Die Stille der Flut

Anna Johannsen / Elke bergsma
Kriminalroman
299 Seiten
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Anna Johannsen für das Rezensionsexemplar

Spannender Auftakt einer Trilogie

Klappentext:
Lina Lübbers, jüngste Hauptkommissarin in Osnabrück, wird von ihrem Chef mit einem ungewöhnlichen Auftrag konfrontiert, sie soll in die Polizeiinspektion nach Aurich wechseln und einen mutmaßlichen Maulwurf im ostfriesischen Kommissariat enttarnen. Ihr neues Team begegnet ihr von Anfang an distanziert und ihre Vorgesetzte Kea Siefken betrachtet sie als Rivalin. Lediglich ein Kollege, Hauke Behrends, empfängt sie mit offenen Armen.
Als ein junges Mädchen im Watt tot aufgefunden wird, müssen Lina und Kea ihre Differenzen überwinden und eng zusammenarbeiten. Während sie versuchen, ein Netz aus Intrigen und Geheimnissen zu entwirren, um weitere Opfer zu verhindern, stößt Lina auch bei ihrer Undercover-Mission an ihre persönlichen Grenzen.

„Die Stille der Flut“ ist der erste Band einer Trilogie von Anna Johannsen und Elke Bergsma.
Von Anna Johannsen habe ich schon viele spannende Krimis gelesen, Elke Bergsma ist mir bisher unbekannt. Also bin ich neugierig in das Buch eingestiegen.

Die Charaktere die, die beiden Autorinnen für ihre Geschichte ins Leben gerufen haben gefallen mir gut. Besonders natürlich die beiden Kommissarinnen Kea Siefken und Lina Lübbers. Die beiden sind sehr verschieden und doch harmonieren sie zusammen.

Lina Lübbers ist eigentlich in Osnabrück tätig, jetzt soll sie in Aurich nach einem Maulwurf suchen. Das Bedeutet sie weiß schon fast alles über ihre neuen Kollege, die aber kennen Lina noch nicht.
Sie wird auch erst einem zweifelnd beäugt, besonders von ihrer Vorgesetzten, die eigentlich den gleichen Dienstgrad hat wie Lina.
Es bleibt aber nicht viel Zeit sich zu beschnuppern. Ein junges Mädchen wurde tot aufgefunden. Jetzt gilt es auf Hochtouren zu ermitteln.

Die beiden Autorinnen erzählen die Geschichte in der Ich-Perspektive beider Kommissarinnen. Dabei wechseln sich die beiden Kommissarinnen ab. Aber keine Angst, man kommt nicht durcheinander. Die Kapitel sind mit dem Namen der Kommissarin überschrieben und man weiß immer wo man zu Hause ist.
Ich habe mich an die Ich-Perspektive in Wechsel zwischen Lina und Kea schnell gewönnt. Ich fand es sehr spannend die Charaktere so kennenzulernen. Man hat alles hautnah mitbekommen, konnte sich richtig in die Person hineinversetzten, konnte spüren was sie fühlen und lesen was sie denken.
Das war für mich eine interessante Erfahrung bei einem Krimi.

Ich finde die beiden Autorinnen harmonieren sehr gut zusammen. Man merkt beim Lesen nicht, dass zwei Personen an der Geschichte geschrieben haben. Mich würde interessieren wie sie das gemacht haben. Ist jeder in die Rolle einer Ermittlerin geschlüpft?

Anna Johannsen und Elke Bergsma haben in diesem Krimi die Handlungsorte sehr gut beschrieben. Die Ermittlungen werden auch spannend geschildert.
Der Fall wird am Ende zur Zufriedenheit gelöst. Die Suche nach dem Maulwurf wird, so denke ich über alle drei Bände gehen. Bisher ist noch völlig unklar wer der Maulwurf sein könnte. Die beiden Kommissarinnen haben trotz ihrer Differenzen gut zusammengearbeitet.

„Die Stille der Flur ist ein spannender und unterhaltsamer Krimi der Lust auf mehr macht.
Der zweite Band „Die Gewalt des Sturms“ soll auch schon Ende August erscheinen.

Hildur – Das Grab im Eis

Satu Rämö
Kriminalroman
364 Seiten
erschienen im Heyne Verlag
Übersetzt aus dem Finnischen von Gabriele Schrey-Vasara
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Island Krimi

Klappentext:

Im Skigebiet oberhalb der kleinen isländischen Gemeinde von Ísafjörður offenbaren Schnee und Eis einen grausigen Fund: Mitten auf der Loipe liegt der erschossene Kommunalpolitiker Hermann Hermannsson. Die Liste der Verdächtigen ist lang, denn Hermannsson galt als korrupt und als Frauenheld. Aber Kriminalpolizistin Hildur Rúnarsdóttir entdeckt schon bald ein noch viel düsteres Mordmotiv. Gleichzeitig kommt Hildur auch der Wahrheit über ihre eigene Vergangenheit und dem Geheimnis um ihre vermissten Schwestern näher. Doch endlich Gewissheit zu erlangen, könnte schmerzhafter sein, als sie je gedacht hätte.

