Apfelstrudel-Alibi

Rita Falk
Kriminalroman
301 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Endlich neues von Franz Eberhofer

Klappentext.
Als ob der Eberhofer Franz nicht schon Ärger genug hätt: Nein, jetzt muss die Susi-Maus sich auch noch als frischgebackene Bürgermeisterin wichtigmachen. Dabei hat er ganz andere Sorgen, als seiner vielbeschäftigten Frau alles hinterherzutragen. Noch dazu, wo er nämlich einen Mordfall hat, einen waschechten.
Zumindest glaubt das der Richter Moratschek, dessen geliebte Patentochter Letitia bestimmt nicht von ganz allein in Südtirol vom Berg gestürzt ist.

„Apfelstrudel-Alibi“ ist der 13. Band der Franz Eberhofer-Reihe von Rita Falk.

Der Franz, der hats schon schwer. Wunderschönes Wetter und Ruhe in Niederkaltenkirchen, da könnte man es sich gut auf einem Liegestuhl bequem machen. Doch die Susi ist zur Bürgermeisterin gewählt worden und möchte das der Franz sie unterstützt, in dem er mehr im Haushalt hilft und sich um Söhnchen Paul kümmert.
Da kommt ein Anruf vom Richter Moratschek. Seine Nichte ist bei ihrer Hochzeitsreise in den Dolomiten tödlich verunglückt. Der Richter glaubt nicht an ein Unglück, eher an Mord, und zwar von ihrem frisch angetrauten Ehemann.
Franz soll dafür in Italien Beweise finden.

Die meisten Charaktere der Eberhofer Reihe sind mir mittlerweile gut bekannt. Mir gefallen die Protagonisten sehr gut, es sind urige Bayern mit viel Humor. Da ist Franz, der gerne einen großen Bogen vor der Arbeit macht, Susi seine Frau, sie ist die neue Bürgermeisterin und genießt ihre Arbeit. Und nicht zu vergessen, die Oma, der man jetzt immer mehr das Alter anmerkt. Ja und der kleine Paul, er ist mittlerweile schon 10 Jahre alt. Natürlich ist auch der Kollege von Franz, Rudi Birkenberger wieder mit von der Partie. Franz und Rudi sind ein unschlagbares Team. Mit ihrem Bayrisch und dem Humor mag ich die beiden richtig gerne.

Rita Falk schickt ihre Dorfpolizisten in die Dolomiten. Ich kann mir gut vorstellen, wie Franz in den Dolomiten rumkraxelt und schimpft.

Rita Falk erzählt die Geschichte wieder mit ihrem bekannten Humor. Die vielen Bayrischen Ausdrücke und Schimpfworte machen die Geschichte realistisch.
Trotz allem Humor und dem Chaos, was Franz immer verbreitet, kommt auch die Spannung nicht zu kurz.

„Apfelstrudel-Alibi“ ist wieder ein Provinzkrimi, der mich sehr gut unterhalten hat.

Das schwarze Kreuz

Margarete von Schwarzkopf
Kriminalroman
378 Seiten
erschienen im Emons Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Rezensier Mich und Emons Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannend bis zur letzten Seite

Klappentext:
Ein feinsinniger Kriminalroman mit historischen Bezügen. Kurz bevor Kunsthistorikerin Anna Bentorp für ein Jahr nach Dublin aufbricht, wird sie mit einem mysteriösen Mordfall konfrontiert, der sich um den Diebstahl eines wertvollen Kirchenschatzes aus dem Jahr 1800 bei Bonn rankt. Sie übergibt die Informationen an den Diakon der heute noch existierenden Kirche. Tatsächlich kann dieser bei Grabungen einen Teil des kostbaren Schatzes bergen. Doch damit rückt er ins Visier skrupelloser Täter.

„Das schwarze Kreuz“ ist der 9. Band mit der sympathischen Kunsthistorikerin Anna Bentorp von Margarete von Schwarzkopf.

