Frisch ermittelt – Der Fall Vera Malottke

Christiane Franke / Cornelia Kuhnert
Kriminalroman
erschienen im Rowohlt Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannend und humorvoll

Martha Frisch ist Mitte 50 und Witwe.
Eine Kundin ihrer Heißmangelstube wird in ihrer Wohnung tot aufgefunden.
Es ist die Edelprostituierte Vera Malottke. Dass sorgt natürlich für reichlich Klatsch und Tratsch.

Die Polizei ist nicht besonders engagiert, hat schnell einen Sündenbock gefunden.
Dabei handelt es sich um einen Freund des Opfers der gerade aus dem Gefängnis gekommen ist.
Zu Vera Malottkes Kunden gehörten viele namhafte Herren der Stadt.
Aus diesem Grund soll der Fall still und leise abgeschlossen werden.
Martha stört sich daran, dass die Polizei die Honoratioren der Stadt unbehelligt lassen möchte und nicht weiter nach einem Täter sucht.
Martha beschließt gemeinsam mit ihrem Großneffen, dem Wachtmeister Hans Frisch, und ihrer Enkelin Annemieke den wahren Täter zu finden.

„Frisch ermittelt – Der Fall Vera Malottke“ von Christiane Franke und Cornelia Kuhnert ist der Auftakt einer Krimireihe.

Den beiden Autorinnen ist es gelungen einen spannenden Krimi mit viel Lokalkolorit und einer Portion Humor zu kombinieren.

Die Geschichte spielt in Ostfriesland im Jahr 1958.
Martha Frisch ist mir gleich sympathisch gewesen. Eine moderne und aufgeschlossene Frau mit einer Portion Neugierde und Gerechtigkeitssinn.
Martha kann nicht verstehen, dass die Polizei nicht richtig im Mordfall ihrer Kundin, der Edelprostituierten Vera Malottke ermittelt. Nur weil sie den Honoratioren der Stadt nicht auf den Schlips treten wollen.
So nimmt sie selbst Ermittlungen auf und wird zur Hobbydetektivin.

Der Fall ist spannend es gibt verschiedene Verdächtige und immer wieder wird man als LeserIn in die Irre geführt.
Auch die Zeit der Handlung bringen die Autorinnen sehr authentisch zum Ausdruck.
Man kann es heute kaum noch glauben, dass Frauen damals die Erlaubnis des Ehemannes brauchten wenn sie arbeiten wollten.
Auch was die Mode und die Ausdrucksweise betrifft fühlt man sich in die 1950er Jahre zurückversetzt.

Der Schreibstil der Autorinnen ist flüssig und leicht verständlich.
Durch die Erzählweise aus verschiedenen Perspektiven lernt man die Protagonisten gut kennen.
Die Kapitel sind recht kurz und so liest sich das Buch in Windeseile.

„Frisch ermittelt – Der Fall Vera Malottke“ ist ein gelungener Auftakt einer Krimireihe der ich gerne treu bleibe.

Das Letzte, was du hörst

Andreas Winkelmann
Thriller
erschienen im Rowohlt Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an www.vorablesen.de für das Rezensionsexemplar.

Spannender Thriller mit einigen Längen

Sarah ist wie viele andere auch dem Podcast „Hörgefühlt verfallen.
Jede neue Folge sehnt sie herbei und konzentriert sich auf die Worte von Marc Maria Hagen.
Seine Stimme erreicht den tiefsten Grund der Seele.
Doch den Mensch hinter der Stimme kennt man nicht.
Keiner weiß was hinter den Kulissen von „Hörgefühlt“ passiert.
Und plötzlich lauert der Tod und die Stimme ist das Letzte was du hörst.

„Das Letzte, was du hörst“ von Andreas Winkelmann gehört zu keiner Reihe, es ist ein eigenständiger Thriller.

Im Mittelpunkt steht der Podcast „Hörgefühlt“ Marc Maria Hagen hat eine markante Stimme mit denen er seine Hörer einlullt. Mit seinem Psychogerede trifft er viele mitten ins Herz.
Sein Geld verdient er mit überteuerten Seminaren die er zu seinem Podcast anbietet.

Die Journalistin Roya möchte mehr über den Podcast und den Menschen der dahintersteht wissen.
Da sie keine Chance hat an Marc Maria Hagen ran zukommen hat sie eine Hörerin interviewt.
Doch die begeht Selbstmord und das Letzte was sie hörte war „Hörgefühlt“.

