Salute – Das letzte Gebet

Friedrich Kalpenstein
Kriminalroman
311 Seiten
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an Friedrich Kalpenstein für das Rezensionsexemplar

Mörderischer Gardasee

Klappentext:
Als Immacolata morgens in Bardolino die Kirche aufschließen möchte, bemerkt sie, dass die Tür aufgebrochen wurde. Im Inneren des Gotteshauses entdeckt sie einen jungen Mann tot am Weihwasserbecken. In seinem Mund findet die Spurensicherung ein paar Seiten aus dem Gesangbuch. Etwa ein Zeichen?

Commissario Lanza nimmt die Ermittlungen auf. Wie sich herausstellt, handelt es sich bei dem jungen Mann um Marcello Ferretti, der aus gutem Grund an den Lago di Garda gereist war, denn seine Erfindung könnte sich positiv auf die Wasserqualität des Sees auswirken. Lanza erkennt schnell, dass er mit seiner Innovation polarisiert.

Ferretti war kein gläubiger Mensch. Was also hatte er in der Kirche zu suchen? War es Zufall oder warum musste er dort sein Ende finden?

„Salute – Das letzte Gebet“ ist der 3. Band der Krimireihe „Ein Fall für Lanza & Zeitler“ von Friedrich Kalpenstein.

Friedrich Kalpenstein habe ich durch seine Krimireihe mit Kommissar Tischler kennen- und seine Bücher lieben gelernt.
Die neue Krimireihe, mit Handlungsort Gardasee gefällt mir auch sehr gut. Wer jetzt denkt, dass es am Gardasee ruhiger zugeht, der irrt. Auch hier hat wieder ein Mörder zugeschlagen.

Im Mittelpunkt steht Paul Zeitler. Er ist ehemaliger Kommissar, hat seinen Dienst bei der Polizei in Deutschland quittiert und ein Café in Bardolino am Gardasee eröffnet.
Dass er jetzt schon zum 3. Mal in einen Mordfall verwickelt ist, damit hätte er nicht gerechnet. Aber immer wieder kreuzten Leichen seinen Weg.

Paul Zeitlers Vermieterin Sofia Barone ist verstorben und Paul ist auf dem Weg zur Beerdigung. Vorher möchte er in der Kirche noch eine Kerze für Sofia anzünden. Doch vor der Kirche stößt Paul Zeitler auf eine wehklagende Kirchenhelferin. Sie hat am Taufbecken einen toten Mann gefunden. Und wieder einmal hat eine Leiche Paul Zeitler gefunden.

Commissario Lanza mag es gar nicht, wenn Paul Zeitler sich in seinen Fall einmischt. Ich denke aber, er schätzt den Spürsinn von Paul Zeitler mittlerweile. Zumindest hört er den Theorien von Zeitler zu und nimmt sie in seine Ermittlungen auf.

Auch auf die Reporterin Antonia Romana treffen die Leser*innen wieder. Sie besucht Paul gerne in seinem Café und versucht etwas über den aktuellen Fall zu erfahren.

Das ist das Personal, dass die Leser*innen hoffentlich über viele weitere Bände begleiten dürfen.

Das Opfer, Marcello Ferretti besitzt zusammen mit 2 Freunden eine Firma, die ein Patent haben, um die Wasserqualität im Gardasee oder auch in anderen Gewässern zu verbessern. Es stellt sich die Frage, ob andere Firmen die Konkurrenz fürchten.

Der Handlungsort in dieser Reihe ist der Gardasee. Bei den Beschreibungen bekommt man richtig Fernweh, nach Sonne und Wasser.

Friedrich Kalpenstein baut in seinem Krimi schnell Spannung auf und es ist auch bis zum Ende ein Rätsel, wer der Täter ist.
Mit seinem flüssigen und gut verständlichen Schreibstil, den er gerne mit einer Prise Humor würzt, fliegen die Seiten nur so dahin. Ich habe das Buch an zwei Abenden ausgelesen.

Jetzt freue ich mich schon auf den 4. Band „Salute – Das letzte Foto“ der im Juni 2026 erscheinen soll.

Zeit des Neubeginns

Ellin Carsta
Historischer Roman
315 Seiten
erschienen bei Tinte & Feder
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an NetGalley für das Rezensionsexemplar

Die Kinder der Hansens geht spannend weiter

Klappentext:
Hamburg 1928: Während Therese noch mit ihrer Trauer ringt, wartet die gesamte Familie gespannt auf die Eröffnung des Testaments von Georg Hansen. Dass die Regelung des Nachlasses des Familienpatriarchen auch für Konflikte sorgen wird, ist vorprogrammiert.
Das Hansens ist mehr als nur ein Vergnügungspalast – es ist das Herzensprojekt der Familie. Während Eduard Ahrendsen sich tiefer in gefährliche Geschäfte verstrickt und den Ruf in Gefahr bringt, will Amala Hansen nur das Beste für ihre Kundschaft. Als ihr Bruder Robert aus Chicago zu Besuch kommt, wird die Familie mit der hässlichen Realität des aufkeimenden Rassismus konfrontiert. Die Familie muss zusammenhalten und für die Werte einstehen, für die die Hansens seit Generationen gekämpft haben.

