Lügen über meine Mutter

Daniela Dröscher
Roman
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Ein Buch das man gelesen haben sollte

„Lügen über meine Mutter“ von Daniela Dröscher ist ein guter und ergreifender gesellschaftskritischer Roman.

Die Autorin nimmt ihre LeserInnen mit in ihre Kindheit im Hunsrück.
Die Eltern leben ein kleinbürgerliches Leben.
Immer darauf bedacht wie sie nach außen hin wirken.
Doch in der Familie sieht es ganz anders aus.
Erzählt wird die Geschichte aus Sicht der kleinen Tochter.
Der Hauptcharakter ist die Mutter.
Sie fühlt sich in den Zwängen der Dorfgemeinschaft eingesperrt, ist eher ein Stadtmensch,
Sie ist Übergewichtig und wird vom Vater zum Schandfleck degradiert.
Er macht seine Frau für alles verantwortlich was in seinem Leben schief läuft.
Zu wenig Anerkennung, keine Beförderung im Job, alles liegt am Äußeren der Frau.
All das führt zu endlosen Streitigkeiten.
Zu Beginn steckt die Mutter alles demütig weg.
Doch dann kämpft auch sie für ihre Selbstbestimmung.
Dazwischen steht immer die kleine Tochter.

Daniela Dröscher erzählt die Geschichte schonungslos ehrlich.
Sie beschreibt das enge Leben in einer Dorfgemeinschaft.
Das nicht raus können, oder sich nicht raus trauen aus den Zwängen.
Genauso beschreibt sie das kaputte Familienleben, dass nach außen hin immer intakt wirken soll.
Die Idealvorstellungen des Vaters, die die Frau nicht erfüllen kann.
Das Leben in den 1980er Jahren wird sehr gut erzählt.
Vieles erkennt man beim lesen wieder.

Für mich war das Buch ein Wechselbad der Gefühle.
Immer wieder habe ich das Buch vor Wut weggelegt um es Minuten später wieder in die Hand zu nehmen und weiterzulesen.
Wut und Demut wechseln sich beim lesen ab aber es gibt auch humorvolle Szenen in der Geschichte.

Ich finde Daniela Dröscher findet für die Geschichte genau die richtigen Worte.
Ungeschönt lässt sie ihre LeserInnen hinter die Fassade der „Heilen Welt“ blicken.

Lügen über meine Mutter“ ist bestimmt ein Buch das polarisiert.
Für mich ist es ein Buch, dass man gelesen haben sollt.

Mütter hat man nie genug

Monika Maifeld
Roman
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Monika Maifeld für das Rezensionsexemplar

Eine emotionale Familiengeschichte

Covertext:

Eigentlich ist es nur mal wieder eine verrückte Idee ihres jüngeren Bruders Felix. Er bittet die 29-jährige Stefanie Gruber um eine DNA-Probe, um Ahnenforschung zu betreiben. Doch das Ergebnis ist ein Schock, Felix und Stefanie sind nicht miteinander verwandt!
Mit diesem unwiderlegbaren Beweis konfrontiert, beichten ihre Eltern, dass Stefanie über dubiose Kontakte auf illegale Weise zu ihnen kam. Damals glaubten die Grubers, keine eigenen Kinder bekommen zu können, und eine Adoption auf legalem Weg war nicht möglich.
Stefanie steht vor den Scherben ihrer Identität. Plötzlich fühlt nichts sich mehr richtig an, weder ihr Traumberuf noch ihre Verlobung. Nur die Frage nach dem Schicksal ihrer leiblichen Mutter lässt sie nicht mehr los. Begleitet von Felix begibt Stefanie sich auf eine Reise in die Vergangenheit, um herauszufinden, wohin sie gehört

„Mütter hat man nie genug“ ist eine emotionale Familiengeschichte von Monika Maifeld.

Die Protagonistin Stefanie ist mir vom ersten Augenblick an ans Herz gewachsen.
Sie kommt in die prekäre Situation sich zu fragen, „wo komme ich her“?
Mit der Idee ihres Bruder Felix einen DNA Test machen zu lassen um Ahnenforschung zu betreiben fing alles an.
Als sie erfährt, dass sie mit Felix nicht verwand und ihre Eltern ihr offenbaren, dass sie auf nicht ganz legale Weise adoptiert wurde stellt sie ihr ganzes Leben in Frage.
Stefanie begibt sich auf die Suche nach ihren Wurzeln.

