Tödlicher Duft

Rene Anour
Kriminalroman
394 Seiten
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein spannender Krimi mit wunderschönem Setting

Klappentext:
Das sonst so verschlafene Grasse ist in Aufruhr: Eric Sentir, Erfinder betörender Düfte für den renommierten Parfümeur Fragonard, wird tot aufgefunden. Seine Leiche schwimmt in einem Bottich seiner eigenen Kreation, inmitten blutroter Kamelienblüten. Und das ausgerechnet sonntags, wenn Louis Campanard sich in Ruhe seinem Lavendelgarten widmen möchte. Der erfahrene Commissaire beschließt, die Polizeipsychologin Linda Delacours aus Paris zu holen und undercover in die geheimnisvolle Welt der Duftkreation einzuschleusen. Um den Fall aufzuklären, müssen die beiden ihr ganzes Können aufwenden und geraten dabei selbst ins Visier des Täters.

„Tödlicher Duft“ ist der erste Band der neuen Krimireihe „Campanard ermittelt in der Provence“ von Rene Anour.

Der Autor entführt seine Leser*innen nach Südfrankreich, genauer nach Grasse in die Stadt der Düfte.

Eric Sentir, eine bekannte Nase, der für Fragonard Düfte entwickelt wird in einem Bottich mit roten Kamelienblüten tot aufgefunden.
Commissaire Louis Campanard übernimmt den Fall. Zusammen mit Inspektor Pierre Olivier ermittelt der Commissaire im näheren Umfeld des Opfers. Außerdem holt Campanard die Polizeipsychologin Linda Delacours aus Paris mit ins Boot.
Campanard plant Linda undercover bei Fragonard als Studentin einzuschleusen um sich vor Ort ein Bild zu machen und mehr über das Opfer und die Mitarbeiter in Erfahrung zu bringen.

Linda Delacours hat in Paris an einem KI gesteuerten Programm gearbeitet, dass die Polizei bei Befragungen helfen soll. Aus nicht genannten Gründen hat sie die Zusammenarbeit mit dem forensischen Institut beendet.

Rene Anour hat für die Geschichte tolle Charaktere zum Leben erweckt.
Besonders das Ermittlerteam hat mich beeindruckt. Die drei sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen.
Alle drei haben ein Geheimnis das sie mit sich herumtragen. Bei Linda Delacours wird es im Laufe der Geschichte ein Stück gelüftet.

Commissaire Louis Campanard ist ein Bär von einem Mann mit einer sehr freundlichen Art. Sein Markenzeichen sind seine bunt bedruckten Hemden. Auch Inspektor Olivier ist ein netter Zeitgenosse. Ich denke, er hegt große Bewunderung für seinen Vorgesetzten und eine ziemlich große Sympathie für Linda.
Linda reist von Paris nach Grasse um ihren Teil für die Ermittlungen zu tun. Sie gibt vor sich bei Fragonard als Nase ausbilden zu lassen, findet letztendlich aber auch Spaß daran.
Sie macht während der Geschichte eine große Entwicklung durch, die mich überaus gefreut hat.
In diesen drei Charakteren steckt sehr viel Potenzial und ich hoffe Rene Anour lässt sie noch viele Fälle lösen.

Der Autor hat ein sehr großes Talent die Handlungsorte zu beschreiben. Das schöne Grasse und die Umgebung, die Gärten und die Düfte. Ich konnte die Blüten beim lesen förmlich riechen. Dazu fließen viele interessante Informationen zur Herstellung von Düften in die Geschichte ein.

Rene Anour baut in seinem Krimi recht schnell Spannung auf und spannt den Spannungsbogen auch über die gesamte Geschichte.
Ich konnte das Buch oft gar nicht aus der Hand legen so rasant ging es voran. Zum Ende hin hat der Autor noch einmal alles an Spannung und Dramatik in die Geschichte hineingelegt was möglich war.
Der Schreibstil von Rene Anour ist flüssig, fesselnd und leicht verständlich.

„Tödlicher Duft“ ist ein spannender Kriminalroman mit einem wunderschönen Setting. Ich freue mich auf weitere Fälle mit dem Ermittlerteam.