Die Kunsthistorikerin Anna Bentorp ist kurz vor der Abreise nach Dublin, wo sie für eine Professur ein Jahr verbringen wird. Beim Aufräumen ihres Schreibtischs entdeckt sie den Brief, einer Studentin, der da wohl schon einige Jahre liegt.
Die Studentin ist auf einen Mord und auf verschwundene sakrale Kunstobjekte aufmerksam geworden. Der Fall bezieht sich auf das frühe 19. Jahrhundert. Die Kunstobjekte, sind allerdings nie wieder aufgetaucht.
Als Anna die Studentin kontaktieren will, erfährt sie, dass die Frau schon seit Jahren verschwunden ist.
Anna übergibt den Fall Hans Schumann, den sie aus früherem Zusammenarbeiten kennt. Hans Schwarzkopf und sein Kollege Markus Fechter beginnen mit der Suche nach der vermissten Frau.

Anders als in den vorherigen Bänden, ermittelt in diesem Band nicht Anna Bentorp. Sie ist zu ihre Reise nach Dublin aufgebrochen.
Hans Schwarzkopf und Markus Fechter führen die Ermittlungen aber auch spannend.
Gregor Bauers, der in der Kirche in Trondorf bei Bonn Diakon ist, unterstützt die Ermittler mit seinem Wissen über den damaligen Raub der Kunstgegenstände.

Die Charaktere sind gut gezeichnet und gefallen mir auch gut. Ich habe mich gefreut Anna Bentrop wieder zu treffen, auch wenn sie in diesem Band keine große Rolle spielt. Sie hat aber den Fall zum Laufen gebracht.

Margarete von Schwarzkopf baut recht schnell Spannung auf und hält sie auch über das gesamte Buch aufrecht. Der Fall ist komplexer als man zu Beginn glaubt, und bringt die Leser*innen weit zurück in die Vergangenheit. Aber auch in der Gegenwart lauern Gefahren, denn die Studentin ist nicht ohne Grund spurlos verschwunden.

Immer, wenn man meint, der Lösung langsam näherzukommen, baut die Autorin eine Wendung ein.
Die Atmosphäre hat etwas Geheimnisvolles und passt sehr gut zu diesem Krimi.
Der Schreibstil von Margarete von Schwarzkopf ist fesselnd, flüssig und gut verständlich.

„Das schwarze Kreuz“ ist ein spannender und unterhaltsamer Krimi mit toller Kulisse den ich mit Freude gelesen habe.

Der Doktor und der liebe Mord

René Anour
Kriminalroman
379 Seiten
erschienen im Rowohlt Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Mörder Widerwillen

Klappentext:
Oh nein. Wie kann man bitte aus Versehen zum Mörder werden? Aber genau das passiert dem schüchternen Tierarzt Severin Herr. Dabei wollte er seinen Chef nicht umbringen. Nicht wirklich, jedenfalls. Es war ein Unfall. Nur wird ihm das kein Mensch glauben. Denn sein Chef, allseits beliebter Medienstar und «Tierfreund der Nation», hat Spendengelder veruntreut und es Severin in die Schuhe geschoben. Jetzt muss Severin nicht nur den Mord vertuschen, sondern auch schnellstens an Geld kommen, um den zur Praxis gehörenden Gnadenhof zu retten. Von unerwarteter Seite kommt der Vorschlag, ins Auftragskillergeschäft einzusteigen. Ein sanfter Tierarzt als Mörder? Allein die Idee erscheint Severin absurd. Aber was tut man nicht alles für seine Tiere?

„Der Doktor und der liebe Mord“ ist ein Krimi mit Humor von René Anour.

Der Tierarzt Severin Herr arbeitet bei dem aus den Medien bekannten Professor Thalheim. Der Job wird schlecht bezahlt und der Chef, von dem er so viel lernen wollte, kaum zu sehen. Als der Professor dann mitten in eine Behandlung platzt und Severin die Unterschlagung von Spendengeldern unterschieben will, kommt es zu einem unfreiwilligen Mord an dem Professor.
Jetzt hat Severin ein Problem, er muss den Mord vertuschen und versuchen die Praxis und den Gnadenhof über Wasser zu halten. Geld für Tierfutter ist keins mehr da. Da hat die Putzhilfe Jedna die rettende Idee, Auftragsmorde!
Die Politikerin Isabell Aufwerther soll umgebracht werden, doch das will Severin erst einmal genau prüfen. Dann verliebt er sich in sein vermeidliches Opfer.

