Der Mann in den Dünen

Anna Johannsen
Kriminalroman
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Anna Johannsen für das Rezensionsexemplar.

Entführung auf Sylt

Lena Lorenzen ist aus ihrer Elternzeit zurück und bekommt es gleich mit einem aufregenden Fall zu tun.
Reinhardt Doormann, ein Reeder aus Hamburg wird vermisst.
Der Reeder ist von einem Spaziergang am Strand nicht nach Hause gekommen, die Familie macht sich Sorgen.
Blutspuren, die am Strand gefunden werden lassen auf ein Gewaltverbrechen schließen.
Da kommt auch schon eine Nachricht der Entführer.
Lena Lorenzen die mit ihrem Kollegen Johann Grasmann nach Sylt gekommen ist übernimmt die Ermittlungen in diesem Fall.
Sie versucht sich ein Bild der Familie zu machen, wobei nicht alle Familienmitglieder kooperativ erscheinen.
Auch die Vergangenheit von Reinhardt Doormann beleuchtet Lena und erfährt, dass der Reeder, nach einer Wanderung auf dem Jakobsweg zu dem Schluss gekommen ist sein Leben zu ändern.
Und das sollte nicht nur sein Privatleben betreffen.

„Der Mann in den Dünen“ ist bereits der 9. Fall der sympathischen Inselkommissarin von Anna Johannsen.
Lena Lorenzen ist eine erfolgreiche, starke und gleichzeitig sympathische Ermittlerin die sich nicht immer nur Freunde macht.
Seit Lenas letztem Fall ist einige Zeit vergangen.
Mittlerweile liegen 14 Monate Elternzeit hinter ihr.
Jetzt sitzt Lena im Kieler Landeskriminalamt am Schreibtisch.
Lena vermisst den Außendienst, sie will wieder an die Front.
Nach einem Gespräch mit ihrer Vorgesetzten bekommt sie auch gleich einen heiklen Fall auf Sylt übertragen.
Der Reeder Reinhardt Doormann ist entführt worden.
Lena beleuchtet die Familie und die Vergangenheit des Reeders.
Dabei stößt sie auf einige Ungereimtheiten und auf einigen Widerstand im Kreise der Familie Doormann.
Privat ist Lena hin und her gerissen.
Für einen Schreibtischjob ist sie einfach nicht gemacht.
Aber schon nach kurzer Zeit auf Sylt spürt sie, wie sie ihren Sohn Bent und ihren Mann vermisst.

Anna Johannsen ist es auch beim 9. Band der erfolgreichen Krimireihe gelungen die Spannung von Anfang bis zum Ende aufrechtzuerhalten.
Ihre Kommissarin ist mir mittlerweile ans Herz gewachsen und ich freue mich immer, wenn wieder ein Treffen mit der taffen Lena Lorenzen ansteht.
Im Privatleben von Lena ist wieder einiges passiert.
Lena ist inzwischen Mutter geworden.
Jetzt heißt es für sie den Spagat zwischen Beruf und Familie hinzubekommen, was gar nicht so einfach ist wie sie schnell feststellen muss.

Anna Johannsen schafft genau die richtige Mischung zwischen Ermittlungsarbeit und dem Privatleben von Lena Lorenzen.
Es macht Freude die Entwicklung von Lena mitzuerleben, ihren kleinen Sohn kennenzulernen und bei ihrem Neustart nach der Elternzeit dabei zu sein.
Der leichtverständliche und unkomplizierte Schreibstil der Autorin macht das Lesen zu einem Genuss.
Ganz nebenbei vermittelt die Autorin ihren LeserInnen auch immer wieder schöne Eindrücke von der Inselwelt in der Nordsee.

Viel zu schnell hat sich der Krimi wieder einmal gelesen, einmal angefangen kann man das Buch kaum aus der Hand legen.
Jetzt heißt es warten bis der 10. Fall der Inselkommissarin erscheint.