Die Geschichte hat zwei Zeitebenen.
Die Gegenwart ist das Jahr 2018.
Hier begibt sich Stefanie mit der Unterstützung ihres Bruder Felix auf die Suche nach ihrer Herkunft.

Dann gibt es immer wieder Rückblenden in das Jahr 1990.
Hier erfahren die LeserInnen was damals wirklich passiert ist.
Bald schon weiß man mehr als Stefanie.

Monika Maifeld führt die zwei Zeitebenen gekonnt zusammen.
Die Autorin erzählt die Geschichte sehr emotional.
Tröstlich ist die Geschwisterliebe zwischen Stefanie und Felix, die auch das DNA Ergebnis nicht zerrüttet.
Das Setting in diesem Roman ist interessant. Die verschiedenen Orte werden sehr eindrucksvoll beschrieben.
Monika Maifeld hat einen recht angenehmen und gut verständlichen Schreibstil.
Die Geschichte ist sehr realistisch erzählt.

„Mütter hat man nie genug“ ist mein erstes Buch von Monika Maifeld und ich würde mich freuen noch viel mehr solcher emotionalen Familiengeschichten aus der Feder der Autorin lesen zu dürfen.

Wohin die Wahrheit mich führt

Jane Aiven
Roman
erschienen bei Tinte & Feder
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Zucker Kommunikation Berlin und Amazon_Buch für das Rezensionsexemplar

Eine Geschichte die tief bewegt

Covertext:
Was sind schon die bunten Farben eines Zirkus, wenn man seine Träume nicht leben kann?
Eleganz und Perfektion: Nicht weniger erwartet Pennys Vater als Zirkusdirektor von ihr, wenn sie die Manege betritt. Beides zeichnet die junge Akrobatin aus. Doch das Zirkusleben macht sie unglücklich und sie fragt sich immer wieder: Warum hat ihre Mutter sie vor all den Jahren verlassen? Hat sie sich nach mehr gesehnt? Auch Penny träumt insgeheim davon, aus den vorgezeichneten Bahnen auszubrechen.
Auf einem alten Foto ihrer Mutter findet Penny einen Hinweis. Doch erst nach einem dramatischen Vorfall hat sie den Mut, alles hinter sich zu lassen. Es ist das Schicksal, das sie an einen ganz besonderen Ort führt.

„Wohin die Wahrheit mich führt“ ist mein erster Roman von Jane Aiven, wird aber mit Sicherheit nicht mein letzter sein.

Penny ist eine tolle Protagonistin. Sie war mir sofort sympathisch.
Aufgewachsen ist Penny im Zirkus. Ihr Vater ist Zirkusdirektor uns somit liegt es nahe, dass auch Pennys Leben dem Zirkus gehört.
Doch Penny kam mir gar nicht so glücklich vor mit ihrem Zirkusleben.
Da schwillt auch immer das Verlangen mehr über den Verbleib ihrer Mutter zu erfahren.
Die Mutter hat die Familie verlassen als Penny 3 Jahre alt war.
Nach einem dramatischen Vorfall nimmt Penny all ihren Mut zusammen und verlässt den Zirkus.
Sie begibt sich auf einen Weg der zum Wechselbad der Gefühlt wird.

Es gibt noch einige weitere tolle Protagonisten die ich liebgewonnen habe in der Geschichte.
Es gibt aber natürlich auch solche, die man gerne manchmal schütteln und rütteln möchte.

Jane Aiven hat eine wunderschöne Art zu erzählen.
Nach ein paar Seiten wurde ich wie durch einen Sog in die Geschichte reingezogen.
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Es ist eine Geschichte mit so viel Gefühl, es wird aber niemals kitschig.
Es ist eine Geschichte über Freundschaft und Liebe.
Es gibt aber auch durchaus traurige Momente und bei mir sind mehr als einmal die Tränen geflossen.
Der Schreibstil von Jane Aiven ist flüssig und gut verständlich.
Die Autorin findet immer wieder so schöne Worte, dass es die pure Freude ist die Geschichte zu lesen.