„Hildur – Das Grab im Eis“ ist der 2.Band einer Trilogie von Satu Rämö.

Im Mittelpunkt steht die Kriminalbeamtin Hildur Rúnarsdóttir.
Hildur ist Kriminalbeamtin in den Westfjorden und leidet die Abteilung für vermisste Kinder in schwach besiedelten Gebieten. Da die Westfjorde recht dünn besiedelt sind und wenig Verbrechen geschehen hilft Hildur auch bei allen anfallenden Polizeiarbeiten.
Hildur surft gerne, auch im Winter liebt sie es in der kalten See die Wellen zu beherrschen.
Außerdem macht sie noch viel Fitnesstraining und joggt.

Leiterin der Polizeistation in Isafjördur ist Elisabet Baldursdóttir, kurz genant Beta.
Als neuer Partner kommt der Finne Jakob an Hildurs Seite. Er macht ein Auslandspraktikum bei der Polizei in Isafjördur. So wie Hildur Sport treibt um den Kopf frei zu bekommen, so strickt Jakob. Immer und überall packt er sein Strickzeug aus. Dabei entstehen wunderschöne Islandpulover.

Das ganze Team war mir schon im 1. Band auf Anhieb sympathisch.
Vor allem Hildur die nach dem frühen Tod ihrer Eltern bei ihre Tante gelebt hat. Heute noch ist ihre Tante ihre einzige Bezugsperson.

Der Fall ist sehr spannend. Ein Kommunalpolitiker wird auf der Loipe erschossen. Bei näherem Betrachten merken die Ermittler, dass Hermann Hermannsson mehr Feinde als Freunde hatte. Als Hildur von einem Absturz einer kleinen Privatmaschine hört sagt ihr, ihre Intuition schnell, dass die Fälle zusammengehören. Da sie aber für den Fall des Absturzes nicht zuständig ist versucht sie im Stillen Parallelen zu ziehen.
Auch das verschwinden von Hildurs Schwestern im Jahr 1988 wird weiter verfolgt und es gibt spannende Hinweise.

Satu Rämö hat einen sehr fesselnden und flüssigen Schreibstil. Ihre Charaktere sind sympathisch und richtig lebendig. Mit dem Ende des Krimis hat die Autorin mich wieder überrascht.

Das Buch ist aber noch so viel mehr als ein Krim.
Die Autorin beschreibt Island mit großer Hingabe. Die raue Natur, die Naturgewalten, die dünne Besiedlung der Westfjorde. All das kann man sich an Hand der Beschreibung sehr gut vorstellen.

„Hildur – Das Grab im Eis“ hat alles was ein guter Krimi braucht. Einen spannenden Fall, tolle Charaktere und ein interessantes Setting.

Ich freue mich schon auf den 3.Band „Hildur – Der Schatten des Nordlichts“ der im Oktober 2024 erscheinen soll.

Azzurro Mortale

Andrea Bonetto
Kriminalroman
300 Seiten
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Ein Krimi mit Urlaubsflair

Eigentlich hat Grassi ja ein paar Tage Urlaub. Seine Frau Chiara und sein Sohn sind aus Rom angereist. Chiara gefällt das kleine Haus und auch die Umgebung wo Grassi lebt. Als er mit seiner Familie die Cinque Terre Dörfer besucht bekommt er einen Anruf. Ausgerechnet in Corniglia, dem kleinsten der Dörfer wurde eine Leiche angespült. Grassi lässt seine Frau und seinen Sohn alleine weiter die Umgebung erkunden und geht zum Einsatzort. Was Grassi unbedingt vermeiden wollte trifft ein. In Corniglia treffen Toni und Chiara aufeinander was zur Folge hat das Chiara abreist. Ein Problem für Grassi das er erst einmal weit nach hinten schiebt.
Erst einmal muss die Identität des Toten herausgefunden werden.
Eine Zeugin identifiziert ihn als Rico. Er und sein Onkel waren Opfer beim Einsturz der Morandi-Brücke.

„Azzurro mortale“ ist der 2.Band der Krimireihe „Ein Fall für Commissario Grassi“ von Andrea Bonetto.

Der Autor hat recht unterschiedliche Charaktere zum Leben erweckt.
Commissario Vito Grassi hatte man ja im 1. Band schon gut kennengelernt. Er hatte sich von Rom nach La Spezia versetzten lassen. Die Kinder sind erwachsen und seine Ehefrau lebt weiterhin in Rom. Er lebt in einem kleinen Haus das er von seinem Vater geerbt hat.
Ich finde Vito Grassi sehr sympathisch. Manchmal kommt er etwas brummelig rüber aber das passt gut zu dieser Figur.

Seine Kollegin, die junge Marta Ricci ist eine engagierte Polizistin.
Vito und sie haben keinen guten Einstieg gehabt, haben sich aber gut zusammengerauft. Jetzt sind sie ein gutes Team.

