Echokammer

Ingar Johnsrud
Thriller
448 Seiten
Übersetzt aus dem Norwegischen von Daniela Stilzebach
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

ielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar


Ein spannender Politthriller

Klappentext:
Während die Wahl des norwegischen Parlaments immer näher rückt, herrscht bei der Terrorabwehr höchste Alarmbereitschaft: Es gibt Hinweise auf einen bevorstehenden Anschlag. Im Verdacht steht eine Gruppe rechtsnationaler Extremisten, die im Besitz einer großen Menge Rizin sein sollen. Doch was genau haben die Terroristen damit vor?

Die Anti-Terror-Ermittler Liselott Benjamin und Martin Tong versuchen fieberhaft, den Anschlag zu vereiteln. Währenddessen geht der Wahlkampf in die heiße Phase. Die Spitzenkandidatin der Arbeiterpartei sieht sich auf der Zielgeraden zur Machtübernahme und nimmt dafür zunehmend zweifelhafte Mittel in Kauf.

Mittendrin: Jens Meidell, ihr juristischer Berater. Je tiefer er sich in die politischen Ränkespiele verstrickt, umso mehr gerät er mit dem Rücken zur Wand: Wie weit ist er bereit zu gehen: um der Partei zurück an die Macht zu verhelfen? Um die Demokratie vor rechten Umsturzplänen zu retten? Und vor allem: um seine eigenen dunklen Geheimnisse ein für alle Mal zu begraben?

„Echokammer“ von Ingar Johnsrud ist der 1. Band der Reihe „Ein Fall für Benjamin & Tong“.

Mit seinem Politthriller wagt Ingar Johnsrud an das aktuelle und brisante Thema Terrorismus.

In Norwegen stehen die Parlamentswahlen bevor. Christina Nielsen ist eine heiße Kandidatin für den Posten der Ministerpräsidentin. Als Berater hat sie Jens Meidell an ihre Seite geholt. Jens gefällt nicht, wie Christina Nielsen sich dem Rechten Rand annähert.
Zu dieser Zeit, mitten im Wahlkampf werden zwei Prepper entführt und mit Anschlägen gedroht.
Die Anti-Terror-Ermittler Liselott Benjamin und Martin Tong versuchen herauszufinden, wer hinter dieser Drohung steckt und einen Anschlag zu vereiteln. Sie wissen genau, dass ihnen die Zeit im Nacken sitzt.

Ingar Johnsrud hat mit „Echokammer“ einen überaus spannenden, ersten Band seiner Thriller-Trilogie veröffentlicht.
Das Hauptthema in diesem Thriller ist die Politik und der Wahlkampf. Dazu gesellen sich die Bedrohung eines Anschlags und die Ermittlungen.

Die Leser*innen verfolgen den Wahlkampf. Man lernt den Berater Jens Meidell kennen und erfährt übers eine dunkle Vergangenheit. Als Leser*in, spürt man den Rechtsruck, der auch in Norwegen Einzug hält. Der Einblick hinter die Kulissen des Wahlkampfs ist interessant und spannend.

Spannend ist auch der Erzählstrang über die Ermittlungen, die im Hintergrund laufen.
Die Anti-Terror-Ermittler Liselott Benjamin und Martin Tong werden sehr gut in die Geschichte eingeführt. Die Gefahr, dass die Terroristen einen Anschlag mit Rizin begehen steigt. Diese drohende Gefahr wird vom Autor sehr realistisch und eingehend beschrieben. Das kann einen beim Lesen schon Angst machen.

Ingar Johnsrud baut recht schnell Spannung auf, die er auch bis zum Ende aufrecht hält. Beim Lesen hatte ich über die ganze Geschichte hinaus eine Gänsehaut. Die Atmosphäre, die der Autor aufbaut, ist beängstigend. Ich habe mit den Ermittlern gefiebert und immer gehofft sie können einen Anschlag verhindern, obwohl die Zeit immer knapper wurde.

Ingar Johnsrud hat einen flüssigen, gut verständlichen und vor allem fesselnden Schreibstil.

„Echokammer“ habe ich kaum aus der Hand legen können und an zwei Abenden gelesen.
Jetzt bin ich schon auf den 2. Band gespannt.

Mörderfinder – Das Muster des Bösen

Arno Strobel
Thriller
363 Seiten
erschienen im Fischer Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den S.Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar

Pageturner

Klappentext:
Fallanalytiker Max Bischoff und Handschriftenexperte Marvin Wagner stehen kurz vor der Eröffnung ihrer gemeinsamen Detektei WaBi Investigations, als in Düsseldorf der neunjährige Sohn eines Richters entführt wird. Ausgerechnet ein Häftling will nun, dass Max und Marvin in der Sache ermitteln. Rainer Klinke sitzt wegen Entführung einer Minderjährigen in U-Haft und fürchtet, dass er eine Mitschuld an dem aktuellen Fall tragen könnte.
Denn der Täter, der den Jungen in seiner Gewalt hat, hat Kontakt mit Klinke aufgenommen, will ihm zeigen, wie es »richtig geht«, damit die, die es verdient haben, bestraft werden.
Als der entführte Junge tot aufgefunden wird und erneut ein Kind verschwindet, ist Max und Marvin klar, dass ihnen extrem wenig Zeit bleibt, einen weiteren Mord zu verhindern. Und einen Irren zu stoppen, der vor nichts zurückschreckt, um seine eigene Vorstellung von Gerechtigkeit wahr werden zu lassen.

