Das Versagen der Pahdora

Alessa de Laar
Urban-Fantasy-Krimi
317 Seiten
erschienen im Selfpublishing
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an Alessa de Laar für das Rezensionsexemplar

Krimi und Fantasy gekonnt verknüpft

Klappentext:
Ashbury, ein Londoner Distrikt, von der Außenwelt abgeschnitten. Aufregende Kriminalfälle werden vor Gericht meistbietend versteigert. Der Gewinner erwirbt das Privileg, sich zu präsentieren und nebenbei Schuld oder Unschuld der Angeklagten zu beweisen. Dabei unerlässlich: die Pahdora, Quell seiner Magie. Die Strafe eines Verbrechers besteht in der temporären Spaltung seiner Seele: Der stumme Gespaltene muss seinem Opfer oder dessen Familie dienen, während sein Bewusstsein in Kristall versiegelt ist. Nach dem erfolgreichen Gebot auf einen Mordfall versagt die Pahdora des achtzehnjährigen Adligen Garth. Er sieht sich gezwungen, in den Gassen von Ashbury sowohl den Mörder als auch ein Heilmittel für sich selbst zu finden. Hilfe erhält er dabei von seinen Dienern: dem gewieften Erro und dem gespaltenen Leibwächter Flyn.

„Das Versagen der Pahdora“ ist ein Urban-Fantasy-Kriminalroman von Alessa de Laar.

Die Autorin hat wundervolle Charaktere ins Lebe gerufen. Auch die Welt, in der die Geschichte spielt, wird sehr deutlich gezeichnet. Der Handlungsort ist zwar London, doch wird eine Welt beschrieben in der Recht und Unrecht ineinander wabern.
Einzelne Fälle, die vor Gericht kommen werden, versteigert. Der Gewinner der Auktion, kann nun nach seinem Gewissen verhandeln und Recht oder Unrecht beweisen.
Unverzichtbar ist die Pahdora, eine Quelle der Magie.

Alessa de Laar erzählt hier eine wirklich magische Geschichte. Nach wenigen Seiten wurde ich wie durch einen Sog in die Geschichte reibgezogen. Die Autorin verbindet gekonnt das Genre Fantasy mit dem Gebre Krimi. Heraus kommt eine spannende und magische Geschichte, die uns bis in die tiefen Abgründe der menschlichen Seele schauen lässt.

Es gibt Geheimnisse in Ashburys, die man als Leser*in unbedingt lösen möchte. Doch man wird in einen ungeahnten Wirbel gezogen und liest Seite um Seite um dem Geheimnis näher zu kommen.

Alessa de Laar hat mit „Das Versagen der Pahdora“ eine spannende und unterhaltsame Geschichte veröffentlicht. Dabei ist ihr Schreibstil flüssig und gut verständlich. Für Begriffe, die sich den Leser*innen nicht erklären, gibt es im hinteren Teil des Buchs ein Glossar.
„Das Versagen der Pahdora“ ist eine Geschichte für alle, die gute und spannende Geschichten lieben. Man muss kein Fan von Fantasyromanen sein.
Mittlerweile ist auch schon der 2. Band erschienen. Ich freue mich schon darauf, wieder nach Ashbury reisen zu dürfen.

Lügen sind Rudeltiere

Michael Moser
Kriminalroman
465 Seiten
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein gelungenes Krimidebüt

Klappentext:
Um über einen persönlichen Schicksalsschlag hinwegzukommen, besucht die PR-Beraterin Romy Sternek regelmäßig heimlich fremde Beerdigungen auf dem Frankfurter Hauptfriedhof. In der Gemeinschaft der Trauernden findet sie Trost. Während der Beisetzung des Mordopfers Lukas Delbrück wird sie Zeugin eines tätlichen Angriffs. Da der ermittelnde Kommissar ihre Beobachtungen ignoriert, beginnt sie selbst Nachforschungen anzustellen. Dabei verstrickt sich Romy immer tiefer in ein Netz aus Intrigen und gefährlichen Lügen, bis sie selbst in tödlicher Gefahr schwebt.

„Lügen sind Rudeltiere“ ist das Krimidebüt von Carla Eisfeldt.

