Signora Commissaria und die kalte Rache

Alexander Oetker
Kriminalroman
271 Seiten
erschienen im Atlantik Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Hoffmann und Campe für das Rezensionsexemplar

Bravo, Bravisimo

Klappentext:
In den idyllischen Gassen der Florentiner Altstadt tauchen mysteriöse Vermisstenplakate auf: Die Frauen darauf sind angeblich verschwunden. Tatsächlich aber geht es ihnen gut – abgesehen davon, dass sie alle zutiefst erschrocken sind. Kurz zuvor wurde eine jede von ihnen von einem Unbekannten verfolgt. Was nur will er mit den Plakaten erreichen? Die dynamische Commissaria Giulia Ferrari und ihr einzigartiges Team – der blinde Polizist Enzo, der ehemalige Kripobeamte Luigi, dessen urgemütliche Bar die zentrale Anlaufstelle für das Team ist, und der Hund Tulipan mit seiner unbestechlichen Spürnase – machen sich gemeinsam an die Ermittlungen. Sie müssen sich beeilen, denn in immer kürzeren Abständen tauchen neue Plakate auf …

„Signora Commissaria und die kalte Rache“ ist eigentlich der 3. Band der Reihe Giulia Ferrari ermittelt. Der 1. Band „Signora Commissaria und die dunklen Geister“ ist unter dem Pseudonym Pietro Bellini bei Droemer Knaur erschienen.

Von Alexander Oetker lese ich die Südfrankreich-Krimis sehr gerne. Mit dieser Reihe macht der Autor einen Abstecher in die Toskana.

Seine Charaktere sind wieder recht unterschiedlich und gefallen mir sehr gut.
Besonders die Gruppe der Ermittler.

Commissaria Giulia Ferrari hat ihr Elternhaus, das seit 20 Jahren leer stand, wieder bezogen. Sie hat das Haus hergerichtet und den und den Garten bepflanzt. Sie lebt nach langer Zeit wieder in dem Haus, in dem so viele Erinnerungen hängen, vor allem an ihre liebe Schwester.
Luigi Batista war einst der beste Commissario von Florenz. Heute betreibt er eine Cafébar und hilft nur noch im Notfall bei der Polizei aus. An seiner Seite ist immer sein Hund Tulipan.

Enzo Aleardi ist bei der Polizei meist für die Recherche verantwortlich. Er ist blind und es ist erstaunlich, wie sicher er sich an seinem Arbeitsplatz bewegt. Die Commissaria und Enzo sind mittlerweile liiert.

Der Fall ist recht kompliziert. Ein Fremder verfolgt nachts Frauen und am nächsten Morgen hängen in der Nachbarschaft der Frauen Plakate mit der Überschrift vermisst! Voller Angst wenden sich die Betroffenen an die Polizei. Als eine Frau dann tatsächlich verschwindet ist Eile geboten.

Alexander Oetker baut gleich zu Beginn auf. Es macht Freude dem Ermittlerteam bei seinen Ermittlungen über die Schulter zu schauen.
Dabei lockert der Autor seine Geschichte immer wieder durch Zwischenmenschliches auf, bei dem man die Charaktere besser kennenlernt.
Ich finde das Ermittlerteam einfach genial. Alle drei gefallen mir sehr gut. Manchmal musste ich schmunzeln, wenn Giulia und Luigi sich unterhalten.

Ein Highlight ist auch wie Alexander Oetker Florenz beschreibt. Erst vor ein paar Jahren habe ich die Stadt besucht und hatte schnell wieder Bilder im Kopf.

Alexander Oetker lässt in der Geschichte den Tag immer mit der Heimkehr von Luigis enden. Seine Frau Carla erwartet ihn schon und es gibt ein leckeres Essen. Das Rezept ist immer zum Nachkochen abgedruckt.

„Signora Commissaria und die kalte Rache“ ist ein genialer Toskana Krimi.
Ich würde mich freuen, wenn Alexander Oetker die Reihe mit dem großartigen Ermittlerteam weiterführt.

