Benjamin Wood
Roman
222 Seiten
Übersetzt aus dem Englischen von Werner Löcher-Lawrence
erschienen im Dumont Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Dumont Verlag für das Rezensionsexemplar
Großartiger Roman
Klappentext:
Longferry, England, Sechzigerjahre. Thomas Flett ist Anfang zwanzig und lebt mit seiner Mutter in ärmlichen Verhältnissen. Seinen Vater hat er nie kennengelernt. Die Schule hat er abgebrochen, er verdingt sich als Krabbenfischer: ein Handwerk, das ihn sein Großvater gelehrt hat. Niemand kennt das Meer und seine Gezeiten so gut wie Thomas. Früh am Morgen bei Niedrigwasser fährt er mit Pferd und Kutsche los, um sich den Unterhalt für den Tag zu verdienen, ein Leben von der Hand in den Mund. Heimlich lernt er Gitarre spielen und träumt von Joan, der Schwester seines besten Freundes. Aber für Träume ist kein Platz in Longferry.
Als der amerikanische Regisseur Edgar Acheson in der Stadt eintrifft, wird Thomas’ vermeintlich einfaches Leben erschüttert. Er bekommt eine Ahnung von der großen, weiten Welt, davon, was da draußen auf ihn warten könnte, und schließt Freundschaft mit dem Mann, der in jeder Hinsicht anders ist als er. Ein Funke in ihm ist entzündet – aber nichts ist so, wie es scheint. Nur eines ist sicher: Am nächsten Morgen bei Niedrigwasser wird Thomas wieder dem Ruf des Meeres folgen.
„Der Krabbenfischer“ von Benjamin Wood entführt die Leser*innen nach England in die 1960er Jahre.
Im Mittelpunkt steht der Krabbenfischer Thomas Flett. Er hat das Handwerk von seinem Großvater gelernt und übt es heute noch in alter Tradition aus. Schon früh am Morgen zieht er bei Niedrigwasser ans Meer und fischt die Krabben aus dem Meer, die er dann verkauft und von dem kläglichen Einkommen muss Thomas und seine Mutter leben. Als der amerikanische Regisseur Edgar Acheson in den Ort kommt, soll Thomas ihm den Strand und das Meer zeigen. Der Regisseur denkt an eine Kulisse für seinen nächsten Film. Thomas begleitet den Regisseur und durch ihre Unterhaltung beginnt Thomas zu ahnt, was es da draußen noch für ein Lebe geben könnte.
Benjamin Wood lässt seine Leser*innen zwei Tage mit dem Krabbenfischer Thomas Flett verbringen. Der Geschichte wird auf eine ruhige Art und Weise erzählt. Der Schreibstil ist fast poetisch zu nennen.
Thomas wird als müder Mann beschrieben, dem die Knochen und die eingewachsenen Zehennägel schmerzen. Seine Mutter hat kaum Kraft aufzustehen und läuft gebeugt. Man denkt, dass er ein alternder Mann ist und seine Mutter eine alte Frau. Nebenbei wird erwähnt das Thomas Anfang 20 ist und seine Mutter 16 Jahre älter. Daraus kann man schließen, welches harte Leben sie führen. Kein Wunder, wenn Thomas, durch den Regisseur zu überlegen beginnt, welches Leben auf ihn warten könnte.-
Benjamin Wood lässt beschreibt das harte Leben so, als hätte er selbst einmal als Krabbenfischer gearbeitet. Man kann sich richtig gut vorstellen, wie Thomas Tag für Tag mit seinem Pferd und dem Karren an den Strand zieht, Wind und Wetter ausgesetzt.
„Der Krabbenfischer“ ist ein sehr starker Roman, der mich schnell i seinen Bann gezogen hat.