„Mörderfinder – Das Muster des Bösen“ ist der 5. Band der Mörderfinder-Reihe von Arno Strobel.

Endlich ist es so weit. WaBi Investigations steht kurz vor der Eröffnung. Dann arbeiten Max Bischoff und Marvin Wagner ganz offiziell zusammen. Doch schon vor der Eröffnung werden sie gebeten, einen Fall zu übernehmen. Dazu kommt extra der Gefängnisfriseur Kai Weiland aus Trier angereist. Der Junge eines Richters ist entführt worden und ein Freund von Kai Weiland, der im Gefängnis einsitzt, fühlt sich schuldig daran. Auch er hatte versucht, die Tochter einer Richterin zu entführen, der Versuch ist fehlgeschlagen. Jetzt will der Entführer ihm wohl zeigen, wie man es richtig macht. Kurz darauf wird der Junge tot aufgefunden und Max und Marvin fangen an nach dem Täter zu suchen.

Die Geschichte ist spannend und undurchsichtig. Max und Marvin versuchen Licht ins Dunkle zu bringen. Dabei stoßen sie bei ihrer Recherche auf eine Seite im Darknet, die Richter*innen für ihre zu milden Urteile anprangert. Ist das ein erster Hinweis? Zum Glück verläuft die Zusammenarbeit mit Horst Böhmer wieder reibungslos. Nach dem Abschied von Kriminalrätin Eslem Keskin hat Böhmer die Leitung des KK11 übernommen und die Zusammenarbeit bereichert beide Parteien.

Seit der Trilogie „Im Kopf des Mörders“ ist Max Bischoff mein Lieblings-Charakter aus den Büchern von Arno Strobel geworden. Ich mag seine Art und seine schnelle Auffassungsgabe und die Fähigkeit sich in den Täter hineinzuversetzen. Auch Marvin Wagner ist ein toller Charakter und eine Bereicherung für die Thriller-Reihe.

Arno Strobel hat es auch mit diesem Band wieder geschafft, mich zu begeistern.
Er versteht es einfach Spannung aufzubauen und den Spannungsbogen bis zum Ende aufrecht zu halten. Dazu kommt noch sein flüssiger und gut verständlicher Schreibstil.
Nach kurzer Zeit kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Die Kapitel haben eine angenehme Länge und enden oft mit einem Cliffhanger. Auch das führt dazu, dass man immer weiter lesen möchte. Es gibt solche Bücher, da braucht man kein Essen und kein Trinken, sondern will einfach weiterlesen.

Jetzt sind die Buchdeckel zugeklappt und ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Fall mit Max Bischoff und Marvin Wagner. Aber zuvor wird Arno Strobel seine Leser*innen im Herbst noch mit einem neuen Thriller überraschen.

Dorn – Zimmer 103

Jan Beck
Thriller
378 Seiten
erschienen im Penguin Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar

Neue und spannende Thriller-Reihe

Klappentext:
Kriminalpsychologe Simon Dorn beendet nach zahlreichen persönlichen Schicksalsschlägen seinen Polizeidienst und zieht sich in das leerstehende Hotel Dornwald in Bad Gastein zurück. Dort setzt er heimlich seine Arbeit fort. Zimmer für Zimmer verwandelt er das Dornwald in einen Schaukasten ungelöster Mordfälle. Einzige Verbindung zur Außenwelt: Karla Hofbauer vom Cold Case Management am Bundeskriminalamt Wien. Als Hofbauer in Hamburg ermordet wird, deutet alles auf einen Serientäter hin. Die junge Kriminalpolizistin Lea Wagner folgt Hofbauers Spuren nach Bad Gastein und kommt als ungebetener Gast. Doch bald schon ermitteln Dorn und Wagner gemeinsam und jagen einen Mörder, der keine Grenzen kennt.

„Dorn-Zimmer 103“ ist der Auftakt einer neuen Thriller-Reihe von Jan Beck.
Nachdem ich die Björk und Brand Reihe mit Freude gelesen habe, habe ich auf das neue Buch schon mit Spannung gewartet.
Auch in diesem Buch spielt Jan Beck wieder mit der menschlichen Psyche, aber auch mit der seiner Leserinnen.

