Nebelopfer

Romy Fölck
Kriminalroman
erschienen bei Bastei Lübbe
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an die Bloggerjury und den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar.

Spannung von Anfang bis Ende

An einem Morgen im Februar wird ein erhängter Mann gefunden.
Um den Hals hat er ein Pappschild auf dem steht, dass der Tote bei einer Zeugenaussage zum Prozess von Cord Johannsen gelogen hatte.
Haverkorn war damals in die Ermittlungen involviert und hatte ebenfalls als Zeuge ausgesagt.
Cord Johannsen wurde verurteilt seine Frau und zwei Söhne erschossen zu haben.
Johannsen sitzt seither im Gefängnis. Die Tat hat er immer geleugnet.
Als dann auch der Zweiter der drei Zeugen erhängt aufgefunden wird bekommen die Ermittler erste Zweifel ob Cord Johannsen damals zu Recht verurteilt wurde.
Dabei ahnt niemand wie nahe der Täter Bjarne Haverkorn kommen wird.

„Nebelopfer“ ist der 5. Fall mit Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn, einer Krimireihe die in der Elbmarsch spielt aus der Feder von Romy Fölck.
Ich freue mich Frida und Bjarne wieder zutreffen, sie sind mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen.
Es ist wie mit guten Freunden, wenn man sie längere Zeit nicht gesehen hat merkt man erst wie sehr man sie vermisst hat.

Die Protagonisten sind einfach liebenswert.
Bjarne Haverkorn, der ein Jahr vor der Pensionierung steht ist fester Bestandteil der Mordkommission in Itzehoe und für mich nicht wegzudenken. Doch in diesem Band macht Bjarne auch Bekanntschaft mit der Cold Case Unit in Kiel.

Frida ist im Dienst die Partnerin von Bjarne. Beide wissen, dass sie sich uneingeschränkt aufeinander verlassen können. Haben sie sich doch gegenseitig schon aus einigen brenzligen Lagen geholfen.

Zwei neue Charaktere bereichern die Geschichte ab diesem Band.
In der Mordkommission fängt ein neuer Kollege an. Leonard Bootz soll den in Pension gehenden Henning Kuhns ersetzen.
Um Bootz und seine frühere Tätigkeit beim SEK ranken sich Rätsel.
Frida sieht den neuen Kollegen erst einmal mit kritischen Augen.

Sonja Berger ist an die Abteilung für Cold Case in Kiel ausgeliehen.
Dort treffen Haverkorn und Sonja aufeinander. Eine Frau die dem in Scheidung lebenden Bjarne gefährlich werden kann.

In diesem Band arbeitet das ganze Team eng zusammen.
Nachdem ein Toter erhängt an einem Baum gefunden wurde und feststeht, dass es kein Suizid war ermittelt die Mordkommission auf Hochtouren.
Nach dem zweiten Toten kommen einem Teil des Teams erste Zweifel, ob der Verurteilte Cord Johannsen damals wirklich der Mörder seiner Familie war.
Wer beseitigt die damaligen Zeugen und bezichtigt sie der Falschaussage?
Der Leiter der Mordkommission und auch die Staatsanwaltschaft möchten nicht, dass der alte Fall noch einmal aufrollt wird.

Der Fall ist sehr spannend und nimmt immer wieder neue Wendungen an.
Den LeserInnen ist schnell klar, dass der alte und er neue Fall eng zusammenhängen.
Nur wer ist der wahre Täter? Und wer beseitigt die Zeugen von damals?
Ich hatte immer wieder Verdächtige was sich aber immer sehr schnell wieder zerschlagen hat.
Am Ende nimmt alles noch einmal eine recht überraschende Wendung.
Es wird aber alles stimmig und logisch aufgeklärt.
Ich fragte mich, warum ich da nicht drauf gekommen bin. Die Antwort ist ganz einfach. Romy Fölck hat mich und ihre LeserInnen wieder einmal ganz gekonnt in die Irre geführt.

