Christiane Franke / Cornelia Kuhnert
Kriminalroman
279 Seiten
erschienen im Rowohlt Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen
Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar
Spannend und humorvoll
Klappentext:
An einem Spätsommertag liegt der angesehene Arzt Doktor Rudolf Hartnagel, Leiter des Kindererholungsheims in der Evenburg, tot im Klinikgarten. Durch die blau gefärbte Zunge wird rasch eine Zyankali-Vergiftung diagnostiziert. Die Polizei geht von Suizid aus und will den Fall zu den Akten legen. Doch Heißmangel-Betreiberin Martha Frisch gibt sich damit nicht zufrieden und geht der Sache nach. Gemeinsam mit Karl, dem Volontär der Leeraner Zeitung, kommt sie den verborgenen Seiten in Hartnagels Leben auf die Spur, die von Homosexualität in biederen Zeiten bis hin zu NS-Euthanasievorwürfen reichen. Eins ist klar: Umgebracht hat Hartnagel sich nicht. Und jemand ist mit seinem Racheplan längst noch nicht fertig.
„Frisch ermittelt – Der Fall Hartnagel“ von Christiane Franke und Cornelia Kuhnert ist der 3. Band der Heißmangel-Reihe.
Schon die ersten beiden Bände der Reihe haben mich begeistert.
Den beiden Autorinnen ist es gelungen einen spannenden Krimi mit viel Lokalkolorit und einer Portion Humor zu kombinieren.
Die Geschichte spielt in Ostfriesland Ende der 1950er Jahre.
Martha Frisch ist mir sehr sympathisch. Eine moderne und aufgeschlossene Frau mit einer Portion Neugierde und einem großen Gerechtigkeitssinn.
Martha ist seit einigen Jahren Witwe und betreibt eine Heißmangelstube.
Wenn sie bei einem Mordfall der Meinung ist, die Polizei schaut nicht richtig hin, dann nimmt sie den Fall genauer unter die Lupe. Schließlich ist sie eine Polizistenwitwe.
Dieser Fall wird wieder spannend erzählt. Kinder entdecken beim Spielen im Park des Kindererholungsheims Evenburg eine Leiche. Es handelt sich um den Leiter des Kindererholungsheims Doktor Rudolf Hartnagel. Anhand seiner blauen Zunge wird direkt eine Zyankali-Vergiftung diagnostiziert. Alles lässt auf einem Suizid schließen. Doch Kommissar Ludger Onnen kennt den Verstorbenen und glaubt nicht an einen Selbstmord. Er fängt an im Umfeld des Opfers zu ermitteln.
Auch für Martha Frisch ist ein Selbstmord ein zu schnelles Urteil. Das weckt ihre Neugierde und sie fängt an Fragen zu stellen. Unterstützung findet Martha in ihrer Enkelin Annemieke und in Karl, Volontär bei der Leeraner Zeitung.
Es kommen ungeahnte Seiten des Opfers ans Tageslicht. Als es einen weiteren Toten gibt, nimmt der Fall eine ungeahnte Wendung an.
Christiane Franke und Cornelia Kuhnert erzählen den Fall spannend und gewürzt mit einem feinen Humor.
Die Charaktere sind sympathisch und wirken authentisch. So wie man sich die Kleinstadtbewohner in den 1950er Jahren vorstellt.
Auch die Zeit der Handlung bringen die Autorinnen sehr authentisch zum Ausdruck.
Was die Mode und die Ausdrucksweise betrifft, fühlt man sich in die 1950er Jahre zurückversetzt.
Der Schreibstil der Autorinnen ist flüssig und leicht verständlich.
Durch die Erzählweise aus verschiedenen Perspektiven lernt man die Protagonisten gut kennen.
Die Kapitel sind recht kurz und so liest sich das Buch in Windeseile.
„Frisch ermittelt – Der Fall Hartnagel“ ist wieder ein gelungener Krimi und ich wünsche mir, dass diese Krimireihe weitergeht.