Die Charaktere sind wieder sehr facettenreich.
Kriminalpsychologe Simon Dorn hat aufgehört für die Polizei zu Arbeiten und sich in einem alten stillgelegten Hotel seiner Familie verkrochen. Er hat viele Schicksalsschläge durchleben müssen, es wird nur angekratzt was es damit alles auf sich hat. Das ist wohl Stoff der über mehrere Bände entblättert wird.
Einzig für Karla Hofbauer vom Cold Case Management war er noch beratend tätig. Jetzt ist auch sie tot, wie so viele die im Kontakt zu Simon Dorn standen. Ein Grund mehr für ihn sich im Hotel zu verkriechen.

Kriminalpolizistin Lea Wagner fühlt sich auf ihrer Dienststelle missverstanden. Warum hat sie als Frau nicht dieselben Chancen wie ein Mann? Mit Karla Hofbauer war sie bekannt und hat diese für ihre Arbeit bewundert. Ihr tot geht ihr nicht aus dem Kopf. Sie folgt, auf eigene Faust den Spuren von Karla Hofbauer, bis sie vor dem Hotel Dornwald und vor Simon Dorn steht.

Das sind die wichtigsten Charaktere, die uns in dieser Reihe begleiten werden. Ich finde Simon und Lea sind interessante und eigenwillige Charaktere. Ihr Handeln konnte ich nicht immer verstehen, manches war mir doch etwas unrealistisch. Aber vor allem Lea scheint sehr spontan zu sein, sie Handelt, ohne viel darüber nachzudenken.

Der Fall wird von Jan Beck sehr spannende erzählt. Es gibt mehrere Tote, denen etwas auf der Stirn geschrieben steht. Solche Fälle gab es schon einmal und Karla Hofbauer hat den Fall noch einmal aufgerollt. Es scheint als hätte sie damit den Täter wieder zum Morden gebracht. Zwischen den Kapiteln verfolgen die Leser*innen immer ein Paar das vor dem Bösen flieht. Bis kurz vor dem Ende ist, mir nicht klar gewesen wie das mit dem Fall zusammenhängt. Aber auch als ich es geahnt habe, hat Jan Beck noch einmal eine Wendung eingebaut, die noch einmal ein völlig anderes Bild auf die Taten wirft.

Jan Beck erzählt die Geschichte mit viel Spannung. Die Beschreibung seiner Charaktere und der Handlungsorte ist sehr anschaulich. Vor allem das Hotel Dornwald hatte ich genau vor Augen. Der Autor lässt seine Leser*innen in die dunkelsten Stellen der Psyche schauen. Er versteht es, ohne viel Worte Spannung aufzubauen. Auch wenn ich mich erst an die Charaktere und ihr Handeln gewöhnen musste, fand ich „Dorn-Zimmer 103“ einen sehr spannenden Thriller. Ich freue mich auf weitere Bände.

Die dunkle Grenze

Leo Born
Thriller
erschienen bei beTHRILLED
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar.

Pageturner

Klappentext:
Eigentlich jagt Kommissar Jack Diehl nur einen Raubmörder. Im LKA gehen alle von einem schnellen Erfolg aus. Doch dann werden Jack Hinweise zugespielt, dass sein neuer Kollege etwas mit den Morden zu tun hat. Wem kann Jack noch trauen? Auch Profilerin Viola Hendrick ist keine große Hilfe, hat sie sich doch in einen mysteriösen Cold Case festgebissen. Jack ermittelt auf eigene Faust und wird so selbst zur Zielscheibe seiner Kollegen. Und dann bricht die Hölle los: Jacks Freundin, die Tatortfotografin Berenice, wird von einem Psychopathen entführt und in einer Hütte im Wald gefangen gehalten …

„Die dunkle Grenze“ ist der 3. Band der Jack Diehl Reihe von Leo Born.
Seine erfolgreiche Mara Billinky Reihe umfasst mittlerweile schon 9 Bände.
Die Reihe mit Jakob Diehl ist mittlerweile bestimmt genauso erfolgreich.
Leo Born hat ein Händchen dafür Protagonisten ins Leben zu rufen die ihre Ecken und Kanten haben und nicht mit dem Mainstream schwimmen.

Kommissar Jakob Diehl wird nur Jack genannt.
Er ist der Cowboy im Kommissariat.
Sein Markenzeichen sind seine geliebten Cowboystiefel und sein Handyklingelton „Ring of Fire“.
Auch sonst liebt er Musik von Johnny Cash und sein Kuhflecken-Sofa.

Viola Hendrick ist Profilerin und dazu noch die Ex von Jack.
So ganz vergessen hat sie Jack allerdings noch nicht.
Doch wenn beide zusammen in einem Raum sind, kommt es einem vor, dass sie wie Feuer und Wasser sind.