Wer mich töten will

Sabine N. Trupp
Kriminalroman
333 Seiten
erschienen bei BoD
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an BoD für das Rezensionsexemplar

Absolute Leseempfehlung

Klappentext:
Liv will in Berlin neu anfangen. Doch als ihr Stiefvater Christian in Frankfurt ermordet wird, gerät ihr Leben aus den Fugen, und Kriminalhauptkommissar Lindmann ist davon überzeugt, dass nur sie als Täterin in Frage kommt. Von der Polizei gejagt, und von einem mysteriösen Stalker verfolgt, flüchtet Liv zu ihrem Geburtsort nach Nordengland, und erfährt eine böse Überraschung: bereits vor 18 Jahren soll sie bei einem tragischen Ereignis ums Leben gekommen sein. Liv hat allen Grund, an ihrer eigenen Identität zu zweifeln, und muss plötzlich um ihr nacktes Leben kämpfen.

„Wer mich töten will“ ist ein spannender Thriller von Sabine N. Trupp.

Liv Konley hat zurzeit eigentlich genug mit sich selbst zu tun, doch da bekommt sie die Nachricht, dass ihr Stiefvater Christian in Frankfurt ermordet wurde. Kriminalhauptkommissar Lindman ermittelt in dem Mordfall und sie hat eine Verdächtige, nämlich Liv. Liv die von einem Stalker verfolgt wird, wird jetzt auch von der Polizei verfolgt. Liv flüchtet nach Nordengland, wo sie geboren wurde. Aber auch da wartet eine unschöne Überraschung auf sie.

Sabine N. Trupp hat interessante Protagonisten gezeichnet und führt sie richtig lebendig durch die Geschichte. Liv ist mir schnell sympathisch gewesen, ihre Handlungen. Wenn sie auch manchmal etwas überstürzt anmuten, sind nachvollziehbar. Liv gerät in einen Strudel, der sie immer tiefer zu ziehen scheint.

Die Handlungsarten werden gut beschrieben, man kann sich alles genau vorstellen.

Der Schreibstil von Sabine N. Trupp ist flüssig, gut verständlich und vor allem fesselnd. Die Autorin baut schnell Spannung auf, die sie durch unvorhersehbare Wendungen weiter steigert.
Die Geschichte schreitet mit einem ordentlichen Tempo voran. Die kurzen Kapitel verleiten zum immer weiterlesen.

„Wer mich töten will“ ist ein spannender Thriller, den ich mit Begeisterung gelesen habe.

A Serial Killer’s Guide to Marriage

Asia Mackay
Kriminalroman
393 Seiten
Übersetzt aus dem Englischen von Werner Sibylle Schmidt
erschienen im Dumont Verlag
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an den Dumont Verlag für das Rezensionsexemplar

Wie bringe ich Mord und Familie unter einem Hut

Klappentext:
Bevor Haze ihren halben Tag mit einem Haufen überdrehter Kleinkinder und ihren Helikopter-Muttis im musikalischen Früherziehungskurs verbrachte, hatte sie alles: Reisen, Luxus und eine Karriere als international gesuchte Serienmörderin. Doch seit der Geburt ihrer Tochter ist es mit dem Morden vorbei; das haben sie und ihr Mann Fox sich versprochen. Angesichts ihres neuen sterbenslangweiligen Daseins in der spießigen Vorstadt juckt es Haze allerdings mehr denn je in den Fingern. Ein Messer kann schließlich nicht nur zum Gemüseschnippeln benutzt werden, und auch hier, im beschaulichen Sunningdale, gibt es reihenweise potenzielle Opfer ganz nach ihrem Beuteschema: weiß, hetero, männlich, gewalttätig. Während Fox vom besten Killer zum besten Vater der Welt zu mutieren scheint, steht Haze plötzlich mit einer Leiche im Gebüsch im Park. Und nun gilt es nicht nur einen Mord vor der Polizei, sondern vor allem auch vor Fox zu vertuschen. Dass dieser seine ganz eigenen Geheimnisse hütet, erfährt Haze erst, als ihre Ehe auf eine blutige Probe gestellt wird.

