Smiley

Nick Harkaway
Roman
363 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sterne

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Spitzenagenten George Smiley erwacht zu neuem Leben

Klappentext:
Als im Frühling 1963 ein russischer Spion zu den Briten überläuft, holt der Secret Service den Spitzenagenten George Smiley aus dem „Ruhestand“ zurück. Der russische Spion hätte in London einen Exil-Ungarn töten sollen. Doch der ist plötzlich unauffindbar. Smiley nimmt die Verfolgung auf, und die Spur führt ihn nach Berlin, zu seinem ärgsten Widersacher: dem Mann, der für Smileys Niederlage an der Berliner Mauer verantwortlich war. Doch der ist ihm, wie es scheint, immer einen Schritt voraus.

„Smiley“ ist ein Roman von Nick Harkaway, auf den ich sehr gespannt war.

Liebhabern von Spionageromanen ist George Smiley natürlich ein Begriff. Er ist eine der besten Romanfiguren von dem 2020 verstorbenen John Le Carré. Bei mir kam de Frage auf, wie kommt es dazu, dass George Smiley zu neuem Leben erweckt wird. Der Autor des Romans Nick Harkaway, ist der Sohn von John Le Carré und setzt seinem Vater hiermit ein Denkmal.

Die Geschichte versetzt die Leser*innen zurück in die Zeit des kalten Kriegs. Die Geschichte ist in den 1960er Jahren angesiedelt.
Smiley hat den „Circus“ verlassen und genießt eine glückliche he. Doch es gibt Vorkommnisse, die seine Rückkehr fordern. Es Verschwinden ein ungarischer Literaturagenten und Smiley ist wieder im Einsatz.

Nick Harkaway versteht es meisterhaft Verschleierung, falsche Identitäten und Legenden glaubhaft zu vermitteln. Die Zeit des kalten Kriegs, die der Autor nicht selbst erlebt hat, da er noch zu jung ist bringt Nick Harkaway glaubhaft in seinen Roman ein.

Die Charaktere werden gut beschrieben. Smiley ist nicht anzumerken, dass er von einer neuen Hand geführt wird.
Die Handlungsorte sind unter anderem Wien und Berlin.

Nick Harkaway schreibt sehr spannend und fesselnd.
Mit „Smiley“ hat er seinem Vater, dem berühmten John Le Carré alle Ehre gemacht.

Ob es weitere Abenteuer mit dem Agenten Smiley gibt? Ich würde mich darüber freuen.

Wie Sterben geht

Andreas Pflüger
Thriller
448 Seiten
erschienen im Suhrkamp Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Suhrkamp Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein sprachgewaltiger Spionage-Thriller

Klappentext:

Winter 1983. Auf der Glienicker Brücke ist alles bereit für den spektakulärsten Agentenaustausch der Geschichte. KGB-Offizier Rem Kukura, Deckname Pilger soll gegen den Sohn eines Politbüromitglieds ausgetauscht werden. Mittendrin: Nina Winter, die Kukura als Einzige identifizieren kann. Doch auf der Brücke wird Nina in ein Inferno gerissen, und das Schicksal von ihr und Rem wird zu einer Frage von Krieg und Frieden zwischen den Supermächten.

Drei Jahre zuvor: Nina ist Analystin beim BND und wertet Spionage-Informationen aus. Eine Schreibtischagentin. Bis man ihr mitteilt, dass Pilger, der geheimnisvolle Moskauer Top-Agent des BND, seine weitere Zusammenarbeit von ihr abhängig macht: Er will, dass Nina als seine Führungsoffizierin nach Russland kommt. Sie weiß, dass es die Chance ihres Lebens ist. Doch Nina ahnt nicht, dass sie beim KGB einen Todfeind haben wird. Um zu überleben, muss sie zu einer anderen werden, zu einer Frau, die mit dem Tod tanzt.

„Wie Sterben geht“ ist ein gewaltiger Spionage-Thriller von Andreas Pflüger.

Im Mittelpunkt steht Nina Winter, eine junge Analystin beim BND. Als der Top-Agent Pilger sie als seine Führungsoffizierin anfordert muss sie als Anja Gabriel nach Moskau reisen und ein Abenteuer auf Leben und Tod beginnt.

Das Buch fängt praktisch mit dem Ende an. Nina Winter ist schon wieder aus Moskau nach Deutschland zurückgekehrt. Man ahnt nicht welche Spagat zwischen Leben und Tod sie hinter sich hat. Rem, der Agent den sie geführt hat war aufgeflogen, jetzt soll er gegen einen anderen ausgetauscht werden. Ein Inferno das man sich kaum vorstellen kann.

Kaum ein anderer als Andreas Pflüger versteht es, die Verzweigungen des BKA und des KGB den Leser*innen so gut und glaubhaft zu vermitteln.
Mir hat manchmal der Mund offen gestanden vor Staunen.

Die Handlung spielt mitten im Kalten Krieg. Russland belauert den Westen und der Westen belauert Russland. Dabei hat Russland wesentlich mehr Manpower.

Andreas Pflüger erzählt die Geschichte von Nina Winter und Rem Kukura mit einer Mischung aus Spannung und Authentizität. Er zeichnet ein realistisches Bild der Spionagetätigkeit im Kalten Krieg und lässt die Leser*innen an den Gedanken und Gefühlen seiner Protagonisten teilhaben. Nina Winter ist eine komplexe und authentische Protagonistin, die sich im Laufe der Geschichte von einer naiven Anfängerin zu einer erfahrenen Agentin entwickelt.

Ich habe Nina gleich ins Herz geschlossen. Auch Rem der Top-Agent war mir sehr sympathisch. Beide verband schnell eine Freundschaft die ihres gleichen sucht.

Andreas Pflüger erzählt die Geschichte sprachgewaltig. Die manchmal etwas frechen Dialoge haben mir gut gefallen und mich trotz allem Ernst schmunzeln lassen.

„Wie Sterben geht“ ist ein sprachgewaltiger Spionage – Thriller mit einer bedrohlichen Atmosphäre den ich mit großer Spannung gelesen habe.