Berenice Silva Benevides, kurz die Brasilianerin genannt ist Tatortfotografin.
Sie ist noch nicht so lange im LKA aber mit Jack hat sie schon ihre Bekanntschaft gemacht. Inzwischen sind die zwei sich auch privat näher gekommen.

Das sind die 3 wichtigsten Charaktere die, die LeserInnen in der neuen Thriller-Reihe begleiten werden.
Jeder der Charaktere ist auf seine Weise interessant.

Das LKA Hessen ist in Wiesbaden beheimatet.
Die Mordfälle passieren rund um Frankfurt.
Das Opfer in diesem Band ist in Frankfurt zu finden. Der Tote wurde, wie es scheint mit einer Flasche erschlagen und hinterher ausgeraubt. Handelt es sich um einen typischen Raubmord? Da das BKK Frankfurt überlastet ist, übernimmt Jack mit seinem Team den Fall. Ich warte ja immer darauf, wenn Jack in Mara Billinskys Revier wildert, dass sich die Wege der Beiden einmal kreuzen. Vielleicht ermitteln die Beiden ja wirklich einmal zusammen.
Jack kann bei diesem Fall kaum auf die Hilfe der Profilerin Viola Hendrick hoffen. Viola ist mit einem Cold Case mehr als genug beschäftigt.

Leo Born erzeugt, wie immer, schon auf den ersten Seiten Spannung, die er auch über die gesamte Geschichte aufrecht hält. Dazu kommen immer wieder Wendungen, die es den Leser*innen schwer machen, den wahren Täter zu entlarven.

Sein flüssiger und gut verständlicher Schreibstil tun den Rest, dass man das Buch nicht zur Seite legen kann.

„Die dunkle Grenze“ war wieder einmal ein Thriller der Extraklasse.
Ich freue mich auf weitere Fälle mit Jack und seinem Team.

Deepfake-Das Ende der Wahrheit

Darius Quinn
Thriller
503 Seiten
erschienen bei Darius Quinn
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Darius Quinn für das Rezensionsexemplar

Spannend und beängstigend

Klappentext:
Als FBI-Special Agent Tom Anson zur Leiche eines milliardenschweren Tech-CEOs gerufen wird, scheint zunächst alles auf einen Selbstmord hinzudeuten. Doch schon bald stößt er auf ein brisantes Geheimnis: Ein Video, das den Toten in einem menschenverachtenden Licht zeigt, verbreitet sich viral im Netz und stellt sich als raffinierter Deepfake heraus. Das Unternehmen stürzt ins Chaos, bevor es Konkurs anmelden muss.

Doch das ist erst der Anfang. Eine Reihe weiterer Deepfakes sorgt für Panik und destabilisiert die amerikanische Wirtschaft. Wer steckt hinter diesen digitalen Täuschungen, die die USA an den Rand des Kollapses bringen? Anson und sein Team kämpfen nicht nur gegen die Zeit, sondern auch gegen übermächtige Gegner, die keinen Halt vor Mord und Intrigen machen.

„Deepfake: Das Ende der Wahrheit“ ist ein interessanter und spannender Techno-Thriller von Darius Quinn.
Ich finde KI ein interessantes Instrument, was da alles mit möglich sein wird, kann ich mir noch gar nicht voll und ganz vorstellen. Doch, wenn die KI von falschen Menschen mit bösen Absichten genutzt wird kann sie zu einer Waffe werden. Ich frage mich, woran erkennt man, ob ein Foto oder ein Video echt ist oder ein Deepfake? Gerade deshalb hat mich der Thriller von Darius Quinn interessiert.

FBI-Special Agent Tom Anson ermittelt im Fall des Toten Tech-CEOs. Es deutet alles auf einen Selbstmord hin. Doch dann tauchen Videos über den CEO auf, die das Unternehmen ins Bodenlose stürzen lassen. Special Agent Tom Anson fragt sich, ob das Video den CEO in den Tod getrieben hat. Doch dann tauchen weitere Videos auf und stürzen weitere Firmen in den Ruin. Allesamt Tochterfirmen von Leonydoo. Die Wirtschaft in der USA steht kurz vor dem Kollaps. Tom Anson vermutet, dass die Videos nicht echt sind, doch wie kann er das Beweisen? Tom Anson ermittelt auf Hochtouren, doch auch beim FBI wurde die IT manipuliert und sie müssen in ein Safehouse ausweichen. Tom Anson weiß, dass ihm nicht viel Zeit bleibt den Fall zu lösen.

Darius Quinn zeigt ein Bild auf, was passieren kann, wenn die neue Technologie der KI mit bösen Absichten benutzt wird. Es kann eine neue Waffe zur Kriegsführung werden.
Der Autor baut schnell Spannung auf, die er auch über die gesamte Geschichte aufrechterhält. Darius Quinn vermittelt seinen Leser*innen auf eine gut verständliche Weise, wie schwer es sein kann einen Deepfake zu erkennen. Die Charaktere werden gut beschrieben und es macht Freude FBI-Special Agent Tom Anson bei seiner Arbeit über die Schulter zu schauen.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig und fesselnd. Die vielen technischen Details vermittelt er gut verständlich.
Das aktuelle Thema KI wird hier in einen rasanten und spannenden Thriller verpackt. Mir hat das Lesen großen Spaß gemacht.

