Sisis schöne Leichen

Thomas Brezina
Cosy Krimi
368 Seiten
erschienen bei edition a
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an edition a für das Rezensionsexemplar

Eine Kaiserin ermittelt

Klappentext:

Gift, das man weder riecht, noch schmeckt, das tötet und den Tod natürlich aussehen lässt. Kaiserin Elisabeth hört zum ersten Mal von ihrer Hofdame, dass es so etwas gibt. „Kannst du glauben, dass Oberland ermordet wurde?“ will sie wissen. „Es scheint keinen Grund zu geben, wieso ein Lehrer und Bibliothekar ermordet wird“, antwortet Ida. »Wäre da nicht das Päckchen, das er Ihrer Majestät geben wollte…« Kaiserin Sisis erster Fall im Wien des Jahres 1866.

„Sisis schöne Leichen“ ist der erste Band der Reihe Kaiserin Elisabeth ermittelt: Krimijahre einer Kaiserin von Thomas Brezina.
Nachdem es schon Krimis gibt in denen Angela Merkel oder Queen Elisabeth II ermittelt hat sich der österreichische Autor Thomas Brezina Sisi als Ermittlerin auserwählt.

Kaiserin Sisi ist für ihre Eigenwilligkeit bekannt. Aber das sie schöne Leichen will…
Das Opfer in diesem Krimi ist der Hofbibliothekar der auch der Lehrer des Kronprinzen ist.
Als er Rudolf seine Imkerei zeigen will wird er durch einen Bienenstich getötet.
Doch die Kaiserin glaubt nicht an einen natürlichen Tod. Als dann auch noch der Sohn des Hofbibliothekar verschwindet ist sie fest davon überzeugt, es war Mord.
An der Seite der Kaiserin stehen die Hofdame Ida und Oberst Latour.
Zusammen versuchen sie den Täter zu entlarven.

Mit „Sisis schöne Leichen“ ist dem Autor Thomas Brezina ein unterhaltsamer und amüsanter Cosy Krimi gelungen.
Seine Charaktere, die ungewöhnlichen Ermittler sind interessant und lebendig.
Außer den Ermittlungen liest man so einiges vom Leben am österreichischen Kaiserhof und von den manchmal ungeliebten Pflichten der Kaiserin.
Der Autor hat gut recherchiert und lässt die damalige Zeit wieder lebendig werden.
Einige historische Ereignisse streut der Autor in seine Geschichte ein.
Der Schreibstil von Thomas Brezina ist unterhaltsam und gut verständlich.

„Sisis schöne Leichen“ ist ein Krimi der mal nicht blutrünstig ist und bei dem die Unterhaltung im Vordergrund steh.

Der 2. Band „Sisis Ball der Mörder“ liegt bei mir schon zum lesen bereit.





Hofer

Joesi Prokopetz
Kriminalroman
320 Seiten
erschienen bei edition a
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an edition a für das Rezensionsexemplar

Vom Pop-Klassiker zum Krimi

Klappentext:
Wer hat den Hofer umgebracht? Der erste Austro-Pop-Krimi. Joesi Prokopetz, Texter von Wolfgang Ambros´ Austro-Pop-Klassiker »Da Hofa« , hat dessen Inhalt zu einem genialen Krimi weiterentwickelt. Er führt tief hinein in die Musik- und Drogenszene im Wien der 1970er-Jahre und fesselt mit überraschenden Wendungen, lebensechten Figuren und brillanten Dialogen

„Hofer“ von Joesi Prokopetz ist so bunt und schrill wie der 1970er Jahre.
Einst schrieb der Autor Texte für Wolfgang Ambros darunter auch der Pop-Klassiker „Da Hofa“. Jetzt macht er daraus einen Krimi.

Die Geschichte spielt natürlich in Wien in den 1970er Jahren.
Ich erinnere mich noch gut an den Song „Da Hofa“ „Denn eines weiß ich ganz gewiss, dass die Leich der Hofer is“
Und genau wie im Lied wird auch im Krimi eine Leiche gefunden und die Hausmeisterin erkennt in der Leiche den Hofer.
Die Geschichte führt die Leser*innen in die Welt des Drogenhandels, der Alt-Nazis und natürlich der Musik.

