Zwischen Mord und Ostsee – Nasses Grab

Thomas Herzberg
Kriminalroman
erschienen im FeuerWerke Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den FeuerWerke Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannende Ermittlungen zwischen Flensburg und Dänemark

Am Strand der Ostsee-Halbinsel Holnis wird eine recht entstellte Leiche gefunden.
Ein schlechter Zeitpunkt, so kurz vor Beginn der Sommersaison.
Dementsprechend ist bei den Ermittlungen Vorsicht geboten.
Ina Drews und Jörn Appel sind das neue Team der Flensburger Mordkommission.
Gleich ihr erster gemeinsamer Fall stellt sich als äußerst verzwickt und brisant heraus.
Dazu bekommen sie noch reichlich Druck von höherer Ebene sie ihre Arbeit nicht gerade leichter macht.

„Zwischen Mord und Ostsee – Nasses Grab“ ist der erste Teil der neuen Küstenkrimi-Reihe
von Thomas Herzberg.
Gerade erst haben die zwei Ermittler Ina Drews und Jörn Appel ihren Dienst angetreten.
Mit entsetzten stellt der jeweils andere fest wer sein Teamkollege ist.
Jörn ist der Exmann von Inas Schwester.
Die zwei Ermittler sind eigentlich noch viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, mit Missgunst und Vorwürfen da bekommen sie es auch schon mit einem brisanten Fall zu tun.
Eine männliche Leiche wurde auf Holnis gefunden.
Da die Urlaubssaison kurz bevorsteht und man die Touristen nicht verschrecken will ist bei den Ermittlungen leisetreten angesagt.

Der Fall ist spannend erzählt. Die Ermittlungen sind recht schwierig, dazu kommt noch der Druck aus der Chefetage.
Am Ende wird der Fall natürlich gelöst und stellt sich als viel weitreichender da als gedacht.

Einziges Manko, ich bin nicht so recht mit den Ermittlern warm geworden.
Manchmal waren sie mir etwas zu einfach gestrickt.
Vor allem Ina, die sich nicht immer im Griff hat.
Das gibt sich aber vielleicht beim 2. Fall der dann nach Sankt Peter Ording führt.

Prost, auf die Erben

Friedrich Kalpenstein
Kriminalroman
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Friedrich Kalpenstein für das liebevoll gepackte Päckchen und die Leserunde auf www.lovelybooks.de

Spannender Provinzkrimi gewürzt mit einer ordentlichen Portion Humor

Der erfolgreiche Bauunternehmer Ludwig Holzinger wird tot in der Badewanne seiner Villa aufgefunden.
Was erst wie ein Unfall oder Suizid aussieht entpuppt sich doch schnell als Mord.
Der Bürgermeister von Brunngries drängt auf schnelle Auflösung.
Das von Ludwig Holzinger neu errichtete Chaletdorf darf keine negativen Schlagzeilen, die dem Tourismus schaden könnten gebrauchen.
Hauptkommissar Tischler und sein Kollege Fink ermitteln auf Hochtouren.

„Prost, auf die Erben“ ist nach „Prost, auf die Wirtin der 2. Fall der Provinzkrimireihe von Friedrich Kalpenstein.
Die Protagonisten sind einfach genial.

Tischler, der von München nach Brunngries gekommen war, ist ein Liebhaber guten Kaffees.
Für seine Kollegen mutet seinem Privatleben etwas Geheimnisvolles an.
Er fährt einen teuren Wagen und man fragt sich schon wie ein Kommissar sich so etwas leisten kann.
Hier ist der Leser etwas besser informiert, der weiß, wodurch Tischler finanziell bessergestellt ist.
Tischler ist sehr sympathisch, ein kollegialer Typ der seinen Kollegen Fink recht gerne einmal neckt.

Fink ist genauso sympathisch. Er wohnt noch bei Mama, die über alles und jeden im Ort bestens informiert ist.
Tischler schätz ihr Wiener Salonbeuschel besonders.
Fink hat mich durch seine Spontanität und Schlagfertigkeit angenehm überrascht.

