#MS-Das kriegen wir wieder weg

Jasminka Vuković
Biografischer Roman
erschienen im Selfpublishing
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Jasminka Vuković für das Rezensionsexemplar

Ein berührendes Buch und ein Mutmacher für Betroffene

Mia studiert Tiermedizin. Plötzlich kann sie das Skalpell nicht mehr halten.
Die erste Diagnose ist Stress.
Doch die Symptome manifestieren sich.
In der Notaufnahme ergibt eine Untersuchung eine nicht erwartete und schreckliche Diagnose.
MS! Unheilbar!
Mia führt ihr Leben weiter. Studiert, reist nach London, verliebt sich in einen Sportstudenten.
Dann fängt es an Mia schlechter zu gehen. Medikamente schlagen nicht an. Mia wird ein Pflegefall.
Im Rollstuhl sitzend ist Mia auf die Hilfe anderer angewiesen.
Immer an ihrer Seite ihre Mutter.
Sie gibt die Hoffnung auf eine Besserung nicht auf. Begleitet Mia zu allen Therapien, sucht immer nach neuen Denkanstößen.

#MS-das kriegen wir wieder weg ist eine biografische Erzählung von Jasminka Vuković.
Das Buch erzählt die Geschichte ihrer Tochter Mia von den ersten Symptomen bis zur endgültigen Diagnose und darüber hinaus.
Es ist eine Geschichte voller Liebe und Hoffnung.
Es ist aber auch eine Geschichte voller Verzweiflung.

Jasminka ist immer für ihre Tochter da. Versucht ihr immer Hoffnung und Zuversicht zu geben und vor allem die Kraft die Mia benötigt um aus ihrem Teufelskreis wieder herauszukommen.
Immer wieder gibt es Hoffnung und immer wieder kommen Rückschläge.
Viele Freunde und Bekannte ziehen sich zurück.
Viele Menschen wissen nicht wie sie mit dem Schicksal anderer umgehen sollen.

Jasminka Vuković hat sich zu diesem Buch entschlossen, weil ihr genau so etwas ihr gefehlt hat.
Von einem betroffenen Menschen zu hören oder zu lesen.
So erzählt Jasminka auch ungeschönt und schonungslos die Geschichte ihrer Tochter Mia.
Den man muss der Wahrheit ins Auge sehen um dagegen anzukämpfen.

Mich hat das Buch sehr berührt und betroffen gemacht.
Ich bewundere Mia und Jasminka für ihre Stärke und ihren Mut.
Ich denke das Buch wird vielen Betroffenen und ihren Angehörigen Mut machen, die Krankheit in Angriff zu nehmen.

Die Liebenden von Bloomsbury-Virginia und die neue Welt

Stefanie H. Martin
Biografischer Roman
erschienen im Aufbau Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar

Gelungener Auftakt einer interessanten Saga

Covertext:

London, 1903. Während ihre Schwester Vanessa Kunst studieren möchte, will die hochintelligente Virginia nur eines: schreiben – und zwar in einer neuen Form, der modernen Welt angemessen. Mit ihren Brüdern gründen sie eine Wohngemeinschaft in Bloomsbury, die schon bald zum Hort geistiger Freiheit und Inspiration wird. Doch die Gesellschaft ihrer Zeit sieht für unverheiratete Frauen kein Leben in Freiheit vor, und immer wieder verlangt man von Virginia, sich einen Ehemann zu suchen …

„Die Liebenden von Bloomsbury – Virginia und die neue Zeit“ ist der Auftakt der Bloomsbury-Saga von Stefanie H. Martin.

Im Mittelpunkt stehen Virginia und ihre Schwester Vanessa.
Es ist eine Zeit in der Frauen noch wenig Rechte eingeräumt werden.
Alleine eine Wohnung beziehen ist undenkbar.
So ziehen Virginia und Vanessa, nach dem Tod ihres Vaters zusammen mit ihren Brüdern nach Bloomsbury.
Dort findet sich schnell die Bloomsbury Group zusammen.
Junge Menschen die über die Zeit und die nötigen Veränderungen philosophieren.
Sie möchten die Ketten die ihnen durch ihre Erziehung und durch die Politik auferlegt wurden sprengen.
Sie möchten frei Leben und Lieben, mehr Rechte für sich in Anspruch nehmen.
Aus den Mitgliedern der Gruppe gingen einige Literaten und bildende Künstler hervor.

