Über die Toten nur Gutes

Andreas Izquierdo
Kriminalroman
314 Seiten
erschienen im DuMont Verlag
4 von 5 Sternen

len Dank an den DuMont Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein Trauerredner ermittelt

Klappentext.
Was kommt in Glücksburg an der Ostsee nach dem Tod? Eine Rede von Mads Madsen. Nicht immer leicht: Wenn einer stirbt, wird auch viel gelogen. Über die Toten nur Gutes, heißt es, aber wer waren sie wirklich? Für Mads oft ein Detektivspiel.
Eines Nachts erreicht ihn eine geheimnisvolle Botschaft aus dem Jenseits: Sein alter Freund Patrick ist tot. Sein letzter Wunsch: eine Rede von Mads. Also begibt sich Mads, der seit Jahren keinen Kontakt mehr zu Patrick hatte, auf die Spuren der Vergangenheit. Schnell stellt er fest: Patrick war alles andere als der nette Junge von nebenan. Warum musste er wirklich sterben?
Bald findet sich Mads inmitten eines Netzes aus Geheimnissen und Lügen wieder, das nicht nur ihn, sondern auch die bedroht, die er am meisten liebt: seinen verschrobenen Vater Fridtjof, seinen frisch verliebten besten Freund, den Beerdigungsunternehmer Fiete, seine treue Malteserhündin Bobby. Und die Einzige, die ihm helfen könnte, die ewig schlecht gelaunte Hauptkommissarin Luisa Mills, hält ihn für einen Aluhutträger. Mads wird klar: Die nächste Rede, die er schreibt, ist seine eigene. Es sei denn, ihm gelingt ein letzter Trick.

„Über die Toten nur Gutes“ ist der 1. Band der Reihe „Ein Trauerredner ermittelt“ von Andreas Izquierdo.
Ich habe schon einige Bücher des Autors gelesen und war auf diesen Krimi gespannt.

Im Mittelpunkt steht der Trauerredner Mads Madsen. Die Leserinnen lernen Mads erst einmal kennen, er lebt seit dem Tod seiner Mutter mit seinem Vater Fridtjof und seinem süßen Hund Bobby zusammen. Weiterhin lernen die Leserinnen das Personal des Bestattungsinstituts Amelung kennen. Da ist Frau Amelung, die alle gut in ihrem Griff hat, ihr Sohn Fiete und Herr Barnady, ein stiller Weggefährte, der manchmal aus dem Nichts auftaucht.

Mads, soll eine Trauerrede für seinen Jugendfreund Patrick schreiben. Patrick wurde überfahren und es war anscheinend kein Unfall. Mads geht Hinweisen nach und befragt Personen, mit denen Patrick in Kontakt war. Bis er die falschen Personen weckt und selbst in Gefahr gerät.

Andreas Izquierdo erzählt die Geschichte auf eine leichte und lockere Art. Die Charaktere sind gut in Szene gesetzt. Natürlich gefällt mir Mads gut, aber vor allem sein Vater Fridtjof, der leidenschaftlich gerne Bingo spielt aber nicht verlieren kann, bereichert die Geschichte.
Die Suche nach dem angeblichen Mörder von Patrick lässt Madas auf gefährlichem Terrain wandeln und wird spannend erzählt. Der Autor lockert die Geschichte immer wieder mit einem intelligent eingesetzten Humor auf.

„Über die Toten nur Gutes“ ist ein Krimi mit Spannung und Humor, ohne viel Blutvergießen. Ich habe Band 1 mit Freude gelesen und freue mich jetzt schon auf Band 2, „Niemals geht man so ganz“ der im September 2026 erscheinen soll.

Wolfstal

Alexander Oetker
Kriminalroman
330 Seiten
erschienen bei Hoffman und Campe
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Hoffmann und Campe für das Rezensionsexemplar

Luc Verlain ermittelt im Baskenland

Klappentext:
Umgeben von sanften Pyrenäenausläufern und berühmt für seine Gewürzpaprika, lädt das malerische Espelette alle zu einer Rast ein, die hier auf dem Jakobsweg vorüberwandern. Doch ein Schatten fällt auf das Idyll, als ein Schäfer aus dem Dorf brutal getötet wird. Dem von der baskischen Polizei zu Hilfe gerufenen Luc Verlain kommen die schweigsamen Dorfbewohner seltsam mitleidlos vor, und bald schon stößt er auf so einige schlüssige Mordmotive. Waren die vom Schäfer abgegebenen Luftschüsse, wenn Pilger seinen Weiden nahekamen, den Hoteliers ein zu großer Dorn im Auge? Hat sein Einsatz für den Wolf, der in der Gegend umgeht, seine Schäferkollegen zu sehr aufgebracht? Und weshalb war er ein so menschenscheuer Einzelgänger?