Joesi Prokopetz erzählt die Geschichte spannend aber auch mit einem Augenzwinkern.
Die 1970er Jahre werden lebendig.
Wenn man die Zeit miterlebt hat erkennt man vieles, wenn auch überspitzt wieder.
Die Charaktere sind interessant und lebendig.
Ich als nicht Österreicherin mag die vielen Wiener Begriffe in der Geschichte. Sie machen das Ganze authentisch.
Überhaupt gefällt mir die Sprache mit der Joesi Prokopetz die Geschichte erzählt.

„Hofer“ ist ein 70er Jahre Krimi. Bunt und schrill, mit vielen Wendungen der bis zum Ende interessant bleibt.

Hildur – Die Spur im Fjord

Satu Rämö
Kriminalroman
365 Seiten
erschienen im Heyne Verlag
Übersetzt aus dem Finnischen von Gabriele Schrey-Vasara
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Island Krimi

Klappentext:

Sie surft auf den eisigen Wellen des Atlantiks, umgeben von der rauen Natur Islands, um ihren größten Schmerz zu vergessen. Was wurde aus ihren Schwestern, die seit über zwanzig Jahren vermisst werden? Diese Frage stellt sich Kriminalbeamtin Hildur Rúnarsdóttir jeden Tag, wenn sie als Leiterin der Einheit für vermisste Kinder in den abgelegenen Westfjorden unterwegs ist. Doch als eine Lawine die Gegend erschüttert und darunter ein Mann mit durchtrennter Kehle auftaucht, hat Hildur es schon bald mit einer Serie von grausamen Morden zu tun, die ihr alles abverlangt. Dabei ahnt sie nicht: Auch die Suche nach ihren Schwestern hat gerade erst begonnen …

„Hildur – Die Spur im Fjord“ ist der erste Band einer Trilogie von Satu Rämö.

Im Mittelpunkt steht die Kriminalbeamtin Hildur Rúnarsdóttir.
Hildur ist Kriminalbeamtin in den Westfjorden und leidet die Abteilung für vermisste Kinder in schwach besiedelten Gebieten. Da die Westfjorde recht dünn besiedelt sind und wenig Verbrechen geschehen hilft Hildur auch bei allen anfallenden Polizeiarbeiten.
Hildur surft gerne, auch im Winter liebt sie es in der kalten See die Wellen zu beherrschen.
Außerdem macht sie noch viel Fitnesstraining und joggt.
Mit ihrem exzessiven Sporttreiben will sie, immer wenn sie an ihre vermissten Schwestern denkt einen klaren Kopf bekommen.

Leiterin der Polizeistation in Isafjördur ist Elisabet Baldursdóttir, kurz genant Beta.
Als neuer Partner kommt der Finne Jakob an Hildurs Seite. Er macht ein Auslandspraktikum bei der Polizei in Isafjördur. So wie Hildur Sport treibt um den Kopf frei zu bekommen, so strickt Jakob. Immer und überall packt er sein Strickzeug aus. Dabei entstehen wunderschöne Islandpulover.

Das ganze Team war mir auf Anhieb sympathisch.
Vor allem Hildur die nach dem frühen Tod ihrer Eltern bei ihre Tante gelebt hat. Heute noch ist ihre Tante ihre einzige Bezugsperson.

Man hat zu Beginn kurz Zeit die Charaktere kennenzulernen, dann geht es aber auch schon mit dem ersten Opfer los.
Eine Lawine begräbt mehrere Sommerhäuser unter sich. Ein Haus war noch bewohnt. Der Bewohner konnte nur tot geborgen werden. Es stellt sich schnell heraus, dass er ermordet wurde. Hildur ermittelt in dem Fall und hat es bald mit einer ganzen Mordserie zu tun.

Satu Rämö schildert den Fall spannend. Es dauert eine ganze Weile bis es einen Zusammenhang der verschiedenen Opfer gibt. Auch stößt Hildur auf neue Erkenntnisse im Fall ihrer verschwundenen Schwester.
Das Buch ist aber noch so viel mehr als ein Krim.
Die Autorin beschreibt Island mit großer Hingabe. Die raue Natur, die Naturgewalten, die dünne Besiedlung der Westfjorde. All das kann man sich an Hand der Beschreibung sehr gut vorstellen.
Der erste Band spielt im Winter. Es herrscht ständig Dunkelheit und es ist frostig kalt, Schnee, Schneeregen und Wind wechseln sich ab.
„Hildur – Die Spur im Fjord“ hat alles was ein guter Krimi braucht. Einen spannenden Fall, tolle Charaktere und ein interessantes Setting.