„A Serial Killer’s Guide to Marriage“ ist ein schräger Kriminalroman mit schwarzem Humor von Asia Mackay.

Haze und Fox waren vor ihrer Ehe professionelle Killer. Als ihre Tochter auf der Welt ist führen sie ein beschauliches und langweiliges Leben. Doch Haze wird es zu langweilig und plötzlich ist da eine Leiche.

Asia Mackay erzählt die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Haze und Fox. Die Leserinnen lernen beide gut kennen. In einer direkten Sprache wird erzählt, was beide denken, welche Leichen sie im Keller haben und vor allem was sie mittlerweile voneinander halten. Die Leserinnen erleben hautnah die Entwicklung von Haze und Fox, einmal von Killern zu gut bürgerlichen Eltern, denen das Leben schnell langweilig wird und die sich zurück zu ihrem vorherigen Leben sehnen. Dabei entwickeln beide Misstrauen gegen den jeweils anderen.

Asia Mackay erzählt den Krimi richtig fesselnd, ich konnte kaum mit Lesen aufhören. Durchsetzt ist die Geschichte mit einem schrägen und schwarzen Humor. Und es stellt sich die Frage, was ist man bereit für sein eigenes Kind aufzugeben.

„A Serial Killer’s Guide to Marriage“ ist ein spannender und schräger Kriminalroman der anderen Art.

Schwedenrache

Nele Bruun
Kriminalroman
erschienen im FeuerWerke Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den FeuerWerke Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Schwedenkrimi

Klappentext:
Spätsommer in Südschweden: Eine junge Frau wird vor dem Astrid-Lindgren-Freizeitpark in Vimmerby tot aufgefunden. Wer hat die hübsche und bei allen beliebte Imbissbesitzerin kaltblütig mit einem Pfeil erschossen?
Der Polizeichef der Stadt, Marten Henriksson, nimmt zusammen mit seiner Kollegin und Ex-Frau Lena Wallin die Ermittlungen auf. Eine erste Spur führt zum Klärwerk, mit dessen Geschäftsführung die Tote seit Wochen in einem erbitterten Streit lag. Doch reicht das als Mordmotiv?
Der Fall erweist sich als schwierig. Keiner will etwas gewusst haben, und auch die Familiensituation des Opfers scheint alles andere als entspannt gewesen zu sein. Welche Rolle spielte die beste Freundin? Und wer war der Mann, mit dem die Tote zuletzt gesehen wurde?

„Schweden Rache“ ist der 9. Band der Küstenkrimi-Reihe und der 3. Band mit dem Ermittlerduo Marten Henriksson und Lena Wallin von Nele Bruun.

Der Krimi spielt in Vimmerby, dem Geburtsort von Astrid Lindgren. Dass es einen Astrid-Lindgren-Freizeitpark gibt, wusste ich bisher nicht, ausgerechnet dort wird das Opfer aufgefunden. Dort ermittelt dann auch das Ermittlerduo Marten Henriksson und Lena Wallin. Die zwei Ermittler sind ein gut eingespieltes Team.
Die Frau, eine Imbissbetreiberin wurde mit einem Pfeil schwer verletzt und ist dann schließlich gestorben. Die Ermittler untersuchen ihr berufliches, wie auch ihr privates Umfeld. Dabei erfahren sie, dass die Frau streit mit dem örtlichen Klärwerk hatte. Sie behauptet, dass verschmutztes Wasser in den Fluss geleitet wird. Auch privat scheint bei der Frau nicht alles im Reinen gewesen zu sein.
Was hat dazu geführt, dass die Frau erschossen wurde?

Nele Bruun hat interessante Charaktere erschaffen. Das Ermittlerduo Marten Henriksson und Lena Wallin gefällt mir ausgesprochen gut. Ich habe die vorherigen Bände noch nicht gelesen, werde das aber nachholen. Die Fälle sind zwar abgeschlossen aber mich interessiert die Entwicklung von Marten Henriksson und Lena Wallin, die einmal verheiratet waren.
Auch der Rest des Ermittlerteams und die Nebendarsteller sind gut getroffen.

