Mord macht Schule

Dieter Kaufmann
Kriminalroman
356 Seiten
erschienen im Selfpublishing
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Dieter Kaufmann für das Rezensionsexemplar

Spannende Ermittlungen in Frankfurt

Klappentext:

Regine Schwarz, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte beim Staatlichen Schulamt in Frankfurt, wird in ihrer luxuriösen Eigentumswohnung auf der noblen Frankfurter Westhafenmole brutal ermordet. Yunus Abbas, der junge und ambitionierte neue Leiter der Mordkommission, übernimmt mit seinem engagierten Ermittlungsteam den ersten großen Mordfall und steht vor der größten Herausforderung seiner bisherigen Karriere. Denn es gibt scheinbar kein plausibles Motiv für die Tat. Längere Zeit tappt die Kriminalpolizei im Dunkeln, ermittelt im privaten und beruflichen Umfeld der Ermordeten. Eine Zeugin bringt Abbas unerwartet auf eine erste heiße Spur. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse, ein weiterer Mord im schulischen Umfeld passiert. Handelt es sich gar um die Taten eines Serienkillers oder etwa um einen Racheakt? Erst die genaue Beobachtung und Aussage eines gehörlosen Zeugen liefert einen wichtigen und entscheidenden Hinweis. Kann Abbas den Täter überführen, ehe ein weiterer Mord geschieht?

„Mord macht Schule“ ist der 1. Band der Krimireihe Yunus Abbas ermittelt in Frankfurt und damit auch das Debüt von Dieter Kaufmann.
Da ich vor ein paar Wochen den 8. Band der Reihe „Doppelmord“ begeistert gelesen habe wollte ich jetzt wissen wie alles angefangen hat.

Das Ermittlungsteam besteht aus einer bunten Reihe interessanter Charaktere die sich unter der Leitung von Yunus Abbas zu einem guten Team zusammenschweißen.

Yunus Abbas ist für einen Leiter der Mordkommission noch recht jung. Gleich sein erster Fall stellt ihn vor große Herausforderungen.
Sein Team bestehend aus Martin Seidel, Bernhard Schulze, Birgit Holzapfel und Sabine Riedel unterstützen ihn dabei tatkräftig. Mit Sabine Riedel verbindet Abbas ein ganz besonderes Verhältnis..

Der Handlungsort ist Frankfurt am Main, was mir als Frankfurterin besonders gut gefällt.
So kann ich die Charaktere durch die Stadt und zu den einzelnen Handlungsorten begleiten, die mir fast alle gut bekannt sind.
Dieter Kaufmann hat sich für diesen Fall spektakuläre Handlungsorte wie die noble Westhafenmole ausgesucht.

Der Fall ist interessant und spannend.
Die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte beim Staatlichen Schulamt in Frankfurt wird ermordet aufgefunden.
Die Kriminalpolizei ermittelt im privaten wie im beruflichen Umfeld des Opfers.
Dabei lässt Dieter Kaufmann als pensionierter Lehrer so einiges aus seiner 30 Jahre langen Berufserfahrung einfließen.
Lange tappen die Beamten im Dunklen und suchen nach einem Motiv.
Als ein 2. Mord passiert findet sich ein Nachbar des 2. Opfers als Zeuge. Da der Zeuge gehörlos ist, ist die Befragung nicht ganz einfach. Auch hier gibt der Autor seinen LeserInnen wieder einige Informationen mit auf den Weg. Man kann sich das so gar nicht vorstellen, wie es ist wenn keinerlei Geräusche aus der Außenwelt einen erreichen.

Am Ende wird es noch einmal richtig turbulent.
Die Aufklärung des Falles ist schlüssig und lässt mich zufrieden zurück.