Im Mittelpunkt steht die PR-Beraterin Romy Sternek. Nach einem Schicksalsschlag findet Romy Trost darin Beerdigungen zu besuchen und in der Gemeinschaft anderer Trauernden zu sehen, sie ist nicht allein. Bei der Beerdigung eines Mordopfers macht Romy eine Beobachtung und sie stellt Nachforschungen an.

Carla Eisfeldt baut schnell Spannung auf und hält sie auch bis zum Ende aufrecht. Dabei ist die Geschichte aber nicht brutal oder blutrünstig. Es ist ein Krimi den auch zartbesaitete Krimiliebhaber gut lesen können.

Die Charaktere sind gut gezeichnet und lebendig. Romy Sternek, ist zwar nicht immer ehrlich, doch ich habe sie und auch ihre Nachbarin Margit schnell liebgewonnen.
Die Geschichte wird auch in der Ich-Perspektive aus Sicht von Romy erzählt. So ist man Romy sehr nahe und lernt sie sehr gut kennen.

Die Schauplätze werden von der Autorin sehr gut beschrieben. Ich habe über 60 Jahre in Frankfurt gelebt, bin erst vor ein paar Monaten weggezogen. Für mich war es schön, die Protagonisten zu den mir bekannten Schauplätzen zu begleiten.

Der Schreibstil vom Carla Eisfeldt ist flüssig, gut verständlich und fesselnd. Ich habe das Buch an 2 Abenden ausgelesen.

„Lügen sind Rudeltiere“ ist ein spannender und unterhaltsamer Krimi. Ich wünsche mir mehr davon.

Himmelerdenblau

Romy Hausmann
Thriller
444 Seiten
erschienen im Penguin Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Psychothriller

Klappentext:
Seit dem 7. September 2003 ist Julie Novak verschwunden. Die Familie ist daran zerbrochen. Nur ihr Vater Theo hört nicht auf, nach ihr zu suchen. Als sich Julies Verschwinden zum zwanzigsten Mal jährt, nimmt die Podcasterin Liv Kontakt zu Theo auf. Sie sei auf eine neue Spur gestoßen. Doch wenn er die Wahrheit erfahren will, muss er sich beeilen, bevor seine fortschreitende Demenz alles mit Dunkelheit überzieht. Wer zum Teufel hat ihm seine Tochter genommen? Warum hat Julies Ex-Freund Daniel das Schlafzimmer seiner verstorbenen Mutter so sorgfältig verschlossen? Und gibt es etwas Grausameres als die Ungewissheit über das Schicksal des eigenen Kindes?

„Endlich ist er da, „Himmelerdenblau“ der neue Thriller von Romy Hausmann.

Seit 20 Jahren ist Julie Novak vermisst. Ihr Vater Theo, hat die Hoffnung nie aufgegeben Julie eines Tags doch noch in die Arme zu schließen. Die Podcasterin Liv nimmt Kontakt zu Theo auf und behauptet auf neue Spuren von Julie gestoßen zu sein. Theo wird klar, wenn er Julie finden will, bleibt ihn nicht viel Zeit, denn seine Demenz hüllt zusehends alles in Nebel.

Romy Hausmann hat hier einmal wieder alles Register gezogen, die es für einen spannenden Thriller braucht.
Romy Hausmann erzählt die Geschichte aus der Perspektive der Hautdarsteller. Da ist Theo, Julies Vater. Er hofft Julie wiederzufinden. Doch seine Erinnerungen an Julie und deren Verschwinden sind nicht mehr klar zu benennen. Man spürt seine vorschreitende Krankheit an vielen Stellen. Er hat klare Momente und dann wieder Momente, in denen alles im Grau versinkt. Das wird von Romy Hausmann gut eingearbeitet und wiedergegeben.

Liv, die Podcasterin führt in großen Teilen durch die Geschichte. Dabei bekommt man einiges von den Hintergründen ihre True Crime-Podcast, den sie mit ihrem Freund zusammen aufnimmt, mit. Sie ist emotional nicht so belastet und versucht immer Neuigkeiten über das Verschwinden von Julie aufzudecken.