„Zeit des Neubeginns“ ist jetzt schon der 7. Band der Familiensaga „Die Kinder der Hansens“ von Ellin Carsta. Ich hibbele immer noch jedem neuen Band entgegen.

In den vorherigen Bänden hat man die verschiedenen Charaktere schon gut kennen und lieben gelernt.
Die Familie lebt weit verzweigt in Hamburg, im Schwarzwald, in Berlin, in München, in Wien und in den USA.
Das sind auch die Schauplätze der Geschichte.
In jedem Kapitel steht eine Person im Mittelpunkt, die wir ein Stück durch die Geschichte begleiten dürfen.
Diese Perspektivwechsel machen die Geschichte besonders interessant und facettenreich.

Wir sind im Jahre 1928 angekommen. Zwischen dem 6. Und 7. Band ist nicht viel Zeit vergangen. Georg, der am Ende des letzten Bands verstorben ist, ist mittlerweile beigesetzt aber die Testamentseröffnung steht nach an. Ich lese diese Zeilen immer noch mit einer Träne in den Augen.

Amala, Auguste und Eduard sind vollauf mit dem Hansens beschäftigt. Auch Robert, Amalas Bruder, der aus den USA angereist ist, findet das Hansens gigantisch.

Was mir Sorge bereitet, ist Eduards Machenschaften. Ich hoffe er zieht die anderen da nicht mit rein.

Therese fühlt sich in Hamburg etwas überflüssig und denkt darüber nach, wieder nach Wien zu gehen.

Das ist so in groben Zügen das, was passiert. Mehr will ich auch nicht verraten. Ihr seht aber, es bleibt an allen Fronten spannend.

Ellin Carsta hat mich wie schon mit vielen anderen Büchern wieder begeistert.
„Die Kinder der Hansens“ ist aufgrund der vielen Schauplätze und Familienzweige sehr abwechslungsreich und wird immer spannender.
Jeden Familienzweig begleitet man ein kurzes Stück des Weges.

Der Schreibstil von Ellin Carsta ist unterhaltsam und gleichzeitig fesselnd.
Die Autorin spricht in der Geschichte viele spannende Themen an.
Vor allem müssen Amala und auch Robert sich immer wieder mit Rassismus auseinandersetzen.
Was mich immer wieder bei dieser Reihe begeistert, ist die Herzlichkeit und der Zusammenhalt aller Familienmitglieder untereinander (außer Martha).

Auch die politische Situation kommt zur Sprache. Anhand von Frederikes Mann werden die Veränderungen, die in Deutschland um sich greifen, aufgezeigt.

Egal, unter welchem Pseudonym die Autorin ihre Bücher veröffentlicht, ich weiß immer: Das Buch wird mich nicht enttäuschen.
Ellin Carsta ist einfach eine begnadete Geschichtenerzählerin.

Jetzt freue ich mich schon auf Band 8 „Geschenk des Loslassens“ der schon Ende November erscheinen soll.

Das erkaufte Glück

Anna Johannsen
Kriminalroman
319 Seiten
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Anna Johannsen für das Rezensionsexemplar

Gelungener Auftakt einer neuen Krimireihe

Klappentext:
Lea Nielsen ist auf dem besten Weg, die jüngste Hauptkommissarin Niedersachsens zu werden, als sie sich für alle überraschend entschließt, Hannover und das LKA zu verlassen, um eine Stelle im ostfriesischen Wittmund anzunehmen. Kaum eingetroffen, wartet schon der erste Fall auf sie: Die 19-jährige Maya van Berg wurde von ihren Eltern als vermisst gemeldet. Die Mutter, eine erfolgreiche Life-Coachin, verhält sich bei der Befragung äußerst kühl, während sich der Vater sehr betroffen zeigt.
Leas Chef vermutet, dass die junge Frau freiwillig für ein paar Tage aus dem Elternhaus geflohen ist, lässt Lea aber ermitteln, da Mayas Mutter beste Kontakte zum Staatsanwalt pflegt. Während sich neue Spuren auftun und der Fall für Lea zu einer immer größeren Herausforderung wird, muss sie sich auch der Pflege ihres demenzkranken Vaters widmen – eines Mannes, der sie vor Jahren im Stich gelassen hat.

„Das erkaufte Glück“ ist der erste Band der Reihe „Ein Fall für Lea Nielsen“ von Anna Johannsen.
Die Autorin gehört zu meinen liebsten Krimi-Autorinnen und begeistert mich immer wieder mit ihren Geschichten. Auf die neue Krimireihe war ich schon sehr gespannt.