Tod Aussee

Katja Reiland
Kriminalroman
242 Seiten
erschienen im Selfpublishing
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Katja Reiland für das Rezensionsexemplar

Tod in der Reha-Klinik

Klappentext:
Eigentlich will sich die Illustratorin Marie Haslinger in der Reha-Klinik nur auskurieren. Aber als plötzlich eine Leiche im Schwimmbecken treibt, ist es vorbei mit der Ruhe.

Und dann ist da auch noch dieser charmante Bezirksinspektor, der Marie mehr den Kopf verdreht, als ihr lieb ist.

Mit Hilfe ihrer kartenlegenden Nachbarin macht sich Marie auf die Suche nach dem Mörder und bringt sich dabei selbst in höchste Gefahr.

„Tod Aussee“ ist der 1. Band der Marie Haslinger Reihe von Katja Reiland.

Marie Haslinger trifft in der Reha Klinik in Bad Aussee ein. Nach einem Autounfall bei dem ihr Schienbein mehrmals gebrochen ist soll sie sich hier erholen. In der Reha Klinik geht es locker zu, man ist sich schnell per du. Nicht alle Mitpatienten sind Marie sympathisch aber sie nimmt es wie es kommt. Zwischen all den Anwendungen bleibt ihr manchmal auch noch etwas Zeit zu einem Spaziergang in Bad Aussee und einen Besuch im Café. Dort trifft sie den Bezirksinspektor Andi Berner der ihr sofort sympathisch ist. Das nächste Treffen zwischen Andi Berner und Marie findet im Schwingbad der Reha statt wo es einen Toten gibt.

Katja Reiland entführt ihre Leser*innen in das schöne Salzkammergut. Die Beschreibung der Handlungsorte ist gelungen, man kann sich alles gut vorstellen.
Die Autorin erzählt ihre Geschichte spannend und unterhaltsam. Sie würzt das ganze noch mit einer feinen Prise Humor.

Die Charaktere sind gut gezeichnet und die meisten sehr sympathisch. Besonders natürlich Marie, die der Männerwelt abgeschworen hat und dann den sympathischen Andi Berner kennenlernt. Marie die einen guten Kontakt zu den Therapeuten und den Mitpatienten hat hört sich ein bisschen um dem Bezirksinspektor Hinweise zu verdächtigen zu geben. Natürlich muss da das eine oder andere Treffen auf neutralem Boden sein.

Katja Reiland hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Sie versteht es ihre Leser*innen von beginn an zu fesseln. Der leichte österreichische Dialekt macht die Geschichte authentisch und versetzt die Leser*innen auch gedanklich in die Region Salzkammergut.

Mir hat es große Freude gemacht an der Seite von Marie nach dem Täter zu suchen.
Ich würde mich auf ein Wiedersehen mit Marie sehr freuen.

Aller Rache

Bettina Reimann
Kriminalroman
284 Seiten
erschienen im Selfpublishing
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Bettina Reimann für das Rezensionsexemplar

Spannender und unterhaltsamer Regionalkrimi

Klappentext:
Jemand tötet Menschen und versieht die Leichen mit einer makaberen Botschaft: Arnold Hager, ein Richter im Ruhestand, soll Selbstmord begehen, damit die Mordserie endet. An auffälligen Plätzen im Aller-Leine-Tal werden die Getöteten durch Passanten entdeckt. Wer will sich an Hager rächen? Flora Kamphusen und ihr familiäres Ermittlungsteam finden sich im Kampf gegen die Zeit wieder, denn der Täter kündigt an, jede Woche einen Menschen umzubringen, so lange, bis Arnold Hager sich selbst richtet.

„Aller Rache“ ist ein intelligent gestrickter Regionalkrimi von Bettina Reimann.

Auf dem Düshorner Kirchfriedhof wird die Leiche von dem Steuerberater Lothar Herrenfeld gefunden. An den Handgelenken hat er offene Wunden. Um den Hals hat er ein Plakat hängen mit der Warnung, dass es weitere Tote geben wird wenn der ehemalige Richter Arnold Hager sich nicht selbst richtet. Wie es so mit dem Mangel an Fachkräften ist, so ist auch das Kriminalkommissariat unterbesetzt. So bittet die Hauptkommissarin Heinecke den im Ruhestand befindlichen Kommissar Carsten Blume um Mithilfe. Hauptkommissarin Heinecke weiß allerdings genau, dass es den ehemaligen Kommissar nur inklusive seiner Familie gibt. Zu gerne ermitteln seine Tochter Anna und seine Enkelin Flora mit.
Es stellt sich die Frage, wem ist Arnold Hager so auf den Schlips getreten, dass man ihn
Tod sehen möchte. Als Richter war Hager eigentlich für seine milden Urteile bekannt. Seit er in Pension ist hat er allerdings so einigen Menschen mit Anzeigen wegen kleiner Delikte wie falsch Parken übel mitgespielt.

