Die Spur der Luchse

Roman Voosen / Kerstin Danielsson
Kriminalroman
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Wieder einmal sehr spannend

Covertext:

Indian Summerim Småland. Kurz bevor ein lang erwartetes Gerichtsurteil über die Zukunft eines riesigen Naturschutzgebiets entscheidet, erreichen die Proteste gegen eine Rodung des Walds ihren Höhepunkt. In der politisch hochaufgeladenen Situation meldet eine verzweifelte Lehrerin die jugendlichen Teilnehmer einer Schulexkursion in ebenjenem unzugänglichen Waldgebiet als vermisst. Eine großangelegte Suchaktion beginnt und als schließlich ein schwer traumatisiertes Mädchen aufgefunden wird, nehmen auch die Kommissarinnen Ingrid Nyström und Stina Forss die Untersuchungen auf. Während das Wetter umschlägt, beginnt ein gnadenloser Wettlauf gegen die Zeit und die beiden Ermittlerinnen geraten in einen Strudel aus brutalen Verbrechen, heftigen politischen Auseinandersetzungen und alten Geheimnissen. Vor dem Hintergrund aktuellster gesellschaftlicher Konflikte erzählen die Autoren einen atemlosen, skandinavisch-düsteren Thriller der Extraklasse.

„Die Spur der Luchse“ ist bereits der 10. Band der Reihe „Die Kommissarinnen Nyström und Forss ermitteln“ von dem Autorenpaar Roman Voosen und Kerstin Danielsson.

Die beiden Kommissarinnen und ihr Ermittlerteam sind mir von den vorherigen Bänden sehr gut bekannt.
Nachdem Ingrid Nyström bei einem Anschlag verletzt ins Krankenhaus gekommen ist wird Stina Forss, die nun in Stockholm bei der Polizei ermittelt wieder ins Team geholt.
Stina ist nicht gerade erfreut ihren aktuellen Fall abzugeben und an ihre alte Wirkungsstätte zurückzukehren.
Doch mit kommt es so vor als freue sie sich doch wieder mit dem alten Team zusammenzuarbeiten.

Die Geschichte hat verschiedene Handlungsstränge die erst unabhängig voneinander zu sein scheinen. Doch nach und nach gekonnt zusammenlaufen.

Zum einen geht es um eine Gruppe Aktivisten, die die Rodung des Waldes zu verhindern
versuchen.
Zum anderen geht es um einen Vermisstenfall.
Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, was die ganze Sache interessant und abwechslungsreich macht.
Zu Beginn geht es in einem rasanten Tempo voran, dann geraten die Ermittlungen etwas ins stocken.
Geheimnisvoll sind die Szenen die aus Sicht eines Schülers erzählt werden, Wer der Schüler ist bleibt bis zum Ende ein großes Rätsel.

Das Autorenpaar Roman Voosen und Kerstin Danielsson bauen gekonnt Spannung auf die auch bis zum Ende anhält.
Schonungslos erzählen sie über Grausamkeiten und schmerzhafte Verletzungen die man fast körperlich spüren kann.
Wichtige und aktuelle Themen wie der Umweltgedanke finden ihren Platz in diesem Krimi.
Ein Gericht muss darüber entscheiden ob Wald gerodet werden soll und damit die letzten einheimischen Luchse gefährdet werden damit Bahntrassen verlegt werden können damit der Inlandsflugverkehr zurückgeht.
Auch die Internatsschüler sind ein Thema.
Jugendliche die von gut gestellten Familien ins Internat geschickt werden damit diese ihrer Berufung nachgehen können und die psychische Belastung die bei den Jugendlichen daraus entstehen kann.

Die Bände der Krimireihe sind in sich abgeschlossen und können auch unabhängig voneinander gelesen werden. Wichtige Details werden immer noch einmal erwähnt.

„Die Spur der Luchse“ hat mich wieder in Atem gehalten. Ich freue mich jetzt schon auf den 11. Band.

Sarg jetzt nichts

Paul Lüdicke
Kriminalroman
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Der Krimi hat die Lacher auf seiner Seite

Covertext:

Das Bestattungsunternehmen Pabst in Bielefeld-Jöllenbeck schreibt rote Zahlen, denn der Billig-Bestatter Asgaard gräbt Familie Pabst das Wasser ab. Zum Glück landet die neueste Leiche bei Jochen Pabst im Keller: Start-up-Gründer Markus Beckemann ist ungebremst mit seinem Wagen gegen ein Stromhäuschen geknallt. Der Airbag war ausgeschaltet, alles deutet auf Selbstmord hin. Doch Betty Pabst sieht sich die Leiche genauer an und entdeckt Ungereimtheiten. Weil wieder niemand auf sie hören will, ermittelt sie auf eigene Faust im Hafermilch-Start-up »Fika«. Dort ist alles so nachhaltig, jung, dynamisch und woke, dass Betty sich schon vorkommt wie ein alter weißer Mann. Verbergen sich hinter der glatten Fassade etwa miese Methoden? Betty weiß nur eins: Irgendjemand geht hier über Leichen. Doch sie wird ihm ein Bein stellen.