Rupert undercover – Ostfriesisches Finale

Klaus-Peter Wolf
Kriminalroman
erschienen im Fischer Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den S.Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannendes Finale

Rupert führt ein Doppelleben.
Er ist Hauptkommissar und Drogenboss in einer Person.
Als Undercover-Agent führt er ein nahezu glückliches Leben als Drogenboss Frederico Müller- Gonzáles .
Doch da bekommt er einen Anruf vom echten Frederico Müller- Gonzáles der für tot gehalten wurde und dessen Rolle Rupert übernommen hat.
Jetzt stellt sich die Frage wer Rupert verraten hat und ihn somit in Lebensgefahr gebracht hat.
Gibt es einen Maulwurf in den Reihen der Polizei?

„Rupert undercover – Ostfriesisches Finale“ ist der dritte Band der Trilogie
von Klaus-Peter Wolf.

Wer Krimis mag kommt an Klaus-Peter Wolf nicht vorbei.
Neben seiner Ann Kathrin Klaasen Reihe, in denen auch Rupert seine Rolle inne hat, hat er Rupert eine eigene Trilogie gewidmet.
Hier tobt sich der Hauptkommissar in einem Undercovereinsatz als Drogenboss aus.
Doch jetzt scheint seine Tarnung aufflogen zu sein.
Frederico Müller- Gonzáles, der Drogenboss dessen Rolle Rupert übernommen hat taucht plötzlich wieder auf.
Es stellt sich die Frage wie er Rupert finden konnte. Es muss einen Maulwurf in den Reihen der Polizei geben.
Ann Kathrin Klaasen und ihr Team unternehmen zusammen mit Rupert alles um Rupert heil aus dieser Sache raus zu bekommen.

Mittlerweile habe ich Rupert richtig liebgewonnen und kann es kaum glauben, dass dies jetzt das Ende seines Undercovereinsatzes ist.
Der Autor vereint wieder Spannung, Humor und recht viel Lokalkolorit in seiner Geschichte.
Alles ist etwas überzeichnet, dass macht aber den Reiz der Trilogie aus.
Es macht einfach Spaß die Geschichte zu lesen und man bekommt schnell ein Lächeln auf die Lippen.

„Rupert undercover – Ostfriesisches Finale“ ist genau wie seine Vorgänger ein super unterhaltsamer Kriminalroman den man nicht aus der Hand legen mag.

Der Tod macht Urlaub in Schweden

Anders De La Motte / Måns Nilsson
Kriminalroman
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannung und Humor gut kombiniert

Jessie Anderson ist Maklerin, ihr Vorhaben einen der schönsten Strände im süd-schwedischen Österlen mit Luxusvillen zu bebauen.
Jetzt wird sie tot aufgefunden.
Der Ermittler Peter Vinston aus Stockholm unterbricht seinen Urlaub in Österlen um die
jungen Kommissarin Tove Esping bei ihren Ermittlungen zu unterstützen.
Die Ermittlungen in dem kleinen Ort sind schwierig, die Einwohner undurchsichtig.
Mit viel Humor wird im Süd-Schweden ermittelt.

„Der Tod macht Urlaub in Schweden“ ist der erste Band der neuen Cosy Crime Reihe
„Die Österlen-Morde“ von Anders de la Motte und Måns Nilsson

Anders de la Motte ist mir durch seine Kriminalromane schon länger bekannt.
Måns Nilsson hingegen war mir bisher unbekannt.
Zusammen haben sie jetzt den ersten Band eine Cosy Krimi Reihe veröffentlicht in der Humor eine große Rolle spielt.

Die zwei Ermittler sind so schräg und grundverschieden, man muss sie einfach lieben.

Kriminalkommissar Peter Vinston aus Stockholm ist nur auf Urlaub in Österlen.
Er kommt aus der Stadt und das sieht man ihm auch an. Er erscheint immer im dreiteiligen Anzug und mit blankgeputzten Schuhen.
Er passt so gar nicht in die Provinz.

Die junge Kriminalassistentin Tove Esping von der Polizei in Österlen ist da genau das Gegenteil.
Sie ist aus der Provinz, trägt gerne Gummistiefel und steht dem Schnösel aus der Stadt skeptisch gegenüber.

