Königin Esther

John Irving
Roman
550 Seiten
Übersetzt aus dem amerikanischen Englisch von Peter Torberg und Eva Regul
erschienen im Diogenes Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Diogenes Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein echter John Irving

Klappentext:
Jimmy Winslow hat zwei Mütter. Honor, die ihn aufgezogen hat, schickt ihn als Studenten von New Hampshire nach Wien, wo er Vater werden soll. Das Wien der Sechzigerjahre ist ein Ort voller Geheimnisse und Versuchungen, und Jimmy springt kopfüber hinein und ist dabei immer auch auf der Suche nach seiner leiblichen Mutter Esther Nacht. Was er erlebt, ist eine spektakuläre Achterbahnfahrt, wie sie nur das Leben in John Irvings Büchern schreiben kann – voller großer Gefühle, unglaublicher Wendungen und Figuren, die uns nicht mehr loslassen.

„Königin Esther“ ist der neue Roman von John Irving.
Der Autor hat es wieder geschafft, mich mit einem Buch total zu begeistern.

In seiner Geschichte erzählt der Autor das Leben von Jimmy Winslow. Bis er geboren wird, dauert es aber eine Zeit. Erst lernt man Thomas und Constance Winslow, die Großeltern von Jimmy kennen. Er ist Lehrer, sie Bibliothekarin. Gemeinsam haben sie 4 Töchter. Für jede Tochter haben sie ein älteres Mädchen aus einem Waisenhaus geholt, dass sie als Au-pair in die Familie aufgenommen haben. Den Waisenmädchen ging es in der Familie gut und sie durften Bildung, auf die in der Familie großen Wert gelegt wurde, genießen.
Die jüngste Tochter ist Honor, für sie wurde Esther, ein jüdisches Mädchen aus einem Waisenhaus geholt. Hier stoßen eifrige Irvin Leser*innen auf einen bekannten Protagonisten, Dr. Wilbur Larch. In „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ war er auch Arzt in einem Waisenhaus.
Als Honor dann erwachsen war, hegte sie den Wunsch nach einem Kind, wollte aber keinen Kontakt zu Männern haben. Esther, die Honor noch immer verbunden ist, wird für sie schwanger. So kommt Jimmy zur Welt. Er hat zwei Mütter und keinen Vater.

John Irving erzählt die Geschichte wieder sehr detailliert, sehr ausführlich. Man muss der Geschichte etwas Zeit geben, um sich zu entfalten. Wer John Irving kennt, weiß, dass er seine Geschichte gerne reichlich ausschmückt. Die Formulierung der einzelnen Sätze ist oft eine Meisterleistung. Der Autor versteht, die Sprache einzusetzen.
Für Peter Torberg und Eva Regul, die das Buch übersetzt haben, sicher keine leichte Aufgabe. Sie haben sie aber bravourös gemeistert.

Die Charaktere sind wieder gut gezeichnet und werden auch sehr gut beschrieben. Für mich waren sie lebendig geworden. Jimmys Geschichte hat mir gut gefallen und mich berührt. Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle.

„Königin Esther“ hat zwar zwischendurch einige Längen, John Irving konnte mich mit seiner Geschichte aber wieder begeistern.

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