René Anour hat für diese Geschichte recht skurrile Charaktere erschaffen. Severin, die Putzfrau Jedna und ihr Neffe Tristan sind wirklich gut gelungen. Ich habe alle drei gleich ins Herz geschlossen.
Ich hatte schnell einen ersten Eindruck der drei Hauptpersonen gewonnen, aber nach und nach lernte ich sie richtig kennen und je mehr ich von ihnen erfuhrt desto sympathischer wurden sie mir.

Die Geschichte ist manchmal etwas schräg, aber auch spannend. Die Dialoge zwischen Severin, Jedna und Tristan sprühen vor Witz. Es macht Spaß, den Charakteren zu folgen.

René Anour hat einen angenehm zu lesenden Schreibstil. Die Geschichte ist humorvoll und spannend ohne viel Blutvergießen.

„Der Doktor und der liebe Mord“ ist ein spannendes und humorvolles Cosy-Crime, den ich gerne gelesen habe.

Schweigende Provence

Pierre Lagrange
Kriminalroman
348 Seiten
erschienen im S. Fischer Verlag
5 von 5 Sternen

Wie immer spannende Unterhaltung der Extraklasse

Commissaire Leclerc bekommt eine Einladung vom reichen Industrielle Charles Agnel. Zusammen mit seiner Frau soll Leclerc das Wochenende auf seinem Château verbringen. Dort bereitet ein bekannter Sternekoch das Dinner. Danach erfährt Leclerc den Grund seiner Anwesenheit. Vor 5 Jahren ist die Frau des Charles Agnel bei einem Unfall ums Leben gekommen. Jetzt hat Agnel Hinweise dafür, dass es gar kein Unfall war. Einer der Gäste ist der Mörder seiner Frau, jeder der Anwesenden hat ein Motiv. Leclerc soll herausfinden, wer der Mörder ist.
Ein Orkan zieht über das Land, überall liegen umgestürzte Bäume. Der Weg zum Château ist versperrt. Und der Industrielle Charles Agnel ist tot. Ermordet! Leclerc ist sich sicher, unter den Gästen verbirgt sich ein Mörder. Die Lage ist für Leclerc, seine Frau und den Mops Tyson nicht ungefährlich.
Jetzt muss Leclerc die ersten Spuren sichern und Vernehmungen führen, bis der Weg zum Château freigeräumt ist und Leclercs frühere Kollegen Zugang habe.

„Schweigende Provence“ ist bereit der 13. Band der Reihe mit Commissaire Leclerc von Pierre Lagrange.

Der Autor lässt seine Leser*innen wieder in die Provence reisen.
Er beschreibt die Orte und die Liebe der Menschen zu ihrer Heimat sehr stimmungsvoll.

Auch die eigentlichen Ermittler gefallen mir gut, auch wenn sie in diesem Band keine große Rolle spielen.
Die Polizisten Theroux und Castel gefallen mir immer wieder gut. Bei Theroux kommt es einem immer so vor, als stehe er auf der Leitung.
Es ist zum Schmunzeln, wenn die beiden genervt die Anrufe von Leclerc ignorieren und dieser immer wieder einen Weg findet, um an Informationen aus erster Hand zu kommen.

Der Fall ist äußerst spannend und erinnert etwas an Miss Marple. Leclerc als Ermittler auf einem Château, von der Außenwelt abgeschnitten und ein Mörder ist unter den Anwesenden.
Pierre Lagrange erzählt die Geschichte spannend und mit etwas Humor.
Die Charaktere sind facettenreich und lebendig. Die Hauptcharaktere sind aus den vorherigen Bänden gut bekannt und mir schon lange ans Herz gewachsen.

„Schweigende Provence“ ist wieder ein gelungener Krimi. Ich freue mich jetzt schon auf Band 14 „Teuflische Provence“ der Ende April 2026 erscheinen soll.