Der Fall ist spannend aufgebaut.
Das Opfer Ludwig Holzinger, ein reicher Bauunternehmer der auf recht großem Fuß gelebt hat.
Natürlich gibt es da einige Neider.
Die Zahlungsmoral von Holzinger lies auch zu Wünschen übrig. Löhne und Rechnungen blieb er lange schuldig.
Da erübrigt sich die Frage warum sich niemand im Ort wundert, dass Holzinger ein Mordopfer geworden ist.
Die Ermittlungen führen in verschiedene Richtungen.
Der Spannungsbogen zieht sich von Anfang bis Ende.
Die Auflösung ist dann auch stimmig und ich bin rundum zufrieden.

Gewürzt ist das Ganze mit einer ordentlichen Portion Humor.
Einige Male musste ich beim Lesen laut losprusten vor Lachen.
Dabei wird es aber niemals platt. Der Humor fliest fein in die Geschichte und in die Unterhaltungen ein.
Auch der Bezug zur Region hat mir sehr gut gefallen.
So durfte ich Tischler auf die Fraueninsel begleiten und ich frage mich warum ich bisher nur auf Herrenchiemsee war.
Ein Versäumnis, dass ich bestimmt nachholen werde.

Das Buch endet dann mit einem Cliffhanger der mich jetzt sehnsüchtig auf den 3. Band warten lässt.

Mordsand

Romy Fölck
Kriminalroman
erschienen bei Bastei Lübbe
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an www.lesejury.de für die Leserunde.

Spannender neuer Fall für Frida und Haverkorn

Auf der Elbinsel Bargsand wird ein Skelett gefunden.
Das Opfer wurde vor 30 Jahren gefesselt und im Schlick eingegraben.
Frida und Bjarne Haverkorn versuchen die Identität des Opfers ausfindig zu machen.
Da taucht auch schon die nächste Leiche auf.
Ein bekannter Bauunternehmer wird auf der Nachbarinsel gefunden.
Die Auffinde-Situation gleicht der des Skeletts.
Hat der Täter nach über 30 Jahren noch einmal zugeschlagen oder handelt es sich um einen Trittbrettfahrer?
Frida und Haverkorn stehen vor einem Rätsel.

„Mordsand“ ist der 4. Fall mit Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn, einer Krimireihe die in der Elbmarsch spielt aus der Feder von Romy Fölck.
Ich freue mich Frida und Bjarne wiederzutreffen, sie sind mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen.
Es ist wie mit guten Freunden, wenn man sie längere Zeit nicht gesehen hat merkt man erst wie sehr man sie vermisst hat.

Bjarne Haverkorn hat sich in seinem neuen Haus, dass er zusammen mit seiner Tochter gekauft hat inzwischen gut eingerichtet.
Seine Tochter muss sich noch von der Transplantation erholen. Ihr fällt aber langsam die Decke auf den Kopf was sie etwas unzufrieden macht.

Bei Frida auf dem Hof tut sich einigen.
Auch ist sie inzwischen in einer Beziehung mit dem Rechtsmediziner Torben.
Aber Frida, die nicht gewohnt ist das alles glatt läuft traut dem Frieden noch nicht so Recht.

Auch beruflich ist wieder einiges los. Frida und Bjarne knappern an einem komplizierten Fall.
2 Leichen, eine davon nur noch ein Skelett, dass seit über 30 Jahren im Schlick auf der Elbinsel Bargsand vergraben war.
Jetzt heißt es herauszufinden wer die Leiche war.
Der 2. Tote ist einbekannter Bauunternehmer.
Was haben die beiden Toten gemeinsam?

Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblenden die in die Jahre 1982-1982 führen. Die Handlungsorte sind ein Kinderheim, eine Erziehungsanstalt und ein geschlossener Jugendwerkhof in der ehemaligen DDR.
Es ist immer derselbe Junge der hier erzählt.
Und was er erzählt ist nichts für schwache Nerven.
Die Zustände in den Erziehungseinrichtungen werden ungeschönt beschrieben. Es ist unmenschlich welche Zustände dort geherrscht haben.