Kommissarin Carola Barreis wird zum Fundort der Toten gerufen.
Carola Barreis hat schon viel zu viele Leichen in ihrer Dienstzeit gesehen. Und immer wieder kommen neue hinzu.
Sie sehnt sich nach ihrem Ruhestand.
Mit ihr hatte ich so meine Probleme. Um es mit ihren Worten auszudrücken „ich mag sie nicht“.
Das hat sich allerdings in der zweiten Hälfte des Buches gegeben und am Ende war sie mir sogar sympathisch.

So erging es mir auch mit den anderen Protagonisten, ich hatte mit allen am Anfang so meine Schwierigkeiten. Bei den Meisten hat sich das gelegt oder in Sympathie gewandelt.

Der Plot ist spannend und interessant.
Trotzdem hat sich die erste Hälfte des Buches für mich etwas gezogen.
In der zweiten Hälfte nimmt die Geschichte eine Wendung an und ab diesem Zeitpunkt habe ich das Buch verschlungen.

Andreas Winkelmann lässt seine LeserInnen auch bei „Das letzte was du hörst“ in die Abgründe der menschlichen Seele schauen.
Die Rückblicke in die Vergangenheit die zwischen den Kapitel eingestreut sind verursachen Gänsehaut.
Trotz einiger Längen zu Beginn ist „Das Letzte was du hörst“ ein interessanter und spannender Thriller.

Der Dieb der süßen Dinge

Andrea Camilleri
Hörbuch
Kriminalroman
Sprecher: Bodo Wolf
Übersetzt aus dem Italienischen von Christiane von Bechtolsheim
erschienen bei Lübbe Audio
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an Lübbe Audio für das Rezensionsexemplar

Unterhaltsamer Sizilien Krimi

Vor der Küste Siziliens wird ein Fischer auf seinem Boot erschossen.
Der Geschäftsmann Lapecora wird im Fahrstuhl seines Wohnhauses im Küstenstädtchen Vigàta erstochen.
Commissario Montalbano ermittelt in beiden Fällen.
Als er einen Dieb auf frischer Tat ertappt kommt er der Schönheit Karima auf die Spur.
Ist Karima die Verbindung zu den beiden Fällen?

„Der Dieb der süßen Dinge“ von Andrea Camilleri ist der 3. Band einer 25teiligen Krimireihe aus Sizilien.
Das Hörbuch zu diesem Krimi ist bei Lübbe Audio ganz neu erschienen.

Mit Commissario Montalbano hat Andrea Camilleri ein Unikum erschaffen.
Der Commissario ist sympathisch und gleichzeitig kauzig und schroff.

Der Fall wird spannend erzählt.
Der Krimi fängt langsam an und steigert das Tempo schnell.
Wenn man glaubt die Spannung und das Tempo sind an ihrem Höhepunkt angekommen, gibt es immer wieder Szenen zur Entspannung in denen die Kulinarik ihren Platz findet.
Mit seinem Humor lockert der Autor die Geschichte immer wieder auf und bringt einen zum Schmunzeln.

„Der Dieb der süßen Dinge“ ist ein spannender Krimi in dem der Flair Siziliens den LeserInnen anschaulich vermittelt wird.
Gesprochen wird das Hörbuch von dem Schauspieler Bodo Wolf der auch zahlreichen internationalen Schauspielern seine Stimme leiht.
Die Stimme von Bodo Wolf ist sehr angenehm, er bringt das Italienische in dem Krimi sehr gut rüber.
Die Geschichte wird mit ihm erst richtig lebendig.

Der Fall wird spannend erzählt.
Der Krimi fängt langsam an und steigert das Tempo schnell.
Wenn man glaubt die Spannung und das Tempo sind an ihrem Höhepunkt angekommen, gibt es immer wieder Szenen zur Entspannung in denen die Kulinarik ihren Platz findet.
Mit seinem Humor lockert der Autor die Geschichte immer wieder auf und bringt einen zum Schmunzeln.

„Der Dieb der süßen Dinge“ ist ein spannender Krimi in dem der Flair Siziliens den LeserInnen anschaulich vermittelt wird.