Daniel ist der Ex-Freund von Julie. Er arbeitet als Pflegekraft und lebt allein mit seinem Hund. Daniel stand nach Julies Verschwinden im Fokus der Polizei. Daniel hat mich immer wieder etwas ins Grübeln gebracht. Ich habe viel über seine Position in der Geschichte nachgedacht.

Romy Hausmann hat die Geschichte psychologisch sehr gut ausgearbeitet. Mir ist es manchmal kalt über den Rücken gelaufen.
Die Atmosphäre ist oft bedrückend. Das Thema Demenz fließt immer wieder anhand Theo in die Geschichte ein. Dabei sind es manchmal nur Kleinigkeiten wie ein Stocken oder eine Unsicherheit von Theo, die das Thema immer wieder präsent machen.

Romy Hausmann hat einen flüssigen, gut verständlichen und vor allem fesselnden Schreibstil. Ich bin schnell wie durch einen Sog in die Geschichte gezogen worden.

„Himmelerdenblau“ ist ein sehr spannender Thriller, den ich mit Freude gelesen habe.

Verschworen

Eva Björg Ægisdóttir
Kriminalroman
359 Seiten
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
Übersetzt aus dem Isländischen von Freyja Melsted
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Spannende Krimireihe aus Island

Klappentext:
Für Kommissarin Elma soll es nach ihrer Babypause ein ruhiger Wiedereinstieg werden. Die winterliche Gemütlichkeit in dem kleinen isländischen Städtchen Akranes wird jedoch brutal zerstört, als eine Leiche in einem abgelegenen Sommerhaus entdeckt wird. Der vierzigjährige Þorgeir wurde mit sieben Messerstichen ermordet. An der Holzwand über seinem Bett hat der Täter eine rätselhafte Nachricht hinterlassen, eine Zeile aus einem alten Kirchenlied, geschrieben mit dem Blut des Opfers.
Elmas Ermittlungen führen sie tief in die Vergangenheit von Þorgeir und seinen Jugendfreunden. Die Spur endet im Sommer 1995 in einem christlichen Ferienlager in Vatnaskógur. Ein dunkles Geheimnis verbindet die damalige Clique, denn der angebliche Unfalltod eines Jungen wirft fünfundzwanzig Jahre später tödliche Schatten auf die Gegenwart. Elma stößt auf eine Mauer des Schweigens und erkennt, dass sie einen Mörder jagt, der für seine Rache über Leichen geht.

„Verschworen“ ist der 5. Band der Reihe Mörderisches Island von Eva Björg Ægisdóttir.

Nachdem die Handlung des 4. Bands vor Band 1-3 angesiedelt war, kehren wir bei Band 5 wieder zur üblichen Reihenfolge zurück. Die Pause hat Kommissarin Elma genutzt um ihr Kind zur Welt zubringen. Jetzt ist sie zurück und ihr Mann Sævar ist in Elternzeit. Aus einem ruhigen Wiedereinstieg wird leider nichts. Ein Toter wird in seinem Sommerhaus erstochen aufgefunden. Die Ermittlungen führen Elma zurück bis in das Jahr 1995, zu einem christlichen Ferienlager.

Die Geschichte fängt gleich spannend an. Im Jahr 1995 sitz ein Ehepaar im Wohnzimmer und schauen ein Video an. Es wird nur kryptisch beschrieben. Man sieht Bettwäsche, einen spärlich bekleideten Körper und schlaffe Beine. Mehr erfährt man als Leser*in nicht.

Dann geht es 20 Jahre vor in die Gegenwart. Hier wird der erstochene Þorgeir gefunden. Die Leserinnen begleiten Elma und das Team bei den Ermittlungen. Auch Sævar stellt in seiner Freizeit Überlegungen an. Zwischendurch begleitet man Þorgeir einige Zeit vor seinem Ableben und lernt ihn richtig kennen. Auch Andrea, offensichtlich die Freundin von Þorgeir, lernen die Leserinnen auf diese Weise kennen.

Eva Björg Ægisdóttir erzählt die Geschichte recht atmosphärisch und spannend.
Die Charaktere sind gut beschrieben und sind recht facettenreich.
Ich habe mich immer wieder gefragt, wie die einzelnen Personen zusammenhängen, wer ehrlich ist und wer etwas zu verbergen hat.
Der Schreibstil der Autorin ist gut verständlich, flüssig und fesselnd.