Dem Leser ist schnell klar, dass die Morde im Zusammenhang mit den Rückblenden stehen müssen.
Nur wie, dass erfährt auch der Leser erst am Ende.
Somit bleibt die Spannung auch bis zum Ende erhalten.

Die einzelnen Fälle der Krimireihe sind in sich abgeschlossen und können ohne weiteres einzeln gelesen werden.
Da die Personen aber auch ein ereignisreiches Privatleben haben das fortlaufend erzählt wird finde ich es schöner, wenn man die Bücher in der Reihenfolge des Erscheinens liest.
Die Mischung aus Kriminalfall, Ermittlungen und Privatleben ist recht ausgeglichen, interessant und unterhaltsam. Jetzt kann ich mich nur noch auf den 5. Fall von Romy Fölck freuen.

Kurschatten-Affäre

Lisa Graf-Riemann
Kriminalroman
erschienen im Servus Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an  www.Lovelybooks.de für das Rezensionsexemplar.

Der etwas andere Krimi

Nachdem Alexander Maiensäss, genannt Sascha mit seinem Medizinstudium gescheitert ist verdient er seinen Lebensunterhalt als Croupier an der Spielbank Bad Reichenhall.
Sein Freund, der Physiotherapeut Ulrich bittet ihn eine späte Patientin zu übernehmen. Nur Fango und ein bisschen Massage, dazu braucht man keine Kenntnisse.
Doch aus der einen Behandlung werden mehr und Sascha so zum liebenswerten Hochstapler der auch noch eine Affäre mit seiner Patientin anfängt.
Dann wird der Ehemann der Patientin auf der Terrasse des Hotel Axelmannstein erschossen.

„Kurschatten-Affäre“ von Lisa Graf-Riemann ist ein etwas anderer Krimi.
Hier gibt es kein Ermittlerteam, keine großen Ermittlungen und Tätersuche.
Auch weiß der Leser von Anfang an wer das Opfer sein wird und wer der Täter ist.
Somit ist es nicht die Spannung die den Leser zum weiterlesen inspiriert sondern die unterhaltsame Erzählung der Geschichte und die gute Beschreibung der Handlungsorte. Ja und vor allem die tollen Charaktere.

Der Krimi ist in 2 Teile aufgeteilt. Vor dem Mord und nach dem Mord.
Die ersten 2/3 des Buches spielen vor dem Mord.
Hier lernt der Leser die Protagonisten näher kennen.
Sascha ist ein toller Charakter. Er lebt mit seiner Großtante zusammen in einer WG in einer alten Villa.
Seine hochbetagte Großtante Paulina hat mir auch gut gefallen und mich manchmal schmunzeln lassen.
Auch Mira, die Patientin und spätere Affäre von Sascha habe ich schnell ins Herz geschlossen.
Die junge Frau hat psychische Probleme und der Leser spürt schnell wodurch diese ausgelöst wurden.

In einem anderen Handlungsstrang lernt man den Personenschützer Bruno Beckmann kennen.
Er soll den gepanzerten Wagen der Verteidigungsministerin nach Bad Reichenhall bringen und sie zu einem Besuch der Truppen mit Vorführung begleiten und die Ministerin dann wieder zum Flughafen bringen.
Danach hat Beckmann noch eine private Angelegenheit zu regeln.

Der 2. Teil des Krimis ist dann nach dem Mord.
Sascha, der mit der Frau des Opfers eine Affäre hat ist natürlich verdächtig.
Jetzt beginnt die Täter und Motivsuche in der Küche der alten Villa.

„Kurschatten-Affäre“ besticht durch seine unterhaltsame Erzählweise.
der Schreibstil von Lisa Graf-Riemann ist unkompliziert, flüssig und fesselnd.
Die Beschreibung der Handlungsorte ist gut gelungen und macht Lust Bad Reichenhall einmal zu besuchen.

Mir hat es großen Spaß gemacht das Buch zu lesen und ich möchte es gerne weiterempfehlen.