Romy Fölck versteht es einfach Spannung aufzubauen und bis zum Ende aufrecht zu halten.
Ihr unterhaltsamer und gut verständlicher Schreibstil machen das Lesen zu einem Vergnügen.
Einmal angefangen kann man das Buch kaum aus der Hand legen.

Die Fälle der Krimireihe sind in sich abgeschlossen und können ohne weiteres einzeln gelesen werden.
Da die Personen aber auch ein ereignisreiches Privatleben haben das fortlaufend erzählt wird finde ich es schöner, wenn man die Bücher in der Reihenfolge des Erscheinens liest.
Die Mischung aus Kriminalfall, Ermittlungen und Privatleben ist recht ausgeglichen, interessant und unterhaltsam.

Jetzt heißt es warten und sich auf den 6. Fall von Romy Fölck freuen.


Gezeitenmord

Dennis Jürgensen
Kriminalroman
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Spannender Krimi, tolles Ermittlerteam

Bei einem Spaziergang durchs Watt entdecken der Lehrer Lasse und sein Schüler Villads
eine Leiche.
Im Sand am Meeresgrund steckt ein toter Mann.
Lykke Teit übernimmt die Ermittlungen. Es ist ihr erster Mordfall und so verschweigt sie, dass sie den Toten gekannt hat.
Da der Fundort der Leiche auf der Grenze zwischen Deutschland und Dänemark liegt wird auch ein Ermittler aus Flensburg hinzugezogen.
Rudi Lehmann und Lykke Teit ermitteln nun gemeinsam in dem Mordfall.
Der Schwerpunkt liegt auf dem kleinen Ort Melum.
Aber damit ist es nicht genug. Villads ist, seit er die Leiche mit seinem Lehrer gefunden hat verschwunden und Villads ist nicht das erste Kind was in diesem Ort verschwindet.

„Gezeitenmord“ ist der Auftakt einer neuen Krimireihe von Dennis Jürgensen.
Der Schwerpunkt dieser Krimireihe liegt auf grenzübergreifende Ermittlungen.
Deutschland und Dänemark stehen im Fokus.
Das Ermittlerteam ist mir von Anfang an sympathisch gewesen.

Da ist Lykke Teit auf der dänischen Seite.
Sie ist Kriminalassistentin und kommt aus Kopenhagen.
Seit 3 Jahren gehört sie der Abteilung für Gewaltverbrechen an.
Für Lykke wird das der erste all bei dem sie die Ermittlungen leitet.
Ihr Handicap, Lykke kann fast kein Deutsch.

Und da ist Rudi Lehmann auf deutscher Seite.
Er ist Hauptkommissar der Landespolizei Schleswig-Holstein und tätig in der Polizeidirektion Flensburg.
Er hat schon einige Erfahrungen als Ermittler gesammelt.
Rudi spricht Dänisch.

Mit diesem Ermittler Duo bekommen wir es in dieser Krimireihe zu tun.
Die zwei sind recht unterschiedlich. Lykke ist noch jung und Rudi schon etwas erfahrener.
Durch seinen Humor nimmt Rudi die Menschen schnell für sich ein und so verstehen sich die Beiden auch auf Anhieb.

Ihr erster gemeinsamer Fall ist der Tod eines Mannes, der praktisch auf der deutsch-dänischen Grenze gefunden wurde.
Außerdem ist der Junge, der mit seinem Lehrer zusammen die Leiche gefunden hat verschwunden.
Die Ermittler sehen eine Verbindung zu einem früheren Fall.
Damals verschwand die kleine Rosa.
Und immer wieder führt sie der Weg in das kleine Ort Melum.

Die Ermittlungen und das Team werden authentisch dargestellt.
Auch die Beschreibung der Handlungsorte ist sehr bildhaft.
Man kann sich das Geschehen sehr gut vorstellen.
Dennis Jürgensen baut viele Wendungen, die zum Teil gruselig sind in seine Geschichte ein.
Auch legt der Autor gekonnt falsche Spuren und nicht nur die Ermittler tappen in die Falle.
Die Spannung hält dann auch bis zum Ende an.
Es fällt schwer das Buch zur Seite zu legen.