Oberkommissarin Lea Nielsen steht vor einer großen Karriere beim LKA in Niedersachsen. Doch was niemand verstehen kann, nimmt sie eine Stelle ostfriesischen Wittmund an. Dort ist sie die Stellvertreterin des 1. Hauptkommissars. Ein Kollege aus ihrem Team hat sich ebenfalls gute Chance für die Stelle ausgerechnet, dementsprechend ist ihr Empfang.
Was niemand weiß, sie möchte für ihren Vater, bei dem die Demenz fortschreitet, da sein, obwohl er die Familie verlassen hatte, als Lea noch ein Kind war.

Lea bekommt es gleich mit einem brenzligen Fall zu tun. Maya, ein 19-jähriges Mädchen wird vermisst. Es wird zwar vermutet, dass Maya sich nur mal eine Auszeit von den „anstrengenden“ Eltern genommen hat. Aber die Mutter hat enge Kontakte zur Staatsanwaltschaft und so wird Lea an den Fall gesetzt.

Anna Johannsen erzählt die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Lea. So kommt man der Oberkommissarin ganz nahe, spürt was sie fühlt und was sie denkt. Mir ist Lea schnell sympathisch geworden. Sie gibt ihre aussichtsreiche Position beim LKA auf, um für ihren Vater da zu sein, der nie für sie da war. Kea hat eine Trennung hinter sich und will eigentlich auch keine neue Beziehung. Als sie Jan kennenlernt, ist sie auch erst einmal sehr zurückhaltend.

Anna Johannsen hat wieder interessante Charaktere geschaffen und lässt sie lebendig werden. Nicht alle sind sympathisch, so wie zum Beispiel Sonja van Berg, die Mutter des vermissten Mädchens.

Die Geschichte dir ruhig anfängt, nimmt immer mehr Fahrt auf und wird immer spannender.
Es gibt verschiedenen Szenarien, was mit Maya passiert ist, oder wer hinter deren Verschwinden steckt. Die Aufklärung kommt aber erst ganz am Ende und bis dahin bleibt es auch spannend.

Die Leser*innen dürfen Lea auch etwas im Privatleben begleiten und erfahren immer mehr von der sympathischen Frau.

Der Schreibstil von Anna Johannsen ist wie gewohnt flüssig, gut verständlich und fesselnd.

Mit „Das verkaufte Glück“ hat mich Anna Johannsen wieder einmal begeistert. Ich habe das Buch wieder in 2 Tagen ausgelesen.
Jetzt freue ich mich schon auf den 2. Band. „Der tiefe Grund“ der am 3. Februar 2026 erscheinen soll.

Nach dem Leben

Anna Johannsen
Kriminalroman
285 Seiten
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Spannender Plot, tolle Protagonisten

Klappentext:
Kriminalpsychologe Jan de Bruyn und Hauptkommissarin Hanna Will werden zu einem mysteriösen Fall in Damme hinzugezogen: Helmut Gepken, 75 Jahre alt, wurde mit einer Überdosis Insulin getötet. Der Mann lebte nach der Scheidung vereinsamt auf dem Land, und es gibt zunächst keinerlei Ermittlungsansätze für die Polizei. Erst nach und nach melden sich Bekannte und Freunde des Mannes, die der SoKo Einsicht in die letzten Jahre des alten Herrn gewähren.
Eine Spur führt Hanna weit zurück in die Vergangenheit der Familie Gepken, in das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte. Währenddessen versucht Jan, sich auf der Suche nach möglichen Motiven tief in die Vater-Sohn-Beziehung des Opfers hineinzuversetzen.
Privat müssen Hanna und Jan lernen, mit ihrer neuen Beziehung auch im beruflichen Umfeld umzugehen. Dabei sind sie nicht immer einer Meinung.

„Nach dem Leben“ ist der 4. Fall der Krimireihe „Ein Fall für Hanna Will & Jan de Bruyn“ von Anna Johannsen. Je mehr Bände ich von dieser Reihe lese, desto spannender finde ich sie.
Die Autorin ist mir schon seit vielen Jahren gut bekannt. Ich liebe ihre Krimireihen „Die Inselkommissarin“, „Enna Andersen“ und „Ein Fall für Hanna Will & Jan de Bruyn“.

Vom LKA wurde ein kleines Special-Team zusammengestellt zur Unterstützung bei besonders kniffeligen Fällen.
Das Team besteht aus der Hauptkommissarin Hanna Will.
Sie setzt auf die unkonventionelle Art bei ihren Ermittlungen. Für sie heißt es ans Ziel kommen, den Täter finden egal auf welchem Weg.
Vor ihrer Polizeikarriere war sie bei der Bundeswehr und da im Auslandseinsatz.

Der Zweite im Bunde ist Jan de Bruyn.
Er ist Kriminalpsychologe und sehr engagiert in seinem Beruf.
Er kann sich gut in die Täter hineinversetzen. Bei diesem Fall fällt es ihm schwer, ein Täterprofil zu erstellen.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben sich Hanna und Jan aneinander gewöhnt, sind mittlerweile sogar eine Beziehung eingegangen.