Bienentod – Das Monopol

Stefanie Mühlenhaupt
Thriller
erschienen bei dp Digital Publishers
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an www.lovelybooks.de für die Hörrunde.

Erschreckender Gedanke

Der Worst Case ist eingetroffen!
Der Klimawandel hat das gesamte Ökosystem aus dem Gleichgewicht gebracht.
Es herrscht eine große Hitze und die Meeresspiegel steigen.
Die Bienen sind ausgestorben. Die Lebensmittel rationiert.
Die Wissenschaftlerin Sophie Bergmann entwickelt für eine Forschungsfirma eine resistente Bienenart.
Sophie handelt in dem Glauben den Hunger auf der Welt zu bekämpfen.
Doch dann macht sie eine Entdeckung die alles in Frage stellt.

In ihrem Buch „Bienentod“ behandelt Stefanie Mühlenhaupt ein sehr aktuelles und beängstigendes Thema.
Hat nicht Albert Einstein schon gesagt: „Wenn die Bienen aussterben, sterben vier Jahre später auch die Menschen“

Der Leser begleitet in dem Buch die Wissenschaftlerin Sophie. Sie steckt ihre Arbeitskraft in das Erforschen der Bienen und in die Entwicklung einer Bienenart die gegen die Umwelteinflüsse resistent ist.
Derweil sind die Lebensmittel rationiert, die Menschen leiden Hunger.
Doch Sophie macht eine Entdeckung und stellt das System in Frage.
Es entsteht ein Kampf um Leben und Tod.

Die Geschichte hat mich gefesselt, denn so weit hergeholt ist es gar nicht.
Ich wurde gut unterhalten, doch an manchen Stellen hätte ich mir etwas mehr Spannung gewünscht.
Zum Teil war es voraussehbar und es ging alles etwas zu glatt.
Die Protagonisten, vor allem Sophie waren interessant aber unnahbar.
Omid-Paul Eftekhari hat mir als Sprecher des Hörbuchs gut gefallen.
Er hat mit ruhiger und klarer Stimme gelesen und das Zuhören war ein Vergnügen.

Die Toten auf Helgoland

Anna Johannsen
Kriminalroman
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Anna Johannsen für das Rezensionsexemplar

Spannende Ermittlungen von Kiel bis Helgoland

Auf Helgoland wurde ein Paar tot aufgefunden.
Alles sieht nach einem erweiterten Suizid aus.
Julius Weber, ein ehemaliger Undercover Ermittler hat offensichtlich sich und seine Lebensgefährtin
Wiebke Rienken erschossen.
Julius Weber soll mit seinem Abzug als verdeckter Ermittler in den Innendienst nicht klargekommen sein.
Lena Lorenzen wird die Ermittlungen vor Ort übernehmen.
Lena Lorenz fragt sich, woran hat der LKA Ermittler bei seinen verdeckten Ermittlungen gearbeitet?
Hat er nach seinem Abzug heimlich weiterermittelt?
Ist er jemanden zu nahe gekommen?
Bei ihren Nachforschungen gerät sie selbst in große Gefahr.

„Die Toten auf Helgoland“ ist bereits der 7. Fall der Inselkommissarin von Anna Johannsen.
Lena Lorenzen ist eine erfolgreiche, starke und gleichzeitig sympathische Ermittlerin die sich nicht immer nur Freunde macht.
Lena ist schon öfter in gefährliche Situationen gekommen und kann damit umgehen, doch bei diesem Fall stößt sie fast an ihre Grenzen.
Der Fall ist brisant, geht es doch um einen Kollegen. Es ist herauszufinden ob er wirklich sich und seine Lebenspartnerin umgebracht hat.
Je tiefer Lena gräbt desto mehr Zweifel kommen ihr.