„Gezeitenmord“ ist ein gelungener Auftakt für diese neue Krimireihe.
Ich freue mich mehr davon zu lesen.

Zerbrochene Träume

Silke Ziegler
Kriminalroman
erschienen im grafit Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Silke Ziegler und an den grafit Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender und emotionaler Krimi

Sina Engel freut sich auf ein paar ruhige Bürotage.
Doch dann hält eine Gewaltserie Weinheim in Atem.
Ein junges Mädchen verschwindet und die Gewalt macht auch vor Sinas Familie keinen Halt. Ihr Schwager wird zusammengeschlagen und erleidet lebensgefährliche Verletzungen.
Als es dann auch noch einen Toten gibt, überschlägt sich alles und Sina und ihr Kollege Matthias wissen nicht wo sie anfangen sollen.
Je weiter die Ermittlungen voranschreiten je mehr Fragen ergeben ich.
Können Sina und Matthias die Gewaltserie stoppen?

„Zerbrochene Träume“ ist mittlerweile der 3. Krimi mit der Ermittlerin Sina Engel von Silke Ziegler.

Der Krimi fängt recht ruhig an, auch wenn ich die Vorgänger nicht kenne finde ich mich sehr schnell zurecht.
Man kann sich erst einmal mit den Charakteren vertraut machen.
Dann geht es aber auch schon Schlag auf Schlag und man ist mitten im Geschehen.
Eine Gewaltserie erschüttert Weinheim.
Es ist nicht klar ob es einen Zusammenhang zwischen den einzelnen Vorfällen gib.
Selbst der Schwager von Sina wird Opfer von Gewalt.
Als es den ersten Toten gibt steht die Stadt Kopf.
Die Ermittlerin Sina Engel und ihr Kollege Matthias Sommer kämpfen an allen Fronten, sie setzten alles dran die Gewaltserie zu stoppen.

Die beiden Ermittler sind ein super Team.
Beide sind recht sympathisch. Sie versehen sich blind und das nicht nur beruflich.
Auch die Einblicke in das Privatleben und die Rückblicke auf die Vergangenheit sind interessant.

Silke Ziegler baut gekonnt Spannung auf die sie bis zum Ende aufrecht hält.
So ist der Krimi von Anfang bis Ende spannend und dazu noch recht emotional.
Die Kapitel sind recht kurz, man nimmt sich immer vor nur noch ein Kapitel zu lesen und dann ist auf einmal die Nacht fast um.
Ich konnte das Buch oft gar nicht zur Seite legen.

Die Beschreibung von Weinheim hat mir gut gefallen. Auch wenn man den Ort nicht kennt kann man die Charaktere gut durch den Ort begleiten.
Mir hat es große Lust gemacht einmal nach Weinheim zu fahren und auf Sinas Spuren zu wandeln.

„Zerbrochene Träume“ ist ein wirklich spannender Krimi der einem kaum Zeit zum Luftholen lässt.
Bevor irgendwann der 4. Band mit Sina Engel erscheinen wird muss ich die ersten
2 Bände unbedingt noch lesen.

Enna Andersen und der falsche Täter

Anna Johannsen
Kriminalroman
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Anna Johannsen für das Rezensionsexemplar.

Wie immer sehr spannend und fesselnd

Enna und ihr Team rollen den Fall der ermordeten Rieke Erken neu auf.
Die Leiche von Rieke wurde vor 5 Jahren in einem Wald, in der Nähe von Leer gefunden.
Hauptverdächtiger war ihr Ehemann, der aber wegen eine manipulierten DNA Spur freigesprochen wurde.
Danach hat sich eine 2. Soko die Zähne an diesem Fall ausgebissen. Erfolglos!
Jetzt wollen Enna und ihr Team den wahren Täter finden.
Zeugenbefragungen ergeben, dass Rieke unter der Kontrollsucht ihres Ehemanns litt und aus dieser Ehe ausbrechen wollte.
Alles lässt darauf schließen, dass der Ehemann doch der Täter war, nur ihn darf man nicht mehr anklagen, da er damals freigesprochen wurde. Doch so schnell gibt das Team nicht auf.