Die Polizei in Vechta hat Hilfe angefordert. Helmut Gepken ein Mitte 70jähriger Mann, wurde in seiner Wohnung tot aufgefunden. Erst ging man von einem natürlichen Tod aus, doch die Obduktion sagt, dass der Tod durch Fremdverschulden eingetreten ist.
Hanna und Jan unterstützen die örtlichen Beamten mit voller Kraft und tauchen tief in das Leben des Opfers ein. Dabei stoßen die Ermittler auf Vorfälle in der Zeit der dunkeln Geschichte Deutschlands, in die der Vater des Opfers verwickelt war.
Schon als Kind wurde Helmut Gepken deswegen gemobbt.

Anna Johannsen schafft es auch mit ihrem 4. Band der Krimireihe mich beim Lesen in Atem zu halten.
Eins haben alle drei Krimireihen der Autorin gemeinsam, sie führen die Leser*innen immer zu verschiedenen schönen Orten.

Die Charaktere sind wieder sehr gut gezeichnet. Es macht Freude sie bei den Ermittlungen zu begleiten.
Auch was das Privatleben der Charaktere betrifft, hat man schon einiges erfahren. Jetzt sind Hanna und Jan ein Paar und vor allem Hanna weiß noch nicht recht wie sie damit umgehen soll.
Das Setting ist wieder im Norden Deutschlands angesiedelt und wird von Anna Johannsen den Leser*innen auf schöne Art nähergebracht.
Der Schreibstil der Autorin ist gut verständlich und fesselnd.
Mir gefällt immer wieder das sie schnell zur Sache kommt, nicht lange unnütze Worte um die Dinge macht.

„Nach dem Leben“ ist ein unterhaltsamer und spannender Krimi.
Ich freue mich schon auf den nächsten Fall mit Hanna Will und Jan de Bruyn.

Finale

Friedrich Kalpenstein
Roman
314 Seiten
erschienen bei Tinte & Feder
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an Friedrich Kalpenstein für das Rezensionsexemplar

Die Herbert-Reihe geht weiter

Klappentext:
»Spieglein, Spieglein an der Wand – wer ist das beste Grillteam im Land?«
Diese Frage stellt sich Herbert, nachdem er sich und seinen Kumpel Hans bei einer Meisterschaft angemeldet hat.
Wie schön wäre es, sich nur darauf konzentrieren zu können. Doch die Realität sieht anders aus. Das Leben stellt ihn vor große Herausforderungen. Lehrer, die in seinem Sohn Oskar großes Potenzial sehen, das gilt, gefunden zu werden. Neue Nachbarn, die seine Frau Anja dazu anstacheln, das Maximum an einem nachhaltigen Zuhause herauszuholen. Und nicht zuletzt ein Kater, der eigentlich ein Hund hätte werden sollen. Und der nun mit dem Vorzeige-Vierbeiner der neuen Nachbarn in direkter Konkurrenz steht.
Einmal mehr zieht Herbert in den Kampf gegen seine Alltagsgegner und beweist, dass es auch fernab seines Grills ordentlich heiß hergehen kann.

„Finale“ ist der 8. Band der Herbert-Reihe von Friedrich Kalpenstein.
Das Buch kann man gut einzeln, ohne Vorkenntnisse, lesen.

Beim Grillen macht Herbert niemand etwas vor. Schließlich steht er täglich in seinem Foodtruck und bereitet köstliche Burger zu. Mit seinem Kumpel Hans hat er sich bei einer Grillmeisterschaft angemeldet. Nicht ahnend was auf die zwei zukommt nehmen sie die Herausforderung an.
Aber auch in seinem Eigenheim ist einiges los. Haben Herbert und seine Frau Anja doch neue Nachbarn bekommen und die sind gar nicht so nach Herberts Geschmack.

Friedrich Kalpenstein setzt mit „Finale“ die Reihe mit den Kultbayer Herbert fort. Die Leser*innen dürfen sich viele humorvolle Aktionen freuen. Egal ob bei der Grillmeisterschaft oder bei den Problemen mit den neuen Nachbarn, immer wieder kommt es zu Szenen, die mir beim Lesen ein Lächeln ins Gesicht zaubern oder mich einmal laut Lachen lassen.

Die Charaktere sind einzigartig. Herbert der gerne einmal ins Fettnäpfchen tritt ist Kult. Ich habe ihn mit Freude durch die Geschichte begleitet. Auch seine Frau Anja und sein Sohn Oskar sind liebenswerte Charaktere. Dass Miteinander der Familie gefällt mir gut.
Die neuen Nachbarn von Herbert bereichern die Geschichte. Sie sind das genaue Gegenteil von Herbert und Anja, was Herbert aber mit Humor nimmt.

Friedrich Kalpenstein hat einen flüssigen und leicht verständlichen Schreibstil. Die eingestreuten Worte oder Sätze im bayrischen Dialekt machen die Geschichte authentisch.
Mit „Finale“ ist Friedrich Kalpenstein aufs Neue eine humorvolle und unterhaltsame Geschichte gelungen.