Dieter Kaufmann hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Der Autor kann hervorragend Spannung aufbauen und die Schauplätze beschreiben.
Auch seine Charaktere sind gut in Szene gesetzt.
Dazu lässt der Autor, wie schon erwähnt interessante Informationen in die Geschichte einfließen.
Die einzelnen Bände sind in sich abgeschlossen und können einzeln gelesen werden.
Das Privatleben und die Entwicklung der Ermittler zieht sich allerdings wie ein roter Faden durch alle Bände.
Wenn man erst einmal einen Band gelesen hat und Blut geleckt hat wird man neugierig auf die weiteren Bände.
Ich wünsche mir noch viele Fälle mit den sympathischen Ermittlerteam in Frankfurt.
Wer weiß, vielleicht geschieht die nächste Tat ganz in meiner Nähe.

Südlich von Porto lauert der Tod

Mariana da Silva
Kriminalroman
330 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
4von 5 Sternen

Vielen Dank an www.vorablesen.de für das Rezensionsexemplar

Spannender Portugal-Krimi

Ria Almeida ist mir ihren Eltern in den Küstenort Torreira in Portugal gekommen um ihren Großvater zu beerdigen.
Nach den Trauerfeierlichkeiten bleibt Ria noch eine Weile in Portugal bei ihrer Cousine Mariposa und ihrem Mann dem Dorfpolizist João.
Ria braucht etwas Abstand von zu Hause und ihrem Beruf.
Sie hat sich, wegen Unstimmigkeiten von der Kriminalpolizei wieder zur Streifenpolizistin degradieren lassen. Glücklich ist sie damit allerdings nicht.
In Torreira stolpert Ria zufällig in die Ermittlungen zu einer toten Frau und einer verschwundenen Leiche.

„Südlich von Porto lauert der Tod“ ist das Krimidebüt von Mariana da Silva.
Es ist ein richtiger Urlaubskrimi.
Portugal, die Küste und das Meer werden beschrieben, dass man richtig Sehnsucht bekommt.

Die Charaktere sind sympathisch.
Ria ist mit ihrer Arbeit bei der Streifenpolizei unzufrieden.
Bei Joãos Ermittlungen mit dem Kriminalbeamten Babtista spürt Ria wie sehr sie die Arbeit bei der Kriminalpolizei vermisst.
Immer tiefer stolpert sie in die Ermittlungen.

Sehr gut hat mir der Zusammenhalt der Familie gefallen. Mariposa möchte unbedingt, dass Ria in Portugal bleibt. Und sie ist nicht die Einzige.

Der Fall ist spannend. Erst wird eine Tode Frau gefunden deren Tod nach einem natürlichen Tod aussieht. Aber dann verschwindet die Leiche.
Es ist nicht einfach einen Verdächtigen zu finden.
Am Ende nimmt das Ganze eine Wendung an mit der ich nicht gerechnet habe.

Mariana da Silva erzählt die Geschichte spannend aber auch recht unterhaltsam.
Besonders schön fand ich die Beschreibung der Handlungsorte.
Auch die Charaktere hat die Autorin gut herausgearbeitet und ihnen Leben eingehaucht.
„Südlich von Porto lauert der Tod“ war der erste Fall für Ria und João.
Ich hoffe, dass weitere folgen werden.

Tod in Siebenbürgen

Lioba Werrelmann
Kriminalroman
304 Seiten
erschienen im Eichborn Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Eichborn Verlag für das Rezensionsexemplar

Vielversprechender Auftakt einer neuen Krimireihe

Der Investigativjournalist Paul Schwartzmüller war lange nicht mehr in Rumänien, dem Land seiner Kindheit.
Seine verstorbene Tante hat ihm ihren Bauernhof vererbt. So reist Paul Schwartzmüller nach Siebenbürgen um sein Erbe anzutreten.
Sein Plan ist, den Hof so schnell als möglich zu verkaufen.
Der Empfang in Siebenbürgen ist alles andere als herzlich. Nur sein alter Freund Sorin freut sich über das Wiedersehen.
Doch als auf dem sagenumwobenen Dracula-Schloss Bran ein Tourist tot aufgefunden wird, rückt Sorin in den Kreis der Verdächtigen.
Paul fängt an selber zu Ermitteln und wird dabei mit seiner Familiengeschichte konfrontiert.