Virginia ist eine sehr intelligente und feinfühlige junge Frau.
Sie hängt oft ihren Gedanken nach und hat auch manchmal depressive Phasen.
Gleichzeitig verfügt Virginia über eine Fantasie die sie beflügelt.
Virginia hat eine Abneigung gegen eine Beziehung zu Männern, was nicht heißt, dass sie nicht mit den Mitgliedern der Bloomsbury Group ein freundschaftliches Verhältnis führt.
Diese Abneigung verdankt sie ihrem Halbbruder Georg und dessen Missbrauch.
Zu ihrer Schwester Vanessa hat sie ein sehr enges Verhältnis.
Die Beiden brauchen sich gegenseitig. Sie sind wie zwei Magnete, sie ziehen sich an, stoßen sich aber auch ab.
Virginia verdiente ihr Geld mit schreiben, sie schreibt Artikel und Essays.
Ihr Schwager Clive Bell ermutigt sie zu ihrem ersten Roman.

Mit ihrem biografischen Roman „Die Liebenden von Bloomsbury – Virginia und die neue Zeit“ gibt Stefanie H. Martin ihren LeserInnen eine tiefen Einblick in das Leben von Virginia Woolf.
Vieles war mir bisher unbekannt und so habe ich mit großem Interesse und mit Spannung dieses Buch gelesen.
Auch die Zeit der Handlung und die politischen Gegebenheiten werden von der Autorin gut eingefangen.
Dazu kommt der gut verständliche und unterhaltsame Schreibstil der das Lesen sehr angenehm macht.

Dem Roman muss eine große Recherchearbeit vorausgegangen sein.
Außer dem Leben von Virginia Woolf wird den LeserInnen auch Vanessa und die Mitglieder der Bloomsbory Group näher gebracht.
In einem Roman ist aber auch immer einiges an Fiktion enthalten.
Nicht jede Begegnung, nicht jedes Detail ist überliefert.
Stefanie H. Martin verknüpft in ihrem Roman Realität und Fiktion gekonnt zu einem großen Ganzen.
Ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Band
„Die Liebenden von Bloomsbury – Vanessa und die Kunst des Lebens“ der im Dezember erscheinen soll.

Fräulein Stinnes und die Reise um die Welt

Lina Jansen
Romanbiografie
erschienen im Blanvalet Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannende Geschichte über eine starke Frau

Clärenore Stinnes bricht am 25. Mai 1927 auf um mit dem Auto die Welt zu umrunden.
Clärenore weiß nicht was auf sie zukommt, doch sie will der Welt beweisen, dass auch eine Frau zu einem solchen Abenteuer fähig ist.
Mit dabei sind 2 Techniker, ein Fotograf und ihr Hund.
Ihre Route ist gefährlich. Es geht durch Syrien, über den zugefrorenen Baikalsee, durch die Wüste Gobi und über die Anden.
Die Reise wird zur größten Herausforderung in Clärenores Leben werden.
Doch die Reise ist nicht nur ein großes Abenteuer für Clärenore Stinnes, sie findet auch den Mann der sie ihr restliches Leben begleiten wird.

„Fräulein Stinnes und die Reise um die Welt“ ist eine spannende Romanbiografie von Lina Jansen und erzählte von der Weltumrundung der Clärenore Stinnes.
Bei Lina Jansen hantelt es sich um die bekannte Autorin Beate Maly,
die mich schon mit einigen Historischen Romanen begeistert hat.

Clärenore Stinnes war gerade einmal 24 Jahre als sie das erste Mal an einem Autorennen teilnahm.
Schnell wurde sie zur erfolgreichsten Rennfahrerin von Europa.
1927 startete sie zu einer Weltumrundung mit dem Auto.
Zwei Techniker, ein Fotograf und ihr Hund begleiteten sie auf der abenteuerlichen Reise.
Von den meisten wurde sie nur belächelt. Hohn und Spot waren ihr sicher.
Doch Clärenore wollte sich nicht mit der zugedachten Frauenrolle abfinden.
Sie wollte der Welt beweisen, zu was eine Frau alles fähig ist.
So startete sie zu dem größten Abenteuer das eine Frau bisher erlebt hatte.

Lina Jansen hat einen recht intensiven Schreibstil.
Manchmal kam es mir fast so vor als wäre ich bei der Reise dabei.