Dann haben wir noch Toni. Die hat Grassi praktisch mit dem Haus geerbt. Sie kümmert sich um die kleine Olivenhain die zu Haus gehört und belagert das Schlafzimmer. Am Anfang wollte Grassi Toni loswerden, jetzt vermisst er sie wenn sie einmal einen Tag nicht da ist.

Das sind die Charaktere die, die Leser*innen durch die Krimireihe begleiten werden.

Andrea Bonetto beginnt die Geschichte in einem gemäßigtem Tempo, man bekommt genug Zeit sich mit den Charakteren und der Umgebung verdaut zu machen.
Für mich lebt die Geschichte durch die Beschreibung der eindrucksvollen Landschaft. Vor einigen Jahren habe ich die Cinque Terre Dörfer besucht und hatte schnell alles wieder vor Augen. Man bekommt beim lesen richtig Sehnsucht nach Urlaub.
Aber auch die Ermittlungen beschreibt der Autor spannend. Sie nehmen ungeahnte Ausmaße an.
Inspirierend wurde der Autor hierfür von eine realen Begebenheit. Nicht nur der Einsturz der Morandi-Brücke ist ein reales Ereignis sondern auch noch andere Details auf die Grassi stößt.
Andrea Bonetto erzählt die Geschichte spannend und mit einem feinen Humor.
„Azzurro mortale“ ist ein gelungener 2. Band der Commissario Grassi Reihe.
Ich freue mich auf viele weitere Bände.

Die Brandung – Moorengel

Karen Kliewe
Kriminalroman
378 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Grenzübergreifende Ermittlungen

Klappentext:
Hochsommer im deutsch–dänischen Grenzgebiet der Flensburger Förde. Fria Svensson, Leiterin des dänischen Museums für Archäologie, erhält mysteriöse Post: ein skelettierter menschlicher Finger, gefunden im nahegelegenen Thorsberger Moor, einem uralten Opferplatz. Doch die Knochen sind eindeutig neueren Datums. Fria schaltet die deutsche Polizei in Norgaard ein. Tatsächlich entdeckt das Team um Hauptkommissar Ohlsen Ohlsen sechs Moorleichen mit eingeritzten mysteriösen Zeichen auf den nackten Körpern. Das Werk eines Serientäters? Die eiligst gegründete SOKO Bog Body nimmt die Ermittlungen auf, und Frias Fachwissen ist gefragt. Zeitgleich geht bei der Polizei eine Vermisstenmeldung ein: Die siebenjährige Tilda ist verschwunden, von der überforderten Mutter viel zu spät bemerkt. Ohlsen weiß, jede Minute zählt, doch die sofort eingeleitete Suchaktion bleibt erst mal erfolglos.

„Die Brandung-Moorengel“ von Karen Kliewe ist der Auftakt für das deutsch-dänische Ermittler-Team Svensson und Ohlsen.

Die Leiterin des archäologischen Museums in Ørerup bekommt ein Päckchen in dem eine Dose ist. In der Dose ist der Knochen eines menschlichen Fingers. Der anonyme Versender wird schnell ermittelt. Er hat den Finger im Moor gefunden. Die Polizei findet daraufhin sechs Leichen, mit seltsamen eingeritzten Symbolen.
Es wird eine SOKO aus deutschen und dänischen Ermittlern zusammengestellt und auch
Fria Svensson wird wegen ihres Wissens in Frühgeschichte mit in die SOKO integriert.
Hauptkommissar Ohlsen hat es zusätzlich noch mit einer Vermisstenmeldung zu tun. Ein 7-jähriges Mädchen wird vermisst und bei der Suche darf man keine Zeit verlieren.

Die Deutsch-Dänischen Ermittler gefallen mir gut.
Hauptkommissar Ohlsen Ohlsen ist von der Flensburger Kripo und Leiter der Außenstelle Norgaard. Er ist ein echtes Nordlicht und braucht nicht viele Worte. Mit seinem Namen hadert er.
Fria Svensson ist Leiterin des archäologischen Museums in Ørerup, hinter der deutsch-dänischen Grenze. Vor ihrem Archäologie und Ur- und Frühgeschichte Studium war sie bei der Polizei.
Das Ermittlerduo Ohlsen-Svenson harmonieren beruflich sehr gut zusammen, auch wenn sie sehr verschieden sind.

Karen Kliewe hat Protagonisten erschaffen die mir sehr gut gefallen. Die Autorin führt ihr Charaktere gekonnt durch die Geschichte. Sie baut von Anfang an Spannung auf die sich bis zum Ende hält und sogar am Ende ins unermessliche steigert.
Die Fälle werden gut und sehr spannend beschrieben. Die Polizei tappt lange im Dunklen. Das Rätsel um die seltsamen Symbole will Fria Svensson unbedingt lösen, was sie in Gefahr bringt. Auch für die Leser*innen ist es a schwer einen Verdächtigen zu finden. Immer wenn man glaubt man weiß in welche Richtung es geht baut die Autorin geschickt eine Wendung ein. Es ist ja nicht nur der Fall der Moorleichen sondern auch der Vermisstenfall. Das Schicksal der kleinen Tilda hat mich schon tief berührt.

