Verschworen

Eva Björg Ægisdóttir
Kriminalroman
359 Seiten
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
Übersetzt aus dem Isländischen von Freyja Melsted
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Spannende Krimireihe aus Island

Klappentext:
Für Kommissarin Elma soll es nach ihrer Babypause ein ruhiger Wiedereinstieg werden. Die winterliche Gemütlichkeit in dem kleinen isländischen Städtchen Akranes wird jedoch brutal zerstört, als eine Leiche in einem abgelegenen Sommerhaus entdeckt wird. Der vierzigjährige Þorgeir wurde mit sieben Messerstichen ermordet. An der Holzwand über seinem Bett hat der Täter eine rätselhafte Nachricht hinterlassen, eine Zeile aus einem alten Kirchenlied, geschrieben mit dem Blut des Opfers.
Elmas Ermittlungen führen sie tief in die Vergangenheit von Þorgeir und seinen Jugendfreunden. Die Spur endet im Sommer 1995 in einem christlichen Ferienlager in Vatnaskógur. Ein dunkles Geheimnis verbindet die damalige Clique, denn der angebliche Unfalltod eines Jungen wirft fünfundzwanzig Jahre später tödliche Schatten auf die Gegenwart. Elma stößt auf eine Mauer des Schweigens und erkennt, dass sie einen Mörder jagt, der für seine Rache über Leichen geht.

„Verschworen“ ist der 5. Band der Reihe Mörderisches Island von Eva Björg Ægisdóttir.

Nachdem die Handlung des 4. Bands vor Band 1-3 angesiedelt war, kehren wir bei Band 5 wieder zur üblichen Reihenfolge zurück. Die Pause hat Kommissarin Elma genutzt um ihr Kind zur Welt zubringen. Jetzt ist sie zurück und ihr Mann Sævar ist in Elternzeit. Aus einem ruhigen Wiedereinstieg wird leider nichts. Ein Toter wird in seinem Sommerhaus erstochen aufgefunden. Die Ermittlungen führen Elma zurück bis in das Jahr 1995, zu einem christlichen Ferienlager.

Die Geschichte fängt gleich spannend an. Im Jahr 1995 sitz ein Ehepaar im Wohnzimmer und schauen ein Video an. Es wird nur kryptisch beschrieben. Man sieht Bettwäsche, einen spärlich bekleideten Körper und schlaffe Beine. Mehr erfährt man als Leser*in nicht.

Dann geht es 20 Jahre vor in die Gegenwart. Hier wird der erstochene Þorgeir gefunden. Die Leserinnen begleiten Elma und das Team bei den Ermittlungen. Auch Sævar stellt in seiner Freizeit Überlegungen an. Zwischendurch begleitet man Þorgeir einige Zeit vor seinem Ableben und lernt ihn richtig kennen. Auch Andrea, offensichtlich die Freundin von Þorgeir, lernen die Leserinnen auf diese Weise kennen.

Eva Björg Ægisdóttir erzählt die Geschichte recht atmosphärisch und spannend.
Die Charaktere sind gut beschrieben und sind recht facettenreich.
Ich habe mich immer wieder gefragt, wie die einzelnen Personen zusammenhängen, wer ehrlich ist und wer etwas zu verbergen hat.
Der Schreibstil der Autorin ist gut verständlich, flüssig und fesselnd.

Es gibt mehrere Personen, die für einen Mord infrage kommen.
Die Autorin baut geschickt Wendungen ein und die Spannung bleibt bis zum Ende erhalten.
Das Ende war dann schon überraschend, aber stimmig.

„Verschworen“ ist wieder ein spannender Krimi der Reihe „Mörderisches Island“.
Ich würde mich über weiter Bände freuen.

Nach dem Leben

Anna Johannsen
Kriminalroman
285 Seiten
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Spannender Plot, tolle Protagonisten

Klappentext:
Kriminalpsychologe Jan de Bruyn und Hauptkommissarin Hanna Will werden zu einem mysteriösen Fall in Damme hinzugezogen: Helmut Gepken, 75 Jahre alt, wurde mit einer Überdosis Insulin getötet. Der Mann lebte nach der Scheidung vereinsamt auf dem Land, und es gibt zunächst keinerlei Ermittlungsansätze für die Polizei. Erst nach und nach melden sich Bekannte und Freunde des Mannes, die der SoKo Einsicht in die letzten Jahre des alten Herrn gewähren.
Eine Spur führt Hanna weit zurück in die Vergangenheit der Familie Gepken, in das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte. Währenddessen versucht Jan, sich auf der Suche nach möglichen Motiven tief in die Vater-Sohn-Beziehung des Opfers hineinzuversetzen.
Privat müssen Hanna und Jan lernen, mit ihrer neuen Beziehung auch im beruflichen Umfeld umzugehen. Dabei sind sie nicht immer einer Meinung.

