Zorn – Der Fall Schröder

Stephan Ludwig
Thriller
359 Seiten
erschienen im S. Fischer Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den S.Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar

Zorn ist einfach Kult

Klappentext:
Hauptkommissar Claudius Zorn wundert sich. So hat er seinen Kollegen Schröder noch nie erlebt. Schröder ist der hellste Kopf, den er kennt. Aber in diesem Sommer wirkt er teilnahmslos und zerstreut. Selbst als sich bei einem neuen Fall herausstellt, dass Schröder das Todesopfer gekannt haben muss, erwacht er nicht zu gewohnter Form.

Zorn versteht die Welt nicht mehr und fürchtet, dass jetzt alle Arbeit an ihm hängen bleibt, zumal es einen weiteren Toten gibt. Und wieder eine Verbindung zu Schröder. Als Zorn kurz darauf etwas Ungeheuerliches erfährt, wird ihm schlagartig klar, dass er die Wahrheit nie kennen wollte. Und dass dieser Fall ihrer beider Leben zerstören wird.

„Zorn – Der Fall Schröder“ ist bereits der 14. Band der Zorn-Reihe von Stephan Ludwig.
Mittlerweile füllen die Krimis schon eine ganze Reihe im Bücherregal.

Hauptkommissar Claudius Zorn ist einfach Kult. Er ist eigenbrötlerisch, schrullig und hat die Arbeit wahrlich nicht erfunden.
Er verlässt sich immer auf seinen Kollegen Schröder. Schröder ist ein etwas dicklicher Mann mit schneller Auffassungsgabe. Die Gleichgültigkeit und Bequemlichkeit von Zorn macht Schröder immer wet. Ihm macht die Arbeit Spaß und er ermittelt immer effizient und zieht Zorn in seinem Eifer auch manchmal mit. Ohne Schröder wäre Zorn nicht das, dass er ist.

In diesem Fall bekommt es Hauptkommissar Claudius Zorn gleich mit zwei Opfern zu tun. Ausgerechnet jetzt kann er sich nicht wie sonst auf Schröder verlassen. Schröder wirkt teilnahmslos uns in sich gekehrt. Die ganze Arbeit bleibt an Zorn hängen.
Es stellt sich heraus, dass die Opfer alle einen Bezug zu Schröder hatten, was Schröder zum Hauptverdächtigen macht.

Stephan Ludwig erzählt auch den 14. Band wieder so, dass man das Buch nicht aus der Hand legen kann.
Die beiden Ermittler sind mir nach der langen Zeit so sehr ans Herz gewachsen. Ich freue mich über jeden neuen Band.
Die Charaktere sind wie immer sehr gut gezeichnet. Die Ermittler, die man schon lange kennt, stechen natürlich heraus.
In diesem Band habe ich mir richtig Sorgen um Schröder gemacht.
Der Autor erzählt die Geschichte diesmal auf zwei Zeitebenen. Einmal die Ermittlungen und dann Rückblicke in die Kindheit von Schröder. Die Erzählungen aus Schröders Kindheit haben mich sehr berührt, ja auch wütend gemacht.
Dazu gerät Schröder noch unter Mordverdacht.
Zorn steht diesmal ziemlich alleine da und wächst über sich hinaus.
Die Atmosphäre, die Stephan Ludwig geschaffen hat, ist passend zum Plot ziemlich erdrückend.
Die ganze Zeit fiebert man der Lösung des Falls entgegen und hofft natürlich, dass Schröder heil aus der Sache rauskommt.

„Zorn – Der Fall Schröder“ ist wieder ein spannender Thriller, den ich an zwei Abenden gelesen habe.

Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller

Stephan Ludwig
Roman
349 Seiten
erschienen im S. Fischer Verlag
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den S.Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar

Schräg, skurril und humorvoll

Der nette Herr Heinlein ist Delikatessenhändler in 3. Generation.
Er legt sehr großen Wert auf Qualität und Tradition.
Wichtig sind für ihn seine Kunden und Höflichkeit.
Auch sein neuer Stammkunde Adam Morlok liegt ihm am Herzen.
Er sitzt immer am selben Tisch, trinkt zwei Espresso und isst von der Pastete die Herr Heinlein jeden Tag frisch herstellt.
Doch eines Tages isst er seine letzte Pastete.

„Der nette Herr Heinlein“ von Stephan Ludwig ist eine recht schräge und skurrile Geschichte.
Genauso schräg und zum Teil ein bisschen geheimnisvoll sind die Protagonisten.
Herr Heinlein scheint wirklich ein sehr höflicher und netter Zeitgenosse zu sein.
Er sorgt für seinen dementen Vater, er sorgt sich um seinen Angestellten Marvin und er sorgt sich um seine Kunden.
Obwohl die Kunden immer weniger werden und das Geschäft schon verkleinert wurde.
Als sein neuer Stammkunde eines Tages versehentlich zu Tode kommt und von Herrn Heinlein im Kühlhaus zwischengelagert wird, fragt man sich ist Herr Heinlein wirklich so nett und selbstlos wie es den Anschein hat?

Stephan Ludwig ist ja durch seine Zorn-Reihe sehr bekannt.
Mit „Der nette Herr Heinlein“ hat er etwas völlig anderes veröffentlicht. Obwohl ein bisschen Krimi steckt auch in dieser Geschichte und Zorn und Schröder schauen auch einmal kurz vorbei.

Die Geschichte ist schräg, skurril und fern jeder Realität und genau das macht sie so lesenswert.
Nachdem ich die ersten Seiten gelesen habe konnte ich kaum noch aufhören zu lesen.
Oft musste ich in mich hineinlachen.

„Der nette Herr Heinlein“ war eine erfrischend andere Geschichte die ich gerne gelesen habe.