Karen Kliewe hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Die Handlungsorte werden sehr gut beschrieben. Die Protagonisten sind sympathisch.
„Die Brandung-Moorengel“ ist ein gelungener Auftakt der Ostsee Krimireihe und macht Lust auf mehr.

Die Marseille-Morde – Im Schatten des Sainte-Victoire

Anna-Maria Aurel
Thriller
erschienen bei beTHRILLED
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Anna-Maria Aurel für das Rezensionsexemplar

Spannender Südfrankreich-Krimi

Klappentext:

Marseille in der Vorweihnachtszeit: Nadia Aubertin hat keine Zeit für Besinnlichkeit. Denn in zwei ärmlichen Vorstädten sind Kinder nordafrikanischer Herkunft auf dieselbe Art spurlos verschwunden. Die Polizei-Inspektorin ist mit ihrem Team für die Suche verantwortlich. Nach zwei Wochen harter Arbeit hat sie noch immer keine Spur. Dann wird zum Entsetzen aller der junge Staatsanwalt, der den Fall betreut, am helllichten Tag beim Joggen am Meer erschossen. Kurz darauf verschwindet in Marseille ein weiterer Junge. Endlich findet Nadia eine erste Spur, und wenig später wird in einem Anwesen am Fuß des Sainte-Victoire-Massives, vierzig Kilometer von der Großstadt entfernt, eine grausige Entdeckung gemacht

„Die Marseille-Morde – Im Schatten des Sainte-Victoire“ ist der 3. Band der Reihe Mörderisches Südfrankreich von Anna-Maria Aurel.
Ich habe mich gefreut die taffe Ermittlerin Nadia Aubertin und ihr Team wieder zutreffen.
Die Hauptdarsteller sind mir im 3. Band jetzt schon gut bekannt und vor allem sehr sympathisch.

In Marseille ist der Vorweihnachtszeit eingekehrt aber für Nadia Aubertin und ihr Team ist es keine besinnliche Zeit. Im Gegenteil es verschwinden Kinder mit nordafrikanischer Herkunft und Nadia und ihr Team finden keine Spuren über deren Verbleib. Erst als der Staatsanwalt der mit dem Fall betraut ist ermordet wird ergeben sich erste Hinweise. Nadja und ihr Team tun alles um hinter das Geheimnis der verschwundenen Kinder zu kommen und den Mörder des Staatsanwalt zu finden.

Die Autorin entführt ihre Leser*innen in das malerische Südfrankreich und an das Sainte-Victoire-Massives.
Die Handlungsorte werden wie immer von der Autorin sehr schön beschrieben. Man konnte sich alles gut vorstellen, besonders wenn man schon einmal in der Region gewesen ist.

Die Leitung der Ermittlungen hat Nadia Aubertin und somit kommt in dieser Krimireihe eine taffe Frau zum Zug. Auch ihr Ermittlerteam ist sehr engagiert und gefällt mir.

Anna-Maria Aurel baut sehr schnell Spannung auf die sie auch bis zum Ende aufrechterhält.
Die vermissten Kinder sind wie vom Erdboden verschwunden. Die Autorin beschreibt auch hier die Gefühle ihrer Charaktere sehr gut. Wenn Kinder in einem Fall involviert sind geht das immer mit starken Gefühlen daher. Dazu kommt noch der ermordete Staatsanwalt. Praktisch ein Mord in den eigenen Reihen. Anna-Maria Aurel lässt ihren Ermittlern aber keine Zeit zum Verschnaufen, es muss weitergehen, die Fälle müssen gelöst werden.
So schreitet die Geschichte in einem ordentlichen Tempo voran.
Dabei lässt die Autorin oft eine düstere Atmosphäre entstehen. Geschickt baut die Autorin Wendungen in den Kriminalfall ein so, dass ihre Leser*innen der Lösung nicht nahe kommen.

„Die Marseille-Morde – Im Schatten des Sainte-Victoire“ ist ein spannender Krimi mit ansprechendem Setting. Ich würde mich freuen wenn die Reihe weitergeht.


Mörderisches Watt

Svea Jensen
Kriminalroman
367 Seiten
erschienen bei Harper Collins
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Harper Collins Verlag für das Rezensionsexemplar.