„Sarg jetzt nichts“ ist der 2. Band der Betty-Pabst-Serie von Paul Lüdicke.

Die Idee eine Krimireihe mit einer Bestatterfamilie als Hauptpersonen zu schreiben finde ich eine coole Idee.
Wie man schon beim Klappentext vermutet wird der Krimi äußerst amüsant.

Die Familie Pabst hat Probleme mit den Leichen. Es sind einfach zu wenige im Keller.
Der Billig-Bestatter Asgaard greift die meisten Leichen ab.
Doch jetzt landet die Leiche des Start-up-Gründer Markus Beckemann bei der Familie Pabst im Keller.
Betty, die 27jährige Tochter weilt gerade bei ihren Eltern.
Sie ist Assistenzärztin an der Charité.
Die Leiche zieht sie natürlich magisch an und als Ärztin stellt sie auch gleich Ungereimtheiten fest.
Da sie niemand erbst nimmt beginnt Betty selbst zu ermitteln.

Die Charaktere sind genial.
Richard Pabst ist der Gründer des Unternehmens und hält gerne Trauerreden.
Jochen Pabst führt das Unternehmen heute. Er ist ein wortkarger Westfale und am liebsten im Keller bei seinen Leichen.
Seine Frau Ella Pabst richtet die Kaffeetafeln nach der Beerdigung aus.
Betty ist Assistenzärztin an der Charité, verbringt aber ihren Urlaub gerne zu Hause.
Maximillian ist der jüngste der Familie Pabst. Er spielt in einer Industrial- Metal-Band und bei einer Beerdigung die Orgel.

Bei der Familie Pabst gibt es alles aus einer Hand.
Und wenn eine Leiche Zeichen eines unnatürlichen Todes aufweist wird auch eigenständig nach dem Täter gesucht.

Paul Lüdicke setzt seine Charaktere gekonnt in Szene.
Er erzählt seine Geschichte mit einem köstlichen Humor.
Dazu kommt auch eine Portion Spannung wie es bei einem Krimi sein sollte.
Auch der Lokalkolorit kommt in der Krimireihe nicht zu kurz.
Alles zusammen gibt eine spannende und humorvolle Geschichte die nicht so ernst genommen werden will.

Hinter der Dunkelheit

Anna Johannsen
Kriminalroman
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Anna Johannsen für das Rezensionsexemplar.

Gelungener Auftakt einer neuen spannenden Krimireihe

Bei einer Geiselnahme begegnen sich Hauptkommissarin Hanna Will und Kriminalpsychologe Jan de Bruyn zum ersten Mal.
Hanna Will und Jan de Bruyn arbeiten erfolgreich zusammen, sind sich aber nicht sonderlich sympathisch.
Kurz darauf bekommen sie ein Angebot vom LKA als Team zusammen zu arbeiten.
Bei komplizierten Fällen sollen sie in ganz Norddeutschland die dort ansässige Kriminalpolizei unterstützen.
Ihr erster Fall führt sie ins Alte Land.
Eine Frau wurde vergewaltigt und getötet.
Die SoKo, die in diesem Fall schon länger ermittelt geht von einem Serientäter aus der schon mehrere Frauen vergewaltigt hat.
Jan erstellt ein Täterprofil worauf es einen Verdächtigen gibt.
Allerdings ist es schwer Beweise zu finden.
Hanna Will möchte das schnellstmöglich und auf sehr unkonventionelle Art ändern.

„Hinter der Dunkelheit“ ist der 1. Fall der neuen Krimireihe „Ein Fall für Hanna Will & Jan de Bruyn“ von Anna Johannsen.

Die Autorin ist mir schon seit vielen Jahren gut bekannt. Ich liebe ihre beiden Krimireihen „Die Inselkommissarin“ und „Enna Andersen“.
Jetzt gesellt sich eine 3. Reihe dazu.
Auch hier bekommt man es mit ganz besonderen Charakteren zu tun.

Vom LKA wird ein kleinen Special-Team zusammengestellt zur Unterstützung bei besonders kniffeligen Fällen.

