Arrivederci Jesolo

Nadia Weiss
Kriminalroman
214 Seiten
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar


Der perfekte Urlaubskrimi

Klappentext:
Ein heißer Sommertag in Jesolo Pineta. Urlauber plantschen im Meer, nur abgelenkt durch die Rufe der Gelati-Verkäufer. Nichts deutet darauf hin, dass nur einen Steinwurf vom Strand entfernt ein Mord geschehen ist. Der Tote ist der Star der diesjährigen Kunstbiennale im nahen Venedig. Die ehrgeizige Journalistin und Ex-Miss-Jesolo, Ambra Santoro, nimmt die Fährte auf, die direkt in das Herz der Lagune führt. Denn in der glamourösen Welt der Schönen, Reichen und Kunstsinnigen ist nichts so, wie es scheint.

„Arrivederci Jesolo“ von Nadia Weiss ist ein perfekter Krimi für den Urlaub.
Die Autorin entführt die Leser*innen an die Adriaküste in das schöne Urlaubsparadies Jesolo. Doch ganz so paradiesisch wird es nicht. Gleich zu Beginn wird ein Toter in einer Hüpfburg gefunden. Bei den Toten handelt es sich um den Star der diesjährigen Kunstbiennale im nahen Venedig.
Commissario Vialli übernimmt die Ermittlungen. An seiner Seite ist oft die Journalistin und Ex-Miss-Jesolo, Ambra Santoro zu finden. Gemeinsam decken sie ein Doppelleben des Künstlers auf. Auch gibt es bald Vermutungen wer der Täter sein kann. Doch die Beweise fehlen.

Nadia Weiss hat mit „Arrivederci Jesolo“ den perfekten Krimi für entspannte Stunden veröffentlicht. Der italienische Flair, die schöne Umgebung und die Touristenströme bringen einen beim Lesen richtig in Urlaubsstimmung.
Aber „Arrivederci Jesolo“ ist ein Krimi und lässt die Leser*innen bei den Ermittlungen von Commissario Vialli teilhaben.
Die Charaktere sind facettenreich und werden gut beschrieben. Schnell lernt man die zwei Seiten des Künstlers kennen und fragt sich, wer und von welcher seiner beiden Seiten hat ihn ermordet.

Nadia Weiss erzählt die Geschichte mit Spannung aber auch mit Humor, was eine gute Kombination für einen Urlaubskrimi ist.

So ist auch die Atmosphäre der Geschichte zum größten Teil entspannt.
Der Schreibstil von Nadia Weiss ist flüssig und gut verständlich.

„Arrivederci Jesolo“ ist ein Krimi zum einfach mal wegschmökern. Ich habe das Buch an einem Nachmittag gelesen.

Lautlose Feinde – Lost in Fuseta

Gil Ribeiro
Kriminalroman
342 Seiten
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar


Tolle Charaktere, spannende Story

Am Tag vor der Hochzeit von Leander Lost und Soraia wird der Zollbeamte André Bento getötet, als er versucht, die Entführung seiner Enkelin zu verhindern. Das Kind wird befreit, aber die Entführer entkommen. Peu à peu deckt Lost mitten in Portugal ein russisches Spionagenetz auf – mit fatalen Folgen.

In einer berührenden Zeremonie geben sich Leander und Soraia endlich das Ja-Wort, und die Hochzeit im kleinen Kreis endet in einem Straßenfest in den Gassen Fusetas. Parallel dazu trifft Victor Fjodorow, Oberst des russischen Auslandsgeheimdienstes, in Portugal ein – mit einer hochriskanten Mission im Gepäck. Nur wenn diese gelingt, wird seine Tochter aus einem sibirischen Gefängnis entlassen. Außerdem findet sich mit Michael Learner ein hochrangiger US-Militär in Faro ein. Er hat einen Koffer bei sich, den er nicht aus den Augen lassen darf.

Leander Lost bemüht sich fieberhaft, die Motive für Bentos Mord aufzuklären. Denn es werden zwei weitere Menschen, die untereinander und mit Bento in Verbindung standen, ermordet. Dabei stößt das Team auf ein russisches Spionagenetz, das bis jetzt »geschlafen« hat. Es stellt sich heraus, dass ein »Sandmann« dieses Netz allmählich ausschaltet. Als die Ermittlungen zu Victor Fjodorow führen, verübt der Sandmann einen Anschlag auf Lost und trifft Soraia. Die Ärzte geben ihr keine Chance.