Gesprochen wird das Hörbuch von dem Schauspieler Bodo Wolf der auch zahlreichen internationalen Schauspielern seine Stimme leiht.
Die Stimme von Bodo Wolf ist sehr angenehm, er bringt das Italienische in dem Krimi sehr gut rüber.
Die Geschichte wird mit ihm erst richtig lebendig.

Bretonische Nächte

Jean-Luc Bannalec
Kriminalroman
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Krimi mit Urlaubsfeeling

Kadegs 89-jährige Tante verstirbt. Für einige kommt ihr Tod nicht unerwartet, hat sie doch in letzter Zeit eine Reihe von Vorzeichen des Todes erkannt.
Als Kadeg noch einmal zum Anwesen seiner Tante kommt, wird er im Dunkeln niedergeschlagen und schwer verletzt.
Erschrocken vom tätlichen Angriff auf einen seiner Mitarbeiter setzt Dupin alles daran mit seinem Team gegen den Angreifer zu ermitteln.
Je intensiver Dupin sich mit der weitläufigen Familie Kadegs und der Vergangenheit der Tante befasst, je mehr Merkwürdigkeiten tauchen auf.
Kadegs Tante war Hobby-Ornithologen und hat ihre Erkundungen in einem Heft notiert.
Gerüchte über die Sichtung eines ausgestorbenen Vogels, tauchen auf.
Hat Kadegs Tante etwas entdeckt was besser im Verborgenen geblieben wäre?

„Bretonische Nächte“ ist bereits der 11. Band der erfolgreichen Krimireihe mit Kommissar Dupin von Jean-Luc Bannalec.
Für mich ist die Reihe die Mutter aller französischen Krimis. Mit Kommissar Dupin hat meine Leidenschaft für die mittlerweile vielen Krimis die ihren Handlungsort in französischen Regionen beheimatet haben angefangen.

Der 11. Band ist für Kommissar Dupin ein sehr persönlicher Fall.
Wurde doch ein Mitarbeiter aus seinem Teams tätlich angegriffen.
Nach einiger Zeit wird klar, dass die Ermittlungen weit über den tätlichen Angriff auf Kadeg hinausgehen.

Kommissar Dupin ist mir vom 1. Band an sympathisch.
Er liebt gutes Essen und gute Getränke.
Er braucht seinen Kaffee wie die Luft zum atmen.
Wenn er an einem Fall arbeitet ist er wie besessen.
Er muss den Täter finden und zwar schnell.

Der Fall ist wieder spannend geschrieben.
Auch bei diesem Fall gibt es einige Verdächtige.
Nur ist es sehr schwer ihnen auf die Schliche zu kommen.
Der Spannungsbogen hält sich von Anfang bis zum Ende aufrecht.
Das Buch ist aber so viel mehr als ein Krimi. Es sprich alle Sinne an.
Die Beschreibung der Landschaft ist einzigartig.
Dieser Fall führt Kommissar Dupin an die Côte des Légendes.
Wie kann es anders sein, es ist eine der schönsten Gegenden der Welt.
Das Anwesen von Kadegs Tante, eine alte Abtei wird sehr anschaulich beschrieben.
Die Bedeutung des Apfels in der Bretagne und was man alles ihm machen kann lässt einen das Wasser im Munde zusammenlaufen.

Auch der 11. Band der Dupin Reihe hat mich wieder einmal begeistert und ich hoffe, dass es noch viele weitere Bände mit dem sympathischen Kommissar geben wird.

Der Mann in den Dünen

Anna Johannsen
Kriminalroman
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Anna Johannsen für das Rezensionsexemplar.

Entführung auf Sylt

Lena Lorenzen ist aus ihrer Elternzeit zurück und bekommt es gleich mit einem aufregenden Fall zu tun.
Reinhardt Doormann, ein Reeder aus Hamburg wird vermisst.
Der Reeder ist von einem Spaziergang am Strand nicht nach Hause gekommen, die Familie macht sich Sorgen.
Blutspuren, die am Strand gefunden werden lassen auf ein Gewaltverbrechen schließen.
Da kommt auch schon eine Nachricht der Entführer.
Lena Lorenzen die mit ihrem Kollegen Johann Grasmann nach Sylt gekommen ist übernimmt die Ermittlungen in diesem Fall.
Sie versucht sich ein Bild der Familie zu machen, wobei nicht alle Familienmitglieder kooperativ erscheinen.
Auch die Vergangenheit von Reinhardt Doormann beleuchtet Lena und erfährt, dass der Reeder, nach einer Wanderung auf dem Jakobsweg zu dem Schluss gekommen ist sein Leben zu ändern.
Und das sollte nicht nur sein Privatleben betreffen.