Der Fall fängt spannend an. Eine Maklerin wird tot aufgefunden.
Es scheint, dass keiner der Dorfbewohner über ihren Tod traurig wären.
Also stellt sich die Frage ob die Tat etwas mit ihren Plänen, einen beliebten Strandabschnitt mit Luxusvillen zu bebauen zu tun hat.
Die junge Kriminalassistentin Tove Esping ermittelt und der Städter Kriminalkommissar Peter Vinston, der gerade in der Region Urlaub macht drängt sich ihr förmlich auf.
Es macht Spaß zu lesen wie die völlig unterschiedlichen Charaktere zusammenraufen müssen.
Nach etwas 2/3 des Buches war der Fall dann allerdings ziemlich durchsichtig. Auch das Ende war keine Überraschung mehr.

Getragen wird die Geschichte durch ihren köstlichen Humor.
Dass man beim Lesen eines Krimis laut lachen muss kommt nicht so oft vor.

„Der Tod macht Urlaub in Schweden“ ist ein leichter und unterhaltsamer Urlaubskrimi der Lust auf mehr macht.

Stürmisches Lavandou

Remy Eyssen
Kriminalroman
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Immer wieder lesenswert

In Le Lavandou, einem idyllischen Urlaubsort in Südfrankreich laufen die Vorbereitungen für die Sommersaison.
In diesem Jahr ist eine Kite-Surf-Meisterschaft geplant um jüngeres Publikum nach Le Lavandou zu locken.
Doch die Stimmung wird getrübt als ein ermordetes Paar am Strand gefunden wird.
Capitaine Isabelle Morell und ihr Team übernehmen die Ermittlungen.
Ihr Lebensgefährte der Rechtsmediziner Leon Ritter übernimmt die Obduktion.
Dabei ergeben sich grausame Erkenntnisse über den Tathergang.
Allen Anschein nach wurde die Frau vor ihrem Tod missbraucht und ihr Partner zum Zuschauen gezwungen.
Als kurz darauf ein zweites Paar tot aufgefunden wurde, dass auf die gleiche Art und Weise ermordet wurde stellt sich die Frage ob ein Serientäter sein Unwesen in Le Lavandou treibt.

„Stürmisches Lavandou“ ist mittlerweile der 8. Fall meiner liebsten französischen Krimireihe aus der Feder von Remy Eyssen.
Mit dem Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter hat er einen sympathischen wie auch interessanten Charakter erschaffen.
Leon Ritter ist ein ruhiger und stiller Typ, der am liebsten in seinem Keller alleine oder mit seinem Assistenten vor sich hinarbeitet.
Gerne sitzt Leon auch bei einem Kaffee Cremé in seinem Lieblings-Café oder lässt sich zu einer Runde Boule überreden.
Auch die Charaktere die sich Rund um das Café aufhalten sind mittlerweile alte Vertraute geworden und ich freue mich immer wieder sie zu treffen.

Seine Lebenspartnerin, die stellvertretende Polizeichefin Isabell Morell ist mir vom 1. Band an sympathisch.
Sie hat es nicht immer einfach sich bei ihrem Vorgesetzten Zerna durchzusetzen.
Ihre Kollegen hat sie aber meist gut im Griff und ihre Ermittlungserfolge sprechen für sich.

Der Schreibstil von Remy Eyssen gefällt mir gut. Er beschreibt die Landschaft sehr anschaulich, sodass man sich alles gut vorstellen kann. Dabei braucht der Autor nicht viel Worte er trifft alles mit wenigen Sätzen auf den Punkt.
Auch das französische Lebensgefühl kann der Autor sehr gut vermitteln.
Das Privatleben von Isabell Morell und Dr. Ritter entwickelt sich von Band zu Band weiter, ist wie ein roter Faden der die Bände verbindet.
Mittlerweile ist Lilou, die Tochter von Isabell fast erwachsen und möchte ihr Leben selbst bestimmen.
Der Autor findet hier genau die richtige Mischung aus Ermittlungsarbeit und Privatleben.