„Lautlose Feinde“ ist der 7. Band der Leander Lost Reihe von Gil Ribeiro.

Die Krimireihe besticht durch ihre interessanten Protagonisten.

Leander Lost, Kriminalkommissar aus Hamburg kam vor einigen Jahren im Rahmen eines Austauschprojekts zur Polizei nach Fuseta.
Mittlerweile ist er fester Bestandteil des Teams unter der Leitung von Sub-Inspektorin Graciana Rosado.
Sein Markenzeichen schwarzen Anzug, weißes Hemd, schwarze Lederkrawatte und Espadrilles
Lost ist Asperger Autist, sehr geradlinig, kann schwer Gefühle zeigen und ist für mich einer der interessantesten Charaktere, den die Krimiwelt hergibt. In diesem Band wagt er den Schritt und heiratet seine Soraia.

Seine Kollegen Graciana Rossado und Carlos Esteves gefalle mir auch sehr gut.
Auch der Umgang miteinander, wie sie auf Leander Lost eingehen, wenn auch manchmal mit einem Augenrollen gefällt mir gut.

Der etwas extravagante Miguel Duarte gefällt mir auch gut. Nachdem er angeschossen wurde und seinen Kollegen für ihn da waren, hat sich sein Verhalten etwas geändert.

Der Fall ist sehr spannend erzählt. Der Zollbeamte André Bento wurde getötet und seine Enkelin entführt. Wie die Entführung mit dem Mord zusammenhängt, ist erst einmal unklar. Doch Leander Lost wägt verschiedene Szenarien ab und zieht letztendlich die richtigen Schlüsse.
Am Anfang gibt es ein Personenverzeichnis von den Personen, die in Verbindung mit dem Fall stehen. Denn nicht jeder ist der, für den er sich ausgibt.

Auch privat macht Leander einen großen Schritt. Soraia und Leander heiraten. Doch bald schon muss er Angst haben Soraia schon wieder zu verlieren.
Gil Ribeiro versteht es Spannung zu erzeugen und sie über die gesamte Story zu halten.
Auch bei diesem Band steigert er die Spannung am Ende wieder ins Unermessliche. Aber auch der Humor fehlt in diesem Buch nicht und dazu kommt noch einiges an portugiesischem Lokalkolorit.
Der Schreibstil des Autos ist flüssig, gut verständlich und vor allem fesselnd.
Es war schwer das Buch auch nur für kurze Zeit aus der Hand zu legen.
Ich habe es in zwei Abenden verschlungen.
Jetzt heißt es wieder warten, bis hoffentlich der 8. Band der erfolgreichen Krimireihe erscheinen wird.

Verlorene Provence

Pierre Lagrange
Kriminalroman
316 Seiten
erschienen im S. Fischer Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den S. Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar


Wie immer spannende Unterhaltung der Extraklasse

Klappentext:
Frühling in Südfrankreich: Während in Cannes die glamourösen Filmfestspiele stattfinden, finden einige internationale Stars auch ins Hinterland der Provence, um ein Remake des französischen Thriller-Klassikers »Die Mörderischen« zu drehen. Als einer der Hauptdarsteller vor laufender Kamera erschossen wird, mogelt sich der pensionierte Commissaire Albin Leclerc mitsamt seinem Mops Tyson in die Ermittlungen. Die Zahl der Verdächtigen ist groß, denn scheinbar jeder hat ein Motiv, vom eifersüchtigen Schauspieler über den rivalisierenden Regisseur bis zum undurchsichtigen Produzenten. Als ein weiterer Mord geschieht, ist klar: Ein Killer ist am Set – und er ist noch nicht fertig.

„Verlorene Provence“ ist bereit der 12. Band der Reihe mit Commissaire Leclerc
von Pierre Lagrange.

Der Autor lässt seine Leser*innen wieder in die Provence reisen.
Er beschreibt die Orte und die Liebe der Menschen zu ihrer Heimat sehr stimmungsvoll.

Commissaire Leclerc ist mittlerweile im Ruhestand, kann aber das Jagen nicht lassen. So drängt er sich seinen ehemaligen Kollegen mehr oder weniger als Berater auf.
Seine Kollegen, vor allem Castel und Theroux wissen aber, was sie an Leclerc haben.
Seine Erfahrung, seine Hartnäckigkeit und seine Kombinationsgabe lassen ihn auch oft seinen Kollegen einen Schritt voraus sein. Dabei riskiert er nicht selten sein Leben.