Nele Bruun baut recht schnell Spannung auf und hält sie auch bis zum Ende aufrecht. Es gibt Verdächtige, aber immer wieder baut die Autorin Wendungen ein und man ist wieder genauso schlau wie vorher.
Der Schreibstil von Nele Bruun ist flüssig, gut verständlich und vor allem fesselnd. Ich habe das Buch an 2 Abenden gelesen, da ich es kaum aus der Hand legen konnte.

„Schweden Rache“ ist ein spannender Krimi mit großartigen Protagonisten und schönem Setting, genau nach meinem Geschmack.

Aller Taten Anfang

Bettina Reimann
Kriminalroman
333 Seiten
erschienen im Selfpublishing
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Bettina Reimann für das Rezensionsexemplar

Spannender und unterhaltsamer Regionalkrimi

Klappentext:
Peer-Adam Prentzel ist tot. Der Literaturpreisträger, dessen Karriere einst am Alkohol scheiterte, verdingte sich kurz vor seinem Tod als Ghostwriter für Biografien. Zugleich hat er endlich einen neuen Roman fertiggestellt, um den sich zwei Verlage reißen. Steht sein Tod mit der persönlichen Rivalität zweier exzentrischer Verleger-Persönlichkeiten in Verbindung? Oder verbirgt sich die Lösung des Falles in der Biografie der ehemaligen Rennfahrerin Anneliese Schlobohm, seinem letzten – unvollendeten – Manuskript? Will jemand verhindern, dass ein tödliches Geheimnis ans Licht kommt? Journalistin Flora Kamphusen und ihr Großvater Carsten Blume, Kriminalhauptkommissar im Ruhestand, ermitteln zwischen Verden, dem Aller-Leine-Tal, Hannover und Braunschweig parallel zur Polizei – und das wird gefährlicher, je näher sie der Lösung kommen.

„Aller Taten Anfang“ ist der 4. Band der „Aller-Reihe“ von Bettina Reimann.

Der Literaturpreisträger und später unter einer Schreibblockade leidende Autor Peer-Adam Prentzel ist tot. Selbstmord, Unfall oder Mord? Die aus den vorherigen Krimis bekannte Kommissarin Grit Heinecke ermittelt.
Aber auch die Familie Kamphusen/Blume ist wieder involviert. Dora Prentzel, die Tante des ums Leben gekommenen, hat früher für die Familie gearbeitet und ist so etwas wie ein Familienmitglied. Sie sucht Hilfe bei Carsten, zumal er mit der Tochter von Dora verbandelt ist.
Der Autor Peer-Adam Prentzel hat wohl endlich einen neuen Roman geschrieben, der vor der Veröffentlichung steht. Zwei Verleger streiten sich um das Werk. Für die Rennfahrerin Anneliese Schlobohm hat Prentzel an einer Biografie gearbeitet. Doch sie ist vor 5 Jahren verschwunden und ihre Überreste wurden vor kurzem gefunden.
Die Journalistin Flora Kamphusen und Enkelin von Carsten Blume soll die Biografie weiterschreiben. Floras kriminalistisches Gespür ist geweckt und sie sucht in den Aufzeichnungen der Biografie nach einem Motiv. Aber auch die zwei Verleger, die Gast im Hotel der Eltern sind, hat sie im Visier. Auch ihre Mutter, die zu den Freizeitermittlern gehört wird neugierig. Carsten wird somit wieder einmal in einen Fall reingezogen, in dem er gar nicht ermitteln will. Viel lieber möchte er sich um die Beziehung mit Marlies kümmern.