Bettina Reimann hat den Kriminalfall intelligent gestrickt. Es macht Spaß die Ermittler im schönen Aller-Leine Tal zu begleiten. Die Charaktere sind gut gezeichnet und lebendig. Carsten Blume und seine Familie sind sehr sympathisch. Die Tochter Anna betreibt mit ihrem Mann auf dem Gutshof ein Restaurant, so gibt es in diesem Krimi immer etwas feines zu Essen. Man sollte also nicht mit leerem Magen lesen. Die Ermittlungen, in die sich Enkelin Flora mehr einmischt als sie sollte sind spannend. S gibt verschiedene Personen die man verdächtigen könnte. Seit seiner Pensionierung hat sich der ehemalige Richter keine Freunde gemacht. Die Nachbarschaft ist nicht gut auf ihn zu sprechen.
Arnold Hager ist um seine Sicherheit besorgt und denkt über sein Leben nach. Die Veränderung in in ihm vorgeht hat mit sehr gut gefallen.

Bettina Reimann hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Sie baut gleich am Anfang Spannung auf die sie mit einer feinen Priese Humor würzt.
Zwischendurch lässt sie auch immer einmal den Täter zu Wort kommen ohne das sich die Person dabei zu erkennen gibt..
Am Ende baut die Autorin eine unerwartete Wende ein und überrascht ihre Leser*innen.

„Aller Rache“ ist ein Regionalkrimi der mir außerordentlich gut gefallen hat. Ich würde die Ermittler gerne wieder einmal bei einem neuen Fall begleiten.

Mord mit Meerblick

Valerie Nordmann
Kriminalroman
erschienen im Selfpublishing
Meine Bewertung:
4von 5 Sternen

Vielen Dank an Valerie Nordmann für das Rezensionsexemplar

Ein unterhaltsamer Cosy Krimi

Klappentext:
Im norddeutschen Küstendorf Tjadesiel, wo die Wellen sanft die Geheimnisse des Meeres flüstern, wird aus einem romantischen Valentinstagsdinner eine Mordssache, buchstäblich. Laura von Steiner hat auf rote Rosen ihres Dates gehofft, stattdessen liegt der Liebhaber erstochen auf ihrem Esstisch. Sie beauftragt ihre alte Freundin, die unkonventionelle Café-Besitzerin Kea Klaasen, ihre Unschuld zu beweisen. Doch immer, wenn Kea einem Hinweis zum wahren Mörder folgt, löst sich die Spur im Küstennebel der Lügen auf. Wird sie den Fall lösen können, um ihre Freundin zu retten?

„Mord mit Meerblick“ ist der Debüt-Krimi von Valerie Nordmann.

Im Mittelpunkt steht Kea Klaasen. Sie ist Besitzerin des Café Criminale. Ihre Tochter Beke ist 17 Jahre, gerade so alt war Kea als ihre Tochter geboren wurde. Kea und Beke erinnern stark an Lorelai Victoria und ihre Tochter Lorelai „Rory“ Leigh aus der Serie Gilmore Girls.
Kea scheint auch so etwas wie eine Hobbyermittlerin zu sein.

Alles steht im Zeichen des Valentinstag. Kea hat ein Date mit Alexander der allerdings seiner Schwester zur Hilfe eilen muss den deren Date sitzt tot am Esstisch.

Kea fährt Alexander zu seiner Schwester und als die sie um Hilfe bittet, schnuppert Kea Ermitlerluft. Sie fängt an Fragen zu stellen und die Ermittler mit Anrufen und Hinweisen zu nerven. Doch irgendwann muss auch der Kommissar zugeben, dass Kea ein kriminalistisches Talent hat.