Es gibt mehrere Personen, die für einen Mord infrage kommen.
Die Autorin baut geschickt Wendungen ein und die Spannung bleibt bis zum Ende erhalten.
Das Ende war dann schon überraschend, aber stimmig.

„Verschworen“ ist wieder ein spannender Krimi der Reihe „Mörderisches Island“.
Ich würde mich über weiter Bände freuen.

Skala des Bösen

Michael Moser
Kriminalroman
284 Seiten
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar

Psychothriller vom Feinsten

Klappentext:
Ein perfider Plan, eine tödliche Lüge und eine Frau, die alles verliert. Lena hat als Anwältin gelernt zu kämpfen. Doch nichts hat sie auf diesen Tag vorbereitet: Ihre Familie ist verschwunden und sie steht unter Verdacht. Während die Polizei sie in die Enge treibt, ihre Kollegen sich von ihr abwenden und Freunde zu Feinden werden, wird ihr klar: Jemand inszeniert in ihrem Leben das perfekte Verbrechen. Ein Feind, der ihre tiefsten Ängste kennt. Aber wer? Und warum? Um ihre Familie zu retten, muss Lena tief in eine dunkle Welt eintauchen, aus der es vielleicht kein Zurück mehr gibt.

„Die Skala des Bösen“ von Michael Moser ist ein spannender Thriller.

Im Mittelpunkt steht die Anwältin Lena von Nierstein. Sie ist dabei alles, was sie sich aufgebaut hat zu verlieren. Lena arbeitet in einer namhaften Kanzlei. Ihr Mann Mark ist Künstler aber nicht besonders erfolgreich. Er versorgt den Haushalt und den gemeinsamen Sohn Luca. Doch nach einer Ausstellung, die wenig Zuspruch fand, ändert sich das Verhalten von Mark und es kommt häufig zu Streitigkeiten zwischen dem Paar.
Als die Familie mit dem Auto unterwegs ist und einen Stopp einlegen, steht Lena plötzlich allein da. Das Fahrzeug samt Insassen ist verschwunden. Es beginnt eine Suche nach Mark und Luca die sehr nervenaufreibend ist. Das schlimme, Lena steht unter Verdacht und die ganze Welt scheint sich gegen sie zu stellen.

Michael Moser versteht es Spannung aufzubauen. Manchmal musste ich atemlos innehalten, bevor ich weiterlesen konnte.
Die Charaktere sind gut gezeichnet und lebendig.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig, gut verständlich und vor allem fesselnd.
Immer wieder führt Michael Moser Wendungen in die Geschichte ein, so dass es nicht möglich ist zu ahnen, wie alles zusammenhängt. Das Ende ist dann spektakulär und überraschend.
Es lässt auch vermuten, dass es einen weiteren Band geben wird. Ich wäre auf jeden Fall wieder dabei.

Nach dem Leben

Anna Johannsen
Kriminalroman
285 Seiten
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Spannender Plot, tolle Protagonisten

Klappentext:
Kriminalpsychologe Jan de Bruyn und Hauptkommissarin Hanna Will werden zu einem mysteriösen Fall in Damme hinzugezogen: Helmut Gepken, 75 Jahre alt, wurde mit einer Überdosis Insulin getötet. Der Mann lebte nach der Scheidung vereinsamt auf dem Land, und es gibt zunächst keinerlei Ermittlungsansätze für die Polizei. Erst nach und nach melden sich Bekannte und Freunde des Mannes, die der SoKo Einsicht in die letzten Jahre des alten Herrn gewähren.
Eine Spur führt Hanna weit zurück in die Vergangenheit der Familie Gepken, in das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte. Währenddessen versucht Jan, sich auf der Suche nach möglichen Motiven tief in die Vater-Sohn-Beziehung des Opfers hineinzuversetzen.
Privat müssen Hanna und Jan lernen, mit ihrer neuen Beziehung auch im beruflichen Umfeld umzugehen. Dabei sind sie nicht immer einer Meinung.