„Tod in Siebenbürgen“ ist der erste Band einer neuen Krimireihe von Lioba Werrelmann.
Hier handelt es sich einmal nicht um einen Frankreich- oder Italienkrimi.
Der Handlungsort Siebenbürgen ist mir bisher noch in keinem Krimi begegnet, was mich besonders gereizt hat ihn zu lesen.

Die Charaktere sind gut in Szene gesetzt.
Paul Schwartzmüller steht im Mittelpunkt der Geschichte. Er ist Investigativjournalist.
Ich habe schon einige Krimis mit ermittelnden Journalisten gelesen. Doch Paul ist anders.
Er kommt mir manchmal etwas tolpatschig vor. Außerdem trinkt er etwas viel. Doch irgendwie mochte ich ihn gleich.
Alte Sagen und Mythen von denen ihm seine Tante früher immer erzählt hat tauchen plötzlich auf.
Es scheint als hole Paul seine eigene Familiengeschichte ein.

Lioba Werrelmann erzählt die Geschichte recht spannend.
Ihre Charaktere gefallen mir und vor allem der außergewöhnliche Handlungsort ist eigentlich perfekt für einen Krimi
Die Autorin schneidet im Hintergrund interessante Themen wie den zweiten Weltkrieg in Rumänien und die Siebenbürgen Sachsen an. Ich muss zugeben von den Siebenbürgen Sachsen vorher noch nichts gehört zu haben.

Der Schreibstil von Lioba Werrelmann ist flüssig und gut verständlich.
„Tod in Siebenbürgen“ war für mich ein Lesevergnügen. Ich hoffe, dass es noch weitere Bände mit Paul Schwartzmüller geben wird.

Peter kommt später

Thomas Raab
Kriminalroman
335 Seiten
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Ein Buch voller schwarzem Humor

Covertext:

Der April neigt sich dem Ende, und der Frühling beginnt gleich mit mehreren bösen Überraschungen: Erst verschandeln die hässlichen Bürgermeisterwahlplakate das ganze Dorf, dann liegt auch noch die alte Brucknerwirtin leblos mit dem Gesicht im Kaiserschmarren. Das geht noch als Unfall durch, auch wenn es einen verdächtigen Einfluss auf den Wahlausgang hat, denn die Tote ist justament die Mutter des Gewinners.
Als kurz darauf aber die zweite Glaubenthalerin. Tante Herta, die Dorfälteste aus dem Leben befördert wird, muss Hannelore Huber wieder einmal die Ärmel hochkrempeln. Denn hier besteht kein Zweifel: Es war Mord. Das Messer steckt noch in der Leiche. Während die örtliche Polizei wieder einmal mit großem Engagement in die falsche Richtung ermittelt, bekommt die alte Huber Hilfe von unerwarteter Seite: Keinem scheint Tante Hertas Tod so nahezugehen wie Peter Pointner, dem schönsten Bäcker weit und breit.

„Peter kommt später“ ist der 3. Band der Reihe „Frau Huber ermittelt“ von Thomas Raab.
Die Geschichte ist wieder gespickt mit schwarzem Humor.

Der Handlungsort Glaubenthal wird als wahres Idyll dargestellt. Die Einwohner sind recht skurrile Personen.

Frau Huber ist eine rüstige Rentnerin und seit sie ihren Mann im ersten Band zu Grabe getragen hat verwitwet.
Sie ist einem Eierlikör oder Prosecco oder auch Prosecco mit einem Schuss Eierlikör nicht abgeneigt. Auch nicht zum Frühstück.
Und wenn die Polizei in Glaubenthal wieder einmal unfähig ist dann nimmt sie die Ermittlungen selbst in die Hand.

Thomas Raab hat auch im 3. Band „Peter kommt später“ wieder seinen schwarzem Humor versprüht. Es ist aber nicht einfach nur lustig, man muss schon das eine oder andere Mal über das Gelesene nachdenken um zu verstehen wie das jetzt gemeint war.
Auch seine skurrilen Charaktere sind einzigartig.
Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich.
„Peter kommt später“ von Thomas Raab ist eine klare Leseempfehlung von mir an alle die das Leben nicht so „Todernst“ nehmen.