„Wolfstal“ ist mittlerweile schon der 9. Aquitaine Krimi von Alexander Oetker.
Luc Verlain der smarte Kommissar ist mir schon seit dem ersten Band sympathisch.
Auf sein Töchterchen Aurélie ist er sehr stolz, sie ist ein wahrer Sonnenschein. Luc’s Partnerin Anouk ist mittlerweile Leiterin der Police national in Bordeaux und somit Luc’s Chefin. Die kleine Aurélie ist, während Anouk und Luc arbeiten bei Luc’s Vater gut aufgehoben.

In dem idyllischen baskischen Städtchen Espelette wird ein Schäfer erstochen aufgefunden. Commissaire Etxeberria, der den eifrigen Leser*innen bestimmt noch bekannt ist bittet um Hilfe. Luc Verlain wird von seiner Chefin und Partnerin Anouk freigestellt und ins Baskenland geschickt. Dort gesellt sich noch die Commissaire Rose Schillinger dazu. Zu dritt nehmen sie die Ermittlungen auf. Rose Schillinger fällt durch i9hr Verhalten und ihre Alleingänge auf und ist Luc und Etxeberria nicht sonderlich sympathisch.
Der Fall ist kompliziert. Das Opfer schien ein Eigenbrötler zu sein und im Dorf keine Freunde zu haben. Zumindest schweigen sich die Menschen aus.

Alexander Oetker beschreibt wie immer die Handlungsorte sehr anschaulich. In diesem Land das Baskenland, mit seinen malerischen Orten. Espelette ist über seine Grenzen bekannt für seinen Piment d’Espelette, so sieht man auch die Schoten an den Häusern hängen, um zu trocknen.
Auch an Kulinarik gibt es wieder einiges in der Geschichte. Alexander Oetker vereint hier wieder einmal Spannung mit gutem Essen.

Die Charaktere sind wieder gut gezeichnet und einige ja schon aus den vorherigen Bänden bekannt. Rose Schillinger ist ein interessanter Charakter, wenn man sie erst einmal richtig kennenlernt.

Alexander Oetker erzeugt recht schnell Spannung, die sich im Laufe der Geschichte immer weiter steigert. Dabei erfahren die Leser*innen auch noch einiges über die ETA, die vor Jahren das Baskenland in Frankreich und Spanien mit Terroranschlägen terrorisiert hatte.

Der Schreibstil von Alexander Oetker ist flüssig, leicht verständlich und fesselnd.
Die kurzen Kapitel verleiden dazu immer weiterzulesen.

„Wolfstal“ ist wieder einmal ein richtig guter und spannender Krimi.
Ich freue mich jetzt schon auf den 10. Band, „Strandgut“ erscheint im März 2026.

Bodenfrost

Andreas Föhr
Kriminalroman
367 Seiten
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Regionalkrimi mit schwarzem Humor

Klappentext:
Nachdem Leonhardt Kreuthner einen peinlichen Vorfall mit dem neuen Polizeipräsidenten verursacht hat, wird er dazu verdonnert, den jährlichen Kindernachmittag der Miesbacher Polizei auf dem Gelände eines ehemaligen Bauernhofs zu leiten. Dort erklärt er Kindern typische Polizeisituationen. So auch, was passiert, wenn die Polizei zu einer Schlägerei gerufen wird. Zwei entsprechend dekorierte Schaufensterpuppen stellen die beteiligten Raufbolde dar. Allerdings findet eines der Kinder noch ein weiteres Opfer der vermeintlichen Schlägerei ganz in der Nähe. Wie sich herausstellt, handelt es sich dabei aber nicht um eine Schaufensterpuppe – sondern um das Opfer eines Mordes. Auf dem Bauch des Toten hat der Täter eine Zeichnung hinterlassen, mit der vor einigen Jahren ein Serienkiller mit dem Spitznamen „Der Harpunier“ seine Opfer markiert hatte. Eine ungelöste Mordserie, die abrupt endete. Ist der Harpunier zurück?

„Bodenfrost“ ist bereits der 12. Wallner & Kreuthner-Krimi von Andreas Föhr.