Auch wenn es mit über 500 Seiten bisher das dickste Buch der reihe ist, liest es sich in Windeseile.
Der Spannungsbogen zieht sich dann auch wie bei Remy Eyssen gewohnt über das gesamte Buch und legt am Ende noch einmal einen Zahn zu.
„Stürmisches Lavandou“ bekommt von mir 5 Sterne es ist ein spannender Krimi der einen nach Südfrankreich entführt und eine klare Leseempfehlung.

Geheimnisvolle Garrigue

Cay Rademacher
Kriminalroman
erschienen im Dumont Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Dumont Verlag für das Rezensionsexemplar

Hochspannung in idyllischer Kulisse

Es ist März 2020.
In der Provence wird eine junge Frau vermisst.
Ihre Spur verliert sich am Canal du Rove, einem alten, eingestürzten Kanal der durch einen Berg führt.
Am Wasser finden Capitaine Roger Blanc und seine Kollegen den linken Schuh der jungen Frau.
Es ist genau wie vor 23 Jahren als 4 Frauen verschwanden und immer nur ein linker Schuh am Canal platziert wurde. Die Frauen oder die Leichen der Frauen wurden damals nie gefunden, der Täter nie gefasst.
Als kurz darauf eine zweite Frau verschwindet und wieder ein Schuh am Canal platziert wurde fragt Capitaine Roger Blanc sich, ob es sich um den selben Täter wie vor 23 Jahren handelt oder jemand den Fall nachahmen will.
Wird es weitere Opfer geben?
Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit.
Dabei stehen Capitaine Roger Blanc nur wenige Polizisten zur Verfügung da alle zur Kontrolle der Straßensperren wegen der Ausgangssperre in der Pandemie gebraucht werden.

„Geheimnisvolle Garrigue“ ist der 9. Fall der Krimireihe um Capitaine Roger Blanc von Cay Rademacher.
Das Buch hat mich, wie auch seine Vorgänger bereits von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Ich mag den kauzigen und unkonventionellen Capitaine der, wenn es darum geht einen Fall zu lösen, sich nicht darum schert was seine Vorgesetzten von ihm verlangen. Das hat ihm schon seine Versetzung von Paris in die Provinz eingebracht.
Auch seine Mitstreiter Marius Tonon und Fabienne Souillard sind mir von Anfang an sympathisch gewesen.

Der Fall und die dazugehörigen Ermittlungen sind auch in diesem Band wieder sehr spannend erzählt.
Es macht Spaß mit zu ermitteln, abzuwägen und zu rätseln wer der Täter ist.
Bei diesem Fall war es recht schwierig,
Es gab verschiedene Verdächtige, einer davon sogar aus den Reihen der Polizei
Der Autor weiß einfach, wie er seine Leser in die Irre führen und wie er Spannung erzeugen kann.
Bei all den Ermittlungen schwebt die Pandemie wie eine dunkle Wolke über der Geschichte.
Ausgangsspeere, Straßenspeeren, zu wenig Masken, zu wenige Tests und niemand kann die Lage richtig einschätzen.
Wenn man sich zurückerinnert an den Anfang der Pandemie weiß man, ja genau so war es.
Und ja, auch das gehört für mich zu einer authentischen Geschichte wie ein heißer und trockener Sommer. Es war eben prägend für die Zeit der Handlung.

Der Schreibstil von Cay Rademacher gefällt mir sehr gut. Er versteht es seinen Protagonisten Leben einzuhauchen, beschreibt die Landschaft so, dass man sie vor seinem inneren Auge sehen kann.
In jedem Band der Krimireihe gibt es neue Orte und Sehenswürdigkeiten zu entdecken.

Die Hauptsequenz des Inhalts liegt bei den Ermittlungen aber auch das Private liest sich gut. Es bringt einen den Kommissar etwas näher und ist ein Bindeglied zwischen den einzelnen Bänden der Krimireihe.
Die Fälle sind in sich abgeschlossen. So kann auch „Geheimnisvolle Garrigue“ unabhängig von den vorherigen Bänden gelesen werden.
Aber ich denke spätestens nach einem Band wird auch dich die Sucht erfassen.