Bettina Reimann hat den Kriminalfall intelligent gestrickt. Es macht Spaß die Ermittler im schönen Aller-Leine Tal zu begleiten. Die Charaktere sind gut gezeichnet und lebendig. Carsten Blume und seine Familie sind sehr sympathisch. Die Tochter Anna betreibt mit ihrem Mann auf dem Gutshof ein Restaurant, so gibt es in diesem Krimi immer etwas feines zu Essen. Man sollte also nicht mit leerem Magen lesen. Die Ermittlungen, in die sich Enkelin Flora mehr einmischt als sie sollte, sind spannend. Es gibt verschiedene Personen, die man verdächtigen könnte.

Bettina Reimann hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Sie baut gleich am Anfang Spannung auf, die sie mit einer feinen Prise Humor würzt.
Zwischendurch der eigentlichen Geschichte, gibt es immer wieder Auszüge aus der Biografie von Anneliese Schlobohm zu lesen.

„Aller Taten Anfang“ ist ein Regionalkrimi der mir außerordentlich gut gefallen hat. Im Nachwort schreibt Bettina Reimann, dass ihre Ermittler zumindest eine längere Pause brauchen. Wenn ich einen Wunsch äußern darf, dann das es nur eine Pause ist. Die sei der Familie Kamphusen/Blume gegönnt.

Das Zeichen des Fremden

David Lagercrantz
Thriller
414 Seiten
Übersetzt aus dem Schwedischen von Susanne Dahmann
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender 3. Band

Klappentext:
Hans Rekke und Micaela Vargas haben einige Fälle gemeinsam gelöst. Doch nun kämpft der geniale Psychologe mit seinem eigenen psychischen Zustand, und Vargas hat Geheimnisse vor ihm. Da taucht spontan ein spanischer Polizeikollege bei Rekke zu Besuch auf. Er ist überzeugt, einem Serienmörder auf der Spur zu sein. Ein seit 1988 ungelöster Mord an einer Studentin weist erschreckende Parallelen zu anderen Fällen auf: Die Körper der Opfer sind mit Zeichen versehen, die scheinbar eine Reihenfolge ergeben. Rekke und Vargas nehmen die Ermittlungen auf, denn die Spur führt in die Literaturszene Stockholms, wo tiefe Abgründe und Lügen auf sie warten.

„Das Zeichen des Fremden“ ist der 3. Band der Rekke-Vargas-Trilogie von David Lagercrantz.

Bekannt wurde der Autor durch die Fortsetzung der Millennium Reihe.
Jetzt veröffentlicht der Autor seine erste eigene Thriller Reihe.
Hierfür hat David Lagercrantz interessante Protagonisten geschaffen und spannende Plot entworfen.

Die Polizistin Micaela Vargas ist ein vielversprechendes Talent und hat ihre ersten Fälle erfolgreich gelöst.
Sie ist als Kind chilenischer Einwanderer im selben Problemviertel aufgewachsen.
Micaela ist eine engagierte Polizistin, hat aber einen Bruder der auf der anderen Seite des Gesetztes steht.

Der Psychologe Hans Rekke ist ein Genie was Verhörmethoden angeht.
Er ist der Sohn einer reichen Reederfamilie, Philosoph und musikalisch hochbegabt.
Rekke lebt in einer Villa in einem besseren Viertel. Nachdem er mit Vargas erfolgreich Fälle gelöst hat, kämpft er mit seiner eigenen Psyche.

Man sieht die beiden Hauptfiguren sind recht unterschiedlich, doch beides interessante und sympathische Charaktere.

Obwohl Hans Rekke eine Auszeit wollte, hängt er wieder zusammen mit Vargas in einem Fall. Ein spanischer Polizist ist überzeugt einem Serienmörder auf der Spur zu sein. Ein neuer Mord zeigt Parallelen zu einem alten Fall aus dem Jahre 1988 auf. Merkwürdige Zeichen werden auf den Opfern hinterlassen, die zusammengefasst eine Reihenfolge bilden.

Die Geschichte hat zwei Handlungsstränge, einmal die aktuellen Ermittlungen und dann geht es zurück in das Jahr 1988 zu dem alten ungelösten Fall.