Die Autorin lässt ihre LeserInnen an einem großen Abenteuer teilhaben.
Es geht durch unbekannte Länder und durch unwegsames Gelände.
Die Autorin beschreibt sehr authentisch wie Clärenore und ihre Begleiter sich immer wieder auf fremde Kulturen einlassen müssen.
Es wird auch deutlich, dass es gar nicht so einfach ist, wenn 4 Menschen 2 Jahre lang auf engstem Raum miteinander leben müssen. Ja sich bedingungslos aufeinander verlassen müssen.
Dabei findet Clärenore aber auch den Mann ihres Lebens.

Die Romanbiografie ist gut und authentisch erzählt.
Lina Jansen hat für ihrer Recherche auf das Reisetagebuch „Im Auto durch zwei Welten“ zurückgegriffen.
Ich glaube dieses Buch werde ich auch noch lesen.

„Fräulein Stinnes und die Reise um die Welt“ hat mir wunderschöne Lesestunden beschert.

Die Zwischengängerin

Thomas Brunnschweiler
Biografischer Roman
erschienen im Münster Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Münster Verlag für das Rezensionsexemplar

Aus dem Leben einer großen Kämpferin für Gerechtigkeit

Covertext

Unter dem Namen Caroline Weldon wurde Susanna Carolina Faesch in den USA bekannt als Kämpferin für die Rechte der Native Americans und als Beraterin und Sekretärin von Sitting Bull. Der europäischen und Schweizer Geschichtsschreibung entging diese Pionierin bisher völlig. «Die Zwischengängerin» ist ein historischbiografischer Roman, der sich – wo immer möglich – an die Quellen hält. Die nicht dokumentierten Zeiten sind in erfundenen, aber zeitlich plausiblen Episoden und Begegnungen mit oft historisch fassbaren Personen erzählt. Das Schicksal von Caroline ist eingepasst in die historischen Geschehnisse ihrer Lebenszeit.

„Die Zwischengängerin“ ist eine Mischung aus Biografie und Roman von Thomas Brunnschweiler.

Das Buch erzählt das Leben von Susanna Carolina Faesch die später als Caroline Weldon in den USA bekannt wurde.
Es beginnt in der Schweiz mit Carolines Kindheit.
1852 wanderte sie mit ihrer Mutter nach Amerika aus.
Die Überfahrt war alles andere als angenehm.
Die Fahrt mit dem Schiff nach New York dauerte 43 Tage und Alleinreisende Frauen waren nicht selten Opfer von sexuellen Übergriffen.
In New York angekommen war Caroline überwältigt und beeindruckt von der Stadt.
Caroline war sehr wissbegierig.
Sie interessierte sich sehr für das Land, für die Sklaverei und die Ureinwohner Nordamerikas.
Caroline kämpft gegen die Enteignung der Sioux-Reservate, sie lernt Sitting Bull kennen und wird seine Beraterin.

Der Autor erzählt aus dem Leben einer großen Frau, ja ich möchte sie schon Heldin nennen.
Mir war Caroline Weldon bisher unbekannt, dabei war sie eine starke, mutige und interessante Frau.
Sie hat sich für die Native Americans eingesetzt in einer Art wie ich es noch nie gehört oder gelesen habe.

Dank der intensiven Recherche des Autors erfahren die LeserInnen viel über das Leben der Nordamerikanischen Ureinwohner und von der Unterdrückung des Volkes.

Thomas Brunnschweiler hat einen fesselnden Erzählstil.
Man muss sich schon etwas Zeit für dieses Buch nehmen, es liest sich natürlich nicht so einfach wie ein Roman. Ich habe das Buch immer wieder unterbrochen da meine Neugierde mich an den PC getrieben hat um das Thema zu vertiefen.
Die Erzählung ist äußerst interessant und es lohnt sich, sich die benötigte Zeit zu nehmen.
Im Covertext heißt es, der Autor hat sich eng an die Überlieferungen gehalten. Nicht dokumentierte Zeiten mussten seiner Fantasie entspringen.
Mir ist es bei diesem Buch nicht möglich Reales und Fiktion zu trennen so toll hat Thomas Brunnschweiler beides miteinander verknüpft.

Ein großes Buch das zwischen den Genre Historischer Roman und Biografie angesiedelt ist.