Wild Wild Old

Micky Molken
Kriminalroman
130 Seiten
erschienen im Selfpublishing
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an Micky Molken für das Rezensionsexemplar

Gelungener Auftakt der Cosy-Crime Reihe

Klappentext:
Harry Borchard wird nach achtunddreißig Jahren Haft direkt in ein Altersheim abgeschoben. Er glaubt, dass der liebe Gott ihn hassen muss, als er seinen neuen Zimmernachbarn Rolf kennen lernt, der vor seinen Augen versucht, sich das Leben zu nehmen, aber anscheinend zu dämlich dafür ist. Als er dachte, es könnte nicht noch schlimmer kommen, stößt er auf Lothar, oder besser gesagt Lothar auf ihn. Er ist ebenfalls ein Bewohner des Hauses und eine echte Berliner Schnauze. Dieser äußert einen Verdacht, dass ein Todesengel in den Gemäuern sein Unwesen treibt. Anfänglich nur eine Vermutung, doch die Recherchen verdichten den Verdacht. Gemeinsam, mit Hilfe von Paul Joseph Braun versuchen sie dem Mörder auf die Spur zu kommen.

„WILD WILD OLD“ ist der 1. Band der Cozy-Crime Serie auf der Insel Rügen von Micky Molken.
Der Autor hat mit „Wild Wild Old“ einen spannenden, unterhaltsamen und humorvollen Cosy-Crime veröffentlicht.

Harry Borchard wird aus dem Gefängnis entlassen, er ist gerade einmal 38 Jahre und landet im Altenheim. Das Zimmer muss er sich mit Rolf teilen, der in Anwesenheit von Harry versucht sich umzubringen. Das findet Harry nicht lustig und geigt ihm ordentlich die Meinung.
Zusammen mit Harry lernen die Leser*innen auch Lothar kennen. Mit seinem Berliner Dialekt wirkt er sehr authentisch. Er ist davon überzeug, dass im Altenheim und letzter Zeit zu viele Menschen sterben und das nicht mit rechten Dingen zu gehen kann.

Micky Molken hat skurrile und liebenswerte Charaktere erschaffen. Jeder ist ein anderes Individuum. Ich mochte sie gleich gut leiden und denke in ihnen steckt das Potenzial für viele weitere Bände.
Auch finde ich es recht authentisch, wenn manche Charaktere in ihren Dialekt verfallen.

Die Geschichte fängt gemütlich an und steigert das Tempo im Laufe der Geschichte.
Micky Molken hat einen angenehmen und flüssigen Schreibstil. Mit seinem trockenen Humor lockert er die Geschichte immer wieder auf.

Ich habe zu Hause das Buch gelesen und unterwegs bin ich zum Hörbuch gewechselt.
Dominic Kolb hat das Hörbuch gut eingesprochen. Es macht Freude ihm zu lauschen.

„WILD WILD OLD“ ist ein Cosy-Crime ohne viel Blutvergießen. Mir hat das Lesen viel Spaß gemacht.

Entführung im Himmelreich

Andreas Winkelmann
Kriminalroman
323 Seiten
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannung gepaart mit Humor

Klappentext:
Der Campingplatz Himmelreich am Schwielowsee ist in Aufruhr: Der Bäcker ist verschwunden! Kein Bäcker heißt keine Brötchen, und das bedeutet schlechte Laune.

Dauercamper und Ex-Schauspieler Björn Kupernikus und Annabelle Schäfer, seine neue Partnerin „in crime“ entdecken den Lieferwagen des Bäckers in der Nähe des Sees; die Schuhe des Vermissten stehen am Ufer. Prompt geht die Polizei von Selbstmord aus. Fall gelöst?

Sein Bauchgefühl sagt Kupernikus, dass mehr hinter der Sache stecken muss. Zumal es auch noch einen Einbruch in ein Hausboot gab. Dabei wurde die junge Besitzerin angegriffen. Von einem Motiv weit und breit keine Spur. Kupernikus und Annabell beginnen Fragen zu stellen, die sie bald tief in einen verzwickten Fall verwickeln.