Valerie Nordmann hat tolle Charaktere zum Leben erweckt. Sie erzählt die Geschichte in einem ordentlichen Tempo. Der Krimi hat ca. 160 Seiten und es passiert einiges.
Der Valentinstag zieht sich durch die ganze Geschichte, es ist überall kitschig geschmückt wie man es sich in Amerika vorstellen würde. In einem Nebenstrang geht es noch um den längsten Liebesbrief zwischen zwei Ortschaften. Da Kea nicht Nein sagen kann muss sie auch noch dafür die Werbetrommel rühren. Ihre Tochter Beke ist ihr in allem eine große Hilfe.

Der Schreibstil von Valerie Nordmann ist flüssig und gut verständlich. Sie lässt einige Verdächtige auftauchen aber das Ende ist dann doch überraschend und von Kea gut kombiniert.

Ich würde gerne weitere Fälle mit der Hobbyermittlerin Kea lesen.



Das Dunkel aller Tage

Alexander Oetker/Thi Linh Nguyen
Kriminalroman
284 Seiten
erschienen im Piper Verlag
Meine Bewertung:
4von 5 Sternen

Vielen Dank an den Piper Verlag für das Rezensionsexemplar

Linh Schmidt kämpft an allen Fronten

Klappentext:
Eine Explosion hüllt den Berliner Osten in Rauchschwaden: Im hinteren Teil des Ho-Chi-Centers fliegt eine Baracke in die Luft, zwei Menschen sterben. Schnell wird klar, dass dort Drogen gekocht wurden und ausgerechnet der Bruder von Linh Schmidt wird als Drahtzieher festgenommen. Überzeugt von seiner Unschuld, mischt sich Linh in die Ermittlung ein. Doch niemand anders als der größte Feind ihres Mannes ist auf den Fall angesetzt. Kommissar Adam Schmidt muss sich seinen Dämonen stellen, um Linh zu beschützen und ganz nebenbei eine Frau retten, die im Nachbarhaus von ihrem Mann terrorisiert wird.

„Das Dunkel aller Tage“ ist der 2. Band der Reihe Schmidt & Schmidt von Alexander Oetker und Thi Linh Nguyen. Von Alexander Oetker habe ich schon einiges gelesen, Thi Linh Nguyen ist mir bisher unbekannt. Auch den 1. Band kenne ich nicht was zum besseren Verständnis nicht unbedingt notwendig ist. Es gibt aber immer wieder einmal Hinweise auf den letzten Fall. Ich denke den 1. Band werde ich nachträglich noch lesen.

Im Mittelpunkt stehen das Ehepaar Adam und Linh Schmidt.
Adam leidet an einer schweren Depression. Er schafft es so gut wie gar nicht aus dem Bett. Als er Streiterei im Nachbarhaus hört macht er sich ungewaschen wie er ist auf den Weg. Er ist fest davon überzeugt, dass es sich hier um häusliche Gewalt handelt. Fast zur gleichen Zeit gibt es eine Explosion im Ho-Chi-Centers und eine Garage fliegt in die Luft. Es gibt Verletzte und Tode. In der Garage wurden Drogen gekocht. Da die Garagen dem Bruder von Linh gehören wird er als Hauptverdächtiger festgenommen. In diesem Fall ermittelt Rabenstein, der des SEK und Erzfeind von Adam Schmidt.

Alexander Oetker und Thi Linh Nguyen bauen schnell Spannung auf. Sie lassen ihre Polizistin Linh an allen Fronten kämpfen. Linh versucht die Unschuld ihres Bruder zu beweisen und Rabenstein von ihrem Mann fernzuhalten was als im Nachbarhaus der Mann Tod aufgefunden wurde dessen Frau Adam retten wollte immer schwieriger wird. Adam kämpft gegen seine Depression, die er nur mit Alkohol und illegal erworbenen Medikamenten soweit dämpfen kann, damit er Linh bei dem Kampf um ihren Bruder unterstützen kann. Was ich nicht verstehen kann, wenn Adam nicht in der Lage ist alleine durch Berlin zu gehen um einen Arzt aufzusuchen, warum begleitet Linh ihn nicht? Warum sorgt sie nicht dafür, dass Adam Hilfe erhält? Das ist aber der einzige Aspekt der mir unklar gewesen ist.

Man bekommt Einblicke in das Drogenmilieu. Ich weiß nicht ob Vietnamesen so weit verzweigt sind und eine Art Drogenmafia bilden. Ich denke das war der Part von Thi Linh Nguyen. Dass die Nagelstudios in Vietnamesischer Hand sind kann ich bestätigen.