Spannender Krimi mit Urlaubsfeeling

Spannender Krimi mit Urlaubsfeeling

Klappentext:
Der pensionierte Oberstaatsanwalt Thies Jansen wird verdächtigt, seine Frau und deren Liebhaber, einen bekannten Krabbenfischer, ermordet zu haben. Seine Freunde Carsten Matthiessen und Hinnerk Petersen wollen das nicht glauben und setzen alles daran, die Unschuld ihres Freundes zu beweisen. Vor allem Carsten, der vor kurzem pensionierte Leiter der Büsumer Polizeistation, ist froh, wieder eine Aufgabe zu haben. Doch die Ermittlungen gestalten sich kompliziert, denn Thies hat sich in seinem Beruf über die Jahre einige Feinde gemacht. Und dann erfährt auch noch Carstens Tochter Lena, selbst Polizistin, von Carstens und Hinnerks Machenschaften und ist darüber alles andere als begeistert.

„Mörderisches Watt“ von Svea Jensen ist der erste Band der Reihe Tatort Büsum.
Die Autorin entführt ihre Leser*innen nach Büsum und Umgebung.

Lena Matthiessen hatte gehofft die Stelle als Leitung der Polizeidienstelle in Büsum von ihrem Vater zu erben. Doch ihr wird Hanna Berger vor die Nase gesetzt und sie wird nur deren Stellvertreterin. So steht die Zusammenarbeit mit ihrer Vorgesetzten in keinem guten Licht.
Dazu kommt ein Mordfall an dem sie sich als Team beweisen müssen.
Der Krabbenfischer Heiko Fedders und Henriette Jansen werden in einer Ferienwohnung tot aufgefunden. Schnell stellt sich heraus das beide zusammen ein Verhältnis hatten. In Verdacht gerät der betrogene Ehemann, der pensionierte Oberstaatsanwalt Thies Jansen. Thies beteuert seine Unschuld und sein Freund Carsten Matthiessen, pensionierter Leiter der Büsumer Polizeistation will ihm helfen seine Unschuld zu beweisen. Zusammen mit Hinnerk Petersen stellt Carsten Matthiessen auf eigene Faust Ermittlungen an. Das bringt ihn in Konflikte mit seiner Tochter.

Die Charaktere sind recht unterschiedlich und interessant. Hanna Berger als neue Dienststellenleitung hat am Anfang einen schweren Stand. Außerdem ist sie nicht auf eigenen Wunsch nach Büsum gekommen und hofft auch nicht all zulange zu bleiben.
Von ihrer Stellvertreterin Lena Matthiessen wird sie erst einmal kritisch beäugt. Von Lena weiß man, sie ist enttäuscht die Stelle als Dienstellenleitung nicht bekommen zuhaben. Hannas Grund für die Versetzung erfährt man Stück für Stück.
Lenas Vater Carsten kommt noch nicht ganz mit seiner Pensionierung zurecht. Er kann seine Zeit noch nicht sinnvoll füllen. Da kommt ihm dieser Mordfall sehr zupass.

Der Fall wird gut und spannend beschrieben. Die Ermittlungen sowohl bei der Polizei als auch bei Carsten sind schwer und stockend. Schnell wird zwar der Ehemann der getöteten Frau verdächtigt aber hat er wirklich seine Frau und ihren geliebten getötet. Geschickt baut Svea Jensen Wendungen ein so, dass noch andere Verdächtige auftauchen. Es bleibt spannend bis zum Ende.

Der Schreibstil von Svea Jensen ist flüssig und leicht verständlich.
Die Autorin schafft beim Schreiben mühelos den Spagat zwischen den Ermittlungen und dem Privatleben der Ermittler.
Auch die Beschreibung der schönen Handlungsorte kommt nicht zu kurz.
Svea Jensen hat hier genau die richtige Mischung gefunden.

Nachdem ich die Reihe Soko St. Peter-Ording von Svea Jensen verschlungen habe freue ich mich jetzt wenn die neue Reihe Tatort Büsum weitergeht.

Mord ohne Leiche

Dieter Kaufmann
Kriminalroman
357 Seiten
erschienen im Selfpublishing
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Dieter Kaufmann für das Rezensionsexemplar

Ein sehr spannender Frankfurt-Krimi

Klappentext:

Das Ehepaar Erika und Wilfried Glaser verbreitet im Freundeskreis, dass es seine Eigentumswohnung im Frankfurter Westend verkauft und dafür ein freistehendes Haus am Stadtrand in Bergen-Enkheim erworben hat.
Als der Privatdetektiv Joachim Lewenthal seinen Antrittsbesuch bei dem befreundeten Paar vorab telefonisch ankündigen möchte, kann er weder unter der neuen Festnetznummer noch auf dem Handy jemanden erreichen. Nachfragen bei gemeinsamen Bekannten ergaben, dass seit Wochen niemand Kontakt mit den beiden hatte. Sie scheinen plötzlich wie vom Erdboden verschwunden zu sein. Der Privatdetektiv befürchtet das Schlimmste und stellt deshalb eigene Nachforschungen an. Dabei macht er eine schreckliche Entdeckung und sein Verdacht erhärtet sich. Lewenthal schaltet deshalb die Kriminalpolizei ein und Kommissar Yunus Abbas übernimmt mit seinem Team die Ermittlungen.