Dunkle Verbindungen – Lost in Fuseta

Gil Ribeiro
Kriminalroman
364 Seiten
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Tolle Charaktere, spannende Story

Der Sommer neigt sich dem Ende. Die Touristenströme verebben langsam.
Der Herbst ist eigentlich eine ruhige Zeit in Fuseta.
Leander Lost und Soraia sind gerade erst in ihr neues Haus gezogen und planen ihre Hochzeit.
Da wird in einem Golfteich eine Leiche gefunden.
Außerdem wird ein Werttransport überfallen und ausgeraubt.
Der Überfall weckt böse Erinnerungen in Graciana Rosado.
Genau bei so einem Überfall ist vor sieben Jahren ihr Bruder Elias erschossen worden und ihren Vater hat eine Kugel in den Rollstuhl gebracht.
Sind es die gleichen Täter?
Graciana beschließt die Mörder ihres Bruders zu finden.

Bei dem aktuellen Überfall wurde Miguel Duarte von einer Kugel am Kopf versetzt.
Duarte verliert dabei den Teil seines Gedächtnisses, dass seine Identität gespeichert hat.
Los hilft seinem Kollegen dabei sich wieder zu finden.

„Dunkle Verbindungen“ ist der 6. Band der Leander Lost Reihe von Gil Ribeiro.

Die Krimireihe besticht durch ihre interessanten Protagonisten.

Leander Lost, Kriminalkommissar aus Hamburg kam vor über 2 Jahren im Rahmen eines Austauschprojekt zur Polizei nach Fuseta.
Mittlerweile ist er fester Bestandteil des Teams unter der Leitung von Sub-Inspektorin Graciana Rosado.
Sein Markenzeichen schwarzen Anzug, weißes Hemd, schwarze Lederkrawatte und Espadrilles
Lost ist Asperger Autist, sehr geradlinig, kann schwer Gefühle zeigen und ist für mich einer der interessantesten Charaktere, den die Krimiwelt hergibt.

Seine Kollegen Graciana Rossado und Carlos Esteves gefalle mir auch sehr gut.
Auch der Umgang miteinander, wie sie auf Leander Lost eingehen, wenn auch manchmal mit einem Augenrollen gefällt mir gut.

Der etwas extravagante Miguel Duarte gefällt mir in diesem Band auch sehr gut. Er weiß nach seiner Kopfverletzung nicht mehr wer er ist.
So nett und freundlich hat man Duarte noch nie erlebt.
Besonders schmunzeln musste ich als er plötzlich einen schwarzen Anzug und Espadrilles trug.

Der Fall ist sehr spannend erzählt.
Er nimmt größere Ausmaße an als am Anfang gedacht.
Die Lesenden wissen mehr als die Ermittler da sie die Täter wie auch die Ermittler jeweils in einem Handlungsstrang verfolgt können.

Gil Ribeiro versteht es Spannung zu erzeugen und sie über die gesamte Story zu halten.
Auch bei diesem Band steigert er die Spannung am Ende wieder ins unermessliche. Aber auch der Humor fehlt in diesem Buch nicht und dazu kommt noch einiges an portugiesischem Lokalkolorit.
Es war schwer das Buch auch nur für kurze Zeit aus der Hand zu legen.
Ich habe es in zwei Abenden verschlungen.
Jetzt heißt es wieder warten, bis hoffentlich der 7. Band der erfolgreichen Krimireihe erscheinen wird.

Die Möwen von Fehmarn Kampf um den Südstrand

Rebecca Schulz
Cosy Krimi
erschienen bei Rebecca Schulz
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an Rebecca Schulz für das Rezensionsexemplar

Auch Band 2 ist wieder ein tierisches Lesevergnügen

„Die Möwen von Fehmarn – Kampf um den Südstrand“ von Rebecca Schulz ist der 2. Band einer tierisch guten Cosy-Krimireihe.