Ich freue mich auf mehr solcher Geschichten von Jane Aiven.

Die Welt kippt

Heiko von Tschischwitz
Roman
erschienen bei List (Ullstein Verlag)
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein spannendes Buch das Wachrüttelt

Covertext:

Tessa Hansen hat ihr Leben dem Kampf gegen die Klimakatastrophe verschrieben. Als sie die Silicon Valley Ivestorin Shannon O’Reilly kennenlernt, findet sie in dieser wider Erwarten eine Gleichgesinnte. Doch Tessa erkennt bald, dass Shannon keine Skrupel hat, wenn es darum geht, das Klima zu schützen … Unterdessen treibt China ein eigenes Vorhaben gigantischen Ausmaßes voran, das die handlungsunfähigen westlichen Demokratien vor Rätsel stellt. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, und bald muss sich Tessa die Frage stellen, was sie bereit ist, für ihre Überzeugungen zu opfern.

„Die Welt kippt“ ist ein fiktiver Roman der sehr realistisch anmutet von Heiko von Tschischwitz.
Der Autor ist der Gründer des größten deutschen Ökostromanbieters LichtBlick und arbeitet seit 25 Jahren im Bereich Umweltschutz und erneuerbare Energien.
Den Erlös aus dem Verkauf des Buches spendet Heiko von Tschischwitz an Klimaschutzprojekte.

Die Geschichte spielt in der nahen Zukunft. Sie beginnt 2024 und endet 2028.
Heiko von Tschischwitz zeigt aus verschiedenen Perspektiven die Klimakatastrophe auf.
Die Geschichte führt in verschiedene Länder auf unterschiedlichen Kontinenten.
Sie befasst sich mit den jeweiligen politischen Systemen und deren Sicht auf den Klimawandel.

Dabei ist es eigentlich schon 5 nach 12.
Die beiden Protagonistinnen Tessa Hansen und Shannon O’Reilly haben das schon lange erkannt.
Sie finden auch Unterstützung durch viele Klimaaktivisten.

Es stellt sich auch immer wieder die Frage wie weit kann man gehen. Was ist jeder einzelne bereit für ein besseres Klima aufzugeben.
Ich selbst habe mir beim Lesen auch immer wieder die Frage gestellt.
Hier hätte ich mit mehr Information, mehr Beispiele gewünscht.

Die Geschichte liest sich schnell und spannend wie ein Thriller.
Sie enthält aber gleichzeitig viel Informationen über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Erde und damit auf unser tägliches Leben.
Heiko von Tschischwitz erzählt eine fiktive Geschichte sehr realistisch.
Gerade das ist beängstigend und soll wachrütteln.
Mich hat die Geschichte auf jeden Fall zum Denken angeregt.

Carrie Soto is Back

Taylor Jenkins Reid
Roman
erschienen im Ullstein Verlag
Übersetzt aus dem amerikanischen Englisch von Babette Schröder
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

So viel mehr als nur Tenni

Carrie Soto war einst die größte Tennisspielerin der Welt.
Sie hatte 20 Grand Slam Titel gewonnen und viele Rekorde aufgestellt.
Vor 6 Jahren hat sie dem Profisport den Rücken gekehrt.
Jetzt werden ihre Rekorde von einer jungen britischen Lautenspielerin eingestellt.
Carrie Soto will weiterhin die erfolgreichste Tennisspielerin der Welt bleiben.
Ihrs Ehrgeiz ist geweckt.
So kommt sie mit 37 Jahren zurück auf den Tennisplatz.
Ein finales Jahr als Tennisspielerin soll sie unbesiegbar machen.
Dafür ist sie sogar bereit mit Bowe Huntley zu trainieren, dem Tennisstar, der ihr einst das Herz gebrochen hat.


„Carrie Soto is Back“ von Taylor Jenkins Reid ist so viel mehr als ein Roman über eine Tennisspielerin.