Ich finde Albin Leclerc einen tollen Charakter. Er ist etwas kauzig aber durchaus sympathisch und liebenswert, auch wenn er Gefühle nicht offen zeigen kann. Er beißt sich immer richtig fest, wenn er ermittelt. Vergisst sogar manchmal die Einkäufe, die ihm seine Frau Veronique aufträgt.
Wenn er Zwiegespräche mit seinem Mops Tyson hält, muss ich immer schmunzeln.

Auch die eigentlichen Ermittler gefallen mir gut. Die Polizisten Theroux und Castel, bei Theroux kommt es einem immer so vor als stehe er auf der Leitung.
Es ist zum Schmunzeln, wenn die beiden genervt die Anrufe von Leclerc ignorieren und dieser immer wieder einen Weg findet, um an Informationen aus erster Hand zu kommen.

Der Fall ist äußerst spannend. Während der Dreharbeiten des Thriller-Klassikers „Die Mörderischen“ wird bei der Probe einer Szene ein Schauspieler erschossen. Wie kam die scharfe Munition in das Gewehr? Die Ermittlungen werden aufgenommen. Albin Leclerc gelingt es als Mittelsmann zwischen Tatort und Polizei zu agieren. Zusätzlich soll er noch einen bekannten Schauspieler, der einen Ex-Kommissaren spielen soll beraten.

Pierre Lagrange erzählt sehr lebendig, sein Schreibstil ist flüssig und gut verständlich. Der Spannungsbogen zieht sich über das gesamte Buch. Seine Charaktere, die man ja schon gut kennt, sind sympathisch und lebendig. Ich freue mich bei jedem Band aufs neue sie wieder zutreffen. In diesem Band lässt der Autor seine Leser*innen hinter die Kulissen der Dreharbeiten schauen.

Das Ende ist wie so oft auch in diesem Band noch einmal sehr aufregend und überraschend.
Ich freue mich jetzt schon auf den 13. Fall.
„Schweigende Provence“ soll im September erscheinen.

Tödliches Carcassonne

Pascal Larroc
Kriminalroman
363 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar


Ein spannender Südfrankreich-Krimi

Klappentext:
Eine Leiche blockiert die Schleuse des Canal du Midi. Ganz in der Nähe tummeln sich die Touristen in der Festungsstadt Carcassonne. Auch Alain Olivier, einst Kommissar für das BKA, nunmehr Restaurantbesitzer des „Chez Isabelle“, verfolgt, wie die Police Nationale und Ermittlerin Julie Saidi den Toten bergen. Für Chloé Voltaire, die kurz darauf tot an einer Burgruine aufgefunden wird, scheint sich Julie hingegen nicht zu interessieren. Der Vater der Toten, ein Stammgast Alains, glaubt jedoch nicht an einen tragischen Unfall und setzt Alain auf den Fall an. Zu Julies Unmut ermittelt Alain auf eigene Faust weiter. Als er dabei auf eine Verbindung der beiden Toten stößt, wird klar: Nur gemeinsam können Alain und Julie diesen Fall lösen.

„Tödliches Carcassonne“ ist ein packender Frankreichkrimi von Pascal Larroc.

Im Mittelpunkt stehen Alain Olivier und Julie Saidi.
Alain Olivier war früher Kommissar für das BKA. Der Liebe wegen hat er seinen Job aufgegeben und ist in das schöne Carcassonne gezogen. Heute führt er das Restaurant „Chez Isabelle“ von seiner verstorbenen Frau weiter.
Julie Saidi kommt aus Paris und arbeitet heute für die Police nationale in Toulouse.

Julie Saidi ermittelt im Fall der Leiche am Canal du Midi. Allerdings gibt es noch eine 2. Tote, Chloé Voltaire wird an einer Burgruine aufgefunden. Ihr Tod wird als Unfall deklariert. Doch der Vater der Toten glaubt nicht an einen Unfall und bittet Alain Olivier um Hilfe. Da es sich um einen Stammgast handelt, möchte Alain dem Vater die Hilfe nicht verweigern. So ermittelt Alain im Fall d von Chloé. Das führt zu Unstimmigkeiten zwischen Alain und Julie. Doch bald schon wird ihnen klar, die Fälle können sie nur gemeinsam lösen.

