Die Bücher, der Junge und die Nacht

Kai Meyer
Historischer Roman
496 Seiten
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer-Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Die Magie der Bücher

Klappentext:
Dichter Nebel wogt durch die Gassen der Bücherstadt Leipzig, 1933, als das Böse die Macht ergreift. Hier entspinnt sich die tragische Liebe des Buchbinders Jakob Steinfeld zu einer rätselhaften jungen Frau. Juli hat ein Buch geschrieben, das sie einzig ihm anvertrauen will. Doch bald darauf verschwindet sie spurlos.

Fast vierzig Jahre später ist auch Jakobs Sohn Robert den Büchern verfallen und reist auf der Suche nach seltenen Ausgaben durch ganz Europa. Er liebt seine Arbeit und die Bücher – von Menschen hält er sich meist eher fern. Doch als die Bibliothekarin Marie ihn bittet, ihr bei einem Auftrag der geheimnisumwitterten Verlegerfamilie Pallandt zu helfen, stoßen sie auf das Mysterium eines Buches, dessen Geschichte eng mit Roberts eigener verknüpft ist – es ist der Schlüssel zum Schicksal seiner Eltern.

„Die Bücher, der Junge und die Nacht“ von Kai Meyer ist eine Familiengeschichte und eine Geschichte über die Magie der Bücher.

Kai Meyer erzählt die Geschichte der Familien Steinfeld und der Familie Pallandt.
Eins verbindet alle, die Liebe zu Büchern.
Die Familie Steinfeld ist hauptsächlich durch Jakob und Robert vertreten. Robert, der nicht viel von seiner Herkunft weiß und die ersten 10 Jahre seines Lebens eingesperrt in einem Raum ohne Fenster war, ist den Büchern verfallen. Er wurde erst im 2. Weltkrieg befreit und bekam die Aufgabe in den Trümmern nach Büchern zu suchen. Das hat Robert geprägt, er sucht heute noch überall nach alten und seltenen Stücken.
Sein Vater Jakob, der Buchbinder ist es ähnlich ergangen. Auch er hatte eine große Liebe zu Büchern. Er bekam 1933 von Juli ein Buch anvertraut, dass sie geschrieben hat. Jakob verliebt sich in Juli Pallandt, doch das Naziregime macht ihm das Leben schwer.

Die Leser*innen verfolgen die Familien in der Geschichte auf drei Zeitebenen.
1933, 1943 und 1971 und erhalten so eine ausführliche und anrührende und gleichzeitig magische Familiengeschichte. Eins begleitet alle Familienmitglieder, die Liebe zu Büchern.

Der Autor kann sehr atmosphärisch erzählen. Man fühlt sich beim Lesen Zusehens in die Geschichte hineingezogen.
Die Handlungsorte, die Gassen in Leipzig sind so beschrieben, dass man das Gefühl bekommt man wäre selber vor Ort.

Die Geschichte geht manchmal mit schnellen Schritten voran und manchmal tritt sie auch auf der Stelle. Dadurch ist sie aber nie langatmig. Ich war von Anfang bis Ende von der Geschichte fasziniert.

Kai Meyer hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Seine Sprache möchte ich fast schon poetisch nennen. Der Autor verwendet gerne Metapher, was ich in der Geschichte so passend gefunden habe.

„Die Bücher, der Junge und die Nacht“ ist eine facettenreiche Geschichte. Zum einen eine große Familiengeschichte, aber auch eine Geschichte über die Magie der Bücher und natürlich der Liebe.

Für mich gehört „Die Bücher, der Junge und die Nacht“ jetzt schon zu meinen Highlights des Jahres.

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