Im Mittelpunkt stehen die 5 Möwen der Möwengang „Die Wilden“.
Ihr Anführer ist Mattis der Klugscheißer.

Die Möwen lieben es den Urlaubern die Brötchen aus der Hand zu reisen.
Ich finde es sehr amüsant zu lesen wie die Möwen die Menschen belauern und den richtigen Moment abpassen um sich die Brötchentüte zu schnappen. Mattis hat ja schon manchmal Mitleid mit den Menschen aber Berti hat doch immer so einen großen Hunger.
Die Möwen halten sich am liebsten am Südstrand auf, hier ist immer was los.
Doch sie müssen ihn auch gegen Konkurrenten schwer verteidigen.

Die Möwen habe ich schon im ersten Band „Mord am Südstrand“ in mein Herz geschlossen.
Sie benehmen sich wie richtige Lausbuben und man vergisst manchmal beim lesen völlig dass es sich ja um Möwen handelt.

Auch über die verschiedenen Möwenarten wie Silbermöwe, Mantelmöwe und Lachmöwe und wie sie sich unterscheiden kann man lesen.

Rebecca Schulz erzählt die Geschichte mit einer ordentlichen Portion Humor.
Die Figuren haben alle einen besonderen Charakter.
Da gibt es nicht nur die Möwengang sondern auch den Ältestenrat, die Entenpolizei und allerlei andere gefiederte Protagonisten.

„Die Möwen von Fehmarn Kampf um den Südstrand“ ist ein leichter und humorvoller Krimi den man in einem Zug weg lesen kann.
Am besten in einem Strandkorb an der Nordsee.

Nordwestschuld

Svea Jensen
Kriminalroman
399 Seiten
erschienen bei Harper Collins
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Harper Collins Verlag für das Rezensionsexemplar.

Aktuelles und spannendes Thema

Die Buchhändlerin Inken Peters meldet ihre Chefin Karla Hensel als vermisst.
Anna Wagner von der Soko St. Peter-Ording übernimmt den Vermisstenfall.
Bei den Ermittlungen im Umfeld der Vermissten stellt sich heraus, dass sie über Facebook einen Mann kennengelernt hat, der in eine Notlage geraden ist.
Karla Hensel hat ihm offensichtlich Geld überwiesen.
Zur gleichen Zeit tauchen am Ordinger Strand Leichenteile auf.
Die Leichenteile können Elke Färber zugeordnet werden.
Sie wurde vor zwei Jahren als vermisst gemeldet.
Auch sie hatte über Internet einen Mann kennengelernt und wollte sich offensichtlich mit ihm treffen.
Sind beide Frauen einem Love-Scammer aufgesessen?
Und sind diese auch für das Verschwinden der Frauen verantwortlich?

„Nordwestschuld“ ist der 4. Band der Krimireihe Soko St. Peter Ording von Svea Jensen.
Die Autorin schreibt schon lange unter ihrem realen Namen Kriminalromane.
Für ihre neue Krimireihe hat sie sich ein Pseudonym zugelegt.

Die Protagonisten sind mir schon seit dem ersten Band „Nordwesttod“ ans Herz gewachsen und ich freue mich immer darauf sie wieder zutreffen.

Kommissarin Anna Wagner arbeitete erfolgreich bei der Vermisstenstelle München.
Nach einer schmutzigen Scheidung brauchte sie eine Veränderung und kam für einen Vermisstenfall nach St. Peter Ording.
Jetzt ist sie Leiterin der Vermisstenstelle für alte und neue Fälle in St. Peter Ording und hat schon einige Fälle erfolgreich gelöst.

Hendrik Norberg war als Ermittler bei der Mordkommission Itzehoe.
Nach dem Tod seiner Frau wollte Hendrik mehr Zeit für seine Söhne haben und wechselte als Dienststellenleiter zur Schutzpolizei St. Peter Ording.
Für Hendrik der mit Leib und Seele Kommissar bei der Mordkommission war ist das kein leichter Schritt gewesen. Er zweifelt immer mehr daran ob es der richtige Weg war. Seine Unzufriedenheit ist immer mehr zu spüren, gerade jetzt wo seine alte Stelle in Itzehoe wieder frei ist.