Die Toten auf Föhr

Anna Johannsen
Kriminalroman
317 Seiten
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Familiendrama auf Föhr

Eine Mutter und ihre zwei Kinder werden in ihrem Haus auf der Insel Föhr tot aufgefunden. Während die Polizei von einem erweiterten Suizid ausgeht, setzt der einflussreiche Vater der Toten eine Obduktion durch. Als das Ergebnis zu erheblichen Zweifeln an der ursprünglichen Einschätzung führt, wird die Inselkommissarin Lena Lorenzen mit dem brisanten Fall betraut.
Gemeinsam mit ihrem Team, Johann und Naya, ermittelt sie intensiv im Umfeld der Opfer. Der Ehemann gerät in den Fokus: Wie konnte er sich als einfacher Finanzberater so ein großes Vermögen aufbauen? Doch für den Tatzeitpunkt kann er ein lückenloses Alibi vorweisen. Ein ungewöhnliches Ereignis bringt die Ermittler auf eine neue Spur. Während sie auch im Privatleben mit einigen Turbulenzen zu kämpfen haben, arbeiten sie mit Hochdruck daran, den Täter zu überführen.

„Die Toten auf Föhr“ ist bereits der 12. Fall mit der sympathischen Inselkommissarin Lena Lorenz von Anna Johannsen.

Anna Johannsen ist es auch beim 12. Band der erfolgreichen Krimireihe gelungen, die Spannung von Anfang bis zum Ende aufrechtzuerhalten.
Ihre Kommissarin ist mir mittlerweile ans Herz gewachsen und ich freue mich immer, wenn wieder ein Treffen mit der taffen Lena Lorenzen ansteht.
Lena versucht immer wieder den Spagat zwischen Familie und Polizeidienst. Wenn eine Ermittlung ansteht und sie wieder einmal einige Tage von der Familie getrennt ist, plagt sie das Gewissen. In diesem Band ist es besonders schwer für Lena, da sich ihre Termine mit denen ihres Mannes kreuzen und das zu einer Missstimmung führt.
Auch bei Naya und Johann steht privat nicht alles zum Besten. Nayas Großvater ist gestorben und sie ist früher als erwartet zum Dienst zurückgekehrt. Auch Johann ist wieder voll im Dienst, seine Frau hat beschlossen beruflich kürzerzutreten und sich um die Betretung der Tochter zu kümmern.

In diesem Band verschlägt es Lena und ihre Kollegen auf die Insel Föhr.
Hier sind eine Mutter und ihre zwei Kinder ums Leben gekommen. Es wurde als einen erweiterten Suizid deklariert und die Ermittlungen wurden schnell eingestellt. Nach der Obduktion gibt es allerdings Hinweise auf Fremdverschulden. Als Tatverdächtiger gilt der Ehemann und Vater der Kinder.
Bei den Ermittlungen stoßen die Ermittler auf einige Ungereimtheiten, die den Vater immer mehr in den Fokus der Ermittlungen rücken.

Anna Johannsen schafft genau die richtige Mischung zwischen Ermittlungsarbeit und dem Privatleben von Lena Lorenzen.
Es macht Freude, die Entwicklung von Lena mitzuerleben und ihren kleinen Sohn aufwachsen zu sehen. Auch wenn in diesem Band der Haussegen stellenweiße schiefhängt, stürzt Lena sich in die Ermittlungen. Die Gedanken sind aber oft bei der Familie in Husum und Lena ist klar, sie muss etwas unternehmen, dass, wenn sie plötzlich dienstlich unterwegs ist, nicht die ganze Verantwortung an ihrem Mann hängt.

Der leichtverständliche und unkomplizierte Schreibstil der Autorin macht das Lesen zu einem Genuss.
Ganz nebenbei vermittelt die Autorin ihren LeserInnen auch immer wieder schöne Eindrücke von der Inselwelt. Jeder Band führt die Leser*innen an einen anderen Ort.

Viel zu schnell hat sich der Krimi wieder gelesen, einmal angefangen kann man das Buch kaum aus der Hand legen.
Jetzt heißt es warten, bis der 13. Fall der Inselkommissarin erscheint.

Prost, auf den Doktor

Friedrich Kalpenstein
Kriminalroman
348 Seiten
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an Friedrich Kalpenstein für das Rezensionsexemplar

Mord im KRAUSE

Zum Inhalt:
Auf einer Wiese am Rande von Brunngries treffen sich zwei Motoradclubs. Nach einem feuchtfröhlichen Abend legen sich die Motorradfahrer*innen in ihren Zelten zum Schlafen nieder. Nur zwei gehen heimlich in den Gasthof KRAUS, wo sie Zimmer gebucht haben. Für den Arzt Sebastian Burgegger endet die Nacht tödlich.
Hauptkommissar Tischler nimmt die Ermittlungen auf. Doch je tiefer er in den Fall eintaucht, desto mehr wird klar, dass der Arzt alles andere als vertrauenswürdig war.