Die altbewährten Protagonisten sind einfach nur genial.
Hauptkommissar Wallner ist Leiter der Kripo Miesbach.
Er hat einen großen Gerechtigkeitssinn und hält sich meist genau an die Vorschriften.
Es verbindet ihn aber auch eine Freundschaft mit Polizeihauptmeister Kreuthner, der ihn immer wieder in einen Zwiespalt versetzt.

Polizeihauptmeister Kreuthner umgibt sich mit einigen kriminellen Subjekten.
Er wandelt meist am Rande des Gesetzes und überschreitet die Grenze auch ganz gerne einmal.

Manfred Wallner, der Großvater von Hauptkommissar Wallner, ist auch wieder mit von der Partie.
Wenn er mit Kreuthner unterwegs ist, wandelt auch er am Rand der Legalität.
Ich amüsiere mich immer sehr, wenn Wallner seinem Großvater Vorträge über gesundes Essen hält. Manfred Wallner isst gerne dick Butter auf dem Brot, Fleisch und auch sonstige fette Nahrung. Auf Cholesterin achtet er nicht so wie sein Enkel. Schließlich ist er über 90 Jahre alt.

Leonhardt Kreuthner vermittelt Kindern die Polizeiarbeit. Dabei stößt er auf eine echte Leiche. An dem Opfer wird ein Merkmal entdeckt, dass auf den Harpunier schließen lässt. Der hat vor einigen Jahren eine Mordserie begangen, die nie aufgeklärt wurde. Das Opfer ist ein bekannter Brauereibesitzer.

Die Leser*innen begleiten einmal die Ermittlungen und erfahren zum anderen was einige Tage vor dem Fund der Leiche passiert ist. Auch hier spielt der Brauereibesitzer und vor allem seinen Ehefrau eine Rolle.

Andreas Föhr baut seine Krimis sehr intelligent auf.
Der Plot ist spannend und hat etwas Geheimnisvolles.
Gewürzt wird das Ganze mit dem köstlichen schwarzen Humor des Autors.
Bei dieser Krimireihe stimmt einfach alles. Der Bezug zur Region, die Charaktere, die für mächtig Trubel sorgen, die Spannung und nicht zuletzt der köstliche Humor.
Wenn man einen Krimi von Andreas Föhr in den Händen hält, weiß man, man wird nicht enttäuscht.

Der 12. Fall ist vor dem 13. Fall, und auf den freue ich mich schon jetzt.

Lügen sind Rudeltiere

Michael Moser
Kriminalroman
465 Seiten
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein gelungenes Krimidebüt

Klappentext:
Um über einen persönlichen Schicksalsschlag hinwegzukommen, besucht die PR-Beraterin Romy Sternek regelmäßig heimlich fremde Beerdigungen auf dem Frankfurter Hauptfriedhof. In der Gemeinschaft der Trauernden findet sie Trost. Während der Beisetzung des Mordopfers Lukas Delbrück wird sie Zeugin eines tätlichen Angriffs. Da der ermittelnde Kommissar ihre Beobachtungen ignoriert, beginnt sie selbst Nachforschungen anzustellen. Dabei verstrickt sich Romy immer tiefer in ein Netz aus Intrigen und gefährlichen Lügen, bis sie selbst in tödlicher Gefahr schwebt.

„Lügen sind Rudeltiere“ ist das Krimidebüt von Carla Eisfeldt.

Im Mittelpunkt steht die PR-Beraterin Romy Sternek. Nach einem Schicksalsschlag findet Romy Trost darin Beerdigungen zu besuchen und in der Gemeinschaft anderer Trauernden zu sehen, sie ist nicht allein. Bei der Beerdigung eines Mordopfers macht Romy eine Beobachtung und sie stellt Nachforschungen an.

Carla Eisfeldt baut schnell Spannung auf und hält sie auch bis zum Ende aufrecht. Dabei ist die Geschichte aber nicht brutal oder blutrünstig. Es ist ein Krimi den auch zartbesaitete Krimiliebhaber gut lesen können.

Die Charaktere sind gut gezeichnet und lebendig. Romy Sternek, ist zwar nicht immer ehrlich, doch ich habe sie und auch ihre Nachbarin Margit schnell liebgewonnen.
Die Geschichte wird auch in der Ich-Perspektive aus Sicht von Romy erzählt. So ist man Romy sehr nahe und lernt sie sehr gut kennen.