Alexander Oetker und Thi Linh Nguyen erzählen die Geschichte spannend und gut verständlich. Ihre Charaktere sind interessant und auch die Polizisten handeln nicht immer nach dem Gesetz. Besonders Adam hat einige Widersacher unter den Kollegen.

Das Ende ist dann plausibel aber auch nicht gesetzeskonform. Ich bin jetzt auf Band 3 gespannt und hoffe, dass Adam seine Dämonen bis dahin besiegen kann.

Blutrot

Lilja Sigurdardóttir
Kriminalroman
319 Seiten
Übersetzt aus dem Isländischen von Tina Flecken
erschienen im Dumont Verlag
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Dumont Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Island-Krimi

Klappentext:
»Wir haben deine Frau. Der Preis für ihre Freiheit beträgt zwei Millionen Euro. Ihr Leben liegt in deinen Händen.«
Als der vermögende Unternehmer Flosi nach einem langen Arbeitstag nach Hause kommt, muss er feststellen, dass sein Haus durchwühlt wurde. Glas ist geborsten, das Abendessen auf dem Fußboden verteilt, und von seiner Frau Guðrún fehlt jede Spur. Eine auf dem Küchentisch hinterlassene Nachricht bestätigt Flosis Befürchtung: Guðrún wurde entführt. Wenn er nicht das geforderte hohe Lösegeld zahlt, wird seine Frau sterben. Da er sich nicht an die Polizei wenden darf, kontaktiert er Áróra, die sich eigentlich auf das Aufspüren versteckter Vermögenswerte spezialisiert hat. Gemeinsam mit ihrem Freund, dem Polizisten Daníel, versucht sie fieberhaft, den Fall zu lösen und die Entführte zu finden, bevor es zu spät ist. Gleichzeitig setzen die beiden die rätselhafte Suche nach Áróras Schwester Ísafold fort, die vermutlich ermordet wurde. Und während sich in diesem kalten, regnerischen Herbst der Nebel über Reykjavík senkt, entwickelt sich die Suche zu einem Wettlauf gegen die Zeit.

„Blutrot ist der zweite Band der Áróra-Reihe von Lilja Sigurdardóttir.

Im ersten Band „Höllenkalt“ hat man Áróra ja schon kennengelernt. Sie sucht immer noch nach der Leiche ihrer ermordeten Schwester. Áróra fährt abgelegene Vulkansteinwege ab und filmt die Umgebung mit einer Drohne. Doch viel Zeit zum Suchen bleibt ihr in diesem Band nicht. Áróra wird von Michael, einem Freund in Großbritannien kontaktiert. Er ist Steuerberater und soll für einen Kunden, dessen Frau entführt wurde 2 Millionen Euro nach Island bringen. Da sein Kunde Flosi keine Polizei einschalten möchte bittet Michael Áróra einmal nach Flosi zu sehen. Áróra kann Flosi davon überzeugen den Polizisten Daníel mit einzuschalten. Die Polizei beginnt die Ermittlungen ganz unauffällig damit die Entführer, sollten sie das Haus beobachten nicht merken, dass die Polizei eingeweiht ist.

Áróra ist selbstständige Ermittlerin im Bereich Wirtschaftskriminalität. Sie ist eigenbrötlerisch und ich habe im ersten Band etwas gebraucht um mit ihr warm zu werden, mittlerweile ist sie mir sympathisch.

Der Polizist Daniel war mir im ersten Band gleich sympathisch. Er hegt Gefühle für Áróra, die sie bisher nicht erwidert.

Der Entführungsfall ist recht kompliziert. Es soll keine Polizei eingeschaltet werden.
Lilja Sigurdardóttir löst das sehr intelligent. Die Polizisten kommen immer als „Freunde“ zu Flosi, die ihn in der schweren Zeit unterstützen wollen.
Wer hat Flosis Frau entführt? Es werden verschiedene Szenarien durchgespielt aber am Ende gibt es eine Wendung die ich so nicht vorausgesehen habe.

Lilja Sigurdardóttir hat einen flüssigen und angenehm zu lesenden Schreibstil. Die Autorin baut Spannung auf und hält sie auch bis zum Ende aufrecht.

„Blutrot“ ist ein spannender Island-Krimi den ich gerne gelesen habe.

Ich bin schon auf „Schneeweiß“, den 3. Band der schon im Juni erscheinen wird gespannt.