„Entführung im Himmelreich“ ist der 2. Band der Cosy-Krimireihe „Mord auf Achse“ von Andreas Winkelmann.
Der Autor ist für seine Thriller bekannt, aber er kann es auch gut auf die softe und humorvolle Art.

Björn Kupernikus war Schauspieler und ist jetzt im Ruhestand.
Er freut sich immer wieder auf ruhige und entspannte Tage auf dem Campingplatz Himmelreich.
Doch plötzlich ist der Bäcker verschwunden, eine der wichtigsten Personen für einen guten Star in den Tag.
Björn Kupernikus und seine Begleitung Annabelle Schäfer entdecken den Lieferwagen des Bäckers am See, auch seine Schuhe stehen da. Die Polizei tippt auf Selbstmord. Das möchte Kupernikus nicht so dastehen lassen und ermittelt auf eigene Faust.
Andreas Winkelmann erzählt die Geschichte mit viel Humor. Der ehemalige Schauspieler Björn Kupernikus gefällt mir als Hobbyermittler sehr gut. Er kennt sich auf dem Campingplatz aus und weiß, wie er mit Campern reden muss. Also macht er sich dran den Fall zu lösen. Auch seine Begleitung Annabelle Schäfer bereichert die Geschichte.

Andreas Winkelmann lässt seinen Krimi gemütlich angehen. Trotzdem hat er eine gewisse Spannung und man fiebert mit ob Kupernikus den Fall aufklären kann.
Die Charaktere werden gut beschrieben und die meisten mag ich gut leiden.
Die Handlungsorte in der Nähe von Berlin werden anschaulich beschrieben. Der Campingplatz Himmelreich existiert und man bekommt beim Lesen große Lust auf einen Urlaub.

Andreas Winkelmann hat einen fesselnden und gut verständlichen Schreibstil, den er bei diesem Krimi mit einer ordentlichen Prise Humor versieht

„Entführung im Himmelreich“ ist eine gelungene Fortsetzung der Reihe und ich freue mich jetzt schon auf den 3. Band.

Mord in eiskalter Nacht

Lisa Sarah Brandstäter
Kriminalroman
457 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Gelungener Auftakt einer neuen Skandinavien-Krimireihe

Klappentext:
Es war eine rauschende Feier. Am nächsten Tag liegt Kira Westerlund ermordet im Ehebett, geknebelt und mit einer Plastiktüte erstickt. Der Mord an der beliebten Moderatorin versetzt das friedliche Finnland in einen Schockzustand. Kriminalkommissarin Leena Victor hat bei Gewaltdelikten gegen Frauen landesweit die beste Aufklärungsquote, die eingerichtete Sonderkommission braucht sie eigentlich. Doch sie war Gast auf der Party und hat außerdem Urlaub. Leena weiß, dass Sauna, Eisbaden und ihr geliebtes Boxtraining warten müssen. Sie beginnt zu ermitteln, in alle Richtungen. Bis sie in einem der unendlichen nordischen Fichtenwälder vor einem beschaulichen Haus steht, das ihr seltsam bekannt vorkommt.

„Mord in eiskalter Nacht“ ist der Auftakt einer neuen Krimireihe von Lisa Sarah Brandstäter.

Kira Westerlund ist eine bekannte Moderatorin. Nach einer Party wird sie tot und gefesselt im Ehebett aufgefunden. Eine Sonderkommision wird eingerichtet.
Eigentlich wird Kriminalkommissarin Leena Victor für die Ermittlungen gebraucht. Sie ist sehr erfolgreich, wenn es um Gewaltdelikte gegen Frauen geht. Doch Leena war selbst Gast bei der Party und wird somit von den Ermittlungen ausgeschlossen.

Lisa Sarah Brandstäter hat ihre Protagonisten gut gezeichnet und lässt sie menschlich und lebendig wirken.
Im Vordergrund stehen die Frauen, alle haben eine schwierige Vergangenheit hinter sich.
Die Kriminalkommissarin Leena Victor, die trotz Ausschluss aus den Ermittlungen, auf eigene Faust ermittelt hat ein gutes Verhältnis zu ihrer Schwester Hanna. Der Vater der Schwestern war auch Polizist aber Alkoholabhängig. Die Kindheit der Schwestern war hat und steinig.