Die Schauplätze werden von der Autorin sehr gut beschrieben. Ich habe über 60 Jahre in Frankfurt gelebt, bin erst vor ein paar Monaten weggezogen. Für mich war es schön, die Protagonisten zu den mir bekannten Schauplätzen zu begleiten.

Der Schreibstil vom Carla Eisfeldt ist flüssig, gut verständlich und fesselnd. Ich habe das Buch an 2 Abenden ausgelesen.

„Lügen sind Rudeltiere“ ist ein spannender und unterhaltsamer Krimi. Ich wünsche mir mehr davon.

Verschworen

Eva Björg Ægisdóttir
Kriminalroman
359 Seiten
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
Übersetzt aus dem Isländischen von Freyja Melsted
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Spannende Krimireihe aus Island

Klappentext:
Für Kommissarin Elma soll es nach ihrer Babypause ein ruhiger Wiedereinstieg werden. Die winterliche Gemütlichkeit in dem kleinen isländischen Städtchen Akranes wird jedoch brutal zerstört, als eine Leiche in einem abgelegenen Sommerhaus entdeckt wird. Der vierzigjährige Þorgeir wurde mit sieben Messerstichen ermordet. An der Holzwand über seinem Bett hat der Täter eine rätselhafte Nachricht hinterlassen, eine Zeile aus einem alten Kirchenlied, geschrieben mit dem Blut des Opfers.
Elmas Ermittlungen führen sie tief in die Vergangenheit von Þorgeir und seinen Jugendfreunden. Die Spur endet im Sommer 1995 in einem christlichen Ferienlager in Vatnaskógur. Ein dunkles Geheimnis verbindet die damalige Clique, denn der angebliche Unfalltod eines Jungen wirft fünfundzwanzig Jahre später tödliche Schatten auf die Gegenwart. Elma stößt auf eine Mauer des Schweigens und erkennt, dass sie einen Mörder jagt, der für seine Rache über Leichen geht.

„Verschworen“ ist der 5. Band der Reihe Mörderisches Island von Eva Björg Ægisdóttir.

Nachdem die Handlung des 4. Bands vor Band 1-3 angesiedelt war, kehren wir bei Band 5 wieder zur üblichen Reihenfolge zurück. Die Pause hat Kommissarin Elma genutzt um ihr Kind zur Welt zubringen. Jetzt ist sie zurück und ihr Mann Sævar ist in Elternzeit. Aus einem ruhigen Wiedereinstieg wird leider nichts. Ein Toter wird in seinem Sommerhaus erstochen aufgefunden. Die Ermittlungen führen Elma zurück bis in das Jahr 1995, zu einem christlichen Ferienlager.

Die Geschichte fängt gleich spannend an. Im Jahr 1995 sitz ein Ehepaar im Wohnzimmer und schauen ein Video an. Es wird nur kryptisch beschrieben. Man sieht Bettwäsche, einen spärlich bekleideten Körper und schlaffe Beine. Mehr erfährt man als Leser*in nicht.

Dann geht es 20 Jahre vor in die Gegenwart. Hier wird der erstochene Þorgeir gefunden. Die Leserinnen begleiten Elma und das Team bei den Ermittlungen. Auch Sævar stellt in seiner Freizeit Überlegungen an. Zwischendurch begleitet man Þorgeir einige Zeit vor seinem Ableben und lernt ihn richtig kennen. Auch Andrea, offensichtlich die Freundin von Þorgeir, lernen die Leserinnen auf diese Weise kennen.

Eva Björg Ægisdóttir erzählt die Geschichte recht atmosphärisch und spannend.
Die Charaktere sind gut beschrieben und sind recht facettenreich.
Ich habe mich immer wieder gefragt, wie die einzelnen Personen zusammenhängen, wer ehrlich ist und wer etwas zu verbergen hat.
Der Schreibstil der Autorin ist gut verständlich, flüssig und fesselnd.

Es gibt mehrere Personen, die für einen Mord infrage kommen.
Die Autorin baut geschickt Wendungen ein und die Spannung bleibt bis zum Ende erhalten.
Das Ende war dann schon überraschend, aber stimmig.

„Verschworen“ ist wieder ein spannender Krimi der Reihe „Mörderisches Island“.
Ich würde mich über weiter Bände freuen.

