Steve Jobs Inspired Inner Genius, Band 2

Stefanie Willis / Dania Nava
Kinderbuch
Altersempfehlung ab 5 Jahre
erschienen bei Inspired Inner Genius
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Inspired Inner Genius für das Rezensionsexemplar

Auch Kinder lieben interessante Persönlichkeiten

Inspired Inner Genius möchte mit seiner Buchreihe schon kleinen Kindern den Zugang zu Biografien berühmter Persönlichkeiten ermöglichen.
Alleine für diese Idee verdient der Verlag schon 5 Sterne.

Nachdem das erste Buch in der Reihe Albert Einstein gewidmet war folgt jetzt im zweiten Band Steve Jobs.
Gerade in der heutigen, digitalen Zeit, wo der Umgang mit PC und Smartphone bei den Kindern zum Alltag gehört ist es bestimmt spannend der Werdegang von Steve Jobs zu verfolgen.
Schon als Kind war Steve sehr kreativ und neugierig.
Sein Vater hat ihm in der Garage viel über Elektronik beigebracht. Das hat ihn immer begleitet und was aus ihm wurde ist ja (fast) jedem bekannt.

Kindgerecht und mit vielen Bildern versehen wird den Kindern erzählt wie aus einem intelligenten, neugierigen und erfindungsreichen Jungen einer der erfolgreichsten Männer der heutigen Zeit wurde.

Die Texte sind kurz und gut zu verstehen. Schwierige Begriffe werden am Ende in einem Glossar erläutert.
Total begeistert hat mich die Idee mit dem Musen Museum am Ende.
Mittlerweile sind hier zwei Bild sichtbar und es werden bestimmt noch einige folgen.

Empfohlen wird das Buch ab 5 Jahren. Hier denke ich allerdings, dass es noch etwas früh ist. Die Kinder sollten vielleicht schon in der 1. Klasse sein.
Schön ist natürlich wenn ein Elternteil das Buch zusammen mit dem Kind liest. Es werden sich viele Gesprächsthemen ergeben die für das Kind und auch die Eltern inspirierend sein werden.

Die Verwegene

Charlotte Leonard
Historischer Roman
erschienen im Aufbau Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an Christiane Lind und an den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar.

Eine Hommage an eine (fast) vergessene großartige Frau

Die schöne und intelligente Hedy Lamarr ist eine gefeierte Schauspielerin als sie den Waffenfabrikant Fritz Meindl heiratet.
In der Ehe ist Hedy unglücklich. Fritz Meindl ist ein wahrer Tyrann.
So wagt Hedy mit nur ein paar Schmuckstücken im Gepäck die Flucht über den Atlantik.
In Hollywood wird sie von MGM unter Vertrag genommen.
Schnell gilt sie als Stilikone und schönste Frau in der Filmbranche.
Die Schreckensnachrichten aus Europa lassen Hedy nicht zur Ruhe kommen. So entschließt sie sich, der Erfinderin in ihr mehr Raum zu geben und Amerika zu unterstützen den grausamen Krieg zu beenden.

Mit ihrem Roman „Die Verwegene“ hat Charlotte Leonard der Schauspielerin und Erfinderin Hedy Lamarr ein Denkmal gesetzt.
Hinter dem Pseudonym verbirgt sich die erfolgreiche Autorin Christiane Lind, die mich schon mit einigen ihrer Romane begeistert hat.
So hatte ich natürlich auch große Erwartungen an dieses Buch die auch voll und ganz erfüllt wurden.

Der Name Hedy Lamarr ist mir zwar bekannt, ich wusste allerdings nicht welch eine großartige Frau dahinter steckt.
Ich glaube die eigentliche Person wurde immer verkannt.
Man hat sie als die schönste Frau der Filmbranche in diverse Rollen gepresst die ihr nur halbwegs gerecht wurden.
Auch der Blick hinter die Kulissen von Hollywood ist interessant. Man stellt fest es ist alles mehr Schein als Sein.