„Prost, auf den Doktor“ ist mittlerweile der 11. Band, der erfolgreichen Kommissar Tischler Reihe von Friedrich Kalpenstein.

Wieder einmal darf ich in das beschauliche Brunngries reisen und den Ermittlungen von Kommissar Tischler und Polizeihauptmeister Fink beiwohnen.
Ich liebe diese Krimireihe von Friedrich Kalpenstein und fiebere jedem neuen Band entgegen. Die Protagonisten sind sehr sympathisch und mit ihrem bayrischen Humor sind sie mir richtig ans Herz gewachsen.
Hauptkommissar Tischler und Polizeihauptmeister Fink sind zu einem großartigen Team geworden. Mit ihrer bekannten T-U-F Methode haben sie schon so manchen brenzligen Fall gelöst.

Der Fall wird wieder spannend erzählt.
Es macht Freude die Ermittler durch Brunngries und Umgebung zu begleiten. Hauptkommissar Tischler und Polizeihauptmeister Fink ermitteln im näheren Umfeld der Motoradfahrer. Dabei entdeckt auch Hauptkommissar Tischler eine Liebe zum Motorradfahren neu, auch wenn er seiner Motorradkluft schon etwas entwachsen ist.

Friedrich Kalpenstein bringt mit dem Toten im Gasthof KRAUSE schnell Spannung in die Geschichte. Sein flüssiger und gut verständlicher Schreibstil sorgt dafür, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Spielend lässt der Autor den Bezug zur Region Oberbayern in die Handlung mit einfließe und bringt sie so seinen Leser*innen näher.
Natürlich begegnen die Leser*innen auch wieder Resi, die dem Kommissar und auch mir schon sehr ans Herz gewachsen ist. Auch wenn sie in diesem Band nur eine Stippvisite gibt, habe ich mich gefreut die fesche Dackeldame zu treffen.
Aufgelockert wird der Kriminalroman durch den intelligent eingesetzten Humor. Beim Lesen muss ich wie immer oft schmunzeln.

„Prost, auf den Doktor“ hat mir wieder schöne Lesestunden bereitet. Jetzt freue ich mich auf Band 12 „Prost, auf die Fischer“ der im Januar 2026 erscheinen soll.

Die Stunde des Widerstands

Ellin Carsta
Historischer Roman
315 Seiten
erschienen bei Tinte & Feder
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an NetGalley für das Rezensionsexemplar


Familiensaga mit Suchtpotenzial

Klappentext:
Bernried am Starnberger See, 1942: Die Familien von Falkenbach und Lehmann haben sich daran gewöhnt, dass ihre Telefonate abgehört werden. Doch nun erreicht dieses Gefühl, bespitzelt zu werden, eine neue Dimension. Gibt es jemanden in der Familie, der Informationen an die Nazis weitergibt?

Wilhelmine von Falkenbach ist im Zentrum des Widerstands und riskiert alles, um die Wahrheit zu verbreiten. Als ihre Freunde von der Weißen Rose gefasst werden und die Gestapo ihr dicht auf den Fersen ist, erhält sie unerwartet Unterstützung von Hauptsturmführer Viktor Sander, der sich damit in große Schwierigkeiten bringt.
Während Wilhelmine sich versteckt hält, arbeitet Paul-Friedrich fieberhaft an Plänen, um seine Tochter und die gesamte Familie aus Deutschland herauszubringen. Zeitgleich erlebt Gustav von Falkenbach an der Front den immer unbarmherziger geführten Krieg. Um das Leben eines Freundes zu retten, wird er vor eine schwierige Entscheidung gestellt.

„Die Stunde des Widerstands“ ist der 12. Band der Falkenbach Saga von Ellin Carsta.
Die Falkenbach Saga ist für viele Bände angelegt und ich freue mich immer wieder auf den nächsten Band.
Jedes Kapitel ist mit einem Gedanken eines Familienmitglieds der Familien Falkenbach oder Lehmann überschrieben. Diese Person steht dann im Mittelpunkt des Kapitels.
Durch die immerwährenden Perspektivwechsel ist die Geschichte so facettenreich und interessant.

Der Krieg schreitet fort. Leopold Lehmann und Gustav von Falkenbach sind an der Front, zuhause bangen die Familien um sie.

Der neuer Schutzhaftlagerführer, Hauptsturmführer Viktor Sander hat sich gut eingewöhnt und wird von den Familien akzeptiert. Besonders Wilhelmine findet Interesse an den gutaussehenden Viktor Sander.
Wilhelmine ist es auch die, die in diesem Band allen Sorge bereitet. Sie schließt sich mit ihren Freunden von der „Weißen Rose“ zusammen. Als sie Flugblätter verteilen wollen, fliegen sie auf. Wilhelmine kann in letzter Sekunde entkommen, muss sich allerdings verstecken. Nach Gut Falkenbach kann sie nicht zurück.