Im Laufe der Geschichte erfährt man als Leser*in so einiges aus dem Leben von Leena und Hanna aber auch das Leben, Kira Westerlund und Lilli Rosengard werden beleuchtet. Jeder der Frauen hat ein schweres Päckchen zu tragen.
Dabei werden gesellschaftliche Tabuthemen wie Alkoholsucht, Essstörungen und Machtmissbrauch in die Geschichte eingewoben.

Lisa Sarah Brandstäter erzählt die Geschichte in einem ordentlichen Tempo, die Spannung hat früh eingesetzt und steigert sich im Laufe der Geschichte immer weiter. Durch unvorhergesehene Wendungen war es für mich schwer dem Täter auf die Spur zu kommen.
Die Autorin hat einen flüssigen, gut verständliche und vor allem fesselnden Schreibstil. Die kurzen Kapitel sorgen dafür, dass man immer weiterlesen möchte.

„Mord in eiskalter Nacht“ ist ein spannender und unterhaltsamer Kriminalroman. Ich freue mich schon auf den 2. Band „Tod in heller Sommernacht“, der im Juli 2026 erscheinen soll.

Hass ist meine Liebe

Andreas Schmidt
Kriminalroman
397 Seiten
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Auftakt einer neuen Krimireihe

Klappentext:
Kopfüber und ertrunken liegt die angesehene Psychologin Tessa Winkler in einem Brunnen am Toelleturm, Wuppertals teuerster Wohngegend. Würgemale an ihrem Hals zeigen, dass sie unter Wasser gehalten wurde. Die Kommissare Mia Sommer und Björn Lassner haben zuerst den Exmann im Visier, der seine Trauer nutzt, um die Ermittler zu manipulieren. Und den Vater eines Mädchens, das bei einem Unfall starb, den Tessa verschuldet hat. Doch dann liegt eine weitere Frau tot auf der berühmten bunten Holsteiner Treppe, genau zwischen den beiden Stufen, die mit »Schlechtes Gewissen« und »Ehre« beschriftet sind.
Zufall oder der Beginn einer Mordserie? Mia und Björn nehmen die Vergangenheit der beiden Opfer genauer unter die Lupe und entdecken unheimliche Ähnlichkeiten in deren Liebesleben.

„Hass ist meine Liebe“ ist der 1. Band der neuen Krimireihe „Kommissarin Mia Sommer ermittelt„ von Andreas Schmidt. Der Autor konnte mich schon mit einigen Kriminalromanen begeistern. Auf die neue Reihe war ich schon gespannt.

Die Ermittler gefallen mir gut. Die Kommissare Mia Sommer und Björn Lassner lernt man nach und nach kennen. Mia ist mit einer Frau liiert, Björn ist verheiratet und seit er bei der Arbeit eine neue Partnerin zugeteilt bekommen hat, ist sie sehr eifersüchtig. Schließlich verbringt Björn oft mehr Zeit mit Mia als mit ihr.
Ich bin gespannt, was man in den nächsten Bänden noch so über die beiden Ermittler und ihrer privaten Seite erfährt. Andreas Schmidt hat seinen Leser*innen gerade so viel verraten, dass man richtig neugierig auf die beiden Ermittler ist. In Mia und Björn steckt auf jeden Fall noch Potenzial für viele Bände.

„Hass ist meine Liebe ist ein intelligent konstruierter Krimi, der als Handlungsort Wuppertal hat.
Hier wird die Leiche der Psychologin Tessa Winkler aus Brunnen am Toelleturm geborgen. Die Leser*innen haben vorher schon die Angst von Tessa gespürt, die den ganzen Tag das Gefühl hatte verfolgt zu werden, bis ihr Verfolger am Abend zugeschlagen hat.
Bei den Ermittlungen kommt heraus, dass Tessa Schuld am Tod eines Mädchens hat, das sie mit dem Auto angefahren und tödlich verletzt hat. Der erste Verdächtige ist der Vater.
Allerdings bleibt Tessa nicht das einzige Opfer des Täters.