„Enna Andersen und der falsche Täter“ ist der 4. Band der erfolgreichen Krimireihe von Anna Johannsen.

Das Ermittlerteam gefällt mir vom ersten Band an sehr gut.
Die Chefin der Truppe ist Enna Andersen. Sie hat nach dem Unfalltod ihres Mannes ein Jahr pausiert.
Ihre damalige Stelle wurde neu besetzt und somit ist für sie eine neue Abteilung aus dem Boden gestampft worden.
Mittlerweile fühlt Enna sich recht wohl in ihrer Abteilung, ihrer Position und vor allem mit ihrem Team.
Es ist auch bei weitem kein langweiliger Schreibstichjob wie sie am Anfang befürchtet hat.

Oberkommissar Jan Paulsen ist ein erfahrener Ermittler mit guter Vernetzung.
Er hat lange gehadert und mit einer Rückkehr in seine alte Dienststelle geliebäugelt, sich dann aber zum Bleiben entschlossen.

Pia Sims ist das Küken in der Truppe.
Auch sie fühlt sich mittlerweile sehr wohl in dem Team.
Auch wenn sich Jan Paulsen und und Pia des Öfteren kabbeln.

Im letzten Band hat das Team dann noch Verstärkung bekommen.
Jens ist eine echte Bereicherung für das Team wie auch für die Krimireihe.
Er betreibt meist Innendienst und betreibt Recherche.
Er ist sympathisch und enorm fleißig. Er findet alles und jeden.

Der Fall entpuppt sich als äußerst schwierig. Man spürt, wie schwer es ist nach all den Jahren die Zeugen noch einmal zu befragen. Es ist auch erstaunlich was Enna und ihr Team noch so alles aus den Menschen herauskitzeln.
So bewegt sich der Fall dann auch in eine ungeahnte Richtung.
Bei den Ermittlungen werden einige Straftaten aufgedeckt.
Doch die eigentliche Tätersuche bleibt schwierig und endet mit einer Überraschung.

Auch das Privatleben von Enna entwickelt sich weiter.
Die Beziehung zwischen Enna und Aaron wird ernster.
Ich finde es schön, dass man Enna auch nach Dienstschluss begleitet.
Die Aufteilung zwischen Privatleben und den Ermittlungen ist perfekt.
Das Privatleben findet immer wieder zwischendurch statt nimmt aber nicht zu viel Raum ein.

Der Schreibstil von Anna Johannsen ist wie gewohnt flüssig und leicht verständlich.
Die Autorin versteht es den Spannungsbogen von Anfang bis zum Ende hin aufrecht zu halten.
Immer wieder baut die Autorin Wendungen ein und hat so manche Überraschung parat.

Ich freue mich schon auf viele weitere Fälle, die ich mit dem Team erleben kann.

Tödlicher Inselfrühling

Christoffer Holst
Kriminalroman
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannung und Humor gut miteinander vereint

Es wird Frühling in Schweden.
Das bedeutet für Cilla. dass sie sich mit ihren Freunden wieder in ihrem Schrebergarten auf Bullholmen treffen kann.
Von ihrem Garten aus kann Cilla das gegenübergelegene Ufer sehen.
Dort beobachtet sie ein Paar auf einer Terrasse als was unglaubliches passiert.

„Tödlicher Inselfrühling“ ist der 4. Band der Cilla-Storm-Reihe von Christoffer Holst.

Die Protagonisten sind toll, alle etwas überzogen aber das macht den Witz an dem Krimi aus.

Cilla eine Journalistin und von Natur aus neugierig gefällt mir sehr gut.
Ihre Freundin Rosie eine pensionierte Kriminalbeamtin ist von Natur aus misstrauisch.
Auch sie gefällt mir gut. Die zwei sind ein gutes Team.

Auch Adam, mit dem Cilla mittlerweile in einer gefestigten Beziehung ist, ist sehr sympathisch.
Ich finde die Beiden passen gut zusammen.

Dann natürlich noch das Pärchen Zacke und Jonathan, sie sorgen immer für ein Schmunzeln. Die Beiden habe ich ziemlich schnell ins Herz geschlossen.