Das Buch beginnt mit eine Prolog. Hier werden wir Zeuge wie Carrie Soto 1994 bei der US Open mitansehen muss wie Nicki Chan ihren Titel als Tennisspielerin mit den meisten Grand Slam Siegen einstellt.
Danach gibt es einen Rückblick in die Kindheit und Jugend von Carrie.
Von ihrem Vater trainiert hatte sie immer nur den Sieg vor Augen.
Ihr Ziel war es wohl schon sehr früh einmal die beste Tennisspielerin der Welt zu werden.
Nach dem Rückblick begleiten wir Carrie dabei wie sie an ihrem Comeback arbeitet.

Ich habe einige Zeit gebraucht um mit Carrie Soto warm zu werden.
Am Anfang mochte ich sie nicht besonders. Je tiefer ich in die Geschichte eingetaucht bin, je besser konnte ich sie verstehen.
Ihr Ehrgeiz, ihre Disziplin und ihr starker Wille ist bewundernswert.
Dabei hat sie stets nur ein Ziel vor Augen ohne Rücksicht auf andere zu nehmen.

Taylor Jenkins Reid hat es geschafft eine mir anfangs unsympathische Protagonistin zu einer Person zu machen die mir ans Herz gewachsen ist.
Die Autorin beschreibt auf sehr spannende Art wie Carrie immer wieder über sich hinauswächst. Wie sie sich mit einem eisernen Willen zurück auf den Platz kämpft.
Auch Carries enge Beziehung zu ihrem Vater hat mich sehr beeindruckt.
Natürlich geht es in der Geschichte hauptsächlich um Tennis. So werden auch immer bestimmte Techniken beschrieben.
Taylor Jenkins Reid macht das auf eine interessante Art und Weise so, dass man nicht unbedingt Tennisfan sein muss um das zu verstehen.

Der Schreibstil der Autorin ist leicht verständlich und flüssig.
Die eingestreuten spanischen Wörter, die Carrie mit ihrem Vater wechselt machen die Geschichte noch authentischer.

„Carrie Soto is Back“ ist eine interessante Geschichte über eine Frau die immer wieder über sich hinauswächst.
Einmal angefangen kann man das Buch kaum aus der Hand legen.

Unsere verschwundenen Herzen

Celeste Ng
Roman
erschienen im dtv Verlag
Übersetzt aus dem amerikanischen Englisch von Brigitte Jakobeit
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine Dystopie die zur Realität werden könnte

Bird ist 12 Jahre und lebt bei seinem Vater.
Seine Mutter hat die Familie verlassen und sein Vater verbietet alle Erinnerungen an sie.
Auch darf Bird seinen Kosenamen, den ihm seine Mutter gegeben hat nicht mehr benutzen, er heißt ab jetzt Noah was sein richtigen Namen ist.
Die politische Lage im Land ist instabil.
Es gibt Gesetzte die, die amerikanische Kultur bewahren sollen. Vor allem wird alles asiatisch aussehende diskriminiert.
Kinder asiatischer Familien werden nicht selten zur Adoption gegeben.
Als Bird einen Brief seiner Mutter erhält kommen vereinzelte Erinnerungen hoch.
Er will verstehen warum sie die Familie verlassen hat.
Bird macht sich auf die Suche, die ihn zu den Geschichten seiner Kindheit führt und zu seiner Mutter.

„Unsere Verschwundenen Herzen“ ist der neue Roman von Celeste Ng.
In der Geschichte begeben wir uns nach Amerika.
Die Autorin hat hier eine fiktive Welt erschaffen.
Die Welt ist bedrückend und beängstigend.
Der 12-jährige Bird vermisst seine Mutter schmerzlich.
Sie hat die Familie vor Jahren verlassen.
Jetzt lebt er mit seinem Vater in einer kleinen Wohnung.
Es gibt keine Erinnerungsstücke mehr an seine Mutter.
Sein Vater lässt keine Fragen und Gedanken über seine Mutter zu.
Bird ist nicht klar, dass sein Vater ihn nur schützen möchte.

In Amerika gibt es Gesetzte die, die amerikanische Kultur schützen sollen. Gleichzeitig wird alles asiatische hinterfragt und bekämpft. Bücher werden verboten.
Es herrscht ein alles übergreifender Rassismus.

Celeste Ng erzählt eine Geschichte die mir sehr an Herz gegangen ist.
Der kleine Bird ist mir schnell ans Herz gewachsen.
Ich habe ihn für seinen Mut und seine Liebe bewundert.