„Nach dem Leben“ ist der 4. Fall der Krimireihe „Ein Fall für Hanna Will & Jan de Bruyn“ von Anna Johannsen. Je mehr Bände ich von dieser Reihe lese, desto spannender finde ich sie.
Die Autorin ist mir schon seit vielen Jahren gut bekannt. Ich liebe ihre Krimireihen „Die Inselkommissarin“, „Enna Andersen“ und „Ein Fall für Hanna Will & Jan de Bruyn“.

Vom LKA wurde ein kleines Special-Team zusammengestellt zur Unterstützung bei besonders kniffeligen Fällen.
Das Team besteht aus der Hauptkommissarin Hanna Will.
Sie setzt auf die unkonventionelle Art bei ihren Ermittlungen. Für sie heißt es ans Ziel kommen, den Täter finden egal auf welchem Weg.
Vor ihrer Polizeikarriere war sie bei der Bundeswehr und da im Auslandseinsatz.

Der Zweite im Bunde ist Jan de Bruyn.
Er ist Kriminalpsychologe und sehr engagiert in seinem Beruf.
Er kann sich gut in die Täter hineinversetzen. Bei diesem Fall fällt es ihm schwer, ein Täterprofil zu erstellen.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben sich Hanna und Jan aneinander gewöhnt, sind mittlerweile sogar eine Beziehung eingegangen.

Die Polizei in Vechta hat Hilfe angefordert. Helmut Gepken ein Mitte 70jähriger Mann, wurde in seiner Wohnung tot aufgefunden. Erst ging man von einem natürlichen Tod aus, doch die Obduktion sagt, dass der Tod durch Fremdverschulden eingetreten ist.
Hanna und Jan unterstützen die örtlichen Beamten mit voller Kraft und tauchen tief in das Leben des Opfers ein. Dabei stoßen die Ermittler auf Vorfälle in der Zeit der dunkeln Geschichte Deutschlands, in die der Vater des Opfers verwickelt war.
Schon als Kind wurde Helmut Gepken deswegen gemobbt.

Anna Johannsen schafft es auch mit ihrem 4. Band der Krimireihe mich beim Lesen in Atem zu halten.
Eins haben alle drei Krimireihen der Autorin gemeinsam, sie führen die Leser*innen immer zu verschiedenen schönen Orten.

Die Charaktere sind wieder sehr gut gezeichnet. Es macht Freude sie bei den Ermittlungen zu begleiten.
Auch was das Privatleben der Charaktere betrifft, hat man schon einiges erfahren. Jetzt sind Hanna und Jan ein Paar und vor allem Hanna weiß noch nicht recht wie sie damit umgehen soll.
Das Setting ist wieder im Norden Deutschlands angesiedelt und wird von Anna Johannsen den Leser*innen auf schöne Art nähergebracht.
Der Schreibstil der Autorin ist gut verständlich und fesselnd.
Mir gefällt immer wieder das sie schnell zur Sache kommt, nicht lange unnütze Worte um die Dinge macht.

„Nach dem Leben“ ist ein unterhaltsamer und spannender Krimi.
Ich freue mich schon auf den nächsten Fall mit Hanna Will und Jan de Bruyn.

Krieg um Sizilien

Rafael Kühn
Kriminalroman
330 Seiten
erschienen im Notschriften Verlag
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an Rafael Kühn und den Notschriften Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannend von Anfang bis Ende

Klappentext:
Aus dem Polizeidienst entlassen und von Killern verfolgt, bleibt der ehemaligen Kommissarin Diana Brandt nur die Flucht nach Sizilien, zu ihrem verhassten leiblichen Vater, dem mächtigen Mafiapaten Orsino Licata. Vor Ort wird Diana in den blutigsten Mafiakrieg aller Zeiten hineingezogen. Um den Tod weiterer Unschuldiger zu verhindern, steht sie schon bald vor der ultimativen Gewissensfrage: Kann sie dem Terror mit den Mitteln des Gesetzes Einhalt gebieten, oder muss sie ihre letzten Skrupel beiseiteschieben und sich der Macht der Mafia bedienen? Nun hat auch der Kampf um Dianas Seele begonnen.