Nach dem Leben

Anna Johannsen
Kriminalroman
285 Seiten
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Spannender Plot, tolle Protagonisten

Klappentext:
Kriminalpsychologe Jan de Bruyn und Hauptkommissarin Hanna Will werden zu einem mysteriösen Fall in Damme hinzugezogen: Helmut Gepken, 75 Jahre alt, wurde mit einer Überdosis Insulin getötet. Der Mann lebte nach der Scheidung vereinsamt auf dem Land, und es gibt zunächst keinerlei Ermittlungsansätze für die Polizei. Erst nach und nach melden sich Bekannte und Freunde des Mannes, die der SoKo Einsicht in die letzten Jahre des alten Herrn gewähren.
Eine Spur führt Hanna weit zurück in die Vergangenheit der Familie Gepken, in das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte. Währenddessen versucht Jan, sich auf der Suche nach möglichen Motiven tief in die Vater-Sohn-Beziehung des Opfers hineinzuversetzen.
Privat müssen Hanna und Jan lernen, mit ihrer neuen Beziehung auch im beruflichen Umfeld umzugehen. Dabei sind sie nicht immer einer Meinung.

„Nach dem Leben“ ist der 4. Fall der Krimireihe „Ein Fall für Hanna Will & Jan de Bruyn“ von Anna Johannsen. Je mehr Bände ich von dieser Reihe lese, desto spannender finde ich sie.
Die Autorin ist mir schon seit vielen Jahren gut bekannt. Ich liebe ihre Krimireihen „Die Inselkommissarin“, „Enna Andersen“ und „Ein Fall für Hanna Will & Jan de Bruyn“.

Vom LKA wurde ein kleines Special-Team zusammengestellt zur Unterstützung bei besonders kniffeligen Fällen.
Das Team besteht aus der Hauptkommissarin Hanna Will.
Sie setzt auf die unkonventionelle Art bei ihren Ermittlungen. Für sie heißt es ans Ziel kommen, den Täter finden egal auf welchem Weg.
Vor ihrer Polizeikarriere war sie bei der Bundeswehr und da im Auslandseinsatz.

Der Zweite im Bunde ist Jan de Bruyn.
Er ist Kriminalpsychologe und sehr engagiert in seinem Beruf.
Er kann sich gut in die Täter hineinversetzen. Bei diesem Fall fällt es ihm schwer, ein Täterprofil zu erstellen.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben sich Hanna und Jan aneinander gewöhnt, sind mittlerweile sogar eine Beziehung eingegangen.

Die Polizei in Vechta hat Hilfe angefordert. Helmut Gepken ein Mitte 70jähriger Mann, wurde in seiner Wohnung tot aufgefunden. Erst ging man von einem natürlichen Tod aus, doch die Obduktion sagt, dass der Tod durch Fremdverschulden eingetreten ist.
Hanna und Jan unterstützen die örtlichen Beamten mit voller Kraft und tauchen tief in das Leben des Opfers ein. Dabei stoßen die Ermittler auf Vorfälle in der Zeit der dunkeln Geschichte Deutschlands, in die der Vater des Opfers verwickelt war.
Schon als Kind wurde Helmut Gepken deswegen gemobbt.

Anna Johannsen schafft es auch mit ihrem 4. Band der Krimireihe mich beim Lesen in Atem zu halten.
Eins haben alle drei Krimireihen der Autorin gemeinsam, sie führen die Leser*innen immer zu verschiedenen schönen Orten.

Die Charaktere sind wieder sehr gut gezeichnet. Es macht Freude sie bei den Ermittlungen zu begleiten.
Auch was das Privatleben der Charaktere betrifft, hat man schon einiges erfahren. Jetzt sind Hanna und Jan ein Paar und vor allem Hanna weiß noch nicht recht wie sie damit umgehen soll.
Das Setting ist wieder im Norden Deutschlands angesiedelt und wird von Anna Johannsen den Leser*innen auf schöne Art nähergebracht.
Der Schreibstil der Autorin ist gut verständlich und fesselnd.
Mir gefällt immer wieder das sie schnell zur Sache kommt, nicht lange unnütze Worte um die Dinge macht.

„Nach dem Leben“ ist ein unterhaltsamer und spannender Krimi.
Ich freue mich schon auf den nächsten Fall mit Hanna Will und Jan de Bruyn.