Ich freue mich schon auf den zweiten Band „Hildur – Das Grab im Eis“ der im April 2024 erscheinen soll.

Taubenschlag

Dennis Jürgensen
Kriminalroman
376 Seiten
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Grenzübergreifende Ermittlungen

In Berlin werden in einem alten Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg die Leichen einer Familie gefunden. Parallel dazu werden in Norddeutschland Menschen brutal in ihrem Zuhause ermordet, gefesselt an einen Sessel und mit einer blutenden toten Taube auf dem Schoß.
Lykke Teit wird aus Kopenhagen nach Flensburg geholt, um Rudi Lehmanns Team bei den Ermittlungen zu helfen und die länderübergreifende Polizeiarbeit zu stärken. Wie hängen der Leichenfund und die Mordserie zusammen? Dieser Frage geht das Ermittlerduo auf den Grund. Der Fall entpuppt sich als überraschend persönlich für Rudi. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn der Täter ist noch auf freiem Fuß und hat bereits sein nächstes Opfer im Visier.
Während Rudi und Lykke ihre Freundschaft weiter vertiefen, hat Lykke immer noch mit dem Verlust ihrer Tochter Gry zu kämpfen. Auch Rudi muss sich seiner Vergangenheit stellen. Hochspannend und voller Wendungen, zieht auch der zweite Band seine Leserinnen und Leser sofort in den Bann.

„Taubenschlag“ ist der 2. Band der Krimireihe Deutsch-dänische Grenzfälle von Dennis Jürgensen.
Der Schwerpunkt dieser Krimireihe liegt auf grenzübergreifende Ermittlungen.
Deutschland und Dänemark stehen im Fokus.
Das Ermittlerteam ist mir von Anfang an sympathisch gewesen.

Da ist Lykke Teit auf der dänischen Seite.
Sie ist aus Kopenhagen und arbeitet in der Abteilung für Gewaltverbrechen.
Ihr Handicap, sie spricht fast kein Deutsch.

Und da ist Rudi Lehmann auf deutscher Seite.
Er ist Hauptkommissar der Landespolizei Schleswig-Holstein und tätig in der Polizeidirektion Flensburg.
Er hat schon einige Erfahrungen als Ermittler gesammelt.
Rudi spricht zum Glück Dänisch.

Die beiden Ermittler arbeiten jetzt zum zweiten mal zusammen an einem grenzübergreifenden Fall.
Beide sind recht unterschiedlich. Lykke ist noch jung und Rudi schon etwas erfahrener.
Durch seinen Humor nimmt Rudi die Menschen schnell für sich ein und so haben sich die beiden schon bei ihrer ersten Zusammenarbeit auf Anhieb gemocht.

In Norddeutschland geht ein Serienmörder um. Zur Verstärkung wird die dänische Ermittlerin Lykke Teit nach Flensburg entsandt.
In Berlin werden in einem alten Bunker Leichen einer Familie gefunden.
Auf den ersten Blick haben die beiden Fälle nichts miteinander zu tun. Als bei den Ermittlungen festgestellt wird das die Opfer des Serienmörders alles ehemalige Bürger der DDR waren fragt man sich ob es da doch einen Zusammenhang gibt.

Die Ermittlungen und das Team werden authentisch dargestellt.
Allerdings sind die Sprüche die Rudi in Lykkes Richtung loslässt manchmal etwas unangebracht.

Dennis Jürgensen baut schnell Spannung auf und hält sie auch bis zum Ende aufrecht.
Das Motiv des Täters wird relativ bald klar nur wer hinter den Morden steckt lässt sich nicht so schnell vermuten.

Auch wenn der 2. Band nicht ganz an den 1. Band ran reicht so ist „Taubenschlag“ ein spannender Krimi den ich gerne gelesen habe.