„Krieg um Sizilien“ ist der 3. Band der Diana Brandt Reihe von Rafael Kühn.
Ich habe die ersten beiden Bände nicht gelesen, bin aber trotzdem gut in die Geschichte reingekommen.

Diana Brandt war Kommissarin bei der Berliner Polizei. Wegen ihrer italienischen Wurzeln wurde sie schon zu Ermittlungen nach Rom geschickt und auch gegen die ‚Ndranghetah hat sie schon in Kalabrien ermittelt.
Jetzt wurde sie allerdings aus dem Polizeidienst entlassen und wird von Killern verfolgt. Sie flüchtet zu ihrem Vater nach Sizilien. Orsino Licata ist kein liebenswürdiger Vater, der seine Tochter beschützt, nein er ist Mitglied der Mafia und in einen der mächtigsten Mafiakriege verwickelt. Wem gilt Dianas Loyalität, ihrem Vater oder dem Gesetzt?

Rafael Kühn beginnt die Geschichte in einem ruhigen Tempo. Im Verlauf steigert sich das Tempo genau wie die Spannung.

Die Charaktere sind gut gezeichnet. Besonders Diana Brandt hat mir gut gefallen.

Der Schreibstil von Rafael Kühn ist flüssig, gut verständlich und fesselnd. Ich bin schnell, tief in die Geschichte eingetaucht. Am Ende nimmt die Geschichte noch einmal richtig Fahrt auf und endet in einem spektakulären Finale.

„Krieg um Sizilien“ ist der perfekte Krimi für die länger werdenden Abende.

Schwüre, die wir brechen

Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson
Kriminalroman
440 Seiten
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Spannendes Malmö

Klappentext:
In Malmö wird eine Leiche mit einem Krokodilkopf gefunden. Der frisch verwitwete Kommissar Jon Nordh und seine strafversetzte Kollegin Svea Karhuu stehen vor einem Rätsel. Als es weitere Tote gibt, wird klar, dass sie es mit einem Serientäter zu tun haben, der seine Opfer als altägyptische Gottheiten inszeniert und verschlüsselte Nachrichten hinterlässt. Die Öffentlichkeit gerät in Panik. Eine undurchsichtige True-Crime-Podcasterin steigert den Druck und weiß plötzlich mehr als die Ermittler. Dann verschwindet ein junges Mädchen und die Ereignisse überschlagen sich.

„Schwüre, die wir brechen“ ist der 2. Band der Reihe Tatort Malmö von Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson.
Die beiden Autoren haben schon die Reihe mit den Kommissarinnen Nyström und Forss veröffentlicht.
Jetzt ist der 2. Band der neuen Reihe da.

Der Handlungsort der neuen Reihe ist Malmö.

Kommissar Jon Nordh ist Mitte 40 und hat als Kommissar schon einige Erfahrungen gesammelt. Erst vor kurzem ist seine Frau bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen und er steht mit seinen beiden Kindern allein da. Außer seiner Frau saß noch sein Kollege, Partner und bester Freund im Wagen. Daraus zieht Jon Nordh die Erkenntnis, dass seine Frau und sein bester Freund eine Affäre hatten.

Svea Karhuu ist Mitte zwanzig und sehr ehrgeizig. Sie hat einen schiefgelaufenen Einsatz als Undercover-Ermittlerin hinter sich und wird nach Malmö versetzt. Bei diesem Einsatz musste sie einen Polizisten erschießen, was noch immer sehr auf ihr lastet.

Die beiden Ermittler sind recht unterschiedlich und hatten auch erst einmal ihre Schwierigkeiten miteinander klarzukommen.

Die zwei Ermittler bekommen es mit einem bizarren Fall zu tun.
Es wird eine Leiche mit einem Krokodilkopf gefunden, was an den ägyptischen Gott Sobek erinnert. Es bleibt nicht bei dem einen Opfer und schnell ist klar, ein Serienmörder geht um und präsentiert seine Opfer als alte ägyptische Gottheiten. Svea ist an dem Fall interessiert und will sich in die Ermittlungen stürzen, Jon hat ein ungutes Gefühl und möchte den Fall lieber abgeben.
Doch Jons Vorgesetzte weiß, wie sie ihn überzeugen kann den Fall zu übernehmen.

Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson interessante Charaktere entwickelt.
Mir haben die Ermittler schon im 1. Band gut gefallen. Sie reiben sich aneinander auf, jeder hat aus der Vergangenheit sein Päckchen zu tragen.

Der Fall wird spannend und mit einigen Wendungen erzählt. Die Spannung setzt schnell ein und hält auch bis zum Ende des Krimis an.
Der Schreibstil der Autoren ist flüssig und gut verständlich.
Die Handlungsorte werden gut beschrieben. Auch die aufgefundenen und arrangierten Opfer werden bildhaft beschrieben. Hier braucht man manchmal starke Nerven.

„Schwüre, die wir brechen“ hat mich sehr gut unterhalten. Ich freue mich jetzt schon auf den 3. Band „Opfer, die wir bringen“, der im August 2026 erscheinen soll.

Hildur – Die Toten am Meer

Satu Rämö
Kriminalroman
365 Seiten
erschienen im Heyne Verlag
Übersetzt aus dem Finnischen von Gabriele Schrey-Vasara
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Hildur ermittelt weiter

Klappentext:
Hildur Rúnarsdóttir dachte, in ihr Leben als Kriminalpolizistin in den Westfjorden von Island wäre endlich Ruhe eingekehrt. Da werden auf dem elterlichen Anwesen am Meer vier Menschenskelette entdeckt. Hildur forscht nach, obwohl sie gerade eigentlich in einem Misshandlungsfall auf einem Kreuzfahrtschiff ermittelt. Im Sommer strömen Scharen von Touristen auf die Insel im hohen Norden. Und je mehr Hildur herausfindet, desto mehr muss sie feststellen, dass die Gier mancher Menschen tödlich sein kann. Ein engmaschiges Netz aus skandalträchtigen Machenschaften, die tief in die Vergangenheit reichen, tut sich auf.

„Hildur – Die Toten am Meer“ ist der 4. Band der Hildur-Reihe von Satu Rämö.

Im Mittelpunkt steht die Kriminalbeamtin Hildur Rúnarsdóttir.
Hildur ist Kriminalbeamtin in den Westfjorden und leidet die Abteilung für vermisste Kinder in schwach besiedelten Gebieten. Da die Westfjorde recht dünn besiedelt sind und wenig Verbrechen geschehen hilft Hildur auch bei allen anfallenden Polizeiarbeiten.
Hildur surft gerne, auch im Winter liebt sie es in der kalten See die Wellen zu beherrschen.
Außerdem macht sie noch viel Fitnesstraining und joggt.

Leiterin der Polizeistation in Isafjördur ist wieder Elisabet Baldursdóttir, kurz Beta genannt. Beta, die bei aus privaten Gründen nach Reykjavik gezogen ist, hat sich bereit erklärt, die Stelle der Leiterin noch einmal für ein Jahr zu übernehmen. Bis dahin ist der finnischen Polizisten Jakob soweit um sich auf die Stelle zu bewerben.

Jakob hat mit einem Auslandspraktikum bei der Polizei in Isafjördur angefangen und ist mittlerweile heimisch geworden. Bekannt ist Jakob dafür, dass er immer und überall sein Strickzeug auspackt und wunderschöne Islandpulover strickt.

Mir sind die Charaktere seit dem 1. Band sympathisch und ich freue mich immer wieder, wenn ich sie begleiten darf.

Der Fall ist wieder recht spannend. Hildur, die dachte jetzt kehr etwas Ruhe in ihrem Leben ein wird, wird mit 4 Skeletten konfrontiert, die auf dem elterlichen Anwesen gefunden werden.
Gerade jetzt ermittelt Hildur schon in einem Fall von Misshandlung auf einem der Kreuzfahrtschiffe, die Island im Sommer umfahren und viele Touristen an Land spülen.

Der Fall wird wieder sehr spannend erzählt. Als Leser*in wechselt man zwischen dem verletzten Arbeiter des Kreuzfahrtschiffs und der Leichenfunde hin und her. Dabei erfährt man auch wieder etwas über Hildurs Mutter.

Satu Rämö hat einen sehr fesselnden und flüssigen Schreibstil. Ihre Charaktere sind sympathisch und richtig lebendig.
Die Charaktere begleite ich jetzt schon im 4. Band und sie sind mir durchweg sympathisch.
Das Buch ist aber noch so viel mehr als ein Krimi.
Die Autorin beschreibt Island mit großer Hingabe. Die raue Natur, die Naturgewalten, die dünne Besiedlung der Westfjorde. All das kann man sich anhand der Beschreibung sehr gut vorstellen.