Schattenschwester

Tina N. Martin
Thriller
554 Seiten
erschienen im Blanvalet Verlag
Übersetzt aus dem Schwedischen von Leena Flegler
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Thriller aus Schweden

Klappentext:

Elvira verschwand vor drei Jahren spurlos aus einem Kinderheim. Dann stürzt sie bei einer Trauung vom Kirchturm in den Tod. Hat die junge Frau sich das Leben genommen, oder wurde sie ermordet? Kommissarin Idun Lind beginnt mit ihrem Partner Calle Brand im Kinderheim zu ermitteln, wo sich ein verstörendes psychologisches Porträt von Elvira abzeichnet. Da findet Idun heraus, dass erst vor wenigen Monaten noch ein Mädchen aus dem Heim verschwand – und die Kriminalkommissarin ahnt nicht, in welch schrecklichem Gefängnis sich das Kind befindet.

„Schattenschwester“ von Tina N. Martin ist der 3. Band der Thriller-Reihe „Kommissarin Lind ermittelt“ aus Schweden.

Im Mittelpunkt stehen die zwei Ermittler Idun Lind und Calle Brand. Calle ist mittlerweile wieder genesen und einsatzfähig. Idun kommt wegen des anstehenden Falls aus dem Urlaub zurück, den sie bei Tareq Shaheen verbracht hatte.

Kriminalkommissarin Idun Lind arbeitet in der Abteilung für Kapitalverbrechen im nordschwedischen Luleå.
Sie ist eine toughe Ermittlerin, die so schnell nicht schreckt.
Mit ihrem Kollege Calle Brand arbeitete sie immer gerne und gut zusammen.
Calle Brand wurde im 1. Band angeschossen und lebensgefährlich verletzt. Jetzt ist er wieder mit an Bord.

Die Geschichte ist ähnlich aufgeteilt wie beim 1. Band und hat auch wieder zwei, eigentlich drei Erzählstränge.
In der Gegenwart sind die Leser*innen bei den Ermittlungen dabei.
Ein Mädchen ist vom Kirchturm gefallen und es sieht so aus, als wurde sie gestoßen. Elvira war bis vor 3 Jahren, als ihr die Flucht gelang, im nahegelegenen Kinderheim für psychisch kranke Jugendliche untergebracht. Dort setzten die Ermittler an, um mehr über Elvira zu fahren. Was sie erschreckt, ist, es ist noch ein Mädchen aus dem Heim entkommen und bisher nicht wieder aufgetaucht.

Der zweite Erzählstrang führt die Leser*innen in die Vergangenheit.
Dort erleben die Leser*innen die Geburt der Zwillinge Emma und Molly im Jahre 2005. Zwischen der eigentlichen Handlung werden die Leser*innen die Zwillingsschwestern immer wieder begleiten bis in die Gegenwart. Das auch Emma eine Bewohnerin des Heims ist, bekommt man gleich am Anfang mit. Wie es dazu kam, ist spannend zu lesen.

Dann gibt es noch Rückblenden, die von den verschwundenen Mädchen im Heim erzählen. Davon will ich nichts verraten. Nur soviel, es war erschütternd zu lesen, wie die Mädchen behandelt wurden.

Schon durch den spannenden Prolog hat das Buch mich sofort wieder gepackt.
Das Buch beginnt mit dem Satz: „Elvira Lind hat beschlossen zu sterben“.
Wer ist da nicht geflasht und will unbedingt wissen, wie es weitergeht?

Die Ermittlungen gehen erst langsam voran. Igun und Calle finden außer dem Kinderheim keinen Ansatzpunkt. Für Idun ist es zusätzlich schwer, da das tote Mädchen ihre Cousine ist. Das Tempo steigert sich Stück für Stück und es wird zwischenzeitlich so spannend, dass man beim Lesen die Luft anhält.
Die Rückblenden muten an wie eine andere Geschichte und man weiß lange nicht wie es zusammenhängt.

Der Schreibstil von Tina N. Martin ist fesselnd, flüssig und gut verständlich.
Die einzelnen Szenen werden von der Autorin so beschrieben, dass man sie sich gut vorstellen kann.
Mit ihren Ermittlern hat die Autorin tolle Charaktere geschaffen. Idun Lind finde ich besonders sympathisch.
Es macht Spaß zu rätseln, wer der Täter ist aber auch als ich einen Verdacht hatte, war mir das Motiv bis zum Ende unklar.

Ich freue mich schon auf weitere Fälle aus der Feder von Tina N. Martin.