In einem weiteren Handlungsstrang begleiten die Leser*innen eine Frau, die in einem Verließ eingesperrt ist und ihr Peiniger sie immer mit einer Clownmaske vor dem Gesicht besucht.

Langebleibt offen, wie die Handlungsstränge zusammengehören. Allerdings ahnt man schon bald, dass es sich um einen Täter handelt, der auf der einen Seite Mordet und auf der anderen Seite eine Frau gefangen hält. Nur was ist der Grund? Und wer ist der Mann mit der Maske?

Der Fall ist kompliziert und den Ermittlern läuft die Zeit davon. Doch dann stoßen sie auf eine Gemeinsamkeit der Opfer.

Andreas Schmidt hat einen angenehmen und spannenden Schreibstil.
Das Lesen des Krimis, den Ermittlungen zu folgen und zu rätseln, wer der Täter ist,
hat mir großen Spaß gemacht. Das Setting beschreibt Andreas Schmidt eindringlich so, dass man sich die Umgebung gut vorstellen kann.

Andreas Schmidt spannt den Spannungsbogen über die gesamte Geschichte. Die Auflösung und das Motiv sind am Ende überraschend und schlüssig.

Mit „Hass ist meine Liebe“ ist Andreas Schmidt wieder ein spannender und unterhaltsamer Krimi gelungen.

Ich freue mich jetzt schon auf den 2. Band der Reihe.

Das Zwergpudel-Zerwürfnis

Patrick Budgen
Kriminalroman
220 Seiten
erschienen bei edition a
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an edition a für das Rezensionsexemplar

Krimi mit Wiener Schmäh

Klappentext:
Als die berühmte Schlagersängerin Conny Red in ihrer Sauna stirbt, muss sich Ex-Journalist und Bestatter Alexander Toth um das Begräbnis kümmern. Dabei schöpft er Verdacht. War es Mord? Was hat ein Stalker damit zu tun, der hinter dem Star her war? Toth legt sich bei seinen Ermittlungen ganz besonders ins Zeug. Denn er will die adeligen Eltern seiner Lieblingskollegin Marie-Theres beeindrucken, die gerade in der Stadt sind. Wenn das nur gut geht!

„Das Zwergpudel-Zerwürfnis“ von Patrick Budgen ist der 3. Band der
Wiener Zentralfriedhofskrimi-Reihe.

Im Mittelpunkt steht Alexander Toth, ehemaliger Journalist, überall bekannt aus dem Fernsehen. Er will ein ruhigeres Leben führen und so hat er auf dem Wiener Zentralfriedhof eine Stelle als Bestatter angenommen.
Doch wird die neue Arbeit wirklich ruhiger? Nein, immer wieder wird er mit unbemerkten Morden konfrontiert, die er nicht auf sich beruhen lassen kann. Zusammen mit seiner Kollegin, der Sargträgerin Marie-Theres kommt es immer wieder zu heimlichen Ermittlungen.

In diesem Band muss Alexander Toth die Schlagerikone Conny Red beerdigen. Die vielen Fans sorgen für einige Unruhe auf dem sonst so ruhigen Friedhof. Im Auftrag seiner Chefin, sucht Toth ganz offiziell nach einem Stalker, der Conny Red beobachtet hat. Toth deckt aber auch auf, dass die Sängerin nicht an einem natürlichen Tod gestorben ist. Wieder einmal muss er sich um den Fall kümmern. Dabei hat Marie-Theres diesmal wenig Zeit für Toth, denn ihre Eltern sind zu Besuch und Toth muss auch noch Marie-Theres Freund spielen, der er so gerne auch in echt wäre.

Die Protagonisten sind teilweise skurril. Alexander Toth und seine Kollegin Marie-Theres gefallen mir gut. Ich habe sie im Laufe der Reihe richtig liebgewonnen.