Trügerische Provence

Pierre Lagrange
Kriminalroman
erschienen im Fischer Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den S. Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar

Wie immer spannende Unterhaltung der Extraklasse

Es ist Konzertsaison in der Provence.
Plötzlich verschwinden prominente Musikerinnen mit ihren wertvollen Instrumenten.
Es gibt keine Hinweise auf eine Entführung, keine Lösegeldforderungen.
Das Ermittlerteam Caterine Castel und Alain Theroux tappen völlig im Dunklen.
Trotz der bevorstehenden Hochzeit kann es sich der Kommissar im Ruhestand Albin Leclerc nicht verkneifen sich in die Ermittlungen einzuschalten.
Zusammen mit seinem Mops Tyson begibt er sich kurz vor seiner Hochzeit in tödliche Gefahr.

„Trügerische Provence“ ist bereit der 7. Band der Reihe mit Commissaire Leclerc
von Pierre Lagrange.

Der Autor lässt seine Leser*innen wieder in die Provence reisen.
Er beschreibt die Orte sehr stimmungsvoll.
Auch die verschiedenen Konzerte die an historischen Orten stattfinden waren interessant.

Commissaire Leclerc ist mittlerweile im Ruhestand, kann aber das Jagen nicht lassen. So drängt er sich seinen ehemaligen Kollegen mehr oder weniger als Berater auf.
Seine Kollegen, vor allem Castel und Theroux wissen aber was sie an Leclerc haben.
Seine Erfahrung, seine Hartnäckigkeit und seine Kombinationsgabe lassen ihn auch oft seinen Kollegen einen Schritt voraus sein. Dabei riskiert er nicht selten sein Leben.
So auch in diesem Fall.

Ich finde Albin Leclerc einen tollen Charakter. Er ist etwas kauzig aber durchaus sympathisch und liebenswert auch wenn er Gefühle nicht offen zeigen kann.
Wenn er Zwiegespräche mit seinem Mops Tyson hält muss ich immer schmunzeln.

Auch die anderen Charaktere gefallen mir gut. Die Polizisten Theroux und Castel, bei Theroux kommt es einen immer so vor als stehe er auf der Leitung.
Veronique, Leclercs Partnerin und baldige Ehefrau und Manon seine Tochter, sie alle verleihen der Geschichte Leben.

Der Fall ist äußerst spannend.
Musikerinnen verschwinden mit ihren wertvollen Instrumenten.
Wurden sie entführt?
Es gibt allerdings keine Lösegeldforderungen.
Für mich ist es wieder einmal das bisher spannendste Buch der Krimireihe.

Pierre Lagrange erzählt sehr lebendig, sein Schreibstil ist flüssig und gut verständlich. Der Spannungsbogen zieht sich über das gesamte Buch. Das Ende ist dann noch einmal sehr aufregend und man muss um das Leben von Leclerc zittern.

Ich freue mich jetzt schon auf den 8. Fall mit dem sympathischen Ex Commissaire Leclerc.

Kleine Grausamkeiten

Liz Nugent
Kriminalroman
erschienen im Steidl Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Steidl Verlag für das Rezensionsexemplar

Aus kleinen Grausamkeiten werden große Grausamkeiten

Es ist die Geschichte von drei Brüdern und einer narzisstischen alles beherrschenden Mutter.
William ist Filmproduzent, Brian ist Lehrer und Künstleragent und Luke ist ein international gefeierter, sehr einsamer Popstar.
Die Mutter hat die Kinder schon von klein auf gegeneinander ausgespielt.
Jeder der Brüder musste um die Aufmerksamkeit der Mutter kämpfen und sich gegen seine Konkurrenten behaupten.
So kommt es zu kleinen Grausamkeiten. Sie fügen sich gegenseitig Schmerzen zu, egal ob physisch oder psychisch.
Mit der Zeit werden aus kleinen Grausamkeiten, große Grausamkeiten.
Jetzt treffen sich die drei Brüder bei einer Beerdigung. Einer der Brüder liegt im Sarg und wird betrauert.
Die Frage ist, welcher der Brüder liegt im Sarg und voran ist er gestorben?