Prost, auf die Künstler

Friedrich Kalpenstein
Kriminalroman
349 Seiten
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an Friedrich Kalpenstein für das Rezensionsexemplar

In Brunngries wird wieder gemordet

Klappentext:
Karl Hinternleiter wird tot in seiner Garage neben einem alten Traktor aufgefunden. Alles deutet darauf hin, dass er ermordet wurde. Hauptkommissar Tischler nimmt die Ermittlungen auf.
Laut Zeugenaussagen war der Ermordete ein paar Tage zuvor auf einem Oldtimertreffen in eine Auseinandersetzung verwickelt. Erste Recherchen ergeben, dass der alte Traktor in Hinterleitners Garage, für den er allem Anschein nach mehrere Interessenten hatte, einen beträchtlichen Wert darstellt. Doch wenig später kommt heraus, dass Hinterleitner noch ein paar Schätze mehr besaß, die ihm niemand zugetraut hätte. Musste er deshalb sterben?

„Prost, auf die Künstler“ ist mittlerweile der 9. Band der erfolgreichen Kommissar Tischler Reihe von Friedrich Kalpenstein.

Ich liebe diese Krimireihe von Friedrich Kalpenstein und fiebere jedem neuen Band entgegen,
Die Protagonisten sind sehr sympathisch und mit ihrem bayrischen Humor sind sie mir richtig ans Herz gewachsen.

Hauptkommissar Tischler und Polizeiobermeister Fink sind zu einem großartigen Team geworden. Mit ihrer bekannten T-U-F Methode haben sie schon so manchen brenzligen Fall gelöst.

Karl Hinternleiter wurde ermordet. Karl war ein mürrischer Eigenbrötler. Kontakt hatte er nur zu wenigen Menschen. Nur am Stammtisch im KRAUS war er regelmäßig zu finden. Auch Kommissar Tischler hat sich manchmal dazugesellt. Aber auch die Stammtischbrüder wissen nicht viel von Karl.
Besitz hat er nicht viel. Sein Hof ist alt und ziemlich runtergekommen. Das einzige von Wert was Karl besitzt ist ein alter Traktor.
Mit dem alten Lanz war er gerade noch bei einem Oldtimertreffen und da war es zu einem Streit gekommen. Doch bei nähern hinschauen kann man noch den einen oder anderen Schatz entdecken.

Der Fall wird wieder spannend erzählt.
Es macht Freude die Ermittler durch Brunngries und Umgebung zu begleiten.
Nach der Durchsuchung des Hofs von Karl Hinterleitner und dem analysieren seiner letzten Lebenstage kommt der eine oder andere Verdächtige in Frage. Doch so einfach macht es Friedrich Kalpenstein seinen Leser*innen nicht. Das Ende war dann doch noch einmal überraschend.

Friedrich Kalpenstein hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil.
Spielend lässt er den Bezug zur Region Oberbayern in die Handlung mit einfließe und bringt sie so seinen Leser*innen näher.
Natürlich begegnen die Leser*innen auch wieder Resi die dem Kommissar und auch mir schon sehr ans Herz gewachsen ist.
Aufgelockert wird der Kriminalroman durch den intelligent eingesetzten Humor. Beim lesen muss ich oft schmunzeln.

In Brunngries ist immer etwas los. Der Automechaniker Franz Steiner beobachtet de Metzger John Parker. Er ist eifersüchtig da ihm Tereza wieder einmal schöne Augen gemacht hat. Ich hoffe, ich muss mir keine Sorgen um den Metzger machen.
Es bleibt also spannend in Brunngries.



In dunklen Wäldern

Rieke Jost
Kriminalroman
286 Seiten
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Rieke Jost für das Rezensionsexemplar

Tolles Krimidebüt

Klappentext:
Der Fund einer Leiche im nordhessischen Habichtswald ruft die Kripo auf den Plan. Schnell finden Kommissarin Lodi Lenke und ihr Kollege Thomas Ziegler heraus, wer die Tote ist: Sonja Werkmann, deren Ehe nach heftigen Streitereien vor dem Aus stand. Ein Alibi hat ihr Ehemann nicht. Doch er bleibt nicht der Einzige, der ein Motiv haben könnte.
Dabei sind die Ermittlungen nicht Lodis einziges Problem. Obwohl sie und Thomas ein eingeschworenes Team sind, verschweigt sie ihm etwas. Denn Lodi wollte keinen Fuß mehr in einen Wald hineinsetzen. Aber genau das muss sie jetzt tun

„In dunklen Wäldern“ ist der 1. Band einer neuen Krimireihe und das Krimidebüt von Rieke Jost.