Das Team besteht aus der Hauptkommissarin Hanna Will.
Sie setzt auf die unkonventionelle Art bei ihren Ermittlungen. Für sie heißt es ans Ziel kommen, den Täter finden egal auf welchem Weg.
Vor ihrer Polizeikarriere war sie bei der Bundeswehr und da im Auslandseinsatz.

Der zweite im Bunde ist Jan de Bruyn.
Er ist Kriminalpsychologe und sehr engagiert in seinem Beruf.
Er kann sich gut in die Täter hineinversetzen. Er hat auch bei diesem Fall schnell ein Täterprofil erstellt, dass sie zu einem ersten verdächtigen führt.

Hanna und Jan sind sich nicht sonderlich sympathisch, wollen aber auf professionellem Wege zusammenarbeiten.
Im Laufe ihrer Zusammenarbeit nähern sie sich langsam an, erzählen sich sogar Kleinigkeiten ihrer Vergangenheit.
Am Ende hatte ich das Gefühl, dass die beiden sich wirklich schätzen.
Ich denke in Hanna und Jan steckt viel Potential so, dass sie uns mit vielen weiteren Fällen erfreuen werden.

Der Fall ist kompliziert. Der Leiter der Soko in Stade ist nicht immer auf Hanna und Jans Seite.
Das hält Hanna aber nicht davon ab ihr Ding durchzuziehen.
Im Alleingang fängt sie an Beweise gegen den Verdächtigen zu suchen. Natürlich nicht immer regelkonform.

Anna Johannsen schafft es auch mit ihrer neuen Krimireihe mich beim Lesen in Atem zu halten.
Sie hat wieder einmal tolle Charaktere erschaffen.
Man ist vom ersten Augenblick der Zusammenarbeit dabei.
Es macht Spaß die Entwicklung und Annäherung des kleinen Teams mitzuerleben.
Auch was das Privatleben der Charaktere betrifft hat man schon Einzelheiten erfahren. Vieles liegt aber noch im Dunkeln.
Das Setting ist wieder im Norden Deutschlands angesiedelt.
Die Orte werden von Anna Johannsen den LeserInnen immer auf schöne Art nähergebracht.
Der Schreibstil der Autorin ist gut verständlich.
Mir gefällt immer wieder das sie schnell zur Sache kommt, nicht lange unnütze Worte um die Dinge macht.

„Hinter der Dunkelheit“ ist ein spannender Auftakt der neuen Krimireihe.
Ich freue mich schon auf den nächsten Fall mit Hanna Will und Jan de Bruyn.

Grüsse aus Bad Seltsham

Gloria Gray
Kriminalroman
erschienen im dtv Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar.

Bayrischer Krimi mit viel Humor

Vikki Victoria ist Sängerin, Entertainerin und Star des Homeshopping Senders.
Als sie in einer WhatsApp Nachricht beleidigt wird tangiert sie das nicht weiter,.
Doch als Olaf, der die WhatsApp Nachricht publik gemacht hat und dadurch einen Publicitystrudel ausgelöst hat tot in seinem Büro im Homeshopping Sender aufgefunden wird hat Vikki ein Problem.
Die Polizei sieht in ihr die Hauptverdächtige.
Um zu Beweisen, dass sie unschuldig ist muss Vikki den wahren Täter finden.
Zusammen mit Wolf und Kathi begibt sie sich auf die Suche.

„Grüße aus Bad Seltsham“ ist Vikki Victorias zweiter Zwischenfall den Gloria Gray zusammen mit ihrem Co-Autor Robin Felder geschrieben hat.

Vikki Victoria ist mir aus dem ersten Band „Zurück nach Übertreibling“ schon gut bekannt.
Sie und auch die anderen Charaktere sind alle etwas überzeichnet was den Reiz der Geschichte ausmacht.

Vikki ist schrill, laut und bunt.
Sie ist eine starke Frau die kein Blatt vor den Mund nimmt und sie versprüht einen köstlichen Humor.
Ich glaube in Vikki steckt eine ganze Menge Gloria.

Die Geschichte wird auch aus der Sicht von Vikki erzählt.
Vikki ist in diesem Band die Hauptverdächtige in einem Mordfall.
Wer Vikki kennt ahnt schon, dass Vikki nicht tatenlos darauf wartet bis die Polizei den echten Täter findet.
Sie fängt selbst an zu ermitteln. Unterstützt wird sie von Wolf und Kathi.

Der Plot ist spannend und interessant und recht skurril.
Aber das erwartet man von dieser Krimireihe ja auch.
Gloria Gray versetzt die Geschichte mit ganz viel köstlichem Humor.
Oft habe ich beim lesen laut gelacht.