Was ich so gar nicht wusste ist, dass Hedy Lamarr auch eine Erfinderin war.
Zusammen Georg Antheil entwickelt sie das Frequenzsprungverfahren, mit dem man Torpedos störungsfreier steuern kann. Was für eine großartige Frau!

Charlotte Leonard hat in ihrem Roman Hedy Lamarr zum Leben erweckt.
Ich konnte mir sehr schnell ein Bild von der Frau machen und erleben wer wirklich hinter dem Namen Hedy Lamarr steckt.
Eine erfolgreiche, intelligente und herzliche Frau die zwar für ihre Erfolge und ihre Schönheit gefeiert wurde, der die Öffentlichkeit aber nie gerecht wurde. Keiner hat die Wahre Hedy Lamarr gesehen.

Um so dankbarer bin ich der Autorin, dass ich die echte Hedy kennenlernen durfte.

Mit ihrem fesselnden und mitreisenden Schreibstil hat es Charlotte Leonard
geschafft mich in einen wahren Leserausch zu versetzten.
Schnell hatte ich meine eigenen Bilder im Kopf und konnte das Buch nicht mehr aus den Händen legen.
Das Jahr ist noch Jung und schon habe ich das erste Highlight in Händen gehalten.
Vielen Dank dafür.

Der Herzgräber

Jen Williams
Thriller
erschienen im S. Fischer Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den S. Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar.

spannend, mysteriös und zum Teil gruslig

Heather Evans Mutter hat Selbstmord begangen.
Jetzt findet Heather im Nachlass ihrer Mutter Briefe des Serienmörders Michael Reave.
Der Serienmörder hat Frauen auf bestialische Art getötet und sitzt seit 20 Jahren im Gefängnis.
Jetzt ist wieder eine Frau ermordet worden. Die Leiche ist in einem ausgehöhlten Baumstumpf versteckt.
Das Herz wurde herausgerissenen und Blumen an die Stelle gesteckt.
Genau die Handschrift von Michael Reave.
Und es bleibt nicht bei dieser einen Frauenleiche.
Heather ist Journalistin und entscheidet zusammen mit dem Ermittler Detective Ben Parker, dass sie Micharel Reave im Gefängnis einen Besuch abstattet.
Heather möchte wissen woher er ihre Mutter kennt und ob er von den Selbstmordabsichten wusste und natürlich auch Fragen über die neuen Frauenmorde.
Noch ahnt Heather nicht in welche Gefahr sie sich begibt.

„Der Herzgräber“ ist der erste Thriller der preisgekrönten Autorin Jen Williams.
Ich fand diesen Thriller überaus spannend, ja manchmal sogar richtig gruslig.

Die Geschichte hat zwei Zeitebenen.
In der Gegenwart kümmert sich die Journalistin Heather, nach dem Selbstmord ihrer Mutter um die Haushaltsauflösung. Dabei entdeckt sie mysteriöse Briefe eines Serienmörders.
Nachdem Frauen wieder auf die gleiche Weise getötet werden beschließt sie sich mit dem Serienmörder, der seit 20 Jahren im Gefängnis sitzt Kontakt aufzunehmen.
Hier ergeben sich spannende und mysteriöse Gespräche.

Das führt in die zweite Zeitebene, die Vergangenheit.
Hier erfahren die LeserInnen wie Michael Reave zum Serienmörder wurde.
Diese Abschnitte sind schwer zu lesen und ich musste das Buch immer wieder einmal beiseite legen um mich wieder zu erden.
Die wichtigste Rolle für mich spielte die Vergangenheit.
Hier tun sich wahre Abgründe auf.
Auch in der Gegenwart sind viele Dinge äußerst mysteriös. Heather hat immer wieder das Gefühl, dass jemand im Haus ihrer Mutter war.

Die Atmosphäre in diesem Thriller ist recht dunkel. Das Gefühl, dass ich beim lesen hatte war oft beklemmend.
Trotzdem musste ich immer weiter lesen, auch wenn ich manchmal eine kleine Pause einlegen musste.
Ich wollte wissen was als nächstes passiert.