Pascal Larroc hat Charaktere ins Leben gerufen, die mir schnell sympathisch waren. Erzählt wird die Geschichte aus den Perspektiven von Alain und Julie, dadurch kommen die beiden Ermittler den Leser*innen doch recht nahe. Aber auch die Charaktere wie der Schleusenwärter oder der Kellner bereichern die Geschichte.
Die Beschreibung der Handlungsorte ist sehr anschaulich. Vor allem das schöne Carcasson und auch die Gegend rund um die Stadt, wo es einige Burgen gibt, wird gut beschrieben. Der französische Flair kommt gut bei den Leser*innen an. Gutes Essen und guter Wein dürfen ja in einem Frankreichkrimi nicht fehlen.

Der Autor baut schnell Spannung auf und hält sie auch über die ganze Geschichte hin aufrecht. Dabei ist sein Schreibstil flüssig und gut verständlich. Ich konnte das Buch kaum zur Seite lesen und habe es fast an einem Tag ausgelesen.

„Tödliches Carcassonne“ ist ein spannender Krimi mit einem Setting, das zum Urlaub machen einlädt.

Grünes Gold

Luca Ventura
Roman
312 Seiten
erschienen im Diogenes Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Diogenes Verlag für das Rezensionsexemplar


Spannender Capri-Krimi

Klappentext:
Ein junger Mann kommt eines Morgens tot im Sessellift auf dem Monte Solaro an. Jemand muss von unten aus der sonnenverbrannten Macchia auf ihn gezielt haben. Die erste Spur führt in einen Olivenhain, der ein altes Geheimnis birgt. Während die Kriminalpolizei von Neapel einen spezialisierten Suchtrupp schickt, stoßen die Inselpolizisten Enrico Rizzi und Antonia Cirillo in ihrem neusten Fall auf extravagante Ideen rund um kostbares Olivenöl und auf einen Baum mit einer Olivensorte, die es nur hier auf Capri gibt. Und für die manche Menschen töten würden.

„Grünes Gold“ ist der 6. Band der Capri-Krimireihe von Luca Ventura.

Am frühen Morgen kommt mit dem Sessellift ein toter Mann auf den Monte Solaro. Erst ging man davon aus, dass der Mann einen Herzinfarkt bekommen hat, doch bald schon kam das Einschussloch am Rücken zu Vorschein. Als Erstes musste die Identität des Toten geklärt werden, den er war nur als Alessandro bekannt. Die Kriminalpolizei von Neapel übernimmt den Fall, doch auch die beiden Inselpolizisten Enrico Rizzi und Antonia Cirillo ermitteln.

Die Leser*innen, die Alessandro schon im Prolog kennengelernt haben, wissen hier etwas mehr als die Ermittler. Den Alessandro hat von seiner Mutter auf dem Sterbebett erfahren, dass er auf Capri ein Stück Land von seinem Vater geerbt hatte, den er nie kennengelernt hatte.

Für mich ist es der erste Krimi der Reihe, doch ich bin auch ohne Vorkenntnisse gut in die Geschichte eingetaucht.

Luca Ventura beschreibt die Schönheiten Capris sehr anschaulich. Die steilen Küstenabschnitte und die Olivenhaine konnte ich mir sehr gut vorstellen.
Am liebsten wäre ich sofort nach Capri gereist, denn ich kenne die Insel bisher nicht. Auch die Charaktere sind gut in Szene gesetzt und sympathisch. Vor allem die beiden Inselpolizisten Enrico Rizzi und Antonia Cirillo mochte ich gleich.

Auch über die Olivenernte und die Herstellung des kostbaren Olivenöls erfahrt man etwas.

Während der Ermittlungen gibt es den einen oder anderen Verdächtigen. Doch der Autor baut immer wieder Wendungen in die Geschichte ein, so, dass vor allem die Inselpolizisten schnell an den Tatverdächtigen zweifeln und weiter ermitteln, was die Kriminalpolizei in Neapel nicht unbedingt freut.

Der Schreibstil von Luca Ventura ist angenehm zu lesen, flüssig und gut verständlich.

„Grünes Gold“ ist ein unterhaltsamer Krimi, der durch sein tolles Setting besticht.