„Nach dem Leben“ ist der 4. Fall der Krimireihe „Ein Fall für Hanna Will & Jan de Bruyn“ von Anna Johannsen. Je mehr Bände ich von dieser Reihe lese, desto spannender finde ich sie.
Die Autorin ist mir schon seit vielen Jahren gut bekannt. Ich liebe ihre Krimireihen „Die Inselkommissarin“, „Enna Andersen“ und „Ein Fall für Hanna Will & Jan de Bruyn“.

Vom LKA wurde ein kleines Special-Team zusammengestellt zur Unterstützung bei besonders kniffeligen Fällen.
Das Team besteht aus der Hauptkommissarin Hanna Will.
Sie setzt auf die unkonventionelle Art bei ihren Ermittlungen. Für sie heißt es ans Ziel kommen, den Täter finden egal auf welchem Weg.
Vor ihrer Polizeikarriere war sie bei der Bundeswehr und da im Auslandseinsatz.

Der Zweite im Bunde ist Jan de Bruyn.
Er ist Kriminalpsychologe und sehr engagiert in seinem Beruf.
Er kann sich gut in die Täter hineinversetzen. Bei diesem Fall fällt es ihm schwer, ein Täterprofil zu erstellen.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben sich Hanna und Jan aneinander gewöhnt, sind mittlerweile sogar eine Beziehung eingegangen.

Die Polizei in Vechta hat Hilfe angefordert. Helmut Gepken ein Mitte 70jähriger Mann, wurde in seiner Wohnung tot aufgefunden. Erst ging man von einem natürlichen Tod aus, doch die Obduktion sagt, dass der Tod durch Fremdverschulden eingetreten ist.
Hanna und Jan unterstützen die örtlichen Beamten mit voller Kraft und tauchen tief in das Leben des Opfers ein. Dabei stoßen die Ermittler auf Vorfälle in der Zeit der dunkeln Geschichte Deutschlands, in die der Vater des Opfers verwickelt war.
Schon als Kind wurde Helmut Gepken deswegen gemobbt.

Anna Johannsen schafft es auch mit ihrem 4. Band der Krimireihe mich beim Lesen in Atem zu halten.
Eins haben alle drei Krimireihen der Autorin gemeinsam, sie führen die Leser*innen immer zu verschiedenen schönen Orten.

Die Charaktere sind wieder sehr gut gezeichnet. Es macht Freude sie bei den Ermittlungen zu begleiten.
Auch was das Privatleben der Charaktere betrifft, hat man schon einiges erfahren. Jetzt sind Hanna und Jan ein Paar und vor allem Hanna weiß noch nicht recht wie sie damit umgehen soll.
Das Setting ist wieder im Norden Deutschlands angesiedelt und wird von Anna Johannsen den Leser*innen auf schöne Art nähergebracht.
Der Schreibstil der Autorin ist gut verständlich und fesselnd.
Mir gefällt immer wieder das sie schnell zur Sache kommt, nicht lange unnütze Worte um die Dinge macht.

„Nach dem Leben“ ist ein unterhaltsamer und spannender Krimi.
Ich freue mich schon auf den nächsten Fall mit Hanna Will und Jan de Bruyn.

Im Kopf des Bösen – Der Happy Face Killer

Axel Petermann / Petra Mattfeld
Kriminalroman
280 Seiten
erschienen im Maximum Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Maximum Verlag für das Rezensionsexemplar

True Crime Spannung

Klappentext:
Bremen, Juli 2024: In der Hansestadt geht ein Serienmörder um. Insgesamt vier Frauen wurden bereits furchtbar zugerichtet aufgefunden. Als eine weitere Frauenleiche entdeckt wird, werden Sophie Kaiser und ihr Team hinzugezogen. Die ambitionierte Profilerin des BKA, die durch ihren Autismus Zusammenhänge anders bewertet als andere, ist gerade erst ein paar Tage in der Stadt, da gibt es bereits das nächste Opfer.
Dieses Mal wendet der Mörder selbst sich zeitgleich an die Medien und beschreibt detailliert seine grausamen Taten. Schon bald erhält er den Namen „Happy Face Killer“, weil er seine Briefe stets mit einem Smiley unterschreibt.
Der Druck auf Sophie Kaiser wächst. Auf jeden Schritt folgen ihr Journalisten und belagern sie mit Fragen. Dann taucht ein weiteres Opfer auf. Kann sie den Fall aufklären und den Mörder stoppen, bevor er ein weiteres Mal zuschlägt?