Skorpion

Matt Basanisi und Gerd Schneider
Thriller
416 Seiten
erschienen im Blanvalet Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Ehrlich & Anders und den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein Thriller den man so schnell nicht aus der Hand legt

In Palermo wird ein Priester erschossen, in Antwerpen stellen Ermittler drei Tonnen Kokain sicher, in Zürich wirft der lang geklärt geglaubte Selbstmord eines Piloten neue Fragen auf. Doch bei der Schweizer Bundeskriminalpolizei verdichten sich im Sommer 2003 die Hinweise, dass alles mit dem Ex-Banker Baumann zu tun hat, der in Diensten südamerikanischer Narcos steht. David Keller, Bundesermittler und Mafia-Experte, wird auf den vermeintlichen Routinefall angesetzt. Schnell wird klar, dass er es mit einer internationalen Verschwörung zu tun hat, die alles bedroht, woran er je geglaubt hat und seine Gegner ihm vertrauter sind, als er ahnen kann …

„Skorpion“ von Matt Basanisi und Gerd Schneider ist ein Thriller der einen nicht los lässt.
Beide Autoren feiern mit Skorpion ihr Thriller Debüt.
Doch Erfahrung auf dem Gebiet der organisierten Kriminalität haben beide schon gesammelt.
Matt Basanisi ist ein Ex-Ermittler und hat lange in der Abteilung Organisierte Kriminalität der Schweizer Bundeskriminalpolizei gearbeitet.
Gerd Schneider ist ein Filmemacher und hat unter anderem beim Tatort seine Erfahrung gesammelt.
Beide zusammen sind ein Spitzenteam.

Der Bundesermittler und Mafia-Experte David Keller trifft sich mit dem DIA Carabinieri Andrea Monti in Palermo. Dort sollen sie wichtige Dokumente in Empfang nehmen. Anschließend wird der Überbringer erschossen.
Der Ermittler David Keller fragt sich wer dahintersteckt.
Während David Keller wieder an seine Arbeitsstätte zurückkehrt passieren mehrere Dinge auf einmal.
In Antwerpen kommt es zu einem großen Kokainfund und ein Pilot begeht Selbstmord. In den Dokumenten die David Keller in Palermo übergeben wurden findet er Hinweise, dass die Fälle zusammengehören.
Er ist einer internationalen Verschwörung auf der Spur.

Matt Basanisi und Gerd Schneider haben mit „Skorpion“ einen Thriller mit Hochspannung veröffentlicht.
Die beiden Autoren ergänzen sich sehr gut. Matt Basanisi lässt seine Erfahrung als Ermittler einfließen. So wird der Fall sehr realistisch geschildert, der ja auch auf einen reale Begebenheit gründet.
Gerd Schneider hat sicherlich vom Filmemachen ein Händchen für Spannungsaufbau und Dramaturgie.
Alles vereint sich in diesem Buch vorzüglich. Dazu kommen gut gezeichnete Charaktere die uns Leser*innen durch die Geschichte führen.
Der Schreibstil der Autorenduo ist flüssig und gut verständlich.
Die Autoren führen die Leser*innen in eine Welt des organisierten Verbrechens das nur allzu glaubhaft ist.

„Skorpion“ ist ein Thriller der von Anfang bis Ende spannend ist. Ich konnte das Buch zeitweise kaum aus der Hand legen.
Am Ende gibt es noch eine Leseprobe von Band 2 der 2024 erscheinen soll. Ich kann es kaum erwarten.

Ein tödlicher Jahrgang

Beate Maxian
Kriminalroman
318 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar

Krimi und Wein passt einfach

Klappentext:
Die Wachau, sonnenverwöhnte Weinberge entlang der Donau, malerische kleine Ortschaften und kulinarische Köstlichkeiten. Lou Conrad, ehemalige Inspektorin und Winzertochter, ist zurück in ihrer Heimat, wo sie ein Feinkostgeschäft führt und das beschauliche Leben genießt. Doch beim großen Weinfest im September wird die Idylle empfindlich gestört, als ein Weinberg in Flammen steht und der renommierte Winzer Markus Haller tot aufgefunden wird. Wer hat den Rieslingkönig auf dem Gewissen und welche dunklen Geheimnisse gären in dessen Fässern? Mit dem befreundeten Sternekoch Fabio Gerber und dem Berner Sennenhund Michelin an ihrer Seite stürzt sich Lou in die Ermittlungen.

„Ein tödlicher Jahrgang“ ist mein erster Krimi von Beate Maxian.

