Honigland-Am Ende der Nacht

Hanni Münzer
Historischer Roman
574 Seiten
erschienen im Piper Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Piper Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender und geschichtsträchtiger Roman

Stettin 1928: Heiraten und an der Seite eines adeligen Ehemannes ein komfortables Leben führen? Für die burschikose Daisy von Tessendorf ist das ein Alptraum! Sie will ihren eigenen Weg gehen. wie der aussehen soll, ist ihr allerdings noch nicht so ganz klar. Ihre nicht standesgemäße Freundin, das selbstbewusste Küchenmädchen Mitzi, hat dagegen eine genaue Vorstellung ihrer Zukunft: Sie will nach Berlin und dort eine erfolgreiche Künstlerin werden. Doch politisch dunkle Zeiten ziehen auf, die das Leben beider Frauen in andere Bahnen lenken– voller Gefahren und mit verhängnisvollen Folgen.

Hanni Münzer hat mich schon mit einigen Romanen erfreut.
„Honigland“ ist wieder eine ganz besondere Geschichte.

Im Mittelpunkt steht die junge Daisy von Tessendorf.
Daisy ist ein sehr gelungener Charakter, ich habe sie schnell ins Herz geschlossen.
Zu Beginn der Geschichte ist das junge Mädchen noch recht naiv.
Sie handelt immer erst bevor sie denkt. Dadurch gerät sie immer wieder in Schwierigkeiten.
Von ihren Geschwistern steht ihr, ihr Bruder Louis am nächsten.
Daisy durchlebt in der Geschichte eine große Entwicklung.
Standesgemäß heiraten und ein sorglosen Leben führen das ist nichts für Daisy.
Sie begehrt auf gegen die starren Konventionen.
So ist ihre Freundin Mitzi, die nicht standesgemäß ist da nur ein Küchenmädchen oft an ihrer Seite zu finden.

Louis der Bruder von Daisy ist auch ein interessanter Charakter.
Durch eine große Liebe gerät er in dunkle Kreise und gerät in Gefahr.

Violett von Tessendorf, die Mutter ist eine rätselhafte Person.
Sie ist geheimnisvoll, weiß meist über die Schwierigkeiten der Kinder Bescheid und findet schnell Lösungen.
Woher ihre Verbindungen kommen, dass wird noch nicht ganz aufgelöst.
Hier haben die Leser*innen einen Spielraum für ihre Gedanken.
Dass es hier mit verschiedenen anderen Charakteren um Spionage geht lässt sich erahnen.

Hanni Münzer hat für ihren Roman wieder recht vielseitige und durchaus interessante Protagonisten erschaffen.
Die meisten sind mir schnell sympathisch gewesen. Natürlich nicht alle, den ein paar negative Charaktere gehören zur Geschichte.
Auch lässt die Autorin wieder viel Zeitgeschehen in die Geschichte einfließen.
So ist die negative politisch Entwicklung deutlich zu spüren.
Unruhen und Anschläge sind schon fast an der Tagesordnung.
Diese geschichtlichen Hintergründe verpackt Hanni Münzer gekonnt in einer unterhaltsamen Geschichte.
Das Buch hat mich nach wenigen Seiten so gefesselt, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte.
Die Geschichte endet mit einem Cliffhanger und jetzt heißt es warten bis der 2. Band „Honigstaat“ am 30.11.2023 erscheint.

Spion aus dem Meer

Jörg Rönnau
Thriller
erschienen im Maximum Verlag
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Maximum Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein Leben auf dem Meer

Klappentext:

1943: Peter Heuer, deutschstämmiger Kommandant des US-Navy Geleit-Zerstörers USS Ellwood, erhält einen gefährlichen Auftrag. Beim Kampf gegen Nazideutschland und dessen Gräueltaten wird er von seinem langjährigen Freund Alexander „Aki“ Smith, Captain der US-Navy, für eine Spionagemission des amerikanischen Geheimdienstes angeworben. Es gilt, die Lage und Einsatzfähigkeit einer militärischen Versuchsanstalt an der Kieler Förde ausfindig zu machen, auf der die Nazis eine neuartige Schiffsabwehrrakete mit dem Namen „Thors Hammer“ erproben. Dieses innovative Waffensystem soll die geplante Invasion der Alliierten in der Normandie aufhalten.
Bald landen Heuer und Smith per Fallschirm an der Ostseeküste und treffen dort Gräfin Dorothea von Zwiewitz, Spionin des britischen Geheimdienstes. Peter und Dorothea kennen sich seit Jugendtagen und verlieben sich ineinander, als
der gefährliche Auftrag beginnt. Als die Mission fast schon gelungen scheint, kommt es zu einem dramatischen Showdown. Wird es Heuer, der Gräfin und Smith gemeinsam gelingen, dem SS-Hauptsturmführer Bodo von Schwentau zu entkommen?
Während der Mission erinnert sich Heuer an die zahlreichen Abenteuer, die er bereits auf See erlebt hat. Temporeich und voll überraschender Wendungen erzählt Jörg Rönnau vom Schicksal eines Mannes, der das Leben auf See liebt, und liefert damit ein spannendes Kaleidoskop der Seefahrt der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts.

„Spion aus dem Meer ist ein spannender Thriller von Jörg Rönnau.

Die Hauptfigur ist Peter Heuer. Er ist in Deutschland aufgewachsen dann aber in die USA gegangen.
Im Jahre 1943 soll er als Spion nach Deutschland zurück.
Begleitet wird er von seinem Freund Alexander Smith, genau wie Heuer auch ein Soldat der US Navy.
Der Auftrag lautet Deutschland in Hinsicht auf Schiffsabwehrraketen auszuspionieren.

Peter Heuer lernt man im Laufe der Erzählung gut kennen.
Immer wieder führt der Autor die LeserInnen zurück in die Vergangenheit von Peter Heuer.
Man lernt Peter als echten Seemann kennen.
Man ist dabei als er zum ersten Mal ein Segelschiff betritt und auch als er als Schiffsjunge anheuert.
Alleine schon das Leben von Peter Heuer außerhalb der US Navy ist interessant.
Man spürt die Leidenschaft die Peter Heuer der Seefahrt entgegenbringt.

Jörg Rennau schreibt den Thriller spannend.
Der Autor beschreibt ausführlich wie Peter Heuer versucht die Deutschen auszuspionieren.
Es gibt immer wieder Personen die bereit sich Peter zu unterstützen damit sein Auftrag ein Erfolg wird.
Dabei ist der Schreibstil des Autors gut verständlich und recht kurzweilig.
Seine Charaktere erweckt er richtiggehend zum Leben.
Auch die Beschreibung der verschiedenen Raketensysteme ist interessant, dabei wird es nie zu technisch, dass es langatmig wird.

„Spion aus dem Meer“ ist ein spannender Weltkriegs-Thriller den ich gerne empfehle.