„Der Mann in den Dünen“ ist bereits der 9. Fall der sympathischen Inselkommissarin von Anna Johannsen.
Lena Lorenzen ist eine erfolgreiche, starke und gleichzeitig sympathische Ermittlerin die sich nicht immer nur Freunde macht.
Seit Lenas letztem Fall ist einige Zeit vergangen.
Mittlerweile liegen 14 Monate Elternzeit hinter ihr.
Jetzt sitzt Lena im Kieler Landeskriminalamt am Schreibtisch.
Lena vermisst den Außendienst, sie will wieder an die Front.
Nach einem Gespräch mit ihrer Vorgesetzten bekommt sie auch gleich einen heiklen Fall auf Sylt übertragen.
Der Reeder Reinhardt Doormann ist entführt worden.
Lena beleuchtet die Familie und die Vergangenheit des Reeders.
Dabei stößt sie auf einige Ungereimtheiten und auf einigen Widerstand im Kreise der Familie Doormann.
Privat ist Lena hin und her gerissen.
Für einen Schreibtischjob ist sie einfach nicht gemacht.
Aber schon nach kurzer Zeit auf Sylt spürt sie, wie sie ihren Sohn Bent und ihren Mann vermisst.

Anna Johannsen ist es auch beim 9. Band der erfolgreichen Krimireihe gelungen die Spannung von Anfang bis zum Ende aufrechtzuerhalten.
Ihre Kommissarin ist mir mittlerweile ans Herz gewachsen und ich freue mich immer, wenn wieder ein Treffen mit der taffen Lena Lorenzen ansteht.
Im Privatleben von Lena ist wieder einiges passiert.
Lena ist inzwischen Mutter geworden.
Jetzt heißt es für sie den Spagat zwischen Beruf und Familie hinzubekommen, was gar nicht so einfach ist wie sie schnell feststellen muss.

Anna Johannsen schafft genau die richtige Mischung zwischen Ermittlungsarbeit und dem Privatleben von Lena Lorenzen.
Es macht Freude die Entwicklung von Lena mitzuerleben, ihren kleinen Sohn kennenzulernen und bei ihrem Neustart nach der Elternzeit dabei zu sein.
Der leichtverständliche und unkomplizierte Schreibstil der Autorin macht das Lesen zu einem Genuss.
Ganz nebenbei vermittelt die Autorin ihren LeserInnen auch immer wieder schöne Eindrücke von der Inselwelt in der Nordsee.

Viel zu schnell hat sich der Krimi wieder einmal gelesen, einmal angefangen kann man das Buch kaum aus der Hand legen.
Jetzt heißt es warten bis der 10. Fall der Inselkommissarin erscheint.

Das Chalet

Ruth Ware
Thriller
erschienen im dtv Verlag
Übersetzt von Susanne Goga-Klinkenberg
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Mysteriös und spannend

Die Mitarbeiter eines erfolgreichen Social-Media-Start-ups haben sich ein Chalet in den französischen Alpen gemietet.
Es soll ein Übernahmeangebot eines großen Unternehmens besprochen werden.
Es herrscht eine angespannte Stimmung, denn es wird mit Sicherheit nicht nur Gewinner geben.
Das Chalet ist nach einem Lawinenabgang von der Außenwelt abgeschnitten.
Es gibt keinen Handyempfang, die Stromversorgung ist zusammengebrochen.
Nach und nach werden Mitglieder der Gruppe ermordet, andere verschwinden.
Da niemand Zugang zum Chalet hat muss der Täter ein Mitglied der Gruppe sein.

„Das Chalet“ ist wieder ein mysteriöser und spannender Thriller von Ruth Ware.
Am Anfang hatte ich etwas Schwierigkeiten mich mit den vielen verschiedenen Charakteren zurechtzufinden, wenn man sich mit den einzelnen Personen angefreundet hat geht das Lesen dann recht zügig.