Tödliches Gebet

Rene Anour
Kriminalroman
379 Seiten
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar


Ein spannender Krimi mit wunderschönem Setting

Klappentext:
Notre-Dame de Sénanque in der Provence: Seit fast 900 Jahren ruht die altehrwürdige Abtei inmitten leuchtender Lavendelfelder. Neuerdings macht hier ein Mönch von sich reden, der behauptet, der Teufel würde ihm die Zukunft zuflüstern. Als eine seiner Prophezeiungen eintritt, ein Mord an einem Klosterbruder, ist Commissaire Louis Campanard zur Stelle. Der Ermordete war für ihn nicht irgendwer: Vor Jahren stand Frère Bernard dem Ermittler in dessen dunkelster Stunde bei. Campanard schwört, denjenigen zu fassen, der diesen für ihn so wichtigen Menschen aus dem Leben gerissen hat. Doch die uralten Klostermauern geben ihr Geheimnis nicht freiwillig preis. Es heißt, hier sei das Böse eingezogen. Campanard will das nicht glauben, doch die folgenden Ereignisse stellen seine Überzeugungen auf die Probe.

„Tödliches Gebet“ ist der zweite Band der Krimireihe „Campanard ermittelt in der Provence“ von Rene Anour.

Der Autor entführt seine Leser*innen nach Südfrankreich, genauer in die Provence.

Die Charaktere hat man im ersten Band „Tödlicher Duft“ schon gut kennengelernt. Trotzdem hängt jedem der drei Ermittler noch etwas geheimnisvolles an.

Commissaire Louis Campanard ist ein Bär von einem Mann mit einer sehr freundlichen Art. Sein Markenzeichen sind seine bunt bedruckten Hemden. Dass er einmal eine sehr schwere Zeit durchleben musste, erfährt man im Prolog dieses Bands. Er war inhaftiert im Kerker einer alten Festung und hatte jeden Lebensmut verloren. Die regelmäßigen Besuche von Frère Bernard und die Gespräche, sorgten dafür, dass Campanard wieder neuen Lebensmut gefunden hat. Die Freundschaft zu Frère Bernard, der im Kloster Notre-Dame de Sénanque lebt, besteht bis heute.
Nachdem Campanard seinen Polizeidienst wieder angetreten hat, machte er es sich zur Aufgabe den am Boden liegenden Inspektor Olivier wieder aufzubauen und in sein Team zu holen. Was genau mit Olivier geschehen war, das ist noch im Unklaren.

Linda Delacours hat in Paris an einem KI gesteuerten Programm gearbeitet. Auch sie hat einen Schicksalsschlag erlebt, der im ersten Band etwas gelüftet wurde.

Die drei sind zu einem guten Team zusammengewachsen.
Der Fall mit dem das Projet Obscur betraut wird, ist für Campanard ein recht persönlicher Fall. Im Kloster Notre-Dame de Sénanque gehen seltsame Dinge vor sich. Als Campanard sich mit Frère Bernard zu einem Gespräch treffen möchte, verunglückt Bernard tödlich. Schwer getroffen vom Tod seines ehemaligen Retters, will Campanard den Fall aufklären. Den der Commissaire glaubt nicht an einen Unfall.

Rene Anour hat für die Geschichte tolle Charaktere zum Leben erweckt.
Besonders das Ermittlerteam hat mich beeindruckt. Die drei sind mir im ersten Band schon sehr schnell ans Herz gewachsen.
In diesen drei Charakteren steckt sehr viel Potenzial und ich hoffe Rene Anour lässt sie weiterhin noch viele Fälle lösen.

Der Autor hat ein sehr großes Talent die Handlungsorte zu beschreiben. Die schönen Orte in der Provence, die altehrwürdige Abtei, man konnte sich das alles sehr gut vorstellen.

Rene Anour baut in seinem Krimi recht schnell Spannung auf und spannt den Spannungsbogen auch über die gesamte Geschichte.
Ich konnte das Buch oft gar nicht aus der Hand legen so rasant ging es voran. Zum Ende hin hat der Autor noch einmal alles an Spannung und Dramatik in die Geschichte hineingelegt was möglich war.
Der Schreibstil von Rene Anour ist flüssig, fesselnd und leicht verständlich.

„Tödliches Gebet“ ist ein spannender Kriminalroman mit einem wunderschönen Setting. Ich freue mich auf weitere Fälle mit dem Ermittlerteam.