In diesem Buch kommt noch Julia mit dazu. Eine Autorin die, die Ruhe in den Schären nutzen möchte um ihr Buch über Wein zu vollenden.

Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt.
Zwischendurch führen einzelne Kapitel immer wieder in das Jahr 1968 zurück.
Immer neue Puzzleteile lassen die LeserInnen langsam hinter das Geheimnis kommen.

Mit Witz lockert Christoffer Holst die Geschichte immer wieder auf und zaubert seinen LeserInnen beim Lesen ein Lächeln auf die Lippen.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig. Es gibt einige Spannungselemente und wie kann es anders sein wenn Zacke in seinem Element ist auch einiges für Feinschmecker.

Ich fand es schön einmal einen witzigen und unterhaltsamen Krimi zu lesen bei dem nicht das Blut aus dem Buch tropft

Die Cilla Storm Reihe dürfte jetzt wohl beendet sein. Es waren 4 unterhaltsame, spannende und gleichzeitig humorvolle Bücher die ich gerne gelesen habe.

Mrs. Potts Mordclub und der tote Nachbar

Robert Thorogood
Kriminalroman
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Der gute, alte englische Krimi ist zurück

Judith Potts wurde Zeugin als ihr Nachbar ermordet wurde.
Die Polizei glaub der der 77jährigen Kreuzworträtsel-Autorin nicht, da es keine Leiche gibt.
Was bleibt Judith Potts anderes übrig als selbst zu ermitteln.
Ihr zur Seite stehen die Hundesitterin Suzie und die Pfarrersfrau Becks.
Sie gründet den Marlow Murder Club und machen sich auf Spurensuche. Doch da gibt es einen weiteren Mord.

Mrs. Potts Mordclub und der tote Nachbar ist der Auftakt zu einer neuen Krimi Reihe von Robert Thorogood.

Der Handlungsort ist das kleine und beschauliche Städtchen Marlow an der Themse.
Die Protagonisten sind hervorragend konzipiert.

Mrs. Potts ist die Hauptperson. Sie ist 77 Jahre alt und Kreuzworträtsel-Autorin. Sie hat eine Leidenschaft für Whiskey und für das Nacktbaden in der Themse.
Nachdem sie mitbekommen hat, dass ihr Nachbar ermordet wurde und die Polizei ihr keinen Glauben schenkt ermittelt sie auf eigene Faust.

Auch Suzie Harris ist eher eine biedere Frau.
Sie führt die Hunde anderer Leute aus und raucht gerne selbstgedrehte Zigaretten.

Becks Starling, die Pfarrersfrau versorgt Mann und Kinder.
Außerdem singt sie den Sopran im Kirchenchor.

Alles drei sind ganz normale Frauen mit einem ganz normalen Leben.
Im Verborgenen sind sie die Mitglieder des Marlow Murder Club und versuchen den Mörder von Mrs. Potts Nachbarn aufzuspüren.

Robert Thorogood erzählt den Krimi nach guter, alter englischen Art und lässt mich etwas an Agatha Christie denken.
Der Krimi ist spannend und humorvoll zugleich.
Mit seinem britischen Humor zaubert der Autor seinen LeserInnen ein Lächeln ins Gesicht und lädt förmlich zum Mitraten ein.

Die neue Krimireihe Mord ist Potts Hobby ist eine Bereicherung für den Krimi-Markt.

Im Schatten der Wende

Frank Goldammer
Kriminalroman
erschienen im dtv Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar.

Ein Beitrag zum besseren Ost-West Verständnis

Tobias Falck hat gerade seine Ausbildung als Kriminalpolizist beendet als die Mauer geöffnet wird.
Seine neue Stelle beim Kriminaldauerdienst in Dresden wird zu einer großen Herausforderung, da die Öffnung der Mauer auch die Kriminalität im Land verändert.
Als Hauptkommissarin Suderberg aus Frankfurt am Main um Amtshilfe bittet, beginnt die Suche nach einem Auftragsmörder.
Dabei gerät das Ostdeutsche Team unter großen Druck. Unterscheidet sich die Vorgehensweise zwischen Ost und West doch erheblich.