Nils Scheffler ist ein junger, sehr sympathischer Polizeibeamter, der seine Arbeit mit Leib und Seele verrichtet.
Bei seinem letzten Fall hat er sich einen Fauxpas erlaubt mit dem er heute noch zu kämpfen hat.

Die beiden Fälle werden spannend und interessant geschildert.
Anna befragt Angehörige und Bekannte.
Es wird immer deutlicher, dass beide Frauen auf einen Love-Scammer hereingefallen waren, der auch beträchtliche Summen von ihnen kassiert hatte.
Das Thema Love-Scammer wird in der Geschichte auch näher beleuchtet. Man findet immer wieder Posts die ein Love-Scammer unter Facebook-Einträgen geschrieben hat.
Man kann kaum glauben, dass Frauen diese Posts für glaubwürdig halten.
Ob die Love-Scammer auch am Verschwinden der Frauen und am Tod von Elke Färber schuld sind stellt sich erst nach und nach heraus.

Der Schreibstil von Svea Jensen ist flüssig und leicht verständlich.
Die Autorin schafft beim Schreiben mühelos den Spagat zwischen den Ermittlungen und dem Privatleben der Ermittler.
Auch die Beschreibung des schönen St. Peter-Ording kommt nicht zu kurz.
Svea Jensen hat hier genau die richtige Mischung gefunden.
In „Nordwestschuld“ hat die Autorin dazu noch ein sehr interessantes Thema verarbeitet.

Auch bei diesem Band ist der Fall am Ende wieder zufriedenstellend gelöst.
Jetzt hoffe ich sehr, dass es auch noch einen 5. Band geben wird.

Wahnspiel

Kilian Eisfeld
Kriminalroman
415 Seiten
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Auftakt einer neuen Krimireihe

Der verurteilte Mörder Lukas Schneider wird frühzeitig aus der Haft entlassen.
Im Internet wird Jagt auf Schneider gemacht.
Es wird aufgerufen ihn zu Lynchen.
Mitten im beschaulichen Heidelberg wird seine Hand gefunden.
Sofija Marković, Leiterin des Dezernats für Kapitaldelikte nimmt die Ermittlungen auf.
Ihr zur Seite steht Alex Schwerdt, er unterstützt sie bei diesem verworrenen Fall.

„Wahnspiel“ ist der erste Band der neuen Krimireihe aus Heidelberg von Kilian Eisfeld.
Kilian Eisfeld ist mir besser als Daniel Wolf bekannt von dem ich schon einige Historische Romane gelesen habe.
Jetzt wagt der Autor den Schritt in ein neues Genre.
Als Handlungsort hat er sich die historische Stadt Heidelberg ausgesucht und hat auch in seinem Kriminalroman ein paar historische Mythen eingebaut.

Die Ermittler sind total verschieden und sich auch nicht besonders zugeneigt.
Sofija Marković hat eine recht kühle Art und hat von ihren Mitarbeitern den Namen Kaltfront bekommen.
Alex Schwerdt neigt etwas zum chaotischen und hat den Spitznamen Nerd.
Man lernt die beiden Ermittler im Laufe der Geschichten immer besser kennen, erfährt einiges aus ihrem Leben.
Auch die beiden nähern sich langsam an und haben schnell erste Erkenntnisse bei den Ermittlungen.
Richtig Grün sind sie sich allerdings bis zum Ende nicht.
Ich denke das braucht noch den einen oder anderen Band.
Mir hingegen sind sie sehr sympathisch.

Der Handlungsort Heidelberg wird sehr anschaulich beschrieben.

Ein historischer Ort in dem schon ein paar Geheimnisse schlummern können.

Der Kriminalroman wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt.
Am Anfang dachte ich zu wissen in welche Richtung es geht aber das änderte sich schnell.
Durch die eingebauten Mythen und abergläubische Gedanken werden die Ermittler und die Lesenden erst einmal in die falsche Richtung geführt.