Die Geschichte ist düster und beängstigend.
Celeste Ng findet gewaltige Worte für ihre Geschichte.
Sie erzählt in einer unglaublichen Sprachgewandtheit.
Wie ein Sog wurde ich nach wenigen Seiten in das Buch hineingezogen.

„Unsere verschwundenen Herzen“ ist einen Dystopie.
Das Beängstigende ist, dass man sich vorstellen kann, dass diese Dystopie zur Realität werden könnte.

Ein Buch das lange in mir nachklingen wird.

Cornwall-Küsse im kleinen Cottage

Cara Lindon
Roman
erschienen by AIKA Consulting GmbH
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Cara Lindon für das Rezensionsexemplar

Sehnsuchtsort Cornwall

Melissa wird von ihrem Chef in der Londoner Werbeagentur nur ausgenutzt.
Auch in ihrem Umfeld kriselt es. Ihr Freund meckert nur und ihre Freundinnen machen Kariere.
Ihre Patentante führt in Cornwall einen Tierschutzhof und braucht nach einem Unfall dringend Hilfe.
Hier sieht Melissa eine Chance zur Ruhe zu kommen.
In einem kleinen Cottage denkt Melissa über ihr Leben nach.
Sie vergleicht die Kleinstadt Porthlynn mit London.
Kann sie die Großstadt hinter sich lassen und in Cornwall glücklich werden?
Je länger sie mit Jake zusammenarbeitet je mehr kann sie sich ein Leben in Cornwall vorstellen.
Da ist aber auch noch der Journalist Brandon für den sie Gefühle hegt.
Als Tiere vom Hof ausbrechen ist plötzlich alles in Gefahr.

„Cornwall-Küsse im kleinen Cottage “ ist der zweite Band der
Sehnsucht nach Cornwall Reihe von Cara Lindon.
Cara Lindon ist das Pseudonym der Autorin Christiane Lind die mich schon mit vielen tollen Büchern begeistert hat.
Auch dieses Buch wieder ein Kleinod für mich.

Das Setting ist mit Cornwall einer meiner Sehnsuchtsort, ich möchte schon lange einmal dorthin Reisen.
Cara Lindon beschreibt die schöne Landschaft so richtig idyllisch:
Man fühlt sich schon fast richtig nach Cornwall versetzt.
Die schöne Landschaft, das Cottage und der Tierschutzhof geben der Geschichte ein wunderschönes Fundament

Melissa hat mir gleich gut gefallen.
Sie wird von der Großstadt London in das kleine und idyllische Porthlynn versetzt.
Hier kommt sie endlich etwas zur Ruhe.
Sie findet sich selbst und macht eine sehr positive Entwicklung durch.

Aber auch aktuelle Themen wie Tierschutz und das Achten aufeinander werden in die Geschichte eingewebt.

Cara Lindon hat einen klaren und leicht verständlichen Schreibstil.
Sie packt viele Emotionen in ihre Geschichte.
„Cornwall-Küsse im kleinen Cottage“ ist die perfekte Lektüre für die kalte Jahreszeit.
Mit einer heißen Tasse Tee kann man richtig Abtauchen und alles um sich herum vergessen.
Ein Buch zum Wohlfühlen.

Die Überlebenden

Alex Schulman
Roman
erschienen im dtv Verlag
Übersetzt aus dem Schwedischen von Hanna Granz
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine aufwühlende Familiengeschichte

Am Abend vor der Beerdigung ihrer Mutter erfahren die Brüder Benjamin, Pierre und Nils, dass die Asche ihre Mutter im Waldsee verstreut werden soll.
Jenem See an dem die Familie früher ihre Sommer verbracht hatte.
Zwei Jahrzehnte waren die Brüder nicht mehr in dem Ferienhaus am See gewesen.
So machten sich die Brüder auf zu einer Reise durch die unberührte Natur Skandinaviens und durch ihre Vergangenheit.
Als Kinder haben sie sich gegenseitig aufgerieben um die Zuneigung ihrer Mutter zu gewinnen.
Heute sind sie sich fast fremd geworden.
Besteht die Hoffnung, dass die Brüder wieder aufeinander zugehen?