Im Kopf des Bösen – Der Happy Face Killer

Axel Petermann / Petra Mattfeld
Kriminalroman
280 Seiten
erschienen im Maximum Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Maximum Verlag für das Rezensionsexemplar

True Crime Spannung

Klappentext:
Bremen, Juli 2024: In der Hansestadt geht ein Serienmörder um. Insgesamt vier Frauen wurden bereits furchtbar zugerichtet aufgefunden. Als eine weitere Frauenleiche entdeckt wird, werden Sophie Kaiser und ihr Team hinzugezogen. Die ambitionierte Profilerin des BKA, die durch ihren Autismus Zusammenhänge anders bewertet als andere, ist gerade erst ein paar Tage in der Stadt, da gibt es bereits das nächste Opfer.
Dieses Mal wendet der Mörder selbst sich zeitgleich an die Medien und beschreibt detailliert seine grausamen Taten. Schon bald erhält er den Namen „Happy Face Killer“, weil er seine Briefe stets mit einem Smiley unterschreibt.
Der Druck auf Sophie Kaiser wächst. Auf jeden Schritt folgen ihr Journalisten und belagern sie mit Fragen. Dann taucht ein weiteres Opfer auf. Kann sie den Fall aufklären und den Mörder stoppen, bevor er ein weiteres Mal zuschlägt?

„Im Kopf des Bösen – Der Happy Face Killer“ ist der 3. Band der Reihe „Im Kopf des Bösen“ von Axel Petermann und Petra Mattfeldt.

Axel Petermann ist ein erfahrener und bekannter Profiler, der die Leser*innen hier in die Arbeit, der der Fallanalyse schauen lässt.
Petra Mattfeld veröffentlicht Roman unter verschiedenen Pseudonymen und gehört schon lange zu meinen liebsten Autorinnen.

Im Kreis Bremen geht ein Serienmörder um. Seine Opfer sind Frauen, die auf das übelste zugerichtet werden. Die örtliche Kripo fordert Hilfe an. Die Fallanalytikerin Sophie Kaiser und Leonhard Michels kommen zur Unterstützung. Sophie Kaiser, ist durch ihren Autismus in der Lage, die Dinge anders zu sehen und ihre logischen Schlüsse zu ziehen. Das hat schon in einigen Fällen zur Überführung eines Täters geführt.
Doch dieser Fall ist verzwickt und die Journalisten folgen Sophie Kaiser auf dem Fuß und hintern sie oft daran ihre Arbeit zu machen.

Die Leserinnen verfolgen in diesem Kriminalroman einmal die Arbeit der Kriminalpolizei und der Profiler. Man hofft mit ihnen dem Täter näher zu kommen. Zum anderen verfolgt man beim Lesen aber auch den Mörder und weiß Dinge, von denen die Fallanalytiker noch keine Ahnung haben.

Axel Petermann und Petra Mattfeld erzählen die Story sehr spannend. Der Einblick in die Fallanalytik war für mich sehr interessant. Die Arbeit von Sophie Kaiser und Leonhard Michels zu verfolgen ist interessant und spannend. Besonders die Denkweise und die Auffassungsgabe von Sophie Kaiser hat mich fasziniert.

„Im Kopf des Bösen – Der Happy Face Killer“ ist viel mehr als ein Kriminalroman. Das Buch liefert tiefe Einblicke in die Ermittlungen. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Es liefert Spannung vom Feinsten.

Krieg um Sizilien

Rafael Kühn
Kriminalroman
330 Seiten
erschienen im Notschriften Verlag
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an Rafael Kühn und den Notschriften Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannend von Anfang bis Ende

Klappentext:
Aus dem Polizeidienst entlassen und von Killern verfolgt, bleibt der ehemaligen Kommissarin Diana Brandt nur die Flucht nach Sizilien, zu ihrem verhassten leiblichen Vater, dem mächtigen Mafiapaten Orsino Licata. Vor Ort wird Diana in den blutigsten Mafiakrieg aller Zeiten hineingezogen. Um den Tod weiterer Unschuldiger zu verhindern, steht sie schon bald vor der ultimativen Gewissensfrage: Kann sie dem Terror mit den Mitteln des Gesetzes Einhalt gebieten, oder muss sie ihre letzten Skrupel beiseiteschieben und sich der Macht der Mafia bedienen? Nun hat auch der Kampf um Dianas Seele begonnen.

„Krieg um Sizilien“ ist der 3. Band der Diana Brandt Reihe von Rafael Kühn.
Ich habe die ersten beiden Bände nicht gelesen, bin aber trotzdem gut in die Geschichte reingekommen.