Ellin Carsta erzählt die Geschichte in einem flüssigen und spannenden Schreibstil, sie vermittelt die Atmosphäre, die zu dieser Zeit in Deutschland herrscht sehr gut. Außer der Familie und den Freunden trauen auch die von Falkenbachs und die Lehmanns niemanden mehr.
Das Land ist mitten im Krieg und man spürt deutlich die Auswirkungen, auch wenn es den Familien an nichts mangelt.
Nach außen lassen die Familien von Falkenbach und Lehmann sich nicht anmerken, was sie wirklich vom Krieg und ihren Verursachern halten. Gerade Paul-Friedrich ist immer darauf aus, dass man seine Treue gegenüber Hitler nicht anzweifelt. In der Geschichte bekommt man natürlich die Denkweise der Charaktere mit. Einzig Elisabeth Lehmann ist eine treue Anhängerin des Führers und eine Widersacherin die, die Familien in Gefahr bringen kann.
Die Geschichte ist an einen Zeitpunkt angekommen, wo ich mir immer mehr Sorgen um die Familien mache. Paul-Friedrich scheint zwar immer bestens informiert zu sein und immer das Ziel zu verfolgen Unheil von den Familien fern zuhalten. Aber es gibt Gegner, die den Familien schaden wollen.

Auch der 12. Band war wieder sehr spannend erzählt.
Ich hoffe, Ellin Carsta lässt ihre Leser*innen die Familien noch einige Zeit begleiten.

Jetzt fiebere ich schon wieder ganz aufgeregt dem 13. Band entgegen.

Enna Andersen und die dunklen Tage

Anna Johannsen
Kriminalroman
319 Seiten
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Anna Johannsen für das Rezensionsexemplar

Wieder ein sehr spannender Fall

Klappentext:
Eine neue Cold-Case-Ermittlung führt Hauptkommissarin Enna Andersen auf die ostfriesische Insel Spiekeroog. Vor einigen Jahren verschwand dort eine junge Frau spurlos von einem idyllischen Campingplatz, später wurde ihre Leiche am nahen Strand aufgefunden. Die Todesursache ist mehr als mysteriös: ein Schlangengift, das dem Opfer gespritzt wurde.
Bei der Wiederaufnahme der Ermittlungen stößt Andersens Team auf eine neue Spur. Die Verstorbene hatte offenbar mit psychischen Problemen zu kämpfen, die sie mit viel Mühe vor ihrem Umfeld verborgen hielt. Gleichzeitig entdecken die Ermittler weitere Fälle, die dem der jungen Frau ähneln. Sind sie einem Serienmörder auf der Spur?

„Enna Andersen und die dunklen Tage“ ist der 7. Band der Enna Andersen Reihe von Anna Johannsen.
Enna und ihr Team sind mir im Laufe der Bände sehr ans Herz gewachsen.
Enna, Paul und Pia und mittlerweile auch Jens sind zu einem starken Team zusammengewachsen. Jetzt findet ein neuer Kollege in das Team. Zinar Kawli, er ist der Sohn kurdischer Einwanderer und wegen seines Migrationshintergrundes wurden ihm immer wieder Steine in den Weg gelegt. In Ennas Team erhofft er sich einen gute und problemlose Zusammenarbeit.
Auch Zinar war mir schnell sympathisch. Ich finde auch, er passt gut in das Team.
Besonders gut gefällt mir der zwischenmenschliche Umgang der Kollegen. Wenn es einmal einem nicht gut geht, ist ein anderer zur Stelle und bietet Hilfe oder einen Platz zum Aussprechen an.

Die Ermittlung ist wie immer sehr spannend.
Es ist erstaunlich, was das Team nach so langer Zeit noch alles zutage bringt.
Sie finden auch Zusammenhänge zu anderen Fällen, wo zwar das Schlangengift nicht diagnostiziert wurde aber die psychischen Probleme der Opfer ähnlich waren. Es ist schwer die zuständigen Dienststellen zu überzeugen, dass es hier Parallelen zu ihrem Fall gibt. Besonders der Staatsanwalt stellt sich gerne quer. Das Team kommt fast an seine grenzen. Enna überlegt schon, ob ihr Beruf sich noch mit ihrem Privatleben verbinden lässt.

Anna Johannsen hat wieder einen genialen Fall konstruiert. Vergangenheit und Gegenwart vermischen sich und es ist nicht einfach in dem neu aufgerollten Fall weiter zukommen.
Es gibt zwar eine Theorie, wie das ganze geschehen ist, aber beweise lassen sich nur schwer finden. Hier müssen Enna und ihr Team eine List anwenden.

Anna Johannsen erzählt den Fall wieder recht spannend. Auch Land und Leute werden immer sehr schön beschrieben.
Natürlich spiet auch das Privatleben des Teams eine Rolle und zieht sich wie ein roter Faden durch alle Bände. Enna plant ihre baldige Hochzeit mit Aaron und hat ein schlechtes Gewissen, dass er so viel auf sich nimmt und sogar seine Arbeitsstelle gewechselt hat. Immer wieder überlegt Enna ob sie beruflich nicht kürzertreten soll.