Die Autorin führt ihre Leser*innen in die schöne Wachau. Die malerischen Umgebung wird hinreißend beschrieben. Dazu die idyllischen Weinberge, das gute Essen und der Wein selbst natürlich.
Lou Conrad, ehemalige Inspektorin hat es von der LKA Niederösterreich wieder in das Weinort Marienkirchen verschlagen, wo auch ihre Eltern ein Weingut führen.
Lou lebt mit ihrem Berner Sennenhund Michelin in einem Winzerhäuschen, wo sie morgens gerne auf einer Bank vor ihrem Häuschen sitzt und mit einer Tasse Kaffee dem Ort beim Wachwerden zusieht.
Nachdem Lou den Job bei der Kripo an den Nagel gehängt hat, führt sie, zum Leidwesen ihrer Eltern die gerne gesehen hätte, dass Lou das Weingut der Familie übernimmt ein Delikatessengeschäft. Hier gibt es all die Köstlichkeiten aus der Region zu kaufen.
Doch mitten im großen Weinherbst wird der Winzerkönig Markus Haller tot aufgefunden.
Da erwacht die Polizistin in Lou und sie fängt an Fragen zu stellen.
Als dann noch ihre Jugendfreundin Mona verschwindet fängt sie an mit deren Mann, dem Sternekoch Fabio Gerber zu ermitteln. Das führt sie bis nach Südtirol.

Beate Maxian hat mit Lou und dem Sternekoch Fabio Gerber tolle Charaktere erschaffen.
Natürlich ist auch der Berner Sennenhund Michelin so toll getroffen, dass ich ihn am liebsten geknuddelt hätte.
Auch die Nebencharaktere bereichern alle die Geschichte. Es war lustig zu lesen wie die Frauen um Lou’s Angestellte Sigrid herum immer nach Neuigkeiten lechzen.
Hier blieb nichts geheim, alles machte schnell die Runde.

Beate Maxian beschreibt die Handlungsorte sehr schön und hat bei mir richtig Fernweh wach gerufen. Ob es die schöne Wachau mit ihren Weinbergen ist oder Südtirol, wo der Duft von reifen Äpfeln in der Luft liegt. Alles war eindrücklich beschrieben.

Der Fall des toten Winzers war spannend und die Ermittlungen für Lou nicht ungefährlich.
Ein scheußliches Geheimnis des Winzers kommt ans Tageslicht.

Beate Maxian hat einen leichten und flüssigen Schreibstil der das Lesen sehr angenehm macht.
„Ein tödlicher Jahrgang“ ist ein Krimi mit dem man es sich gemütlich machen kann. Vielleicht mit einem guten Glas Wein.

Schwarzvogel

Frida Skybäck
Kriminalroman
448 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Übersetzt aus dem Schwedischen von Julia Gschwilm und Thomas Altefrohne
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannende neue Krimireihe aus Schweden

Klappentext:
An einem dunklen Wintermorgen hetzt eine junge Frau über einen zugefrorenen See. Das Eis trägt nicht, die Frau versinkt binnen Sekunden im eiskalten schwarzen Wasser. Die junge Ermittlerin Fredrika Storm, in der Gegend aufgewachsen, stößt zum bunten Team der Mordkommission Lund. Gleich an ihrem ersten Tag wird sie mit dem verschrobenen Henry Calment auf den Fall der ertrunkenen Frau angesetzt. Dieser Fall rührt an Geschichten, über die in Fredrikas Heimatdorf Harlösa schon viel zu lange geschwiegen wird. Und er führt zurück in ihre eigene Familienvergangenheit, zum plötzlichen Verschwinden ihrer Mutter vor vielen Jahren. Bald muss sich Fredrika entscheiden: Ist sie ihrer Familie oder der Wahrheit verpflichtet?

„Schwarzvogel“ ist der Auftakt einer neuen Krimireihe aus Schweden von Frida Skybäck.

Die Autorin hat interessante und facettenreiche Charaktere erdacht.
Das Ermittlerduo besteht aus Fredrika Storm und Henry Calmen.
Fredrika ist noch jung und hoch motiviert als sie von Kopenhagen zurück in ihre Heimat kommt und die Stelle bei der Mordkommission in Lund antritt. Sie ist in der Gegend aufgewachsen und kennt Land und Leute.
Als Partner wird ihr der etwas verschrobenen Henry Calmen an die Seite gestellt.
Henry ist vermögend und zum Leidwesen seiner Mutter trotz Studium zur Polizei gegangen.