Der Wolf im dunklen Wald

Sia Pinotek
Kriminalroman
441 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar


Spannend bis zum Schluss

Klappentext:
Nach einer großen Gesellschaftsjagd im Wendland wird einer der Teilnehmer vermisst. Wenig später wird der Mann grausam ermordet auf einer Lichtung aufgefunden. Das Opfer wurde mit sieben massiven Messerstichen getötet, wovon bereits der erste tödlich war. Die Heftigkeit, mit der die Tat ausgeführt wurde, lässt Carla Seidel ein Verbrechen aus Rache vermuten. Unterdessen hat Carlas Tochter Lana andere Sorgen: Warum hat ihr Schwarm Fabian sie in der Nacht vor dem Mord mit in den Wald genommen? Weiß er mehr, als er zugibt? Noch bevor sie ihn zur Rede stellen kann, geschieht ein weiterer Mord. Während Carla fieberhaft nach dem Täter fahndet, hat dieser bereits sein nächstes Opfer im Visier. Und Lana kommt ihm dabei gefährlich nahe …

„Der Wolf im dunklen Wald“ ist der 2. Band der Carla-Seidel-Krimireihe von Sia Piontek.

Carla Seidel war in Hamburg als Mordermittlerin tätig. Jetzt hat sie Hamburg den Rücken gekehrt und ist mit ihrer Tochter Lana ins Wendland gezogen. Nach unschönen Erlebnissen in Hamburg hat sich Carla Seidel in eine kleinere Polizeistation versetzten lassen und will zusammen mit ihrer Tochter einen Neuanfang starten. Doch auch in dem idyllischen Wendland gibt es Grausamkeiten.
Mir gefällt Carla Seidel als Ermittlerin gut. Man muss sie erst richtig kennenlernen, um nachzuvollziehen, warum sie sich an eine kleine Dienststelle hat versetzten lassen.
Carla hat ein feines Gespür, ist intelligent und kann gut kombinieren.

Carla Seidel wird zu einem neuen Tatort gerufen. Auf einer Lichtung im Wald liegt das Opfer, es wurde mit 7 Messerstichen getötet. Das Opfer hat an einer Jagdgesellschaft teilgenommen und wurde vermisst. Die Tat lässt auf eine immense Wut des Täters schließen, den der erste der 7 Stiche war schon tödlich. Carla fängt an zu ermitteln, hat aber keine richtige Spur, die sie verfolgen kann.
Carlas Tochter Lana war kurz vor der Tat noch mit einem Familienmitglied der Jagdgesellschaft im Wald. Als Carla das erfährt ist sie besorgt, doch da gibt es schon einen weiteren Mord.

Sia Piontek erzählt die spannende Geschichte mit einer Leichtigkeit, dass, das Lesen richtig Freude macht.
Sie baut schnell Spannung auf und hält sie bis zum Ende aufrecht. Ihre Charaktere setzt sie gekonnt ein. Mir ist Carla sehr sympathisch, auch ihre Tochter mag ich, auch wenn sie manchmal etwas rebellisch ist. Das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter ist nicht einfach. Ich denke da spielt aber auch viel die Vergangenheit mit und Carla hat als Alleinerziehende immer das schlechte Gewissen nicht oft genug da zu sein.
Auch die Handlungsorte werden sehr anschaulich beschrieben.

Sia Piontek erzählt die Geschichte meist aus den Perspektiven von Carla und von ihrer Tochter Lana. Da stellt sich beim Lesen schon eine gewisse Nähe zu den Charakteren ein.

„Der Wolf im dunklen Wald“, ist ein spannender Krimi, den ich gerne gelesen habe. Jetzt freue ich mich schon, wenn ein 3. Band erscheint.

Schräge Vögel – SOKO Neuntöter

Anna Täuber
Kriminalroman
355 Seiten
erschienen im Fischer-Scherz Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den S.Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar


Kriminalroman mit Humor

Klappentext:
Harald, Katja, Thilo und Sabine sind Vogelbeobachter. Oder Birder, wie es in Fachkreisen heißt. Jeden Sonntag treffen sie sich in aller Herrgottsfrühe auf dem Beobachtungsturm im Grabenstätter Moos am Chiemsee, um ihrem Hobby nachzugehen und ein seltenes gefiedertes Exemplar vors Fernglas zu bekommen.