Die Autorin erzählte die Geschichte aus Sicht von Erin und Liz, zwei Charaktere die im Chalet sitzen und die LeserInnen am Geschehen teilhaben lassen.
Die Autorin hat für ihre Geschichte die Präsenz gewählt und so meint man mitten in der Gruppe zu sitzen.

Mich hat die Geschichte etwas an Agatha Christie erinnert, denn der Mörder muss ein Mitglied der Gruppe sein. Nach dem Lawinenabgang kommt kein anderer in das Chalet rein und es kommt niemand raus.

Der Schreibstil von Ruth Ware ist spannend, fesselnd und gut verständlich.
Sie baut die Spannung langsam auf und steigert sie recht bald so, dass man das Buch nicht aus der Hand legen will.

„Das Chalet“ ist eine klare Leseempfehlung für alle Freunde von guten Thrillern.

Kaltherz

Henri Faber
Thriller
erschienen im dtv Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an LovelyBooks für die spanende Leserunde

Genialer Psychothriller mit überraschenden Wendungen

Kommissarin Kim Lansky bekommt eine letzte Chance nachdem sie aus einigen Abteilungen der Kriminalpolizei geflogen ist.
Sie übernimmt den Vermisstenfall der fünfjährigen Marie. Es ist ihre letzte Chance bei der Kriminalpolizei.
Die kleine Marie wurde aus dem Auto ihrer Mutter entführt, als diese auf einem Parkplatz kurz die Toilette aufgesucht hatte.
Die Mutter beteuert, acht Minuten länger war Marie nicht alleine.
Kim Lansky begibt sich auf die Suche nach dem verdächtigen Kindermädchen und muss feststellen, dass gerade in München auffallend viele Kinder verschwunden sind.

„Kaltherz“ ist ein genialer Psychothriller von Henri Faber.
Der Autor erzählt die Geschichte aus der Perspektive der 4 Hauptcharaktere.

Kommissarin Kim Lansky wird von einem Freund aus der Jugendzeit in die Abteilung für Vermisstenfälle geholt.
Es soll ihre letzte Chance sein, den bisher ist sie aus allen Abteilungen geflogen.
Mit Kim Lansky hatte ich zu Beginn so meine Probleme.
Regeln existieren für sie nicht. Sie setzt sich über alle Anordnungen hinweg.
In ihrer Freizeit jagt sie Pädophilie und geht nicht gerade zimperlich mit ihnen um.
Sie geht immer mit dem Kopf durch die Wand, oder besser mit der Schulter durch die Tür.
Am Ende jedoch hat Kim Lansky mich auf ihre Seite gezogen.

Clara Lipmann, die Mutter von Marie.
Ihre Tochter ist aus dem Auto raus entführt worden. Von ihr gibt es keine Spur.
Clara vergeht in Schuldgefühle, begeht einen Suizidversuch.

Jakob Lipmann, der Vater von Marie.
Er liebt seine Tochter abgöttisch.
Aber sonst ist er ein richtiger Kotzbrocken.
Für ihn scheint es nur seinen Beruf und seine Karriere zu geben
Ihm traue ich so ziemlich alles zu, nur nichts Gutes.

Marie die offensichtlich von einer Frau entführt wurde.
Sie bekommt immer wieder gesagt, dass Mama und Papa im Himmel sind und sie jetzt nur noch eine Mami hat.
Das arme Kind ist verstört und weiß oft nicht wie es sich verhalten soll.
Diese Kapitel gehen besonders ans Herz.

Beim Lesen leidet man mit den Protagonisten mit. Man bildet sich schnell ein Urteil über jeden der Charaktere.
Doch in der zweiten Hälfte des Buches nimmt die Geschichte eine ungeahnte Wendung ein.
Ab diesem Zeitpunkt war für mich Essen und Trinken Nebensache. Ich wollte nur eins Lesen.

Henri Faber versteht es Spannung aufzubauen und sie im Verlauf der Geschichte bis ins Unermessliche zu steigen.
Die Erzählung aus verschiedenen Perspektiven ist genial gelungen.
Die Kapitel sind recht kurz so, dass man denkt immer noch eins lesen zu können und bevor man sich versieht ist die Nacht um.

„Kaltherz“ ist ein genial gemachter und spannender Psychothriller. Ich hoffe von Henri Faber noch mehr lesen zu können.