Direkt zu Beginn bekommt man es gleich mit einer ertrunkenen Frau zu tun. Das Buch fängt also sofort spannend an. Danach hat man genügend Zeit sich erst einmal mit den Protagonisten vertraut zu machen. Im Hinterkopf hatte ich immer die ertrunkenen Frau und es hat mich gekitzelt mehr zu erfahren.
Das hat auch nicht sehr lange auf sich warten lassen. Fredrika und Henry ermitteln zusammen in diesem Fall. Die Augenzeugin Gun die sie befragen ist Fredrikas Großmutter. Im Laufe der Ermittlungen stoßen sie immer wieder auf Menschen die Fredrika gut kennt. Dabei trifft sie bei ihren Ermittlungen auch auf Familienmitglieder was sie in eine prekäre Lage bringt

Frida Skybäck baut in ihrem Kriminalroman recht schnell Spannung auf. Ihre Charaktere werden gut in die Geschichte eingeführt und sind sympathisch.
Fredrikas Familie nimmt einen großen Raum in der Geschichte ein. Man erfährt also im ersten Band der Krimireihe so einiges von ihrer Herkunft.
Mit ihrem Partner Henry Calmen arbeitet Fredrika gut zusammen.

Die Autorin hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Sie Erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven was das Ganze sehr facettenreich macht.
Die Spannung die Frida Skybäck direkt am Anfang aufgebaut hat steigert sich im Laufe der Geschichte. Immer wieder kommen die Ermittler auf neue Spuren und so setzt sich stückchenweise das Puzzle zusammen. Aber so einfach macht es die Autorin den Ermittlern nicht. Immer wieder baut sie Wendungen in die Geschichte ein.
Die Auflösung ist nachher einleuchtend und lässt mich zufrieden zurück.

„Schwarzvogel“ ist ein gelungener erster Band und macht Lust auf mehr.

Verlogen

Eva Björg Ægisdóttir
Kriminalroman
362 Seiten
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
Übersetzt aus dem Isländischen von Freyja Melsted
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Spannende Krimireihe aus Island

Covertext:
Im Spätherbst wird in einem Lavafeld in Westisland eine Leiche entdeckt. Es handelt sich um Maríanna, eine alleinerziehende Mutter, die vor sieben Monaten spurlos verschwand und von der man annahm, dass sie Selbstmord begangen hatte. Doch Maríanna ist zweifelsfrei ermordet worden, und Kommissarin Elma und ihr Team müssen den Fall neu aufrollen. Maríannas fünfzehnjährige Tochter Hekla wohnt inzwischen bei Pflegeeltern, und scheint dort zufriedener zu sein als bei ihrer Mutter. Warum? Fünfzehn Jahre zuvor liegt eine junge Mutter auf der Entbindungsstation, verzweifelt, weil es ihr nicht gelingt eine Verbindung zu ihrer neu geborenen Tochter zu knüpfen. Der Beginn einer komplizierten und konfliktreichen Beziehung.

„Verlogen“ ist der 2. Band der Reihe Mörderisches Island von Eva Björg Ægisdóttir.
Schon der 1. Band „Verschwiegen“ hat mir gut gefallen.

Die beiden Ermittler Elma und Sævar gefallen mir sehr gut.
Elma ist nach dem Selbstmord ihres Lebenspartners wieder in ihr Heimatort zurückgekehrt und arbeitet seither bei der Polizei in Akranes.
Elma war mir schon im 1. Band gleich sympathisch.
Sie ist eine engagierte Ermittlerin und hat oft ein feines Gespür.
Sævar ist auch ein guter Ermittler. Er nimmt das Leben etwas leichter als Elma.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass Sævar Elma gerne auf privater Ebenen etwas besser kennenlernen möchte.

Für das Ermittlungsteam ist der Fall schwierig. Die vor 7 Monaten verschwundene Marianna, bei der man von Selbstmord ausging wird jetzt im Lavafeld von Grabrók gefunden.
Bei der Obduktion wird festgestellt, dass sie offensichtlich ermordet wurde.
Jetzt heißt es alles noch einmal aufrollen.
Einiges, dem die Polizei damals nicht nachgegangen ist muss jetzt nachgeholt werden.
Auch die Tochter Hekla wird genauer angesehen.
Die 15jährige Tochter des Opfers lebt mittlerweile bei Pflegeeltern.
Bei den Pflegeeltern war sie sporadisch immer wieder untergebracht, da ihre Mutter nicht richtig für das Mädchen sorgen konnte.
Hekla, die sich bei den Pflegeeltern wohler fühlt als bei ihrer Mutter wollte schon lange ganz zu den Pflegeeltern ziehen.