Kalte Erlösung

Leo Born
Thriller
381 Seiten
erschienen bei Bastei Lübbe
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Ein Serienmörder geht um

Klappentext:
Kalter Herbstwind weht durch Frankfurts dunkle Straßenschluchten. Hier, zwischen glitzernden Wolkenkratzern und dem Elend des Bahnhofsviertels, ist das Revier der »Krähe«. Hier jagt Kommissarin Mara Billinsky einen psychopathischen Serienmörder, der seine scheinbar zufällig ausgewählten Opfer mit Stacheldraht zu Tode foltert. Als Mara eine heiße Spur zu dem Täter verfolgt, tritt ihr ein mächtiger Strafverteidiger in den Weg: ihr eigener Vater. Doch Mara lässt nicht locker – und bemerkt dabei nicht, wie sich im Hintergrund ein gewaltiger Sturm aus Rache und Verrat zusammenbraut.

„Kalte Erlösung“ ist schon der 9. Fall der Mara Billinsky Reihe von Leo Born.
Auch dieser Fall hat wieder alles was ein guter und spannender Thriller braucht.
Es ist eben ein echter Leo Born.

Mara Billinsky ist eine etwas eigensinnige Ermittlerin die sich von der Masse an Ermittlern die es in den zahlreichen Krimis und Thrillern gibt, deutlich abhebt. Sie hat Ecken und Kanten, ist stur aber vor allem hat sie Biss. Bei ihren Ermittlungen geht sie bis an die Grenze des Erlaubten und manchmal auch darüber hinaus. Aber deswegen lieben wir sie ja auch.
Durch ihr Äußeres, schwarz gefärbtes Haar, mit Kajal schwarz umrandeten Augen, schwarze Kleider und Tattoos stößt sie bei ihren Mitmenschen oft auf Ablehnung.
Mittlerweile hat sie sich bei der Polizei einen Namen gemacht. Aber nicht alle ihre Kollegen mögen Mara.

Bis vor kurzem hat Mara mit ihrem Kollegen Jan Rosen sehr gut zusammengearbeitet. Jan ist das genaue Gegenteil von Mara aber er ist auch ihr Ruhepol. Jan ist in die Abteilung für Internet-Kriminalität gewechselt. Seit dem ist Mara alleine auf weiter Flur. Aber sie ist sowieso kein Teamplayer.

Der oder besser die Fälle sind verzwickt. Mara scheint an mehreren Fronten zu kämpfen. In Frankfurt geht ein Serienmörder um. Seine Opfer scheinen keine Verbindung zueinander zu haben. Mara verzweifelt fast, denn sie kommt in dem Fall nicht weiter. Die einzige Verdächtige, die sie hatte, wurde von ihrem Vater aus der Untersuchungshaft geholt.

Auch die Suche vom internationalen Team nach Polaris geht weiter. Mara hat das Gefühl sie muss sich zerreißen, an allen Fronten kämpfen.
Dazu kommt noch ihr Privatleben mit dem Schwede Nordin, der ihr manchmal viel zu nah ist.
Dank der guten Recherche von Jan Rosen kommen sie Polaris ein Stückchen näher.


Leo Born hat wieder einmal eine spannungsgeladene Atmosphäre geschaffen. Dazu die herbstliche, kühle die auf der Stadt liegt und zusätzlich für ein Kribbeln sorgt.
Das Buch hat mich nach wenigen Seiten wieder in seinen Bann gezogen.
Die Kapitel sind recht kurz und enden oft mit einem Cliffhanger.
Wie oft habe ich gedacht nur noch ein Kapitel und dann….
Schlaf wird eh überbewertet. Ich habe es mir lieber mit „Kalter Erlösung“ und einem roten Sizilianer gemütlich gemacht.

Die Mara Billinsky Reihe ist für mich eine der zurzeit besten deutschen Thriller-Reihen.
„Kalte Erlösung“ wird somit auch wieder zu meinen Highlights des Jahres gehören.
Das Buch kann man auch lesen, wenn man die ersten Bände nicht kennt. Aber die Sucht wird irgendwann jeden befallen.

Jetzt heißt es wieder warten, bis der 10. Band der Reihe erscheint. Ich bin schon jetzt gespannt.

Lake – Das Haus am dunklen See

Riley Sager
Thriller
403 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Übersetzt von Christine Blum
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

See des Grauens

Im Mittelpunkt steht Casey Fletcher. Sie ist Schauspielerin und stand bei ihrem letzten Auftritt im Theater alkoholisiert auf der Bühne. Das musst schief gehen. Jetzt hat sie sich im Haus ihrer Mutter am Lake Greene in Vermont vor den Journalisten versteckt. Rundum nur Stille, Natur und der dunkle See. Auch dort spricht Cassey dem Alkohol zu und sie beobachtet ein Paar auf der anderen Seite des Sees.
Das Paar scheint eine harmonische Beziehung zu haben, doch die wendet sich abgrubt in Streitigkeiten und eines Tages ist die Frau verschwunden. Cassey ist davon überzeugt, dass Tom seine Frau beseitigt hat.

