Der Traum vom Leben

Katharina Fuchs
Historischer Roman
458 Seiten
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer-Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Licht und Schatten der Modewelt

Die 17-jährige Luise lebt bei ihren Eltern auf dem Bauernhof in Ostfriesland
Sie hilft auf dem heimischen Hof und arbeitet im Friseursalon im Ort.
Morgens Kühe melken, dann in den Friseursalon eilen und am Abend wieder Kühe melken.
Luise findet sich immer zu groß, zu dünn und zu blass. Die Männer im Ort haben kein Interesse an Luise, überragt sie die Meisten doch um einen Kopf.
Doch dann verliebt sie sich in Nils, der Sohn des reichsten Bauer in der Umgebung.
Luise, als Tochter des ärmsten Bauer kommt für die Familie von Nils natürlich nicht infrage.
Bei einem Friseurwettbewerb lernt Luise den Startfriseur Udo Hammer kennen. Er gibt ihr die Chance als Hairstylistin mit nach Paris zu den Prét-á-porter-Shows zu kommen.
In den 1990er Jahren ist die Mode im Umbruch. Ein Modelabel nach dem anderen schießt aus dem Boden.
Kaum in Paris angekommen findet sich Luise auf dem Laufsteg wieder.
Von der Modewelt und von Paris beeindruckt muss Luise eine Entscheidung treffen.


„Der Traum vom Leben“ ist der neue Roman der Bestseller-Autorin Katharina Fuchs.
Die Geschichte liest sich wie ein modernes Märchen.

Die Protagonisten sind richtig lebendig.
Luise hat es schnell in mein Herz geschafft.
Sie durchlebt in der Geschichte innerhalb kürzester Zeit eine große Entwicklung.
Am Anfang ist sie ein großes blasses Mädchen, dass etwas naiv rüberkommt.
Sie wird in der Geschichte zusehend selbstständiger.
Es kam mir beim Lesen so vor, als ob sie sich immer mehr aufrichtet.

Es gibt viele Protagonisten die ich sehr mochte aber auch welche bei denen Vorsicht geraten ist.
Alle möchte ich nicht aufzählen.
Aber zwei sind mir noch besonders ans Herz gewachsen.
Der Restaurantbesitzer Aydin und der Choreograph Jean-Luc.
Mit ihnen hat Luise echte Freunde gefunden.

Die Modells werden meist nur mit Vornamen genannt aber jeder weiß sofort wer mit Claudia, Naomi oder Kate gemeint ist.

Zu Beginn der Geschichte liest man schon, dass es Luise in Paris zu etwas gebracht hat.
Ihre Geschichte soll aber von Beginn an erzählt werden. So führt sie zurück in das Jahr 1992 nach Ostfriesland wo alles begann.

Katharina Fuchs erzählt Luises Geschichte auf eine märchenhafte Art.
Man bekommt Einblicke in die schillernde Modewelt. Aber die Autorin zeigt auch die Schattenseiten auf.
Knebelverträge, ständiges Hungern wegen der Figur und auch der Kontakt mit Drogen ist nicht selten.
Nach den Modeschauen wird zusammen gefeiert bis zum nächsten Morgen, wobei der Alkohol reichlich fließt.

Es ist schön mit Luise, die ja vom Land kommt Paris zu entdecken.
Die Beschreibung der Stadt macht Lust Paris einen Besuch abzustatten.

Mit ihrem neuen Roman „Der Traum vom Leben“ ist es Katharina Fuchs gelungen mich total zu begeistern. Wie durch einen Sog wurde ich in die Geschichte hineingezogen.
Ich wollte das Buch kaum aus der Hand legen.

Jetzt bin ich gespannt ob es noch eine Fortsetzung geben wird. Potential dafür hätte die Geschichte.

Lebenssekunden

Katharina Fuchs
Historischer Roman
erschienen im Droemer Knaur Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein Stück deutscher Geschichte, ergreifend erzählt

Angelika Steins Herz schlägt für die Fotografie.
Doch als sie von der Schule fliegt, denkt sie ihren Traum begraben zu müssen.
Wer gibt ihr ohne Schulabschluss eine Lehrstelle.
Doch dann bekommt sie eine Chance von einem Fotografen, der vor Kurzem aus der DDR gekommen ist.
Christine Magold ist eine junge Leistungsturnerin, sie soll die DDR bei den Olympischen Spielen zu vertreten.
Doch ist das wirklich ihr Traum?
1961 als die Mauer gebaut wurde treffen die beiden jungen Frauen aufeinander.

Zwei Frauen, zwei Leben, eine Fotografie.
Die Geschichte der ersten deutschen Foto-Journalistin und einer Leistungsturnerin aus der DDR – ein bewegendes Stück Zeitgeschichte

„Lebenssekunden“ von Katharina Fuchs erzählt die Geschichte von Angelika und Christine.
Die zwei Mädchen wachsen ganz unterschiedlich auf. Angelika in Kassel und Christine in Ost Berlin.

Angelika ist mit Leib und Seele Fotografin. Sie hat den richtigen Blick und ein Händchen für den richtigen Moment.
Sie liebt es im Labor zu stehen und mit anzusehen wie ihre Bilder entstehen.
Dabei sah es, nachdem sie von der Schule geflogen ist nicht so aus als würde sie die Chance eine Beruf zu erlernen bekommen.

Christine wächst in Ost Berlin auf. Seit sie ein kleines Kind war wurde sie für den Leistungssport trainiert.
Ihre Mutter träumte von der Karriere die ihre Tochter machen würde.
Christine bekam dann auch die Chance bei den Olympischen Spielen in Melbourne teilzunehmen.
Die Strapazen die Christine für den Erfolg erleiden muss sieht die Mutter nicht. Keiner fragt ob es auch das ist was Christine eigentlich möchte.

Katharina Fuchs fängt auch in diesem Romane die Zeit sehr authentisch ein. Sie erzählt wie unterschiedlich das Leben im Westen und Osten ist.

So bekommt Angelika im Westen eine Chance ihren Traum zu erfüllen. Auch wenn der Stellenwert der Frau immer noch zu wünschen übrig lässt geht Angelika ihren Weg.
Als eine der ersten Foto-Journalistinnen muss sie sich in einer Männerwelt behaupten.

Christine hat die Chance an den Olympischen Spielen teilzunehmen.
Hier wird eingehend beschrieben was Leistungssport in der DDR für einen Stellenwert hatte.
Es bedeutete viel Verzicht und harter Drill. Christine musste einfach funktionieren.
Ob sie das wirklich wollte, dass hinterfragte niemand.

Der Roman ist mit sehr viel Einfühlungsvermögen und Emotion geschrieben.
Die Autorin bringt ihren LeserInnen ein Stück Zeitgeschichte auf unterhaltsame Art näher.
Mich hat die Geschichte der zwei jungen Frauen sehr berührt. Vor allem die Geschichte von Christine hat mich Emotional berührt und auch die eine oder andere Träne verdrücken lassen.

Katharina Fuchs versteht es ihre LeserInnen zu fesseln und mit ihren Geschichten zu begeistern.