Kilian Eisfeld glänzt auch im neuen Genre.
Er versteht es Spannung aufzubauen und die Lesenden in Atem zu halten.
Seine Beschreibungen sind detailreich aber nicht langatmig.
Man kann sich gut ein Bild von den Ermittlern wie auch vom Handlungsort machen.
Die Geschichte nimmt immer wieder Wendungen an so, dass man bis zum Ende nach der Auflösung sucht.

„Wahnspiel“ ist ein spannender Kriminalroman der die Lesenden bis zum Ende in Atem hält.

Toskanische Sünden

Paolo Riva
Kriminalroman
236 Seiten
erschienen im Hoffmann und Campe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an Hoffmann und Campe für das Rezensionsexemplar

Unterhaltsamer Krimi mit viel italienischem Lebensgefühl

Commissario Luca ist Polizist im idyllischen Ort Montegiardino in der Toskana.
In diesem beschaulichen Ort passiert recht wenig. Commissario Luca muss hin und wieder einmal einen Verkehrssünder ermahnen oder einem Auffahrunfall nachgehen.
Doch zur Zeit sind die friedliebenden Einwohner von Montegiardino außer Rand und Band. Es kommt gehäuft zu Streitigkeiten.
Ist dafür der „Vollmond der Streitigkeiten“ verantwortlich? Alle zehn Jahre geschieht in den Hügeln der Toskana ein Naturschauspiel, der Vollmond steht dann so hell am Himmel, dass er zum Greifen nah erscheint.
Commissario Luca will nicht so recht daran glauben.
Doch dann wird ein Toter aus dem Fluss gezogen. Er wurde brutal erschlagen.
Aus Florenz kommt die Vice-Questora Aurora Mair zu Hilfe und ermittelt zusammen mit Commissario Luca.

„Toskanische Sünden“ ist der zweite Fall für Commissario Luca aus der Bella-Italia- Reihe von Paolo Riva.
Der Krimi fängt ganz gemütlich an. Man begleitet den Commissario durch Montegiardino.
Es gibt die ersten Anzeichen für die kommenden Unruhen im Dorf.
Auf dem Marktplatz geraten zwei Händler aneinander.


Der Dorfpolizist Commissario Luca lebt als alleinerziehender Vater mit seiner Tochter Emma auf dem Hof seiner Eltern.
Mit ihnen leben noch 6 Hühner und die 3 Esel Sergio, Matteo, Silvio auf dem Hof.
Die Esel sind ihrem Charakter entsprechend nach italienischen Politikern benannt.

Luca war mir schon im ersten Band gleich sympathisch gewesen. Er ist glücklich in Montegiardino, ist in dem kleinen Ort aufgewachsen und möchte seiner Tochter auch ein sicheres Leben bieten.
Er war allerdings nicht immer „Dorfpolizist“. Früher war er in Rom und später in Venedig tätig.
Im ersten Band liest zwischen den Zeilen, dass in Venedig, wo auch Emma geboren wurde etwas vorgefallen ist.
Was mit Emmas Mutter, die verstorben ist passierte liegt noch im verborgenen.
Der Commissario ist gutaussehend und der beliebteste Jungesselle im Dorf.

Ich habe mich gefreut die Vice-Questura Aurora Mair wieder zutreffen.
Sie macht einen strengem und barschen Eindruck hat aber einen weichen Kern.
Ja, und der Commissario gefällt Aurora.

Dann ist da noch die Dottoressa Chigi die, da der Tierarzt in Urlaub ist sich um den kranken Esel kümmern muss.
Auch zu dem Opfer wird sie gerufen um einen ersten Blick auf die Leiche zu werfen.
Auch sie ist äußerst sympathisch.
Und, auch sie hat ein Auge auf Luca geworfen.