Anna Johannsen ist es auch beim 7. Band der erfolgreichen Krimireihe gelungen die Spannung von Anfang bis zum Ende aufrechtzuerhalten.
Ihre Kommissarin ist mir mittlerweile ans Herz gewachsen und ich freue mich immer, wenn wieder ein Treffen mit der taffen Kommissarin ansteht.
Der leichtverständliche und unkomplizierte Schreibstil der Autorin macht das Lesen zu einem Genuss.
Genz nebenbei vermittelt die Autorin dem Leser auch noch schöne Eindrücke von der Insel Helgoland.

Auch im Privatleben von Lena ist es turbulent. Wird sie doch immer wieder zwischen Kiel, Husum und ihren Einsatzorten hin- und hergezogen.

Viel zu schnell hat sich der Krimi wieder gelesen, einmal angefangen kann man das Buch kaum aus der Hand legen.
Jetzt heißt es warten bis der 8. Fall der Inselkommissarin erscheint.

Der andere Sohn

Mohlin & Nyström
Kriminalroman
erschienen bei HarperCollins
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an www.vorablesen.de für das Rezensionsexemplar.

Spannender Schweden Krimi

2009 ist in der schwedischen Stadt Karstad eine junge Frau verschwunden.
Die Ermittler gingen davon aus, dass die junge Frau getötet wurde.
Schnell fällt der Verdacht auf Billy. Doch da man ihm nichts nachweisen konnte, musste man ihn wieder laufen lassen.
Jetzt 2019, also 10 Jahre später wird der Fall neu aufgerollt und wieder ist Billy der Hauptverdächtige.

Der FBI Agent John Adderley muss nach einem missglückten Undercover-Einsatz in Baltimore ins Zeugenschutzprogramm.
John besteht darauf mit neuer Identität nach Schweden zu reisen, dort hat er seine Wurzeln.
Er will seinem Halbbruder Billy zu einer gerechten Ermittlung im Fall des vor 10 Jahren verschwundenen Mädchens helfen.
Allerdings setzt er sich damit selbst der Gefahr aus enttarnt zu werden.

„Der andere Sohn“ ist der Auftakt einer neuen schwedischen Krimireihe von dem Autorenduo
Peter Mohlin und Peter Nyström.

Das Buch ist in 4 Teile gegliedert.
Der erste Teil im Buch wechselt zwischen den Jahren 2009 in Schweden und 2019 in den USA hin und her.
Man erfährt als Leser vom Verschwinden des Mädchens und wie Billy in Verdacht gerät.
Man erlebt die Verzweiflung der Eltern und die Ermittlungsarbeit der Polizei.
Genauso ist man in Baltimore bei dem missglückten Einsatz von John dabei und erfährt wie es dazu kommt, dass John nach Schweden möchte.

Ab dem 2. Teil ist der Leser direkt in Schweden bei den neu aufgerollten Ermittlungen dabei.
John wird ein Teil des Ermittlerteams. Er möchte, dass sein Halbbruder, der wieder als Verdächtiger festgehalten wird unvoreingenommen behandelt wird. Billy bleibt dabei, dass er nichts mit dem Verschwinden des Mädchens zu tun hat.

Der Fall ist spannend aufgebaut. Die Charaktere sind gut beschrieben.
An John musste ich mich erst langsam gewöhnen.
Er ist wenig teamfähig, macht viel im Alleingang und manchmal ist er auch etwas aggressiv, wenn er sich angegangen oder missverstanden fühlt.
Er ist aber auch sehr erfolgreich bei seinen Ermittlungen.
Nachdem ich John dann etwas besser kennengelernt habe ist er mir durchaus sympathisch geworden.
Mit seinen Ecken und Kanten hat der die Geschichte durchaus bereichert.

Am Ende wurde dann natürlich der Fall gelöst. Alles hat stimmig zusammengepasst.
Ganz am Ende gab es dann trotzdem noch einen Cliffhanger und ich weiß nicht wie ich die Zeit bis zum nächsten Band durchstehen soll.

Für mich war es der beste skandinavische Krimi den ich bisher gelesen habe.