„Kleine Grausamkeiten“ ist mein erstes Buch der irischen Autorin Liz Nugent und es werden hoffentlich noch viele folgen.

Die Geschichte fängt quasi mit dem Ende an.
Einer der Brüder ist tot.
Wer, dass erfahren die LeserInnen erst am Ende.
Man weiß nur so viel, es war kein natürlicher Tod und wahrscheinlich war der Täter einer der Brüder.
Da man nicht weiß welcher der drei Brüder im Sarg liegt, ist es um so schwerer den Schuldingen zu erraten.

Jedem der Brüder ist ein eigener Teil in der Geschichte gewidmet in dem er aus seiner Perspektive sein Leben und das Leben mit den Brüdern erzählt.
Jeder der Brüder erzählt die Geschichte auf seine Weise. Stellt Dinge die passiert sind anders da und man bekommt immer wieder einen ganz anderen Blickwinkel.
Man befinde sich schnell in einer Welt voller Hass und Neid.
Wird mit Wut, Alkohol und Drogen konfrontiert.
Doch Stück für Stück scheint sich die Wahrheit herauszukristallisieren.
Doch man darf nie vergessen, man weiß nicht wer das Opfer ist.

Bei ihrer Erzählung springt Liz Nugent in den Zeiten vor und zurück. Es ist aber nie so, dass man beim Lesen den Faden verliert.
Dabei wendet sie eine Sprache an, die an Intensität kaum zu überbieten ist.
Mit viel psychologischem Tiefgang beschreibt die Autorin ihre Protagonisten.
Es ist ein Wechselbad der Gefühle. Keiner der Brüder ist mir völlig sympathisch oder auch völlig unsympathisch.
Bei all den kleinen und großen Grausamkeiten vergisst Liz Nugent nicht ihren irischen Humor mit einzuflechten.

„Kleine Grausamkeiten“ ist eine Buch mit Sogwirkung.
Von der ersten Seite an war ich in der Geschichte gefangen und konnte das Buch nicht aus der Hand legen.
Ich wünsche mir noch mehr solcher fesselnden und spannenden Geschichten von Liz Nugent.

Düsteres Watt

Sabine Weiss
Kriminalroman
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Spannender Sylt-Krimi

In den Sylter Dünen wird eine männliche Leiche gefunden.
Der Fundort und die Todesursache passen so gar nicht zusammen.
Bei dem Opfer handelt es sich um Karl von Raboisen, Sohn einer reichen Adelfamilie.
Die Ehefrau Charlotte von Raboisen ist Politikerin.
Die Familie besitzt eine Villa auf Sylt und lebt zeitweise auf der Insel.
Da die Familie im Fokus der Öffentlichkeit steht heißt es möglichst diskret zu ermitteln.
Liv Lammers die eigentlich gerade Urlaub auf Sylt macht wird zum Tatort gerufen.
Während die Ermittlungen in vollem Gange sein wird eine weitere Leiche gefunden. Auch hier passen Fundort und Todesursache nicht zusammen.

„Düsteres Watt“ ist der 6. Fall der Liv Lammers Reihe von Sabine Weiss.
Bisher habe ich nur historische Romane von der Autorin gelesen aber auch mit diesem Krimi konnte Sabine Weiss mich begeistern.
.Auch wenn ich die vorherigen Bände nicht kennen konnte ich gut in die Geschichte eintauchen.

Liv war mir schnell sympathisch. Sie stammt ursprünglich aus Sylt hat aber mit ihrer Familie gebrochen.

Der Fall wird sehr spannen erzählt.
Mit dem Opfer Karl von Raboisen habe ich irgendwie wenig Mitleid. Er war ein Mensch der seine Familie beherrscht und ausspioniere hat.
Seine Frau und auch seine Töchter tun mir hingegen sehr leid.
Da stellt sich auch die Frage ob der Täter in der Familie zu suche ist.