„Mord ohne Leiche“ ist bereits der 10. Band der Krimireihe Yunus Abbas ermittelt in Frankfurt von Dieter Kaufmann. Für mich eine Krimireihe mit Suchtpotenzial.

Das Buch hat eine schöne Aufmachung. Die Cover, die immer in grün gehalten sind haben großen Wiedererkennungswert.
Das blütenweiße Papier mit der tiefschwarzen Schrift macht das Lesen auch für Menschen die schlechter Sehen zu einem Lesegenuss.

Das Ermittlerteam besteht aus einer Reihe interessanter Charaktere.
Der Leiter des Teams ist Yunus Abbas, er hat eine deutsche Mutter und einen türkischen Vater. Mit seiner Kollegin Sabine Riedel ist er mittlerweile verheiratet. Beruflich wie privat sind beide ein tolles Team. Nur der Wunsch nach einem Kind wurde bisher nicht erfüllt.
Birgit Holzapfel hat einen kleinen Sohn und all die Probleme die man als alleinerziehende Mutter so hat. Dabei muss sie, auch wenn sie das Gefühl hat ihre Kollegen im Stich zu lassen pünktlich an der Kita sein.
Bernhard Schulze ist der erfahrenste im Team und besticht durch seinen innere Ruhe. Mit seiner Partnerin Isabell wohnt er in einem der Solitäre auf der Frankfurter Westhafen Mole.
Michael Nosek ist mit einem Mann verheiratet aber einem Abenteuer aber nicht abgeneigt.

Der Handlungsort ist Frankfurt am Main, was mir als Frankfurterin besonders gut gefällt.
So kann ich die Charaktere durch die Stadt und zu den einzelnen Handlungsorten begleiten, die mir alle gut bekannt sind.

Der Fall ist verzwickt und wird sehr spannend beschrieben.
Joachim Lewenthal ist Privatdetektiv. Er sorgt sich um ein befreundetes Ehepaar. Das Letzte was er von Erika und Wilfried Glaser hörte war, dass sie in Bergen-Enkheim ein freistehendes Haus gekauft haben und ihre Eigentumswohnung im Frankfurter Westende veräußern wollen. Der Umzug muss jetzt schon eine ganze Weile her sein und Joachim möchte eigentlich gerne zusammen mit seinem Mann einen Antrittsbesuch machen. Das Ehepaar ist weder auf dem Mobiltelefon noch auf dem Festnetz zu erreichen. Joachim dessen detektivische Sinne geweckt werden fährt zu dem Haus in Bergen-Enkheim. Das Haus sieht völlig unbewohnt aus. In der Wohnung im Westend macht Joachim eine Entdeckung die auf ein Gewaltverbrechen hinweist. Er informiert Michael Nosek mit dem er befreundet ist.
Yunus Abbas und sein Team übernehmen sogleich die Ermittlungen.

Dieter Kaufmann lässt seinen 10. Fall gemütlich angehen. Durch die Suche von Joachim Lewenthal nach dem befreundeten Ehepaar wird die Atmosphäre aber zusehends spannender und bedrückender. Man ahnt schon, dass etwas tragisches passiert ist.
Die Ermittlungen gestalten sich schwierig. Die Kripo geht zwar von einem Gewaltverbrechen aus aber es gibt keine Leichen und auch kein Motiv. Yunus Abbas und sein Team müssen tief in die Vergangenheit des Ehepaares eintauchen. Dabei ergänzen sich die Kriminalbeamten und der Privatdetektiv gut.

Dieter Kaufmann hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Der Autor kann hervorragend Spannung aufbauen und die Schauplätze beschreiben.
Auch seine Charaktere sind immer gut in Szene gesetzt. Oft bedient er sich an Randgruppen die er in das alltägliche Leben integriert und so den Leser*innen vor Augen führt mit welchen Schwierigkeiten z. B. Gehörlose im Alltag zu kämpfen haben.

Die einzelnen Bände sind in sich abgeschlossen und können einzeln gelesen werden.
Das Privatleben und die Entwicklung der Ermittler zieht sich wie ein roter Faden durch alle Bände.
Wenn man erst einmal einen Band gelesen hat und Blut geleckt hat wird man neugierig auf die vorherigen Bände.

„Mord ohne Leiche“ ist jetzt schon der 10. Band und Dieter Kaufmann ist schon längst ein leuchtender Stern am Frankfurter Krimi-Himmel.

Venezianischer Fluch

Daniela Gesing
Kriminalroman
275 Seiten
erschienen im Maximum Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Maximum Verlag für das Rezensionsexemplar

Voodoo-Zauber in Venedig

Commissario Luca Brassoni will eigentlich kürzertreten, als er einen scheinbaren Selbstmord auf den Tisch bekommt. Seine Frau, die Gerichtsmedizinerin Carla Sorrenti, geht jedoch schnell von Fremdeinwirkung aus, die junge Frau wurde offensichtlich gestoßen. Oder ist doch etwas dran an dem Fluch der mächtigen Hoteliersfamilie Perroni? Schließlich war das Opfer mit Carlo, dem Sohn der Familie, verlobt, der jedoch bereits einer anderen versprochen war, um die Geschäftsbeziehungen der Familie zu stärken. Hat jemand aus der Familie der jungen Liebe ein Ende gemacht? Und was hat es mit dem Fluch auf sich? Luca Brassoni und sein Team stoßen schnell auf Familiengeheimnisse, die nie ans Licht kommen sollten

„Venezianischer Fluch“ ist der 9. Band aus der Reihe Luca- Brassoni-Krimi von Daniela Gesing.