Im Mittelpunkt stehen die Kommissarin Lodi Lenke und ihr Kollege Thomas Ziegler.
Zwei sympathische und engagierte Ermittler.
Lodi trägt seit ihrer Kindheit ein Trauma mit sich herum. Bei dem Leichenfund einer Frau im Habichtswald wird sie mit ihrem Trauma konfrontiert. Plötzlich ist alles wieder da und die Welt scheint sich zu drehen.
Sie hatte sich einst geschworen nie mehr einen Wald zu betreten, doch bei den Ermittlungen lässt sich das nicht vermeiden.
Auch ihr Kollege Thomas Ziegler wird darauf aufmerksam, dass mit Lodi etwas nicht stimmt.

Die Charaktere gefallen mir sehr gut. Die zwei Ermittler haben viel Potenzial für eine Krimireihe.

Rieke Jost hat den Fall gut konstruiert. Die Spannung begann schon gleich am Anfang bei einem Leichenfund. Dazu kamen noch die Ängste der Ermittlerin. Im Laufe der Ermittlungen gab es verschiedene Verdächtige. Die Autorin hat aber einige Wendungen in ihre Story gepackt und so kam der Täter wirklich erst am Ende zum Vorschein.
So blieb der Krimi wirklich spannend bis zum Ende.
Die Atmosphäre war düster was auch noch vom Wetter unterstütze wurde und passte hervorragend zu der Story.

Rieke Jost versteht es ihre Leser*innen zu fesseln. Ihr Schreibstil ist flüssig und gut verständlich.

Nachdem ich „In dunklen Wäldern“ gelesen habe freue ich mich auf viele weitere Fälle mit dem sympathischen Ermittlern.
Der 2. Band „Auf finsteren Wegen“ soll auch schon im August erscheinen.

Enna Andersen und das weite Land

Anna Johannsen
Kriminalroman
303 Seiten
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Anna Johannsen für das Rezensionsexemplar

Wieder ein genial konstruierter Fall

Klappentext:
In Butjadingen, dem Land zwischen Nordsee, Jadebusen und der Wesermündung, werden durch Zufall die sterblichen Überreste von zwei Menschen gefunden. Die DNA-Analyse führt die Polizei zu einem alten Kriminalfall: Vor zwanzig Jahren haben die Ermittler einer SoKo vergeblich versucht, den Großbauer Tjark Feddersen und seine Frau Eefke zu finden.
Enna Andersen will den Fall gemeinsam mit ihrem Team neu aufrollen. Schnell gerät der Bruder des Opfers erneut unter Verdacht. Der Streit um das Hoferbe stellte seinerzeit das stärkste Motiv für eine mögliche Gewalttat dar. Eine andere Spur führt zu Feddersens politischem Engagement und Korruptionsvorwürfen.
Als der verdächtigte Bruder mit Erstickungsanzeichen tot aufgefunden wird, sehen sich Enna und ihr Team plötzlich nicht nur mit dem Cold Case, sondern auch mit einem Mörder in der Gegenwart konfrontiert.

„Enna Andersen und das weite Land“ ist der 6. Band der Enna Andersen Reihe von Anna Johannsen.
Enna und ihr Team sind mir im Laufe der Bände sehr ans Herz gewachsen.
Enna, Paul und Pia und mittlerweile auch Jens sind zu einem starken Team zusammengewachsen.
Besonders schön ist der zwischenmenschliche Umgang der Kollegen. Wenn es einmal einem nicht gut geht ist ein anderer zur Stelle und bietet Hilfe oder einen Platz zum Aussprechen an.

Die Ermittlung ist wie immer sehr spannend.
Die sterblichen Überreste von zwei Personen werden gefunden. An Hand einer DNA-Analyse bestätigt sich, dass es das vor 20 Jahren verschwundenen Ehepaar ist.
Damals stand der Bruder in Verdacht seinen Bruder mit Ehefrau umgebracht zu haben. Jetzt rollen Enna und ihr Team den Fall neu auf. Doch dann wird auch der Bruder ermordet. Jetzt vermischt sich der alte und der neue Fall und Enna wird von der örtlichen Polizei nicht gerade freundlich aufgenommen.