„Im Schatten der Wende“ ist der erste Band einer neuen Krimireihe von Frank Goldammer.
Mit seiner Max Heller Reihe hat der Autor seinen LeserInnen schon recht viel geschichtliches Vermittelt.
Diese erfolgreiche Reihe endetet mit dem Bau der Mauer.
Jetzt macht Frank Goldammer einen Sprung in die Zeit des Mauerfalls.

Im Mittelpunkt steht der junge Tobias Falck.
Am Anfang ist er noch Volkspolizist, macht dann eine Ausbildung zum mittleren Dienst und findet sich danach beim Kriminaldauerdienst wieder.
Zusammen mit seiner Kollegin Steffi Bach und seinem Vorgesetzten Edgar Schmidt versucht er für Recht und Ordnung zu sorgen, was gar nicht so einfach war.
Nach dem Mauerfall werden die Polizisten plötzlich mit ganz anderen Verbrechen konfrontiert.
Auch das Verhalten der Bevölkerung gegenüber der Polizei verändert sich. Haben die Menschen früher noch strammgestanden und hatten Respekt, beschimpfen sie die Beamten jetzt, gehen sie sogar tätlich an.
Die Ermittlungen waren für mich in diesem Buch zweitrangig und auch etwas chaotisch. Leichen verschwanden und tauchten wieder auf. Die Polizei war oft rastlos.
Hauptkommissarin Suderberg aus Frankfurt am Main, die um Amtshilfe gebeten hatte, sah sich in eine andere Welt versetzt.

Viel wichtiger waren mir in diesem Buch die Gedanken und die Gefühle der Charaktere.
Die Polizisten hingen in der Luft.
Der Satz „Keiner sagt mir was“ der beschreibt es sehr gut.
Die Polizisten wussten nicht mehr wie sie vorgehen sollten, was sie durften.
Dabei behinderte die Respektlosigkeit derer sie sich plötzlich gegenüber sahen erheblich.
Die Mauer war zwar geöffnet aber immer noch war die DDR ein eigener Staat mit eigener Währung. Keiner wusste wie es weitergehen sollte.

Diese Gefühle und zum Teil auch die Hilflosigkeit der Menschen hat mir Frank Goldammer gut vermitteln können.
Ich, als Westdeutsche, die keine Berührungspunkte zur ehemaligen DDR hatte, habe mich damals sehr gefreut als die Mauer fiel.
Was das für die Menschen in der DDR bedeutet, die ja schließlich in diesen Staat hineingeboren wurden war mir nicht so richtig klar.

Ich denke im Laufe der nächsten Bände wird man noch einige interessanten Dinge erfahren. Auch die Kriminalpolizei wird sich bestimmt weiter entwickeln.
Ich bin schon sehr gespannt.

Ende einer Lesereise

Jan Spelunka
Kriminalroman
erschienen im Selfpublishing
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Jan Spelunka für das Rezensionsexemplar.

Spannender Auftakt einer neuen Krimireihe

Die junge Schriftstellerin Mona de la Mare befindet sich am Anfang ihrer Kariere.
Einige Bücher hat sie schon im Self-Publishing veröffentlicht.
Über ihr Talent scheiden sich die Geister. Die einen bezeichnen sie als Shootingstar die andern als talentlose Möchtegern-Autorin.
Doch da wird Mona kurz nach einer Lesung in Bad Münstereifel erstochen und am nächsten Morgen unter einer Erftbrücke aufgefunden.

Der Privatermittler Andreas Mücke wird von Monas Vater beauftragt mehr über Mona und ihren gewaltsamen Tod herauszufinden.

„Ende einer Lesereise“ ist das Krimi-Debüt von Jan Spelunka.
Genau wie seine Protagonistin veröffentlicht er als Selfpublisher.

Der Krimi ist spannend geschrieben.
Die Charaktere interessant und sehr unterschiedlich.
Mona de la Mare gefällt mir gut, sie ist etwas überzogen dargestellt, was hervorragend zu ihre angedachte Rolle passt.
Sympathisch hingegen ist mir nicht gewesen aber das war vom Autor auch bestimmt nicht angedacht.