Jen Williams hält die Spannung über das gesamte Buch. Die Stimmung passt zur Story.
Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich.

„Der Herzgräber“ ist für mich eine Mischung aus Thriller und Mystery mit Gruselelementen.
All das verbindet die Autorin gekonnt.

Ich würde mich freuen noch einmal einen Thriller der Autorin lesen zu dürfen.

Regionale Kochschule mit Rabauke und Biene

Anna Maria Kuppe
Kinderbuch
Altersempfehlung ab 5 Jahre
erschienen bei BoD – Books on Demand
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Anna Maria Kuppe und BoD für das Rezensionsexemplar

Eine Kochbuch der besonderen Art

Die „Regionale Kochschule mit Rabauke und Biene“ von Anna Maria Kuppe ist das neuste Buch einer ganzen Kinderbuch-Reihe mit den zwei Katzen Rabauke und Biene.
Es ist eine ganz besondere Kochfibel..
Im Mittelpunkt stehen die zwei Katzen Rabauke und Biene, eine Katzenoma die, die Katzen liebt wie ihre Enkelkinder und eine Katzenmama die gerne kocht.

So geht es auf eine Reise durch 16 Bundesländer.
Am Anfang stehen immer kurze Informationen zum jeweilige Bundesland.
Am Ende des Kapitels folgt dann ein traditionelles Rezept aus dem Bundesland.
Dazwischen immer eine lustige und liebevolle Unterhaltung zwischen den Protagonisten.
Aufgelockert wird das Ganze mit schönen und kindgerechten Illustrationen.

Ein schönes und lehrreiches Buch für Kinder zum vorlesen und selbst lesen.

Die Rezepte sind gut beschrieben und lassen sich mit den Kindern zusammen einfach nachkochen.
Ein Spaß für Groß und Klein.

Mörderischer Nordwind

Christoffer Holst
Kriminalroman
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Unterhaltsamer Cosy Krimi mit viel Witz

Cilla Storm schreibt Drehbücher für einen True-Crime-Podcast.
Diesmal soll sie im Fall der vor 30 Jahren verschwundenen Laila Damm recherchieren.
Laila ist damals einfach von der Bildfläche verschwunden und nie mehr aufgetaucht.
Ihre Freundin und Schrebergartennachbarin Rosie lädt sie zu einem Spa-Wochenende in ein neu eröffnetes Wellnesshotel auf Bullholmen ein.
Dort findet an diesem Wochenende eine Hochzeitsfeier statt.
Die Hochzeitsgesellschaft wird durch den plötzlichen Unfalltod eines der Gäste erschüttert.
Doch war es wirklich ein Unfall?
Cilla und Rosie suchen auf eigene Faust nach einem Tatmotiv.

„Mörderrischer Nordwind“ ist der 2. Band der Cilla-Storm-Reihe von Christoffer Holst.
Für mich ist es das erste Buch der Reihe und ich bin als Quereinsteiger gut zurechtgekommen.
Die Handlungsorte sind Stockholm und die Insel Bullholmen im schönen Stockholmer Schärengarten.

Die Protagonisten sind toll, alle etwas überzogen aber das macht den Witz an dem Krimi aus.
Cilla eine Journalistin und von Natur aus neugierig gefällt mir sehr gut.
Ihre Freundin Rosie eine pensionierte Kriminalbeamtin ist von Natur aus misstrauisch.
Auch sie gefällt mir gut. Die zwei sind ein gutes Team.
Adam, mit dem Cilla in einer Beziehung ist oder auch nicht, dass weiß sie selbst nicht so genau, ist ausgerechnet auch noch der Sohn von Rosie und dazu noch Kriminalkommissar und kommt den beiden Frauen bei ihren Ermittlungen in die Quere.

Erwähnenswert sind auch noch Zacke und Jonnathan bei denen Cilla vorübergehend wohnt und nicht zu vergessen Aretha Franklin der Hund des Paares. Was habe ich mich köstlich amüsiert.