Anna Johannsen hat wieder einen genialen Fall konstruiert. Vergangenheit und Gegenwart vermischen sich und es ist nicht einfach in dem neu aufgerollten Fall weiter zukommen.
Es gibt den einen oder anderen verdächtigen aber nach 20 Jahren lassen sich nur schwer Beweise finden.

Anna Johannsen erzählt den Fall wieder recht spannend. Auch Land und Leute werden immer sehr schön beschrieben.
Natürlich spiet auch das Privatleben des Teams eine Rolle und zieht sich wie ein roter Faden durch alle Bände.
Der Schreibstil von Anna Johannsen ist wie gewohnt flüssig und leicht verständlich.
Die Autorin versteht es den Spannungsbogen von Anfang bis zum Ende hin aufrecht zu halten.
Immer wieder baut die Autorin Wendungen ein und hat so manche Überraschung parat.

Ich freue mich schon auf viele weitere Fälle, die ich mit dem Team erleben kann.

Faule Fische fängt man nicht

Christiane Franke / Cornelia Kuhnert
Kriminalroman
288 Seiten
erschienen im Rowohlt Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannend und humorvoll zugleich

Frühling in Neuharlingersiel: Bei einem Malkurs auf dem Steffens-Hof stellen die Teilnehmer zur Begrüßung ihr Lieblingsbild vor. Karin Müller hat ein Ölgemälde aus der Küche ihrer Oma dabei, das verdächtig an Van Gogh erinnert. Eine Kopie? Karins Oma ist schließlich keine Kunstsammlerin und vermögend schon mal gar nicht. Kursleiter Conrad ist sich trotzdem sicher, dass es echt ist. Zum Entsetzen aller ist Karin am nächsten Tag tot. Ermordet. Als kurz darauf auch Conrad stirbt, glauben Rosa, Rudi und Henner nicht an einen Zufall und beginnen, der Sache auf den Grund zu gehen.

„Faule Fische fängt man nicht“ ist der 11. Band der Reihe Henner, Rudi und Rosa von Christiane Franke und Cornelia Kuhnert. Für mich ist es der 1. Band der Reihe, man kann die Bände gut unabhängig von einander lesen.

Das Autorenduo ist mir von deinen Heißmangel-Krimis „Frisch ermittelt“ bekannt, auf den Ostfriesenkrimi war ich gespannt.

Die Autorinnen haben tolle und lebendige Protagonisten entwickelt. Zum Teil sind es richtig urige Ostfriesen.

Der Handlungsort ist der kleine und beschauliche Ort Neuharlingersiel in Ostfriesland. Hier findet ein Malkurs statt und gleich am ersten Tag wird eine Teilnehmerin ermordet.
Die Polizei ermittelt, macht aber nicht immer einen kompetenten Eindruck.
Vor allem Kriminaloberkommissar Helmut Schnepel hat schnell einen Verdächtigen und möchte den Fall schnell abschließen.
Der Dorfpolizist Rudi ist oft anderer Meinung als Helmut Schnepel. Aufgestachelt wird er durch Rosa, mit der er befreundet ist. Rosa ist Lehrerin und liest gerne Krimis. Sie hat immer ein offenes Ohr für den Dorfklatsch und schließt ihre Schlüsse daraus. Die gibt sie dann oft in den ungünstigsten Momenten an Rudi weiter.

Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet und passen perfekt in das Setting.
Gerda und Heinrich Steffens, bei denen auf dem Hof sich die Malgruppe eingemietet hat gefallen mir auch sehr gut.
Mudder Steffens hat eine große Familie und alles trifft sich immer in der Küche wo sie für alle leckeres Essen auftischt.
Einige der Rezepte findet man im Anhang zum ausprobieren.

Christiane Franke und Cornelia Kuhnert haben einen angenehmen Schreibstil.
Die beiden Autoren erzählen die Geschichte spannend und auch mit einer Brise Humor.
Der nordische Dialekt der eingestreut wird macht die Charaktere und die Geschichte sehr realistisch.

„Faule Fische fängt man nicht“ ist ein leicht zu lesender humorvoller Krimi dem ich gerne 4 von 5 Sternen gebe.