Das Windsor Komplott

S J Bennett
Kriminalroman
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an  www.Lovelybooks.de für die Leserunde

Unterhaltsamer Cosi Krimi gemischt mit englischem Humor

Am Morgen nach einer Feierlichkeit auf Schloss Windsor wird ein russischer Pianist in äußerst prekärer Lage tot in seinem Zimmer aufgefunden.
Das MI5 sieht sofort ein politisches Motiv und will es Putin in die Schuhe schieben.
Die Queen glaubt nicht daran, dass Putin ausgerechnet in ihrem Schloss einen unbekannten Mann umbringen lässt.
Die Queen nimmt ihre Privatsekretärin Rozie mit ins Boot und die Frauen kommen der mysteriösen Tat auf die Spur.

„Das Windsor Komplott“ ist der Auftakt einer neuen Krimi Reihe von SJ Bennett, in dem die Queen zur Ermittlerin wird.

Beim lesen hatte ich immer die Queen mit ihrer Handtasche am Arm vor Augen.
Die Protagonistin wird auch so beschrieben, kommt als autoritäres Staatsoberhaupt rüber.
Ihr Tag ist vollgepackt und man kommt nicht umhin die Frau zu bewundern was sie in ihrem Alter alles zu leisten fähig ist.
Die Queen zeigt in der Geschichte aber auch andere Seiten, sie hängt gerne mal ihren Gedanken nach. Bewundert nach all den Jahren immer noch ihren Mann Prinz Philip und freut sich auf ihre Enkel und Urenkel.
So lässt sie auch der Mord im Schloss Windsor nicht los. Sie teilt die Meinung der zuständigen Ermittler nicht und schickt selbst ihre Leute los Erkundigungen einzuholen.
Hierbei ist beeindruckend wie immer um den heißen Brei herumgeredet wird, der Name der Queen nie fällt und doch die betreffenden Personen immer wissen von wem was kommt.

Besonders die Privatsekretärin der Queen Rozie hat mir gefallen. Eine taffe Frau die alles für ihre Chefin tut. Sie ist für mich der heimliche Star in der Geschichte.
Überhaupt wird das Personal als „Familie“ dargestellt, die aufopfernd und loyal zu ihrer Chefin stehen.

Die Geschichte gewann an Authentizität da auch reale Ereignisse wie der Besuch der Obamas oder die Feierlichkeiten zum 90. Geburtstag der Queen kurze Erwähnungen fanden. „Das Windsor Komplott“ sollte nicht als Krimi mit zu hohen Erwartungen gelesen werden.
Es ist mehr eine unterhaltsame Geschichte die viel Platz zum Schmunzeln lässt.
Als Krimi fehlt ein bisschen das Tempo und die Spannung.

Stummer Zorn

Angela Lautenschläger
Kriminalroman
erschienen im dotbooks Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an www.lovelybooks.de und Angela Lautenschläger für die Leserunde.

Krimi zum Schmunzeln

Die Nachlasspflegerin Friedelinde Engel verwaltet den Nachlass einer alten Dame.
Als sie deren Villa besichtigt findet sie den Neffen und einzigen Erben der Dame
erhängt auf dem Dachboden.
Für Friedelinde Engel stellen sich viele Fragen.
Hat der Neffe seine Tante umgebracht und sich dann erhängt?
War es überhaupt Selbstmord?
Wenn nicht wer ist als erster verstorben, die Tante oder der Neffe?
Wer beerbt dann wen?
Kommissar Nicolas Sander nimmt die Ermittlungen in diesem Fall auf.

„Stummer Zorn“ ist mittlerweile schon der 7. Band der Krimireihe „Ein Fall für Engel und Sander“
von Angela Lautenschläger.
Für mich war es das erste Buch der Autorin was aber kein Nachteil war, ich bin gut und schnell in das Buch reingekommen.
Die Protagonisten haben mit gut gefallen.
Friedelinde und ihr Beruf als Nachlasspflegerin fand ich interessant.
Ihre Spezialität ist es offensichtlich Leichen aufzufinden.
Ihr Lebenspartner der Kommissar Nicolas Sander ist davon hinsichtlich genervt.
Nicht nur das Friedelinde Leichen findet und er dann ermitteln muss, nein sie ist ihm auch im Wissen oft einen Schritt voraus.
Darüber habe ich mich köstlich amüsiert.
Genau wie über Nicolas Kollegen Gernot. Der ist die meiste Zeit mit Essen beschäftigt oder damit Nahrung zu beschaffen. Gernot mochte ich auch sehr gerne.
Auch der Gerichtsmediziner Dr. Hornecker oder Honecker wie er von Nicolas und Gernot gerne genannt wir hat mich mit seinen flotten Sprüchen oft zum Lachen gebracht.