Andreas Mücke hingegen mochte ich auf Anhieb.
Er ist clever und hat eine schnelle Auffassungsgabe.
Andy ist noch nicht lange als Detektiv tätig. Vor seiner Scheidung hat er in der Druckerei seines Schwiegervaters gearbeitet.
Verständlich, dass er das nach der Trennung nicht mehr wollte.
Es macht aber auch den Anschein als hätte Andy seine Berufung gefunden.
Mit dem Fall Mona de la Mare hat er einen komplizierten und recht interessanten Fall übernommen.

Es tauchen viele Namen auf, es gibt immer wieder Verdächtige.
In einigen Abschnitten liest man die Gedanken des Täters ohne seine Identität zu kennen.
Das fand ich sehr spannend.

Andy der eigentlich ein Lesemuffel ist quält sich durch Mona’s letzten Roman und durch Manuskripte die er auf ihrem PC gefunden hat.
Auch Mona’s Social Media Account durchforstet er. Immer wieder stößt er auf Namen denen er nachgeht.
Seine gute Kombinationsgabe lassen ihn dann eins und eins zusammenzählen und den Ermittlungen der Kriminalpolizei einen Schritt voraus sein.

Im Privatleben hat Andy nicht so ein gutes Händchen. Zweimal geschieden ist er jetzt in einer Beziehung mit Jessica die nicht ganz so verläuft wie er es gerne hätte.

Die Aufteilung zwischen dem eigentlichen Fall und dem Privatleben passt gut.
Der Fall steht immer im Vordergrunge. Das Privatleben wird wahrscheinlich wie ein roter Faden die weiteren Bände miteinander verbinden.

Jan Spelunke hat mich mit seinem Krimi-Debüt „Ende einer Lesereise“ gut unterhalten und zum, Miträtseln angeregt.
Ich freue mich auf weitere Fälle mit dem sympathischen Detektiven.

Feuer im Alten Land

Hanna Paulsen
Kriminalroman
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Hanna Paulsen für das Rezensionsexemplar.

Ein sehr persönlicher Fall für Gesa Jansen

Im Alten Land geht ein Feuerteufel um.
Die Polizeireporterin Gesa Jansen ist immer vor Ort um für die Hamburger Abendpost zu berichten.
Von weitem steigt Rauch auf, je näher Gesa sich dem Brand nähert so klarer wird es, dass Hotel ihres Bruders Gunnar steht in Flammen.
Als Gunnar selbst in Verdacht gerät das Feuer gelegt zu haben wird Gesa von der Berichterstattung abgezogen.
Jetzt soll Gesa über die Wahl der neuen Apfelblütenkönigin schreiben, was sie äußerst langweilig findet.
Aber nur bis die alte Apfelblütenkönigin tot in einer brennenden Scheune gefunden wird.
Um den Verdacht, der über ihrem Bruder hängt zu widerlegen tut Gesa alles um den wahren Täte zu finden.

„Feuer im Alten Land“ ist der 2. Band der Krimireihe die Polizeireporterin von Hanna Paulsen.

Im Mittelpunkt steht die Polizeireporterin Gesa Jansen.
Gesa gefällt mir sehr gut. Sie ist intelligent, mutig und hat Biss.
Ihre Vergangenheit als Kriegsreporterin in Syrien hängt ihr immer noch nach.
Ihre Unerschrockenheit hat sie dabei aber nicht verloren.
So auch in diesem Fall. Ihr Bruder Gunnar gerät in Verdacht sein Hotel angezündet zu haben, da er die Versicherungssumme braucht.
Als kurz darauf auch noch seine Mitarbeiterin im Hotel und Kollegin bei der freiwilligen Feuerwehr tot in einem abgebrannten Schuppen gefunden wird, geht nicht mehr nur um Brandstiftung.
Gesa setzt alle Hebel in Bewegung um die Unschuld ihres Bruders zu beweisen.