Diana Brandt war Kommissarin bei der Berliner Polizei. Wegen ihrer italienischen Wurzeln wurde sie schon zu Ermittlungen nach Rom geschickt und auch gegen die ‚Ndranghetah hat sie schon in Kalabrien ermittelt.
Jetzt wurde sie allerdings aus dem Polizeidienst entlassen und wird von Killern verfolgt. Sie flüchtet zu ihrem Vater nach Sizilien. Orsino Licata ist kein liebenswürdiger Vater, der seine Tochter beschützt, nein er ist Mitglied der Mafia und in einen der mächtigsten Mafiakriege verwickelt. Wem gilt Dianas Loyalität, ihrem Vater oder dem Gesetzt?

Rafael Kühn beginnt die Geschichte in einem ruhigen Tempo. Im Verlauf steigert sich das Tempo genau wie die Spannung.

Die Charaktere sind gut gezeichnet. Besonders Diana Brandt hat mir gut gefallen.

Der Schreibstil von Rafael Kühn ist flüssig, gut verständlich und fesselnd. Ich bin schnell, tief in die Geschichte eingetaucht. Am Ende nimmt die Geschichte noch einmal richtig Fahrt auf und endet in einem spektakulären Finale.

„Krieg um Sizilien“ ist der perfekte Krimi für die länger werdenden Abende.

Schwüre, die wir brechen

Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson
Kriminalroman
440 Seiten
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Spannendes Malmö

Klappentext:
In Malmö wird eine Leiche mit einem Krokodilkopf gefunden. Der frisch verwitwete Kommissar Jon Nordh und seine strafversetzte Kollegin Svea Karhuu stehen vor einem Rätsel. Als es weitere Tote gibt, wird klar, dass sie es mit einem Serientäter zu tun haben, der seine Opfer als altägyptische Gottheiten inszeniert und verschlüsselte Nachrichten hinterlässt. Die Öffentlichkeit gerät in Panik. Eine undurchsichtige True-Crime-Podcasterin steigert den Druck und weiß plötzlich mehr als die Ermittler. Dann verschwindet ein junges Mädchen und die Ereignisse überschlagen sich.

„Schwüre, die wir brechen“ ist der 2. Band der Reihe Tatort Malmö von Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson.
Die beiden Autoren haben schon die Reihe mit den Kommissarinnen Nyström und Forss veröffentlicht.
Jetzt ist der 2. Band der neuen Reihe da.

Der Handlungsort der neuen Reihe ist Malmö.

Kommissar Jon Nordh ist Mitte 40 und hat als Kommissar schon einige Erfahrungen gesammelt. Erst vor kurzem ist seine Frau bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen und er steht mit seinen beiden Kindern allein da. Außer seiner Frau saß noch sein Kollege, Partner und bester Freund im Wagen. Daraus zieht Jon Nordh die Erkenntnis, dass seine Frau und sein bester Freund eine Affäre hatten.

Svea Karhuu ist Mitte zwanzig und sehr ehrgeizig. Sie hat einen schiefgelaufenen Einsatz als Undercover-Ermittlerin hinter sich und wird nach Malmö versetzt. Bei diesem Einsatz musste sie einen Polizisten erschießen, was noch immer sehr auf ihr lastet.

Die beiden Ermittler sind recht unterschiedlich und hatten auch erst einmal ihre Schwierigkeiten miteinander klarzukommen.

Die zwei Ermittler bekommen es mit einem bizarren Fall zu tun.
Es wird eine Leiche mit einem Krokodilkopf gefunden, was an den ägyptischen Gott Sobek erinnert. Es bleibt nicht bei dem einen Opfer und schnell ist klar, ein Serienmörder geht um und präsentiert seine Opfer als alte ägyptische Gottheiten. Svea ist an dem Fall interessiert und will sich in die Ermittlungen stürzen, Jon hat ein ungutes Gefühl und möchte den Fall lieber abgeben.
Doch Jons Vorgesetzte weiß, wie sie ihn überzeugen kann den Fall zu übernehmen.

Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson interessante Charaktere entwickelt.
Mir haben die Ermittler schon im 1. Band gut gefallen. Sie reiben sich aneinander auf, jeder hat aus der Vergangenheit sein Päckchen zu tragen.

Der Fall wird spannend und mit einigen Wendungen erzählt. Die Spannung setzt schnell ein und hält auch bis zum Ende des Krimis an.
Der Schreibstil der Autoren ist flüssig und gut verständlich.
Die Handlungsorte werden gut beschrieben. Auch die aufgefundenen und arrangierten Opfer werden bildhaft beschrieben. Hier braucht man manchmal starke Nerven.