Der Krimi ist unterhaltsam geschrienem. Der Fall der verschwundenen Laila Damm interessant.
Mit Witz lockert Christoffer Holst die Geschichte immer wieder auf und zaubert seinen LeserInnen beim Lesen ein Lächeln auf die Lippen.
Es muss nicht immer viel Blut fließen und man muss auch nicht unbedingt einen Gänsehaut beim Lesen bekommen.
Ich fand es schön einmal einen witzigen und unterhaltsamen Krimi zu lesen.
Ich freue mich schon auf dem 3. Band „Schwedischer Todesfrost“ der bei mir schon bereit liegt.

Der Friese – Auf neuen Wegen

Fenja Lüders
Historischer Roman
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Bastei Lübbe für das Rezensionsexemplar

Starke Frauen

Seit dem Tod des Vaters steht es um den Hof der Familie de Fries schlecht.
Zudem erhebt Günther, der Ehemann der 3. Tochter der Familie de Fries Anspruch auf den Hof, da dieser nur von einem männlichen Erbe weitergeführt werden darf.
Zumindest möchte er seinen Anteil am Hof.
Gesa, die ihrer Schwester Hanna und ihrer Mutter das Zuhause sichern möchte arbeitet als Packerin in einem Teehandel.
Bald ist Gesa so fasziniert von den Gerüchen und den verschiedenen Sorten Tee, dass sie sich bis zur rechten Hand des Juniorchefs hocharbeitet.
Die enge Zusammenarbeit mit dem Juniorchef weckt aber auch Gefühle in Gesa, Gefühle die nicht sein dürfen.
Den ihr Chef Keno Kruse ist verheiratet und auch Gesa ist verlobt. Allerdings gilt ihr Verlobter in Russland als vermisst.

„Der Friesenhof – Auf neuen Wegen“ ist der erste Band der Teehändler-Saga von Fenja Lüders.
Schon mit ihrer Kaffeehändler-Saga hat die Autorin mich begeistert. Jetzt also vom Kaffee zum Tee.

Die Geschichte beginnt 1949 in Ostfriesland.
Gesa steht im Teehandel ihren Mann und Hanna auf dem Bauernhof der Familie.
Doch die Gefahr droht aus den eigenen Reihen. Günther, der Mann der älteren Schwester Helga erhebt Anspruch auf den Hof. Er stolziert schon wie ein Gockel daher. Helga hingegen möchte gerne ihr Erbe ausgezahlt haben.
Gesa und Hanna wollen ihren Hof nicht verlieren.
So macht sich Gesa auf den Weg nach Emden wo sie eine Stelle als Packerin in einem Teehandel annimmt.
Schnell arbeitet Gesa sich hoch bis zur rechten Hand von Keno Kruse, dem Sohn des Chefs.
Hanna, die schon immer gerne mit den Tieren gearbeitet hat versorgt den Hof.
Dabei steht ihr der polnische Arbeiter Tonnek zur Seite.

Natürlich darf auch ein bisschen Liebe nicht fehlen. Gesa hegt Gefühle für Keno und Hanna für Tonnek.
Doch beide Beziehungen sind kompliziert.
Keno ist verheiratet und Gesa ist verlobt, auch wenn ihr Verlobter als vermisst gemeldet ist.
Und bei Hanna und Tonnek stehen die Vorurteile der Menschen im Weg.

Wieder hat Fenja Lüders starken Frauen das Leben geschenkt.
Gesa und Hanna gefallen mir sehr gut. Zwei starke Frauen die sich in einer Männerwelt behaupten. Ich lese gerne Familiensagas mit starken weiblichen Persönlichkeiten. Nur solchen Frauen ist es zu verdanken, dass die Emanzipation ihre Anfänge genommen hat.

Wenn Fenja Lüders Geschichten erzählt habe ich schnell Bilder im Kopf. Man kann sich alles so gut vorstellen.
Ich liebe ihre Charaktere und die Sprache die sie verwendet.
Immer wieder fließen Wörter im Dialekt ein, was alles noch authentischer werden lässt.
Auch vermittelt die Autorin die Nachkriegszeit, in der die Geschichte spielt mit all ihrer Not und mit den Vorurteilen der Menschen sehr realistisch.