Rupert undercover – Ostfriesisches Finale

Klaus-Peter Wolf
Kriminalroman
erschienen im Fischer Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den S.Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannendes Finale

Rupert führt ein Doppelleben.
Er ist Hauptkommissar und Drogenboss in einer Person.
Als Undercover-Agent führt er ein nahezu glückliches Leben als Drogenboss Frederico Müller- Gonzáles .
Doch da bekommt er einen Anruf vom echten Frederico Müller- Gonzáles der für tot gehalten wurde und dessen Rolle Rupert übernommen hat.
Jetzt stellt sich die Frage wer Rupert verraten hat und ihn somit in Lebensgefahr gebracht hat.
Gibt es einen Maulwurf in den Reihen der Polizei?

„Rupert undercover – Ostfriesisches Finale“ ist der dritte Band der Trilogie
von Klaus-Peter Wolf.

Wer Krimis mag kommt an Klaus-Peter Wolf nicht vorbei.
Neben seiner Ann Kathrin Klaasen Reihe, in denen auch Rupert seine Rolle inne hat, hat er Rupert eine eigene Trilogie gewidmet.
Hier tobt sich der Hauptkommissar in einem Undercovereinsatz als Drogenboss aus.
Doch jetzt scheint seine Tarnung aufflogen zu sein.
Frederico Müller- Gonzáles, der Drogenboss dessen Rolle Rupert übernommen hat taucht plötzlich wieder auf.
Es stellt sich die Frage wie er Rupert finden konnte. Es muss einen Maulwurf in den Reihen der Polizei geben.
Ann Kathrin Klaasen und ihr Team unternehmen zusammen mit Rupert alles um Rupert heil aus dieser Sache raus zu bekommen.

Mittlerweile habe ich Rupert richtig liebgewonnen und kann es kaum glauben, dass dies jetzt das Ende seines Undercovereinsatzes ist.
Der Autor vereint wieder Spannung, Humor und recht viel Lokalkolorit in seiner Geschichte.
Alles ist etwas überzeichnet, dass macht aber den Reiz der Trilogie aus.
Es macht einfach Spaß die Geschichte zu lesen und man bekommt schnell ein Lächeln auf die Lippen.

„Rupert undercover – Ostfriesisches Finale“ ist genau wie seine Vorgänger ein super unterhaltsamer Kriminalroman den man nicht aus der Hand legen mag.

Der Tod macht Urlaub in Schweden

Anders De La Motte / Måns Nilsson
Kriminalroman
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannung und Humor gut kombiniert

Jessie Anderson ist Maklerin, ihr Vorhaben einen der schönsten Strände im süd-schwedischen Österlen mit Luxusvillen zu bebauen.
Jetzt wird sie tot aufgefunden.
Der Ermittler Peter Vinston aus Stockholm unterbricht seinen Urlaub in Österlen um die
jungen Kommissarin Tove Esping bei ihren Ermittlungen zu unterstützen.
Die Ermittlungen in dem kleinen Ort sind schwierig, die Einwohner undurchsichtig.
Mit viel Humor wird im Süd-Schweden ermittelt.

„Der Tod macht Urlaub in Schweden“ ist der erste Band der neuen Cosy Crime Reihe
„Die Österlen-Morde“ von Anders de la Motte und Måns Nilsson

Anders de la Motte ist mir durch seine Kriminalromane schon länger bekannt.
Måns Nilsson hingegen war mir bisher unbekannt.
Zusammen haben sie jetzt den ersten Band eine Cosy Krimi Reihe veröffentlicht in der Humor eine große Rolle spielt.

Die zwei Ermittler sind so schräg und grundverschieden, man muss sie einfach lieben.

Kriminalkommissar Peter Vinston aus Stockholm ist nur auf Urlaub in Österlen.
Er kommt aus der Stadt und das sieht man ihm auch an. Er erscheint immer im dreiteiligen Anzug und mit blankgeputzten Schuhen.
Er passt so gar nicht in die Provinz.

Die junge Kriminalassistentin Tove Esping von der Polizei in Österlen ist da genau das Gegenteil.
Sie ist aus der Provinz, trägt gerne Gummistiefel und steht dem Schnösel aus der Stadt skeptisch gegenüber.