„Hildur – Die Toten am Meer“ hat alles, was ein guter Krimi braucht. Einen spannenden Fall, tolle Charaktere und ein interessantes Setting.

Ich freue mich sehr, dass die Reihe weitergeht und hoffe auf einen 5. Band.

Unter der Erde

Sara Strömberg
Kriminalroman
462 Seiten
erschienen im Blanvalet Verlag
Übersetzt von Leena Flegler
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Krimi aus Schweden

Klappentext:
Heftige Regenfälle läuten das Ende des Sommers in Åre ein. Das führt schließlich zu einem Erdrutsch mit tragischen Folgen. Zeitgleich wird in Stockholm das Armband des vor Jahren in den Bergen verschwundenen Schafzüchters Jonte Andersson gefunden. Neugierig geworden, beginnt Vera zu recherchieren. Doch die Suche nach der Wahrheit reißt alte Wunden auf und bringt eine schreckliche Vergangenheit ans Licht, die alle Beteiligten ins Unglück stürzen wird …

„Unter der Erde“ ist der 2. Band der Reihe „Ein Fall für Vera Bergström“ von Sara Strömberg. Schon der 1. Band „Im Unterholz“ hat mir gut gefallen.

Es gibt gleich zwei Ereignisse, die Journalistin Vera Bergström interessieren.
In Åre gab es nach heftigen Regenfällen einen Erdrutsch und in Stockholm ist der Armreif des seit Jahren vermissten Schafzüchters Jonte Andersson aufgetaucht. Jetzt heißt es die Hintergründe und Wahrheiten herauszufinden. Die Suche nach der Wahrheit führt in die Vergangenheit und deckt Ungeahntes auf.

Sara Strömberg erzeugt sehr schnell Spannung und eine dunkel und geheimnisvoll Atmosphäre.

Die Protagonisten sind gut gezeichnet und interessant. Vera Bergström ist mir aus dem 1. Band schon gut bekannt und ich habe mich gefreut, sie wieder bei einem Fall begleiten zu dürfen.

Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, was sie besonders spannend macht. Es kommen die Journalistin Vera und Stina, die Schwester des Vermissten Schafzüchters Jonte zu Wort zwischendurch begleitet man auch Claes, bei dem ich zu Anfang nicht wusste welche Rolle er spielt.
Die wechselnden Perspektiven machen die Geschichte interessant und spannend.

Die Nachforschungen bringen ungeahntes zu Tage, was vielleicht besser in der Versenkung geblieben wäre.

Der Schreibstil von Sara Strömberg ist flüssig und gut verständlich. Es hat etwas gedauert bis ich die komplexe Handlung ganz erfasst habe, doch dann konnte ich das Buch kaum zur Seite legen.

„Unter der Erde“ ist ein guter und spannender Schwedenkrimi den ich gerne gelesen habe.

Lava und Lügen auf Lanzarote

Flores & Santana
Kriminalroman
240 Seiten
erschienen bei Haymon Krimi
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an Haymon Krimi für das Rezensionsexemplar

Tod auf Lanzarote

Klappentext:
Bienvenidos a Lanzarote, wo die Lügen sich wie Lava über die vulkanische Landschaft ergießen. Journalist Ben Rodríguez hatte sich seine Arbeitsreise anders vorgestellt. Kulturelle Recherchen, Käseverkostungen und das ein oder andere Gläschen Wein, so schön sollte es sein. Doch neben spannenden Stories und kulinarischen Offenbarungen erwarten ihn vor allem offene Fragen: Was steckt hinter dem mysteriösen Tod des Kunstexperten, der vor wenigen Wochen in einer Lavaröhre gefunden wurde? Ein tragischer Unfall oder ein ausgeklügeltes Verbrechen? Und was haben die Bilder von César Manrique, die am Tatort gefunden wurden, mit dem Todesfall zu tun?

„Lava und Lügen auf Lanzarote“ von Flores & Santana ist der 3. Band der Kanaren-Krimi – Reihe, die alle Kanaren-Fans begeistern wird.
Die ersten beiden Bände „Dunkle Verwicklungen auf La Palma“ und „Tödliche Intrigen auf Teneriffa“ sind im Ullstein Verlag erschienen.