„Der Friesenhof – Auf neuen Wegen“ hat mir wieder einmal schöne Lesestunden geschenkt und ich freue mich jetzt schon auf den 2. Band
„Der Friesenhof – Schicksalstage“

Sternstunde – Die Schwestern vom Waldfriede

Corina Bomann
Historischer Roman
erschienen im Penguin Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar

Schöner Auftakt einer neuen und interessanten Saga

Hanna eine junge Krankenschwester im Krankenhaus Friedensau leidet seit dem Tod ihres Verlobten, der im Krieg schwer verletzt wurde und im Krankenhaus verstarb unter einem Trauma.
Wenn Hanna einen schwerverletzten männlichen Patienten sieht bekommt sie Panikanfälle was für eine Krankenschwester nicht gerade von Vorteil ist.
So wird Hanna 1919 nach Zehlendorf in die neu gegründete Klinik Waldfriede berufen.
Bis zur Eröffnung des Krankenhauses ist noch ein weiter Weg. Das Haus ist ziemlich heruntergekommen und bedarf einer Renovierung und gründlichen Reinigung.
Trotz der harten Arbeit und der Knappheit an Lebensmittel und sonstigen Gütern fühlt Hanna sich schnell im Waldfriede zu Hause.
Die Schwestern und Küchenmädchen werden ihre Familie. Dr. Conradi der Klinikleiter hat ein besonderes Augenmerk auf Hanna gerichtet.

„Sternstunde – Die Schwestern vom Waldfriede“ ist der erste Band der neuen Saga von Corina Bomann.
Inspiriert zu dieser Saga wurde die Autorin, als sie 2019 selbst in diesem Krankenhaus behandelt wurde und dabei auf die lange und aufregende Geschichte des Krankenhauses aufmerksam wurde.
Noch heute ist der Träger der Klinik die evangelische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten.
Diese Abspaltung der evangelischen Kirche war mir bisher unbekannt und ich fand es sehr interessant darüber zu lesen. Gegründet wurde die Glaubensgemeinschaft im Amerika.
Die Siebenten-Tags-Adventisten feiern nicht den Sonntag sondern den Sabbat.

Die Geschichte im ersten Band beginnt 1919 und endet 1929.
Erzählt wird es abwechselnd aus der Sicht von Hanna und Dr. Conradi.
Hanna mochte ich vom ersten Augenblick an.
Sie geht völlig auf in ihrem Beruf.
Dr. Conradi macht sie zu seiner Sprechstundenhilfe und gibt ihr die Möglichkeit eine Ausbildung zur Röntgenschwester zu machen.
Auch Dr. Conradi war mir sympathisch. Er lebt für seine Arbeit und für sein Krankenhaus.
Zwischen Hanna und Dr. Conradi besteht eine ganz besondere Beziehung.
Da Dr. Conradi verheiratet ist und streng nach den Regel der Glaubensgemeinschaft lebt, darf diese Beziehung über Freundschaft nicht hinausgehen.
Ich denke auch eher, dass sie Seelenverwandte sind. Beiden liegt das Wohl der Patienten sehr am Herzen, beide Leben für ihre Arbeit und für das Krankenhaus.
Heute kann man sich das kaum noch vorstellen aber zu dieser Zeit waren die Schwestern fast rund um die Uhr im Einsatz.
Sie lebten im Krankenhaus, die Mahlzeiten wurden zusammen eingenommen. Der Verdienst war nur ein kleines Taschengeld.
Die Schwestern hatten noch nicht einmal Geld sich ein Kleid oder ein paar Schuhe zu kaufen.
Dazu kommt noch, dass die Inflation, die Preise stiegen fast stündlich.
So fehlte es auch im Krankenhaus an allem.