Auch ihr Kollege Björn gefällt mir gut.
Imme gut gekleidet, in Gesas Augen zu gut und immer aufmerksam Gesa gegenüber, in Gesas Augen zu aufmerksam.
Ihre Eltern sehen schon den perfekten Schwiegersohn. Davon will Gesa aber nichts hören.

Über die Chefredakteurin Maike Thomsen und ihren Hund Henri habe ich oft geschmunzelt.
Thomsen ist eine echte Sklaventreiberin. Immer auf die schnellste und beste Story aus.
Derweil stapeln sich in ihrem Büro die Kisten von ihren Online-Bestelllungen.

Hanna Paulsen erzählt die Geschichte mit viel Spannung. Lange habe ich gerätselt wer der Feuerteufel ist. Verdächtige gab es einige.
Doch am Ende konnte die Autorin mich noch einmal überraschen.
Hanna Paulsen lässt auch einiges an Lokalkolorit mit in ihre Geschichte einfließen und bringt mir somit das Alte Land näher.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und gut verständlich. Einmal mit dem Buch angefangen möchte man nicht mehr aufhören.

„Feuer im Alten Land“ war für mich eine sehr unterhaltsame und spannende Geschichte.
Ich freue mich schon jetzt auf ein wiedersehen mit Gesa Jansen.

Mörderischer Nordwind

Christoffer Holst
Kriminalroman
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Unterhaltsamer Cosy Krimi mit viel Witz

Cilla Storm schreibt Drehbücher für einen True-Crime-Podcast.
Diesmal soll sie im Fall der vor 30 Jahren verschwundenen Laila Damm recherchieren.
Laila ist damals einfach von der Bildfläche verschwunden und nie mehr aufgetaucht.
Ihre Freundin und Schrebergartennachbarin Rosie lädt sie zu einem Spa-Wochenende in ein neu eröffnetes Wellnesshotel auf Bullholmen ein.
Dort findet an diesem Wochenende eine Hochzeitsfeier statt.
Die Hochzeitsgesellschaft wird durch den plötzlichen Unfalltod eines der Gäste erschüttert.
Doch war es wirklich ein Unfall?
Cilla und Rosie suchen auf eigene Faust nach einem Tatmotiv.

„Mörderrischer Nordwind“ ist der 2. Band der Cilla-Storm-Reihe von Christoffer Holst.
Für mich ist es das erste Buch der Reihe und ich bin als Quereinsteiger gut zurechtgekommen.
Die Handlungsorte sind Stockholm und die Insel Bullholmen im schönen Stockholmer Schärengarten.

Die Protagonisten sind toll, alle etwas überzogen aber das macht den Witz an dem Krimi aus.
Cilla eine Journalistin und von Natur aus neugierig gefällt mir sehr gut.
Ihre Freundin Rosie eine pensionierte Kriminalbeamtin ist von Natur aus misstrauisch.
Auch sie gefällt mir gut. Die zwei sind ein gutes Team.
Adam, mit dem Cilla in einer Beziehung ist oder auch nicht, dass weiß sie selbst nicht so genau, ist ausgerechnet auch noch der Sohn von Rosie und dazu noch Kriminalkommissar und kommt den beiden Frauen bei ihren Ermittlungen in die Quere.

Erwähnenswert sind auch noch Zacke und Jonnathan bei denen Cilla vorübergehend wohnt und nicht zu vergessen Aretha Franklin der Hund des Paares. Was habe ich mich köstlich amüsiert.

Der Krimi ist unterhaltsam geschrienem. Der Fall der verschwundenen Laila Damm interessant.
Mit Witz lockert Christoffer Holst die Geschichte immer wieder auf und zaubert seinen LeserInnen beim Lesen ein Lächeln auf die Lippen.
Es muss nicht immer viel Blut fließen und man muss auch nicht unbedingt einen Gänsehaut beim Lesen bekommen.
Ich fand es schön einmal einen witzigen und unterhaltsamen Krimi zu lesen.
Ich freue mich schon auf dem 3. Band „Schwedischer Todesfrost“ der bei mir schon bereit liegt.