Auf die beiden Kommissare kommt einiges an Arbeit zu.

Da ist der Selbstmord von Erich Mattfeld. War es Selbstmord oder Mord?
Und dann kommt auch noch ein Unfall mit Fahrerflucht auf sie zu.
Jana Biehl, eine junge Frau wird tot aufgefunden.
Sie war mit dem Fahrrad unterwegs und wurde Opfer eines Unfalls mit Fahrerflucht. Oder wurde sie absichtlich umgefahren?
Die Ermittlungen sind, auch wenn es immer wieder etwas zum Schmunzeln gibt recht spannend.
Mir hat sich bis zum Ende nicht erschlossen wie die zwei Fälle zusammenhängen.
Doch dann ging es Schlag auf Schlag.
Das Ende war dann stimmig und hat mir gut gefallen.

Jetzt heißt es erst einmal Abschied nehmen von Friedelinde und Nicolas.
Dies war (vorerst) ihr letzter Fall.
Ich habe allerdings noch 6 Bände vor mir.

Die Hornisse

Marc Raabe
Thriller
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Achtung Hochspannung

Brad Galloway bekommt nach seinem Konzert auf der Berliner Waldbühne von einer Frau einen Umschlag ausgehändigt.
Am nächsten Tag wird der Star tot im Gästehaus der Polizei gefunden.
Der Ermittler vom LKA Tom Babylon übernimmt den Fall, an seiner Seite die Psychologin Sita Johanns.
Noch ahnen die Beiden nicht welche Überraschungen und Gefahren dieser Fall für sie bereithält.

„Die Hornisse“ ist der 3. Band der Thriller-Reihe mit dem Ermittler Tom Babylon und der Psychologin Sita Johanns von Marc Raabe.
Der Ermittler Tom Babylon war mir gleich sympathisch, er hat seine Ecken und Kanten, hält sich nicht immer an das was seine Vorgesetzten von ihm erwarten. Aber gerade das macht ihn so liebenswert. Vor 20 Jahren ist seine Schwester verschwunden, darunter leidet Tom heute noch.
Immer wieder spricht er mit ihr, sieht sie bei sich im Auto auf dem Beifahrersitz sitzen.
Tom gibt die Hoffnung nicht auf seine Schwester irgendwann wiederzufinden.

Dr. Sita Johanns ist Psychologin, auch sie ist ein toller Charakter den ein Geheimnis umgibt.
Sita hatte früher für das LKA gearbeitet. Schon bei den letzten zwei Fällen hat man sie zur Hilfe geholt und auch jetzt ist sie wieder mit an Bord.

Wie schon in den 2 vorherigen Bänden gibt es auch hier Rückblenden und die führen ins Jahr 1989 kurz vor dem Mauerfall.
Dabei erfährt man wieder einiges über Toms Kindheit und über seine verstorbene Mutter.

Marc Raabe versteht es wieder die Spannung von Anfang bis Ende aufrechtzuhalten.
Den 1. Band „Schlüssel 17“ und den 2. Band „Zimmer 19“habe ich verschlungen so spannend waren die Bücher.
Beim 3. Band „Die Hornisse“ setzt Marc Raabe noch einen drauf. Es ist der spannendste Fall den Tom Babylon und seine Mannschaft bisher lösen mussten und gleichzeitig Toms persönlichster Fall. Am Ende der Geschichte macht Tom eine Entdeckung und so viel ich das Buch auch schüttle, da kommt nichts mehr.
Jetzt muss ich wohl auf den nächsten Band warten.