„Im Kopf des Bösen – Der Happy Face Killer“ ist der 3. Band der Reihe „Im Kopf des Bösen“ von Axel Petermann und Petra Mattfeldt.

Axel Petermann ist ein erfahrener und bekannter Profiler, der die Leser*innen hier in die Arbeit, der der Fallanalyse schauen lässt.
Petra Mattfeld veröffentlicht Roman unter verschiedenen Pseudonymen und gehört schon lange zu meinen liebsten Autorinnen.

Im Kreis Bremen geht ein Serienmörder um. Seine Opfer sind Frauen, die auf das übelste zugerichtet werden. Die örtliche Kripo fordert Hilfe an. Die Fallanalytikerin Sophie Kaiser und Leonhard Michels kommen zur Unterstützung. Sophie Kaiser, ist durch ihren Autismus in der Lage, die Dinge anders zu sehen und ihre logischen Schlüsse zu ziehen. Das hat schon in einigen Fällen zur Überführung eines Täters geführt.
Doch dieser Fall ist verzwickt und die Journalisten folgen Sophie Kaiser auf dem Fuß und hintern sie oft daran ihre Arbeit zu machen.

Die Leserinnen verfolgen in diesem Kriminalroman einmal die Arbeit der Kriminalpolizei und der Profiler. Man hofft mit ihnen dem Täter näher zu kommen. Zum anderen verfolgt man beim Lesen aber auch den Mörder und weiß Dinge, von denen die Fallanalytiker noch keine Ahnung haben.

Axel Petermann und Petra Mattfeld erzählen die Story sehr spannend. Der Einblick in die Fallanalytik war für mich sehr interessant. Die Arbeit von Sophie Kaiser und Leonhard Michels zu verfolgen ist interessant und spannend. Besonders die Denkweise und die Auffassungsgabe von Sophie Kaiser hat mich fasziniert.

„Im Kopf des Bösen – Der Happy Face Killer“ ist viel mehr als ein Kriminalroman. Das Buch liefert tiefe Einblicke in die Ermittlungen. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Es liefert Spannung vom Feinsten.

Krieg um Sizilien

Rafael Kühn
Kriminalroman
330 Seiten
erschienen im Notschriften Verlag
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an Rafael Kühn und den Notschriften Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannend von Anfang bis Ende

Klappentext:
Aus dem Polizeidienst entlassen und von Killern verfolgt, bleibt der ehemaligen Kommissarin Diana Brandt nur die Flucht nach Sizilien, zu ihrem verhassten leiblichen Vater, dem mächtigen Mafiapaten Orsino Licata. Vor Ort wird Diana in den blutigsten Mafiakrieg aller Zeiten hineingezogen. Um den Tod weiterer Unschuldiger zu verhindern, steht sie schon bald vor der ultimativen Gewissensfrage: Kann sie dem Terror mit den Mitteln des Gesetzes Einhalt gebieten, oder muss sie ihre letzten Skrupel beiseiteschieben und sich der Macht der Mafia bedienen? Nun hat auch der Kampf um Dianas Seele begonnen.

„Krieg um Sizilien“ ist der 3. Band der Diana Brandt Reihe von Rafael Kühn.
Ich habe die ersten beiden Bände nicht gelesen, bin aber trotzdem gut in die Geschichte reingekommen.

Diana Brandt war Kommissarin bei der Berliner Polizei. Wegen ihrer italienischen Wurzeln wurde sie schon zu Ermittlungen nach Rom geschickt und auch gegen die ‚Ndranghetah hat sie schon in Kalabrien ermittelt.
Jetzt wurde sie allerdings aus dem Polizeidienst entlassen und wird von Killern verfolgt. Sie flüchtet zu ihrem Vater nach Sizilien. Orsino Licata ist kein liebenswürdiger Vater, der seine Tochter beschützt, nein er ist Mitglied der Mafia und in einen der mächtigsten Mafiakriege verwickelt. Wem gilt Dianas Loyalität, ihrem Vater oder dem Gesetzt?