„Toskanische Sünden“ ist ein spannender und unterhaltsamer Krimi.
Paolo Riva hat einen angenehmen Schreibstil. Er kann Orte und Menschen so gut beschreiben, dass man sie bildlich vor sich sieht.
Die Spannung baut der Autor ganz langsam auf und hält sie dann bis zum Ende.
Das Ende war recht überraschend aber auch passend.
Ich habe den Krimi sehr gerne gelesen und freue mich jetzt schon auf den 3. Band „Steinerne Schuld“ der im März 2024 erscheinen soll.

Der Donnerstags Mordclub – Die verirrte Kugel

Richard Osman
Kriminalroman
431 Seiten
erschienen bei List (Ullstein Verlag)
Übersetzt aus Englischen von Sabine Roth
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannung gepaart mit britischem Humor

Der Donnerstags Mordclub trifft sich immer Donnerstags im Puzzlezimmer der luxuriösen Seniorenresidenz Coopers Chase.
Aus dem Stapel ungelöster Mordfälle wird immer ein Fall herausgepickt und dann fangen die vier Freundinnen und Freude an zu ermitteln.
Diesmal ist es der Fall Bethany Waites.

Bethany Waites war Journalistin und dabei einen Fall von Steuerbetrug aufzudecken.
Musste sie deswegen sterben?
Durch ihre Ermittlungen kommt Elizabeth in Gefahr.
Sie wird entführt und bekommt die Wahl, entweder sie tötet oder einer von ihnen wird getötet.
Als ehemalige Geheimagentin ist Elisabeth schon oft Gefahr ausgesetzt worden.
Doch jemanden töten? Da gibt es bestimmt einen elegantere Lösung.

„Der Donnerstags Mordclub – Die verirrte Kugel“ ist bereits der 3. Band der Mordclub Reihe von Richard Osman.
Der in England sehr bekannt Produzent und Fernsehmoderator hat sich mit der Mordclub Reihe jetzt auch einen Namen als Autor gemacht.

Die 4 Freizeitermittler leben in der luxuriösen Seniorenresidenz Coopers Chase.
Donnerstags treffen sie sich um über ungelöste Mordfälle zu reden.
Dabei stoßen sie immer wieder auf interessante Fälle die sie versuchen zu lösen.

Die Protagonisten sind einfach köstlich.
Joyce war führe Krankenschwester und hat eine erwachsene Tochter, die sie viel zu selten besucht.
Joyce schreibt gerne Tagebuch und hält darin auch ihre Ermittlungen fest.

Elisabeth war Geheimagentin und verfügt heute noch über gute Kontakte.
Die nützt sie für die Ermittlungen auch auf charmante Art.
Elisabeth wohnt mit ihrem an Demenz leidenden Mann in Coopers Chase.
Es schmerzt sie sehr wie ihr Mann immer mehr vergisst.

Ron ist ehemaliger Gewerkschaftsführer.
Er ist streitsüchtig und oft barsch in seinem Tonfall.
In Wirklichkeit hat er ein gutes Herz.

Ibrahim war Psychiater.
Er achtet auf seine Gesundheit und auf sein Aussehen.
Er ist 80 meint aber das er höchstens wie 74 aussieht.

Die vier sind einfach köstlich.
Sie kommen so harmlos rüber und haben es doch faustdick hinter den Ohren.
Eine echte Freundschaft verbindet sie, hier kann sich jeder auf jeden verlassen.
Es ist zum Schmunzeln wenn die Senioren ihr Fragen auf ganz charmante Art stellen, wobei sie auch manchmal etwas aufdringlich sein können.

Richard Osman erzählt den Fall richtig spannend.
Seine Charaktere sind einzigartig.
Der Autor zeigt auf was in den Seniorinnen und Senioren so alles steckt.
Auch wenn sie völlig harmlos wirken darf man sie nie unterschätzen.
Der Schreibstil von Richard Osman ist flüssig, leicht verständlich und fesselnd.
Er setzt punktgenau seinen trockenen Humor ein.
Die Bücher des Autors liest man immer mit einem Schmunzeln im Gesicht.
Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Fall des humorvollen Kleeblatts.