Svea Jensen
Kriminalroman
399 Seiten
erschienen bei Harper Collins
5 von 5 Sternen
Aktuelles und spannendes Thema
Die Buchhändlerin Inken Peters meldet ihre Chefin Karla Hensel als vermisst.
Anna Wagner von der Soko St. Peter-Ording übernimmt den Vermisstenfall.
Bei den Ermittlungen im Umfeld der Vermissten stellt sich heraus, dass sie über Facebook einen Mann kennengelernt hat, der in eine Notlage geraden ist.
Karla Hensel hat ihm offensichtlich Geld überwiesen.
Zur gleichen Zeit tauchen am Ordinger Strand Leichenteile auf.
Die Leichenteile können Elke Färber zugeordnet werden.
Sie wurde vor zwei Jahren als vermisst gemeldet.
Auch sie hatte über Internet einen Mann kennengelernt und wollte sich offensichtlich mit ihm treffen.
Sind beide Frauen einem Love-Scammer aufgesessen?
Und sind diese auch für das Verschwinden der Frauen verantwortlich?
„Nordwestschuld“ ist der 4. Band der Krimireihe Soko St. Peter Ording von Svea Jensen.
Die Autorin schreibt schon lange unter ihrem realen Namen Kriminalromane.
Für ihre neue Krimireihe hat sie sich ein Pseudonym zugelegt.
Die Protagonisten sind mir schon seit dem ersten Band „Nordwesttod“ ans Herz gewachsen und ich freue mich immer darauf sie wieder zutreffen.
Kommissarin Anna Wagner arbeitete erfolgreich bei der Vermisstenstelle München.
Nach einer schmutzigen Scheidung brauchte sie eine Veränderung und kam für einen Vermisstenfall nach St. Peter Ording.
Jetzt ist sie Leiterin der Vermisstenstelle für alte und neue Fälle in St. Peter Ording und hat schon einige Fälle erfolgreich gelöst.
Hendrik Norberg war als Ermittler bei der Mordkommission Itzehoe.
Nach dem Tod seiner Frau wollte Hendrik mehr Zeit für seine Söhne haben und wechselte als Dienststellenleiter zur Schutzpolizei St. Peter Ording.
Für Hendrik der mit Leib und Seele Kommissar bei der Mordkommission war ist das kein leichter Schritt gewesen. Er zweifelt immer mehr daran ob es der richtige Weg war. Seine Unzufriedenheit ist immer mehr zu spüren, gerade jetzt wo seine alte Stelle in Itzehoe wieder frei ist.
Nils Scheffler ist ein junger, sehr sympathischer Polizeibeamter, der seine Arbeit mit Leib und Seele verrichtet.
Bei seinem letzten Fall hat er sich einen Fauxpas erlaubt mit dem er heute noch zu kämpfen hat.
Die beiden Fälle werden spannend und interessant geschildert.
Anna befragt Angehörige und Bekannte.
Es wird immer deutlicher, dass beide Frauen auf einen Love-Scammer hereingefallen waren, der auch beträchtliche Summen von ihnen kassiert hatte.
Das Thema Love-Scammer wird in der Geschichte auch näher beleuchtet. Man findet immer wieder Posts die ein Love-Scammer unter Facebook-Einträgen geschrieben hat.
Man kann kaum glauben, dass Frauen diese Posts für glaubwürdig halten.
Ob die Love-Scammer auch am Verschwinden der Frauen und am Tod von Elke Färber schuld sind stellt sich erst nach und nach heraus.
Der Schreibstil von Svea Jensen ist flüssig und leicht verständlich.
Die Autorin schafft beim Schreiben mühelos den Spagat zwischen den Ermittlungen und dem Privatleben der Ermittler.
Auch die Beschreibung des schönen St. Peter-Ording kommt nicht zu kurz.
Svea Jensen hat hier genau die richtige Mischung gefunden.
In „Nordwestschuld“ hat die Autorin dazu noch ein sehr interessantes Thema verarbeitet.
Auch bei diesem Band ist der Fall am Ende wieder zufriedenstellend gelöst.
Jetzt hoffe ich sehr, dass es auch noch einen 5. Band geben wird.