„Grüße aus Bad Seltsham“ ist ein durchaus spannender Krimi, gewürzt mit ganz viel Humor.
Ich freue mich schon auf weitere Bände mit Vikki Victoria.

Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens

Pierre Martin
Kriminalroman
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein Auftragsmörder der nicht morden kann

Am Sterbebett ringt der Comte de Chacarasse seinem Sohn Lucien das Versprechen ab die Familientradition weiterzuführen.
Seit Generationen schon begehen sie Auftragsmorde. Die Kunst des Tötens wird von einer Generation an die nächste weitergegeben.
Ihre Auftraggebern sind oft mächtige Personen aus Wirtschaft und Politik.
So haben die de Chacarasse schon für Napoleon, den Vatikan und die Medici gearbeitet.
Lucien jedoch hat mit der Familientradition gebrochen.
Er betreibt ein Bistro in Villefranche-sur-Mer, liebt das Leben, die Frauen und die kulinarischen Genüsse.
Doch jetzt scheint sich sein Leben mit einem Schlag zu ändern, denn er hat seinem Vater ein Versprechen gegeben.
Nur wie begeht man einen Auftragsmord, wenn man es ablehnt zu töten?

„Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens“ ist der Auftakt einer neuen Krimireihe von Pierre Martin, dem Autor der Bestseller – Reihe „Madame le Commissaire“.

Mit Lucien Comte de Chacarasse hat er einen sehr sympathischen Charakter erschaffen.
Lucien ist Anfang 30 und besitzt ein Bistro in Villefranche-sur-Mer.
Er liebt das lockere Leben, die Frauen, gutes Essen und gute Weine.
Doch jetzt steckt er in einem Dilemma.
Er hat seinem Vater auf dem Sterbebett versprochen die Familientradition weiterzuführen.

Auch die anderen Charaktere sind gelungen. Vor allem Rosalie, die ältere Haushälterin in der Villa des Comte.
Sie ist schwerhörig und immer für einen Scherz und einen Tresterschnaps zu haben.
Auch Francine die Sekretärin des Comte gefällt mir sehr gut.
Sie und Rosalie scheinen Lucien meist zu durchschauen und mehr von der Familientradition zu wissen als Lucien ahnt.

Der einzige unsympathische Protagonist ist Luciens Onkel Edmond.
Der Charakter wurde aber bewusst so angelegt. Onkel Edmond nimmt die Aufträge an die Lucien dann ausführen soll.
Also praktisch der Gegenspieler von Lucien.

Der Plot ist völlig neuartig.
Eine Familie die seit Generationen Auftragsmorde begeht ohne das jemals jemand etwas davon geahnt hat.
Von Kindheit an wurden Lucien und sein Bruder auf die Tradition vorbereitet.
Luciens Bruder ist bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen.
Nach dem Tod seines Vaters liegt es bei ihm die Tradition weiterzuführen.
Was ist aber wenn ein Auftragsmörder nicht morden kann?

Pierre Martin beschreibt das Dilemma in dem Lucien steckt auf humorvolle Art und Weise.
Der Autor führt seine LeserInnen an die französische Riviera mit Abstechern nach Monaco und Italien.
Land und Leute werden sehr gut beschrieben.
Auch das Kulinarische nimmt einen hohen Stellenwert in der Geschichte ein.
Gutes Essen, gute Weine und Tresterschnaps, da läuft einen schon manchmal beim Lesen das Wasser im Munde zusammen.

Mit „Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens“ hat „Madame le Commissaire“ beste Gesellschaft bekommt.

Verwirrt

Nika Michaelis
Kriminalroman
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Edition M Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Krimi mit Gänsehautcharakter

Die Leiche einer Frau wird am Stadtrand von Hamburg in einer Bauernhofruine gefunden.
Die Tote wurde in einer alten Badewanne aufgebahrt, verkleidet und übermäßig geschminkt.
Sie war Patientin in einer Nervenheilanstalt.
Hier gibt es einige Motive und einige Verdächtige.
Doch die Klinikchefin und auch der Oberarzt wollen mit der Kriminalpolizei nicht kooperierten.
Kommissarin Carmen Kollinger und ihr Team müssen hier mit einem feinen Händchen vorgehen.

„Verwirrt“ ist der Auftakt der Carmen – Kollinger – Reihe von Nika Michaelis.