So auch an diesem Sonntag, als sie das Nest eines brütenden Braunkehlchens entdecken. Nur dass sich unweit entfernt ein weniger schöner Anblick bietet. Dort liegt Frank, ebenfalls ein begeisterter Hobby-Ornithologe, tot im Gehölz. Ein tragischer Unfall, sagt die Polizei. Doch davon wollen die Vogelbeobachter nichts wissen. Nach dem längsten Gespräch ihrer bisherigen Bekanntschaft sind sie sich einig: Es war Mord. Und den müssen sie aufklären.

„Schräge Vögel – SOKO Neuntöter“ ist ein humorvoller Krimi von Anna Täuber.
Hinter dem Pseudonym stecken die beiden Autorinnen Dorothea Böhme und Regine Bott.

Jeden Sonntag treffen sich Frank, Harald, Katja, Thilo und Sabine zum Vögel beobachten, auf dem Beobachtungsturm im Grabenstätter Moos am Chiemsee. Sie wissen fast nichts übereinander, nur, das sie dem selben Hobby frönen. Doch heute fehlt Frank. Nach einer Wartezeit fangen die Birder an ihre Ferngläser herauszuholen und die Gegend zu erkunden. Plötzlich bemerken sie, dass Frank tot im Gehölz liegt. Die herbeigerufene Polizei stuft es als tragischen Unfall ein. Doch die Hobby-Ornithologen sind sich sicher, Frank wurde ermordet. Sie fangen selbst an zu Ermitteln, schließlich war Frank einer von ihnen.

„Schräge Vögel – SOKO Neuntöter“ ist der erste Band einer humorvollen Krimireihe.
Die Autorinnen führen die Charaktere gut ein. Man kann sich mit den einzelnen Personen und ihrem Umfeld vertraut machen. Die Charaktere sind sympathisch und etwas schräg. Ich finde sie sehr gelungen.

Die Ermittlungen sind nicht einfach, schließlich haben die Hobbyermittler keine Befugnisse. So treten sie auch in einige Fettnäpfchen.
Nach und nach können die Hobbyermittler sich aber ein Bild von Frank und seinem Umfeld machen. Es gibt auch schnell ein paar Verdächtige. Aber bis der Täter gefunden wird, wird es auch für die Birder recht gefährlich.

Anna Täuber erzählt die Geschichte mit einem trockenen Humor, ich habe oft schmunzeln müssen. Die Geschichte ist aber nicht nur humorvoll, sondern auch spannend. Ich bin den Hobbyermittlern gerne gefolgt und habe mich über ihre Besprechungen im Garten von Harald amüsiert.

Anna Täuber hat eine flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Man erfährt ganz nebenbei auch einiges aus unserer heimischen Vogelwelt.

„Schräge Vögel – SOKO Neuntöter“ ist ein Kriminalroman einfach zum wegschmökern, den ich mit Freude gelesen habe.

Dunkle Schatten über Småland

Agneta Sjöberg
Kriminalroman
376 Seiten
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar


Spannender Schwedenkrimi

Klappentext:
Im Sandkasten eines Ferienhauses, inmitten der weitläufigen, idyllischen Landschaft von Småland, entdecken Kinder beim Spielen einen menschlichen Knochen. Sonderbare Schnitt- und deutliche Schabespuren deuten darauf hin, dass er für ein Ritual verwendet wurde. Kannibalismus in der Ferienregion? Die Kommissare Luna Bofink und Alban Larsson aus Kalmar übernehmen die Ermittlungen. Schnell geraten sie in Kontakt zu einer Gruppierung, die sich »Echte Werwölfe« nennt. Ist es möglich, dass diese bei ihren Zusammenkünften eine Grenze überschritten haben?

„Dunkle Schatten über Småland“ ist der 2. Band der Reihe „Kommissarin Luna Bofink und ihr Team ermitteln“ von Agneta Sjöberg.

Mitten in der idyllischen Landschaft von Småland, finden Kinder im Sandkasten einen Knochen. Der Vater ist Paläontologe und sieht gleich, dass es sich um einen menschlichen Knochen handelt. Die Polizei wird informiert. In der Gerichtsmedizin werden merkwürdige Spuren am Knochen gefunden, die auf ein Ritual hinweisen. Die Ermittler stoßen auf eine Gruppe, die sich „Echte Werwölfe“ nennt? Hat die Gruppe mit dem aufgefundenen Knochen zu tun?