Das Buch ist mit seinen ca. 275 Seiten schnell gelesen. Der Schreibstil ist flüssig, leicht verständlich und fesselnd.

Der Fall ist spannend und komplex aufgebaut.
Commissario Luca Brasson und sein Team ermitteln auf Hochtouren.
Die Verlobte des Sohnes der Hotelfamilie Perroni wurde über die Accademia-Brücke gestoßen. Zuerst sah alles wie ein Selbstmord aus, doch Carla Sorrenti, die Gerichtsmedizinerin und Ehefrau von Commissario Brassoni findet schnell Anzeichen dafür, dass es kein Selbstmord war. Bei den Ermittlungen stellt sich heraus, dass das Opfer Angst vor einem Fluch hatte, auch auf dem Hotel soll ein Fluch lasten. Die angesehene Hotelfamilie soll mit Samthandschuhen angefasst werden, verweigert aber jede freiwillige Unterstützung der Polizei. Keine leichte Aufgabe für Commissario Brassoni und sein Team.

Die Protagonisten sind sympathisch, besonders Commissario Brassoni und das Team drumherum. Auch die Ehefrau und Gerichtsmedizinerin Carla Sorrenti ist sehr sympathisch.

Es macht Spaß die Entwicklung der Charaktere im Laufe der Bände mitzuerleben und auch immer wieder Einblicke in ihr Privatleben zu bekommen. So erwartet Carla Sorrenti ihr 2. Kind und der Commissario hat vor kürzer zutreten und auch einige Zeit in Elternzeit zu gehen.

Daniela Gesing kann sehr bildhafte Beschreiben was dazu führt,, dass man sich recht schnell an den Canale Grande versetzt fühlt.
Die eingestreuten italienischen Wörter machen das Ganze um so authentischer.
„Venezianischer Fluch“ ist ein unterhaltsamer und gleichzeitig spannender Krimi mit Urlaubsfeeling.


Gerüchteküche – Schwarzwaldmarie

Ines Parizon
Cosy-Krimi
269 Seiten
erschienen bei BoD – Books on Demand
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an BoD für das Rezensionsexemplar

Spannend und unterhaltsam

Klappentext:
Das hatte sich Kriminalkommissarin Marie Müller auch anders vorgestellt. Statt Ruhe und Frieden im geerbten Häuschen im Offenburger Rebland zu finden, wird sie noch vor Antritt ihres ersten Arbeitstages zu einem Fall gerufen. Ein Toter liegt, nackt bis auf die Unterhose, unterhalb des Brandeckturms im Wald. Es handelt sich dabei um den Zell-Weierbacher Feuerwehrkommandanten und Bruder ihrer alten Schulfreundin. Die fehlende Kleidung wäre schon Grund genug für Spekulationen der örtlichen Gerüchteküche gewesen, doch es war nicht die erste Leiche, die dort oben gefunden wurde.

„Gerüchteküche – Schwarzwaldmarie“ ist der 1. Band der Cosy-Krimireihe Gerüchteküche von Ines Parizon.

Im Mittelpunkt steht die Kriminalkommissarin Marie Müller. Nach dem Tod ihrer Mutter hat Marie das Häuschen, in dem sie aufgewachsen ist in Zell-Weierbach, einer kleinen badischen Ortschaft geerbt. Nachdem sie es liebevoll renoviert hat beschlossen Marie und ihr Mann Andreas dort einzuziehen. Marie lässt sich von der Kriminalpolizei Hamburg zur Kriminalpolizei Offenburg versetzten. Für Andreas spielt es keine Rolle wo er arbeitet. Er ist Versicherungssachverständigen und arbeitet meist im Homeoffice. Nur wenn er einen Fall begutachten muss dann muss er vor Ort sein.
Gleich an Maries erstem Tag gibt es auch schon einen Tötungsdelikt. Das Opfer ist Gerhard Gerber und Marie bekannt, wie sich fast jeder in dem kleinen Ort kennt.
Marie stürzt sich gleich mit ihrem Kollegen Raffael in die Ermittlungen.

Marie ist mir auf Anhieb sympathisch gewesen. Sie ist taff und gleichzeitig locker. Ihre unkonventionelle Art gefällt mir gut. Auch ihr Kollege Raffael ist ein sympathischer Mann. Marie und Raffael verstehen sich auch schnell und arbeiten gut zusammen.