Die Handlungsstränge laufen nebeneinander und nähern sich Stück für Stück einander an bis sie am Ende ganz miteinander verknüpft werden.
Die Handlung wird sehr spannend und mit einem ordentlichen Tempo erzählt.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und gestaltet sich dadurch recht facettenreich.

Der Schreibstil von David Lagercrantz ist fesselnd, flüssig und gut verständlich.

Mit „Das Zeichen des Fremden“ hat David Lagercrantz mich auch mit seinem 3. Band überzeugt.

Ich bin gespannt, was es von David Lagercrantz in Zukunft zu lesen gibt.

Sein Wille geschehe

Andrew Bridgeman
Thriller
475 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Übersetzt aus dem amerikanischen Englisch von Irene Eisenhut
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Intrigen und Verschwörungen

Klappentext:
Fünf Tage vor der Amtseinführung des neuen Präsidenten hat das FBI einen zwanzig Jahre alten Cold Case gelöst: Ben Danvers ganzes Leben wird auf den Kopf gestellt, als die junge Special Agent Emma Noble ihm mitteilt, dass er das Opfer der berüchtigtsten Entführung des vergangenen Jahrhunderts ist. Seine leibliche Mutter ist die noch zu vereidigende Vizepräsidentin der USA. Betäubt von der Erkenntnis, dass sein ganzes Leben eine Lüge ist, flieht Ben aus dem Rampenlicht von D.C. und sucht nach Antworten. Gemeinsam mit Emma entdeckt er einen brutalen Kult, der sich seit zwei Jahrzehnten darauf vorbereitet, eine tödliche Prophezeiung zu erfüllen und sich schon lange in die dunkelsten Korridore der Macht eingeschlichen hat.

„Sein Wille geschehe“ ist ein starker Debütroman von Andrew Bridgeman.

Der Autor öffnet zu Beginn zwei Handlungsstränge, die mich zu Anfang etwas verwirrt haben. Nach und nach bekommt man eine Übersicht der Ausmaße. Andrew Bridgeman hält die einzelnen Fäden fest in der Hand und es geht auf der Strecke kein Faden verloren. Alle werden bis zum Ende weitergeführt und aufgelöst.

Die Protagonisten sind gut beschrieben. Special Agent Emma Noble hat ihren ersten Tag beim FBI. Sie ist eine sehr engagierte und mutige Frau. Sie wird Special Agent Briar Metcalf zur Seite gestellt. Der erste Fall an dem Emma Noble mitwirken darf ist einen zwanzig Jahre alten Cold Case. Damals wurden die Zwillinge der Familie Hancock entführt. Bis heute gab es keine Spur. Durch einen DNA-Test wurde jetzt einer der Zwillinge identifiziert. Es ist Ben Danvers der sich plötzlich seiner leiblichen Mutter gegenüber sieht. Noch dazu ist seine Mutter die künftige Vizepräsidentin der USA.
Ein Katz und Maus-Spiel beginnt. Intrigen, Lügen, Verschwörungen wechseln sich ab.
Man kann Gut und Böse nicht mehr unterscheiden. Manch ein sympathischer Charakter wird zum Verräter.

Andrew Bridgeman lässt in seinem Thriller schnell Spannung aufkommen und hält sie auch bis zum Ende aufrecht.
Es gibt viele Verdächtige und die führen bis in die höchsten Kreise. Was vor 20 Jahren begann, soll jetzt ein grausames Ende nehmen.
Langsam nähern sich die beiden Erzählstränge an, das wahre Ausmaße kann man allerdings kaum ahnen.

„Sein Wille geschehe“ ist ein starker Debütroman. Ich hoffe, noch viel von Andrew Bridgeman lesen zu dürfen.