Neuer Fall, neue Kanareninsel. In diesem Band geht es nach Lanzarote. Der Journalist Ben Rodríguez ist beruflich auf der Insel, eine Freundin, Naira Calderón begleitet ihn. Und wie es schon in den vorherigen Bänden passiert ist, so stecken Ben und Naira schnell wieder in Ermittlungen.
Ein Kunstexperte wurde in einer Lavahöhle gefunden. Naira kennt die Frau des Toten. Was liegt näher als wieder die Fühler nach dem Motiv und dem Täter auszustrecken.

„Lava und Lügen auf Lanzarote“ ist ein spannender und gleichzeitig unterhaltsamer Krimi und auch ein bisschen ein Reiseführer.
Die Autoren lassen jeden Band der Krimireihe auf einer anderen Kanareninsel spielen.

Die Charaktere werden gut beschrieben und sind sympathisch.
Besonders liebgewonnen habe Ben und Naira, die ich jetzt schon zum 3. Mal begleite.

Mir hat besonders gut gefallen wie die Autoren neben der Spannung auch noch so viel Interessantes über die Insel und die Menschen die dort Leben in ihre Geschichte gepackt haben.
Ich kenne Lanzarote nicht, doch das Flair der Insel kam sehr gut bei mir an. Bei einem Gläschen Wein und etwas zum Essen lässt es sich dort wohl gut leben.

Der Schreibstil des Autorenduos ist flüssig und gut verständlich.
Das Lesen hat große Freude gemacht.

„Lava und Lügen auf Lanzarote“ ist ein spannender Krimi, der auch viel über die schönen Orte der Insel verrät.
Kanaren-Fans wird beim Lesen sicher das Herz höherschlagen.

Ich freue mich schon auf den nächsten Band und bin schon gespannt, auf welche Insel die Reise gehen wird.

Signora Commissaria und die kalte Rache

Alexander Oetker
Kriminalroman
271 Seiten
erschienen im Atlantik Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Hoffmann und Campe für das Rezensionsexemplar

Bravo, Bravisimo

Klappentext:
In den idyllischen Gassen der Florentiner Altstadt tauchen mysteriöse Vermisstenplakate auf: Die Frauen darauf sind angeblich verschwunden. Tatsächlich aber geht es ihnen gut – abgesehen davon, dass sie alle zutiefst erschrocken sind. Kurz zuvor wurde eine jede von ihnen von einem Unbekannten verfolgt. Was nur will er mit den Plakaten erreichen? Die dynamische Commissaria Giulia Ferrari und ihr einzigartiges Team – der blinde Polizist Enzo, der ehemalige Kripobeamte Luigi, dessen urgemütliche Bar die zentrale Anlaufstelle für das Team ist, und der Hund Tulipan mit seiner unbestechlichen Spürnase – machen sich gemeinsam an die Ermittlungen. Sie müssen sich beeilen, denn in immer kürzeren Abständen tauchen neue Plakate auf …

„Signora Commissaria und die kalte Rache“ ist eigentlich der 3. Band der Reihe Giulia Ferrari ermittelt. Der 1. Band „Signora Commissaria und die dunklen Geister“ ist unter dem Pseudonym Pietro Bellini bei Droemer Knaur erschienen.

Von Alexander Oetker lese ich die Südfrankreich-Krimis sehr gerne. Mit dieser Reihe macht der Autor einen Abstecher in die Toskana.

Seine Charaktere sind wieder recht unterschiedlich und gefallen mir sehr gut.
Besonders die Gruppe der Ermittler.

Commissaria Giulia Ferrari hat ihr Elternhaus, das seit 20 Jahren leer stand, wieder bezogen. Sie hat das Haus hergerichtet und den und den Garten bepflanzt. Sie lebt nach langer Zeit wieder in dem Haus, in dem so viele Erinnerungen hängen, vor allem an ihre liebe Schwester.
Luigi Batista war einst der beste Commissario von Florenz. Heute betreibt er eine Cafébar und hilft nur noch im Notfall bei der Polizei aus. An seiner Seite ist immer sein Hund Tulipan.

Enzo Aleardi ist bei der Polizei meist für die Recherche verantwortlich. Er ist blind und es ist erstaunlich, wie sicher er sich an seinem Arbeitsplatz bewegt. Die Commissaria und Enzo sind mittlerweile liiert.