„Lake-Das Haus am dunklen Ufer“ ist ein spannender Thriller von Riley Sager.

Die Geschichte beginnt ruhig. Man kann sich erst einmal gut mit Cassey vertraut machen. Die Lage des Hauses, die Stille und die Natur ergeben eine schöne Atmosphäre. Doch durch die Einsamkeit die Cassey erfasst und ihren Zuspruch zum Alkohol lauert im Untergrund etwas, dass man nicht fassen kann.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Cassey erzählt. Das Buch ist eingeteilt mit Kapiteln die mit „Jetzt“ und mit „Davor“ überschrieben sind. „Jetzt“, erzählt die Gegenwart und die Leser*innen sind hautnah beim Geschehen dabei. „Davor“, erzählt natürlich, wie es zu dieser Situation kam. Ganz langsam nähern sich die beiden Erzählstränge an und geben eine große Geschichte.

Die Spannung steigert sich langsam aber stetig. Die Charaktere sind gut beschrieben und ihnen hängt zum Teil etwas Geheimnisvolles an.
Die Handlungsorte werden auch gut beschrieben. Vor allem der See ist immer gegenwärtig.
Die Geschichte nimmt immer wieder ungeahnte Wendungen an, was die Spannung natürlich steigert.

„Lake-Das Haus am dunklen Ufer“ war mein erster Thriller von Riley Sager doch bestimmt nicht der Letzte.

Wenn die Vergeltung später kommt

Anna-Maria Aurel
Thriller
erschienen bei Anna-Maria Aurel
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Anna-Maria Aurel für das Rezensionsexemplar

Späte Rache

Klappentext:
Der junge Architekt Greg Viguier fährt in einer Vorstadt von Marseille einen Fahrradfahrer nieder und begeht in Panik Fahrerflucht. Das Unfallopfer stirbt.
Greg weiß nichts davon, er versucht sich zu überzeugen, dass nichts passiert ist.
Doch dort draußen ist jemand, der Rache will und nicht aufgibt, bis er den Schuldigen findet.

Vier Jahre später arbeitet Greg in einem anderen Ort, er ist inzwischen verheiratet und hat einen zweijährigen Sohn.
Er genießt sein ruhiges Familienleben, den Unfall hat er längst verdrängt.
Bis der Drohbrief kommt. Und dabei bleibt es nicht.
Greg reagiert nicht, die Drohungen werden ernster. Und bald geschieht etwas sehr Dramatisches.

„Wenn die Vergeltung später kommt“ ist ein spannender Südfrankreich-Thriller von Anna-Maria Aurel.
Die Autorin ist mir durch ihre Reihe Mörderisches Südfrankreich und ihre Provence Krimis gut bekannt.

Im Mittelpunkt steht Greg Viguier. Greg hat einen Fahrradfahrer angefahren und Fahrerflucht begannen. Natürlich plagt ihn sein schlechtes Gewissen und er versucht sich mit vielen Ausreden zu beruhigen. Was Greg nicht weiß, der Fahrradfahrer stirbt. Nach einiger Zeit hat Greg den Unfall in das Hinterstübchen seines Gehirns gesperrt.
Mittlerweile lebt Greg auch an einem anderen Ort, er verheiratet und hat einen 2-jährigen Sohn. So sehr er sich auch in Sicherheit wiegt, ist da doch jemand der Rache üben will. Es fängt mit einem Drohbrief an, doch dabei bleibt es nicht.

Anna-Maria Aurel baut schnell Spannung auf. Nach dem Unfall und dem Tod des Fahrradfahrers Benjamin lässt sie die Geschichte gleich 4 Jahre nach vorne springen. Die Leser*innen lernen Greg, seine Frau und sein Sohn neu kennen. Aber sie lernen auch Benjamins Familie und seine Freunde kennen.
Dann bekommt Greg den ersten Drohbrief und es liegt etwas Düsteres in der Luft.
Die Leser*innen begleiten in verschiedenen Erzählsträngen Greg und seine Familie und die Mutter sowie die Freundin von Benjamin.
Wer will 4 Jahre nach dem Unfall Rache üben?

Anna-Maria Aurel erzählt die Geschichte atmosphärisch. Sie beschreibt die Handlungsorte anschaulich. Ihre Charaktere sind gut gezeichnet und lebendig.
Die Story wird sehr realistisch erzählt. Aus dem Täter wird ein Opfer. Greg wird bedroht und hat Angst um seine Familie.