Diese schwere Zeit wird von Corina Bomann seht deutlich aufgezeigt.
Sie Beschreibt das Leben der Krankenschwestern und das Leben in einer religiösen Gemeinschaft die streng nach ihren Regeln lebt sehr authentisch.

Ich habe schon recht viele Bücher von Corina Bomann gelesen und immer wieder passiert es mir, dass ich nach den ersten Seiten das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.
Der Schreibstil der Autorin ist einfach mitreisend.
Bei dieser Geschichte spürt man förmlich mit welchem Eifer und welcher Freude die Autorin die Geschichte von Waldfriede recherchiert hat.
Dieses Buch war, wie viele andere von Corina Bomann wieder ein Highlight für mich und ich denke die nächsten Bände der Reihe werden genauso aufregend werden.

Jetzt freue ich mich schon auf den 2. Band „Leuchtfeuer – Die Schwestern vom Waldfriede“ der im Juni 2022 erscheinen soll.

Albert Einstein

Aimee Hawk ·
Kinderbuch
Altersempfehlung ab 5 Jahre
erschienen bei Inspired Inner Genius
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Inspired Inner Genius für das Rezensionsexemplar

Biografien in kindgerechter Aufmachung

Inspired Inner Genius möchte mit seiner Buchreihe schon kleinen Kindern den Zugang zu Biografien berühmter Persönlichkeiten ermöglichen.
Alleine für diese Idee verdient der Verlag schon 5 Sterne.

Das erste Buch in der Reihe ist Albert Einstein gewidmet.
Kindgerecht und mit vielen Bildern versehen wird den Kindern erzählt wie aus einem ganz normalen kleinen Jungen ein Genie wurde.
Die Texte sind kurz und gut zu verstehen. Schwierige Begriffe werden am Ende in einem Glossar erläutert.
Total begeistert hat mich die Idee mit dem Musen Museum am Ende.
Noch ist hier nur ein Bild sichtbar. Das Bild von Albert Einstein. Man sieht aber schon, dass in nächster Zeit noch einige Bilder enthüllt werden.

Empfohlen wird das Buch ab 5 Jahren. Hier denke ich allerdings, dass es noch etwas früh ist. Die Kinder sollten vielleicht schon in der 1. Klasse sein.
Schön ist natürlich wenn ein Elternteil das Buch zusammen mit dem Kind liest. Es werden sich viele Gesprächsthemen ergeben die für das Kind und auch die Eltern inspirierend sein werden.

Die Straße des Glücks

Bettina Pecha
Historischer Roman
erschienen bei Tinte & Feder
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Der Kampf für ein besseres Leben

Katharina und Frank verbindet eine starke Liebe, die auch die schweren Kriegsjahre übersteht.
Frank kommt 1948 aus der Kriegsgefangenschaft zurück und man denkt jetzt ist das Glück perfekt.
Doch schon bald spürt Katharina eine leere.
Ihr fehlt ihr Beruf als Schneiderin und Modezeichnerin.
Katharina möchte mehr als nur Hausfrau sein.
Dann will auch noch ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit ans Tageslicht.
Katharina versucht sich zu befreien und die alt eingefahrenen Konventionen hinter sich zu lassen.

„Die Straße des Glücks“ von Bettina Pecha erzählt die Geschichte von Katharina, einer jungen Frau die mehr sein möchte als nur Hausfrau.
So wir ihr ist es in dieser Zeit bestimmt vielen Frauen ergangen.
In der Zeit des Krieges, als die Männer an der Front waren mussten die Frauen dafür sorgen, dass das Leben weiter geht.
Trotz Not und Entbehrung mussten sie das Leben in den Städten und Dörfern am Laufen halten.
Nach dem Krieg, als die Männer wieder zurück waren wurden die Frauen wieder in die 2. Reihe verwiesen.
Eigentlich müsste Katharina ja glücklich sein. Ihr Frank ist unversehrt aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt.
Aber das Hausfrauendasein füllt Katharina nicht aus.