Es gibt verschiedene Verdächtige und einige Motive.
Einen echten Täter hatte ich genauso wenig in petto wie die Ermittler.
So blieb es spannend bis zum Ende, dass dann auch noch einmal recht turbulent wurde.

Sabine Weiss versteht es ihre LeserInnen zu fesseln, egal ob mit Historischen Romanen oder mit Kriminalromanen.
„Düsteres Watt“ hat alles was ein guter Kriminalroman braucht einen spannenden Fall, eine sympathische und engagierte Ermittlerin und ein schöner Handlungsort. Den bringt die Autorin uns auch mit ihrer schönen Beschreibung näher.

Jetzt bin ich schon sehr auf den nächsten Band gespannt, denn eine Frage ist noch offen.

Der Kreis

Martin Maurer
Kriminalroman
erschienen im DuMont Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den DuMont Verlag für das Rezensionsexemplar

Politkrimi vom Feinsten

Sommer 1984:

Nick Marzek und Graziella Altieri sind wieder in München nachdem sie der Gruppe LUDWIG das Handwerk gelegt haben.
Doch die Hintermänner blieben unentdeckt.
Den Ermittlern wurden weitere Untersuchungen untersagt.
Doch sie haben nicht vor sich daran zu halten.
Dann fordert ein neuer Fall ihre Aufmerksamkeit.
Maria Ursa und ihre Tochter Dinka werden im Perlacher Forst ermordet aufgefunden.
Von Stjepan dem Ehemann und Vater fehlt jede Spur.
Es stellt sich die Frage ob er Frau und Kind erschossen hat.
Nick Marzek und Graziella Altieri nehmen die Ermittlungen auf.
Sie beginnen mit ihren Ermittlungen im Umfeld der Opfer, einer Gemeinde der Exilkroaten.
Die Ermittler finden Hinweise, dass Stjepan Ursa Mitglied der Kroatischen Revolutionären Bruderschaft, einer terroristischen Vereinigung war.
Die Vereinigung sieht sich als Freiheitskämpfer gegen Tito und das kommunistische System.
Steckt der jugoslawische Geheimdienst hinter den Morden?
Je tiefer sie in die Ermittlungen eintauchen je mehr stoßen sie auf Intrigen und Lügen.
Bald wissen sie nicht mehr, wem sie überhaupt noch trauen können.

„Der Kreis“ ist der zweite Band der Nick Marzek Reihe von Martin Maurer.
Zwischen dem ersten und zweiten Band ist nicht viel Zeit vergangen.
Nick Marzek und Graziella Altieri sind noch mit der Nachbearbeitung ihres Falls rund um die Gruppe LUDWIG beschäftigt. Zu gerne würden sie doch die Hintermänner aufspüren.
Doch da wird ihre Aufmerksamkeit auf einen neuen Fall gelenkt.
Auch hier gibt es wieder einen politischen Hintergrund.
Die Ermittler stoßen auf die Bruderschaft kritischer Freiheitskämpfer und auf Machenschaften des jugoslawischen Geheimdienst der von Deutschland aus operierter.

Die Hauptfiguren sind der Hauptkommissar Nick Marzek und Graziella Altieri.
Beides sehr facettenreiche Charaktere.
Nick Marzek ist sehr sympathisch. Er ist kein glattgebügelter Protagonist sondern hat durchaus seine Macken was ihn sehr lebensnah erscheinen lässt.

Auch wenn ich immer von Ermittlern spreche ist die Italienerin Graziella Altieri keine Polizistin sondern Putzfrau bei der Mordkommission.
Sie diente Nick Marzek als Dolmetscherin bei seinen in Italien.
Auch Graziella ist ein sehr lebensnaher Charakter. Sie besticht durch ihre Intelligenz und ihr Temperament.
Nick Marzek ist sehr von ihr angetan und das nicht nur beruflich.