Ines Parizon hat tolle Charaktere zum Leben erweckt. Die Handlungsorte beschreibt sie eingehend. Man kann sich alles gut vorstellen. So lässt die Autorin manchmal sogar ein Urlaubsgefühl entstehen für die, diese Region geradezu gemacht ist. Auch Marie wandert, zum teil dienstlich durch die Region. Am Ende hat die Autorin noch Maries Wanderrunde mit Bildern dokumentiert.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut verständlich. Der Dialekt der in den Text mit einfließt macht die Geschichte authentisch. So ist auch jedes Kapitel liebevoll mit einem Wort in badischen Dialekt (und Übersetzung) betitelt.
Die Ermittlungen sind spannend. Es ist für Marie, die im Ort aufgewachsen ist nicht einfach die Menschen die sie schon als Kind kannten zu befragen.

Mit „Gerüchteküche – Schwarzwaldmarie“ ist Ines Parizon ein spannender, unterhaltsamer Cosy-Krimi gelungen der mir beim lesen viel Freude bereitet hat.
Ich freue mich schon auf den 2. Band „Gerüchteküche – Badnerlied“ der demnächst erscheinen soll.



Deichsühne

Andreas Schmidt
Kriminalroman
440 Seiten
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar.

Spannender Auftakt einer neuen Krimireihe

Klappentext:
Ein verlassenes Auto am Rand der nächtlichen Landstraße bei Schleswig wirft Fragen auf: Hier hat sich offenbar ein brutales Verbrechen abgespielt. Die Besitzerin wird am nächsten Morgen grausam zugerichtet im Wikingermuseum Haithabu gefunden. Als sich in der nächsten Nacht in der Eckernförder Bucht ein weiterer schrecklicher Mord ereignet, glaubt zunächst niemand an einen Zusammenhang. Nur Kristin Voss, die neue Ermittlerin beim K1 der Polizeidirektion Flensburg, hat einen Verdacht. Doch der Mörder scheint ihr immer einen Schritt voraus zu sein

„Deichsühne“ ist der 1. Band der neuen Krimireihe „Kommissarin Kristin Voss! von Andreas Schmidt. Für mich ist es der erste Krimi des Autors.

Kommissarin Kristin Voss ist mit einem geliehenen Transporter, in dem sie Kisten und Kleinmöbel zu ihrem neuen zu Hause bringen möchte auf der Landstraße bei Schleswig unterwegs. Am nächsten Tag wird Kristin ihren Dienst bei der K1, der Polizeidirektion Flensburg antreten. Ein verlassenes Auto taucht am Straßenrand auf. Kristin denkt an eine Panne und will helfen, doch das Auto ist leer von dem Besitzer keine Spur. Dafür entdeckt Kristin Blutspuren und ruft gleich ihren neuen Vorgesetzten Jan Beck an.
Schnell ist klar, dass ein Verbrechen geschehen ist. Am nächsten Morgen dann wird die Besitzerin des Wagens tot im Wikingermuseum Haithabu gefunden.
Kristin steckt sofort mitten in ihrem ersten Fall für die K1 in Flensburg.
Es wird nichts aus dem ruhigen Beziehen der neuen Wohnung, Transporter ausladen und Kisten auspacken, schließlich hat Kristin den Fall sozusagen als Einstand mitgebracht.

„Deichsühne“ ist ein intelligent konstruierter Krimi mit schönem Setting.
Andreas Schmidt hat sympathische Charaktere zum Leben erweckt. Das Team der K1 nimmt Kristin in seiner Mitte auf. Sie darf auch gleich den neuen Fall leiten. Nur ein Kollege zieht nicht mit am Strang, Max Paulsen der macht einen weniger sympathischen Eindruck. Auffallend sind seine T-Shirts mit „lustigen“ auch mal frauenfeindlichen Sprüchen.
Die Ermittlungen sind verzwickt. Es gibt zwar Verdächtige im Umfeld des Opfers aber ein Motiv ist nicht so leicht nachzuweisen.

Andreas Schmidt fängt seinen Krimi auf außergewöhnliche Art an. Eine Psychologin besucht einen Insassen der Justizvollzugsanstalt Lauerhof um ein psychologisches Gutachten zu erstellen. Sie will seine ganze Geschichte hören.
Also ahnt man das der Täter gefasst ist, es wird aber kein Name des Insassen genannt und auch keinerlei Beschreibung der Person.

Das Lesen des Krimis und den Ermittlungen zu folgen hat mir großen Spaß gemacht. Das schöne Setting beschreibt Andreas Schmidt eindringlich so, dass man sich die Umgebung gut vorstellen kann. Der Schreibstil des Autors ist flüssig und gut verständlich. Den Spannungsbogen spannt Andreas Schmidt über die gesamte Geschichte. Die Auflösung und das Motiv ist am Ende überraschend und schlüssig.

Mit Deichsühne“ ist Andreas Schmidt ein bravouröser Start für eine neue Krimireihe gelungen.
Ich freue mich schon auf den 2. Band.