Zwischendurch gibt es immer wieder Kapitel die mit dem Alter eines Mädchens überschrieben sind. Es fängt mit „Die Geburt“ an und wird in Schritten mit „2 Monate“ bis „13 Jahre“ vorgesetzt. Hier geht es um ein ungewolltes Kind und die gespaltene Beziehung zwischen Mutter und Tochter.

Eva Björg Ægisdóttir erzählt die Geschichte recht atmosphärisch und spannend.
Die Charaktere sind gut beschrieben und waren mir zum großen Teil gleich sympathisch.
Was den oder die Täter*in angeht habe ich bis fast zum Ende gerätselt.
Es gab mehrere Personen die für den Mord in Frage kamen.
Doch die Autorin hat am Ende ganz geschickt eine Wendung eingeführt die alle meine Verdächtigen über den Haufen geschmissenen hat.

Eva Björg Ægisdóttir versteht es sehr gut Spannung aufzubauen. Die Spannung hat sich dann auch durch das ganze Buch gezogen.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angehen, zu lesen.
Mir hat auch der 2. Band gut gefallen, wenn er auch nicht ganz an den 1. Band heranreicht.
Jetzt freue ich mich auf den 3. Band „Verborgen“ der im Februar 2024 erscheinen soll.

Wer das Vergessen stört

Tessa Duncan
Kriminalroman
431 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Auftakt einer neuen Krimireihe

Lily Brown hatte als Polizeipsychologin bei Scotland Yard, in Canterbury gearbeitet.
Mittlerweile hat sie sich als Psychologin in einer Praxis niedergelassen.
Zwei Patientinnen halten sie in Atem.
Samantha Harris, die immer wieder häuslicher Gewalt ausgesetzt ist und nicht bereit ist ihren Ehemann zu verlassen.
Die Zweite ist Vera Osmond, sie leidet unter Panikattacken die immer schlimmer werden und sogar ihr Job in Gefahr ist.
Lily denkt, dass die Behandlung von Vera erfolgreich abgeschlossen ist als sie einen Anruf von ihr bekommt.
Lily die gerade mit Samantha Harris beschäftigt ist kann den Anruf nicht entgegennehmen.
Als sie zu einem späteren Zeitpunkt zurückruft ist Vera nicht mehr zu erreichen.
Kurz darauf wird Vera tot aufgefunden. Sie hat Suizid begangen.
Lily glaubt nicht daran, dass Vera Selbstmord begangen hat und stellt Nachforschungen an. Dabei gerät sie selbst in Lebensgefahr.

„Wer das Vergessen stört“ ist der erste Band der Reihe „Die Canterbury-Fälle“ von Tessa Duncan.

Die Autorin ist mir schon lange unter ihrem Klarnamen Marita Spang und dem Pseudonym Marie Lacrosse bekannt. Mit zahlreichen historischen Romanen hat die Autorin mich erfreut. Jetzt wagt sie sich als Tessa Duncan in das Genre Krimi.
Und auch hier glänzt die Autorin.

Ihre Charaktere sind interessant und lebendig.
Die Psychologin Lily Brown hat nach einer gescheiterten Beziehung ihren Job bei Scotland Yard aufgegeben und unterhält jetzt eine Praxis.
Ganz abgeschlossen hat sie mit ihrem Ex allerdings nicht.

Samantha Harris ist eine der Patientinnen von Lily.
Sie wird von ihrem Mann auf brutale weiße immer wieder misshandelt. Man kann kaum verstehen warum Frauen diese Männer immer wieder in Schutz nehmen, ihnen verzeihen oder die Schuld bei sich selber suchen.
Dass ist aber wohl oft so und so wird der Fall Samantha Harris sehr realistisch geschildert.

Vera Osmonds Fall ist da schon etwas komplizierter. Die Panikattacken die sie immer wieder bekommt beziehen sich auf ein Erlebnis in ihrer Kindheit.
In Psychologie kenne ich mich nicht besonders gut aus.
Aber die Therapieansätze die Lily Brown umsetzt sind wirklich interessant.
Ich fand es spannend zu lesen wie die Psychologin die Kindheitserinnerungen an die Vera keine Erinnerung hat aus ihr herauskitzelt und wie sie Vera Selbstschutzmechanismen an die Hand gibt.
Man spürt, dass Tessa Duncan weiß wo von sie schreibt, schließlich ist sie promovierte Psychologin.