Patrick Budgen erzählt den Krimi mit viel Humor. Seine Charaktere sind liebevoll gezeichnet und lebendig.

Interessant ist es mehr über den Wiener Zentralfriedhof zu erfahren, der zu den Wiener Sehenswürdigkeiten gehört. Wenn ich wieder einmal in Wien bin, muss ich mir den Friedhof unbedingt ansehen. Vor allem, der Teil, mit den Ehrengräbern scheint mir interessant

Der Schreibstil von Patrick Budgen ist flüssig und gut verständlich. Den Wiener Schmäh, den er immer einfließen lässt, macht die Geschichte authentisch. Ich habe auch den 3. Band an einem Abend gelesen und mich gut unterhalten gefühlt. Immer wieder musste ich beim Lesen Schmunzeln.

Ich hoffe das es auch noch einen 4. Band geben wird.

Der Tote im Kamin

Denzil Meyrick
Kriminalroman
380 Seiten
Übersetzt aus dem Englischen von Sibylle Schmidt
erschienen im Dumont Verlag
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an den Dumont Verlag für das Rezensionsexemplar

Guter Reihenauftakt

Klappentext:
Dezember 1952: Inspector Frank Grasbys Erfolgsquote lässt zu wünschen übrig. Als er im Rahmen eines Einsatzes versehentlich zwanzig der wertvollsten Pferde Englands in die Freiheit entlässt, ist seine Versetzung in das beschauliche Elderby in den North York Moors besiegelt.
Das Dorf liegt abseits jeglicher Zivilisation, und der Leiter der Polizeistation schläft tief und fest, als Grasby dort eintrifft. Doch so ereignislos es hier auch zuzugehen scheint, der erste Fall lässt nicht lang auf sich warten: Im nahe gelegenen Holly House, Sitz des örtlichen Adels, gab es einen Einbruchsversuch. Vor Ort stört allerdings eine ungewöhnlich starke Rauchentwicklung die Ermittlungen von Grasby und Polizeipraktikantin Deedee und beim Griff in den Kaminschacht fällt dem Inspector prompt eine Leiche vor die Füße. Spätestens als kurz darauf auch der Mann der Dorfärztin tot aufgefunden wird und Grasby einen ungewöhnlichen Auftrag erhält, wird immer unklarer, wem man in diesem Dorf vertrauen kann. Inspector Grasby steckt in gehörigen Schwierigkeiten.

„Der Tote im Kamin“ ist der erste Band der Reihe „Ein Fall für Inspector Frank Grasby“ von Denzil Meyrick.

Der Autor entführt seine Leser*innen in den beschaulichen Ort Elderby in den North York Moors in England. Dorthin wird Inspector Frank Grasbys versetzt, nachdem er sich einen großen Schnitzer erlaubt hat. Doch so beschaulich ist der Ort dann doch nicht, denn Inspector Grasby bekommt es schnell mit seinem ersten Fall zu tun.
Jetzt ermittelt Inspector Grasby als Fremder in einem Ort, in dem jeder, jeden kennt und das ausgerechnet im Kreise Adels, denn hier ist dem Inspektor eine Leiche sprichwörtlich vor die Füße gefallen.

Denzil Meyrick hat mit Inspector Frank Grasby einen Ermittler ins Leben gerufen, der oft einen etwas schwerfälligen Eindruck macht und auch so wirkt, als überblicke er das Ganze nicht. Grasby gefällt mir aber gut, in ihm steckt viel Potenzial, so, dass es hoffentlich noch einige Bände mit ihm gegeben wird.
Der Autor erzählt die Geschichte auch aus der Perspektive von Inspector Grasby.

Die Geschichte spielt in den 1950er Jahren, die von Denzil Meyrick gut vermittelt werden.

„Der Tote im Kamin“ ist ein Krimi ohne viel Blutvergießen, fast ein Cosy Crime aber auch ein spannender Krimi. Aufgelockert wird die Geschichte immer wieder mit dem schwarzen Humor von Denzil Meyrick.

Mir hat der Krimi gut gefallen und ich wünsche mir weitere Bände mit dem Inspector.