Der Fall ist recht kompliziert. Ein Fremder verfolgt nachts Frauen und am nächsten Morgen hängen in der Nachbarschaft der Frauen Plakate mit der Überschrift vermisst! Voller Angst wenden sich die Betroffenen an die Polizei. Als eine Frau dann tatsächlich verschwindet ist Eile geboten.

Alexander Oetker baut gleich zu Beginn auf. Es macht Freude dem Ermittlerteam bei seinen Ermittlungen über die Schulter zu schauen.
Dabei lockert der Autor seine Geschichte immer wieder durch Zwischenmenschliches auf, bei dem man die Charaktere besser kennenlernt.
Ich finde das Ermittlerteam einfach genial. Alle drei gefallen mir sehr gut. Manchmal musste ich schmunzeln, wenn Giulia und Luigi sich unterhalten.

Ein Highlight ist auch wie Alexander Oetker Florenz beschreibt. Erst vor ein paar Jahren habe ich die Stadt besucht und hatte schnell wieder Bilder im Kopf.

Alexander Oetker lässt in der Geschichte den Tag immer mit der Heimkehr von Luigis enden. Seine Frau Carla erwartet ihn schon und es gibt ein leckeres Essen. Das Rezept ist immer zum Nachkochen abgedruckt.

„Signora Commissaria und die kalte Rache“ ist ein genialer Toskana Krimi.
Ich würde mich freuen, wenn Alexander Oetker die Reihe mit dem großartigen Ermittlerteam weiterführt.

Aller Taten Anfang

Bettina Reimann
Kriminalroman
333 Seiten
erschienen im Selfpublishing
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Bettina Reimann für das Rezensionsexemplar

Spannender und unterhaltsamer Regionalkrimi

Klappentext:
Peer-Adam Prentzel ist tot. Der Literaturpreisträger, dessen Karriere einst am Alkohol scheiterte, verdingte sich kurz vor seinem Tod als Ghostwriter für Biografien. Zugleich hat er endlich einen neuen Roman fertiggestellt, um den sich zwei Verlage reißen. Steht sein Tod mit der persönlichen Rivalität zweier exzentrischer Verleger-Persönlichkeiten in Verbindung? Oder verbirgt sich die Lösung des Falles in der Biografie der ehemaligen Rennfahrerin Anneliese Schlobohm, seinem letzten – unvollendeten – Manuskript? Will jemand verhindern, dass ein tödliches Geheimnis ans Licht kommt? Journalistin Flora Kamphusen und ihr Großvater Carsten Blume, Kriminalhauptkommissar im Ruhestand, ermitteln zwischen Verden, dem Aller-Leine-Tal, Hannover und Braunschweig parallel zur Polizei – und das wird gefährlicher, je näher sie der Lösung kommen.

„Aller Taten Anfang“ ist der 4. Band der „Aller-Reihe“ von Bettina Reimann.

Der Literaturpreisträger und später unter einer Schreibblockade leidende Autor Peer-Adam Prentzel ist tot. Selbstmord, Unfall oder Mord? Die aus den vorherigen Krimis bekannte Kommissarin Grit Heinecke ermittelt.
Aber auch die Familie Kamphusen/Blume ist wieder involviert. Dora Prentzel, die Tante des ums Leben gekommenen, hat früher für die Familie gearbeitet und ist so etwas wie ein Familienmitglied. Sie sucht Hilfe bei Carsten, zumal er mit der Tochter von Dora verbandelt ist.
Der Autor Peer-Adam Prentzel hat wohl endlich einen neuen Roman geschrieben, der vor der Veröffentlichung steht. Zwei Verleger streiten sich um das Werk. Für die Rennfahrerin Anneliese Schlobohm hat Prentzel an einer Biografie gearbeitet. Doch sie ist vor 5 Jahren verschwunden und ihre Überreste wurden vor kurzem gefunden.
Die Journalistin Flora Kamphusen und Enkelin von Carsten Blume soll die Biografie weiterschreiben. Floras kriminalistisches Gespür ist geweckt und sie sucht in den Aufzeichnungen der Biografie nach einem Motiv. Aber auch die zwei Verleger, die Gast im Hotel der Eltern sind, hat sie im Visier. Auch ihre Mutter, die zu den Freizeitermittlern gehört wird neugierig. Carsten wird somit wieder einmal in einen Fall reingezogen, in dem er gar nicht ermitteln will. Viel lieber möchte er sich um die Beziehung mit Marlies kümmern.