Rafael Kühn beginnt die Geschichte in einem ruhigen Tempo. Im Verlauf steigert sich das Tempo genau wie die Spannung.

Die Charaktere sind gut gezeichnet. Besonders Diana Brandt hat mir gut gefallen.

Der Schreibstil von Rafael Kühn ist flüssig, gut verständlich und fesselnd. Ich bin schnell, tief in die Geschichte eingetaucht. Am Ende nimmt die Geschichte noch einmal richtig Fahrt auf und endet in einem spektakulären Finale.

„Krieg um Sizilien“ ist der perfekte Krimi für die länger werdenden Abende.

Schwüre, die wir brechen

Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson
Kriminalroman
440 Seiten
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Spannendes Malmö

Klappentext:
In Malmö wird eine Leiche mit einem Krokodilkopf gefunden. Der frisch verwitwete Kommissar Jon Nordh und seine strafversetzte Kollegin Svea Karhuu stehen vor einem Rätsel. Als es weitere Tote gibt, wird klar, dass sie es mit einem Serientäter zu tun haben, der seine Opfer als altägyptische Gottheiten inszeniert und verschlüsselte Nachrichten hinterlässt. Die Öffentlichkeit gerät in Panik. Eine undurchsichtige True-Crime-Podcasterin steigert den Druck und weiß plötzlich mehr als die Ermittler. Dann verschwindet ein junges Mädchen und die Ereignisse überschlagen sich.

„Schwüre, die wir brechen“ ist der 2. Band der Reihe Tatort Malmö von Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson.
Die beiden Autoren haben schon die Reihe mit den Kommissarinnen Nyström und Forss veröffentlicht.
Jetzt ist der 2. Band der neuen Reihe da.

Der Handlungsort der neuen Reihe ist Malmö.

Kommissar Jon Nordh ist Mitte 40 und hat als Kommissar schon einige Erfahrungen gesammelt. Erst vor kurzem ist seine Frau bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen und er steht mit seinen beiden Kindern allein da. Außer seiner Frau saß noch sein Kollege, Partner und bester Freund im Wagen. Daraus zieht Jon Nordh die Erkenntnis, dass seine Frau und sein bester Freund eine Affäre hatten.

Svea Karhuu ist Mitte zwanzig und sehr ehrgeizig. Sie hat einen schiefgelaufenen Einsatz als Undercover-Ermittlerin hinter sich und wird nach Malmö versetzt. Bei diesem Einsatz musste sie einen Polizisten erschießen, was noch immer sehr auf ihr lastet.

Die beiden Ermittler sind recht unterschiedlich und hatten auch erst einmal ihre Schwierigkeiten miteinander klarzukommen.

Die zwei Ermittler bekommen es mit einem bizarren Fall zu tun.
Es wird eine Leiche mit einem Krokodilkopf gefunden, was an den ägyptischen Gott Sobek erinnert. Es bleibt nicht bei dem einen Opfer und schnell ist klar, ein Serienmörder geht um und präsentiert seine Opfer als alte ägyptische Gottheiten. Svea ist an dem Fall interessiert und will sich in die Ermittlungen stürzen, Jon hat ein ungutes Gefühl und möchte den Fall lieber abgeben.
Doch Jons Vorgesetzte weiß, wie sie ihn überzeugen kann den Fall zu übernehmen.

Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson interessante Charaktere entwickelt.
Mir haben die Ermittler schon im 1. Band gut gefallen. Sie reiben sich aneinander auf, jeder hat aus der Vergangenheit sein Päckchen zu tragen.

Der Fall wird spannend und mit einigen Wendungen erzählt. Die Spannung setzt schnell ein und hält auch bis zum Ende des Krimis an.
Der Schreibstil der Autoren ist flüssig und gut verständlich.
Die Handlungsorte werden gut beschrieben. Auch die aufgefundenen und arrangierten Opfer werden bildhaft beschrieben. Hier braucht man manchmal starke Nerven.