Mit Katharina hat Bettina Pecha eine starke Protagonistin erschaffen.
Mir war Katharina gleich sympathisch und ich konnte mich schnell in sie hineinfühlen.
Mir wäre ein Leben als Heimchen am Herd auch zu öde gewesen.
Als LeserInnen begleiten wir Katharina bei ihrem Kampf um Selbstständigkeit und Selbstbestimmung.
Dabei bekommt man in diesem Roman auch noch eine Menge Zeitkolorit vermittelt.
Die ersten Jahre mit Hunger und dann das Wirtschaftswundern, der Aufschwung einige Jahre nach dem Krieg.

Der Schreibstil von Bettina Pecha ist fließend und sehr kurzweilig.
In einer gut verständlichen Sprache bringt sie ihren LeserInnen die Protagonisten und die Handlungszeit näher.

„Die Straße des Glücks“ war mein erster Roman der Autorin aber mit Sicherheit nicht mein Letzter.

Rue de Paradis

Alexander Oetker
Kriminalroman
erschienen bei Hoffman und Campe
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Aktuell und spannend

Bei einer Sturmflut wurde die Straße Rue de Paradis auf der Halbinsel Cap Ferret überschwemmt. Eine Frau ist in ihrem Haus ertrunken.
Es stellt sich heraus, dass dort nie hätte gebaut werden dürfen.
Jetzt sollen die Häuser abgerissen werden. Die Bewohner werden umgesiedelt.
Doch einige wehren sich ihre Häuser und die idyllische Küste zu verlassen.
Luc Verlain, der in Bordaux zusammen mit seiner Lebensgefährtin Anouk auf die Geburt ihrer Tochter warten soll zum Cap Ferret um zu vermittel.
Doch die Vermittlungen sind zäh, die Bewohner sind aufgebracht.
In der Nacht kommt es erneut zu einer Sturmflut. Bald sind die Bewohner und Luc Verlain von der Außenwelt abgeschnitten.
Die Bewohner retten sich ins Restaurant Chez Jean dessen obere Etage nicht vom Wasser erfasst wird.
Bei der Suche nach den noch fehlenden Bewohnern wird der Bürgermeister tot im Wasser aufgefunden.
Da er eine Kopfverletzung hat geht Luc Verlain von Mord aus und der Täter ist mitten unter ihnen.

„Rue de Paradis “ ist mittlerweile schon der 5. Aquitaine Krimi von Alexander Oetker.
Luc Verlain der smarte Kommissar ist mir schon gleich im ersten Band sympathisch gewesen.
Luc soll eigentlich nur die Bewohner davon überzeugen ihre Häuser zu verlassen.
Doch dann kommt eine Nacht des Schreckens und Luc ist mitten in einer Mordermittlung.
Von der Außenwelt abgeschnitten sitzen die Bewohner der Rue de Paradis zusammen im Restaurant Chez Jean.
Einer von ihnen ist ein Mörder. Eins haben alle gemeinsam, sie hassen den Bürgermeister.
Nur wer ist so weit gegangen ihn zu ermorden.
Luc Verlain beleuchtet jeden der Verdächtige und ihre Verhältnisse zum Bürgermeister.
Wie auch im Buch erwähnt, hat auch mich die ganze Story an Agatha Christi und Mord im Orient Express erinnert.

Die Ermittlungen im Mordfall dauern nur die eine Nacht.
Es war spannend die Verhältnisse der einzelnen Bewohner und dem Bürgermeister zu entschlüsseln.
Bei jeder Person mit der sich Luc beschäftigt hatte sah ich ein Motiv.
Doch Luc ist ein fantastischer Ermittler mit schneller Auffassungsgabe und er kann gut kombinieren.

Der Schreibstil von Alexander Oetker ist fesselnd, seine Krimis haben Spannung die sich durch das ganze Buch zieht.
Natürlich fehlt in diesem Buch auch das gute Essen nicht.
Mir ist schon manchmal das Wasser im Mund zusammengelaufen.
Im Anhang verspricht Alexander Oetker mit „Sternenmeer“ den 6. Band der Reihe für den Herbst 2022.
Ich freu mich drauf.