Bettina Reimann hat den Kriminalfall intelligent gestrickt. Es macht Spaß die Ermittler im schönen Aller-Leine Tal zu begleiten. Die Charaktere sind gut gezeichnet und lebendig. Carsten Blume und seine Familie sind sehr sympathisch. Die Tochter Anna betreibt mit ihrem Mann auf dem Gutshof ein Restaurant, so gibt es in diesem Krimi immer etwas feines zu Essen. Man sollte also nicht mit leerem Magen lesen. Die Ermittlungen, in die sich Enkelin Flora mehr einmischt als sie sollte, sind spannend. Es gibt verschiedene Personen, die man verdächtigen könnte.

Bettina Reimann hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Sie baut gleich am Anfang Spannung auf, die sie mit einer feinen Prise Humor würzt.
Zwischendurch der eigentlichen Geschichte, gibt es immer wieder Auszüge aus der Biografie von Anneliese Schlobohm zu lesen.

„Aller Taten Anfang“ ist ein Regionalkrimi der mir außerordentlich gut gefallen hat. Im Nachwort schreibt Bettina Reimann, dass ihre Ermittler zumindest eine längere Pause brauchen. Wenn ich einen Wunsch äußern darf, dann das es nur eine Pause ist. Die sei der Familie Kamphusen/Blume gegönnt.

Das Paradies verrät man nicht

Ninni Schulman
Kriminalroman
428 Seiten
erschienen bei Hoffmann & Campe
Übersetzt aus dem Schwedischen von Susanne Dahmann
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Hoffmann und Campe für das Rezensionsexemplar

Mord oder Suizid


Klappentext:
Schweden in den achtziger Jahren. Die gescheiterte Polizistin Ingrid Wolt zieht in das Sommerhaus eines Freundes, um sich vor der Welt zu verstecken. Doch als ihr Freund, auch er Polizist, in einem Fall vermeintlichen Suizids von oberster Stelle an weiteren Ermittlungen gehindert wird, ist Ingrid als Privatdetektivin zur Stelle: Die verzweifelten Eltern der gerade 30-jährigen Lena, die mit der Familie ihres verstorbenen Mannes auf einem idyllisch gelegenen Bauernhof lebte, glauben nicht an Selbstmord. Und tatsächlich findet Ingrid bald immer mehr Hinweise darauf, dass Lena vor allem eines wollte: raus in die Welt, um jeden Preis.

„Das Paradies verrät man nicht“ ist der 2. Band der Schwedenkrimireihe von Ninni Schulman.

Die frühere Polizistin Ingrid Wolt zieht in das Sommerhaus ihres Freundes und Kollegen Benny. Ihren Unterhalt verdient sie sich im Moment durch die Arbeit als Zimmermädchen in einem Hotel. Ihre Tochter Anna lebt bei Pflegeltern.

Die Eltern einer jungen Frau treten an Ingrid heran. Die Tochter des Paares hat angeblich Selbstmord begangen. So engagieren sie Ingrid als Privatdetektivin und hoffen, dass sie den Tod der Tochter aufklären kann.

Als Leser*in hat man Ingrid im 1. Band schon gut kennengelernt und einiges über ihre Vergangenheit erfahren.
Mir war sie im 1. Band schon recht sympathisch geworden.

Ninni Schulman erzählt die Geschichte aus wechselnden Perspektiven. Dazwischen gibt es Tagebucheinträge aus den letzten Monaten der toten Frau.

Die Zeit der Handlung wird sehr authentisch von der Autorin beschrieben. Es sind die 1980er Jahre und viele der modernen Kommunikationsmöglichkeiten, wie Smartphon und damit WhatsApp oder die ganzen Social-Media-Kanäle gab es zu dieser Zeit noch nicht. Das spürt man auch bei den Ermittlungen. Mal schnell die Facebook- oder Instagram-Kanäle des Opfers oder von Verdächtigen checken geht da nicht´.
Die Atmosphäre, allein schon von den Musiktiteln und den Kassetten, die gehört werden, versetzt die Leser*innen schnell in die 1980er Jahre.

Ninni Schulman erzeugt schnell Spannung und hält sie auch über das gesamte Buch aufrecht.
Die Autorin hat einen flüssigen und fesselnden Schreibstil. Ich bin schnell tief in die Geschichte eingetaucht.

Ninni Schulman beendet die Geschichte mit einem Cliffhanger. Jetzt bin ich sehr gespannt auf den nächsten Band.