Der Krimi ist gut aufgebaut. Man lernt die Charaktere erst gut kennen. Kann sich mit den Patientinnen vertraut machen. Dann wird Vera tot aufgefunden.
Lily die sich zum einen Vorwürfe macht, dass sie für Vera nicht erreichbar war und zum anderen nicht an einen Selbst Mord glaubt versucht die letzten Tage von Vera zu rekonstruieren.
So erfahren auch die Leser*innen wie das damals in Veras Kindheit wirklich war.

Tessa Duncan baut nach und nach Spannung auf die sie bis zum Ende aufrecht hält.
Ihr Schreibstil ist flüssig und gut verständlich.
Mit „Wer das Vergessen stört“ hat die Autorin keinen blutrünstigen Krimi veröffentlicht sondern eine spannenden auf Psychologie aufgebauten Kriminalroman.

Mir war es eine Freude „Wer das Vergessen stört“ zu lesen und ich freue mich jetzt schon wenn die Reihe weitergeht.

Tief im Schatten

Viveca Sten
Kriminalroman
499 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Übersetzt aus dem Schwedischen von Dagmar Lendt
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Schweden-Krimi

In Schweden sind Sportferien. Ganz Åre ist voll mit Touristen.
Da wird die Leiche eines Mannes gefunden.
Der Mann wurde schwer misshandelt und dann getötet.
Wenn man seiner Ehefrau und seinen Freunden glauben schenkt, dann war das Opfer voller Lebensfreude und überall beliebt.
Hanna Ahlander und Daniel Lindskog ermitteln unter Hochdruck ohne einen Verdächtigen zu finden.
Dann wird noch die Frau eines freikirchlichen Pastors vermisst.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Vermissten und dem Opfer?

„Tief im Schatten“ ist der zweite Band der Pollar-Krimireihe von Viveca Sten.

Die Protagonisten sind gut getroffen.
Hanna Ahlander ist Polizistin mit Leib und Seele.
Sie setzt sich für Frauen denen Gewalt angetan wird ein.
Sie kann einfach nicht wegsehen. Auch nicht bei einem Kollegen.
Dafür legte ihr Vorgesetzter ihr nahe den Dienst in Stockholm zu quittieren und sich eine andere Dienststelle zu suchen.
In Åre hat sie bei der Polizei einen befristeten Vertrag bekommen und fühlt sich dort sehr wohl.

Auch Daniel Lindskog geht in seinem Beruf als Polizist auf.
Er übernimmt die Ermittlungen im Fall des Mordopfers.
Die Ermittlungen sind aufreibend und Daniel fühlt sich hin und hergerissen zwischen seiner kleinen Familie und seinem Job.
Zuhause wartet Frau und Kind auf ihn. Er ist erst vor ein paar Monaten Vater geworden und hat sich geschworen ein besserer Vater zu sein als es seiner war.
Seit er den Fall übernommen hat kommt er immer erst spät am Abend müde nach Hause.
Wie schon im ersten Fall fühlt sich auch hier seine Frau wieder zurückgesetzt und mit dem Baby alleine gelassen.
Daniel muss alle Kraft aufwenden um sein hitziges Temperament unter Kontrolle zu bekommen.

Schon gleich zu Beginn wird die Männerleiche gefunden. Man ist also sofort mittendrin.
Es ist spannend den Ermittlungen zu folgen. Die Autorin hat so einige Wendungen in ihrer Geschichte eingeflochten.
Ich hatte verschiedene Verdächtige, doch das Ende war schon eine Überraschung.
Zwischendrin gibt es immer wieder Kapitel die aus dem Leben von Rebecka und ihrer unglücklichen Ehe mit einem Pastor erzählen, die ich mit Spannung verfolgt habe.
Die Verbindung zu der eigentlichen Geschichte wird allerdings erst später klar.

Viveca Sten erzählt den Krimi sehr atmosphärisch. Die Kälte und die Dunkelheit sind auf jeder Seite spürbar.
Ihr Schreibstil ist sehr fesselnd. Die Protagonisten sympathisch und der Fall ist spannend.
Durch die relativ kurzen Kapitel und die Ortswechsel wird man dazu verleitet immer weiter zu lesen.

„Tief im Schatten“ ist ein spannender Band der neuen Krimireihe.
Wer die Sandhamn Krimis mag wird die Polarkreis Krimis lieben.

Ich freue mich jetzt schon auf den 3. Band der Polarkreis Reihe