„Die Überlebenden“ ist eine aufwühlende Familiengeschichte von Alex Schulman.

Die Geschichte beginnt um 23:59 Uhr und endet um 0:00 Uhr.
Dazwischen wird die Geschichte vom Aufbruch bis zur Ankunft im Haus am See rückwärts erzählt. Wobei immer wieder Erinnerungen und Fragen aus der Kindheit aufkeimen.

Der zweite Handlungsstrang erzählt von der Kindheit der Brüder.
Von zum Teil glücklichen Zeiten am See.
Als sie klein waren haben sie sich aufeinander verlassen können.
Das änderte sich je älter sie wurden.
Aufgewachsen sind sie in einer dysfunktionalen Familie.
Der Vater streng, die Mutter oft sehr abweisend und grob.
Die Brüder haben sich gegenseitig aufgerieben um die Liebe der Mutter zu gewinnen.
Dabei haben sie sich irgendwie selbst verloren.

Die Geschichte ist genial aufgebaut.
Als Außenstehender bekommt man keinen vollständigen Einblick in die Familiengeschichte.
Man erfährt nur die Sequenzen die in der Erinnerung der Brüder aufkeimen.
Das reicht aber auch aus um sich ein Bild zu machen, um die Ausmaße zu erahnen.

Alex Schulman erzählt die Geschichte sehr aufwühlend.
Die Atmosphäre in der Geschichte ist recht düster.
Seine zurückhaltenden Worte lassen das Gelesenen in mir noch lange nachklingen.
Ich konnte den inneren Schmerz der den Brüdern bis heute anhaftet spüren.
Aber es gab auch die Hoffnung, dass die Brüder sich wieder annähern.

„Die Überlebenden“ ist ein ergreifender und auch ein genialer Roman der lange nachhallt.

Diese eine Entscheidung

Karine Tuil
Roman
erschienen im dtv Verlag
Übersetzt aus dem Französischen von Maja Ueberle-Pfaff
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Hochaktuelles Thema

Die Untersuchungsrichterin Alma Revel muss eine Entscheidung fällen.
Was soll mit dem unter Terrorismusverdacht stehende junge Mann geschehen.
Soll er weiterhin in Gewahrsam bleiben oder soll er freigelassen werden?
Auch das Privatleben von Alma Revel ist nicht ohne Probleme.
Ihre Ehe steht vor dem Aus und sie hat eine Affäre begonnen.
Ausgerechnet mit dem Anwalt des unter Terrorismusverdacht stehenden jungen Mann.
Die Untersuchungsrichterin fällt eine Entscheidung nach besten Wissen und Gewissen.
Doch diese Entscheidung bleibt nicht ohne Folgen.
Diese Entscheidung wird das Leben für sie und für ihr Land auf drastische Weise verändern.

„Diese eine Entscheidung“ ist ein Roman mit einem sehr aktuellen Thema von Karine Tuil.

Die Autorin erzählt ihren Roman aus der Sicht der Untersuchungsrichterin Alma Revel.
Die Untersuchungsrichterin hat eine schwerwiegende Entscheidung getroffen.
Jetzt schaut sie sich das Video eines bestialischen Terroranschlags an.
Es kommt ihr so vor als würde sie selbst die Waffe in Händen halten.

Alma Revel erzählt wie es zu ihrer dramatischen Entscheidung kam.

Ihre Ehe steht vor dem Aus. Sie hat eine Affäre mit einem Anwalt.
Ausgerechnet dieser Anwalt verteidigt den blutjungen Mann der unter Terrorismusverdacht
steht und über dessen weiteres Verbleiben oder seine Freilassung Alma Revel entscheiden muss.
Hat sie sich unbewusst von ihrem Liebhabern beeinflussen lassen?
Hat sie an das Gute im Menschen geglaubt?

Man erfährt einiges über den Alltag einer Ermittlungsrichterin die sich mit Terrorverdächtigen befasst.
Man erfährt aber auch viel über Terrorismus im allgemeinen und über Politik und Religion.
Und man lernt den jungen Abdeljalil Kacem und seine Beweggründe besser kennen.

Zwischen den Gedanken der Richterin gibt es immer wieder Vernehmungsprotokolle zum nachlesen.

