hatte beim lesen einige Verdächtige die ich immer wieder verworfen habe.
Die Autorin baut immer wieder Wendungen in die Geschichte ein so, dass man als Leser*in dem wahren Täter nicht auf die Spur kommt.

Wie man es von Eva Almstädt gewohnt ist beschreibt sie Land und Leute sehr eingehend.
Es ist wie eine kleine virtuelle Reise zu den Handlungsorten.

„Der Teufelshof“ ist wieder ein spannender Krimi mit einem außergewöhnlichen Ermittlungspaar.
Ich würde mich freuen wenn die Reihe weitergeht.

Die Senckenberg-Saga – Spuren einer fernen Zeit

Birgit Borchert
Historischer Roman
592 Seiten
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine Geschichte so lebendig wie ein Film

Frankfurt 1907, Sophie von Mayden ist, seit sie mit ihren Schulkameradinnen das Senckenberg Museum besucht hat und im Lichthof den großen Diplodocus longus gesehen hat klar, eines Tages möchte sie auch nach Dinosaurierknochen suchen und an ihnen Forschen.
Dafür möchte sie gerne Paläontologie und Geologie studieren.
Doch als Frau stehen da die Chancen schlecht. Außerdem möchten ihre Eltern, dass Sophie bald standesgemäß heiratet.
Davon will Sophie zur Zeit aber nichts wissen.
Durch ihre Beharrlichkeit bekommt sie eine Anstellung am Senckenberg Museum.
Dort trifft sie auf den Doktoranden Paul Klüver. Sophie verliebt sich in Paul Klüver.
Doch der Doktorand kommt aus einfachen Verhältnissen und ist somit keine gute Partie.
Paul Klüver bekommt die Möglichkeit zu einer Expedition nach Deutsch-Ostafrika zu gehen. Sophie setzt alle Hebel in Bewegung um gleichfalls an der Expedition teilzunehmen.

Wird ihr das als Frau gelingen?

„Die Senckenberg-Saga – Spuren einer fernen Zeit“ von Birgit Borchert ist ein wunderschöner Roman.
Die Beschreibungen sind so lebendig, in meinem Kopf sind sehr schnell Bilder erschienen.

Im Mittelpunkt steht Sophie von Mayden.
Sophie ist intelligent und mutig.
Sie steht kurz davor ihr Lehrerinnenseminar abzuschließen.
Dann hat sie 13 Jahre die Schule besucht.
Ihr großer Traum ist es Paläontologie und Geologie zu studieren.
Doch ihre Eltern sind dagegen.
Frauen werden ab 1908 zwar an der Universität zugelassen aber sie haben noch keine Möglichkeit das Abitur zu machen.
Ihre Eltern halten ihr Vorhaben für Flausen die sie sich in den Kopf gesetzt hat und drängen auf einen standesgemäße Heirat.
Ich habe Sophie schnell ins Herz geschlossen und für ihren Mut bewundert.

Ihre jüngere Schwester Charlotte verlässt zur gleichen Zeit wie Sophie die Schule. Sie hat die Hörehetöchterschule 10 Jahre besucht und ihren Abschluss gemacht.
Sie träumt davon Malerin zu werden.
Bei Charlotte habe ich das Gefühl, dass sie sich als Nesthäkchen bei den Eltern viel mehr Freiheit erkämpfen kann.
Durch die Malerin Ottilie Roederstein die am Städel Kunstinstitut in Sachsenhausen ihr Atelier hat bekommt Charlotte Kontakte zu den Frauenrechtlerinnen.
Auch Charlotte habe ich schnell in mein Herz geschlossen. Sie ist ein kleiner Wirbelwind und versteht ihrem Willen bei ihrem Vater Gehör zu verschaffen.

Die Eltern sind eigentlich für die damalige Zeit nicht zu streng mit ihren Töchtern.

Das Verhalten der Eltern spiegelt nur die Zeit wider und die wenigen Rechte die einer Frau zugestanden werden.
Doch die Mädchen wissen wie sie ihren Vater um den Finger wickeln können.
Die Mutter ist sehr auf den Stand bedacht aber wie es die Zeit will hat der Vater immer das letzte Wort.

Die Geschichte führt die Leser*innen nach Frankfurt und in das Senckenberg Museum.
Da ich in Frankfurt lebe sind mir die Orte, die die Charaktere in der Geschichte besuchen gut bekannt. Auch im Senckenberg Museum bin ich schon einige Male gewesen.
Die Leser*innen begleiten Sophie auf einem Stück ihres Lebensweges.
Gerade zu dieser Zeit stehen für Sophie große Entscheidungen an.
Es stellt sich die Frage, wird ihr Lehrerinnenexamen für ein Studium anerkannt?
Kann Sophie trotz der Einwände ihrer Eltern an die Universität gehen?
Als Leser*in ist man hautnah dabei als Sophie ihre Arbeit im Senckenberg Museum beginnt und auch wie sie den Doktoranden Paul Klüver kennenlernt.

Aber es gibt auch noch andere Schauplätze wie die Universitätsstadt Marburg, sowie Deutsch – Ostafrika wo am Tendaguru die wohl größten Dinosaurierknochen gefunden wurden.

Viele Historische Ereignisse finden ihren Platz in der Geschichte was das Ganze so authentisch macht.
Birgit Borchert hat sich für diese Geschichte ein enormes Wissen über die Dinosaurierforschung und die Geologie angeeignet, wofür ich sie sehr bewundere.
Dieses Wissen teilt sie mit ihren Leser*innen.
Gut verständlich und unterhaltsam lässt die Autorin immer wieder wissenschaftliche Erkenntnisse in den Text mit einfließen.
Ich fand das sehr spannend.
Besonders gefesselt haben mich die Ausgrabungen am Tendaguru.

Birgit Borchert hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Sie erzählt recht bildhaft, man könnte sich glatt einen Film vorstellen.
Beim lesen merkt man wie akribisch die Autorin für dieses Buch recherchiert hat.
Am Ende gibt es noch einmal einen Zeitstrahl mir den wichtigsten Historischen Ereignissen und eine lange Liste mit Historischen Persönlichkeiten die einen Platz in der Geschichte innehatten.
An Hand dieser Aufführungen ist mir noch einmal mehr bewusst geworden welche Arbeit die Autorin in ihr Werk gesteckt hat.
Es scheint mir als wäre diese Geschichte ein Herzenswerk von Birgit Borchert.

„Spuren einer fernen Zeit“ war für mich ein großes Lesevergnügen.
Gerne möchte ich wissen wie es mit Sophie und Charlotte weitergeht.
Ich hoffe sehr, dass Birgit Borchert und der Bastei Lübbe Verlag sich für eine Fortsetzung entscheiden.