„Schwüre, die wir brechen“ hat mich sehr gut unterhalten. Ich freue mich jetzt schon auf den 3. Band „Opfer, die wir bringen“, der im August 2026 erscheinen soll.

Hildur – Die Toten am Meer

Satu Rämö
Kriminalroman
365 Seiten
erschienen im Heyne Verlag
Übersetzt aus dem Finnischen von Gabriele Schrey-Vasara
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Hildur ermittelt weiter

Klappentext:
Hildur Rúnarsdóttir dachte, in ihr Leben als Kriminalpolizistin in den Westfjorden von Island wäre endlich Ruhe eingekehrt. Da werden auf dem elterlichen Anwesen am Meer vier Menschenskelette entdeckt. Hildur forscht nach, obwohl sie gerade eigentlich in einem Misshandlungsfall auf einem Kreuzfahrtschiff ermittelt. Im Sommer strömen Scharen von Touristen auf die Insel im hohen Norden. Und je mehr Hildur herausfindet, desto mehr muss sie feststellen, dass die Gier mancher Menschen tödlich sein kann. Ein engmaschiges Netz aus skandalträchtigen Machenschaften, die tief in die Vergangenheit reichen, tut sich auf.

„Hildur – Die Toten am Meer“ ist der 4. Band der Hildur-Reihe von Satu Rämö.

Im Mittelpunkt steht die Kriminalbeamtin Hildur Rúnarsdóttir.
Hildur ist Kriminalbeamtin in den Westfjorden und leidet die Abteilung für vermisste Kinder in schwach besiedelten Gebieten. Da die Westfjorde recht dünn besiedelt sind und wenig Verbrechen geschehen hilft Hildur auch bei allen anfallenden Polizeiarbeiten.
Hildur surft gerne, auch im Winter liebt sie es in der kalten See die Wellen zu beherrschen.
Außerdem macht sie noch viel Fitnesstraining und joggt.

Leiterin der Polizeistation in Isafjördur ist wieder Elisabet Baldursdóttir, kurz Beta genannt. Beta, die bei aus privaten Gründen nach Reykjavik gezogen ist, hat sich bereit erklärt, die Stelle der Leiterin noch einmal für ein Jahr zu übernehmen. Bis dahin ist der finnischen Polizisten Jakob soweit um sich auf die Stelle zu bewerben.

Jakob hat mit einem Auslandspraktikum bei der Polizei in Isafjördur angefangen und ist mittlerweile heimisch geworden. Bekannt ist Jakob dafür, dass er immer und überall sein Strickzeug auspackt und wunderschöne Islandpulover strickt.

Mir sind die Charaktere seit dem 1. Band sympathisch und ich freue mich immer wieder, wenn ich sie begleiten darf.

Der Fall ist wieder recht spannend. Hildur, die dachte jetzt kehr etwas Ruhe in ihrem Leben ein wird, wird mit 4 Skeletten konfrontiert, die auf dem elterlichen Anwesen gefunden werden.
Gerade jetzt ermittelt Hildur schon in einem Fall von Misshandlung auf einem der Kreuzfahrtschiffe, die Island im Sommer umfahren und viele Touristen an Land spülen.

Der Fall wird wieder sehr spannend erzählt. Als Leser*in wechselt man zwischen dem verletzten Arbeiter des Kreuzfahrtschiffs und der Leichenfunde hin und her. Dabei erfährt man auch wieder etwas über Hildurs Mutter.

Satu Rämö hat einen sehr fesselnden und flüssigen Schreibstil. Ihre Charaktere sind sympathisch und richtig lebendig.
Die Charaktere begleite ich jetzt schon im 4. Band und sie sind mir durchweg sympathisch.
Das Buch ist aber noch so viel mehr als ein Krimi.
Die Autorin beschreibt Island mit großer Hingabe. Die raue Natur, die Naturgewalten, die dünne Besiedlung der Westfjorde. All das kann man sich anhand der Beschreibung sehr gut vorstellen.

„Hildur – Die Toten am Meer“ hat alles, was ein guter Krimi braucht. Einen spannenden Fall, tolle Charaktere und ein interessantes Setting.

Ich freue mich sehr, dass die Reihe weitergeht und hoffe auf einen 5. Band.