Das Nest

Sophie Morton-Thomas
Thriller
304 Seiten
Übersetzt aus dem Englischen von Lea Dunkel
erschienen im Pendragon Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an NetGalley für das Rezensionsexemplar

Familiendrama

Klappentext:
An einem einsamen englischen Küstenort, wo das Marschland auf den Ozean trifft, wo Vögel die bessere Gesellschaft sind, lebt Fran eine ereignislose Routine. Sich um den Campingplatz kümmern, ihren Sohn von der Schule abholen, Abendessen kochen. Freude findet sie nur an den verschiedenen Vogelarten, die sie am Strand beobachten kann. Doch Frans stilles Leben wird plötzlich erschüttert, als die Lehrerin ihres Sohnes verschwindet und Roma in der Nachbarschaft ihr Lager aufschlagen. Zwischen Gerüchten und Anschuldigungen kommen Geheimnisse ans Licht, denen Fran verzweifelt zu entfliehen versucht. Als die Lehrerin tot aufgefunden wird, droht alles auseinanderzubrechen.

„Das Nest“ von Sophie Morton-Thomas ist ein Thriller mit einer düsteren Atmosphäre.

Im Mittelpunkt steht Fran, sie lebt mit ihrem Mann Dom und ihrem Sohn Bruno an der englischen Küste. Dort betreibt Fran einen Wohnwagenpark. Fran hält die Anlage in Ordnung und betreut die Gäste. Jetzt im Winter kommen keine Gäste und sie hat Zeit sich ihrer Leidenschaft, der Vogelbeobachtung hinzugeben.
Doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Brunos Lehrerin verschwindet und eine Gemeinschaft von Roma schlägt ihr Lager auf.

Sophie Morton-Thomas erzählt die Geschichte in einem ruhigen Stil. Doch die Spannung ist ständig greifbar.

Sophie Morton-Thomas beschreibt die schöne Landschaft so, dass man sich alles gut vorstellen kann.

Die Charaktere werden genau beschrieben und man erlebt beim Lesen eine Veränderung, die in ihnen vorgeht. Besonders bei Fran. Ist das zu spüren. Eigentlich habe ich sie als sympathische Frau gesehen, die ihre Familie umsorgt und den Wohnwagenpark verwaltet. Doch sie entpuppt sich als eine Frau, die ihre Familie gar nicht so liebt.

Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Einmal erzählt Fran und einmal Tad, einer der Roma, die sich in der Nähe niedergelassen haben.

„Das Nest“ ist ein ruhiger, aber doch Spannender Thriller, der mit der Psyche der Leser*innen spielt.

Die Wildnis

Sarah Pearse
Thriller
473 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Übersetzt aus dem Englischen von Thomas Bauer
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar

Suche nach einer Vermissten in atemberaubender Landschaft

Klappentext:
Atemberaubende Berge, unberührte Wälder, die Stille der Natur. Detective Elin Warner unternimmt einen Hiking-Trip in einen portugiesischen Nationalpark, um sich in der Einsamkeit von den schrecklichen Ereignissen der letzten Zeit zu erholen. Es ist ein Ort zum Auftanken. Oder um spurlos zu verschwinden. Denn in dem Park wird eine Backpackerin vermisst. Als Elin von dem Fall erfährt und eine mysteriöse Landkarte entdeckt, die die junge Frau zurückließ, geht sie auf die Suche. Doch in der Gemeinschaft aus Fremden im abgelegenen Camp des Parks stößt sie auf eine Mauer des Schweigens. Fieberhaft versucht Elin, die Hinweise zu entschlüsseln und die Vermisste zu finden. Doch schon bald wird die Wildnis zur tödlichen Bedrohung und Elin zur Gejagten.

„Die Wildnis ist der 3. Band der Reihe „Ein Fall für Elin Warner“ von Sarah Pearse.

Elin Warner ist mir aus den vorherigen Bänden schon gut bekannt und ich finde sie sehr sympathisch. Von diesen Fällen und der Trennung von ihrem Partner möchte Elin jetzt etwas Ruhe finden. So sucht sie zusammen mit ihrem Bruder Isaak Erholung im portugiesischen Nationalpark, mit seinen Bergen und unberührten Wäldern.
Außer ihnen gibt es noch ein Geschwisterpaar, nämlich Kier und Penn im Nationalpark.
Die Idylle wird gestört, als Elin von einer vermissten Backpackerin erfährt. Schnell stellt sich heraus, dass die Vermisste Kier ist.