Der Fall fängt spannend an. Eine Maklerin wird tot aufgefunden.
Es scheint, dass keiner der Dorfbewohner über ihren Tod traurig wären.
Also stellt sich die Frage ob die Tat etwas mit ihren Plänen, einen beliebten Strandabschnitt mit Luxusvillen zu bebauen zu tun hat.
Die junge Kriminalassistentin Tove Esping ermittelt und der Städter Kriminalkommissar Peter Vinston, der gerade in der Region Urlaub macht drängt sich ihr förmlich auf.
Es macht Spaß zu lesen wie die völlig unterschiedlichen Charaktere zusammenraufen müssen.
Nach etwas 2/3 des Buches war der Fall dann allerdings ziemlich durchsichtig. Auch das Ende war keine Überraschung mehr.

Getragen wird die Geschichte durch ihren köstlichen Humor.
Dass man beim Lesen eines Krimis laut lachen muss kommt nicht so oft vor.

„Der Tod macht Urlaub in Schweden“ ist ein leichter und unterhaltsamer Urlaubskrimi der Lust auf mehr macht.

Stürmisches Lavandou

Remy Eyssen
Kriminalroman
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Immer wieder lesenswert

In Le Lavandou, einem idyllischen Urlaubsort in Südfrankreich laufen die Vorbereitungen für die Sommersaison.
In diesem Jahr ist eine Kite-Surf-Meisterschaft geplant um jüngeres Publikum nach Le Lavandou zu locken.
Doch die Stimmung wird getrübt als ein ermordetes Paar am Strand gefunden wird.
Capitaine Isabelle Morell und ihr Team übernehmen die Ermittlungen.
Ihr Lebensgefährte der Rechtsmediziner Leon Ritter übernimmt die Obduktion.
Dabei ergeben sich grausame Erkenntnisse über den Tathergang.
Allen Anschein nach wurde die Frau vor ihrem Tod missbraucht und ihr Partner zum Zuschauen gezwungen.
Als kurz darauf ein zweites Paar tot aufgefunden wurde, dass auf die gleiche Art und Weise ermordet wurde stellt sich die Frage ob ein Serientäter sein Unwesen in Le Lavandou treibt.

„Stürmisches Lavandou“ ist mittlerweile der 8. Fall meiner liebsten französischen Krimireihe aus der Feder von Remy Eyssen.
Mit dem Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter hat er einen sympathischen wie auch interessanten Charakter erschaffen.
Leon Ritter ist ein ruhiger und stiller Typ, der am liebsten in seinem Keller alleine oder mit seinem Assistenten vor sich hinarbeitet.
Gerne sitzt Leon auch bei einem Kaffee Cremé in seinem Lieblings-Café oder lässt sich zu einer Runde Boule überreden.
Auch die Charaktere die sich Rund um das Café aufhalten sind mittlerweile alte Vertraute geworden und ich freue mich immer wieder sie zu treffen.

Seine Lebenspartnerin, die stellvertretende Polizeichefin Isabell Morell ist mir vom 1. Band an sympathisch.
Sie hat es nicht immer einfach sich bei ihrem Vorgesetzten Zerna durchzusetzen.
Ihre Kollegen hat sie aber meist gut im Griff und ihre Ermittlungserfolge sprechen für sich.

Der Schreibstil von Remy Eyssen gefällt mir gut. Er beschreibt die Landschaft sehr anschaulich, sodass man sich alles gut vorstellen kann. Dabei braucht der Autor nicht viel Worte er trifft alles mit wenigen Sätzen auf den Punkt.
Auch das französische Lebensgefühl kann der Autor sehr gut vermitteln.
Das Privatleben von Isabell Morell und Dr. Ritter entwickelt sich von Band zu Band weiter, ist wie ein roter Faden der die Bände verbindet.
Mittlerweile ist Lilou, die Tochter von Isabell fast erwachsen und möchte ihr Leben selbst bestimmen.
Der Autor findet hier genau die richtige Mischung aus Ermittlungsarbeit und Privatleben.

Auch wenn es mit über 500 Seiten bisher das dickste Buch der reihe ist, liest es sich in Windeseile.
Der Spannungsbogen zieht sich dann auch wie bei Remy Eyssen gewohnt über das gesamte Buch und legt am Ende noch einmal einen Zahn zu.
„Stürmisches Lavandou“ bekommt von mir 5 Sterne es ist ein spannender Krimi der einen nach Südfrankreich entführt und eine klare Leseempfehlung.