Die Story ist sehr spannend erzählt und legt zu Beginn gleich ein ordentliches Tempo vor.
Es gibt verschiedene Handlungsstränge die scheinbar lose nebeneinander herlaufen.
Beide sorgen für große Spannung.
Da ist zum einen der Mord an der Mutter und der Tochter und zum anderen die Gruppe LUDWIG, die die Ermittler immer noch beschäftigt.
Gekonnt führt der Autor die Handlungsstränge Stück für Stück zusammen.
Alles endet in einem überraschenden und turbulenten Finale.

„Der Kreis“ ist ein Politkrimi mit vielen historische Fakten die bis ins Detail hervorragend recherchiert sind.
Auch wenn es ein zweiter Band ist der auf den ersten Band aufbaut kann man das Buch gut ohne Vorkenntnisse lesen.
Die wichtigsten Details aus dem ersten Band werden an gegebener Stelle erläutert.

Das Ende lässt auf einen weiteren Band hoffen. Ich würde mich freuen wieder mit Nick Marzek und Graziella Altieri ermitteln zu können.

Affenhitze

Volker Klüpfel / Michael Kobr
Kriminalroman
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein affiges Lesevergnügen

Mit „Affenhitze“ haben die Autoren Volker Klüpfel und Michael Kobr bereits den 12. Band der Kluftinger Reihe veröffentlicht.
Immer noch ist Klufti Kult und ich freue mich über jeden neuen Band.

Dem Kern der Handlung in diesem Band liegt eine wahre Begebenheit zu Grunde.
In Pforzen wurden 2019 bei einer Grabung wirklich Überreste von Udo gefunden.
Auch der bayrische Ministerpräsident ist gekommen und hat eine Rede gehalten.
Natürlich wurde keiner der Paläontologen ermordet.
Das ist alleine der Fantasie der Autoren zuzuschreiben.

Das Hoch Lucy beschert den Menschen eine Affenhitze. Auch Kommissar Kluftinger kommt bei seinen Ermittlungen ziemlich ins Schwitzen.
In der Tongrube in Pforzen wurden Überreste des Urzeitaffen Udo ausgegraben. Das Besondere an dem Fund ist der aufrechte Gang des Affen.
Professor Brunner ist sich sicher, dass Udo älter ist als Lucy, die bei Ausgrabungen in Afrika entdeckt wurde und somit der aufrechte Gang nicht in Afrika sondern im Allgäu seinen Ursprung hatte.
Diese These bringt dem Professor einige Feinde ein. Jetzt liegt er selbst tot und verscharrt in der Grube.

Kommissar Kluftinger läuft bei seinen Ermittlungen wieder zu Höchstform auf. Natürlich tritt er auch wieder in das eine oder andere Fettnäpfchen.
Aber so kennt und liebt man Klufti ja auch.
Auch hat er es nicht leicht sein Team bei der Affenhitze zu motivieren.
Und die Arbeit als Interims Polizeipräsident stapelt sich auch au seinem Schreibtisch.

Privat tut sich auch wieder einiges in Kluftinges Leben.
Markus und Yumiko haben für Maxima eine Tagesmutter.
Kluftinger den seine Ermittlungen öfter nach Kaufbeuren bringen wo Markus und Yumiko wohnen entscheidet sich dazu der Tagesmutter hinterher zu spionieren.
Natürlich hat er auch hier wieder die Lacher auf seiner Seite.
Erika plant einen Flohmarkt zu Gunsten der Flüchtlinge und will doch tatsächlich alte, liebgewonnene Dinge von Kluftinger verkaufen.
Dagegen muss etwas unternommen werden. Nur wenn er genug Trödel anschleppt, denkt er kann er seine Sachen retten.

Wie gewohnt enthält auch dieses Buch wieder viel Lokalkolorit und auch der Humor, den man von den beiden Autoren kennt kommt in diesem Buch nicht zu kurz.
Die Protagonisten haben oft ihre kleineren oder größeren Macken und viele sind in all den Jahren etwas wie Freunde geworden auf die man sich von Band zu Band freut.