Anna-Maria Aurel erzählt die Geschichte so, dass ich niemanden wirklich verurteilen kann. Greg hat einen bösen Fehler gemacht. Er gehört für seine Fahrerflucht bestraft das steht außer Frage. Doch konnte ich mir nicht verkneifen Mitleid für ihn zu empfinden.
Genauso geht es mir mit der anderen Seite. Die Familie, die Freunde sind wütend, auf den Menschen der Fahrerflucht begangen hat, und das mit Recht. Vielleicht könnte Benjamin noch leben, wenn früher Hilfe gekommen wäre.

Anna-Maria Aurel hat einen flüssigen, gut verständlichen und vor allem fesselnden Schreibstil.
Mit Spannung habe ich die Geschichte verfolgt und konnte wieder einmal das Buch kaum aus der Hand legen.

„Wenn die Vergeltung später kommt“ ist ein spannender Thriller, den ich mit Freude gelesen habe.

Allein gegen die Lüge

Alex Finlay
Thriller
491 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Übersetzt aus dem Englischen von Leo Strohm
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar

Pageturner

Klappentext:
Ein junger Mann auf der Suche nach der Wahrheit: Musste seine Familie sterben, um ein Verbrechen zu vertuschen?

Die Nachricht trifft Matt Pine wie ein Schock: Bei einem Urlaub in Mexiko kam fast seine gesamte Familie ums Leben. Die örtliche Polizei behauptet, es sei ein Unfall gewesen, doch das FBI bezweifelt das. Allerdings wollen sie Matt den Grund für ihre Skepsis nicht verraten. Das Drama rückt Matts Familie erneut ins Rampenlicht der Medien. Vor sieben Jahren war sein älterer Bruder Danny wegen Mordes an seiner Highschool-Freundin zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Danny hatte stets seine Unschuld beteuert, und eine große True-Crime-Doku nährte den Verdacht, er könnte zu Unrecht im Gefängnis sitzen. Nun scheint es eine Verbindung zwischen dem rätselhaften Tod seiner Familie und Dannys Fall zu geben, und Matt ist entschlossen, die Wahrheit herauszufinden. Selbst wenn er dafür sein eigenes Leben aufs Spiel setzen muss.

„Allein gegen die Lüge“ von Alex Finlay ist ein sehr spannender Thriller.

Matt Pine kann es kaum glauben, als er die Nachricht vom FBI übermittelt bekommt.
Seine Eltern und seine beiden Geschwister wurden in ihrem Ferienhaus in Mexiko tot aufgefunden. Die Polizei in Mexiko will den Fall als Unfall deklarieren, doch das FBI bezweifelt die Unfalltheorie. Warum sie nicht an einen Unfall glauben, darüber äußert das FBI sich nicht.
Matt hat jetzt nur noch seinen älteren Bruder. Aber der sitzt wegen Mordes lebenslang im Gefängnis. Bis heute behauptet er unschuldig zu sein. Sollte das wirklich stimmen und ein Netz voller Lügen hat sich über die Familie ausgebreitet?
Matt begibt sich selbst auf Spurensuche.

Alex Finlay beginnt seine Geschichte direkt damit, dass erzählt wird, wann und wie die Leichen der Familie gefunden wurde. Der Autor baut damit direkt auf der ersten Seite Spannung auf die er im Laufe der Geschichte immer weiter steigert.
Außer dem Mord an Matts Familie in Mexiko wirft der Autor auch die Frage in den Raum, ob Matts Bruder Danny vielleicht doch seit 7 Jahren unschuldig im Gefängnis sitzt.
Die Medien werden wieder aufmerksam auf die Familie und eine Doku auf Netflix wirft noch Holz ins Feuer.

Die Charaktere werden gut beschrieben und wirken lebendig.
Besonders Matt gefällt mir gut. Er hat immer an die Schuld seines Bruders geglaubt, doch jetzt erfasst ihn Zweifel.
Die Leser*innen lernen die Charaktere im Laufe der Geschichte gut kennen. Auch die ermordete Familie wird in Rückblicken den Leser*innen vertraut.

Genau wie Matt, sah auch ich mich beim Lesen in ein Netz voller Lügen verstrickt. Was ist wahr und was ist Lüge? Sitzt Danny unschuldig im Gefängnis? Ist seine Verurteilung ein Justizirrtum? Fragen über Fragen die eine ehrliche Antwort suchen. Doch darauf muss man warten und versuchen die kleinen Stückchen Wahrheit aus dem Konstrukt von Lügen herauszupicken. Wenn man sie denn erkennt.

Alex Finlay erzählt die Geschichte aus der Perspektive verschiedener Charaktere, was die Spannung nochmals steigert. Die vielen Wendungen, die der Autor in seine Geschichte einbaut, haben mich oft atemlos zurückgelassen.

Der Autor hat so einen fesselnden Schreibstil, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und an zwei Abenden gelesen habe.

„Allein gegen die Lüge“ ist einfach ein MUSS, für alle Liebhaber von spannenden Thrillern.