Agneta Sjöberg lässt die Geschichte erst langsam anfangen. Doch nach dem Knochenfund, setzt die Spannung ein, die sich im Laufe der Geschichte immer weiter steigert.
Die Autorin beschreibt die idyllische Landschaft sehr anschaulich, dabei kann man glatt vergessen, welch grausamen Fund die Kinder gemacht habe. Ein reines Paradies, dass eigentlich zu einem Urlaub einlädt. Doch man wird schnell wieder in die Ermittlungen eingebunden.
Agneta Sjöberg erzählt von alten Ritalen und Mythen, was ich sehr interessant finde. Dabei zieht sie Parallelen zu einer Gruppe in der Gegenwart, die diese alten Rituale wieder entdecken.

Die Ermittler habe ich ja schon im 1. Band „Der Tote auf Ölalnd“ kennengelernt und sie gefallen mir gut. Man hat auch schon etwas über ihren persönlichen Hintergrund erfahren, was, wie ich finde, einem die Personen immer etwas näher bringt.
Der Schreibstil von Agneta Sjöberg ist angenehm zu lesen und fesselnd. Die Autorin kann unheimlich gut die idyllische Landschaft beschreiben. Dabei schafft sie eine Atmosphäre von Einsamkeit und ein Kribbeln, als lauert irgendwo die Gefahr.

„Dunkle Schatten über Småland“ist ein Krimi, der mit einige spannende Lesestunden geschenkt hat. Ich freue mich schon jetzt auf einen hoffentlich 3. Band.

Tot überm Weidezaun

Hedda Anders
Kriminalroman
254 Seiten
erschienen im Rowohlt Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar


Humorvoller Krimi mit skurrilen Charakteren

Klappentext:
Kommissarin Wencke Dierksen will mit der Polizeiarbeit nichts mehr zu tun haben, so viel ist sicher. Sie ist ins beschauliche Sorum nahe Hamburg zurückgezogen und wohnt auf dem Bauernhof, den ihr Onkel ihr vererbt hat zusammen mit Alpaka Christopher, der eine echte Persönlichkeit ist. Hier will sie bleiben, bereit für einen neuen Lebensabschnitt.

Bis ihr ehemaliger Kollege Theo Kleist sie um Hilfe bittet: Es hat ein Verbrechen gegeben, versehentlich gefilmt von Dackel Bootsmann, der mal wieder mit dem Handy seines Besitzers auf Wanderschaft war. Eine leblose Hand im Bild lässt Schlimmstes befürchten. Ein Mord in Sorum?

Wencke Dierksen steigt in die Ermittlung ein, schließlich kennt sie hier jeden, mit ihr reden die Leute. Und zwischen verirrten Kiezlegenden und verräterischen Bio-Kisten stößt sie auf ungeheure Verwicklungen …

„Tot überm Weidezaun“ ist ein humorvoller Krimi Hedda Anders.
Wencke Dierksen lebt zufrieden mit ihrem Alpaka Christopher, auf einem alten Bauernhof, den sie von ihrem Onkel geerbt hat. Vom Polizeidienst will die frühere Kommissarin nichts wissen, bis ihr Kollege Theo Kleist ihre Hilfe braucht. Der Dackel Bootsmann, der seinem Herrschen gerne einmal das Handy klaut und damit herumsteunert hat, wie es aussieht ein Verbrechen gefilmt. So sieht es auf jeden Fall auf der Cloud aus, vom Dackel und vom Handy gibt es noch keine Spur. Auch wo der potenzielle Tatort liegt, ist noch unklar.

Hedda Anders hat für ihre Geschichte skurrile Charaktere erschaffen. Die frühere Kommissarin Wencke Dierksen gefällt mir gut. Sie ist schlagfertig, hat für alles eine Antwort. Das Alpaka Christopher ist ein eigener Charakter. Ich finde es recht humorvoll beschrieben, wie es so in der Wohnung herumsteht und wie es Wencke morgens weckt. Auch die anderen Charaktere sind gut getroffen und zum Teil skurril.

Die Beschreibung der Handlungsorte ist anschaulich, ich habe mich schnell in den Norden versetzt gefühlt. Der Dialekt der Einheimischen ist nicht immer leicht zu verstehen, gibt der Geschichte aber eine Authentizität.

Hedda Anders hat einen angenehm zu lesenden Schreibstil. Sie baut Spannung auf und es gibt einige Wendungen, die den Leser*innen das Rätseln nicht einfach machen.

„Tot überm Weidezaun“ ist ein Krimi, den ich sehr gerne gelesen habe.