Der Schreibstil von Anna Johannsen ist wie gewohnt flüssig und leicht verständlich.
Die Autorin versteht es den Spannungsbogen von Anfang bis zum Ende über die gesamte Geschichte zu spannen.

Immer wieder baut die Autorin Wendungen ein und hat so manche Überraschung parat.

Jetzt ist auch der 7. Band ausgelesen und ich hoffe sehr Enna nach einer kleinen Auszeit wiederzutreffen.

Der Schutz der Freundschaft

Ellin Carsta
Historischer Roman
351 Seiten
erschienen bei Tinte & Feder
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an NetGalley für das Rezensionsexemplar

Familiensaga mit Suchtpotenzial

Klappentext:
Bernried am Starnberger See, 1942: Paul-Friedrich von Falkenbach und Wilhelm Lehmann engagieren sich in der Widerstandsgruppe des Kreisauer Kreises. Aber das Risiko ist groß. Was können sie damit wirklich bewirken?

Zum ersten Mal kommt ihnen der Gedanke, gemeinsam mit ihren Familien Deutschland zu verlassen. Immerhin haben sie noch immer die Goldbarren in einer geheimen Höhle in der Nähe von Innsbruck versteckt, ein beträchtliches potenzielles Startkapital.

Doch erst mal fokussieren sich Wilhelmine von Falkenbach und ihr Vater wieder auf die Pferdezucht. Dabei wollen sie sicherstellen, dass die Tiere nicht für den Krieg beschlagnahmt werden. Die Nazis schicken einen neuen Inspektor, um die Zwangsarbeiter auf Gut Falkenbach zu überwachen. Er gibt sich überaus menschlich und kommt besonders Wilhelmine schnell näher, aber ist er wirklich vertrauenswürdig?

„Der Schutz der Freundschaft“ ist der 11. Band der Falkenbach Saga von Ellin Carsta.
Die Falkenbach Saga ist für viele Bände angelegt und ich freue mich auf jeden Band aufs Neue.
Jedes Kapitel ist mit einem Gedanken eines Familienmitglieds der Familien Falkenbach oder Lehmann überschrieben. Diese Person steht dann im Mittelpunkt des Kapitels.
Durch die immerwährenden Perspektivwechsel ist die Geschichte so facettenreich und interessant.

Der Krieg schreitet fort. Von Leopold Lehmann und von Gustav von Falkenbach kommen zum Glück Nachrichten von der Front, die sagen, dass es ihnen gut gehe.
Paul-Friedrich von Falkenbach ist immer noch enttäuscht, dass er seinem Sohn die Front nicht ersparen konnte. Ein kleiner Trost ist, dass Gustav als Arzt nicht in der ersten Reihe steht und Kämpfen muss. Auch auf Gut Falkenbach fühlt sich nicht mehr jeder sicher. Paul-Friedrich spielt sogar mit dem Gedanken zusammen mit den Lehmanns auszuwandern. Aber erst einmal stellt er seine Pferdezucht wieder auf die Beine. Wenigstens ein bisschen Normalität, gerade jetzt wo Wilhelmine wieder zu Hause ist

Bei den Lehmanns ist ein neuer Schutzhaftlagerführer eingetroffen. Hauptsturmführer Viktor Sander, er macht einen vernünftigen und sympathischen Eindruck. Trotzdem geht es mir so wie Paul-Friedrich, ich kann ihn nicht richtig einschätzen. Vielleicht ist die Freundlichkeit nur Fassade.

Ellin Carsta erzählt die Geschichte in einem flüssigen und spannenden Schreibstil, sie vermittelt die Atmosphäre, die zu dieser Zeit in Deutschland herrscht sehr gut. Außer der Familie und den Freunden trauen auch die von Falkenbachs und die Lehmanns niemanden so recht.
Das Land ist mitten im Krieg und man spürt deutlich die Auswirkungen, auch wenn es den Familien an nichts mangelt.
Nach außen lassen die Familien von Falkenbach und Lehmann sich nicht anmerken, was sie wirklich vom Krieg und ihren Verursachern halten. Gerade Paul-Friedrich ist immer darauf aus, dass man seine Treue gegenüber Hitler nicht anzweifelt. In der Geschichte bekommt man natürlich die Denkweise der Charaktere mit. Einzig Elisabeth Lehmann scheint eine treue Anhängerin des Führers zu sein.

Die Geschichte ist an einen Zeitpunkt angekommen, wo ich mir Sorgen um die Familien mache. Paul-Friedrich scheint zwar immer bestens informiert zu sein und immer das Ziel zu verfolgen Unheil von den Familien fern zuhalten.
Aber ich denke, es wird immer schwere die Fassade aufrechtzuerhalten.

Auch der 11. Band war wieder sehr spannend erzählt.
Ich hoffe, Ellin Carsta lässt ihre Leser*innen die Familien noch einige Zeit begleiten.

Jetzt fiebere ich schon wieder ganz aufgeregt dem 12. Band „Die Stunde des Widerstands“ der im Mai 2025 erscheinen soll entgegen.