Sarah Pearse beginnt die Geschichte erst einmal ganz ruhig. Die Leser*innen können die schöne Landschaft und die Idylle des Nationalparks genießen. Beim Lesen habe ich richtig Fernweh bekommen.
Doch mit dem Verschwinden der Frau setzt die Spannung ein und das Tempo zieht ein wenig an.

Die Autorin beschreibt ihre Charaktere gut und lässt sie lebendig wirken.
Die Geschichte wird aus 2 Perspektiven erzählt. Einmal in der Gegenwart ist es Elin, die erzählt, dann gibt es Rückblenden in das Jahr 2018 und die werden aus der Sicht von Kier erzählt. Somit lernt man auch Kier gut kennen und kommt langsam hinter das Geheimnis des Verschwindens.

Sarah Pearse hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil.
Mich hat der Thriller „Dier Wildnis“ gut unterhalten und ich wünsche mir noch viele weitere Bücher von Sarah Pearse.

Pretty Perfect: Die perfekte Hochzeit, der perfekte Mord

Ally Condie
Thriller
413 Seiten
erschienen im Rowohlt Verlag
Meine Bewertung:
3 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Konnte mich nicht richtig überzeugen

Klappentext:
Weißer Sand, türkises Meer, kühle Drinks: Die schmale Brücke, die Ellery zum Luxushotel Broken Point bringt, führt direkt ins Paradies. Hier scheint alles perfekt. Eine schillernde Hochzeitsgesellschaft nimmt das Gelände ein, die Erwartung einer echten Traumhochzeit liegt in der Luft. Und Ellery spürt eine Verbindung zur Braut Olivia, die ebenfalls nicht ganz ins Paradies zu passen scheint.
Doch dann zieht ein Unwetter auf, bald stürzt Regen auf das Hotel nieder, Donner zerreißt die Luft. In der Hochzeitsnacht findet Ellery im Pool eine Leiche. Als der Tag anbricht, ist nichts wie zuvor. Durch das Unwetter wurde die Brücke schwer beschädigt. Die Hotelgäste sind gefangen. Schnell kippt die Hochzeitsstimmung in etwas Düsteres, Unberechenbares. Dann liegt am Fuß der Klippen eine zweite Leiche. Niemandem ist zu trauen. Und plötzlich ist Olivia verschwunden.

„Pretty „Perfect“ von Ally Condie ist ein Thriller mit einem spannenden Plot, der mich aber nicht ganz überzeugen konnte.

Ellery nimmt sich eine Auszeit und möchte sich im Luxusresort Broken Point erholen. Im Hotel findet eine große Hochzeit statt. Es scheint alles perfekt, das wahre Paradies. Doch es ziehen dunkle Wolken auf, ein Unwetter ist die Brücke, die zum Resort führt, zerstört, die Gäste können die Hotelanlage nicht verlassen und im Pool liegt eine Leiche.

Der Plot klingt spannend und vielversprechend. Allerdings habe ich schon eine Reihe Thriller in dieser Art gelesen, es ist also nichts neues.

Ally Condie beschreibt das Resort und die Hochzeitsgesellschaft sehr anschaulich. Mir hat die Atmosphäre in diesem Luxurösen Hotel mit all den Kunstobjekten gut gefallen.
Mit eintretendem Unwetter wird die Atmosphäre düster und geheimnisvoll.
Auch die Charaktere wurden vom äußeren gut beschrieben, die einzelnen Eigenschaften der Protagonisten haben mir gefehlt und so habe ich keinen Zugang zu ihnen gefunden.

Die Geschichte schreitet etwas zu langsam voran, so, dass keine richtige Spannung entsteht. Auch das Ende ist war recht konstruiert und hat mich nicht zufriedengestellt.

„Pretty „Perfect“ ist ein Thriller, der sein Potential nicht ausgefüllt hat.