Ich mag Ermittler mit Ecken und Kanten.
Aber zur Zeit gibt es kaum noch bodenständige und ehrliche Emitter.
Um so mehr hat es mich gefreut Carmen Kollinger und Matthias Zastrow kennenzulernen.
Die zwei Kommissare sind bodenständig und ehrlich.
Sie haben kein Alkoholproblem und auch kein dunkles Geheimnis in ihrer Vergangenheit.
Es sind einfach zwei ganz normale Kriminalkommissare mit den üblichen Alltagsproblemen.

Das Buch fängt recht gemächlich an. Man hat Zeit sich mit den Hauptfiguren vertraut zu machen. Die neuen Protagonisten kennenzulernen.
Nach einer längeren ruhigen Phase nimmt die Story dann aber Fahrt auf und man muss einfach immer weiterlesen.
Es gibt ein weiteres Opfer, dass auch aus der Nervenheilanstalt stammt.
Die Ermittler müssen sich mit der Klinikchefin und dem Oberarzt auseinandersetzten, den die sind nicht bereit die Kriminalpolizei zu unterstützen.

Nika Michaelis lässt ihre LeserInnen in die Gedanken psychisch kranker Personen blicken.
Die Perspektive wechselt von Kapitel zu Kapitel. Mal ist es das Opfer, mal ein Psychopath in dessen Gedanken man einstacht.
Das verursacht manchmal regelrecht Gänsehaut.
Auch die Einblicke in das Leben in der Nervenheilanstalt sind interessant.

Man erfährt auch einiges über das Privatleben der Ermittler.
Ich mag es wenn man die Protagonisten auch nach ihrem Arbeitsalltag noch begleitet.
Das Privatleben zieht sich dann meist wie ein rotes Band durch die Bände einer Reihe und man lernt die Personen immer besser kennen.
Darauf freue ich mich jetzt schon.

„Verwirrt“ ist ein gelungener Kriminalroman, ich würde ihn eigentlich als Psychothriller bezeichnen.

Ich freue mich schon auf weitere Bände dieser Reihe.

Der gute Hirte

Cornelius Hartz
Kriminalroman
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Vielversprechender Auftakt einer neuen Krimireihe

Der Deutschtürke Taifun Çoban arbeitet beim LKA Kiel.
Sein Spezialgebiet, die Identifizierung von Toten.
In Harmsbüttel soll er mit dem Dorfpolizisten Polizeihauptmeister Raimund Wernersen und der Kriminalkommissarin Fanta Braun von der Kripo Ratzeburg zusammen ermitteln.
Taifun Çoban kann die Identität des Toten herausfinden und ihn mit einem Cold Case in Zusammenhang bringen.
Zusammen mit dem Dorfpolizisten und der Kriminalkommissarin nimmt Taifun es mit der eingeschworenen Dorfgemeinschaft auf.

„Der gute Hirte“ ist der Auftakt einer neuen Krimireihe von Cornelius Hartz.

Die Hauptfigur der Krimireihe ist Kommissar Taifun Çoban vom LKA Kiel.
Er ist auf die Identifizierung von Toten spezialisiert.
Taifun hat einen Migrationshintergrund was immer mal wieder zu Konflikten führt.
Ich finde in Taifun Çoban steckt sehr viel Potential und man kann sich auf viele Fälle mit ihm freuen.

In seinem ersten Fall ermittelt er mit dem Dorfpolizisten Polizeihauptmeister Raimund Wernersen.
Die Beiden verstehen sich nicht besonders. Wernersen setzt Türken mit Arabern gleich.
Taifun fühlt sich schnell genervt muss aber gute Mine zum bösen Spiel machen den schließlich ist in auf Wernersen Territorium und auf seine Hilfe im Umgang mit den Dorfbewohnern angewiesen.
Um so lieber arbeitet er mit Kriminalkommissarin Fanta Braun zusammen.
Sie besticht durch ihren Humor.

Der Fall ist kompliziert. Nachdem der Tote identifiziert ist wird er mit einem alten Fall in Verbindung gebracht:
Es gibt immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit.
So wissen die LeserInnen bald mehr als die Ermittler.

Cornelius Hartz hat mit „Der gute Hirte“ einen spannenden Krimi veröffentlicht der Lust auf die neue Reihe macht.
Durch die drei Handlungsstränge die in der Zeit springen ist es besonders interessant.
Als LeserIn meint man den Ermittlern voraus zu sein. Man stellt schnell eigene Vermutungen an.
Doch so einfach macht es uns der Autor nicht.
Am Ende nimmt das Ganze noch einmal eine ungeahnte Wendung an.
Somit hält der Autor die Spannung bis zum Ende aufrecht.

„Der gute Hirte“ hat mir sehr gut gefallen und ich freue mich auf mehr Fälle mit Taifun Çoban.