„Schwüre, die wir brechen“ hat mich sehr gut unterhalten. Ich freue mich jetzt schon auf den 3. Band „Opfer, die wir bringen“, der im August 2026 erscheinen soll.

Hildur – Die Toten am Meer

Satu Rämö
Kriminalroman
365 Seiten
erschienen im Heyne Verlag
Übersetzt aus dem Finnischen von Gabriele Schrey-Vasara
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Hildur ermittelt weiter

Klappentext:
Hildur Rúnarsdóttir dachte, in ihr Leben als Kriminalpolizistin in den Westfjorden von Island wäre endlich Ruhe eingekehrt. Da werden auf dem elterlichen Anwesen am Meer vier Menschenskelette entdeckt. Hildur forscht nach, obwohl sie gerade eigentlich in einem Misshandlungsfall auf einem Kreuzfahrtschiff ermittelt. Im Sommer strömen Scharen von Touristen auf die Insel im hohen Norden. Und je mehr Hildur herausfindet, desto mehr muss sie feststellen, dass die Gier mancher Menschen tödlich sein kann. Ein engmaschiges Netz aus skandalträchtigen Machenschaften, die tief in die Vergangenheit reichen, tut sich auf.

„Hildur – Die Toten am Meer“ ist der 4. Band der Hildur-Reihe von Satu Rämö.

Im Mittelpunkt steht die Kriminalbeamtin Hildur Rúnarsdóttir.
Hildur ist Kriminalbeamtin in den Westfjorden und leidet die Abteilung für vermisste Kinder in schwach besiedelten Gebieten. Da die Westfjorde recht dünn besiedelt sind und wenig Verbrechen geschehen hilft Hildur auch bei allen anfallenden Polizeiarbeiten.
Hildur surft gerne, auch im Winter liebt sie es in der kalten See die Wellen zu beherrschen.
Außerdem macht sie noch viel Fitnesstraining und joggt.

Leiterin der Polizeistation in Isafjördur ist wieder Elisabet Baldursdóttir, kurz Beta genannt. Beta, die bei aus privaten Gründen nach Reykjavik gezogen ist, hat sich bereit erklärt, die Stelle der Leiterin noch einmal für ein Jahr zu übernehmen. Bis dahin ist der finnischen Polizisten Jakob soweit um sich auf die Stelle zu bewerben.

Jakob hat mit einem Auslandspraktikum bei der Polizei in Isafjördur angefangen und ist mittlerweile heimisch geworden. Bekannt ist Jakob dafür, dass er immer und überall sein Strickzeug auspackt und wunderschöne Islandpulover strickt.

Mir sind die Charaktere seit dem 1. Band sympathisch und ich freue mich immer wieder, wenn ich sie begleiten darf.

Der Fall ist wieder recht spannend. Hildur, die dachte jetzt kehr etwas Ruhe in ihrem Leben ein wird, wird mit 4 Skeletten konfrontiert, die auf dem elterlichen Anwesen gefunden werden.
Gerade jetzt ermittelt Hildur schon in einem Fall von Misshandlung auf einem der Kreuzfahrtschiffe, die Island im Sommer umfahren und viele Touristen an Land spülen.

Der Fall wird wieder sehr spannend erzählt. Als Leser*in wechselt man zwischen dem verletzten Arbeiter des Kreuzfahrtschiffs und der Leichenfunde hin und her. Dabei erfährt man auch wieder etwas über Hildurs Mutter.

Satu Rämö hat einen sehr fesselnden und flüssigen Schreibstil. Ihre Charaktere sind sympathisch und richtig lebendig.
Die Charaktere begleite ich jetzt schon im 4. Band und sie sind mir durchweg sympathisch.
Das Buch ist aber noch so viel mehr als ein Krimi.
Die Autorin beschreibt Island mit großer Hingabe. Die raue Natur, die Naturgewalten, die dünne Besiedlung der Westfjorde. All das kann man sich anhand der Beschreibung sehr gut vorstellen.

„Hildur – Die Toten am Meer“ hat alles, was ein guter Krimi braucht. Einen spannenden Fall, tolle Charaktere und ein interessantes Setting.

Ich freue mich sehr, dass die Reihe weitergeht und hoffe auf einen 5. Band.