Karin Tuil erzählt die Geschichte sehr fesselnd.
Ihr Schreibstil ist trotz des nicht gerade einfachen Themas gut verständlich und flüssig.
Die Grausamkeit des Anschlags kommt ungeschönt bei ihren LeserInnen an.
Aber auch der Gewissenskonflikt den die Richterin mit sich ausmachen muss wird sehr verständlich vermittelt.
Das Thema ist hochexplosiv.
Die hervorragenden Recherchearbeit der Autorin ist es zu verdanken, dass ein so schwieriges Thema so realistischen und authentisch bei den LeserInnen ankommt.

„Diese eine Entscheidung“ bekommt von mir 5 Sterne und ist eine klare Leseempfehlung.

Am liebsten sitzen alle in der Küche

Julia Karnick
Roman
erschienen im dtv Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar.

Zusammen sind wir stark

Drei recht unterschiedliche Frauen finden zusammen und freunden sich an.
Sie finden heraus, dass sie alle eine Gemeinsamkeit haben.
Jetzt sinnen sie auf Rache an einem Mann, der ihnen allen dreien das Leben schwer gemacht hat.
Man(n) soll Frauen die sich zusammentun nie unterschätzen. Man(n) kann nur verlieren.

„Am liebsten sitzen alle in der Küche“ ist das Romandebüt von Julia Karnick.
Schon der Titel hat mich angesprochen. In meiner Kindheit hat sich das Leben auch meist in der Küche abgespielt. Heute sind die Küchen leider oft klein und man kann nicht mehr gemütlich darin sitzen.

Im Mittelpunkt stehen drei Frauen, die in der Mitte ihres Lebens angelangt sind.
Tille, eine alleinerziehende Mutter die Probleme mit ihrem pubertierenden Sohn hat.
Sie ist Urologin und hat eine eigener Praxis.

Almut ist Hausfrau und frisch getrennt.
Sie hatte ihr Studium aufgegeben und sich für eine Familie entschieden.
Jetzt ist sie vierfache Mutter und von ihrem Mann verlassen.
Ab und zu ist Hetti, ihre pubertierenden Tochter anwesend.

Yeliz ist erfolgreiche Werberin mit türkischen Wurzeln.
Sie hat einen dänischem Lebensgefährten der unter dem türkischen Teil der Familie leidet.

Es ist ein Zufall, dass die drei Frauen sich begegnen. Es scheint als verbinde sie ein unsichtbares Band.
Ab diesem Zeitpunkt treffen sich die Frauen jeden Donnerstag bei Almut in der Küche.
Sie genießen Almuts leckeres Essen und Reden miteinander.
Dabei bemerken sie, dass sie alle drei ein und den selben Mann kennen der ihnen in der Vergangenheit nicht gutgetan hat.
Und so sinnen sie auf Rache.

„Am liebsten sitzen alle in der Küche“ ist ein Buch über drei Frauen, über Freundschaft, über Altlasten und über Vergeltung.
Dabei geht es nicht immer harmonisch zu, nein es fliegen auch einmal die Fetzten.

Julia Karnick hat einen erfrischenden und unterhaltsamen Schreibstil.
Ich war sehr schnell in die Geschichte eingetaucht.
Die Protagonisten sind sehr lebendig und realistisch.
Mir sind sie alle schnell ans Herz gewachsen.
Mit Humor und feiner Ironie beleuchtet die Autorin den Alltag ihrer Charaktere.
Es gibt viele Szenen über die man herzhaft lachen kann.

Parallel zum Buch habe ich das Hörbuch gehört.
Die Sprecherin Ilka Teichmüller ist aus vielen TV Produktionen bekannt und hat auch schon zahlreiche Hörbücher eingesprochen.
Mit Ilka Teichmüller war das Hören ein wahrer Genuss.
Sie trägt einen förmlich durch die Geschichte. Sie haucht den Charakteren richtig Leben ein.
Auch die fremdsprachigen Wörter die im Buch eingestreut gibt lka Teichmüller hervorragend wieder.

Egal ob Buch oder Hörbuch
„Am liebsten sitzen alle in der Küche“ ist ein echter Lese- und Hörgennuss.